Sozialhilfe - Schadet der Föderalismus den Armen?

Ringvorlesung: Modul 4
Sozialhilfe - Schadet
der Föderalismus
den Armen?
Mittwoch, 9. November 2016, 17.15 Uhr
Uni FR, Miséricorde, Saal 3115
www.federalism.ch
UNIVERSITÉ DE FRIBOURG
FACULTÉ DE DROIT
INSTITUT DU FÉDÉRALISME
AV. BEAUREGARD 1, 1700 FRIBOURG
UNIVERSITÄT FREIBURG
RECHTSWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT
INSTITUT FÜR FÖDERALISMUS
AV. BEAUREGARD 1, 1700 FREIBURG
Während der Bund für die Sozialversicherungen zuständig ist, liegt die Sozialhilfe
in der Verantwortung der Kantone und Gemeinden. Als letztes soziales Netz war
die Sozialhilfe ursprünglich als Überbrückungshilfe bei vorübergehenden wirtschaftlichen Notlagen konzipiert. Aufgrund steigender Langzeitarbeitslosigkeit,
Leistungskürzungen im Bereich der Sozialversicherungen und Migration hat sich
die Sozialhilfe jedoch in den letzten Jahren zu einer wichtigen Säule der sozialen
Sicherheit entwickelt, auf die in der Schweiz rund 250‘000 Personen kurz-, oft aber
auch langfristig angewiesen sind. Die kantonale und kommunale Unterstützung Bedürftiger hat sich damit von der Überbrückungshilfe zu einem zentralen Element
der Armutsbekämpfung gewandelt. Der grosse Anpassungsdruck, der auf der Sozialhilfe lastet, sowie Vorfälle negativen Wettbewerbs zwischen den Kantonen und
Gemeinden haben Forderungen nach einem Tätigwerden des Bundes laut werden
lassen.
Im Rahmen der Ringvorlesung «Föderalismus: Auslauf- oder Zukunftsmodell?»
sollen die Sozialhilfe und ihre Ausgestaltung in der Schweiz thematisiert und kritisch befragt werden. Behindern die kantonalen und kommunalen Zuständigkeiten
und die unterschiedlichen Leistungen eine wirksame und nachhaltige Armutsbekämpfung in der Schweiz? Birgt der Föderalismus Chancen für massgeschneiderte
Massnahmen? Was gilt, wenn einzelne Gemeinden für sehr viel mehr bedürftige
Personen aufzukommen haben als andere oder Arme in andere Gemeinden abzuschieben versuchen? Sollte der Bund ein Rahmengesetz zur Sozialhilfe erlassen?
Behindert die Aufgabenteilung eine wirkungsvolle Koordination der verschiedenen
Massnahmen der Armutsbekämpfung?
An der Diskussionsrunde nehmen teil:
Thomas Gächter, Prof. Dr. iur., Lehrstuhl für Staats-, Verwaltungs- und
Sozialversicherungsrecht, Universität Zürich
Marianne Hochuli, Geschäftsleitung Caritas Schweiz, Leiterin Grundlagen
Mirjam Schlup, Direktorin Soziale Dienste, Stadt Zürich
Felix Wolffers, Dr. iur., Leiter Sozialamt Stadt Bern, Co-Präsident der
SKOS
Moderation:
Eva Maria Belser, Prof. Dr. iur., Institut für Föderalismus, Universität
Freiburg