Donnerstag, 9. Juni 2016 · nummer 132 Die Seite Drei Seite 3 ABCDE Wenn ein Bürgermeister Propaganda einkauft Die Stadt Übach-Palenberg gibt Steuergeld für Meinungsmache aus, der Beauftragte heißt Hartmut Urban. er macht im internet Opposition und Kritiker nieder. Von Marlon GeGo, Jan Mönch und ThorsTen PrachT Übach-Palenberg. An einem Tag im vergangenen Sommer stand Hartmut Urban am frühen Nachmittag ziemlich verlassen am westlichsten Punkt Deutschlands, stemmte die Hände in die Hüften und schaute misstrauisch um sich. Zuvor hatte er versucht, mit den versammelten Bürgermeistern und dem Landrat ins Gespräch zu kommen, es war der Tag, an dem in Selfkant-Isenbruch der kleine Erlebnispark am westlichsten Punkt der Republik eingeweiht wurde. Urban hatte Fotos gemacht und es geschafft, zusammen mit den Bürgermeistern und dem Landrat fotografiert zu werden, doch seine Small-Talk-Bemühungen endeten in den meisten Fällen recht früh. Denn die Kommunalpolitiker im Kreis Heinsberg wissen inzwischen, wer Hartmut Urban ist. Ein Hoch auf den Bürgermeister Die Stadt Übach-Palenberg ist die einzige in der Region und vermutlich eine der letzten in Deutschland, die so etwas wie einen Propagandisten engagiert, der dafür bezahlt wird, den Bürgermeister öffentlich mit Lob zu überhäufen. Der Bürgermeister heißt Wolfgang Jungnitsch, der Propagandist Hartmut Urban. Jungnitsch ist CDUMitglied und seit 2009 Verwaltungschef in Übach-Palenberg, einer Stadt im Süden des Kreises Heinsberg mit knapp 25 000 Einwohnern. Urban behauptet, Verleger, Buchautor, Publizist, Wirtschaftsjournalist, Inhaber einer Fotos: M. Bienwald (4), agsb Werbeagentur, Rhetorik-Trainer, Schloss Zweibrüggen gehört der Stadt Übach-Palenberg. Dort wohnt, zumindest zeitweise, auch Hartmut Urban. Redenschreiber und Kommunikations-Coach zu sein, so steht es auf Wahl im Mai 2014 erfolgte dann sitionsführer im Übach-Palenber- er angefangen habe, einen besse- sche Verblendung“ diagnostizieeiner Seite im Internet. Dort be- gegen den Willen großer Teile der ger Stadtrat, Heiner Weißborn ren Brandschutz zu fordern. ren zu lassen, der Spielplatz könne hauptet er weiter, früher mit Jo- Opposition aus SPD, Grünen und (SPD). Die Überschrift lautete: Urbans Quelle? Nicht näher be- sich „mehr als sehen lassen“. „Das hannes Rau, Franz Josef Strauß und UWG der Ratsbeschluss zur Neu- „Weißborn quatscht Quatsch“. nannte „Augenzeugen“. Dass die sollten sich mal die Antragsteller Jürgen Möllemann zusammenge- auflage des Amtsblattes. Selbstver- Die Überschrift zu einem Artikel Aufsichtsbehörde Brandschutz- und Miesmacher (...) in aller Ruhe arbeitet zu haben. ständlich, beschwichtigte der Bür- über Jungnitsch vergangenen mängel an der Schule angemahnt sauber hinter ihre Ohren schreiKlingt gut, doch die Frage ist: germeister seinerzeit, solle das Sommer lautete: „Wolfgang Jung- hat und ein Brandschutzkonzept ben“, heißt es in diesem Aufsatz. Darf ein Bürgermeister jemanden Amtsblatt kein Propagandablatt nitsch – der geborene Bürgermeis- erarbeitet werden musste, die Krimit Steuergeld bezahlen, der ihn werden – ein Versprechen, das sich ter“. tik des Schulleiters also alles anDas Internet ist voll von MeiUrbans Veröffentlichungen trie- dere als aus der Luft gegriffen war, nungen und Spinnereien aller Art, öffentlich in den Himmel hebt insbesondere mit den Ausgaben, und Urbans Aktivitäten wären und Kritiker mundtot machen die im Wahlkampf erschienen, fen entweder vor Lob oder vor Ge- erfuhren Urbans Leser nicht. will? kaum der Rede wert, wenn nicht schwerlich in Einklang bringen hässigkeit, Schwarz oder Weiß, für Jungnitsch gibt in Übach-Palen- lässt. den Bürgermeister oder gegen ihn, ▶ Als öffentlich wurde, dass eine der Verdacht bestünde, dass die berg ein Amtsblatt heraus, das Am 9. Mai 2014 beispielsweise, dazwischen gibt es wenig. Oft wer- psychisch kranke Übach-Palenberge- Übach-Palenberger Stadtverwalzehn Mal im Jahr erscheint, bei Be- zwei Wochen vor der Kommunal- den die Fakten derart verzerrt, dass rin in einer von Schimmelpilz be- tung öffentliches Geld für seine Atsie die Grenze zur gezielten Des- fallenen Wohnung lebte, spielte tacken ausgibt. darf auch öfters. Die Idee zur Wiederauflage des information überschreiten; zu- Urban dies herunter. Zuvor war Auf Anfrage erklärte Jungnitsch gleich wird das Kollektiv beschwo- nämlich im Amtsblatt die sozial- wiederholt, Urbans bezahltes EnAmtsblattes, das in vie„in Herrn Hartmut Urban [...] len Kommunen behördren und jede andere Meinung als verträgliche Erneuerung des Quar- gagement beschränke sich überhabe ich einen ideengeber für destruktiv verteufelt. Urbans Quel- tiers hervorgehoben worden. Für wiegend auf das Amtsblatt. „Im liches Mitteilungsblatt für amtliche Bekanntmasind Gerüchte, seine eigene Urban Grund genug, nun im Stadt- Übrigen nimmt die Stadt Übachunsere Stadt an unserer Seite, len chungen ist, entstand Meinung und die Stimme des Vol- anzeiger zu suggerieren, die Frau Palenberg Herrn Hartmut Urban kes, die er zu kennen behauptet. sei selbst schuld: „Hatte sie viel- im überschaubaren Umfang zur während des Übach-Padessen unvergleichliche Gern versucht er, Arbeitgeber oder leicht auf Grund ihres ärztlich dia- Unterstützung der städtischen lenberger KommunalKreativität eine immerfort wahlkampfs 2014. In der Vorgesetzte von Kritikern aufzu- gnostizierten ‚Putzzwangs‘ mögli- Homepage sowie zur TextoptimieStadtverwaltung wies hetzen, wie die folgenden Beispiele cherweise viel zu viel Wasser zur rung in Anspruch. Er agiert hierbei sprudelnde Quelle ist.“ zeigen, von denen der Stadtanzei- ständigen Reinigung ihrer Woh- in einem Auftragsverhältnis gegen Bürgermeister JungWolfGAnG JUnGnitSCH (CDU), ger Dutzende bietet: nitsch seine Fachbenung (...) verwendet? Wurde der Entgelt“, wie Jungnitsch weiter BÜrGErMEiStEr ÜBACH-PAlEnBErG reichsleiter an, Hartmut angebliche oder tatsächliche mitteilte. Doch der Bürgermeister Urban „regelmäßig“ und ▶ Einem unbequemen CDU-Abge- Schimmelpilz in ihrer Wohnung weigerte sich, die Höhe der Bezüge ordneten, von Beruf Soldat, unter- auf Gesundheitsgefährdung von offenzulegen, ebenso lehnte er Ak„eigenverantwortlich“ mit Themenhinweisen, Fakten wahl, zeigten die zwölf Seiten des stellte Urban mehr oder weniger einem dafür zuständigen Labor teneinsicht bezüglich der Verträge oder Rechnungen in Zusammenund angefragten Auskünften zu Amtsblatts gleich acht Fotos von direkt Feigheit und bezeichnete untersucht?“ versorgen. hang mit Urbans Tätigkeit ab. Jungnitsch. Dieser lobte die Ver- ihn wiederholt als „kleinen Sol„Erforderliche Rückfragen – dienste seiner Amtszeit, die Finan- daten“. Urban schrieb: „Fest steht ▶ Einen Gymnasiasten, der sich Wenigstens ein Teil des Geldes meist telefonisch – wird Herr zen seien geregelt und die Stadt jedoch bereits jetzt, dass der kleine über den Bürgermeister lustig ge- aus der Übach-Palenberger StadtUrban selber vornehmen. Die aufgeblüht, weit über 1000 Arbeits- Soldat (...) mit seinen eigentümli- macht hatte, versuchte Urban ein- kasse wird nach Recherchen unseFachbereichsleitungen (...) sind plätze seien entstanden. Im Amts- chen Verhaltensweisen gewiss kein zuschüchtern. Ob der Schüler rer Zeitung der Amtsblatt-Kommuvon mir ermächtigt, Herrn Urban blatt lässt Urban Stadt und Obrig- gutes Aushängeschild für die Bun- nicht wisse, welche Zukunftschan- naldruck Ltd. überwiesen, offendie hierzu erforderlichen Aus- keit glänzen, das ist die eine Seite deswehr ist und deren Image (...) cen er sich verbauen könne, fragte bar eine Briefkastenfirma mit Sitz künfte zu erteilen“, heißt es in der seines Portfolios. nicht gerade gefördert wird.“ er. Und: „Wie bewerten Schullei- in London. Geschäftsführer der Anweisung vom 12. November tung, Schulträger und Bezirksre- Firma: Hartmut Urban. Diese Die andere Seite stellt der Stadt2013, die unserer Zeitung vorliegt. anzeiger Übach-Palenberg dar, der ▶ Auch einem Schulleiter, der sich gierung den ganz offensichtlich Firma hat auch einen Sitz im „Ich hoffe, dass alle Fachbereiche nur im Internet erscheint und im mit der Stadt wegen des Brand- entstandenen Imageschaden für Schloss Zweibrüggen, das der Stadt diese Gelegenheit nutzen, sich Wesentlichen aus harmlosen Ver- schutzes an seiner Schule heftig das hiesige Carolus-Magnus-Gym- Übach-Palenberg gehört. Auf Anwirksam zu präsentieren“, schrieb lautbarungen von Kommunen gestritten hatte, unterstellte Urban nasium?“ Womöglich habe der frage unserer Zeitung teilte JungJungnitsch. Anfragen anderer Me- und Kreisen aus dem ganzen Bun- Feigheit. Bei einem Feueralarm sei Schüler sich strafbar gemacht, nitsch mit, die Amtsblatt-Kommudien, etwa die unserer Zeitung zu desgebiet besteht. Doch Urban der Schulleiter aus dem Gebäude schrieb Urban allen Ernstes, etwa naldruck Ltd. sei Mieter eines Raudiesem Artikel, werden von der nutzt diese Website auch dazu, Kri- gestürmt, ohne sich hinreichend wegen Beleidigung, Verleumdung mes und Mitbenutzer einer Küche Stadtverwaltung keineswegs so un- tiker des Bürgermeisters, der Stadt- um die Sicherheit der Kinder zu oder Verunglimpfung des Staates. im dritten Obergeschoss des bürokratisch und schnell beant- verwaltung und der CDU nieder- kümmern, und zwar „wie Kapitän Schlosses. Aber weder möchte wortet, wie Jungnitsch in seiner zumachen und zu diffamieren. Vor Francesco Schettino von der Costa ▶ Sogar ein Antrag der SPD bezüg- Jungnitsch die Höhe der Miete Anweisung vorschlägt. einigen Tagen erst erschien wieder Concordia“. Dies sei dem Schullei- lich einer Spielplatzsanierung nennen noch Akteneinsicht in Etwa ein halbes Jahr vor der einmal ein Artikel über den Oppo- ter später so peinlich gewesen, dass reichte aus, um Urban „ideologi- den Mietvertrag gewähren. Urban hat es wieder in die erste reihe geschafft: Gruppenbild mit Pfarrer, Abgeordneten, Bürgermeistern, Landrat – und Hartmut Urban (3.v.r.) bei der eröffnung des erlebnisraums Westzipfel in Selfkant im Sommer 2015. Der Übach-Palenberger Bürgermeister und sein „ideengeber“, so jedenfalls bezeichnet Wolfgang Jungnitsch (re.) Hartmut Urban. im Amtsblatt lobt Urban Jungnitschs Arbeit, im internet greift er seine Kritiker an. Urban wohnt zumindest zeitweise im Schloss Zweibrüggen, das geht aus einer Unterlassungserklärung hervor, die Urbans AmtsblattKommunaldruck Ltd. einem Verband zugeschickt hat, der ebenfalls Mieter im Schloss Zweibrüggen ist. In diesem Schreiben fordert Urbans Firma 4800 Euro von einer Verbandsmitarbeiterin, weil sie sich über das Verhalten ihres Nachbarn Hartmut Urban angeblich öffentlich beschwert hatte. Dem Schreiben folgten keinerlei juristische Konsequenzen, aber es hat die Mitarbeiterin in jedem Fall beeindruckt. Sie möchte heute nicht mehr über Urban und das Schreiben seiner Firma sprechen. Überhaupt ist auffällig, dass frühere Auftraggeber, Nachbarn und andere, die schon mit Urban zu tun hatten, sich im Gespräch mit unserer Zeitung bedeckt halten. Bürgermeister Jungnitsch bestätigt ausschließlich, was ohnehin viele wissen. Und sein Amtsvorgänger Paul Schmitz-Kröll (SPD) sprach mit unserer Zeitung zwar stundenlang über seine Erfahrungen mit Urban, möchte aber nicht, dass davon auch nur ein einziges Wort in der Zeitung erscheint. Die garantierte Wiederwahl Wie das System Urban funktioniert, erfährt man nicht von Urban selbst, Anfragen unserer Zeitung ließ er in den vergangenen Tagen unbeantwortet. Aber man erfährt es auf der Homepage einer Unternehmensberatung namens Hyperskill GmbH mit Sitz in Bayern, die Urban als „Trainer/Coach“ ausweist. Im Blog der Homepage gibt es ein paar Einträge von Urban zum Thema Kommunikation und zum Verhältnis von Presse und Politik. Übach-Palenberg wird darin nicht ausdrücklich genannt, dennoch veranschaulichen diese Texte, was Urban mit dem Zusammenspiel von Amtsblatt und Stadtanzeiger erreichen will, nämlich die „Hoheit über die kommunale Informationsverbreitung“. Urban erklärt: „Gemeinsam mit seinen Kunden“ initiiere er „geeignete Maßnahmen gegen störende Veröffentlichungen“. Und: „Wer als Amtsträger über ein solches Instrument verfügt (...), braucht sich um die eigene Wiederwahl wahrlich keine Sorgen zu machen.“ Ob Urbans Angriffe auf Kritiker seines Kunden Jungnitsch zu solchen „geeigneten Maßnahmen“ gehören? Und wenn ja: Geschieht dies auf Jungnitschs Wunsch oder zumindest mit seiner Billigung? Jungnitsch erklärte gegenüber unserer Zeitung wiederholt, dass „keine Beratungs- oder Organisationsleistungen von Herrn Urban für die Stadt Übach-Palenberg bzw. deren Mitarbeiter erfolgt“, also auch für ihn selbst nicht. Beim Eurolog 2013 klang das allerdings ein bisschen anders. Der Eurolog ist eine Veranstaltung im Rahmenprogramm zur Verleihung des Aachener Karlspreises, die in Schloss Zweibrüggen stattfindet und von Aachens früherem Oberbürgermeister und jetzigem Vorsitzenden des Karlpreis-Direktoriums Jürgen Linden (SPD) moderiert wird. Jungnitsch widmete einen Teil seiner Begrüßungsrede Hartmut Urban, was angesichts der höherrangigen Gäste aus Politik und Wirtschaft zumindest ungewöhnlich ist. Jungnitsch sagte damals: „In Herrn Hartmut Urban, als Ehrengast am heutigen Abend, den ich an dieser Stelle herzlich begrüße, (...) habe ich einen Ideengeber für unsere Stadt an meiner Seite, dessen unvergleichliche Kreativität eine immerfort sprudelnde Quelle ist.“ Und wieder ist Urban auf dem Foto: Gruppenbild mit (ex-)Oberbürgermeistern, Bürgermeistern, eU-Parlamentariern – und Hartmut Urban (3.v.l.) beim eurolog 2013 in Übach-Palenberg. Region & nRW Seite 10 ABCDE · Nummer 134 leute E neuer Höhepunkt im „Untersuchungsausschuss Silvesternacht“ des nRWLandtags: Am 1. Juli soll Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) als Zeugin aussagen. Das kündigte der Landtag gestern in Düsseldorf an. Der Ausschuss untersucht die massenhaften Übergriffe auf Hunderte Frauen am Kölner Hauptbahnhof. Zwei Drittel der rund 160 Beschuldigten sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft Algerier und Marokkaner. Kraft hatte kürzlich mit einem ungewöhnlichen Schritt für Aufsehen gesorgt: in einer im internet veröffentlichten eidesstattlichen erklärung versicherte sie, dass sie vor dem frühen nachmittag des 4. Januar keine Kontakte mit dem innenminister und ihrer Hausspitze zu den Übergriffen hatte. inzwischen hat sie auch zugestimmt, dass die obleute und der Vorsitzende des Ausschusses in einem geschützten Raum die Telefondaten der Staatskanzlei einsehen dürfen. (dpa)/Foto: dpa Kurz notiert Bonn: Knacken eines geldautomats misslingt Bonn. Unbekannte haben in Bonn versucht, einen Geldautomaten auf einem SupermarktParkplatz in die Luft zu jagen. Wie die Polizei gestern mitteilte, hatte eine Streife bereits am frühen Mittwochmorgen Spuren an dem Gerät entdeckt, die auf eine versuchte Sprengung hindeuteten. Die Ermittler untersuchen, ob es einen Zusammenhang zwischen dem manipulierten Automaten und einem schwarzen Wagen gibt, der in derselben Nacht in Bonn-Ippendorf gestohlen wurde. Die Polizei sucht nach Zeugen. In NRW explodieren immer wieder Geldautomaten. Von den Tätern fehlt meist jede Spur. (dpa) Vierjähriger nach einem Unfall schwer verletzt Kerpen. Zwischen zwei parkenden Fahrzeugen hindurch ist ein Vierjähriger in Kerpen plötzlich auf die Straße gerannt und von einem Motorrad angefahren worden. Der Junge wurde bei dem Unfall am Donnerstagabend in der Stadt im RheinErft-Kreis schwer verletzt, wie die Polizei gestern mitteilte. Nachdem ein Notarzt das Kind an der Unfallstelle behandelt hatte, kam es ins Krankenhaus. Der 16-jährige Motorradfahrer blieb unverletzt. (dpa) CDU in nRW gegen Bargeld-Obergrenze Düsseldorf. NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) hält die Einführung einer Obergrenze für Barzahlungen weiterhin für nötig. Es gehe aber nicht darum, das Bargeld abzuschaffen, sagte der SPD-Politiker gestern im Düsseldorfer Landtag. Anlass war ein Antrag der CDU-Opposition. Sie forderte die rot-grüne Regierung auf, sich auf allen politischen Ebenen einer Einschränkung von Bargeldzahlungen zu widersetzen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist dagegen für eine Obergrenze. Er habe sich nicht auf eine bestimmte Grenze festgelegt, sagte Walter-Borjans. (dpa) Anwälte: Angeklagter soll sich erklären Detmold. Im Detmolder Auschwitz-Prozess haben die Nebenkläger Druck auf den angeklagten ehemaligen SS-Wachmann ausgeübt. In ihren Plädoyers forderten die Anwälte von KZÜberlebenden den 94-Jährigen auf, in seinem Schlusswort endlich seine Erinnerungen preiszugeben. Die Worte des Bedauerns seien zu wenig gewesen, monieren die Anwälte in ihren Plädoyers. (dpa) KontaKt Regionalredaktion: (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Tel.: 0241/5101-469 Fax: 0241/5101-360 [email protected] Samstag, 11. Juni 2016 Erstklassige Jungredakteure gewählt Kein später Schulbeginn Aachen. Die Jury des rheinischen Schülerzeitungswettbewerbs hat die Sieger 2016 ausgewählt – nun steht deren Auszeichnung kurz bevor. Nominiert sind auch zwei Redaktionen aus der Region. Sie fahren Ende Juni nach Düsseldorf, um zu erfahren, welchen Preis genau sie gewonnen haben: In der Kategorie Klasse 1-4 ist das die Redaktion des „Maulwurf“ der Katholischen Grundschule aus Stockheim Kreuzau und in der Kategorie 5-13 die Redaktion der „Kogel Street News“ von der Haupt- Düsseldorf. In Nordrhein-Westfalen wird es für Schüler während der Fußball-Europameisterschaft keinen späteren Schulbeginn nach Abendspielen der deutschen Mannschaft geben. „Wir alle fiebern mit bei der Europameisterschaft und drücken natürlich die Daumen. Aber auch an Tagen nach einem späteren Spiel der deutschen Nationalmannschaft gilt selbstverständlich die Schulpflicht“, sagte eine Sprecherin des NRW-Schulministeriums gestern. Es bestehe aus Sicht des Schulmi- Zwei Redaktionen aus der Region beim Schülerzeitungswettbewerb nominiert schule Kogelshäuserstraße in Stolberg. Die Preisverleihung findet unter besonderer Schirmherrschaft einer der den Wettbewerb unterstützenden Tageszeitungen statt, der Rheinischen Post Düsseldorf. Deren Chefredakteur, Michael Bröcker, wird gemeinsam mit der nordrhein-westfälischen Schulministerin Sylvia Löhrmann und Michael Breuer, Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes (RSGV), die Auszeichnungen vornehmen. Insgesamt haben rund 120 Redaktionen am Schülerzeitungswettbewerb teilgenommen, zu dem die rheinischen Sparkassen und zehn Tageszeitungen aufgerufen hatten. Der Wettbewerb ist bundesweit einer der ältesten und renommiertesten seiner Art. Den Nachwuchs-Redaktionen winken Preise im Gesamtwert von über 15 000 Euro. Informationen rund um den Schülerzeitungswettbewerb gibt es im Internet unter www.facebook. com/schuelerzeitungswettbewerb. nRW bleibt während der Fußball-EM hart nisteriums keine Notwendigkeit, Sonderregelungen zur EM zu treffen, „von denen dann im Übrigen auch alle diejenigen Schüler, Lehrkräfte und Eltern betroffen wären, die keine Fußballfans sind“. Dagegen überlässt es das Land Baden-Württemberg den Rektoren, den Schülern das Ausschlafen nach Deutschland-Spielen zu ermöglichen. Absehbar enden in den nächsten Wochen mehrere Spiele der deutschen Elf erst gegen 23 Uhr – oder bei möglicher Verlängerung auch später. (dpa) Aus dem Butzweilerhof wird „Motorworld“ Auf der zweitgrößten noch erhaltenen Flughafenanlage Deutschlands soll ein erlebnispark für oldtimerfans gebaut werden Von angela Delonge Köln. Um den alten Kölner Flughafen Butzweilerhof wurde viele Jahre gerungen. Eigentümer wechselten, Pläne wurden ent- und wieder verworfen, Geld wurde zugesagt und wieder zurückgezogen. Es war ein Elend, und die nach BerlinTempelhof größte noch erhaltene Flughafenanlage aus den 30er Jahren, die seit 1988 größtenteils unter Denkmalschutz steht, drohte zu verfallen. Nun soll hier ein neues, altes Nutzungskonzept umgesetzt werden – eine Art Erlebnispark für Oldtimerfans. Damals sollte es der „Nikolaus-Otto-Park“ werden, nun wird das 50 000 Quadratmeter große Flughafenareal „Motorworld Köln Rheinland“ heißen. Für die Stiftung Butzweilerhof, die sich 1999 gegründet hatte mit dem Ziel, die beeindruckende Flughafenanlage vor dem Verfall zu bewahren und dafür schon sehr viel Geld investiert hat, ist dies ein Glücksfall. „Wir sind froh, dass endlich etwas passiert“, sagt Beate Korb vom Vorstand. Man sei in guten Gesprächen mit den neuen Eigentümern, es sei „ein Geben und Nehmen“. Neuer Eigentümer ist die Butzweiler Nikolaus Otto GmbH, die die Liegenschaft 2014 von der Stadt Köln, genauer von der städtischen Butzweilerhof Grundstücks GmbH, gekauft hatte. Gut zwei Jahre wurde verhandelt – immer mit der Absicht, ein Zentrum für historische Fahrzeuge zu errichten, das auch die Luftfahrtgeschichte berücksichtigt. Die entsprechende Sammlung der Stiftung Butzweilerhof ist schon heute für die Öffentlichkeit zugänglich. Und das soll auch so bleiben, versichert Beate Korb. Etwa 80 Prozent der zukünftigen Nutzung sollen der Luftfahrtgeschichte vorbehalten bleiben, sagt sie. Die Stiftung werde weiter Besucher durch das Museum mit seinen außergewöhnlichen Exponaten führen, und Beate Korb ist sicher, dass dies auch für Motorfreunde interessant sein wird. Die sollen insgesamt Außerge- Schmuckstück von 1936: Die denkmalgeschützte empfangshalle des alten Kölner Flughafens Butzweilerhof soll restauriert werden. Andere gebäude auf dem gelände sollen für den neuen erlebnispark „Motorworld“ verändert werden. Das stößt auf Kritik. Foto: Archiv/Verena Müller wöhnliches präsentiert bekommen: Glasboxen für Sammlerfahrzeuge, professionelle Restaurierungs- und Pflegebetriebe, Gastronomie-, Event- und Clubbereiche, ein Viersterne-Hotel. Rund 25 Millionen Euro sollen investiert, die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude wie das ehemalige Empfangsgebäude und der Tower origi- nalgetreu restauriert werden. Das Rheinische Amt für Denkmalpflege ist mit im Boot, wie Denkmalschützerin Claudia Euskirchen auf Anfrage bestätigt. Knackpunkt sei wegen der ursprünglich geplanten Höhe von sechs Geschossen der Hotelneubau gewesen, doch die Planung sei so verändert worden, dass dem Denkmalschutz an dieser Stelle nun „genügend Raum“ gelassen werde. Euskirchen sagt: „Jetzt müssen sich alle Mühe geben, dass das Projekt für den Denkmalschutz gut verläuft.“ Trotzdem gibt es Kritiker des Konzepts: So hat Werner Müller vom Historischen Luftfahrtarchiv Köln Beschwerde bei der Stadt gegen die vorläufige Baugenehmi- Umbau Butzweilerhof: Kinder des Aachener Architekten gesucht Der Kölner Flughafen Butzweilerhof wird in diesem Jahr wird 80 Jahre alt. 1936 wurde das heute noch vorhandene empfangsgebäude vom damaligen Stadtbaurat Hans Mehrtens entworfen und eingeweiht. Hans Mehrtens leitete von 1935 bis 1961 den Lehrstuhl für entwerfen von Hoch- und industriebauten an der RWTH Aachen. Ab 1944 war er für die Wiederaufbauplanung von Aachen zuständig. er baute auch das neue Rathaus in Jülich (1952), die Chemischen institute der RWTH Aachen und die Stadthallen von Düren (1955) und erkelenz (1957). er starb 1976 in Aachen und hinterließ drei Kinder: Hans-Klaus, Ursula und Anette, die Werner Müller vom Historischen Luftfahrtarchiv Köln nun sucht. Er hofft, dass die Kinder oder enkel im Rahmen des Urheberrechts, das sich auch auf das künstlerische Schaffen von Architekten bezieht, einspruch gegen die aus seiner Sicht zu stark verändernden Umbauten erheben werden. Hinweise bitte an Werner.Mueller@ Luftfahrtarchiv-Koeln.de oder unter ☏ 0221/ 62 22 50. gung für das Hotel und diverse Anbauten eingelegt. Seiner Meinung nach wird dies die denkmalgeschätzte Architektur massiv negativ beeinflussen. Müller sagt: „Hier soll ohne Rücksicht auf Architektur, Umgebung und Geschichte ein Maximum an Profit heraus geholt werden.“ Deshalb sucht er nach den Erben des ButzweilerhofArchitekten Hans Mehrtens, in der Hoffnung, dass diese das Urheberrecht einklagen. Etwas Vergleichbares wie die Kölner „Motorworld“ gibt es in Stuttgart. Der Park auf dem ehemaligen Landesflughafen von BadenWürttemberg zieht pro Jahr 600 000 Besucher an. Hinter den Motorparks steht die Motorworld Trademark Management AG, eine Schweizer Aktiengesellschaft mit Sitz in St. Gallen, die mit Lizenzen handelt. Weitere „Motorworld“Parks in Deutschland sind geplant. Bürgermeister unter Druck Einbrüche gestoppt Übach-Palenberger Propaganda-Affäre: SPD fordert, Zahlungen offenzulegen Haftstrafen für Diebe, die in der Region aktiv waren Von Marlon gego, Jan Mönch unD thorsten Pracht Übach-Palenberg. Nach einem Bericht unserer Zeitung über bezahlte Meinungsmache in ÜbachPalenberg gerät Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) unter Druck. Recherchen unserer Zeitung hatten ergeben, dass der Bürgermeister Steuergeld für wohlmeinende Artikel im städtischen Amtsblatt ausgibt. Derselbe Autor, dessen Firma für diese Artikel aus der Stadtkasse bezahlt wird, Hartmut Urban, macht im Internet Mitglieder der Opposition nieder und versucht, Kritiker des Bürgermeisters mundtot zu machen. Der Oppositionsführer im Übach-Palenberger Stadtrat, Heiner Weißborn (SPD), kündigte gestern an, seine Partei werde die Stadtverwaltung auffordern, sämtliche geleisteten Zahlungen an Urban, seine Firma AmtsblattKommunaldruck Ltd., offenbar eine Briefkastenfirma mit Sitz in London, und andere Firmen, für die Urban möglicherweise arbeiten könnte, offenzulegen. „Dass Hartmut Urban Geld von der Stadt erhält, ist unstrittig, und ob er für die Unterbringung in Schloss Zweibrüggen überhaupt Miete bezahlt, ist ebenfalls zu hinterfragen“, erklärte Weißborn. Einen entsprechenden Antrag auf Akteneinsicht unserer Zeitung hatte Bürgermeister Jungnitsch vor der Veröffentlichung des Artikels (Ausgabe vom 9. Juni) abgelehnt. Interne Klärung Der Stadtverbandsvorsitzende der CDU, Oliver Walther, zugleich stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, erklärte gestern, dass der Stadtverband unter seiner Führung Urban „nicht beschäftigt hat“. Allerdings ist Walther erst seit gut einem Jahr Vorsitzender des Stadtverban- gab Steuergeld für gewogene Berichterstattung im Amtsblatt aus: Übach-Palenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU). Foto: Archiv/Bienwald des. Ob er den geplanten Antrag der SPD bezüglich der Zahlungen an Urban und/oder seine Firmen unterstützen wird, ließ Walther gestern offen. Er wolle sich zu der Causa im Moment nicht weiter äußern, erklärte Walther. Jungnitsch selbst sagte gestern im Gespräch mit unserer Zeitung, dass ihm noch kein Antrag zur Offenlegung im Zusammenhang mit Urbans Arbeit für die Stadt ÜbacPalenberg vorliege. „Wenn ein solches Ansinnen an uns herangetragen wird, werden wir uns mit der Sache beschäftigen und intern klären, ob und was wir offenlegen dürfen“, sagte Jungnitsch. Die Frage, ob es nicht in seinem eigenen Interesse sein müsse, den Verdacht auszuräumen, dass Urbans Angriffe auf Opposition und Kritiker im Internet mit seiner Billigung stattgefunden hätten und immer noch stattfinden, wollte Jungnitsch gestern nicht beantworten. Im Moment wolle er sich zu der Angelegenheit nicht weiter äußern, sagte der Bürgermeister. Von Wolfgang schuMacher Aachen. Bei der Stürmung der Wohnung des Angeklagten Bledar G. (26) Anfang August 2015 in Stolberg stieß die Polizei auf vier gepackte Koffer mit Diebesgut und einen zum Transport fertiggepackten Kühlschrank. Als die Polizei den Eisschrank öffnete, kam den Beamten ordentlich und sauber verschnürte Diebesware entgegen. Darunter befanden sich in den umliegende Städten und Orten geklaute wertvolle Kameras, Objektive, Handys, Tablets und MacBooks, die jetzt zum Abtransport nach Albanien bereitstanden. Mit Bledar G. war damals der ebenfalls vor der 1. Großen Strafkammer am Aachener Landgericht wegen Bandendiebstahls mitangeklagte Floriant R. (34) festgenommen worden. Eine Einbruchsserie in der Region von Langerwehe über Simmerath, Roetgen und Rott, Stolberg und Schevenhütte bis Aachen-Brand fand damit nach Monaten endlich ein Ende. Zwar konnte den zweien nicht die Mitgliedschaft in einer Bande nachgewiesen werden, doch das gestrige Urteil der 1. Großen Straf- kammer am Aachener Landgericht war eindeutig. Bledar G. erhielt für mehr als 20 nachgewiesene Einbrüche eine Haftstrafe von sechs Jahren, sein Partner Floriant R. wurde zu vier Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Man habe nicht mit Sicherheit nachweisen können, dass an den Einbrüchen mehr Einbrecher als diese beiden beteiligt waren, erklärte die Vorsitzende Richterin Regina Böhme in der Urteilsbegründung. Doch die Kammer sei überzeugt, dass es „sicherlich noch mehr Einbrecher gab“, sagte Böhme. So hatte man bei der Erstürmung der Wohnung von G. in Stolberg ein offenes Küchenfenster und einen hastig verlassenen Frühstückstisch mit qualmenden Zigarettenresten vorgefunden, es muss eine knappe Sache gewesen sein. Die mutmaßliche Bande zeigte keine Hemmungen, auch dann in Wohnungen einzubrechen, wenn noch jemand zu Hause war. So wurden eine Reihe von Opfern auch dadurch geschädigt, dass sie nach den Einbrüchen nicht mehr ruhig schlafen konnten und sich in psychologische Behandlung begeben mussten. -+&)*'# .+(,* $" 2"/+/ 1/#// &%)%'(,. !*"3 $#-1 4"03"!"*/ /(8 4;4<"( England feiert seine Queen – Seite 3 Audi: Gebrauchtwagen Plus Tolle Angebote mit XXL-Bildern www.autohaus-nitsche.de z. B. Audi A1 1.4, 92 kW, silber, 07/15 20 Tkm, Alu, Klima 18.790,– € z. B. Audi Q3 2.0 TDI quattro, schwarz, 11/12, 40 Tkm, Xenon, Alu, met. 24.980,– € z. B. 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Beim Landesparteitag in der Kaiserstadt wurde Laschet mit 93,4 Prozent wiedergewählt. Vor zwei Jahren hatte er „nur“ rund 87 Prozent geholt. Laschet ist auch stellvertretender Bundesvorsitzender und Landtagsfraktionschef. Freispruch für SS-Mann? Detmold. Im Auschwitzprozess haben die Verteidiger Freispruch für den angeklagten früheren SS-Wachmann Reinhold Hanning (94) gefordert. Es seien keine Beweise für die direkte Beteiligung an konkreten Taten vorgelegt worden, sagte Rechtsanwalt Johannes Salmen in seinem Plädoyer vor dem Landgericht. Der frühere SS-Wachmann ist als Teil der Tötungsmaschinerie wegen Beihilfe zum Mord an mehr als 100.000 Juden angeklagt. Der Staatsanwalt hatte sechs Jahre Haft gefordert. Das Urteil wird für Freitag erwartet. Briten sagen „no“ zur EU London. 55 Prozent der Briten wollen laut einer Umfrage beim Referendum am 23. Juni für den Austritt aus der Europäischen Union stimmen. Lediglich 45 Prozent seien für den Verbleib in der Gemeinschaft, ergab eine Online-Umfrage des Instituts ORB im Auftrag der Londoner Zeitung „The Independent“. Zeichentrick-Kult Der Wind hebt an, ARTE, 20.15 Uhr: Animedrama von Hayao Miyazaki, dem Meister des japanischen Zeichentricks. Die Lebensgeschichte von Jiro Horikoshi, der kein Pilot werden kann, weil er TV Tipp kurzsichtig ist, und sich deshalb aufs Konstruieren von Flugzeugen verlegt, ist zugleich der Abschied des 75-Jährigen vom Filmemachen. Brrr, die Schafskälte kommt Die Schafskälte schlägt zu! Die Temperaturen sinken teilweise auf unter 20 Grad. Und dann kommt auch noch der Siebenschläfer! Die Woche beginnt nicht nur dunkel und nass, sondern die komplette Woche wird sehr regenreich. Die größeren Niederschlagsmengen werden gegen Ende der Woche wieder für den geplagten Süden berechnet. Gebaut, um zu beeindrucken. 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Derzeit steht die Frage im Raum, ob die Stadt Übach-Palenberg für eine „gewogene“ Berichterstattung regelmäßig Geld an die „Amtsblatt – Kommunaldruck Ltd.“ überweist, damit Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) in einem guten Licht da steht. Mit Veröffentlichungen des Firmeninhabers Hartmut Urban im Internet, mit denen störende Kritiken verhindert werden sollen, will Jungnitsch nichts zu tun gehabt haben. Kritisch fragten wir beim Bürgermeister, bei den Sprechern der im Stadtrat vertretenen Fraktionen und bei Firmeninhaber Hartmut Urban nach. Herr Jungnitsch, woher kennen Sie Hartmut Urban? Wolfgang Jungnitsch: Herr Urban ist in Übach-Palenberg sehr bekannt. Vertragsverhältnisse zwischen der Stadt Übach-Palenberg und Herrn Urban bzw. seiner damaligen Firma EuregioVerlag bestanden schon lange vor meiner Zeit als Bürgermeister. Als noch die SPD den Bürgermeister sowie die Mehrheitsfraktion stellte, wurde Herr Urban bzw. seine Firma EuregioVerlag beauftragt, das damalige Amtsblatts der Stadt Übach-Palenberg zu erstellen. Das Vertragsverhältnis dauerte mehrere Jahre lang. Aus dieser Zeit kenne ich Herrn Urban. Arbeitet Hartmut Urban in irgendeinem Bereich für die Stadt Übach-Palenberg? Jungnitsch: Die Stadt Übach-Palenberg nimmt Hartmut Urban im überschaubaren Umfang zur Unterstützung der städtischen Homepage sowie zu Textoptimierung bzw. Textentwurf in Anspruch. Er agiert hierbei in einem Auftragsverhältnis gegen Wolfgang Jungnitsch, Bürgermeister von Übach-Palenberg Fotos: Markus Bienwald derStadtÜbach-Palenberg Herrn Urban „eigenverantwortlich“ mit Auskünften für das Amtsblatt der Stadt und darüber hinaus versorgen sollten? Jungnitsch: Nein, dies ist so nicht richtig. Im November 2013 habe ich die Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung autorisiert, Themenhinweise und Fakten an die Redaktion des Amtsblattes für den nichtamtlichen Teil (örtliche Nachrichten und Veranstaltungsteil) zu melden. In diesem Zusammenhang wurde auch der Name Hartmut Urban genannt. Im Jahre 2013 war aber noch angedacht, dass Herr Urban bei Wiedereinführung des Amtsblattes mit nichtamtlichem Teil in die Redaktion vertraglich eingebunden wird. Bei Wiedereinführung im Jahre 2014 ist dies aber sodann nicht umgesetzt worden, so dass Herr Urban auch nicht Teil der Redaktion geworden ist. Wo sitzt die Firma, und wer ist Geschäftsführer? Jungnitsch: Nach meinem Kenntnisstand hat die Amtsblatt-Kommunaldruck Ltd. ihren Sitz in Übach-Palenberg. Wer Geschäftsführer ist, ist mir nicht bekannt. arbeite nur diesem zu. Hat die Stadt Übach-Palenberg oder eine Einzelperson Sie als Verfasser oder Ideengeber für das Amtsblatt eingestellt? Urban: Weder die Stadt Übach-Palenberg noch eine Einzelperson hat mich als Warum hat die Verfasser oder Ideengeber Stadt für das Amtsblatt oder auch Übach-Palenberg diese sonst eingestellt. Firma ausgesucht? Jungnitsch: Mir war be- Der Stadtrat in kannt, dass Herr Urban bei Übach-Palenberg redieser Firma beschäftigt ist agiert auf unsere Frage und dieser über langjährige „Wie bewerten Sie den Erfahrungen im Bereich Vorwurf, dass BürgermeisAmtsblatt verfügt. ter Jungnitsch Steuergelder dafür ausgegeben haben Stimmt es, dass die soll, dass im Amtsblatt nur besagte Firma Räu- positiv über den Bürgerme in Schloss Zweibrüg- meister berichtet wird und gen anmietet? städtische AngelegenheiJungnitsch: Ja. Zu vertrag- ten ‚geschönt‘ werden?“ lichen Details kann ich wie folgt: aber leider aus Gründen Heiner Weißborn, SPD: der Nichtöffentlichkeit von Dem Vorwurf kann ich Verträgen keine Auskunft mich persönlich nur angeben. Inwiefern hat Herr Wohnt Herr Urban Urban Akteneinim Schloss Zweisicht im Rathaus? Jungnitsch: Herr Urban hat brüggen? Entgelt. keine Akteneinsicht im Rat- Jungnitsch: Auch hierzu Hat die Stadt haus. kann ich aus Gründen der Privatsphäre als BürgerHerrn Urban beKooperiert die meister leider keine Auszahlt, damit er über den Stadt kunft geben. Bürgermeister positiv beÜbach-Palenberg mit der richtet? Jungnitsch: Nein. Ich habe Amtsblatt-KommunalHartmut Urban vielmehr den Eindruck, dass druck Limited? äußert sich auf über ein einzelnes Presseor- Jungnitsch: Seit WiedereinNachfragen unserer gan versucht wird, einen führung des Amtsblattes mit Redaktion haltlosen Vorwurf gegen nichtamtlichem Teil bereitet mich zu konstruieren. Wie die Firma Amtsblatt-KomHerr Urban, sind ich bereits erwähnt habe, war munaldruck Ltd. im Auftrag Sie GeschäftsfühHerr Urban bzw. seine dama- der Stadt Übach-Palenberg lige Firma Jahre lang für die einen Teil der Artikel und rer der Amtsblatt-KomStadt Übach-Palenberg im Texte vor. Bei dieser Firma munaldruck Ltd.? Bereich Amtsblatt tätig. Und ist Herr Urban beschäftigt. Hartmut Urban: Ja, aber in der Aufbauphase bis heuhier nicht in einer Nebenrolle te persönlich ohne Gehalt – dies wurde in einem voroder sonstige Zuwendunhergehenden Pressebericht gen. nicht erwähnt. Und wegen des Nichterwähnens wird Inwiefern arbeiten mir nunmehr vorgeworfen, Sie für die oder im ich würde Propaganda einAuftrag der Stadt kaufen. Dies ist nicht nur Übach-Palenberg? falsch, sondern zeugt auch Urban: Ich erhalte Einzelvon einer leider einseitigen aufträge von einem MitarBerichterstattung. beiter der Stadt Stimmt es, dass Übach-Palenberg als meiFachbereichsleiter Hartmut Urban nem Ansprechpartner und schließen. Von 2009 bis heute wurde von Hartmut Urban nicht ein einziges Mal kritisch über die Arbeit von Bürgermeister Jungnitsch geschrieben. Ganz im Gegenteil: Die Opposition wurde mit steter Regelmäßigkeit regelrecht niedergemacht. Dass Hartmut Urban Geld von der Stadt erhält, ist unstrittig, und ob er für die Unterbringung im Schloss Zweibrücken Miete zahlt, ist ebenfalls zu hinterfragen. Bleibt für mich die Frage offen, ob sich nun nicht auch die Kommunalaufsicht mit diesem Thema beschäftigen muss. Wie viel Geld letztendlich an Urban gezahlt wurde, wissen wir bis heute nicht. Ich fordere den Bürgermeister daher auf, sämtliche Zahlungen der letzten Jahre an Hartmut Urban dem Rat offenzulegen. Die Fortsetzung lesen Sie auf Seite 3 dieser Ausgabe. en. em miet ! u q e b t z J et onatlich m € 0 5 , Ab 36 Mein Strom – selbstgemacht Mit dem EnergieDach www.enwor.de I Kundencenter 0800 50 80 900 Mittwoch, 15. Juni 2016 · Nummer 137 leserbriefe Seite 21 ABCDE Weltmeister im Verdrängen und Vergessen Eberhard Schmidt-Böthelt aus Stolberg hat sich Gedanken über die Armenien-Resolution gemacht, also die Abstimmung im Bundestag darüber, ob das Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915 als „Genozid“ bezeichnet werden darf: Völkermord, der Begriff steht für das schlimmste Verbrechen, das ein Volk einem anderen während seiner Geschichte angetan hat. Wie steht uns Deutschen diese Stellungnahme zu, wo wir ebenfalls vor über 112 Jahren in dem Schutzgebiet Deutsch-Südwest ein ähnliches Verbrechen an den Hereros unter deren Kapitän Maharero begangen haben! Und bis heute hat sich die Bundesrepublik dafür nicht entschuldigt oder die Verfolgten entschädigt! Was war geschehen: In dem Schutzgebiet lebten verschiedene einheimische Stämme, unter anderem die Hottentotten – heute nennt man sie Nama – und die Hereros als Nomaden und Viehzüchter. Es kam zu Konflikten mit den deutschen Farmern, und im Januar 1904 begann der Aufstand der Hereros, die etwa 120 deutsche Siedler und Angestellte töteten. Die kleine deutsche Schutztruppe war zunächst nicht in der Lage, den Aufstand niederzuschlagen. Das Reich schickte den bewährten General Lothar von Trotha mit einer entsprechenden Zahl von Soldaten in das Schutzgebiet. Die Hereros wurden am Waterberg eingekreist und stark dezimiert. Der Rest des Volkes mit seinen Tieren wurde in die wasserlose Wüste abgedrängt, wo der größte Teil dieses Volkes verhungerte und verdurstete! Es gibt keine genauen Zahlen: von 60 000 bis 80 000 Hereros zu Beginn des Aufstandes sollen etwa nur 16 000 übriggeblieben sein, die sich retten konnten. Die SPD-Politikerin Heidemarie WieczorekZeul hat sich bei einem Besuch in Namibia mit Worten aus dem Vaterunser bei Nachkom- men der Familie Maharero diplomatisch „entschuldigt“. Ähnliches haben Nachkommen der Familie von Trotha in Namibia getan. Unserer Bundesregierung und dem Bundestag hätte es gut angestanden, längst vor der eigenen Tür zukehren und diesen Völkermord zu sühnen! cherlich für die Opfer wichtig, für die Deutschen haben sie aber keinen Aufarbeitungswert. So stehen die greisen Täter heute vor Richtern, die in der Nachfolge der Richter stehen, die im „Dritten Reich“ Unrecht gesprochen haben. Ein Kapitel, das erst nie aufgeschlagen wurde – Aufarbeitung ungenügend, Chance verpasst. Herbert Schaber aus Aachen äußert sich ebenfalls zur Armenien-Reso- Dr. Peter Hecking aus Düren meldet lution im Bundestag : sich zum Thema Völkermord an den Die Deutschen sind in den letz- Armeniern zu Wort: Die Verbrechen an den Armeten 100 Jahren die Weltmeister im Verdrängen und Vergessen. Es sei niern, die Gräueltaten an den Juerinnert an den Ersten und Zwei- den, die Verbrechen der Christen ten Weltkrieg, aber auch an die DDR-Geschichte. Der deutsche Völker„Warum sich der Deutsche mord im Zweiten Weltbundestag nun mehr als 100 krieg ist nur intellektuell und dokumentarisch Jahre später zu dieser aufgearbeitet worden. Was fehlte, war die geisresolution entschließt, tige Aufarbeitung, die entzieht sich meinem uns im Innersten berührt. Täter und Mittäter Verständnis.“ haben sich nach dem DR. PETER HECKING, Krieg verbündet und das LESER AuS DüREN kollektive Vergessen propagiert. So konnte man im Kollektiv der persönlichen Auseinandersetzung aus an den „Heiden“ und viele andere dem Weg gehen. Wurden Kriegs- religiös-rassistisch geprägte Vererlebnisse in den Familien aufge- brechen sind sicher Tatsachen, die arbeitet? Haben generationsüber- nach heutigem Kenntnisstand greifende ehrliche und selbstkriti- kaum nachvollziehbar und schon sche Gespräche stattgefunden? gar nicht akzeptabel sind. Hier waWer wusste von dem Völkermord ren grausame Barbaren am Werk! der Judenvernichtung, der über Warum sich der Deutsche Bundessechs Millionen Menschen? Wer tag nun mehr als 100 Jahre später ist mitgeschwommen aus Angst? zu dieser Resolution entschließt, Haben wir uns der Angst gestellt entzieht sich meinem Verständnis. oder diente sie nur der Entschuldi- Wem wird hiermit gedient? Oder gung? Wer hat geschwiegen, wenn sollte hier nur die Türkei provoziert die Gestapo den Nachbarn verhaf- werden? Mit welchem Ziel? Soll tete? Wer hat aktiv Widerstand ge- hier etwa gesagt werden, wir sind leistet? Oder stellen wir die Wider- nicht alleine mit den Verbrechen standskämpfer in die Ecke der Ver- an den Juden? rückten und Lebensmüden? Was Liest man die in den 1950er Jahhaben wir generationsübergrei- ren definierten Aussagen zum Völfend aus der Geschichte gelernt? kermord, so frage ich mich: Wer Ich befürchte, dass es in vielen klagt die europäischen EinwandeFamilien schon zu spät ist, diese rer Amerikas und Australiens an, Fragen zu beantworten – Aufarbei- die in den Jahren 1600 bis 1900 tung mangelhaft, Chance etwa drei bis vier Millionen Indiaverpasst. Verspätete Alibi- ner, Aborigines und sonstige EinAufarbeitung in Deutsch- geborene dieser Kontinente umland zeigt sich eindrucks- brachten, ihrer Kultur und Landvoll in Prozessen mit güter beraubten? 95-jährigen greisen Tätern – 70 Jahre nach Heinz Effenberg aus Eschweiler der Tat. Die Prozesse geht auf die Reaktionen des türkischen Staatspräsisind siden- ten Recep Tayyip Erdogan nach der Armenien-Resolution ein: Lieber Erdogan, Sevim Dağdelen oder Cem Özdemir passen mir ideologisch und in ihrem Auftrittsverhalten auch nicht immer. Trotzdem vertreten beide auch mich und alle meine Landsleute im Deutschen Bundestag. Und das – Gott sei Dank – unabhängig von Deiner Meinung. Was mich stark irritiert, ist, dass eine erhebliche Anzahl von türkischstämmigen Mitbürgern sich nicht traut, zu ihrer Meinung öffentlich zu stehen oder Deine Haltung gegenüber unseren Abgeordneten unterstützt. So wie ich mich mit dem auseinandersetzen will und muss, was in deutschem Namen und durch Deutsche geschehen ist, erwarte ich von den Türken, dass sie sich mit dem, was im türkischen Namen und durch Türken geschehen ist, auseinandersetzen. Wer das nicht kann, sollte in die Türkei in Urlaub fahren, um am Ende zu entscheiden, wo er denn wirklich leben will: in Deutschland oder doch in der Türkei. Ich glaube, dass Deutschland dabei sehr gut abschneiden wird. Insofern: Hör auf zu hetzen! Josef Sinzenhauser jun. aus Aachen meint zu den angekündigten „Protestmaßnahmen gegen Deutschland“ seitens der türkischen Regierung nach der Armenien-Resolution und zu den Vorwürfen einer türkische Zeitung, die Deutschland für den Autobomben- anschlag in Istanbul mit elf Toten verantwortlich macht: Es ist mir unverständlich, wie viele Türken es aushalten, in einem Land wie Deutschland zu leben. Sie kommen aus dem schönsten Land der Erde, wo sie in der demokratischsten Gesellschaft leben können, die man sich überhaupt nur vorstellen kann. Mit einer uneingeschränkten Meinungsfreiheit, mit einer freien Presse, die weltweit ihresgleichen sucht, mit einer unabhängigen Justiz und einem lupenreinen Demokraten als Staatspräsidenten, der seinem Volk uneigennützig den größten und schönsten Regierungspalast zum Geschenk gemacht hat, den man sich vorstellen kann. Und dann leben diese Menschen in einem Land, dessen Regierung Terroristen in ihrer Heimat unterstützt, die für grausame Attentate verantwortlich sind, dessen „Ureinwohner“ sie in großer Zahl nicht mögen, das den jungen Türken verbietet, in der Schule aufzupassen, das ihnen verwehrt, einen Beruf zu lernen, so dass sie kein Geld verdienen können und deshalb zu einem nicht geringen Teil kriminell werden müssen, damit sie nicht verhungern. Zudem müssen sie zusehen, wie ehemalige Landsleute, die heute „Deutsche“ sind und in der deutschen Politik ihr Unwesen treiben, sie verunglimpfen und sie des Genozids an den Armeniern bezichtigen, was ja nun wirklich sehr weit hergeholt ist! Und all das halten sie freiwillig aus. Nein, das kann ich nicht glauben. Ich glaube eher, dass die deutsche Regierung die Türken in unserem Land zwangsweise hier festhält und sie nicht ausreisen lässt, weil hier ohne sie in kürzester Zeit alles zusammenbrechen würde. Und das können sich die Deutschen wirklich nicht leisten. Nein, ich heiße nicht Böhmermann! Aber einen Versuch war es wert! Tränenreicher Abschied bei der beerdigung in der fatih-Moschee in istanbul: bei dem bombenanschlag am 7. Juni kamen elf Menschen ums leben – sieben Polizisten und vier Zivilisten –, und 36 Personen wurden verletzt. foto: epa/Cem Turkel „Die frage ist nicht, auf was verzichten wir, sondern auf wen!“ Reimund Bogaczyk aus Herzogenrath reagiert auf den Text „Wenn ein Bürgermeister Propaganda einkauft“ über die Stadt übach-Palenberg, die an Hartmut urban Steuergeld für Meinungsmache ausgibt: Chapeau, liebes Investigationsteam, „Die Seite Drei“ ist wirklich ganz besonders herausragend. Überraschend: Ihre Zeitung liefert – mit leichter Hand und völlig unprätentiös – „Provinz“-Journalismus auf Oberliga-Niveau. Thema und Ergebnis nämlich rufen bei der Lektüre sogleich Analogien zu Arbeiten des Rechercheverbunds NDR, WDR und SZ auf den Plan. Weiter so, möchte man Ihnen bewundernd und ermutigend zurufen, wohl wissend, dass Qualitätsjournalismus dieses Formats Mut, Kraft und einen langen Atem benötigt. Politik, Verbände und Anzeigenkunden werden vermutlich nicht tatenlos bleiben, wenn Presse so ihre ureigentliche Auf- gabe wahrnimmt. Dass Männer fürs Grobe, wie dieser „Ideengeber“ Urban, leider nicht selten im Grau-Bereich der Politik ihren Broterwerb finden, ist ja bekannt. Die Barschel-Pfeiffer-Affäre in den 80er Jahren ruft schmerzhaft in Erinnerung, wozu Handreichungen aus diesem „Gewerbe“ führen können. Bleibt zu hoffen, dass Ihre Recherche hilft, den hier erkennbaren Sumpf trocken zu legen. Dr. Peter Josef Reuters aus übachPalenberg: Glückwunsch, jetzt hat es Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch sogar formatfüllend auf die Seite Drei geschafft! Und das verdankt er einem von der Stadt Übach-Palenberg bezahlten „Ideengeber“ – sollte man Herrn Urban nicht eher als Medienzampano titulieren, um bei seinem eigenen Duktus zu bleiben? –, dem es offensichtlich Vergnügen bereitet, missliebige Bür- ger des öffentlichen Lebens auf der Plattform „genial-nah“ mit Schmähartikeln zu überziehen. Wenn er dafür Steuermittel in Empfang genommen hat, wäre das skandalös, sollte sich aber schwer nachweisen lassen. Vielmehr ist es die unselige Verbindung zwischen der Stadt und einem zweifelhaften Dienstleister an sich, die das ohnehin ramponierte Image Übach-Palenbergs weiter nach unten zieht. Herr Jungnitsch ist unter anderem mit dem Anspruch angetreten, Schaden von der Stadt abzuwenden. Ich finde, diesem Anspruch wird er bei weitem nicht gerecht. Daher ist spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen, nicht nur darüber nachzudenken, auf was wir in ÜbachPalenberg verzichten können, sondern auf wen! Willi Steins aus übach-Palenberg betont hinsichtlich der Enthüllun- gen über die Stadt im Kreis Heinsberg: Hartmut Urban! Das bezahlte Sprachrohr unseres Meisterbürgers? Bespaßer der Obrigkeit? Unser von der Mehrheit der ÜbachPalenberger Bürger gewählter Bürgermeister würde sich niemals herablassen und eine Stellungnahme zu etwaigen unliebsamen Äußerungen von Bürgern machen. Seine Devise hat immer gelautet: „Offenheit und Transparenz“, die Drecksarbeit übernehmen andere. In Urban hat er den Richtigen gefunden. Von Offenheit und Transparenz hat Jungnitsch immer gesprochen, aber eine seiner weiteren Devisen lautet: Was juckt mich mein Geschwätz von gestern? Geheimniskrämerei und Absprachen hinter verschlossenen Türen ist eine weitere Option von Jungnitsch – ob Verkäufe von Stadteigentum, Lieferung unseres Trinkwassers, Miet- verträge mit Urban und, und, und. Wenn ich die Anfeindungen Urbans gegen den Herausforderer Kuchen bei der letzten Bürgermeisterwahl noch einmal Revue passieren lasse, so frage ich mich allen Ernstes: Hat das keiner der Bürger in Übach-Palenberg mitbekommen? Egal, wer gegen Jungnitsch und seine Arbeit als Bürgermeister etwas sagte, hat nicht von Jungnitsch Antwort bekommen, nein, dies übernahm der Hofberichterstatter Urban. Urban macht so etwas nicht aus Überzeugung, nein, er wird dafür sicherlich ein gutes Salär erhalten. Jungnitsch arbeitet nicht offen, über Verträge spricht er nicht, die werden im Geheimen verhandelt und abgeschlossen. Aber wohnen in einem Schloss ist doch schon mal was. Warten wir einmal ab, was da noch ans Licht kommt! Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonne! In Kürze E Dr. Haldor Jochim aus Aachen reagiert auf den Leserbrief von Dr. Christian Netzel aus Aachen, der Gaulands Kommentar über Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng (Foto) als fehlinterpretiert einstufte: ich denke, die leute, das heißt eine „nicht genau umrissene Personengruppe“, möchten Herrn Dr. Netzel nicht als Nachbarn haben. Damit mache ich selbstverständlich keine Aussage über Herrn Dr. Netzel. ist nun alles klar? E Margret Prätzas und Kirsten Stollenwerk aus Aachen danken der Städteregion Aachen: seit einigen Jahren bietet die städteregion Perlen der Kultur abseits des Mainstreams für kleines Geld. bereits zum zweiten Mal durften wir jetzt das „Duo“ Matthias brandt und Jens Thomas erleben. es war wieder ein wahres Kunstwerk, unfassbar die Atmosphäre. eine lesung, die fesselte und einen Kopffilm ablaufen ließ. Wir hoffen auf Wiederholung im nächsten Jahr und weiterhin ein gutes Händchen bei der Auswahl! E Elisabeth Claßen aus Waldfeucht kann das Baby Leo nicht vergessen, das nur 19 Tage alt und dann von seinem Vater ermordet wurde: ich war geschockt, als ich es gelesen habe. Mir war den ganzen Tag schlecht, und ich musste immer an das kleine baby denken. Wer so was macht, der muss für immer weggesperrt werden, der würde sowas immer wieder tun. Das sind keine Menschen, sondern bestien, gefährliche Tiere. Zur sache der Mutter würde ich sagen, dass zwei Jahre Haft viel zu milde sind. ich hoffe, dass sie keine babys mehr bekommt und das schönste Gefühl – das Mutterglück – nie mehr erfährt. E Hermann-Josef Campo aus Aachen befasst sich mit dem Interview „Ich plädiere für einen Banken-Ethikrat“ mit NRW-Finanzminister Norbert WalterBorjans: Was würde Herr Walter-borjans dazu sagen, wenn ich ein wertvolles schmuckstück erwerbe, von dem ich genau weiß, dass es aus der beute eines raubüberfalls stammt? Wenn es nach Herrn Walter-borjans geht, darf ich es behalten, nach Meinung der Justiz mache ich mich der Hehlerei schuldig. Die Aufdeckung von steuerhinterziehung ist nicht zu beanstanden, wenn sie mit rechtsstaatlichen Mitteln erfolgt. Wenn die finanzämter wegen Personalmangels nur stichprobenartig prüfen können, ist dies ein Versagen des Ministers. es ist sehr ärgerlich, dass Herr Walterborjans unter dem Deckmantel des Ministeramtes rechtsbrüche am laufenden band begeht, während der Normalbürger dafür bestraft wird. Walter-borjans setzt statt auf rechtsstaatlichkeit auf Hehlerei und Denunziantentum. Und so ein Mann wagt, das Wort „ethik“ in den Mund zu nehmen! Info & KontaKt Die Redaktion bittet um Verständnis dafür, dass sie wegen der vielen Zuschriften nur eine Auswahl treffen kann und Kürzungen vornehmen muss. bitte beachten sie, dass auch leserbriefe, die per e-Mail geschickt werden, die vollständige Anschrift des Verfassers enthalten müssen. Des Weiteren möchten wir darauf hinweisen, dass leserbriefe nicht die Meinung der redaktion widerspiegeln. Leserbriefe senden sie bitte per e-Mail ein oder an: redaktion leserbriefe Postfach 500 110 52085 Aachen Leserbrief-Redaktion: (montags bis freitags, 9 bis 18 Uhr) Tel.: 0241/5101-431, -444 Fax: 0241/5101-360 [email protected] Region & NRW maghreb-staaten Innenminister Jäger fordert Druck vom Bund E nächste seite Seite 9 ABCDE · Nummer 138 · Donnerstag, 16. Juni 2016 Bürgermeister will Rechnungen prüfen lassen entscheidung E Ein als gefährlich eingestufter ehemaliger Angehöriger der Leibgarde des getöteten Al-Kaida-Anführers Osama bin Laden darf nicht nach Tunesien abgeschoben werden. Dies hat das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen gestern entschieden. Trotz der Änderungen der politischen Situation in dem Land bestehe nach wie vor ein hohes Risiko, dass dem Tunesier Sami A. bei einer Rückkehr eine unmenschliche Behandlung oder gar Folter drohe, begründete das Gericht seine Entscheidung. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte im Mai 2015 festgestellt, dass der in Bochum lebende Mann „eine akute erhebliche Gefahr für die öffentliche Sicherheit“ darstellt. Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen stützt seine Entscheidung auf Angaben des Auswärtigen Amtes und einer Nichtregierungsorganisation. (dpa) Propaganda-Affäre in Übach-Palenberg: Der unter Druck geratene Wolfgang Jungnitsch (CDU) wehrt sich gegen Vorwürfe und verspricht Aufklärung Von marlon gego, Jan mönch und thorsten Pracht in irgendeiner Art zu kommentieren.“ Der Grundgesetz-Artikel, auf den Jungnitsch sich beruft, regelt Meinungs-, Informations- und Pressefreiheit, er beinhaltet den berühmten Satz „Eine Zensur findet nicht statt“. Denkt man Jungnitschs Argumentation konsequent weiter, würde sie bedeuten, dass kein Politiker in Deutschland seine Meinung zu Presseberichten kundtun darf, sei sie positiv oder negativ. Eine absurde Vorstellung. Jungnitschs diesbezügliche Haltung wird keineswegs von jedem Übach-Palenberg. Dass etwas mit der Öffentlichkeitsarbeit des Bürgermeisters nicht stimmt, war seit längerem Thema an Stammtischen und in kleinen Kreisen, viele Politiker und Bürger in Übach-Palenberg wunderten sich, dass nie öffentlich erörtert wurde, was immer wieder Stadtgespräch war. Es geht um die gewogene Berichterstattung über den Bürgermeister im Übach-Palenberger Amtsblatt und vor allem darum, dass derjenige, der für diese Berichterstattung bezahlt wird, im Internet syste„Es ist nicht zutreffend, dass matisch Oppositionsdurch (...) Beauftragung von politiker und Kritiker des Bürgermeisters niederzuHerrn Urban (...) eine machen versucht. Auf einer Homepage, die das vorteilhafte Berichterstattung Übach-Palenberger in anderen Medien (...) Stadtwappen zierte und die „Stadtanzeiger erwartet wurde.“ Übach-Palenberg“ heißt. WoLFGAnG JunGnitScH (cDu), Nach Berichten unseBÜrGerMeiSter ÜBAcH-PALenBerG rer Zeitung über die Übach-Palenberger Propaganda-Affäre (Ausgaben vom 9. und 11. Juni) hat Bür- Bürgermeister in der Region gegermeister Wolfgang Jungnitsch teilt. Im Gespräch mit unserer Zei(CDU) zugegeben, dass die Firma tung erklärte einer dieser Bürger„Amtsblatt-Kommunaldruck Ltd. meister, der in diesem Zusammenseit Wiedereinführung des Amts- hang nicht namentlich genannt blattes (...) 2014 im Auftrage der werden möchte, dass er sich in der Stadt Übach-Palenberg einen Teil Vergangenheit Versuche Hartmut der Artikel und Texte vorbereitet“. Urbans verbeten habe, ihn in ähnBei dieser Firma „ist Herr Hartmut lich aggressiver Weise zu unterUrban beschäftigt“, heißt es wei- stützen wie Wolfgang Jungnitsch. Nachdem unsere Zeitung am ter, und eben dieser Urban ist es, der sich als Journalist bezeichnet Montag abermals einen Antrag auf und im Internet mit journalistisch Akteneinsicht gestellt und die SPD fragwürdigen Methoden gegen am Dienstag schriftlich angekünJungnitschs Kritiker vorgeht. digt hatte, Ende Juni die Offenlegung aller in diesem ZusammenZum „Stadtanzeiger“ kein Wort hang relevanten Unterlagen zu beantragen, erklärte der Bürgermeis„Die Behauptung, ich würde als ter gestern, er werde dem Stadtrat Bürgermeister ,Propaganda‘ ein- empfehlen, das Rechnungsprükaufen“, sei dennoch „haltlos und fungsamt der Stadt „mit der Prüfalsch“, heißt es in Jungnitschs Er- fung der Angelegenheit zu beaufklärung weiter, die er gestern veröf- tragen“. Jungnitsch sagte, das fentlichte. „Es ist nicht zutreffend, Rechnungsprüfungsamt solle sich dass durch (...) Beauftragung von mit allen Unterlagen „tief und Herrn Urban (...) eine vorteilhafte konsequent“ befassen, auch mit Berichterstattung in anderen Me- dem Vertrag zwischen Stadt und dien (...) erwartet wurde.“ Auf Urbans Firma Amtsblatt-KommuUrbans Internet-Aktivitäten ging naldruck Ltd. über die Miete eines Jungnitsch mit keinem Wort ein. Raumes im städtischen Schloss Auch auf nochmalige Anfrage dis- Zweibrüggen. Die Unterlagen soltanzierte er sich nicht, len, kündigte Jungnitsch an, „dem Stadtrat in öffentlicher Sitzung sondern ließ erklären, dass es sich bei vorgelegt werden“ – und somit besagter Webseite auch für die Öffentlichkeit ein„um ein Medium sehbar sein. handelt, welches dem Schutzbe„Falsch und haltlos“: Wolfgang reich des Artikel 5 Absatz 1 GrundJungnitsch, Bürgermeister von gesetz unterfällt. Übach-Palenberg, weist die Vorwürfe, er habe Propaganda Insoweit steht es eingekauft, mir als Bürgermeisweit von ter der Stadt ÜbachPalenberg nicht an, sich. dortige Artikel Foto: Bienüber wald Dritte Kurz notiert Krefelder Drama: Mutter bestreitet die Tat Reker-Attentäter paranoid und narzisstisch, aber schuldfähig Im Prozess um das Attentat auf Henriette Reker ist der Angeklagte nach Ansicht des psychiatrischen Gutachters voll schuldfähig. Für eine verminderte Schuldfähigkeit gebe es keine Hinweise, sagte Norbert Leygraf gestern vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht. Der 44-Jährige habe seine Tat als „heroischen Befreiungsschlag“, als „Fanal“ geplant. Er weise eine paranoid-narzisstische Persönlichkeitsstörung auf, sei eigensinnig, überempfindlich und von seiner schwarz-weißen Weltsicht restlos überzeugt. Der geständige Attentäter hatte der parteilosen Reker einen Tag vor ihrer Wahl zur Kölner Oberbürgermeisterin ein Messer in den Hals gerammt und sie lebensgefährlich verletzt. Dem 44-Jährigen droht lebenslange Haft wegen versuchten Mordes. Das Urteil soll am Freitag, 1. Juli, verkündet werden. (dpa)/Foto: dpa Die Posträuber aus der Städteregion Hans-Josef B. und Udo A. müssen für zwölf und zehn Jahre ins Gefängnis Von Wolfgang schumacher rückliegenden Geschehnisse nur noch schemenhaft erinnerten. Seit dem Überfall auf eine Postfiliale in Herzogenrath 2007 ähnelten die Taten sich. Die Täter stahlen sich in Aachen ältere 750erHonda-Motorräder, deren Lenkradschlösser einfach zu knacken waren, wie Experten im Prozess berichteten. Mit den Maschinen fuhren die Täter zu Postfilialen in Mönchengladbach, Übach-Palen- Aachen. Mit Strafen von zehn beziehungsweise zwölf Jahren sind die sogenannten Aachener Posträuber wegen schweren Raubes und räuberischer Erpressung zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Die 7. Große Strafkammer am Aachener Landgericht unter dem Vorsitz von Richter Jürgen Beneking sah es gestern Nachmittag als erwiesen an, dass die beiden aus Alsdorf und aus Würselen stammenden „Weil der Angeklagte B. Täter die teilweise lange vorbestraft war, wurde gegen Jahre zurückliegenden Überfälle begangen hatihn zusätzlich ten. Sicherungsverwahrung Der langwierige Prozess lief bereits 20 Ververhängt.“ handlungstage, zahlreiDAnieL KurtH, SPrecHer DeS che Zeugen waren gehört LAnDGericHtS AAcHen worden, bevor das Gericht gestern zu einem Urteil über den mehrfach einschlägig vorbestraften berg, Herzogenrath, Kerpen und Hans-Josef B. (51) aus Alsdorf und Bonn. den Motorradexperten Udo A. (50) Sie waren wegen ihrer Lederaus Würselen kam. B. erhielt zwölf kombi und den dunklen VollvisierJahre Haft plus Sicherungsverwah- helmen so gut wie nie zu erkenrung, A. zehn Jahre Haft. Die Be- nen. Sie stellten die Maschine in weisführung war auch deswegen Reichweite ab und stürmten Postschwierig, weil sich die Täter im filialen, denen in allen Fällen eine Prozess nicht äußerten und das Lotto-Annahmestelle angegliedert Gericht teilweise Zeugen hören war. Unter dem Einsatz von Wafmusste, die sich an die bis 2007 zu- fen und Pfefferspray erbeuteten sie das vorhandene Geld. Zwischen 2007 und 2014 erbeuteten sie auf diese Weise rund 110 000 Euro. Das Ende kam nach einem missglückten Überfall im Herbst 2014 frühmorgens auf eine Postagentur in Bonn. Dort setzte sich eine Frau vor der Agentur laut schreiend zur Wehr, einer der Täter rang sie nieder. Das Duo flüchtete mit der Honda, hinterließ aber DNA-Spuren an der Kleidung der Zeugin. Die Polizei landete einen Treffer in der Kartei und überwachte von diesem Zeitpunkt an die Handygespräche des vorbestraften Hans-Josef B., die dann zu Mittäter Udo A. in Würselen führten. Als man dann im Juni 2015 eine Postfiliale in Langerwehe ausspähte, verhaftete die Polizei das Duo. Psychische Spätfolgen Die beiden Täter wurden schließlich wegen sechs Überfällen, einem Versuch und der Vorbereitung einer weiteren Tat verurteilt. Die Strafhöhe ist zumindest gemessen an der Beute deutlich am oberen Rand des Strafmaßes angesiedelt. Dazu mag beigetragen haben, dass verschiedene Zeugen der Überfälle dem Gericht wiederholt berichtet hatten, unter dauerhaften psychischen Spätfolgen zu leiden. Alle öffentlichen Verkehrsmittel bald in einer App Forschungsprojekt Mobility Broker abgeschlossen. Bus, Bahn, Leihautos- und -räder in der Region sollen ab 2017 vernetzt werden. Aachen/Düren/Heinsberg. Wenn alles so kommt, wie es der Imagefilm suggeriert, wird der sogenannte Mobility Broker von Aseag und AVV zum Alptraum. Denn im Film dauert die Anreise zum Aachener Hauptbahnhof mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Leihautos und -fahrrädern aus Aachen genau so lange wie aus Osnabrück. Der Unterschied ist, dass der Bahnreisende aus Osnabrück völlig entspannt ankommt, wohingegen die drei aus Aachen zum Hauptbahnhof Gereisten völlig abgehetzt sind, jedenfalls in diesem Film, der eigentlich eine Werbung sein soll. Gütiger Himmel. Eine Forschungsgruppe bestehend aus dem öffentlichen Aachener Busunternehmen Aseag, der RWTH, der regionalen Informationstechnologie-GmbH Regio IT und anderen hat gestern ein an sich wegweisendes Verkehrsprojekt vorgestellt. Während der vergangenen 33 Monate forschten die Beteiligten an einer App, die den Nutzern des öffentlichen Nahverkehrs in der Region Aachen, Düren, Heinsberg das Leben gehörig erleichtern soll. Mit der App wer- den Kunden kurze Fahrten oder längere Reisen vom Smartphone aus planen und bezahlen können, die Anwendung kombiniert Bus-, Bahn-, Fahrrad- und Auto-SharingAngebote in der ganzen Region. Technisch ist das unter anderem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Projekt abgeschlossen, bis Anfang 2017 sollen nun die für das Funktionieren der App notwendige Verwal- tung und der Service aufgebaut werden. Bezahlen wird man entweder über QR-Code oder mittels einer Mobilitätskarte, auch in diesem Bereich sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen. Dass das Bundeswirtschaftsministerium zwei Millionen Euro für ein solches Forschungsprojekt zur Verfügung stellt, hat wenig mit Mildtätigkeit zu tun, wie Ministeriumsmitarbeiter Christian Liebich bei der Vorstellung der Forschungsergebnisse gestern in Aachen erklärte. Sondern mit dem Kalkül, endlich mehr Menschen zur Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs zu bringen. Aseag-Vorstand Michael Carmincke sagte, dass im Raum Aachen lediglich 15 bis 20 Prozent aller Fahrten mit Bus und Bahn absolviert würden. (gego) So wird die neue App für alle öffentlichen Verkehrsmittel der Region aussehen: Der Mobility Broker soll 2017 marktreif sein. Grafik: Aseag Krefeld. Im Krefelder Familiendrama bestreitet die Mutter, ihre drei kleinen Kinder aus einem Fenster im zweiten Stock eines Hauses geworfen zu haben. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Krefeld gestern mit. Die 33-Jährige hatte bisher geschwiegen. Die Frau hatte nach dem Vorfall am Montag versucht, sich das Leben zu nehmen. Sie wurde inzwischen in eine Psychiatrie eingewiesen. Dort werde sie befragt, sagte Behördensprecher Axel Stahl. Er machte keine Angaben darüber, was nach Darstellung der 33-Jährigen in der Wohnung geschehen sein soll. Die Polizei hatte die Mutter nach dem Fenstersturz der Kinder als einzige Person dort angetroffen. Die Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren sind außer Lebensgefahr. Sie werden im Krankenhaus behandelt. (dpa) Sperrung im Kreuz Jackerath ab morgen Krefeld. Der Landesbetrieb Straßen sperrt ab morgen (20 Uhr) bis Montag um fünf Uhr die Verbindung im Autobahndreieck Jackerath von der A 61 in Richtung Koblenz auf die A 44 in Richtung Aachen. Die Umleitung ist über das Autobahnkreuz Kerpen und die A 4 in Richtung Aachen ausgewiesen, teilte der Landesbetrieb gestern mit. Zusätzlich ist auch die Auffahrt Jackerath in Richtung Koblenz beziehungsweise in Richtung Aachen auf die A 44 gesperrt. Die Umleitung nach Koblenz ist mit dem „Roten Punkt“ zur Anschlussstelle Wanlo ausgeschildert. Von dort kann in Richtung Koblenz gewechselt werden. Wer ab Jackerath in Richtung Aachen möchte, wird über die Umleitungsstrecke „U 40“ geführt. Der Grund für die Sperrung sind Griffigkeitsverbesserungen auf den Verbindungsrampen, wie der Landesbetrieb weiter mitteilte. (red) Defekter Limospender sorgt für Großeinsatz Dorsten. Ein defekter Limonadenspender hat in einem Café in Dorsten zu einem Großeinsatz der Feuerwehr geführt. Durch ein Leck zwischen einer Gasflasche mit Kohlensäure und der Limo-Zapfanlage strömte Gas aus. Zwei Menschen zogen sich leichte Kohlenstoffdioxidvergiftungen zu, teilte die Polizei gestern mit. Nachdem eine Gas-Warnanlage Alarm geschlagen hatte, rückten Feuerwehr und Polizei mit mehreren Fahrzeugen an. Insgesamt elf Gäste und Mitarbeiter klagten über Kopfschmerzen und Übelkeit. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung. (dpa) KontaKt Regionalredaktion: (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) tel.: 0241/5101-469 Fax: 0241/5101-360 [email protected] SamStag, 18. Juni 2016 · 71. Jahrgang schlaue kids Unsere Kinderuni feierte die 75. Vorlesung etWas lockerer Frank Buschmann bittet ab morgen zum „EM-Talk“ alemannia aachen Neue schlechte Zahlen vom Tivoli ▶ seite 11 ▶ magazin ▶ seite 27 nummer 140 www.az-web.de 1,80 euro Propaganda: Affäre wird Fall für Kontrolleure im lokalteil ▶ „szenario vier“ für Fliegerhorstsiedlung Im Ausschuss für Standentwicklung haben die Stadtverordneten ihre Zustimmung für das sogenannte Szenario vier für die Fliegerhorstsiedlung gegeben. Lediglich die Grünen stimmten dagegen. Unter anderem ist eine Reduzierung der Grünflächen vorgesehen. ▶ schnelleres internet für Geilenkirchen ▶ Flüchtlingsarbeit: positive bilanz Wetter "!$ max Tag "#$ min Nacht ▶ Wetter Bunte Seite abstauber Entscheidend ist auf’m Kopf! In der „guten alten Zeit“ muss das Leben für Spitzenfußballer einfach gewesen sein: Entscheidend war auf’m Platz, wie die Älteren unter uns wissen. In den 70er Jahren trug man Matte und dazu fette Koteletten, Exzentriker ließen sich noch einen Bart stehen. Fertig, aus, Ende. Heute ist das anders. Wer Sponsoren, Reporter und Spielerfrauen gleichermaßen zufriedenstellen will, der muss sich schon etwas einfallen lassen und hat die Qual der Wahl: Undercut mit Scheitel links, Undercut mit Scheitel rechts, Sidecut mit Scheitel links oder rechts oder gar steil nach oben oder zumindest in einem Winkel von 45 Grad geföhnt und anschließend gewachst; komplett blondiert oder nur mit blonden Spitzen? Oder vielleicht lieber mit einrasiertem Muster? Oder für die ganz Wilden ein fescher Iro? Und dazu ein flaumiges Bärtchen? Weil das aus der Ferne sowieso alles gleich langweilig aussieht, hält sich auch der in verschwitzter Form ziemlich anrüchige Hipster-Look mit Dutt und Taliban-Bart. Gut zu wissen, dass Experten längst einen neuen Trend ausgemacht haben: die Elvis-Tolle. Trägt spätestens 2018 jeder. Wetten? (mar) kontakt Zeitungsverlag Aachen GmbH Postfach 500 110, 52085 Aachen Aboservice: Telefon: 02 41 / 51 01 - 701 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Anzeigenberatung: Telefon: 02 41 / 51 01 - 700 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Redaktion: Telefon: 02 41 / 51 01 - 310 (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Fax : 02 41 / 51 01 - 360 Verlag (Zentrale): Telefon: 02 41 / 51 01 - 0 E-Mail: [email protected] AZ im Internet: 4*qlrqsa#n-y,-b* ÊÆËÐËÀËÂËÔ Keine Starterlaubnis: Russische Leichtathleten dürfen nicht zu den Spielen nach Brasilien. Russland darf nicht zu Olympia Foto: dpa Leichtathletik-Weltverband zieht Konsequenzen aus den Dopingvorwürfen und verlängert die Sperre für russische Sportler. Nachweislich saubere Athleten sollen in Rio unter neutraler Flagge starten dürfen. Wien. Keine Gnade für Stabhochsprung-Überfliegerin Jelena Issinbajewa und die skandalumwitterten russischen Leichtathleten: Die Läufer, Springer und Werfer der stolzen Sportnation dürfen nach den zahlreichen Dopingskandalen nicht an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro teilnehmen. Das Council des Weltverbandes IAAF verlängerte die seit November 2015 wirksame Suspendierung des nationalen Verbandes WFLA. „Das russische Anti-Doping-System ist frühestens in 18 bis 24 Monaten wieder regelkonform“, teilte die IAAF am Abend mit. Allerdings öffnete das Council auch eine Hintertür für nachweislich saubere Athleten: Der Olym- pia-Start einzelner Sportler unter neutraler Flagge sei möglich, sagte der Norweger Rune Andersen, der Chef der IAAF-Taskforce zur Beobachtung der russischen Reformfortschritte. Auch darüber dürften IAAF und das Internationale Olympische Komitee am kommenden Dienstag auf dem IOCSummit in Lausanne reden. IAAF-Präsident Sebastian Coe sprach nach der einstimmigen Entscheidung der 24 Council-Mitglieder von einer „machtvollen Botschaft“. Das russische Sportministerium reagierte unmittelbar auf die Entscheidung. Diese habe zu „einer beispiellosen Situation“ geführt, hieß es. „Die Träume vieler unserer Sportler sind wegen des Verbindung zu Neonazis? falschen Verhaltens einzelner Athleten, Trainer und Experten zerstört worden.“ Zwei Stunden vor der Entscheidung hatte sich sogar Russlands Präsident Wladimir Putin noch einmal zu Wort gemeldet und eine Beteiligung des russischen Staates an Dopingvergehen von Sportlern bestritten. „Von staatlicher Seite haben wir gegen Doping im Sport gekämpft und werden das auch in Zukunft tun“, sagte Putin in St. Petersburg. „Es kann nicht sein, dass das gesamte Team die Schuld für Einzelne tragen muss“, zitierte ihn die Agentur Interfax. „Der Ausschluss der WFLA war eine zu erwartende Entscheidung. Es war zu vermuten. Wir werden darauf reagieren“, kündigte Russlands Sportminister Witali Mutko an. Die Entscheidung der 24 anwesenden Council-Mitglieder fiel auf der Grundlage und Empfehlung einer von der IAAF eingesetzten Taskforce, die die Reformfortschritte in Russland seit Januar überwacht hat. Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada hatte am 9. November 2015 einen 323-seitigen Bericht vorgelegt, der ein Schreckensbild der Doping-Praktiken in der russischen Leichtathletik zeichnet. Am 13. November suspendierte die IAAF den nationalen Verband WFLA. (dpa) ▶ die Seite drei App warnt vor Unwettern Briten rätseln über Motiv des Cox-Mörders Bundesamt bietet ab Montag neuen Service an London. Der mutmaßliche Mörder der britischen Abgeordneten Jo Cox (41) soll nach Medienberichten Verbindungen zu US-Neonazis und südafrikanischen Rassisten gehabt haben. Die Polizei äußerte sich auch am Freitag nicht zu möglichen Motiven des 52-Jährigen, der weiter verhört wurde. Das politische Leben in Großbritannien war am Tag nach der Bluttat an der Labour-Abgeordneten und BrexitGegnerin Cox wie gelähmt. Die Folgen des Attentats für das Referendum am 23. Juni, bei dem die düsseldorf. Nach den extremen Unwettern fordert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) alle Beteiligten auf, sich besser auf ähnliche Ereignisse vorzubereiten. „Die Menschen müssen selbst ihre Häuser besser schützen“, sagte BBK-Präsident Christoph Unger unserer Zeitung. Aber auch Kommunen müssten zum Beispiel ihre Kanalisationssysteme verbessern, so dass Starkregen besser abfließen könne. Damit die Menschen schneller vor Wetterkapriolen gewarnt wer- Briten über den Verbleib in der EU entscheiden, blieben aber völlig unabsehbar. Vor der Volksabstimmung setzten beide Lager bis heute ihren Wahlkampf aus. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) sagte, bei allen politischen Kontroversen müsse „die Diskussion fair und der Ton moderat bleiben“. Wenn Politiker, Journalisten und zivilgesellschaftlich Engagierte Angst vor radikalisierten Tätern haben müssten, sei „unsere Demokratie am Ende“. (dpa) ▶ Seiten 2 und 4 WAS aM WOCHenende WiChTiG iST Termine Flüchtlinge: UNGeneralsekretär Ban Ki Moon will sich ein eigenes Bild verschaffen und besucht daher heute ein Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos. Comeback: Drei Astronauten kehren heute mit einer russischen Kapsel von der Raumstation ISS zurück. den können, bringt das BBK am Montag eine kostenlose App namens „Nina“ heraus. „Mit dem neuen Service bekommen die Bürger konkrete Warnmeldungen und Handlungsempfehlungen für den Heimatort per Push-Meldung auf das Handy“, kündigte Unger an. Bisherige Smartphone-Apps warnen nur großflächig. Die Notfalltipps enthalten Warnungen zu Hochwasser, Unwetter und Stromausfall. Flächendeckend zur Verfügung steht die App in NRW ab Ende des Jahres. (csh) Zahl des Tages Formel 1 in Aserbaidschan Renn-Premiere Formel-1-Premiere in Baku: Vor dem morgigen achten von 21 Saisonrennen (15 Uhr/RTL) in Aserbaidschans Hauptstadt führt Nico Rosberg die WM-Wertung mit 116 Punkten an. ▶ Seite 27 Clever tanken: Unser Spritpreis-Barometer finden Sie auf www.az-web.de Italien und Spanien sind im EM-Achtelfinale Toulouse. Spanien und Italien sind Gastgeber Frankreich vorzeitig ins Achtelfinale der Fußball-EM gefolgt. Spanien besiegte die Türkei mit 3:0 (2:0). Vorher hatte die Squadra Azzurra mit einem 1:0 (0:0) gegen Schweden den zweiten Sieg im zweiten Vorrundenspiel gefeiert. Für Kroatien war es ein miserabler Abend. Beim 2:2 (1:0) gegen Tschechien verspielten die Kroaten in der Nachspielzeit eine 2:0-Führung. Tschechien glich in der 94. Minute aus und holte den ersten Punkt. Zudem droht dem kroatischen Verband eine Strafe, weil Fans Knallkörper auf das Spielfeld warfen. (dpa) ▶ Sport Fünf Jahre Haft für ehemaligen KZ-Wachmann detmold. Wegen Beihilfe zum Mord an 170 000 Häftlingen im Konzentrationslager Auschwitz ist ein ehemaliger SS-Mann zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Detmold sah es am Freitag als erwiesen an, dass der 94 Jahre alte Reinhold Hanning zum Funktionieren der Mordmaschinerie beigetragen hat. „Sie haben damit den Massenmord befördert“, sagte Richterin Anke Grudda. Der Angeklagte nahm das Urteil gefasst entgegen. (dpa) ▶ Seite 10 Ägyptens Ex-Staatschef vor Gericht 20 In Deutschland werden jedes Jahr Lebensmittel im Wert von mehr als 20 Milliarden Euro vernichtet. Die Umweltminister von Bund und Ländern schlugen am Freitag Vereinbarungen mit Industrie, Handel und Gastronomie vor, um den Trend zu stoppen. Übach-Palenberg. Die Kommunalaufsicht wird sich mit der Propaganda-Affäre um Übach-Palenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) beschäftigen. Das bestätigte gestern der Landrat des Kreises Heinsberg, Stephan Pusch (CDU). Jungnitsch hatte bestätigt, einen Autoren mit Steuergeld bezahlt zu haben, der besonders im Kommunalwahlkampf 2014 gewogene Berichte über Jungnitsch geschrieben hatte und bis heute schreibt. Gleichzeitig versucht der Autor, Hartmut Urban, im Internet Oppositionspolitiker und Kritiker des Bürgermeisters mit zum Teil erfundenen Geschichten zu diffamieren und mundtot zu machen. Der Verdacht erhärtet sich, dass Jungnitsch von Urbans Internetartikeln zumindest gewusst und sie gebilligt hat. (az) ▶ Seite 9, Lokales Urteil gegen Mursi Wenn aus Comedy Kunst wird Max Kennel und Jonas Meyer sind zwei Freunde, die Comedy in Form von Musik machen. Unter dem Namen „Das Lumpenpack“ sind sie seit eineinhalb Jahren unterwegs. ▶ Seite 8 Im Prozess gegen den ägyptischen Ex-Präsidenten Mohammed Mursi könnte heute ein Urteil fallen. Mursi droht im äußersten Fall die Todesstrafe. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm und zehn weiteren Angeklagten Verrat von Staatsgeheimnissen vor. Christo eröffnet Kunstinstallation Wandeln auf Wasser Verhüllungskünstlers Christo eröffnet heute am norditalienischen Iseo-See seine neueste Installation „Floating Piers“. Besucher können bis zum 3. Juli über schwimmende, mit Nylon überzogene Stege auf dem Wasser des Sees spazieren. Was verbirgt sich hinter 2016 HO3? Es ist ein winzig kleiner Gesteinsbrocken, der unseren Planeten begleitet. US-Weltraumforscher sagen, er tanze mit der Erde, die er seit 100 Jahren umkreist.▶ Bunte Seite Region & NRW Kinderuni Große Feier zur 75. Auflage ▶ Seite 11 Seite 9 ABCDE · Nummer 140 · Samstag, 18. Juni 2016 Eine Rennstrecke mitten in der Stadt Zahl deS TageS Essen und E-Karts fahren: Das zweite Aachener Straßenfestival des Rotary-Clubs zu Gunsten junger Flüchtlinge am 23. und 24. Juni Aachen. Wenn Peter Wahl über eines gerne spricht, dann über Rennstrecken, das ist seine Sache, deswegen stand er gestern vor dem Hauptgebäude der RWTH in der Aachener Innenstadt und hat mal gezeigt, wo genau die Rennstrecke verlaufen wird, die seine Firma geplant hat. Die Firma, die er mit seinem Geschäftspartner Hermann Tilke zusammen betreibt, entwirft zum Beispiel Formel-1-Strecken wie die in Schanghai oder Sotschi, aber nicht nur, sie hat ja zum Beispiel auch die Rennstrecke vor dem Hauptgebäude der RWTH geplant. Start und Ziel liegen mitten auf dem Templergraben, der Slalomabschnitt neben dem Kármán-Auditorium, und die Driftzone ziemlich genau vor dem Hauptgebäude. Wahl sagte: „So eine Rennstrecke gehört genau hierhin.“ Reaktor Tihange 2 wieder angefahren Gestern Fototermin, nächste Woche E-Kart-Rennen: Gisela Kohl-Vogel (li.), Bernd Blankenstein (2.v.l.) und Harald Schmidt (vorne rechts sitzend) vom Rotary-Club Aachen freuen sich mit Rennstreckenbauer Peter Wahl (2.v.r. stehend) und Aachens Kulturdezernentin Susanne Schwier (3.v.l.) aufs „Aachen Street Festival“ zwischen Super C und RWTH-Hauptgebäude. Foto: Michael Jaspers der Obhut des Jugendamtes entlassen werden, dabei hilft, einen guten Start in ein selbstbestimmtes Leben zu finden. Blankenstein hofft, dass am Ende 10 000 Euro zusammenkommen, aber es wäre schön, wenn es deutlich mehr würde, und an dieser Stelle kommt wieder Rennstreckenbauer Peter Wahl ins Spiel. Mit der Rennstrecke ist es nämlich so: Wahl und Tilke haben einen sogenannten Schmetterlingskurs entworfen, auf dem zwei Fahrer gegeneinander antreten können. Gefahren wird nicht mit Rennautos, sondern mit elektrischen Daten, Fakten, Street-food-Stände Das zweite Aachener Straßenfest (Aachen Street Festival) des RotaryClubs am Templergraben in Aachen wird nicht nur für Rennfreaks veranstaltet, sondern soll für alle sein. Deswegen werden rund um die Rennstrecke 27 Street-food-Stände aufgebaut sein, an denen es Sachen wie diese gibt: Flammlachs, Beer-can-Chicken, Pulled pork, Hamburger, Spießbraten, geräucherte Fische, Cocktails, sizilianische Arancini, Smoothies, Wildschweinsteaks, Churros, Flammkuchen und vieles mehr. Das Fest findet am Donnerstag, 23., und Freitag, 24. Juni, von 11 bis 22 Uhr am Templergraben in Aachen statt. Der Eintritt ist frei. Teilnahme am Rennen um den Tagessieg für Jedermann am Donnerstag von 11 bis 15 Uhr, am Freitag von 11 bis 14 Uhr. Danach gibt‘s jede Menge Prominenten- und Sponsorenrennen. Karts, die man sich wie die alten Kettcars vorstellen muss, nur größer. Sie funktionieren wie E-Bikes, das heißt, der Fahrer muss treten, um voranzukommen, ein Elektromotor sorgt aber dafür, dass das Kart ein bisschen schneller fährt. Auf dem 320 Meter langen TilkeKurs wird es nicht allein um Geschwindigkeit gehen, sondern auch um Geschicklichkeit, deswegen haben die Ingenieure eine kleine Slalomstrecke eingebaut, eine Wippe, und an einer Stelle muss man einen Ball vom fahrenden E-Kart aus in ein Gefäß werfen, ein bisschen wie beim Basketball. Und da ist dann noch die Sache mit der Driftzone genau vor dem Hauptgebäude: Die Rennstreckenbauer werden eine der Kurven mit Sand auslegen, und wer sich richtig in diese Kurve hineinbremst, der fährt nicht um die Kurve, sondern driftet durch sie hindurch. „Super, oder?“, sagte Wahl und lachte. Die E-Mobilität ist an der RWTH maßgeblich mitentwickelt worden, die frühere Streetscooter GmbH, die jetzt eGo Mobile AG heißt, stellt die elektrischen Karts zur Verfügung. Um die Rennstrecke herum wird Was wusste der Bürgermeister? Propaganda-Affäre in Übach-Palenberg: Kommunalaufsicht schaltet sich ein Von Marlon gego, Jan Mönch und ThorSTen PrachT Übach-Palenberg. Nach Berichten unserer Zeitung über mit Steuergeld bezahlte Propaganda in Übach-Palenberg hat die Kommunalaufsicht ein Prüfungsverfahren gegen die Stadtverwaltung eingeleitet. Das bestätigte der Landrat des Kreises Heinsberg, Stephan Pusch (CDU), gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Pusch erklärte, die der Kreisverwaltung angegliederte Kommunalaufsicht habe die Übach-Palenberger Stadtverwaltung Anfang der Woche schriftlich angewiesen, ihr sämtliche in der Angelegenheit relevanten Unterlagen zur Verfügung zu stellen. Nach Recherchen unserer Zeitung (Ausgaben vom 9., 11. und 16. Juni) hatte Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) gewogene Berichte für das städtische Amtsblatt eingekauft. Der freie Mitarbeiter, der ▶ An einer Unterschriftensammlung für die Eröffnung eines Loveparade-Strafprozesses haben sich bereits mehr als 300 000 Menschen beteiligt. Die Mutter eines Opfers hatte die Sammlung im Internet im April gestartet, nachdem das Landgericht Duisburg die Anklage nicht zur Hauptverhandlung zugelassen hatte. Bis gestern zählte die Petition rund 306 000 Unterstützer. Sie ist als Bitte an das Oberlandesgericht Düsseldorf gerichtet, das darüber entscheiden muss, ob es doch noch zu einer Hauptverhandlung kommt. Wann die Sammlung übergeben wird, steht nach Angaben des Anwalts der Mutter, Julius Reiter, noch nicht fest. (dpa) KurZ noTierT Der Tilke-Kurs Natürlich wird der alte Kernbereich der RWTH in der Aachener Innenstadt nicht dauerhaft zur Rennstrecke, aber nächste Woche immerhin mal für zwei Tage, und jeder, der Lust und fünf Euro hat, darf an diesen beiden Tagen um die Tagessiege fahren. Die Firma Tilke baut die Strecke anlässlich des zweiten Straßenfestes des Aachener Rotary-Clubs auf, der das Fest „Aachen Street Festival“ nennt, und das kommende Woche Donnerstag und Freitag zwischen 11 und 22 Uhr am Templergraben stattfindet, vielleicht einen halben Kilometer westlich des Rathauses. Wie immer, wenn die Rotarier Veranstaltungen dieser Art organisieren, geht es nicht um den Selbstzweck, sondern darum, denjenigen zu helfen, denen es gerade besser gehen könnte. Bernd Blankenstein kümmert sich bei den Aachener Rotariern um die sogenannten Gemeindienste, deswegen erklärte er gestern, dass das Geld, das mit den Fahrten auf der Rennstrecke eingenommen wird, in Sprachkurse für weibliche Flüchtlinge investiert werden soll. Außerdem soll der von den Rotariern aufgelegte Sozialfonds unterstützt werden, der jungen Flüchtlingen, die aus 306 000 zumindest einen Teil dieser Berichte verfasst hatte, Hartmut Urban, versucht im Blog „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“, Oppositionspolitiker schlecht und Kritiker des Bürgermeisters mundtot zu machen. Der Verdacht erhärtet sich, dass dies wenn nicht im Auftrag des Bürgermeisters, dann zumindest mit seinem Wissen und mit seiner Billigung geschah. In einer gestern veröffentlichten Erklärung versuchte Bürgermeister Jungnitsch, den Eindruck zu erwecken, er sei erst durch die Berichterstattung unserer Zeitung auf die zum Teil erlogenen und diffamierenden Beiträge von Hartmut Urban aufmerksam geworden. „Hinsichtlich der weiteren Veröffentlichungen (im ,Stadtanzeiger Übach-Palenberg‘, d. Red.), die Grundlage des Artikels (unserer Zeitung, d. Red.) vom 9.6.2016 waren, werde ich in der 25. Kalenderwoche diese näher prüfen und weitere Informationen einholen, um mir persönlich ein umfängliches diesbezügliches Bild zu machen“, teilte Jungnitsch mit. Doch aus einem unserer Zeitung vorliegenden Schriftwechsel zwischen Stadtverwaltung und einem Bürger geht hervor, dass Jungnitsch spätestens seit April 2015 über den „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“, der bis gestern auf einzelnen Seiten das Stadtwappen Übach-Palenbergs verwendete, Bescheid wusste. Neben der Kommunalaufsicht wird sich auch das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Übach-Palenberg mit der Angelegenheit befassen. Beide Instanzen werden insbesondere den von der SPD-Fraktion geäußerten Verdacht prüfen, Hartmut Urban wohne im städtischen Schloss Zweibrüggen, ohne dafür eine angemessen hohe Miete zu zahlen. es 27 sogenannte Street-foodStände geben, an denen man sich gewissermaßen um den halben Planeten essen kann, wie Harald Schmidt vom Aachener Rotary- Club sagt. Deswegen ist das Street Festival auch eine Art Street-foodFestival, für das allein sich auch längere Anreisen nach Aachen lohnen. (gego) Von App bis Zoom Grundlagen und Fachwissen - so funktioniert´s! hulung Gruppensc en dumdreh n a H m i Sie Erlernen it Ihrem m g n a g n den Um in unsere t ä r e G e / Appl Android lungen u h c S n e nell professio über die berblick Ü • te ä r e erfläche gen der G Touch-Ob • Grundla r e d it m s Umgang von App Geräte • tallation s In • s p e Ap ngen • Nützlich einstellu • System hr 14 + 18 U n jeweils a ch e n in g A e , B 3 , e s freitag er Straß n e d s re Termine: D etränke ch e n , € ) inkl. G nha us A a 0 ie d ,9 e 9 5 M t: t: en Or ht-Abonn -725 ,90 € (Nic 241 5101 le Preis: 39 e T fon 0 : g hr n U u 4 h c u . 6.30-1 Infos & B 8 Uhr, Sa s A a ch e n -1 u 0 a h .3 n 6 ie Mo.-Fr. ice Med rv e s issen.de n e tw d im Kun .horizon t k w e w ir w d r r: o de n unte rmatione te Mehr Info ple-Gerä g nur für *Schulun und Ap Android- Auch für Smartphones! Eine Veranstaltung aus unserem Angebot: Weiß Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) wirklich erst seit vergangener Woche über den „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“ Bescheid? Huy. Nach einer knapp einwöchigen Pause läuft der umstrittene belgische Atomreaktor Tihange 2 wieder. Die Anlage in Huy sei in der Nacht zu gestern wie geplant hochgefahren worden, berichtete der Betreiber Engie-Electrabel gestern. Ein defekter Motor im nicht-atomaren Teil des Reaktors hatte die Panne ausgelöst. Unterdessen fordern die Umweltminister der Länder die Bundesregierung auf, die internationale Atomhaftung zu verschärfen und den Ausstieg aus der Urananreicherung in Deutschland voranzutreiben. Die Minister folgten damit gestern bei einem Treffen in Berlin einstimmig einem Antrag aus NRW, wie das NRW-Umweltministerium mitteilte. (red) Geilenkirchen Seite 15 · Nummer 140 · Samstag, 18. Juni 2016 kurz notiert Kunst- und Kulturpreis nur noch alle zwei Jahre Übach-Palenberg. Der Kunstund Kulturpreis der Stadt Übach-Palenberg wird ab 2017 nur noch einmal in zwei Jahren vergeben werden. Dies teilte Martina Waliczek vom Kulturbüro am Donnerstagabend dem Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales mit. Grund sei, dass der Preis sich nun nicht mehr mit der Vergabe des zweiten Kulturpreises in Übach-Palenberg überschneide, dem Marlies-Seeliger-CrumbiegelPreis. Die beiden Preise sollen nun immer im Wechsel vergeben werden. (jpm) Programm für den Senioren-nachmittag Übach-Palenberg. Martina Waliczek vom Kulturbüro hat im Übach-Palenberger Ausschuss für Kultur, Soziales und Bildung das Programm für den diesjährigen Seniorenshownachmittag bekanntgegeben. Auftreten werden der Stimmungssänger Harald Weiß, die Dolls Company mit Puppentanzshow, Zauberershow sowie Akrobatik-Show auf dem Einrad, das Trio „de Pinthos“, die Kabarettistin „Änne aus Dröpplingsen“ und die Sängerin Sarah Schiffer, die unter anderem Songs von Helene Fischer spielt. Der Seniorenshownachmittag 2016 findet am 12. Oktober statt. Der Eintrittspreis in Höhe von vier Euro wird beibehalten. Sprechstunde mit Jungnitsch und Oellers Übach-Palenberg. Die Stadt Übach-Palenberg lädt zur gemeinsamen Bürgersprechstunde von Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch und dem Bundestagsabgeordneten Wilfried Oellers am Donnerstag, 30. Juni, 15 bis 17 Uhr ein. Interessierte werden gebeten, sich vorher im Vorzimmer anzumelden unter ☏ 02451/97 91 100. kontakt gEilEnKirCHEnEr zEitung lokalredaktion Tel. 0 24 51 / 4 09 56-30 Fax 0 24 51 / 4 09 56-49 E-Mail: [email protected] Thorsten Pracht (verantwortlich), Jan Mönch, Udo Stüßer leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 Kundenservice medienhaus vor ort: Buchhandlung Lyne von de Berg (mit Ticketverkauf) Gerbergasse 5, 52511 Geilenkirchen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.30 bis 14.00 Uhr internet Telekom verlegt Glasfaser-Kabel ▶ Seite 19 ▶ Seite 19 „Mieser Schreiberling oder mieser Lügner“ Propaganda-Affäre: Hans Münstermann, Leiter des Carolus-Magnus-Gymnasiums, wehrt sich gegen einen Artikel von Hartmut Urban Von Jan Mönch heit der Kinder zu kümmern. „Wie Kapitän Francesco Schettino von der Costa Concordia hatte sich – so Augenzeugen – Schulleiter Dr. Hans Münstermann selbst vorschnell aus der vermeintlichen Gefahrenzone begeben und dabei billigend in Kauf genommen, dass bei einem wirklichen Brand in seiner Schule möglicherweise Schüler zu Schaden gekommen wären.“ Später sei Münstermann dies so peinlich gewesen, dass er „in der Folgezeit alle Stellen mit seinem ‚frei zugänglichen‘ Alarmknopf nervte“. Übach-Palenberg. Nach den Berichten unserer Zeitung zur Zusammenarbeit zwischen dem Rathaus und Hartmut Urban kommt Übach-Palenberg nicht zur Ruhe. Einer, der von Urban in einem Artikel besonders übel diskreditiert worden ist, setzte sich nun öffentlich zur Wehr. Dr. Hans Münstermann, Leiter des Carolus-MagnusGymnasiums, sagte im Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales über Urban: „Dieser Mann ist entweder ein mieser Schreiberling Ehrabschneidende Vorwürfe oder ein mieser Lügner!“ Sven Bildhauer (SPD) hatte im Ausschuss die Frage gestellt, was es So also soll es sich laut Urban zugemit dem Bericht auf sich hat, tragen haben. Dass Münstermann Münstermann war daraufhin vom den ehrabschneidenden VorwürVorsitzenden des Ausschusses, Dr. fen nun im Schulausschuss widerSascha Derichs (ebenfalls SPD), das sprach, vermochte nicht zu überWort erteilt worden. Urban war in dem besagten Aufsatz über „Dieser Artikel ist uns nicht Münstermann wie so oft für die Verwaltung in die bekannt.“ Bresche gesprungen, hier HElmut mAinz, in erster Linie für den ErStEr BEigEordnEtEr Ersten Beigeordneten Helmut Mainz, der auch Schuldezernent ist. Denn unsere Zeitung hatte am 31. Mai raschen. Beim bloßen Widereinen Streit zwischen Mainz und spruch allerdings blieb es nicht. Münstermann öffentlich gemacht, Denn Münstermann trug nun vor, es ging um den Brandschutz am am Tag des Feueralarms gar nicht Gymnasium. Für Urban war das in der Schule gewesen zu sein, sonGrund genug, auf der Internetseite dern beim Arzt. „Das heißt, dass „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“ die Anwürfe, die von Herrn Urban darauf zu reagieren. geäußert werden, entweder bescheiden recherchiert sind oder „Wie Kapitän Schettino“ dreist erlogen“, führte Münstermann aus. Und fuhr an die StadtAls im März 2013 an der Schule verwaltung gewandt fort: „Ich Feueralarm ausgelöst wurde, be- wünsche mir, dass Sie diese Aushauptete Urban also, sei Münster- sage öffentlich weitergeben, weil mann „mit der Horde“ ins Freie ge- ich jederzeit bereit bin, sie vor Gerannt, anstatt sich um die Sicher- richt zu wiederholen, und ich Wolfgang Jungnitsch distanziert sich von Bericht Entgegen der Ankündigung des Ersten Beigeordneten Helmut Mainz im Schulausschuss distanzierte sich Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch am Tag danach in einer Pressemitteilung ausdrücklich von dem Artikel Hartmut Urbans über Dr. Hans Münstermann. Er sei „froh, dass dem Schulleiter des Carolus-Magnus-Gymnasiums (...) die Möglichkeit gegeben war, unmittelbar öffentlich auf den Artikel über ihn auf dem Internetportal „genial-nah.de“ (hier ist der „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“ zu finden – Anm. d. Red.) zu reagieren. Ich bin nunmehr auf die Hintergründe dezidiert aufmerksam gemacht worden. Vor dem Hintergrund der Ausführungen unseres Schulleiters distanziere ich mich vollumfänglich von diesem Artikel. Ich möchte zum Ausdruck bringen, dass ich es ausgesprochen bedauerlich finde, dass unser angesehener und geschätzter Schulleiter in ein derartiges Licht gesetzt wurde.“ Außerdem kündigte Jungnitsch eine Prüfung des sonstigen Inhalts des „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“ an. Dabei liegt unserer Zeitung Schriftverkehr vor, der belegt, dass er spätestens ab April 2015 über den „Stadtanzeiger“ informiert war. Ebenso wie die SPd hat nun auch die CDU mit einem Ratsantrag auf unsere Berichterstattung reagiert. Die örtliche Rechnungsprüfung soll demnach mit der „Prüfung der gesamten Angelegenheit beauftragt“ werden, fordert die Fraktion. Wurde im „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“ von Hartmut Urban (kl. Bild) mit Francesco Schettino verglichen, dem Kapitän der Costa Concordia: Schulleiter Dr. Hans Münstermann. Fotos: mabie kann sie beweisen.“ Seine damalige Stellvertreterin habe sich bei dem Feueralarm übrigens vollkommen korrekt verhalten. Vergangene Woche hat unsere Zeitung aufgedeckt, dass die Stadt Übach-Palenberg Hartmut Urban, der sich unter anderem als Journalist bezeichnet, mit Steuergeldern bezahlt. Dies wurde mittlerweile auch eingeräumt, Urban ist offiziell für die städtische Homepage mitverantwortlich und liefert einen Teil der Texte für das Amtsblatt. Mit der Website „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“, in dem Urban regelmäßig die Kritiker von Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch, Stadtverwaltung und CDU zu diskreditieren versucht, habe man aber nichts zu tun. Eine Distanzierung erfolgte im Ausschuss nicht. „Dieser Artikel ist uns nicht bekannt“, sagte der Erste Beigeordnete Helmut Mainz lediglich. Eine Aussage, die verwundert, da unsere Zeitung ausführlich darüber berichtet hatte. Man werde sich zu diesem Thema nicht mehr äußern, so Mainz weiter. ◀ Seite 9 Einzigartiges Angebot -20% (auf alle Neubestellungen!) unterdessen hat Heinz Klinkertz, Mitglied der Übach-Palenberger UWG, einen Bürgerantrag auf Abschaffung des Amtsblatts gestellt. „Seitdem das Amtsblatt wieder eingeführt wurde, wird alles doch wieder zu Gunsten der CDU gelobt, zensiert und gefiltert. Es enthält kaum wichtige politische Informationen“, heißt es in dem Antrag. „Das Amtsblatt ist für die wenigen Bürger, die sich etwas für Politik in der Stadt Übach-Palenberg interessieren, deswegen nicht mehr wert als ein Micky-Maus-Heftchen.“ Jeden Sonntag geöffnet! 12.00-17.00 Uhr LeSer Schreiben „Genial fatal“ Klaus-giso Bernhardt aus Übach-Palenberg hat seinen leserbrief zur Übach-Palenberger Propaganda-Affäre in Anlehnung an das internetportal www.genial-nah.de mit der Überschrift „genial fatal“ versehen: Dank an die engagierten Journalisten der Geilenkirchener Zeitung, die in geduldiger, langer Recherche einen (auszugsweisen) Katalog von Machenschaften des Schreiberlings Hartmut Urban aufgedeckt haben. Mit diesem Bericht wurde eine lange Phase knirschender Zurückhaltung vieler Betroffener beendet, die Tür geöffnet zu der längst fälligen, insbesondere öffentlichen Entrüstung über die Arbeitsweise dieses scheinheiligen Sprachjongleurs. Die berechtigte Verärgerung über seine häufig diffamierenden Verunglimpfungen vieler Personen in diversen Internetportalen, Blogs und auf Facebook schwelt bekanntlich seit Jahren quer durch die Reihen (nicht nur) der Übach-Palenberger Bürger und auch Geschäftsleute. Nichts gegen kritische Medienarbeit! Aber unter dem selbstgefälligen Vorwand des sogenannten investigativen Journalismus hat Urban mehr als genug Unsinn, Halb- oder Unwahrheiten verbreitet. Nun auch noch zu erfahren, dass Hartmut Urban regelmäßig zur redaktionellen Mitarbeit am Amtsblatt der Stadt Übach-Palenberg beauftragt war, stößt auf absolute Verständnisgrenzen. Soweit mir bekannt, sind unserem Bürgermeister in der Vergangenheit genug kritische Stimmen zur Causa „Urban“ – schriftlich wie mündlich – zugetragen worden. Was ihn aber offensichtlich nicht davon abgehalten hat, Urban bei der Eurolog-Veranstaltung bedenkenlos auch noch als „Ehrengast“ zu titulieren. Schade. Es gäbe alternativ(los) den Begriff „Persona non grata“. Cassina LC4 | Le Corbusier, Jeanneret und Perriand (1928) Cassina LC4 in Schwarzleder, jetzt zeitlich exklusiv bei Sijben SIJBEN ROERMOND - NL Maasnielderweg 33, Tel.: +31 (0)475 - 39 28 28, Route: Am ende der A52 den Hinweis ‘Woonboulevard Roermond’ folgen. www.sijben.nl 001618.02 Matchplan. Wer was auf sich und seinen Fußballsachverstand hält, der lässt den Fachbegriff in der gepflegten EM-Analyse mit Kollegen und Freunden gerne beiläufig fallen, um seine Expertise verbal zu untermauern. Da bildet Kiebitz als großer Fußballfan keine Ausnahme. Vertikales Spiel, Doppel-Sechs im 4-2-3-1-System, falsche Neun, Umschaltspiel und Gegenpressing. Klar soweit? Matchplan eben. Ein Bekannter von Kiebitz tüftelt derzeit ein gänzlich anderes, aber nicht minder wichtiges Konzept aus: den Matschplan. In wenigen Tagen, verriet er Kiebitz nun, stehe nämlich Familienurlaub mit Frau und seinen beiden Steppkes an der Nordsee an. Die Aussichten: Regen, Wind, kurzum: Usselswetter. Daher hat er seinen Kleinen noch flott zwei Ganzkörper-Regenanzüge gekauft, damit dem Buddelvergnügen am nasskalten Strand nichts im Wege steht. „Und mein Matschplan geht in jedem Fall auf!“, setzt er voll und ganz auf Sieg. Von dieser Gewissheit kann manch ein MatchplanTrainer bei der EM nur träumen. konzept Pläne für die Fliegerhorstsiedlung vorgestellt Dienstag, 21. Juni 2016 · 71. Jahrgang Fussball-eM i Warum Löw wohl wenig an der Aufstellung ändern wird Fusball-eM ii Weshalb Mario Gomez plötzlich der Liebling der Fans ist Fussball-eM iii Wie Nordiren-Coach Michael O’Neill ein Wunder bewirkte ▶ seite 23 ▶ seite 23 ▶ seite 25 nummer 142 www.az-web.de iM lokalteil ▶ stadt strebt Vergleich mit Wasserwerk an Hinsichtlich der Schadenersatzansprüche des Heinsberger Kreiswasserwerks gegenüber der Stadt ÜbachPalenberg wird ein Vergleich angestrebt. Die Stadt würde demnach 182 000 Euro zahlen. Der tatsächlich entstandene Schaden ist laut Wasserwerk deutlich höher. ▶ Dach des Ü-bades ist schrottreif ▶ CMG-Demokraten wieder ausgezeichnet Wetter ""# max Tag !$# min Nacht ▶ Wetter Bunte Seite abstauber Mehr Spielraum für die Krauls Bei der EM mögen bislang nicht besonders viele Tore gefallen sein, aber dafür ging schon einiges kaputt, immerhin. Der Rasen in den Stadien: kaputt. Der Ball: kaputt. Die Schweizer haben vorsorglich bei der Uefa beantragt, im Achtelfinale mit nacktem Oberkörper spielen zu dürfen. Viele Trikots haben sie nicht mehr, nach dem Spiel gegen Frankreich waren einige: kaputt. Zu den wenigen Dingen, die bei dieser EM noch nicht kaputtgegangen sind, gehören die Frisur von Cristiano Ronaldo und die graue Jogginghose von Gábor Király, beide gelten als unverwüstlich. Bei der deutschen Offensive ist noch nicht klar, ob sie kaputt ist oder klemmt. Apropos: Möglich, dass Jogi Löw, der Bundestrainer, sich für die Partie gegen Nordirland Királys Hose leiht, weil sie ihm in der Gefahrenzone mehr Spielraum gibt. Nachvollziehbar, dass Nordirlands Zeitungen seit Tagen über nichts anderes schreiben als das Spiel gegen „The Krauls“. Wer darin einen Rückfall in übelste Weltkriegsrhetorik erkennt, verwechselt einen Buchstaben. (chc) kontakt Zeitungsverlag Aachen GmbH Postfach 500 110, 52085 Aachen Aboservice: telefon: 02 41 / 51 01 - 701 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Anzeigenberatung: telefon: 02 41 / 51 01 - 700 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Redaktion: telefon: 02 41 / 51 01 - 310 (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Fax : 02 41 / 51 01 - 360 Verlag (Zentrale): telefon: 02 41 / 51 01 - 0 E-Mail: [email protected] AZ im Internet: 4*qlrqsa#n-yv-.* ÊÂËÀËÐËÂËÕ 1,40 euro Abwarten. Und Tee trinken. Übermorgen entscheiden die Briten, ob ihr Land aus der EU aussteigt oder nicht. in den jüngsten Umfragen liegen beiden Lager Kopf an Kopf. Prominente Brexit-Befürworterin wechselt die Seiten. London/Brüssel. Wenige Tage vor dem historischen EU-Referendum in Großbritannien ist der nach der Ermordung der Abgeordneten Jo Cox unterbrochene Wahlkampf wieder entbrannt. Premierminister David Cameron beschuldigt das Brexit-Lager, mit unwahren Behauptungen und falschen Zahlen zu arbeiten. Der Austritts-Wortführer Boris Johnson wiederum hält dem Pro-EU-Lager politische Ideenlosigkeit vor. Zugleich gedachte das Parlament am Montag der ermordeten Abgeordneten. Labour-Chef Jeremy Corbyn rief zu einem behutsameren und weniger aggressiven Umgang in der Politik auf. Cox, die am Mittwoch 42 Jahre alt geworden wäre, war am Donnerstag durch Schüsse und Messerstiche getötet worden. Zugleich warnten am Montag EU-Außenminister vor einem Ausscheiden Londons aus der EU. „Wir verlieren Geschichte und Tradition Großbritanniens innerhalb der Europäischen Union, die wichtig ist und war für uns“, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Sein österreichischer Kolle- gen Sebastian Kurz fürchtet „massiv negative Auswirkungen“ bei einem Brexit. Nach wie vor ist unklar, inwieweit der Tod der Pro-EUAnhängerin den Ausgang des Referendums an Donnerstag (23. Juni) beeinflussen könnte. Umfragen, die teilweise davor, teils nach der Ermordung gemacht wurden, sprechen von Zugewinnen des ProEU-Lagers. Allerdings sieht es nach wie vor nach einem Kopf-an-KopfRennen am Donnerstag aus. Unterdessen wechselte eine konservative Brexit-Befürworterin ins Pro-EU-Lager. Die OberhausParlamentarierin Baroness Warsi begründete ihren Schritt mit „Hass und Ausländerfeindlichkeit“, die sich in der Brexit-Kampagne breitmachten. Stanley Johnson, Vater des Brexit-Befürworters Boris Johnson, hat sich für einen Verbleib seines Landes in der Europäischen Union ausgesprochen. „Boris sagt, wir müssen die EU verlassen, um die Kontrolle über unser Land wiederzubekommen. Ich sehe es genau umgekehrt: Wir müssen in der EU bleiben, um weiter die Kontrolle zu haben“, sagte er. (dpa) AZ-Spezial oder Weichenstellung: Die Briten entscheiden übermorgen für die gesamte EU mit.▶ Die Seite drei „Populisten nicht nachlaufen“: Die Aachener CDU-Europaabgeordnete Sabine Verheyen im interview ▶ Seite 4 Milliardenverluste: Was die deutsche industrie im Falle eines Austritts befürchtet. ▶ Seite 7 Eine Frage der Solidarität: Wie sich junge Europäer in Aachen für den Schengenraum einsetzen. ▶ Seite 10 Folgen? Nicht vorhersehbar. Was britische Künstler in Deutschland vom Brexit halten. ▶ Seite 11 Wohin steuert Großbritannien? Abwarten, der Ausgang bleibt weiter offen. Staatsanwalt ermittelt Fiskus schont Firmenerben Vorermittlungsverfahren in Propaganda-Affäre Koalition einigt sich auf Reform der Erbschaftsteuer Übach-Palenberg/Aachen. Die Aachener Staatsanwaltschaft hat aufgrund der Berichterstattung unserer Zeitung über die ÜbachPalenberger Propaganda-Affäre ein Vorermittlungsverfahren eingeleitet. Im Moment werde geprüft, ob der Anfangsverdacht einer Straftat gegen eine der beteiligten Personen bestehe, sagte Staatsanwältin Katja Schlenkermann-Pitts gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Auch das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Übach-Palenberg und die Kommunalaufsicht werden sich mit der Angelegenheit befassen. Nach Recherchen unserer Zeitung hatte Bürgermeister Wolf- Berlin. Firmenerben werden auch künftig großzügig steuerlich begünstigt, wenn sie das Unternehmen längere Zeit fortführen und Arbeitsplätze erhalten. Von Juli an sollen aber schärfere Vorgaben für die Verschonung gelten wie sie das Bundesverfassungsgericht vor eineinhalb Jahren gefordert hatte. Nach langem Koalitionsstreit einigten sich Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sowie SPDChef Sigmar Gabriel und der CSUVorsitzende Horst Seehofer am Montag auf ein Modell zur Begünstigung von geerbtem Betriebsvermögen. Die Wirtschaft kritisiert den Kompromiss. Für den privaten gang Jungnitsch (CDU) während des Wahlkampfes zur Kommunalwahl 2014 einen Autor namens Hartmut Urban engagiert, der den Bürgermeister in Artikeln für das städtische Amtsblatt besonders gut aussehen ließ. Derselbe Autor zieht in teils erlogenen Artikeln des Blogs „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“ über Kritiker des Bürgermeisters her. Urban wohnt im Schloss Zweibrüggen, das der Stadt gehört. Die Opposition im Stadtrat hatte den Verdacht geäußert, dass er entweder gar keine oder eine zu niedrige Miete zahlt. Die Einsicht in den Mietvertrag hatte die Stadt unserer Zeitung verweigert. (az) WAS hEUTE WiChtiG iSt Termine Schleier: Bayern setzt sich für ein Verbot von Gesichtsschleiern in deutschen Gerichten ein. Eine Bundesratsinitiative will das Kabinett heute beschließen. Pflege: In Berlin wird das 1. Altenpflegebarometer vorgestellt. Befragt wurden Führungskräfte in Altenheimen. Zahl des Tages 22 Sommer hält sich an den Kalender Es wird tatsächlich heiß Kaum zu glauben: Passend zum kalendarischen Sommeranfang am heutigen Dienstag steigen die Temperaturen. Feuchtheiße Luft aus dem Süden treibt die Temperaturen mancherorts über die 30-Grad-Marke. Immer und überall erreichbar sein: Das ist für immer mehr Beschäftigte Alltag. Was macht das mit den Menschen? Die Forscher von der GfK stellen in Nürnberg eine Studie dazu vor; befragt wurden 27 000 Arbeitnehmer in 22 Ländern. Für kluge Köpfe: Auch im Netz gibt’s Karlo Clever – auf www.az-web.de Erben und die für ihn geltenden Freibeträge ändert sich mit der Reform nichts. Bisher müssen Unternehmensnachfolger generell kaum Steuern zahlen, wenn sie den Betrieb lange genug weiterführen und die Beschäftigung halten. Die Verfassungsrichter hatten Ende 2014 eine Begünstigung generell für zulässig erklärt, aber strengere Vorgaben verlangt. Die Erbschaftsteuer spült bisher nicht einmal sechs Milliarden Euro pro Jahr in die Länderkassen. Die Erbschaftsteuer werde sozial gerechter, ohne die Fortführung von Firmen und Arbeitsplätze zu gefährden, sagte Gabriel. (dpa) ▶ Seite 6 Ein Urteil über die Notenbank Was darf die EZB? Das Bundesverfassungsgericht verkündet sein Urteil über die weitreichenden Maßnahmen der Notenbank in der EuroSchuldenkrise. Auch Wales und England im Achtelfinale Saint-Étienne. Die Entscheidung über den Einzug der deutschen Nationalelf ins Achtelfinale der Europameisterschaft fällt erst heute (ab 18 Uhr) im Spiel gegen Nordirland. Bei einem Sieg Englands gegen die Slowakei wäre das Löw-Team auf jeden Fall als einer der besten Gruppendritten vorzeitig in die K.o.Runde eingezogen, die Partie endete aber 0:0. England belegt so Platz zwei in der Gruppe B, die überraschend Wales nach einem 3:0 gegen Russland als Erster abschloss. (az) ▶ Sport Eschweiler: Mann feuert auf Ehefrau im Rollstuhl Eschweiler. Mit einem Luftgewehr hat ein Mann in Eschweiler auf seine im Rollstuhl sitzende Frau geschossen. Der 28-Jährige habe dazu ein mit Nägeln geladenes Luftgewehr benutzt, die Frau allerdings verfehlt, teilte die Polizei am Montag mit. Die 30-Jährige konnte sich am Sonntag mit dem gemeinsamen Kind aus der Wohnung retten. Der Mann verbarrikadierte sich im Haus und drohte, jeden umzubringen, der sich ihm näherte. Die Polizei konnte den 28-Jährigen überwältigen, bevor ein angefordertes Spezialeinsatzkommando eintraf. Der Täter wurde in eine Psychiatrie gebracht. (az) ▶ Seite 9 Ex-VW-Chef Winterkorn soll getäuscht haben Braunschweig. Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen den früheren VW-Chef Martin Winterkorn und Markenchef Herbert Diess wegen des Anfangsverdachts einer Marktmanipulation eingeleitet. Auslöser sei eine Strafanzeige der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) gewesen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Dem Vorwurf liegt der Verdacht zugrunde, dass der Konzern Investoren und Märkte im Dieselskandal „bewusst“ zu spät über finanzielle Konsequenzen informiert haben könnte. Die Staatsanwaltschaft betonte, dass es sich lediglich um einen Anfangsverdacht handle. (afp) ▶ Seite 6 Vorstellung in Dortmund Neuer AKV-Ritter Wer wird neuer Ordensritter Wider den tierischen Ernst? Die Entscheidung beim Aachener Karnevalsverein (AKV) ist gefallen. Heute sollen der – oder die – neue Preisträger(in) in Dortmund der Öffentlichkeit präsentiert werden. Oetker will Geschäfte global ausbauen Pizza und Pudding Pasta, Pizza, Pudding: Der Familienkonzern Oetker will seine Geschäfte weltweit ausbauen. Konzernchef Richard Oetker (65 Jahre) legt heute, voraussichtlich zum letzten Mal, nach sechs Jahren Amtszeit in Bielefeld seine Bilanz vor. Wie geht es weiter beim Gewinnspiel? Zwei Spieler fehlten noch. Die gibt es heute und morgen. Dann müsste das Sammelposter zur EM komplett sein. Das heißt: Am Mittwoch ist Anpfiff für unser Gewinnspiel. ▶ Bunte Donnerstag, 23. Juni 2016 · 71. Jahrgang rechtsstreit Maus als Schlangenfutter beschäftigt Münchener Richter onlinehandel Schuhgeschäft kommt aus dem Tritt us-Wahlkampf Milliardär Trump und seine leeren Kassen ▶ seite 5 ▶ seite 7 ▶ seite 4 nummer 144 www.az-web.de im lokalteil ▶ kreis nimmt bauherrn in schutz Nach den heftigen Diskussionen um den Rückschnitt einer Hecke am Nierstraßer Weg in Geilenkirchen erhält der Bauherr Rückendeckung vom Kreis Heinsberg. Es sei kein Fehlverhalten festzustellen, heißt es in einem Schreiben des Kreises an die Stadtverwaltung Geilenkirchen. 1,40 euro Noch namenlos, aber schon die Stars: Zwei Bärenkinder in gangelt Video auf ▶ ▶ uWg-antrag: polizei bezieht stellung ▶ kunstlabor erkundet „innenwelten“ Wetter !!$ max Tag "#$ min Nacht Heute ist sonnig. Dann sind ▶ Wetter Bunte Seite abstauber Ein Straßenfeger wie einst Durbridge Die Älteren werden sich erinnern. 1962 lief ein Krimi-Sechsteiler im Fernsehen, der Kultstatus erlangte: das Halstuch nach dem Roman von Francis Durbridge. Fast alle sahen ihn, quer durch alle Bevölkerungsschichten. Nachtschichten mussten ausfallen. Taxen fuhren nicht, weil eh keiner während der Sendungen einsteigen wollte. Der Begriff Straßenfeger war geboren. Wenige TV-Sendungen schaffen Vergleichbares. Es sei denn, es ist EM und wir (!) spielen. Dann sind die Straßen wie leer gefegt. Nur ein Halter dackelt im Feld mit seinem Hund daher. Ein dickes Mädchen versucht zu joggen. Wenige, die gegen den Strom schwimmen, ohne das kollektive Glücksgefühl zu erleben. Das kann auch richtig nett, entspannend sein. Ehrlich! Hauptsache: Mario Gomez hat uns (!) währenddessen ins Achtelfinale geschossen. Welch’ ein Glück! Oder wäre vielleicht nicht doch eine Niederlage für unseren (!) Turnierverlauf besser gewesen? Am Sonntag werden wir es bei leer gefegten Straßen sehen. Hoffentlich im kollektiven Glücksrausch. (me) kontakt Zeitungsverlag Aachen Gmbh Postfach 500 110, 52085 Aachen Aboservice: Telefon: 02 41 / 51 01 - 701 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Anzeigenberatung: Telefon: 02 41 / 51 01 - 700 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Redaktion: Telefon: 02 41 / 51 01 - 310 (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Fax : 02 41 / 51 01 - 360 Verlag (Zentrale): Telefon: 02 41 / 51 01 - 0 E-Mail: [email protected] AZ im Internet: 4*qlrqsa#n-yv-.* ÊÄËÀËÐËÒËÅ Namen haben sie noch nicht, dennoch sind die beiden jungen Bären schon die Stars im gangelter Wildpark. irgendwann Anfang Januar kamen sie in einem Naturbau mitten im Bärengehege zur Welt. Ohne jedes menschliche Zutun, denn es gehört zum Konzept des Wildparks, so wenig wie möglich in das Leben der dort lebenden Tiere einzugreifen. Deshalb kann auch nicht zugeordnet werden, welches der beiden erwachsenen Weibchen welches Junge geboren hat – oder ob vielleicht beide nur von einer Mutter stammen. Fest steht nur eines: Vater der zwei Jungen ist ohne jeden Zweifel Bruno, der vor 28 Jahren in den gangelter Tierpark kam. Foto: Karl-heinz hamacher Brexit-Sorgen in den Chefetagen Eine Umfrage zeigt: Der drohende Austritt Großbritanniens sorgt in jedem zweiten deutschen Unternehmen für Verunsicherung. Aber auch der Schlingerkurs der EU sorgt vielfach für Verdruss. Von birgit marschall Berlin. Der Schlingerkurs der europäischen Politik und insbesondere der drohende EU-Austritt Großbritanniens verunsichern fast jedes zweite deutsche Unternehmen. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung von 3000 Unternehmen hervor, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Rahmen seiner halbjährlichen Konjunkturumfrage durchgeführt hat. Sie liegt unserer Zeitung vor. Demnach sehen 42 Prozent der Betriebe im ungewissen Kurs der europäischen Politik und insbesondere im drohenden Brexit ein hohes Risiko für ihre Zukunft. Der Kurs der deutschen Wirtschaftspolitik stellt dagegen nur für 26 Prozent der Unternehmen ein potenziell hohes Risiko dar. Das arbeitgebernahe Institut befragte im Frühjahr rund 2400 westdeutsche und 600 ostdeutsche Unternehmen nach ihren gegenwärtigen Risikofaktoren. Dabei führt die Verunsicherung über die europäische Politik die Rangliste der Faktoren mit großem Abstand an. Nur zwölf Prozent der Betriebe gaben an, die EU-Politik stelle für sie gar kein Risiko dar. Der drohende Abschied Großbritanniens aus der EU verschärfe aus Sicht der Unternehmen die seit Jahren andauernde, allgemeine Orientierungskrise Europas, schreibt IW-Forscher Michael Grömling. Auch der fehlende Reformkurs in vielen Euro-Krisenländern, die Unstimmigkeit der EU in der Flüchtlingsfrage und die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) würden von vielen Unternehmen als Risikofaktoren gesehen. In der Industrie ist der Anteil der Unternehmen, die der EU-Kurs besorgt, mit 46 Prozent besonders hoch. Aber auch 38 Prozent der Dienstleister und 36 Prozent der Baufirmen geben den ungewissen Kurs der EU-Politik als größten Risikofaktor an. „Dies zeigt, dass selbst die stärker inlandsorientier- ten Betriebe der politischen Unsicherheit in Europa eine hohe Bedeutung mit Blick auf ihr eigenes Unternehmen zuschreiben“, schreibt Grömling. Eine Studie des Münchner Ifo-Instituts kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Demnach befürchten 38 Prozent der deutschen Industrieunternehmen bei einem Brexit negative Auswirkungen auf ihr Geschäft. Insbesondere große Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten seien unruhig, teilte das Institut gestern mit. Besonders groß seien die Sorgen vor einem britischen EU-Austritt in der Elektro-Industrie (52 Prozent) und in der Automobilindustrie (49 Prozent). ▶ Seite 4 Deutschland trifft im Achtelfinale auf die Slowakei Lyon. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielt im EM-Achtelfinale am Sonntag um 18 Uhr in Lille gegen die Slowakei. Durch das 3:3 von Portugal gegen Ungarn und das 2:1 der Isländer gegen Österreich schied Albanien aus. Nach dem 1:0 über Schweden gestern Abend spielt Belgien im Achtelfinale am Sonntag gegen Ungarn. Irland, das Italien mit 1:0 besiegte, trifft am Sonntag auf Frankreich. Für die Österreicher ist die EM beendet. Das Überraschungsteam aus Island trifft am Montag im Achtelfinale auf England. Portugal muss am Samstag gegen Kroatien ran, Nordirland gegen Wales. (dpa) ▶ Sport Contergan: NRW bittet Geschädigte um Verzeihung Düsseldorf. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens hat bei den Opfern des Contergan-Skandals aus den 1960er Jahren um Entschuldigung gebeten. Das Land hätte mutiger, hartnäckiger und schneller handeln müssen, nachdem das Ausmaß der Schäden durch das Medikament des Pharmakonzerns Grünenthal bekannt geworden sei, sagte Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) gestern bei einer Diskussionsrunde mit Contergan-Geschädigten in Düsseldorf. „Dass das Land das nicht getan hat, dafür möchte ich mich bei den Opfern, Eltern und den Betroffenen entschuldigen.“ Grünenthal hatte damals seinen Sitz in Stolberg, das Land NRW war für die Genehmigung des Medikaments verantwortlich. (dpa) ▶ Seite 10 Konsequenzen der Propaganda-Affäre Merkel: Mehr fürs Militär Übach-Palenberg. Die Stadt ÜbachPalenberg hat die Zusammenarbeit mit Hartmut Urban beendet. Dies teilte Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) gestern in einer Ausschusssitzung mit. Vor zwei Wochen hatte unsere Zeitung aufgedeckt, dass Urban, der sich als Journalist bezeichnet, mit Steuergeld unter anderem für die Erstellung von Texten für das Amtsblatt bezahlt wird. Zugleich verbreitet er in einem Internetblog Texte mit teils erlogenem Inhalt über die Kri- Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die deutschen Militärausgaben massiv erhöhen. Nach den deutsch-polnischen Regierungskonsultationen bekannte sie sich am Mittwoch ausdrücklich zu dem Nato-Ziel, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung auszugeben. Angesichts neuer Bedrohungen könne dieses Ziel „auf mittlere und längere Sicht nicht nur auf dem Papier stehen“, sagte die CDU-Chefin. Derzeit gibt Deutschland 1,2 Pro- Stadt Übach-Palenberg trennt sich von hartmut urban. 120 Euro Jahresmiete. tiker von Bürgermeister und CDU. Die Staatsanwaltschaft hat Vorermittlungen eingeleitet. Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch erklärte gestern, die diffamierenden Texte erst jetzt überprüft zu haben, und distanzierte sich von ihnen. Dabei ist Urban in Übach-Palenberg stadtbekannt, sein Blog immer wieder Stadtgespräch. Jungnitsch machte außerdem öffentlich, dass Urbans Briefkastenfirma Amtsblatt-Kommunaldruck Ltd. für einen angemiete- WAS hEuTE WiChTig iST Termine Zahl des Tages 18 Private: Der Dachverband der privaten Krankenkassen äußert sich heute zur Lage der Versicherer. Sanktionen: Die Außenminister der EU werden in Brüssel voraussichtlich die Sanktionen gegen Russland wegen der Annexion der Krim um weitere sechs Monate verlängern. ten Raum in Schloss Zweibrüggen, das der Stadt gehört, lediglich 120 Euro zahlt – pro Jahr. „Es handelt sich um einen Abstellraum“, so Jungnitsch. Auch das Mietverhältnis werde aufgelöst. Urban seien zuletzt 800 Euro plus Umsatzsteuer pro Monat ausgezahlt worden, an die Briefkastenfirma seien weitere 595 Euro pro Monat gegangen. Im Zuge der Recherchen unserer Zeitung hatte Jungnitsch sich mehrfach geweigert, diese Zahlen offenzulegen. (gego/jpm/tp) Brexit steht zur Abstimmung Die Briten entscheiden Bleiben oder gehen? Heute entscheiden die Briten in einer Volksbefragung über die Mitgliedschaft in der EU. Bis 23 Uhr sind die Wahllokale geöffnet, erste Trends gibt es frühestens am Freitag um 3 Uhr früh. Immer weniger Autofahrer telefonieren unerlaubt am Steuer mit dem Handy. Die Zahl der gemeldeten Verstöße ging zwischen 2011 und 2015 bundesweit um 18 Prozent auf 363 000 zurück, teilt das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg mit. Wohin geht’s? Jede Menge Freizeittipps heute auf den ▶ Seiten 18 und 19 Von SPD, grünen und Linken kommt prompt Kritik Es kann heiß werden – und gewittrig Deutschland stehen die bisher heißesten Tage des Jahres bevor: Heute und Freitag werden Temperaturen bis zu 36 Grad erreicht. In der Region reicht es aber wohl „nur“ für maximal 29 Grad. Und, wen wundert’s: Es kann blitzen und donnern. zent des BIP für die Bundeswehr und ihre Ausrüstung aus. Aus der SPD kam Kritik an Merkels Bekenntnis. Es gehe in die falsche Richtung, sagte Parteivize Ralf Stegner. „Wir brauchen kein NatoSäbelrasseln, sondern eine neue Initiative für eine Friedens- und Entspannungspolitik.“ Die Linke warf Merkel eine Militarisierung der Außenpolitik vor. Die Grünen kritisierten, die Kanzlerin kurbele die Aufrüstungsspirale an. (dpa) ▶ Seite 2 Streit um Rabattaktion Darf Müller das? Darf die Drogeriemarktkette Müller Rabattgutscheine von Konkurrenten wie dm, Rossmann oder Douglas in den eigenen Märkten einlösen? Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe prüft die umstrittene Werbeaktion des Branchen-Dritten. Kanzler Christian Kern in Berlin Besuch aus Wien Antrittsbesuch in Berlin: Der neue österreichische Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) besucht seine deutsche Kollegin. Angela Merkel empfängt den Gast aus Wien um 12 Uhr mit militärischen Ehren vor dem Berliner Kanzleramt. Was heißt Mauertaktik im Fußball? Die Spieler eines Teams bilden ein Bollwerk, das für den Gegner kaum zu überwinden ist. Ein Taktik-Experte der Sporthochschule Köln hat da aber einen Trick auf Lager. ▶ Bunte Region & NRW Sehr lecker Fischgericht Ceviche ist zurzeit angesagt ▶ Service Seite 9 ABCDE · Nummer 145 · Freitag, 24. Juni 2016 Ein problematisches Mietverhältnis Propaganda-Affäre: Hartmut Urban erhielt 44 982 Euro aus Übach-Palenbergs Stadtkasse und wohnte kostenfrei im Schloss Von Marlon GeGo, Jan Mönch und thorSten Pracht Übach-Palenberg. Der Bürgermeister war gestern nicht zu erreichen, nicht im Büro, nicht auf seinem Handy, Fragen wollte er offenbar nicht beantworten. Sein Vorzimmer teilte mit, er werde den ganzen Tag lang nicht im Rathaus sein, dieser Tage hatte er einem Redakteur unserer Zeitung geschrieben: „Sorry, es ist im Moment etwas viel.“ Dass es im Moment etwas viel ist in Übach-Palenberg, liegt in erster Linie am Bürgermeister selbst, an Wolfgang Jungnitsch (CDU). Am Mittwochabend hatte er sich selbst belasten müssen, der öffentliche Druck war gestiegen, nachdem die Aachener Staatsanwaltschaft am Montag erklärt hatte, wegen der Propaganda-Affäre ein Vorermittlungsverfahren eingeleitet zu haben. Den Hauptausschuss des Stadtrates nutzte Jungnitsch dann am Mittwochabend dazu, Zahlen zu veröffentlichen, die er monatelang unter Verschluss gehalten hatte. Anfragen unserer Zeitung zur Akteneinsicht hatte er mehrfach abgelehnt. Rheinland-Pfalz will Tihange-Klage stützen Das städtische Schloss Zweibrüggen in Übach-Palenberg gestern Mittag: Über das Zimmer hinter dem zweiten obersten Fenster von links durfte der damalige städtische Mitarbeiter Hartmut Urban ab 2014 verfügen, wann immer er es brauchte – kostenlos. Foto: Marlon Gego merksam geworden sein, wie er erklärte. In den Reihen der Opposition wird das für wenig glaubwürdig gehalten. Dies machten die Vorsitzenden der grünen Fraktion und der SPD-Fraktion, Rainer Rißmayer und Heiner Weißborn, gegenüber unserer Zeitung deutlich. Es habe Zeiten gegeben, da seien die diffamierenden Texte im Stadtanzeiger in Übach-Palenberg „Gesprächsthema Nummer eins“ gewesen, erklärte Rißmayer. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Bürgermeister zu zig Veranstaltungen geht, ohne darauf angesprochen zu werden.“ Ohnehin habe Urban sich in der Stadt über die Jahre einen eindeutigen Ruf erworben. „Wer ihn einkauft, der weiß, dass es nicht um objektive Berichterstattung geht. Man kauft Hartmut Urban ein, um Stimmung zu machen“, sagte Rißmayer unserer Zeitung. Auch ein Schriftverkehr, der unserer Zeitung vorliegt, legt nahe, dass Jungnitsch spätestens seit April 2015 von Urbans „Stadtanzeiger“ wusste. Die beiden Oppositionspolitiker schilderten gegenüber unserer Zeitung zudem, wie sie in der Vergangenheit versucht hätten, in der Stadtverwaltung Einsicht in Urbans Rechnungen zu nehmen. „Die Informationen, die ich dabei erhielt, deckten sich nicht mit dem, was der Bürgermeister am Mittwoch im Ausschuss mitgeteilt hat“, berichtete Weißborn. Er habe das Gefühl, „dass man uns nicht alles sagt“. Am problematischsten für Jungnitsch könnte allerdings das Miet- verhältnis zwischen der Stadt und Hartmut Urban beziehungsweise seiner Briefkastenfirma werden. Jungnitsch hatte am Mittwoch erklärt, dass Urban zunächst 120 Euro pro Jahr für einen Abstellraum im städtischen Schloss Zweibrüggen bezahlt habe, in dem er tatsächlich auch hin und wieder übernachtet hatte, wie seine Nachbarn im Schloss bestätigen. Ein Fall von Untreue? Später dann habe er statt des Abstellraumes ein Zimmer und die Küche zur Mitbenutzung erhalten, sagte Jungnitsch. Für die gleiche Summe von 120 Euro jährlich, also zehn Euro im Monat. Und ab einem von Jungnitsch nicht näher bezeichneten Zeitpunkt im Jahr 2014 habe Urban gar „kostenfrei“ über das „grüne Gästezimmer“ im dritten Obergeschoss des Schlosses verfügen können, wann immer er es gebraucht hat. Der Mieter eines Raumes im Schloss, der kleiner ist als das grüne Gästezimmer, erklärte gestern im Gespräch mit unserer Zeitung, dass er 102 Euro Miete zahle – monatlich. Sicher geht es in der Angelegenheit nicht um große Summen. Aber ein erfahrener Jurist, der seinen Namen in diesem Zusammenhang nicht in der Zeitung lesen möchte, sagte gestern, dass diese Zahlen den Anfangsverdacht der Untreue gegen Jungnitsch begründeten. Untreue ist ein Straftatbestand, der mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet wird. Land baut neue Flüchtlingsheime Finanzspritze zu klein Zahl der Asylsuchenden geht zurück, aber NRW wappnet sich für neue Welle Kita-Träger fordern schnellere Kibiz-Reform Von thoMaS reiSener Düsseldorf. Die Kindergarten-Träger in Nordrhein-Westfalen drängen die rot-grüne Landesregierung zu einer schnelleren Reform des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz), um drohende Schließungen finanzschwacher Kitas zu verhindern. Durch die dreijährige Überbrückungs-Finanzierung des Landes werde das Problem der Unterfinanzierung nicht gelöst, erklärte der Münsteraner Caritas-Direktor, Heinz-Josef Kessmann, gestern bei einer Anhörung im Düsseldorfer Landtag für die Freie Wohlfahrtspflege. Die Kindergärten benötigten endlich eine „auskömmliche, struktursichere und transparente Finanzierung“. Nur so könnten die Finanzierungslücken der Träger dauerhaft geschlossen werden. Die NRW-Landesregierung hat die Kibiz-Reform frühestens für das Kindergartenjahr 2018/2019 angekündigt. Die Vertreter der beiden Kirchen zeigten sich zwar „dankbar“ für die millionenschwere Finanzspritze des Landes, verlangten aber in absehbarer Zeit eine durchgreifende Finanzierungsreform. Das Land verschaffe den defizitären Betreuungs-Einrichtungen mit der befristeten Verdopplung der Kindpauschale auf drei Prozent und 420 Millionen Euro Zusatzmitteln aus dem ehemaligen Betreuungsgeld „etwas Luft“, erklärte die Bildungsexpertin des Evangelischen Büros NRW, Helga Siemens-Weibring. Die Gefahr von Kita-Schließungen sei damit aber nicht gebannt. Durch die Überbrückungsfinanzierung werde „nur ein Teil der Lücken geschlossen“. Der Finanzdruck schlage derzeit in etlichen Düsseldorf. Seit März nimmt NRW im Schnitt nur noch halb so viele Flüchtlinge wie im Vorjahreszeitraum auf. Die meisten Flüchtlinge kommen weiterhin aus Syrien (16 Prozent), gefolgt vom Irak (7,4 Prozent und Afghanistan (sieben Prozent). Flüchtlinge aus Nordafrika, die als besonders problematisch gelten, kommen so gut wie gar nicht mehr nach NRW. Das geht aus einem noch unveröffentlichten Bericht von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) für den Landtag hervor, der unserer Redaktion vorliegt. Viele bleiben für immer Offenbar führen die Schließung der Balkanroute, das EU-Abkommen mit der Türkei und der erhöhte Druck auf Schleuser in NRW zu einer deutlichen Entlastung. Insgesamt wies der Bund dem Land NRW im ersten Halbjahr 2016 zwar rund 15 Prozent mehr Flüchtlinge zu als im ersten Halbjahr 2015. Aber die Gesamtzahl täuscht. Die Monate Januar (plus 179 Prozent) und Februar (plus 90 Prozent) sind Ausreißer. Im März kam ein Drittel weniger Flüchtlinge nach NRW als im März 2015, im April ging die Zahl um 53 Prozent zurück, im Mai um 56 Prozent und in der ersten JuniHälfte um 64 ▶ Der digitale Polizeifunk macht ab sofort nicht mehr an der Grenze halt: In einem etwa 20 Kilometer breiten Streifen können Polizeikräfte aus Nordrhein-Westfalen, den Niederlanden und Belgien jetzt grenzüberschreitend funken. „Straftäter machen nicht an Grenzen halt. Deshalb ist eine reibungslose Kommunikation zwischen den Sicherheitsbehörden auf beiden Seiten der Landesgrenzen unerlässlich“, teilte der Direktor des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD), Rainer Pannenbäcker, mit. Den grenzüberschreitenden Funk macht eine spezielle Technik namens „Cross Border Communication“ (CBC) möglich, die einen Funkverkehr zwischen den nationalen Digitalfunknetzen erlaube. Neben der Polizei sollen künftig auch Feuerwehren und Rettungsdienste das System einsetzen können. (dpa)/Foto: dpa kurz notiert Gesprächsthema Nummer eins Aus den Zahlen, die Jungnitsch vorlegte, ergibt sich, dass die Stadt dem städtischen Mitarbeiter Hartmut Urban und seiner Briefkastenfirma Amtsblatt-Kommunaldruck Ltd. zwischen Januar 2013 und Juni 2016 insgesamt 44 982 Euro überwiesen hat. Dafür schrieb Urban gewogene Texte für das städtische Amtsblatt, arbeitete an der städtischen Internetseite mit und wurde für „Textoptimierungen“ in Anspruch genommen. Problematisch daran ist, dass Urban ab Anfang 2015 auf einer Internetseite namens „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“, auf der das städtische Wappen verwendet wurde, Oppositionspolitiker und Kritiker des Bürgermeisters niedermachte. Die Zusammenarbeit mit Urban habe er nun beendet, verkündete Jungnitsch am Mittwoch. Auf die Internetaktivitäten seines städtischen Mitarbeiters will Jungnitsch erst durch die Berichterstattung unserer Zeitung auf- GrenzenloS Prozent. Insgesamt wies der Bund gen, Wuppertal, Rees und SchleiNRW im ersten Halbjahr 48 188 den. Weitere elf provisorische Asylsuchende zu. Weitere 17 000 Flüchtlingsunterkünfte des Landes Flüchtlinge kamen am Vertei- sollen in dauerhafte Einrichtunlungssystem des Bundes vorbei di- gen umgewandelt werden. rekt nach NRW, wurden aber in der Jägers Bericht belegt indirekt Regel an andere Bundesländer wei- auch, dass das Bundesamt für Mitergeleitet. gration (Bamf) die dramatischen „Die Handlungsspielräume nutzt das Land zur Entlastung der Kommu„Die Handlungsspielräume nen“, verspricht Minister nutzt das Land zur Entlastung Jäger in seinem Bericht. Flüchtlinge würden derder Kommunen.“ zeit nur noch „solchen AUs EiNEM BERichT VoN NRW Kommunen zugewiesen, iNNENMiNisTER RAlF JäGER (sPD) die ihre Erfüllungsquote deutlich untererfüllt hatten“. Ein Teil der NRWKommunen blieb im vergangenen Engpässe bei der Bearbeitung von Jahr deutlich unter den vorgesehe- Asylanträgen allmählich in den nen Aufnahmequoten. Die Lan- Griff bekommt. Obwohl im Mai desregierung braucht auch weni- nur noch 7860 Flüchtlinge nach ger Turnhallen für die Erstauf- NRW kamen, hat die Behörde in nahme: Waren es im Dezember diesem Monat in NRW 14 251 noch 73, sind es jetzt noch 15. Asylanträge entgegengenommen – „Davon werden bis Ende Juni acht 175,3 Prozent mehr als im selben Monat des Vorjahres. Der zügige aufgegeben“, verspricht Jäger. Aber das Land verlässt sich nicht Ablauf des Antragsverfahrens ist auf diesen Trend und will nicht er- wichtig für die Identifikation der neut in die prekäre Lage geraten, Flüchtlinge und die Einschätzung, seine eigenen Unterkunftsver- wie viele davon mutmaßlich pflichtungen bei den Kommunen dauerhaft in NRW bleiben. Was ofabzuladen. Schließlich haben die fenbar folgende Zwischenbilanz Kommunen schon genug mit den zulässt: „Die Entwicklung der letzFlüchtlingen zu tun, die ihnen das ten Monate zeigt deutlich, dass Land auf regulärem Wege zuweist. viele der zu uns fliehenden MenDeshalb sollen landesweit fünf schen nicht nur vorübergehend, neue Flüchtlingsheime ge- sondern für eine lange Zeit, wenn baut werden: In nicht sogar für immer hierbleiben Viersen, Ratin- werden“, heißt es im Bericht. Ende Juni werden nur noch acht Turnhallen in NRW als Flüchtlingsunterkünfte genutzt, schreibt NRWInnenminister Ralf Jäger in einem Bericht. Foto: dpa Kommunen auch auf die Erhöhung der Elternbeiträge durch. Gleichzeitig wies die katholische Kirche darauf hin, dass sich der Trägeranteil für ihre landesweit 2621 Kindergärten in den letzten sieben Jahren von 97,8 Millionen Euro auf 189,9 Millionen Euro verdoppelt habe. Mit der vom Land in Aussicht gestellten überbrückenden Verbesserung der finanziellen Ausstattung sei „eine Kostendeckung weiterhin nicht erzielbar“, erklärte der Referent für Bildungsfragen im Katholischen Büro der nordrhein-westfälischen Bischöfe, Ferdinand Claasen. Mit der anstehenden Kibiz-Reform müsse endlich eine „dauerhafte Stabilisierung“ in der Kindergarten-Landschaft erreicht werden. Wenn dies nicht möglichst schnell gelinge, sei absehbar, dass sich die katholischen Träger und die Caritas von „einigen Einrichtungen trennen“ würden. Termin 2019: „verspätet“ Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält das von der Landesregierung für 2019 ins Auge gefasste neue Kita-Gesetz für „verspätet“. Die Unzulänglichkeiten des geltenden Kibiz seien hinlänglich bekannt, erklärte die GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer. Von den 9672 Kindergärten in NRW befinden sich laut Familienministerium derzeit 3684 in kirchlicher Trägerschaft (38,1 Prozent). Jeweils rund ein Viertel werden von anderen freien Trägern und den Kommunen geführt, 12,1 Prozent von Elterninitiativen. (kna) Mainz/Aachen. Die rot-gelbgrüne Landesregierung von Rheinland-Pfalz prüft, sich der Klage der Städteregion Aachen gegen den Weiterbetrieb des belgischen Atomkraftwerks Tihange anzuschließen. Das Kabinett müsse über die bislang vorläufige Entscheidung noch abschließend entscheiden, sagte Umweltstaatssekretär Thomas Griese (Grüne) gestern im Mainzer Landtag. „Ich hoffe, dass wir das noch vor der Sommerpause dem Ministerrat vorlegen.“ Die Städteregion Aachen hat gegen den Weiterbetrieb des Reaktorblocks 2 vor dem höchsten belgischen Verwaltungsgericht Klage eingereicht, die von vielen Kommunen und Kreisen bis zum Land Nordrhein-Westfalen unterstützt wird. (dpa) Auschwitz-Urteil: Beide Seiten legen Revision ein Detmold. Nach der Verurteilung des früheren Auschwitz-Wachmanns Reinhold Hanning zu fünf Jahren Haft muss der Bundesgerichtshof voraussichtlich das Urteil prüfen. Einige Nebenklägervertreter haben Revision einlegt, wie sie gestern mitteilten. Auch Hannings Verteidiger Andreas Scharmer kündigte an, vor Fristablauf am heutigen Freitag Revision zu beantragen. „Wir können es nicht zulassen, dass ein 94-Jähriger in Haft geht“, sagte er. (dpa) Diakonische Werke in NRW fusionieren Düsseldorf/Münster. Die Diakonischen Werke in Rheinland, Westfalen und Lippe haben endgültig fusioniert. Die diakonischen Landesverbände Rheinland und Westfalen-Lippe beschlossen in Essen den sofortigen Zusammenschluss zum Diakonischen Werk RheinlandWestfalen-Lippe (RWL) e.V., wie die Diakonie RWL und die drei nordrhein-westfälischen Landeskirchen gestern in Düsseldorf mitteilten. Das gemeinsame Werk hat seinen Sitz vorerst weiter in Düsseldorf und Münster, langfristig ist nach Angaben einer Sprecherin die Konzentration auf einen Standort geplant. Mit der Fusion solle eine stärkere politische Vertretung der diakonischen Träger und Einrichtungen in den drei Bundesländern NRW, Rheinland-Pfalz und Saarland erreicht werden, hieß es. Die Diakonie RWL vertritt 4900 Sozialeinrichtungen mit rund 130 000 Beschäftigten und rund 200 000 Ehrenamtlichen. (epd) kontakt Regionalredaktion: (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Tel.: 0241/5101-469 Fax: 0241/5101-360 [email protected] Geilenkirchen Seite 15 · Nummer 145 · Freitag, 24. Juni 2016 Wissen Sie, woran Sie merken, dass Sie älter werden? An den Geburtstagsgeschenken. Spätestens wenn 4711 mit Krawatte im Paket liegen, hat man die 30 überschritten. Bei Männern gilt als untrügliches Zeichen des Alters der Nasenhaartrimmer. Liegt dieser in der Schachtel, dann ist es vorbei mit der Blütezeit. Irgendwann geht man sowieso zu nützlichen Dingen über. Man habe ja schon alles, also solle man sich doch gemeinsam etwas gönnen, sagen die Frauen dann gerne. Aber wehe, am Tag der Tage hat der Gatte kein feudales Geschenk bereit. Als vermeintlich starkes Geschlecht gilt ohnehin die höchste Alarmbereitschaft bei der Geschenkewahl. Der Wunsch der Frau nach einem praktischen Präsent bedeutet nicht, dass sie sich über eine Dampfbügelstation freut. Auch Anti-Falten-Creme gilt in dem Zusammenhang nicht als beziehungsfördernd. Von Thrombosestrümpfen ganz zu schweigen. Vor wenigen Tagen durfte der Kiebitz ein neues Lebensjahr erreichen. Beruhigt stellte er fest, dass er doch noch keinen Gutschein zum Rückenhaar-Entwachsen bekommen hat. Allerdings schenkte man ihm das ein oder andere gute Tröpfchen. Muss mir das nun zu denken geben, fragt sich der kurz notiert Verabschiedung der Abiturienten Übach-Palenberg. Am Donnerstag, 30. Juni, ab 17 Uhr werden die Abiturienten der WillyBrandt-Gesamtschule ÜbachPalenberg zunächst in einem ökumenischen Gottesdienst in der Übacher Erlöserkirche feierlich verabschiedet. Eine Stunde später gibt es die Übergabe der Reifezeugnisse im Pädagogischen Zentrum (PZ). (mabie) Diebe haben es auf Fahrzeuge abgesehen Geilenkirchen. Bislang unbekannte Täter haben am Mittwoch ein Auto und einen Motorroller in Geilenkirchen gestohlen. Der schwarze Pkw der Marke BMW aus der 1er-Reihe mit Heinsberger Kennzeichen wurde aus dem Parkhaus am Markt gestohlen. Der Fahrer hatte seinen Wagen gegen 7 Uhr dort abgestellt. Als er gegen 16.15 Uhr zurück kam, war sein Auto verschwunden. Schon am Vormittag zwischen 7.50 und 11.40 Uhr war ein schwarz-roter Motorroller entwendet worden. Das Fahrzeug der Marke Aprilia, Typ SR 50, stand auf dem Berliner Ring. Gangelt: Sitzung des Bauausschusses Gangelt. Die nächste Sitzung des Bau- und Umweltausschusses der Gemeinde Gangelt findet am Dienstag, 28. Juni, 19 Uhr, im Rathaus statt. Auf der Tagesordnung stehen die Änderungen der Bebauungspläne „Wohngebiet Schierwaldenrath-Hinter der Kirche“, „Philippenkuhle“ in Birgden und „Im Jankerfeld/III“ in Birgden. Außerdem gibt es einen Zwischenbericht über die Einhaltung des Pflegeplanes in Gangelt und es wird über die Verkehrssituation Einhardstraße/Wolfgasse gesprochen. GanGelt Wie kann man die Birgdener Kirmes retten BarBara dennerlein Ein Weltstar an der Orgel zu Gast in St. Marien ▶ seite 18 ▶ seite 17 „Die Glaubwürdigkeit ist erstmal dahin“ Propaganda-Affäre: Die Oppositionspolitiker Rainer Rißmayer und Heiner Weißborn über die politische Kultur in Übach-Palenberg Von Jan Mönch und thorsten Pracht Übach-Palenberg. Übach-Palenberg bebt. Nachdem unsere Zeitung das Geschäftsverhältnis mit Hartmut Urban, der für seine teils erlogenen und diffamierenden Berichte über Kritiker von Bürgermeister, Stadtverwaltung und CDU stadtbekannt ist, aufgedeckt hat, gibt es kaum noch ein anderes Gesprächsthema. Urban ist berüchtigt für seine Aufsätze, die er selbst als Journalismus betrachtet, dass man ihn mit Steuergeld bezahlt hat, sorgt für Empörung. Am Mittwochabend schließlich gab Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch im Hauptausschuss bekannt, sich von Urban getrennt zu haben, und legte Zahlen zu Honoraren und Mietverhältnis offen – ein Schritt, den er zuvor über Monate verweigert hatte. Ein Befreiungsschlag? Sicher nicht, sagen die Oppositionspolitiker Rainer Rißmayer (Grüne) und Heiner Weißborn (SPD) im Interview. Viel zu viele Details seien unklar, die Glaubwürdigkeit des Bürgermeisters erst einmal dahin. Bürgermeister Jungnitsch hat zugegeben, dass die Stadt Hartmut Urban für Berichte im Amtsblatt bezahlt. Derselbe Mann beleidigt auf einer Website, die bis vor wenigen Tagen mit dem Stadtwappen versehen war, die Opposition, kritische Bürger und Journalisten. Was denken Sie darüber? Rißmayer: Im Grundsatz kann ich verstehen, dass ein Bürgermeister für sich und seine Stadt verschiedene Plattformen zur Außendarstellung nutzt. Die Art und Weise, wie das in Übach-Palenberg vom Auftragnehmer umgesetzt wurde, nämlich in Eigenmanie und mit dem Ziel, Leute mundtot zu machen, ist unsäglich. Unsäglich ist vor allem, dass dies anscheinend aus Steuermitteln bezahlt wurde. Weißborn: Gerade die versuchte Demontage des Schulleiters des Gymnasiums hat mich schockiert. In einem solchen Fall muss sich ein Bürgermeister vor „seinen“ Schulleiter stellen. Nichts davon ist geschehen. Erst jetzt, viel zu spät, versucht sich Wolfgang Jungnitsch davon zu distanzieren. In Leserbriefen kommt zum Ausdruck, dass dieses System vielen bekannt war. Ist in politischen Kreisen über die Rolle von Hartmut Urban gesprochen worden? Weißborn: Vor vielen Jahren schon, und zwar immer wieder. Das Ganze begann bereits im Kommunalwahlkampf 2009 und hat sich im Wahlkampf 2014 zugespitzt. Die letzte Eskalation begann damit, dass der Bürgermeister kurz vor der letzten Wahl das Amtsblatt wieder eingeführt hat – gegen die Stimmen der Oppositionsparteien. Wir haben sofort gesagt, dass dieses Blatt ein Wahlkampfinstrument ist. Dass Hartmut Urban Geld bezieht, haben wir immer vermutet. Wir wussten auch, dass er immer wieder im Schloss Zweibrüggen unterkommt. Seit der Ausschusssitzung am Mittwochabend wissen wir, dass er dafür nur eine lächerlich geringe Miete gezahlt hat. Als ich vergangenes Jahr Die Affäre um Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (rechts unten) und seinen Mitarbeiter Hartmut Urban (rechts oben), der für 120 Euro Miete pro Jahr Räume im Schloss Zweibrüggen nutzen durfte, sorgt in Übach-Palenberg für Empörung. Fotos: Markus Bienwald (3), Ines Kubat (1) Akteneinsicht genommen habe, ist die Frage offen geblieben. Ich habe die Stadt auch gefragt, auf welcher vertraglichen Grundlage die Zahlungen an Herrn Urban geleistet werden. Die Auskunft war, dass die Absprachen zwischen Bürgermeister Jungnitsch, dem Beigeordneten Helmut Mainz und Urban mündlich getroffen worden seien. Allein diese Darstellung ist schon hanebüchen. wurde, hat Hartmut Urban schon einmal für das Amtsblatt gearbeitet. Hat Ihre Partei den Grundstein für den heutigen Skandal gelegt? Weißborn: Es gab seinerzeit ein ordentliches Vertragsverhältnis mit dem Euregio Verlag. Paul SchmitzKröll hatte mit Hartmut Urban einen Vertrag über zehn Jahre für die Erstellung des Amtsblattes geschlossen. Diese Zusammenarbeit Wieso hat nie jemand et„Wer ihn einkauft, weiß, was dagegen unternomdass es nicht um objektive men, dass ein von der Stadt bezahlter Mann im Berichterstattung geht. Man Internet Kommunalpolikauft Hartmut Urban ein, um tiker angreift? Weißborn: Dass Urban Stimmung zu machen.“ Geld bekommt, weiß ich RAineR RiSSmAyeR, GRÜne zweifelsfrei erst seit der Akteneinsicht Ende vergangenen Jahres. Die Informationen, die ich dabei erhielt, ist beendet worden, weil es Ungedeckten sich nicht mit dem, was reimtheiten zwischen Urban und der Bürgermeister am Mittwoch der Stadt gab und weil man mit seiim Ausschuss mitgeteilt hat. 2015 ner Arbeit nicht zufrieden war. Das häuften sich die Berichte im wurde klar kommuniziert. Heute „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“, sieht das anders aus. Es gibt kein und Urban tauchte immer wieder Vertragsverhältnis, es wird gemauim Umfeld der Verwaltungsspitze schelt und geklüngelt, das kann und der CDU auf. Wir haben dann ich nicht anders formulieren. weitergeforscht. Sie müssen sich vorstellen: Wir hatten bisher drei Was passierte damals nach der Termine zur Akteneinsicht, und sie Trennung von Hartmut Urban? ist bis heute nicht abgeschlossen. Weißborn: Er hat dann ein eigenes Blatt gegründet, auch dieses hieß Sie haben also das Gefühl, … „Stadtanzeiger“. Viele der Berichte Weißborn: … dass man uns nicht gingen unter die Gürtellinie, er hat alles sagt. Ganz klar. auf miese Art und Weise gegen die Stadt und den damaligen BürgerRißmayer: Mir war bis zur Aus- meister Schmitz-Kröll intrigiert, schusssitzung am Mittwochabend Fotos montiert, Lügen verbreitet. nicht bekannt, wie hoch die Zahlungen der Stadt an Herrn Urban Da fragt man sich, warum ein solsind. Selbstkritisch muss ich eincher Mensch Jahre später noch einmal von der Stadt engagiert wird. räumen, dass man aktiver hätte vorgehen müssen. Weißborn: Das ist natürlich eine spekulative Frage. Vielleicht war Herr Weißborn, unter dem SPD- Jungnitsch der Meinung, ihn besBürgermeister Paul Schmitz-Kröll, ser auf seiner Seite zu haben. der bis 2009 amtierte und von Wolfgang Jungnitsch abgelöst Rißmayer: Fakt ist: Wenn man Ur- kontakt GeiLenKiRCHeneR ZeiTUnG Lokalredaktion Tel. 0 24 51 / 4 09 56-30 Fax 0 24 51 / 4 09 56-49 E-Mail: [email protected] Thorsten Pracht (verantwortlich), Jan Mönch, Udo Stüßer Leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 Kundenservice medienhaus vor Ort: Buchhandlung Lyne von de Berg (mit Ticketverkauf) Gerbergasse 5, 52511 Geilenkirchen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.30 bis 14.00 Uhr Die Oppositionellen Rainer Rißmayer und Heiner Weißborn, Fraktionsvorsitzende von Grünen und SPD, im Gespräch mit den Redakteuren Thorsten Pracht und Jan Mönch (von rechts). bans Berichterstattung über die Jahre hinweg verfolgt – egal, wer ihn gerade bezahlt –, bezieht er herausfordernd Position und nimmt jene aggressiv ins Kreuzfeuer, die nicht seine Auftraggeber sind. Wer ihn einkauft, weiß, dass es nicht um objektive Berichterstattung geht. Man kauft Hartmut Urban ein, um Stimmung zu machen. Warum überhaupt sollte jemand ein solches System kreieren? Rißmayer: Aus Unsicherheit. Wenn man selbst nichts vorzuweisen hat, muss man sich eben so in der Öffentlichkeit präsentieren. Jungnitsch behauptet, die von Hartmut Urban verfassten Artikel im Internet, die seine politischen Gegner ins Visier nehmen, nicht gekannt zu haben. Wie glaubwürdig ist das? Rißmayer: Zumindest wäre es vollkommen naiv, wenn der Bürgermeister diese Seite nicht kennt, die in Übach-Palenberg Stadtgespräch ist. Wolfgang Jungnitsch legt ja viel Wert auf Bürgerkontakt, und es gab Zeiten, da waren die Artikel im „Stadtanzeiger“ oder bei Facebook Gesprächsthema Nummer 1. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Bürgermeister zu zig Veranstaltungen geht, ohne darauf angesprochen zu werden. Fachausschuss besprochen wurden. So etwas wird auf CDUStammtischen rumposaunt, und wir als Ratsherren müssen den Bürgern dann erklären, dass wir die Pläne nicht kennen. Weil ich nun mal nicht zu CDU-Stammtischen gehe, um solche Fragen zu diskutieren, sondern in den Rat oder den Stadtentwicklungsausschuss. Dort gehört die Debatte hin, aber dort findet sie nicht mehr statt. Am Mittwochabend wurden nun endlich Zahlen vorgelegt. Ist die Propaganda-Affäre aufgeklärt? Weißborn: Das glaube ich nicht. Es sind noch viele Fragen offen: Was die Unterbringung im Schloss angeht, was die unzureichende Auskunft bei unserer Akteneinsicht betrifft, wie die Zahlungen haushaltsrechtlich verbucht wurden oder auf welcher Vertragsgrundlage diese Dinge überhaupt zustande gekommen waren. Die Glaubwürdigkeit des Bürgermeisters ist damit erstmal hin. Rißmayer: Zuerst einmal würdige ich, dass der Bürgermeister Stellung bezogen hat. Und zu Ihrer Frage: Nein, der Fall ist nicht aufgeklärt, es gibt viele offene Fragen, die noch zu beantworten sind. Weißborn: Es gibt den alten Begriff des Leumundes. Und der Leumund von Hartmut Urban ist alles andere als gut. Trotzdem beschäftigt ihn die Stadt. Wer Menschen auf diese Art und Weise persönlich diffamiert, und ich könnte viele Namen von Betroffenen nennen, kann nicht an der Öffentlichkeitsarbeit einer Stadt mitwirken. Jetzt zu behaupten, nichts gewusst zu haben, ist völlig unglaubwürdig. Zunächst hat Wolfgang Jungnitsch angekündigt, überhaupt keine Stellung zu Urbans Artikeln zu beziehen. Dann hat der Beigeordnete Helmut Mainz behauptet, einen Artikel nicht zu kennen, von dem sich der Bürgermeister keine 24 Stunden später dann doch distanziert hat. Wie beurteilen Sie das Krisenmanagement im Rathaus? Weißborn: Von Management kann man nicht sprechen, da eine Hand nicht weiß, was die andere tut. Warum hat sich die Stadt nicht viel früher von Urban getrennt, spätestens unmittelbar nach der Berichterstattung unserer Zeitung? Weißborn: Fragen Sie das den Bürgermeister. Es war auch seine Entscheidung, Urban einzustellen. Wir im Rat sind dazu nie gefragt worden und hätten auch nie zugestimmt. Am Mittwoch hat er sich nun von Urban getrennt. Da kann ich nur sagen: Das wurde auch langsam Zeit! Wann ist der Punkt erreicht, an dem der Bürgermeister über persönliche Konsequenzen nachdenken sollte? Weißborn: Das ist eine gute Frage. Sollte nachzuweisen sein – und das wird schwierig sein –, dass Urbans Artikel mit vollem Wissen und Einverständnis des Bürgermeisters entstanden sind, wäre das in meinen Augen der Zeitpunkt, an dem er gehen müsste. Dann geht es nicht mehr. So darf sich kein Bürgermeister verhalten. Welche Auswirkungen hat die Affäre auf die politische Kultur in Übach-Palenberg? Rißmayer: Wenn wir über politische Kultur in Übach-Palenberg reden, würde ich das gerne vollständig von Hartmut Urban trennen. Diese Kultur findet bei uns nicht mehr da statt, wo sie hingehört, nämlich in Auseinandersetzungen und Streitgesprächen im Rat. Es gibt keine Einwohnerversammlungen mehr, sondern CDUStammtische, auf denen Pläne für Straßentrassen vorgestellt werden, die weder im Stadtrat noch im Rißmayer: Sollten die Untersuchungen der Kommunalaufsicht die Anschuldigungen bestätigen, würde sich die Frage der persönlichen Konsequenzen sicher stellen. Wer auch immer die Zahlungen an Herrn Urban autorisiert hat, der Bürgermeister hat sie zu verantworten. Was ich nach der Analyse der Kommunalaufsicht in jedem Fall erwarte, ist eine umfassende Stellungnahme und ein professionelleres Auftreten der Verwaltungsspitze, und da schließe ich auch den Beigeordneten Helmut Mainz mit ein. ▶ Seiten 9 und 22 LokaLes Seite 22 c1 · nummer 145 Freitag, 24. Juni 2016 ProPaganda-affäre „Ich sehe einen nicht auflösbaren Interessenkonflikt“ erst aufgrund der aktuellen Situation eine Überprüfung der Zusammenarbeit vorgenommen zu haben. In diesem Zusammenhang kann ich auch Ihre Frage, meine Damen und Herren, verstehen: Was ist da passiert? Ich habe Herrn Urban gebeten, mir die Einwilligung zur öffentlichen Darlegung der bestehenden Vertragsverhältnissen zu erteilen. Dieser Bitte ist er nachgekommen. Deshalb kann ich Ihnen gerne diesbezüglich Folgendes mitteilen: Seit Januar 2013 besteht mit Herrn Urban ein während meiner Amtszeit begründetes Auftragsverhältnis. Hierbei erstreckt sich die Tätigkeit auf die städtische Homepage sowie die Textoptimierung. Für seine Tätigkeit erhält Herr Urban ein monatliches Pauschalhonorar von 500 Euro zuzüglich 19 Prozent Umsatzsteuer, welches aufgrund eines gesteigerten Auftragsvolumens ab dem Monat Januar 2016 um 300 Euro auf 800 Euro zuzüglich 19 Prozent Umsatzsteuer erhöht wurde. Seit Januar 2014 besteht darüber hinaus ein Auftragsverhältnis zur Fa. Amtsblatt-Kommunaldruck Ltd., bei der Herr Urban beschäftigt ist. Im Rahmen dieser Tätigkeit werden Artikel und Texte für das städtische Amtsblatt vorbereitet. Hierfür wird ein monatlicher Betrag in Höhe von 595 Euro seitens der Stadt gezahlt. Die Fa. Amtsblatt-Kommunaldruck Ltd. hat ab dem 1. Januar 2013 einen Raum im Schloss Zweibrüggen zwischen Erdgeschoss und 1. OG. ge- TOTALRÄUMUNGSVERKAUF Wir schließen unser Modehaus in Heinsberg! ! T R U P GE! A S T E D G I N N ENUR NOCH WE 50% 7 0 % 60% auf alles min. TOP-MARKEN-MODE FÜR DAMEN UND HERREN TASCHEN · KOFFER · ACCESSOIRES mietet. Hierbei handelt es sich um einen Abstellraum. Als Jahresmiete wurde ein Betrag in Höhe von 120 Euro vereinbart. Später wurden der Fa. Amtsblatt-Kommunaldruck Ltd. der Rundraum und die Küche im 3. OG. stattdessen zur Mitbenutzung vermietet. Es verblieb bei dem seinerzeit vereinbarten Mietzins. Herr Urban ist der Ideengeber für den Eurolog, der jährlich in ÜbachPalenberg im Rahmen der Karlspreisverleihung stattfindet. Soweit Herr Urban sich in diesem Zusammenhang in Übach-Palenberg aufgehalten hat, wurde ihm angeboten, als Gast der Stadt Übach-Palenberg kostenfrei im grünen Gästezimmer von Schloss Zweibrüggen zu nächtigen. Des Weiteren hat sich Herr Urban Bekanntmachungen 4"''$.%+". &.% %0/$"! -3* 4"'#3"$% /$"1 ,(2) 3!' %$/!#$* 02( +& .' ,*- )0# MT6P 1NSR E8=B "V #O$= <"D+ >") +OM)", OY< Z":&Y")+ "V H8D+ (3= ;V6)Y: 8D+ WO:8=<K$8:T F)8:<K$YOD+P ')Y()D >") 8D<? 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KG, David-Hansemann-Straße 1 – 25, 52531 Übach-Palenberg, für das Vorhaben „Errichtung und Betrieb einer Anlage zur Herstellung von sonstigen Nahrungserzeugnissen aus tierischen und pflanzlichen Rohstoffen mit einer Produktionskapazität von 915 t/d auf dem Grundstück Gemarkung ÜbachPalenberg, Flur 62, Flurstück 44“ wurde in der Öffentlichen Bekanntmachung des Kreises Heinsberg vom 11.04.2016 ein Erörterungstermin für Mittwoch, den 06.07.2016 ab 09:30 Uhr im Rathaus der Stadt Übach-Palenberg festgesetzt. Der Erörterungstermin findet nicht statt. Gemäß § 10 Abs. 3 BImSchG konnten bis zwei Wochen nach Ablauf der Auslegungsfrist, also spätestens bis zum 10.06.2016, Einwendungen gegen das Vorhaben erhoben werden. Es wurden keine Einwendungen gegen das Vorhaben erhoben. Heinsberg, den 21.06.2016 Der Landrat Pusch Sommerfest der Auto Conen Gruppe Die Auto Conen Gruppe lädt am kommenden Wochenende zum Sommerfest ein. Am Samstag, 25. Juni und am Sonntag, 26. Juni, dreht sich an den Standorten in Düren, Rudolf-Diesel-Straße 15 (Automeile), im Autohaus Pölderl in Düren, RudolfDiesel-Straße 5 (Automeile) und Heinsberg-Dremmen, Erkelenzer Straße 80 – 82, jeweils von 10 bis 17 Uhr alles rund um das Thema „Automobil“. Die Besucher erwartet neben der großen Markenvielfalt eine angenehme Atmosphäre und gute Bewirtung. Außerdem findet am Sonntag eine große Panini-Tauschbörse statt. Im Mittelpunkt aber stehen insgesamt zehn Premieren: Neben dem Abarth 595, dem Peugeot 2008 und Expert, dem Alfa Romeo Giulia und Giulietta noch die fünf neuen Fiat-Modelle Fullback, Fiorino, Talento, Tipo und 124 Spider. Außerhalb der gesetzlichen Öffnungszeiten gibt es übrigens keine Beratung, keinen Verkauf und keine Probefahrten. Der neue Fiat 124 Spider hat in Italien einen erfolgreichen Marktstart absolviert. Das Fahrzeug ist eine Hommage an den klassischen Fiat 124 Spider, der vor genau 50 Jahren präsentiert wurde, auf dem Turiner Automobilsalon 1966. Aus Anlass des Marktstarts in der Heimat wurde eine auf exakt 124 Exemplare limitierte Sonderserie des neuen Fiat 124 Spider produziert. Dabei wurde das Sondermodell zu einem großen Erfolg – alle 124 Exemplare haben längst einen Käufer gefunden. Ergänzt wird die Baureihe durch den Fiat 124 Spider in Standardversion sowie die Ausstattungsvariante Fiat 124 Spider Lusso. Mit dem neuen 124 Spider kehrt die Fiat in das Segment der Cabriolets zurück. Nicht zufällig haben Fahrzeugmodelle ohne festes Dach eine wichtige Rolle in der Historie Ticketvorverkauf ganz in Ihrer Nähe Unsere Vorverkaufsstellen: Aachen Hommage an den klassischen Fiat 124 Spider Verlagsgebäude, Dresdener Str. 3 & Kundenservice Medienhaus Aachen im Elisenbrunnen, Friedrich-WilhelmPlatz 2 Simmerath Bürobedarf Kogel, Hauptstr. 17 Stolberg Bücherstube am Rathaus, Rathausstr. 4 Eschweiler Der neue Fiat 124 Spider ist eine Hommage an den klassischen Fiat 124 Spider, der vor genau 50 Jahren auf dem Turiner Automobilsalon 1966 präsentiert wurde. Foto: FCA von Fiat gespielt und gelten obendrein als besonders herausstechende Beispiele für feinstes italienisches Design. Der neue Fiat 124 Spider ist ein atemberaubender und unverwechselbarer Roadster. Den Designern des Centro Stile Fiat ist es gelungen, die Schönheit des klassischen Vorgängers in eine neue Perspektive zu rücken, ohne den Charakter des Vorgängers zu verwässern. Die kraftvolle Front wird von den beiden Auswölbungen der Motorhaube dominiert. Diese sogenannten Powerdomes symbolisieren die Kraft des Triebwerks darunter. Die Seitenlinie mit dem in Richtung Heck verlagertem Cockpit unterstreicht das Potenzial des neuen Fiat 124 Spider als echten Sportwagen mit vorne eingebautem Motor und Hinterradantrieb. im Rahmen seiner Tätigkeit für die Stadt in Übach-Palenberg vor Ort aufgehalten. Insoweit wurde mit Herrn Urban im Jahre 2013 eine Überlassungsvereinbarung zur Nutzung des grünen Gästezimmers im Schloss Zweibrüggen geschlossen. Auf Grundlage dessen wurde für den Zeitraum 29. Oktober 2013 bis 8. November 2013 ein Betrag in Höhe von 200 Euro an die Stadt gezahlt. Herr Urban ist im Jahr 2014 an die Stadt herangetreten und hat erklärt, dass er seine Tätigkeit zu dem vereinbarten Preis nicht weiter aufrechterhalten kann, wenn er zusätzliche Aufwendungen u.a. durch Fahrt und Übernachtungskosten habe. Im Hinblick auf das damalige Auftragsvolumen von monatlich 500 Euro zuzüg- Im Caritas Baby Hospital schenken wir Gesundheit – über 35.000 Mal im Jahr. Jede Spende hilft! IBAN DE32 6601 0075 0007 9267 55 www.kinderhilfe-bethlehem.de Angebote zum Wochenende Lavendel winterhart Petunien 3-Farben-Mix Sommer-Stauden winterhart / 8 Pflanzen Palmen, Oliven, Zitronen, Lorbeer aus Sizilien Topf Topf Kiste ab Topf 1,50 € 2,00 € 6,50 € 7,50 € Im Hofbruch 7 | 52525 Heinsberg-Grebben | Tel.: 02452 6 65 08 | www.blumenlenzen.de Unvergessen bleibt ... ein Lied, Name Vorname eine Feier, Straße, Hausnr. eine gute Tat. PLZ, Ort So auch eine Spendenaktion für die Alzheimer-Forschung auf Ihrer nächsten Feier. Infos unter: 08 00/2 00 400 1 oder schreiben Sie uns. Kreuzstr. 34 · 40210 Düsseldorf www.alzheimer-forschung.de auszubildende Lehrstellenatlas 2016 | 2017 Tipps und Infos rund um den Start ins Berufsleben Ausbildungsberufe und -betriebe in der Region Betriebsbesichtigungen Anzeige Rund um das Automobil Foto: Markus Bienwald lich Umsatzsteuer war diese Argumentation nachzuvollziehen. Um höhere Kosten durch Spesenzahlungen für die Stadt zu vermeiden, wurde Herrn Urban deshalb angeboten, kostenfrei im grünen Gästezimmer von Schloss Zweibrüggen zu nächtigen, wenn er im Rahmen seiner Tätigkeit für die Stadt vor Ort war. Bezüglich der Frage, inwieweit die Stadt Übach-Palenberg auch zu weiteren Firmen Kontakt hatte, die in mittelbarer oder unmittelbarer Beziehung zu Herrn Urban stehen, weise ich darauf hin, dass der Erste Stadtbeigeordnete Herr Mainz und ich am 14. Februar und 15. Februar 2014 an einem Inhouse-Seminar der Fa. Hyperskill unter alleiniger Leitung und Durchführung des Geschäftsführers, Herrn Siegfried Stadler, teilgenommen haben. Hierfür wurde ein Honorar in Höhe von 2856 Euro in Rechnung gestellt. Des Weiteren wurde für die Erstellung eines Imagefilms der Stadt Übach-Palenberg mit Herrn Dackweiler am 16. September 2014 eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 200 Euro vereinbart. An der Erstellung des Films war Herr Urban auch beteiligt. Abschließend möchte ich noch mitteilen, dass ich aufgrund der Presseberichterstattung darauf aufmerksam geworden bin, dass die Staatsanwaltschaft Vorermittlungen eingeleitet hat. Ich versichere der Staatsanwaltschaft meine umfassende Kooperationsbereitschaft. ▶ Seiten 9 und 15 Mayersche Buchhandlung, Marienstr. 2 Geilenkirchen Buchhandlung Lyne von de Berg, Gerbergasse 5 Heinsberg Buchhandlung Gollenstede, Hochstr. 127 Erkelenz Buchhandlung Wild, Markt 4-5 Jülich Buchhandlung Fischer, Kölnstr. 9 Düren Agentur Schiffer, Kaiserplatz 12-14 LEHR Jetzt n eu! STEL AT L A L E N S 2016 / 2017 der In dustr ie- un JETZ T NE WEG U E GE E HEN . d Han delsk amm er Aa chen Ab sofort im Kundenservice Medienhaus vor Ort erhältlich. Kostenlos. In Zusammenarbeit mit: F8 Die Erklärung zur Übach-Palenber- setzung der Auftragsverhältnisse mit ger Propaganda-Affäre, die Bürger- Herrn Urban sowie der Fa. Amtsblattmeister Wolfgang Jungnitsch am Kommunaldruck Ltd. sowie das beMittwochabend im Hauptaus- stehende Mietverhältnis nicht weiter schuss verlesen hat, ungekürzt und möglich sind und deshalb unverzügim Wortlaut: lich aufgekündigt werden. Ich sehe in In den vergangen Wochen wurden der jetzt geführten Diskussion sowohl in den Medien eine Vielzahl von Be- für die Stadt als auch für mich persönhauptungen aufgestellt und Vorwürfe lich einen nicht auflösbaren Interesgeäußert, die sowohl meine Person als senskonflikt. auch mein Amt als Bürgermeister der Stadt ÜbachPalenberg betreffen. In die„erlauben sie mir (...) die sem Rahmen sind vor allem anmerkung, dass ich mir die Auftragsverhältnisse von Herrn Urban sowie der persönlich den Vorwurf Fa. Amtsblatt-Kommunalmache, erst aufgrund der druck Ltd. mit der Stadt Übach-Palenberg in den aktuellen situation eine ÜberFokus kritischer Medienbeprüfung der Zusammenarbeit richterstattung geraten. Aufgrund eines Berichvorgenommen zu haben.“ tes auf dem Internetportal BÜrgErMEiStEr JungnitScH „genial-nah.de“ über den Schulleiter des CarolusMagnus-Gymnasiums, welcher von Herrn Urban verfasst Gleichsam distanziere ich mich wurde, und der Stellungnahme von ausdrücklich von den in der GeilenkirHerrn Dr. Münstermann in der Sit- chener Zeitung am 9. Juni 2016 aufzung des Ausschusses für Kultur, Bil- gezeigten Berichten auf dem Internetdung und Soziales (KBS) am 16. Juni portal „genial-nah.de“. Die damit 2016 hatte ich in meiner Presseerklä- verbundenen Vorwürfe weise ich ausrung vom 17. Juni 2016 angekündigt, drücklich zurück. Meine Entscheidung habe ich die in der Geilenkirchener Zeitung am 9. Juni 2016 aufgezeigten Berichte Herrn Urban auch heute in einem perauf dem Internetportal „genial-nah. sönlichen Telefonat mitgeteilt. de“ persönlich zu überprüfen. Erlauben Sie mir an dieser Stelle Diese Prüfung hat bei mir zu der aber auch die Anmerkung, dass ich Entscheidung geführt, dass eine Fort- mir persönlich den Vorwurf mache, SUPER SONNTAG Seite 2 K Jungnitsch zieht Konsequenzen Apropos In jedem Ende liegt auch ein neuer Anfang Nun ist es also tatsächlich passiert: Nach einem monatelang erbittert geführten Wahlkampf und hitzigen Debatten haben die Briten mit 51,9 Prozent für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt. Großbritannien ist somit das erste Land, das die EU verlässt. Die Briten haben sich ganz klar für einen ungewissen Weg ins „Freie“ entschieden. Elementar waren die Themen der Zuwanderung und Fremdbestimmung, die das Volk wohl zu einem „Out“-Votum getrieben haben. Gebete der Industrie, Hinweise von EU-Vertretern über die dramatischen Auswirkungen für die Briten im Falle eines Brexits und die skizzierten Angstszenarien der zurückliegenden Wochen haben bei den Menschen augenscheinlich nicht gefruchtet. Der Austritt Großbritanniens ist ein klares Signal: Die Idee von Europa kommt bei den Menschen nicht mehr an. Die Glaubwürdigkeit Europas bröckelt, denn es sind die vielen ungelösten Krisen, die zu diesem Knall geführt haben. Und Europa? Europa ist geschockt! Spätestens jetzt ist die Zeit reif, dass Brüssel, das technokratische und alles bestimmende Monster, aufwacht, Fehlentwicklungen der EU wahrnimmt und sie korrigiert. Sonntag, 26. Juni 2016 Weitere Ermittlungen in der „Propaganda-Affäre“ – Zusammenarbeit mit Urban beendet Übach-Palenberg. Staatsanwaltschaft und Kommunalaufsicht haben sich eingeschaltet. Patricia Gryzik Unter der Überschrift „Pleiten, Pech und Propaganda“ haben wir vor zwei Wochen darüber berichtet, dass Übach-Palenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch Steuergelder für eine „gewogene“ Berichterstattung ausgegeben haben soll. Mit dem Thema beschäftigen sich nun auch die Staatsanwaltschaft Aachen und die der Kreisverwaltung Heinsberg angegliederte Kommunalaufsicht. Ein klares Bekenntnis der verbleibenden EU-Staaten für Europa ist vonnöten, um einen Neuanfang wagen zu können und die weit verbreitete Europaskepsis einzudämmen. Sollte dies den Merkels, Junckers und Hollandes nicht gelingen, könnte England der Anfang vom Ende sein und der gefürchtete Dominoeffekt eintreten. Denn auch andere EU-Mitglieder liebäugeln bereits mit einem Austritt. Deshalb sollte der Brexit vielmehr als Chance, denn als Krise für Europa gesehen werden: Bekanntermaßen liegt ja in jedem Ende auch ein neuer Anfang. Beziehungen prüfen Der Kreis Heinsberg, so erläuterte Landrat Stephan Pusch auf Anfrage des Super Sonntag, werde die Rechtsbeziehungen zwischen der Stadt Übach-Palenberg und Hartmut Urban überprüfen. Die Stadtverwaltung Übach-Palenberg wurde angewiesen, für dieses Prüfungsverfahren sämtliche in der Angelegenheit relevanten Unterlagen zur Verfügung zu stellen. Aktiv wurde auch die Staatsanwaltschaft Aachen. „Es wird im Rahmen eines Vorermittlungsverfahrens geprüft, ob ein Anfangsverdacht vorliegt“, sagte Staatsanwältin Katja Schlenkermann-Pitts auf Anfrage unserer Zeitung. Außerdem steht das Thema am nächsten Mittwoch, 29. Juni, um 18 Uhr bei der Sitzung des Rates der Stadt Übach-Palenberg im großen Sitzungssaal des Rathauses zur Debatte. Nach einer Erweiterung der Tagesordnung geht es um Anträge der CDU zum Amtsblatt und der SPD zur Zusammenarbeit mit Hartmut Urban. Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch bezeichnete die Behauptung, er würde als Bürgermeister „Propaganda“ einkaufen, als „haltlos und falsch“ und er empfahl dem Rat der Stadt Übach-Palenberg, die örtliche Rechnungsprüfung mit der Prüfung der Angelegenheit zu beauftragen. Im Haupt- und Finanzausschuss gab Jungnitsch bereits in der vorigen Woche eine Erklärung ab und er versicherte der Staatsanwaltschaft seine umfassende Kooperationsbereitschaft. Jungnitsch selber machte sich den Vorwurf, erst aufgrund der aktuellen Situation eine Überprüfung der Zusammenarbeit vorgenommen zu haben und er distanzierte sich von Texten, die die Oppositionsparteien diffamieren. Die Prüfung der Sachlage haben nach seinen Worten zur Entscheidung geführt, „dass eine Fortsetzung der Auftragsverhältnisse mit Herrn Urban sowie der Fa. Amtsblatt-Kommunaldruck Ltd. sowie das bestehende Mietverhältnis nicht weiter möglich sind und deshalb unverzüglich aufgekündigt werden.“ Diese Entscheidung habe er Urban in einem persönlichen Telefonat mitgeteilt. Seit Januar 2013 besteht laut der Erklärung des Bürgermeisters mit Urban ein während seiner Amtszeit begründetes Auftragsverhältnis. Hierbei erstrecke sich die Tätigkeit auf die städtische Homepage sowie die Textoptimierung. Für seine Tätigkeit erhielt Urban ein monatliches Pauschalhonorar von 500 Euro zuzüglich 19 Prozent Umsatzsteuer, welches aufgrund eines gesteigerten Auftragsvolumens ab dem Monat Januar 2016 um 300 Euro auf 800 Euro zuzüglich 19 Prozent Umsatzsteuer erhöht wurde. Seit Januar 2014 bestehe darüber hinaus ein Auftragsverhältnis zur Fa. Amtsblatt-Kommunaldruck Ltd., bei der Urban beschäftigt sei. Texte für das Amtsblatt Im Rahmen dieser Tätigkeit wurden Artikel und Texte für das städtische Amtsblatt vorbereitet. Hierfür wird ein monatlicher Betrag in Höhe von 595 Euro seitens der Stadt gezahlt. Die Fa. Amtsblatt-Kommunaldruck Ltd. habe ab dem 1. Oktober 2013 einen Raum im Schloss Zweibrüggen zwischen Erdgeschoss und 1.OG gemietet. Hierbei handele es sich um einen Abstellraum. Als Jahresmiete wurde ein Übach-Palenbergs Bürgermeister Jungnitsch wehrt sich gegen die bestehenden Vorwürfe. Foto: Günther von Fricken Betrag in Höhe von 120 Euro vereinbart. Später wurden der Fa. AmtsblattKommunaldruck Ltd. der Rundraum und die Küche im 3. Obergeschoss stattdessen zur Mitbenutzung vermietet. Urban sei der Ideengeber für den Eurolog, der jährlich in Übach-Palenberg im Rah- men der Karlspreisverleihung stattfinde. Soweit er sich in diesem Zusammenhang in Übach-Palenberg aufgehalten habe, wurde ihm angeboten, als Gast der Stadt Übach-Palenberg kostenfrei im grünen Gästezimmer von Schloss Zweibrüggen zu nächtigen. (fr) Zukunft für Kinder! GEMEINSAM STARK FÜR KINDER. 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Redaktionsleitung: Patricia Gryzik Stellvertreter: Thomas Hannappel Für unverlangt zugesandte Manuskripte übernehmen wir keine Gewähr. Zur Zeit gilt unsere Anzeigenpreisliste Nr. 34 vom 1. Januar 2016. Vertrieb: Wochenblatt-Zustellung Grenzland GmbH, Dresdener Straße 3, 52068 Aachen, Postfach 500108, 52085 Aachen Geschäftsführer: Alexandra Behle, Micheal Polle Druckauflage: 114.783 Exemplare Verteilte Auflage: 114.323 Exemplare Geprüft: 8/2015 Gesamtauflage: 493.809 Exemplare Druck: Euregio Druck GmbH, Dresdener Straße 3, 52068 Aachen Montag, 27. Juni 2016 · nummer 147 leserbriefe Seite 7 ABCDE Hilfloses schulterzucken, zahnlose Drohungen Ottokar Schreiber aus Aachen äußert sich zum Gerichtsbericht „Unerwartetes Ende eines Rockerprozesses“: Mit seiner Feststellung, dass das Leiturteil des Bundesgerichtshofes (BGH) zur irrtümlichen Notwehr „nicht unbedingt das Rechtsempfinden“ des Aachener Gerichts trifft, dürfte Richter Arno Bormann das erkannt haben, was auch der größte Teil der Bevölkerung empfindet. Da erschießen bekennende Rocker – also Menschen, die sich bewusst außerhalb unserer Gesellschaft und unserer Werte und Normen stellen – Menschen. Da werden Zeugen bedroht, man schlägt sich im Gericht, macht Falschaussagen oder schweigt in Gänze. Und die Antwort des Rechtsstaates ist ein hilfloses Schulterzucken verbunden mit der zahnlosen Drohung, dass der Rechtsstaat erbarmungslos im Falle von Racheakten zuschlagen werde . . . Ist das der gleiche Rechtsstaat, der mit einer Strafprozessordnung aus den Tagen um 1900 arbeitet? Der Rechtsstaat, der vor unverschämt auftretenden Konfliktverteidigern einen Kotau macht, um nur ja zeitaufwendige Revisionsverhandlungen zu verhindern? Der Rechtsstaat, welcher kaum noch Zeugen vor Gericht findet, weil Zivilcourage hier nicht gewürdigt, sondern in den Schmutz gezogen und nicht geschützt wird? Der Rechtsstaat, dessen oberstes Gericht, der BGH, lebenslange Mordurteile aufhebt, weil eine Frist bei der Aktenablage nicht eingehalten wird? Der Rechtsstaat, bei dem ein BGH-Richter einen Vor- trag vor dem Deutschen Anwalts- tungserschleicher – kriminell eher verein hält, damit man dort in die „Kreisklasse“ – in Haft, damit der Lage versetzt wird, jeglichen Ver- Generalbundesanwalt – ermittkehrsverstoß ungeahndet durch lungstechnisch erste Liga – dessen die Mühlen der Justiz zu lavieren? Ist das der Rechtsstaat, der die fort„es ist bedauerlich, dass diese laufende Begehung von selbstaufgabe des Straftaten durch Intensivtäter toleriert, weil er rechtsstaates, insbesondere mit der aufwendigen Abarbeitung nicht nachder Judikative und legislative, kommt? radikalen Kräften und Es ist bedauerlich, dass diese Selbstaufgabe des Gruppen in die Hände spielt.“ Rechtsstaates, insbesonOTTOKAR SCHREiBER, dere der Judikative und LESER AUS AACHEn Legislative, radikalen Kräften und Gruppen in die Hände spielt. Ich hoffe für nachfolgende Generatio- gefährliches Treiben als Terrorist in nen, dass ein Erkennen und nach- aller Ruhe besser untersuchen kann. Erfolgreich koordinierte haltiges Verbessern eintritt. Arbeitsteilung! Chapeau! Wie Johannes Ostlender aus Aachen trickreich ist das denn? geht auf den Text „Als Terrorist im Und zum guten Schluss macht Visier, als Dieb verhaftet“ ein: jemand eine ungewöhnliche PresDie Sicherheitsbehörden haben sekonferenz, nur um mitzuteilen, jederzeit alles unter Kontrolle. Sagt dass er nichts Entscheidendes zu der Polizeipräsident. Und das ist sagen hat. Nur dass der behördlich gut so! Wohlbegründetes Ver- solcherart gesicherte Leser sich trauen aller Schutzbefohlenen in deswegen keine Sorge machen die Kompetenz und Professionali- muss. Unkoordinierte Kommunität der sicherheitsbehördlichen kation? Dysfunktionale KonkurAktivitäten wäre wohl noch besser. renz? Wie ungewöhnlich ist das Das möchte auch ich so gerne ha- denn? Das irritiert ben, allein mir fehlt der Glaube. auch auf den Umso mehr nach diesem Artikel. zweiten Blick! Da nimmt die lokale Und Staatsanwaltschaft einen Ladendieb und Leis- die beklemmende Einsicht macht sich schleichend breit, dass hier wohl keiner so genau wusste, was gespielt wurde und wohl wieder mal allein der Zufall Regie führte. Aber die Bundesanwaltschaft möchte als der smarte Puppenspieler hinter der Marionette Zufall gelten. Sie will oder kann allerdings dazu nichts mitteilen. Auch wenn die Inhaftierung ungewöhnlich ist, die am Jahresbeginn von der Staatsanwaltschaft noch für unmöglich erklärt wurde, weil sie ja die Unschuldsvermutung einschränkt, will da keine rechte Freude aufkommen. Und das ersehnte Gefühl der Sicherheit auch nicht. Beunruhigend! Wie kommen alle Beteiligten aus dieser Nummer wieder raus? Wohl nur durch wahre, klare und vollständige Aufklärung! Auf geht‘s! Eberhard Burlet aus Aachen merkt zu den Artikeln „Mehr Polizei für Aachen“ und „Konzepte gegen die Einbrecher gesucht“ an: Tja, Herr Jäger, „mal wieder“ nicht mehr Polizei, sondern nur eine Umschichtung zulasten von Düren und Heinsberg. Ich rate mal, wo als Nächstes die Fallzahlen steigen werden. Wie viele Personen hat die Hundertschaft? Und was bedeutet „steht der Aachener Polizei zur Verfügung“? Ruft im Notfall mal eben jemand an, und die Hundertschaft eilt von Köln herbei? Oder sind es ständig in Aachen arbeitende Kolleginnen und Kollegen? Gibt es angemessene Ausrüstung/Unterbringung für die Kollegen? Ich freute mich, die etwa 100 Kollegen auf den Aachener Straßen zu sehen – Tschuldigung – auf den Straßen der Städteregion. Udo Peters aus Heinsberg schlägt hinsichtlich des Berichtes „Konzepte gegen die Einbrecher“ vor: Alle Kosten für Schutzmaßnahmen sollten zu 100 Prozent von der Steuer absetzbar sein. Straftäter erhalten eine Mindeststrafe von sechs Monaten und eine Geldstrafe von mindestens 10 000 Euro. Im Wiederholungsfall verdoppelt sich die Strafe. Die Geldstrafe ist 30 Jahre lang pfändbar! Auch wird ein Teil der Sozialleistungen den Straftätern gekürzt. Eintauchen in eine Schattenwelt: drei Polizisten auf dem Weg zum Tatort. Foto: Bodo Marks/dpa stühlerücken ist angesagt Vorausschauende und vorsorgende Planung Doris Kleinsteuber aus Übach-Palenberg beschäftigt die Berichterstattung über den Übach-Palenberger Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch und seinen Beauftragten Hartmut Urban, angefangen mit dem Bericht „Wenn ein Bürgermeister Propaganda einkauft“: Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch und sein „Lakai“ Herr Urban: Es wurde Zeit, dass die Machenschaften eines Herrn Urban unter Duldung des Übach-Palenberger Bürgermeisters einmal aufgedeckt werden. Als unser Sohn eine Satire über unseren Bürgermeister in die Schülerzeitung „Einblicke“ des Carolus-Magnus-Gymnasiums online gestellt hat, wur- Helmut Enkler aus Stolberg reagiert auf den Leserbrief „Die Entscheidungen aus Berlin werden immer unglaublicher“ von Frank Kutsch zum Thema Mikrozensus: Lieber Frank Kutsch, ich kann Ihre Aufregung verstehen, dass Sie in Ihrer Freizeit einen 76 Seiten starken Fragebogen mit 186 Fragen wahrheitsgemäß ausfüllen müssen und Ihnen sogar ein Zwangsgeldverfahren angedroht wird, wenn Sie sich verweigern. Zur Stimmungsmache gegen „die da oben“, „die Entscheidungen aus Berlin und Brüssel“ taugt der Mikrozensus (= Minivolkszählung) überhaupt nicht. Und die Frage der Registrierung der Kriegsflüchtlinge den wir von Herrn Urban auf seiner Internetseite „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“ (mit Stadtwappen) regelrecht bedroht. Er drohte uns mit dem Staatsschutz. Es wird also von Herrn Jungnitsch geduldet oder gar erlaubt, dass seine Bürgerinnen und Bürger bedroht werden? Und wie sieht das mit Herrn Urbans Wohnung aus? Ist diese mietfrei? Warum sitzt die Amtsblatt-Kommunaldruck Ltd. als Briefkastenfirma in London? Möchten Urban und Jungnitsch etwa am Fiskus und damit an den Bürgerinnen und Bürgern vorbeiwirtschaften? Solch ein Verhalten empfinde ich als asozial. Stühlerücken ist angesagt, meine Herren! hat in diesem Zusammenhang schon gar nichts zu suchen. Die statistische Erhebung wird in Deutschland durch die Statistischen Landesämter durchgeführt und vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden koordiniert und ausgewertet. Den Mikrozensus gibt es in Westdeutschland bereits seit 1957. Alle Parteien, egal welcher Couleur, haben den Mikrozensus als dringend benötigtes Hilfsmittel zur Ermittlung der sozialen und wirtschaftlichen Lage der Bevölkerung erkannt und seitdem befürwortet. Der Mikrozensus betrifft in Deutschland etwa 390 000 Haushalte mit 830 000 Bürgern, welche in der Regel in vier aufeinanderfolgenden Jahren befragt werden. Der Mikrozensus soll „den politischen Entscheidungsträgern (aller Ebenen) Informationen über die wirtschaftliche und soziale Lage der Bevölkerung liefern sowie über die Erwerbstätigkeit, den Arbeitsmarkt und die Ausbildung. Außerdem dient er der Beurteilung anderer amtlicher Statistiken, wie beispielsweise der Einkommens- und Verbraucherstichprobe. Nur mit handfesten Daten ist eine vorausschauende und vorsorgende Planung auf allen gesellschaftlichen Ebenen möglich. Daher ist auch Ihre Mitarbeit erforderlich. „Dann muss so mancher erst mit 72 Jahren in rente gehen“ Markus Schiffgens aus Herzogenrath hat sich Gedanken zur Prognos-Studie gemacht, die besagt, dass das Gesetz zur Rente ab 67 den Trend nicht stoppen konnte: Und schon wieder so ein Artikel, bei dem ich graue Haare kriege. So viel nicht Verständliches auf einer dreiviertel Seite. Also gut! Wir wollen, dass alle Menschen erst mit 67 in Rente gehen. Und wir wollen, dass alle dafür Verständnis haben. Ich glaube ja viel, aber das glaub‘ ich nicht. Wenn wir davon ausgehen, dass der Mensch die volle Rente bekommen würde, wenn er 45 Jahre gearbeitet hat, wäre das der richtige Schritt. Aber dann muss so mancher nicht mit 67 in Rente gehen, sondern erst mit 70 oder 72 Jahren, und – Entschuldigung – das betrifft die Leute, die studiert haben oder lange arbeitslos waren. Es ist aber davon auzugehen, dass der Dachdecker, der mit 16 Jahren seine Lehre begonnen hat und dann mit 59 Jahren aufgrund der Arbeit einen Bandscheibenvorfall bekommt und dafür schon 43 Jahre geklebt hat, ins Sozialsystem abrutschen soll, während der Pilot, der nach seiner Aus- bildung, ungeachtet des Verdienstes, der bei weitem höher ist, schon mit 56 Jahren in den Ruhestand versetzt wird, weil ihm das Führen eines Flugzeuges nicht zuzutrauen ist, bei voller Rente geht. Okay! Alles Spitzen der Eisberge. Aber wenn wir das ändern, bevor wir auf eine Erhöhung des Lebensalters zum Rentenbeginn setzen, werden wohl die meisten dem zustimmen. Ich habe aber den leisen Verdacht, dass darüber diskutiert und geklagt wird, um auch dem zuletzt eingestiegenen Rechtsanwalt die Rente zu sichern. Bernd Weißhorn aus Stolberg meldet sich zum Text „Rente in der Krise – was nun?“ zu Wort: In dem Beitrag geht es auch um die Riester-Sparer und ob diese denn um ihre Zuschüsse fürchten müssen. Es heißt: „Doch selbst wenn die Politik die staatliche Förderung auslaufen ließe . . ., wären abgeschlossene Policen nicht betroffen. Für die staatlichen Zulagen gibt es Vertrauensschutz . . .“ Im Jahr 2004 wurde das Gesundheitsmodernisierungsgesetz zur Stärkung der Krankenkassen beschlossen, das auch auf Altver- träge zugreift; kein Vertrauensschutz für bestehende Verträge. Durch dieses Gesetz besteht eine Kranken- und Pflegeversicherungs-Beitragspflicht auf betriebliche Alterssicherungen und Direktversicherungen. Die Politik fordert mehr denn je von ihren Bürgern, dass sie selbst neben ihren Renten fürs Alter vorsorgen sollen. Doch diese Bürger, die vor dem Jahr 2004 eine betriebliche Alterssicherung oder Direktversicherung abgeschlossen haben, werden um rund 20 Prozent des konkreten Auszahlungsbetrages „bestohlen“. KritiK E Wilhelm H. Pfeiffer aus Aachen reagiert auf den Leserbrief von Fritz Cremer aus Stolberg, der ironisch Familienministerin Manuela Schwesig kritisierte: es gibt leserbriefe, die man nur mit Kopfschütteln lesen kann. Aber da gilt Voltaires satz zur freien Meinungsäußerung. Die ungehörigen, taktlosen und beleidigenden formulierungen von fritz Cremer können dagegen nicht zu den tolerierbaren Meinungsäußerungen gezählt werden. Auch dann nicht, wenn man mit dem etikett „ironie“ diese Auslassungen zu verharmlosen versucht. Wie konnte so etwas zur Veröffentlichung freigegeben werden? E Auch Wilfried Quadflieg aus Geilenkirchen ist nicht einverstanden mit dem Leserbrief von Fritz Cremer: Och herm! Kritik sollte sachlich, höflich und verständlich zum Ausdruck gebracht werden. Andernfalls kann sie selbst unter dem Deckmantel des schönen Öcher Platts und einer angeblich bewusst eingesetzten ironie andere Menschen beleidigen und verletzen. ihr familienministerium mag zwar die langzeitstudie „Älter werden in Deutschland“ in Auftrag gegeben haben, doch der Versuch, die Ministerin Manuela schwesig in so rüder und respektloser Ausdrucksweise für das objektive ergebnis der Untersuchung verantwortlich zu machen, kann nur als verwerflich bezeichnet werden. Ungläubig den Kopf schütteln muss man aber erst recht, wenn ein ansonsten seriöses blatt wie ihre Zeitung einen solchen, jemanden persönlich diskreditierenden leserbrief überhaupt veröffentlicht. Da wundert es leider nicht, wenn in unserer Gesellschaft und Kultur die bereitschaft zu gegenseitiger Toleranz und wertschätzendem Umgang miteinander immer weiter abnimmt. E Andrea Ludwigs-Spalink aus Erkelenz schimpft: ich bin entsetzt über den Abdruck des leserbriefes von fritz Cremer. Das, was dort unter der verharmlosenden einleitung als „ironisch“ bezeichnet wird, kommt wohl eher einer handfesten beleidigung gleich: Holzhammer statt florett. Oder ist es jetzt in ihrer Zeitung salonfähig, eine Ministerin (Manuela schwesig) nicht nur plump zu duzen, sondern auch als „au Huur“, „alte schabracke“ und „alte Vettel“ zu bezeichnen? Und das nur, weil der von ihr vorgestellte Alterssurvey 2014 Menschen in der zweiten lebenshälfte zum Thema hat, die mit 40 statistisch nun einmal anfängt, und weil der leserbriefschreiber sich mit 54 als junger Vater fühlt? Nein, das ist weder ironisch noch witzig, nur unverschämt und respektlos. Das sage ich ausdrücklich als gebürtige „Öcherin“, die alles andere als humorlos oder zimperlich bei echter satire ist. Hätten sie auch einen brief an „schäuble, Du Hurensohn, Du alter sack“ etc. durchgehen lassen? Wenn schreiber Cremer Politikerbashing nicht von ironie unterscheiden kann, hätte ich wenigstens von ihrer redaktion erwartet, dass solche briefe in den Papierkorb wandern. Au banan! Manuela schwesig. foto: Michael Kappeler/dpa info & KontaKt Die Redaktion bittet um Verständnis dafür, dass sie wegen der vielen Zuschriften nur eine Auswahl treffen kann und Kürzungen vornehmen muss. bitte beachten sie, dass auch leserbriefe, die per e-Mail geschickt werden, die vollständige Anschrift des Verfassers enthalten müssen. Des Weiteren möchten wir darauf hinweisen, dass leserbriefe nicht die Meinung der redaktion widerspiegeln. Leserbriefe senden sie bitte per e-Mail ein oder an: redaktion leserbriefe Postfach 500 110 52085 Aachen Leserbrief-Redaktion: (montags bis freitags, 9 bis 18 Uhr) Tel.: 0241/5101-431, -444 Fax: 0241/5101-360 [email protected] Geilenkirchen Seite 15 · Nummer 149 · Mittwoch, 29. Juni 2016 BolzPlatz-tour Kicken mit Michael Klinkert und Marcel Witeczek IMMendorf Trotz Regen jede Menge Spaß beim Schulfest ▶ seite 19 ▶ seite 18 Neue Spielplätze sollen Beyelsfeld bereichern Kiebitz hat den Eindruck, dass die große Begeisterung für die Kickkünste von Jogis Jungs bei der Europameisterschaft derzeit (noch) nicht wirklich spürbar ist. Bei früheren Meisterschaften war das Rudelgucken jedenfalls besser besucht. Wobei es sich bei der aktuellen Wetterlage ja eher um ein Rudelduschen handelt. Und auch schwarz-rot-goldene Fähnchen, Flaggen und Wimpel hat es auf Geilenkirchens Straßen schon mehr gegeben, meint Kiebitz sich zu erinnern. Eine Ausnahme macht da allerdings ein Haus in seiner Nachbarschaft, deren Bewohner ebenso stolz wie großflächig Flagge zeigen. Dasselbe Haus glänzt übrigens in der Adventszeit immer mit einer eindrucksvollen Weihnachtsbeleuchtung, die noch einen Maulwurf blenden würde. Ob es da einen Zusammenhang gibt? Vielleicht diesen: Damit die deutsche Truppe Europameister wird, hilft vor dem Spiel gegen die starken Italiener nur noch Beten. Eher trostlos ist der Anblick des jetzigen Spielplatzes „Am Bucksberg“. Das wird sich bald ändern. kurz notIert motorroller in der Schillerstraße gestohlen geilenkirchen. Einen silbernen Motorroller der Marke HSUN, Typ HS150T, mit Heinsberger Kennzeichen haben unbekannte Täter zwischen Mittwoch und Montag gestohlen. Das Zweirad stand vor einem Haus an der Schillerstraße in Geilenkirchen. exhibitionist entblößt sich vor 18-Jähriger erkelenz. Die Polizei bittet um Hinweise auf einen Exhibitionisten, der sich am Montag in Erkelenz vor einer jungen Frau entblößt hat. Die 18-jährige Erkelenzerin ging gegen 19.45 Uhr durch die Parkanlage Ziegelweiher an der Krefelder Straße. Plötzlich trat hinter einem Baum eine männliche Person hervor und zeigte sich ihr mit geöffneter Hose. Die Erkelenzerin lief sofort aus dem Park und informierte die Polizei. Im Rahmen der Fahndung konnte der Mann jedoch nicht gefunden werden. Der Täter war zwischen 20 und 30 Jahre alt und circa 175 Zentimeter groß. Er hatte kurze, glatte, blonde Haare. Bekleidet war er mit einer kurzen, karierten Hose und einem T-Shirt. Sein Gesicht hatte er mit einem schwarz und weiß karierten Schal verdeckt. Der Frau fiel neben dem Baum auch ein Fahrrad auf. Zeugen wenden sich bitte unter der Rufnummer ☏ 02452/9200 an das Kriminalkommissariat 1 der Polizei in Heinsberg. Sommerabend mit der kolpingsfamilie Übach-Palenberg. Die Kolpingsfamilie Geilenkirchen/ ÜbachPalenberg lädt Mitglieder und Freunde der Kolpingsfamilie zu einem gemütlichen Sommerabend mit Livemusik ein. Das gemütliche Beisammensein findet am Dienstag, 5. Juli, ab 19 Uhr im Mehrgenerationenhaus in Übach-Palenberg (Alter Bahnhof) statt. kontakt geilenkirchener Zeitung lokalredaktion Tel. 0 24 51 / 4 09 56-30 Fax 0 24 51 / 4 09 56-49 E-Mail: [email protected] Thorsten Pracht (verantwortlich), Jan Mönch, Udo Stüßer leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 kundenservice medienhaus vor Ort: Buchhandlung Lyne von de Berg (mit Ticketverkauf) Gerbergasse 5, 52511 Geilenkirchen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.30 bis 14.00 Uhr Foto: Markus Bienwald Übach-Palenberg. So richtig haben die zukünftigen Anwohner des Beyelsfeldes sich noch immer nicht mit den Plänen für das Neubaugebiet abgefunden. Vor allem der Schwerlastverkehr während der Bauphase und der zusätzliche PkwVerkehr danach lässt sie Böses erwarten. Vielleicht trägt ja das Vorhaben der Sparkassentochter SBauland GmbH, zwei Spielplätze zu schaffen, dazu bei, die künftigen Nachbarn des Beyelsfeld ein wenig gnädiger zu stimmen. Der kleinere von beiden wird im Beyelsfeld selbst Kinder, Eltern und Großeltern in Empfang nehmen. Er richtet sich an noch sehr kleine Kinder. Der größere Spielplatz hingegen wird nicht im Beyelsfeld selbst stehen, sondern in der Straße „Am Bucksberg“ den bisherigen, deutlich in die Jahre gekommenen Spielplatz ersetzen. Hier dürfen sich Kinder austoben, die schon etwas größer sind. „Nur die Geräte und deren Einbau kosten schon über 50 000 Euro“, berichtet Willi Pfennigs, Geschäftsführer der S-Bauland GmbH. (jpm) ▶ seite 17 Der Bürgermeister und der Ruf seiner Stadt Propaganda-Affäre: Wolfgang Jungnitsch (CDU) selbst gestattete dem „Stadtanzeiger“ im Mai 2015 die Nutzung des Stadtwappens Von Marlon GeGo, Jan Mönch und thorsten Pracht Übach-Palenberg. Bislang drei Presseerklärungen hat Wolfgang Jungnitsch als Reaktion auf die ÜbachPalenberger Propaganda-Affäre herausgegeben, in zweien davon wird der Eindruck erweckt, dass der Bürgermeister nichts gewusst habe von den diffamierenden Texten, die sein Mitarbeiter Hartmut Urban im „Stadtanzeiger ÜbachPalenberg“ veröffentlichte. Kaum einer scheint das zu glauben, wie etwa die Diskussionen in den einschlägigen Internetforen zeigen, und auch die Opposition hat ihre Zweifel deutlich zum Ausdruck gebracht. Diese Zweifel dürften durch aktuelle Recherchen unserer Zeitung noch deutlich bestärkt werden. Sie beweisen: Wolfgang Jungnitsch selbst war es, der dem „Stadtanzeiger“ die Verwendung des Stadtwappens erlaubte. Der „Stadtanzeiger“ sorgte vor allen Dingen in der ersten Jahres- Der „stadtanzeiger“ verändert sich seitdem unsere Zeitung über den „Stadtanzeiger“ berichtet, wurden an der Seite mehrere Veränderungen vorgenommen. Das Stadtwappen verschwand ebenso wie mindestens zwei Texte, in denen Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch mit Lob überschüttet wurde: „Wolfgang Jungnitsch – der geborene Bürgermeister“ und „Transparenz zeigt der Bürgermeister. Hässliche Diffamierungskampagne“. umgeschrieben wurde der Text „Mängel eines Herrn Münstermann“. In der ursprünglichen Fassung wurde behauptet, der Leiter des CarolusMagnus-Gymnasiums, Dr. Hans Münstermann, sei bei einem Feueralarm im Jahre 2013 „mit der Horde“ ins Freie gerannt, anstatt sich um die Sicherheit der Kinder zu kümmern, und zwar „wie Kapitän Francesco Schettino von der Costa Concordia“. Münstermann hatte daraufhin öffentlich deutlich gemacht, beweisen zu können, an jenem Tag gar nicht in der Schule gewesen zu sein. Er sei bereit, dies auch vor Gericht auszusagen. ebenfalls gelöscht wurde eine Art Eigendarstellung des „Stadtanzeigers“, die mit „Pressearbeit optimieren“ überschrieben war. „Wir machen Sie fit in Ihrer Pressearbeit (...) von optimal initiierten Pressemeldungen über Mediation bis hin zum Troubleshooting bei fremd initiierter schädlicher Presse“, hatte es darin geheißen. Dieses Angebot gelte für privatwirtschaftliche Unternehmen ebenso wie für öffentlich-rechtliche Gesellschaften. hälfte 2015 in Übach-Palenberg Dabei waren zu diesem Zeitfür Gesprächsstoff. Das garantier- punkt bereits zahlreiche fragwürten die teils erlogenen und diffa- dige Berichte erschienen, die ofmierenden Texte, mit denen der fenbar dazu gedacht waren, die Autor Hartmut Urban die Kritiker Stimmung in der Bevölkerung im von Bürgermeister, Stadtverwal- Sinne der Verwaltung zu beeinflustung und CDU attackierte. sen oder die Opposition schlechtVor wenigen Wochen (Ausgabe zumachen. In einem seiner bevom 9. Juni) deckte unsere Zeitung rüchtigten Aufsätze deutete Urban auf, dass Urban auf der Gehaltsliste beispielsweise an, dass eine eheder Stadt steht. Knapp 45 000 Euro aus der Stadtkasse hat er in den „Die Erlaubnis wird nur vergangenen Jahren ererteilt, wenn (...) die halten – nach offizieller Darstellung für seine Darstellung des Wappens Mitarbeit am Amtsblatt heraldisch und künstlerisch und an der städtischen Homepage. Mit den Ineinwandfrei ist.“ halten des „StadtanzeiAus einem Aktenvermerk gers“ will die Stadt nichts der stAdt ÜbAch-PAlenberg zu tun gehabt haben. Dennoch wurde die Zusammenarbeit mit Urban als Reaktion auf unsere Bericht- malige Stadtverordnete der SPD erstattung beendet. Seitdem steht einen Schlaganfall deshalb erlitten die Frage im Raum: Was wusste der haben könnte, weil „sie von ihrer Partei nach so vielen engagierten, Bürgermeister wirklich? Offenbar genug, um dem dama- aufopferungsvollen Jahren einfach ligen Betreiber des „Stadtanzei- beiseite geschoben und nicht wiegers“ im Mai vergangenen Jahres der aufgestellt wurde“. die Nutzung des Wappens höchstVor allen Dingen aber lag Bürpersönlich zu gestatten. Dies geht germeister Jungnitsch bereits minaus Unterlagen hervor, die unserer destens eine Beschwerde vor, mit Zeitung vorliegen, darunter eine der er auf die „Berichterstattung“ Kopie der schriftlichen Genehmi- Urbans aufmerksam gemacht gung, unterschrieben von Wolf- wurde – und auf die Tatsache, dass gang Jungnitsch, und ein Akten- der „Stadtanzeiger“ das Stadtwapvermerk, ebenfalls unterschrieben pen verwendet. Der Beschwerdeführer erhielt als Antwort noch im von Wolfgang Jungnitsch. April 2015 den knappen Hinweis, dass die Stadt nicht Betreiber der Seite sei. Außerdem bedankte man sich für den Hinweis auf das Wappen und kündigte eine Prüfung an. Diese fiel im Sinne des „Stadtanzeigers“ aus, Anfang Mai wurde Jürgen D., den das Impressum damals als Betreiber auswies, darüber informiert, dass er das Wappen nutzen dürfe. Dies soll er ausweislich des vorliegenden Aktenvermerks zuvor mündlich beantragt haben. Die Bürgerbeschwerde hatte also nicht nur nicht dazu geführt, dass Jungnitsch Urban in die Schranken wies. Im Gegenteil, Urbans Machwerke durften nun praktisch mit behördlichem Segen in Kombination mit dem Stadtwappen verbreitet werden. Die unserer Redaktion vorliegenden Unterlagen geben auch Aufschluss darüber, unter welchen Bedingungen die Stadt die Erlaubnis zur Verwendung des Wappens erteilt. Nämlich nur dann, „wenn der Antragsteller Gewähr dafür bietet, dass (...) der Ruf der Stadt Übach-Palenberg nicht gefährdet ist und die Darstellung des Wappens heraldisch und künstlerisch einwandfrei ist“. Dahingehende Bedenken gab es offenbar nicht. Nachdem unsere Zeitung ihre Recherchen zum „Stadtanzeiger“ und den Verbindungen zwischen Urban und der Stadt öffentlich gemacht hatte, verschwand das Wappen von der Seite. Schüler musizieren mit Vivaldi und mit MoTrip Alte Klassik, junge Klasse: Die 5.1b der gesamtschule gangelt-selfkant nimmt an Fernsehprojekt der ARD teil gangelt/selfkant-höngen. Bisherige Grenzen werden überschritten – und das in der Gesamtschule Gangelt-Selfkant. Bei alledem gibt kein Geringerer als Antonio Vivaldi, jener berühmte Komponist der Klassik, den Ton vor. Wie kommt‘s? Nun, die ARD hat erneut ihr bundesweites Musikvermittlungsprojekt „Ein Konzert macht Schule“ gestartet und die Schulen – gemeinsam mit den angeschlossenen Rundfunkanstalten – zum Mitmachen eingeladen. Der Sender hat dem Projekt das Motto „Vivaldi-Experiment“ gegeben. Experimentell deshalb, weil sich Hoch- und Popkultur, Klassik und Rap begegnen. Ruth Kremers war sofort begeistert von dem Angebot, und die Klassenlehrerin, die zugleich Musik unterrichtet, bewarb sich mit ihrer 5.1b. So wurden die Jungen und Mädchen der Gesamtschule Gangelt-Selfkant mit einem Mal zu Akteuren auf der medialen Bühne. Musikvermittlerin Katharina Höhne besuchte den Höngener Schulstandort, um gemeinsam mit Ruth Kremers und den zehn- und elfjährigen Jungen und Mädchen das zweitägige Projekt umzusetzen. Die Beiträge, die von einem Fernsehteam aufgenommen wurden, werden Teil des Abschlusskonzertes am 30. September beim WDR in Köln sein. Für das Crossover-Unternehmen konnte der Aachener Rapper MoTrip gewonnen werden. ein klingender beweis „Die Kinder sollen Vivaldis ,Vier Jahreszeiten‘ in einer modernen Interpretation präsentieren“, erklärt Katharina Höhne. Ziel sei es, Kinder und Jugendliche spielerisch auch an klassische Musik heranzuführen. Vivaldi als Protagonist sei geradezu prädestiniert: Er selbst habe sich auch um Jugendliche gekümmert, habe speziell für Kinder Musik komponiert und Waisen Unterricht gegeben. Außerdem habe er ein besonderes Gespür für seine Mitmenschen und für die Natur gehabt, seine „Vier Jahreszeiten“ seien ein klingender Beweis. Die Schüler der 5.1b waren deshalb aufgefordert, dem Vorbild des berühmten Komponisten nachzueifern und in der Natur, diesmal zwangsläufig in der sommerlichen Jahreszeit, Eindrücke und Erkenntnisse zu sammeln. Was Vivaldi einst wohl mit Schreibstift erledigen musste, machten die Höngener Schüler zeitgemäß mit Laptop und Videokamera. So ausgerüstet, wurden auch gestellte Alltagsszenen digital festgehalten. Am Ende werden die Sequenzen mit der Musik Vivaldis unterlegt. Höhepunkt des Projektes ist das multimediale Abschlusskonzert am 30. September, das nach Angaben von Musikvermittlerin Höhne per Live-Stream, Fernsehen oder Unterstützung beim „Vivaldi-Experiment“ bekommen die Schüler durch den Aachener Rapper MoTrip. Foto: Marco Rose Radio in alle Klassenzimmer übertragen wird. Gemeinsam präsentieren das Rundfunkorchester und Rapper MoTrip um 11 Uhr die „Vier Jahreszeiten“ im Original und als „Update Version 2016“ – nach Angaben von Katharina Höhne ein crossmediales Ereignis inklusive einem „Virtual Chor“. Denn aus allen als Video hochgeladenen Gesangsbeiträgen wird ein virtueller Chor gebildet, der zu den Live-Beats des Aachener Rappers auf einer riesigen Leinwand während des Konzerts zu sehen und zu hören ist. Alte Klassik, junge Klasse. Eine Kombination, die nach den abschließenden Erkenntnissen von Lehrerin Ruth Kremers Mut macht: „Die Kinder waren sehr engagiert bei der Sache. Ich denke, dass wir mit der Aktion Interesse geweckt haben und von all dem etwas hängen bleibt.“ (dawin) Geilenkirchen Seite 15 · Nummer 150 · Donnerstag, 30. Juni 2016 Die Mitarbeiter des Heinsberger Ordnungsamtes sind eifrige Leute. Jetzt waren sie unterwegs, um festzustellen, ob es dort möglicherweise Haushalte gibt, die für ihren Vierbeiner keine Hundesteuer bezahlen. Im Stadthaushalt wird bekanntlich jeder Euro gebraucht, und es soll ja Hundebesitzer geben, die es mit der Anmeldung nicht so genau nehmen. An einem Haus, in dem es keinen angemeldeten Hund gibt, war nun beim Klingeln ein laut vernehmbares Bellen zu hören. Treffer! Weil niemand die Tür öffnete, kehren die pflichtbewussten Kontrolleure einige Tage später zurück. Diesmal wurde die Tür geöffnet. Es gebe einen Hund im Haus, und der sei nicht angemeldet, erklärte die Dame vom Ordnungsamt. Einen Hund? Da müsse wohl ein Irrtum vorliegen, sagte die Hausherrin. Klare Sache, erwiderte die städtische Bedienstete: Beim Klingeln sei ein lautes Bellen zu hören gewesen. Leugnen zwecklos. Die Bewohnerin bat daraufhin, doch bitte noch einmal die Klingel zu drücken. Da war es wieder, das Bellen. Es gehört nur leider zu keinem Vierbeiner – die Klingel klingelt nicht, sie bellt. So mancher Besucher der Laffelder Familie soll schon darauf hereingefallen sein, und Einbrecher schreckt es auch ab. Nur Steuern muss man für die Klingel nicht zahlen. kurz notiert automatendieb festgenommen Geilenkirchen. In der Nacht zum Mittwoch haben unbekannte Täter die Tore der Garagen zweier Häuser an der Straße Im Gang aufgebrochen. Offensichtlich wurde aus den Garagen nichts gestohlen. In einem Fall riss das Tor aus der Verankerung, so dass dieses auf einen in der Garage stehenden Wagen fiel. Dabei wurde die Heckscheibe des Auto beschädigt. realschule 60 Prozent lösen Ticket zur gymnasialen Oberstufe hünshoVen Langjährige Mitglieder der Schützen geehrt ▶ seite 17 ▶ seite 17 Schwimmende Kids auch ohne eigenes Bad Landesprogramm „Mathe schützt nicht vor Ertrinken“: Geilenkirchener Kinder lernen in Gangelt, sich im Wasser sicher zu bewegen Von Markus Bienwald Gangelt/Geilenkirchen. In dem Moment, in dem sich die dicken Rauchwolken vom Bauchemer Hallenbad weithin sichtbar über die Stadt legten, wurde nicht nur das Schwimmbad in Geilenkirchen zerstört. Auch die Sport- und Vereinsstätte war vom Erdboden verschwunden, das gleiche galt für die Möglichkeit, dort schwimmen zu lernen. Schnell wurde klar, dass Abhilfe geschaffen werden muss, und da war das Angebot der Gemeinde Gangelt, das Freibad für den Schwimmunterricht der Grundschulen aus dem Geilenkirchener Stadtgebiet nutzen zu können, wie ein Segen. „Rund ein Drittel der Schüler in der vierten Klasse kann nicht schwimmen.“ GErd schüTz, dLrG Das war 2015, damals freute sich der Erste Beigeordnete von Geilenkirchen, Herbert Brunen, über ein „tolles Angebot“. Dieses beinhaltete, dass die Gemeinde Gangelt ihr Freibad zum Schwimmenlernen zur Verfügung stellt, die Stadt Geilenkirchen sich über die Fahrtkosten für die Schüler einbringt und auch der Kreissportbund Heinsberg ein gewichtiges Wörtchen mitreden darf. Und da der Erfolg im letzten Jahr nicht auf sich warten ließ, wurde gemeinsam mit dem Regionalen Bildungsbüro des Kreises Heinsberg innerhalb des landesweiten Programms „NRW bewegt seine Kinder“ auch in die- Die Gewöhnung ans Wasser gehört neben Tipps zur richtigen Bewegung zum Schwimmenlernen im Gangelter Freibad dazu. Fotos: Markus Bienwald sem Jahr die Kooperation neu aufgelegt. Unter dem Titel „Mathe schützt nicht vor Ertrinken“, setzt sich diese Reihe für das Schwimmenlernen bereits in der Grundschule ein. Tödliche Badeunfälle Hintergrund ist, dass etwa jeder zweite Viertklässler gar nicht oder nur sehr unsicher schwimmen kann, wie die Statistik zeigt. Demnach hat die Zahl der Schwimmprüfungen um etwa ein Viertel ab- Trickbetrüger scheitern an Rentner heinsberg-straeten. Betrüger haben am Dienstag vergeblich per Telefon versucht, einen älteren Mann übers Ohr zu hauen. Gegen 10 Uhr rief ein Unbekannter bei dem Mann aus Straeten an. Der Anrufer gab an, dass der Rentner etwas gewonnen hätte. Über den Gewinn müsse er auch ein Einschreiben erhalten haben. Da diese Aussage dem Senior suspekt vorkam, legte er den Hörer auf. Etwa eine halbe Stunde später rief erneut jemand an. Diesmal gab sich der Anrufer als Polizist aus. Er verwickelte den Straetener in ein Gespräch und forderte ihn auf, einige tausend Euro zu überweisen, damit man der Betrügerbande auf die Schliche käme. Wiederum reagierte der Mann richtig und beendete das Telefonat, ohne auf die Geldforderungen einzugehen. Anschließend informierte er die Polizei über die erhaltenen Anrufe. Die Beamten warnen deshalb erneut vor Telefonbetrügern. Man solle bereits misstrauisch sein, wenn sich jemand nicht direkt mit Namen vorstelle, und den Hörer sofort auflegen, sobald jemand Geld fordere. Beim Sprung ins angenehm warme Wasser des Gangelter Freibades darf bei den Fortgeschrittenen die Schwimmhilfe – auch Poolnudel genannt – ruhig am Beckenrand liegen bleiben. können, schon auf dem Trockenen, was wichtig ist. „Die Füße ruhig ein wenig nach innen klappen“, ruft Ralph Wirth in die Menge. Und dank Kai Mertens sind auch schnell alle dabei, als es darum geht, den richtigen Armschlag zu üben. Die Angst vor dem Wasser ist trotz 15 Grad Außentemperatur echt groß, doch dank der Beheizung des Gangelter Freibades erwartet die Schüler ein wohlig temperiertes Becken, in dem es Spaß macht, Schwimmen zu lernen. Dass das klappt, zeigt Es ist niemals zu spät ▶ BEriT BauMEisTEr Kreisssportbund Wann empfiehlt es sich, schwimmen zu lernen? Baumeister: Ideal ist es, wenn Kinder zwischen vier und sechs Jahren schwimmen lernen. Vorher könnte es noch zu früh sein. Wenn das Kind aber schulpflichtig wird, sollte es bereits schwim- Übach-Palenberger Propaganda-affäre: Reaktionen von Norma Kuhlmey und Oliver Walther übach-Palenberg. Norma Kuhlmey, ehemalige Stadtverordnete der SPD Übach-Palenberg, widerspricht einem Bericht Hartmut Urbans auf der Internetseite „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“. In dem Bericht vom 7. April 2015 ging es um Kuhlmeys „AphasieSelbsthilfegruppe nach einem Schlaganfall“. Urban deutete darin an, dass die Übach-Palenberger GEiLEnKirchEnEr zEiTunG Befürwortet das Ende der Zusammenarbeit mit Hartmut Urban: CDU-Chef Oliver Walther. SPD Schuld an Kuhlmeys Schlag- Leute sich fühlen, denen es ebenso anfall gewesen sein könnte. Wört- geht.“ Er selbst habe Bürgermeister lich schrieb er: „Ob es die Aufre- Wolfgang Jungnitsch aber nicht gungen waren, dass sie von ihrer dazu geraten, sich von Urban zu Partei nach so vielen engagierten, trennen, dies sei allein Sache der aufopferungsvollen Jahren einfach Stadt und nicht der Politik gewebeiseite geschoben und nicht wie- sen. Allerdings habe er Hartmut der aufgestellt wurde? Wer kann Urban im vergangenen Jahr dazu das schon so genau zuordnen.“ aufgefordert, einen diffamierenKuhlmey stellt nun klar, dass sie ihr Mandat im Januar 2014 auf eige„Ich bin selbst schon in den nen Wunsch hin und Genuss von Urbans Fürsorge einzig aus persönlichen Gründen abgegeben gekommen.“ habe. Den Schlaganfall OLivEr WaLThEr, habe sie dann im März cdu-vOrsiTzEndEr 2014 erlitten. Im Übrigen habe sie nicht gewünscht, so Kuhlmey weiter, dass Hartmut Urban über den Bericht über ein unbequemes sie oder über ihre Selbsthilfe- CDU-Mitglied zu entfernen. Dies gruppe schreibt. „Der Artikel ent- sei mit dem betreffenden CDUbehrt jeglicher Grundlage!“ Mitglied abgesprochen gewesen, Unterdessen teilt der Vorsit- Urban sei dem nachgekommen. zende des CDU-Stadtverbandes, Er selbst, berichtete Walther, sei Oliver Walther, mit, dass er die Be- einst in Urbans Visier geraten, als endigung der Zusammenarbeit der er sich beruflich mit dem ehemaliStadt mit Hartmut Urban befür- gen Bürgermeister Paul Schmitzworte. „Ich bin selbst schon in den Kröll (SPD) zusammentat. Walther Genuss von Urbans Fürsorge ge- und Schmitz-Kröll sind beide kommen“, sagte Walther am Mitt- Rechtsanwälte, 2010 gründeten sie woch mit nicht zu überhörender ein gemeinsames Büro – was Urban Ironie zu unserer Zeitung. „Ich offenbar nicht gepasst habe. „Ich kann daher nachvollziehen, wie habe damals nicht darauf reagiert, nicht nur der junge Dimitri, der beim Besuch unserer Zeitung mit dem Heraufholen des roten Tauchrings aus dem Becken sein erstes Schwimmabzeichen mit Bravour gemeistert hat. Dass das nun dank des Schulterschlusses aller Beteiligten in Gangelt möglich ist, darüber freuen sich nicht nur die Grundschüler. Denn bis im neuen Geilenkirchener Hallenbad (beinahe) an der alten Stelle wieder jemand sein Seepferdchen machen kann, vergeht sicherlich noch einige Zeit. nachgefragt „Der Bericht entbehrt jeglicher Grundlage“ kontakt Lokalredaktion Tel. 0 24 51 / 4 09 56-30 Fax 0 24 51 / 4 09 56-49 E-Mail: [email protected] Thorsten Pracht (verantwortlich), Jan Mönch, Udo Stüßer Leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 Kundenservice Medienhaus vor Ort: Buchhandlung Lyne von de Berg (mit Ticketverkauf) Gerbergasse 5, 52511 Geilenkirchen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.30 bis 14.00 Uhr genommen und die tödlichen Badeunfälle von Kindern und Jugendlichen ist gestiegen. Das sind nur die bundesweiten Zahlen, aber auf Kreisebene geht die Entwicklung auch weiter, wie Gerd Schütz von der DLRG ergänzt. „Rund ein Drittel der Schüler in der vierten Klasse kann nicht schwimmen“, weiß er. Der Nichtschwimmeranteil beträgt im fünften Schuljahr gut zehn Prozent und die Wartezeiten für Schwimmkurse, etwa bei lokalen Vereinen, betragen bis zu zwei Jahre. Mit dem gemeinsamen Schwimmprojekt von Bildungsbüro und Kreissportbund soll nun die Nichtschwimmerquote deutlich gesenkt werden. Dabei spielen neben den Sportlehrern und dem Ehrgeiz der Kinder – in diesem Jahr nahmen rund 250 Drittklässler aller Grundschulen aus dem Geilenkirchener Stadtgebiet teil – auch die ehrenamtlichen Schwimmtrainer eine große Rolle. Das sind ausgebildete Schwimmlehrer wie beispielsweise von der DLRG, die zum einen wissen, wie sie die Kinder ans Wasser gewöhnen, und zum anderen gut abschätzen können, in welchem Stadium des Schwimmenlernens was nötig und angebracht ist. Ralph Wirth und Kai Mertens sind zwei von den Schwimmlehrern, und sie zeigen denen, die noch nicht so gut schwimmen um ihm kein zusätzliches Forum zu bieten“, so Walther weiter. Von den Inhalten auf der Internetseite „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“, wo keine Gelegenheit ausgelassen wurde, Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch, die Stadtverwaltung und die CDU in den Himmel zu loben und Kritiker niederzumachen, distanzierte Walther sich. (jpm) Zeigt sich entsetzt über einen Urban-Bericht über ihre Selbsthilfegruppe: Norma Kuhlmey. men können. Gibt es einen Zeitpunkt, ab dem es zu spät ist? Baumeister: Nein, den gibt es nicht. Aber wir merken schon beim Unterricht mit den Viertklässlern, dass sich dann schon gewisse Bewegungsabläufe eingeschliffen haben, die sich nur sehr schlecht wieder herausbekommen lassen. Das bedeutet dann Umerziehungsarbeit, die man sich sparen kann, wenn das Kind zum richtigen Zeitpunkt schwimmen lernt. Automatendieb: Polizei meldet eine Festnahme Geilenkirchen. Die Polizei hat einen 25-Jährigen festgenommen, der dringend verdächtigt wird, einen Zigarettenautomaten gestohlen zu haben. Gegen 1.50 Uhr am Montagmorgen informierten Zeugen die Polizei. Sie hatten beobachtet, wie zwei Personen einen Zigarettenautomaten von der Wand eines Hauses an der Rheinstraße demontierten und diesen dann in einen bereitstehenden Wagen luden. Noch bevor die Beamten am beschriebenen Ort eintrafen, flüchtete einer der Täter zu Fuß, der andere fuhr mit dem Auto davon. Im Rahmen der Fahndung konnten die Polizisten das beschriebene Fahrzeug noch in der Nähe ausfindig machen. Der Fahrer bemerkte den Streifenwagen und flüchtete mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Prummern. In Höhe des Immendorfer Wegs verlor er die Kontrolle über das Fahrzeug und fuhr in eine Wiese, dann versuchte er, zu Fuß zu fliehen. Trotzdem wurde der 25-Jährige festgenommen, er stammt aus Übach-Palenberg. Der gestohlene Automat sowie Werkzeuge wurden sichergestellt. Die Ermittlungen zu dem zweiten, noch unbekannten Täter dauern an. Freitag, 1. Juli 2016 · 71. Jahrgang John Cryan Kein leichter Job: Seit einem Jahr führt er die Deutsche Bank spielCasino aaChen Curd Jürgens ließ die erste Kugel rollen MaskottChen karli Glückwünsche zum zehnten Geburtstag ▶ seite 7 ▶ Die seite drei ▶ seite 13 nummer 151 www.az-web.de ▶ Jungnitsch reagiert ausweichend Die Propaganda-Affäre um Hartmut Urban war Thema der jüngsten Ratsitzung in Übach-Palenberg. Die Stadtverordneten einigten sich auf Prüfung und Offenlage der Unterlagen. Aufforderungen zu einer deutlichen Stellungnahme kam Bürgermeister Jungnitsch nicht nach. ▶ Zeugnisvergabe an Gesamtschule ▶ abschluss von „kids ‘n‘ Motion“ Wetter ##$ max Tag "!$ min Nacht ▶ Wetter Bunte Seite abstauber in Bratislava hat’s damals geklappt Noch einmal schlafen – dann ist es endlich so weit. Und ich habe ein so gutes Gefühl. Was soll denn auch passieren: Deutschland gegen Italien, na und? Wir haben sie doch schon mal bei einer Weltmeisterschaft geschlagen. Damals am 3. Mai 1992 in Bratislava. 5:2 hieß es am Ende, hochverdient. Übrigens schon bei den Olympischen Spielen in Frankreich haben wir sie am 15. Februar desselben Jahres mit dem gleichen Ergebnis weggefegt. Keine Chance hatten die Azzurri. Fünf zu zwei – und das zweimal! Das ist doch eine eindeutige Aussage. Das gibt doch Selbstvertrauen ohne Ende. Okay, die beiden Gegentore müssten morgen nicht sein. Werden sie auch nicht, denn diesmal steht ja ein Neuer im Tor. Und der hält seinen Kasten bestimmt sauber. Vielleicht werden es auch nicht ganz fünf deutsche Tore, zwei oder drei würden mir ja völlig reichen. Hauptsache zu Null. Einen Augenblick bitte, was höre ich da gerade aus dem Kollegenkreis? Es geht gar nicht um Eishockey? Morgen stehen sich die Fußballteams beider Länder gegenüber? Ja, dann will ich nichts gesagt haben. (hs) kontakt Zeitungsverlag Aachen GmbH Postfach 500 110, 52085 aachen Aboservice: Telefon: 02 41 / 51 01 - 701 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Anzeigenberatung: Telefon: 02 41 / 51 01 - 700 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Redaktion: Telefon: 02 41 / 51 01 - 310 (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Fax : 02 41 / 51 01 - 360 Verlag (Zentrale): Telefon: 02 41 / 51 01 - 0 E-Mail: [email protected] AZ im Internet: 4*qlrqsa#n-yv-.* ÊÕËÀËÐËÂËÆ Arbeitslosigkeit auf historischem Tiefstand Alle sind fit: Löw hat keine Personalsorgen Nürnberg. Historischer Tiefstand bei der Arbeitslosenquote in Deutschland: Zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung sank die Quote unter die Sechs-ProzentMarke auf 5,9 Prozent, wie die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Weiterhin kann der Arbeitsmarkt die Flüchtlingskrise ohne größere Probleme auffangen. Im Juni suchten noch 2,614 Millionen Menschen einen Job. Dies waren 50 000 weniger als im Mai und 97 000 weniger als im Juni vergangenen Jahres. Mit 5,4 Prozent in Westdeutschland und 8,2 Prozent in Ostdeutschland erreichte die Arbeitslosenquote auch nach alten und neuen Ländern unterschieden jeweils ein Rekordtief. (afp) ▶ Seite 6 Paris. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft geht ohne personelle Sorgen in die letzte Phase der Vorbereitung auf das EM-Viertelfinale gegen Italien. Abwehrchef Jérôme Boateng meldete sich trotz einer Wadenblessur ebenso einsatzbereit wie der zuletzt erkältete Außenverteidiger Jonas Hector. „Unsere Mannschaft hat sich von Spiel zu Spiel in diesem Turnier gesteigert. Wir haben die spielerische Qualität, Italien zu besiegen“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. Aus seinen taktischen Überlegungen macht Bundestrainer Joachim Löw vor dem Klassiker am Samstag noch ein großes Geheimnis. (dpa) ▶ Sport, Bunte Drei Sprachen, ein Jubel! Mehr Babys, mehr Ehen: ein neuer Trend? Ja, meinen Experten. Mehr Paare fühlen sich im richtigen alter. So viele Neugeborene wie seit 15 Jahren nicht. aber es sind immer noch zu wenig. Wiesbaden. Ein kleiner Babyboom und mehr Hochzeiten: Im vergangenen Jahr sind hierzulande so viele Babys zur Welt gekommen wie seit 15 Jahren nicht mehr: Rund 738 000 Kinder wurden 2015 geboren. Das waren 23 000 Neugeborene (plus 3,2 Prozent) mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt gestern auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Mehr Geburten zählten die Statistiker zuletzt im Jahr 2000 mit etwa 767 000 Neugeborenen. Rund 400 000 Paare gaben sich 2015 das Ja-Wort, auch hier gab es seit dem Jahr 2000 keinen höheren Wert. „Es deutet sich eine Trendwende an“, sagt Jürgen Dorbritz, Forschungsdirektor am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung. Soziologe Harald Rost vom Staatsinstitut für Familienforschung stellt mit Blick auf Umfragen fest: „Partnerschaft, Familie und Kinder stehen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen hoch im Kurs.“ Der Kinderwunsch und die tatsächliche Kinderzahl klafften auch nicht mehr ganz so weit auseinander wie noch vor zehn, 15 Jahren. Trotzdem kämen immer noch we- niger Babys zur Welt als gewünscht. „Frauen kriegen mehr Kinder als vor drei, vier Jahren“, sagt Dorbritz. So sei die Geburtenziffer von 1,39 pro Frau (2011) auf 1,48 (2014) gestiegen und werde 2015 voraussichtlich noch leicht darüber liegen. Zugleich gebe es mehr Frauen im Alter zwischen 25 und 35 Jahren – also potenzielle Mütter. Dies erkläre auch die Zunahme der Eheschließungen: Mehr Paare seien im entsprechenden Alter. Und: „Kinder sind eines der zentralen Heiratsmotive.“ Soziologe Rost von der Uni Bamberg gibt jedoch zu Bedenken: „Die Menschen in Deutschland haben nach wie vor einen hohen Anspruch an Elternschaft.“ Viele wollten nach einer langen Ausbildung erst den beruflichen Einstieg finden und eine ausreichend große Wohnung haben. Die Fruchtbarkeit nehme mit 30 Jahren aber ab. Und: „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nach wie vor schwierig“, sagt Rost. Die Kinderbetreuung sei zwar ausgebaut worden, im Schichtdienst oder in den Ferien bleibe es aber schwierig, eine Betreuung zu finden. (dpa) WaS HEUTE WiCHTiG iST Termine Auf dieses Gefühl hat Belgien lange warten müssen: Fußball sorgt für kollektive Begeisterung im Land, die jüngsten Siege der „Roten Teufel“ bei der EM in Frankreich bringen gar ein zartes Gefühl von Zusammengehörigkeit in das von Sprachgrenzen und gesellschaftlichen Grä- Umstrittene Touristensteuer Mallorca kassiert Die umstrittene Touristen-Abgabe tritt auf Mallorca in Kraft. Urlauber müssen von heute an zusätzlich zahlen. Pro Person und Nacht wird eine Übernachtungssteuer von 0,25 bis zwei Euro fällig. ben durchzogene Königreich. Die kleine Deutschsprachige Gemeinschaft im Osten bildet da keine Ausnahme. Auch in Eupen oder St. Vith gibt es mittlerweile Public Viewing – nachdem die Belgier zuvor viele Jahre nur Zuschauer bei großen Turnieren waren. ▶ seite 9 Boris Johnson kneift Kopf der Brexit-Kampagne verzichtet auf Kandidatur London. Der Wortführer des BrexitLagers in Großbritannien, Boris Johnson, hat am Donnerstag überraschend seinen Verzicht auf eine Kandidatur für die Nachfolge des scheidenden Premierministers David Cameron erklärt. Nach Beratungen mit Kollegen und angesichts der Verhältnisse im Parlament sei er zu dem Schluss gekommen, „dass ich nicht die Person sein kann“, die diese Aufgabe übernimmt, sagte Johnson gestern in London kurz vor Ablauf der Frist für eine Bewerbung. Zuvor hatte sein Mitstreiter, Justizminister Michael Gove, seine Kandidatur er- Zahl des Tages 3,2 Schulden: Die Statistiker des Bundes legen heute Zahlen zur Überschuldung von Privatpersonen in Deutschland vor. Schlacht: Gedenkfeier in Thiepval (Frankreich) zum Jahrestag des Beginns der Schlacht an der Somme vor 100 Jahren, mit dem britischen Prinzen William. Foto: dpa iM lokalteil 1,40 euro Der globale Umsatz der Musikindustrie legte im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent auf rund 15 Milliarden Dollar zu. Dabei überholte das Geschäft mit Streaming und Downloads erstmals die Einnahmen mit Tonträgern wie der CD. Mehr Wissen. Unsere Seminarreihe HorizontWissen auf www.az-web.de klärt. Dabei stellte er direkt Johnsons Fähigkeit in Frage, die anstehenden Herausforderungen zu meistern und das Land zu führen. Neben Gove gab auch Justizministerin Theresa May ihre Bewerbung bekannt. (afp) ▶ Seite 4 Boris Johnson will nicht Nachfolger von Premier David Cameron werden. Foto: dpa Gute Nachricht: Das Ozonloch wird kleiner Cambridge. Das Ozonloch über der Antarktis scheint sich langsam zu schließen. Rund 30 Jahre nach dem Verbot der ozonzerstörenden Chemikalien gebe es Hinweise darauf, dass ein Regenerationsprozess eingesetzt hat und sich die Ozonschicht stabilisiert, berichten Forscher aus Großbritannien und den USA im Fachblatt „Science“. „Wir können jetzt sicher sein, dass die Entscheidungen, die wir getroffen haben, den Planeten auf den Weg der Heilung gebracht haben“, sagt Susan Solomon, Hauptautorin der Studie. (dpa) EU-Ratspräsidentschaft Hannelore Kraft heute im Slowaken übernehmen Zeugenstand Stabwechsel in schwierigen Zeiten: Die SloWas wusste sie wann über die Kölner Übergriffe? NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD, Bild) sagt als Zeugin im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Silvesternacht aus. wakei übernimmt von den Niederlanden die EU-Präsidentschaft. Noch feilt man der Agenda. Zwei Schwerpunkte stehen allerdings fest: die Flüchtlingskrise und das EUManagement des Brexit-Referendums. Prozess um Messerattentat Urteil im Fall Reker Nach dem Messerattentat auf die heutige Kölner OB Henriette Reker wird nun das Urteil gesprochen. Der Attentäter sieht sich als Opfer einer politischen Verschwörung. Selbst seinen Anwalt sieht er als Teil eines Komplotts. ▶ Seite 9 Endlich mal ein Sieg gegen Italien? Viermal verloren, viermal unentschieden: Das ist die Bilanz unserer Fußballer bei großen Turnieren gegen Italien. Joachim Löw tüftelt an einer Taktik für morgen. ▶ Bunte Geilenkirchen Seite 15 · Nummer 151 · Freitag, 1. Juli 2016 Senioren Kein Ortsverband auf die Schnelle kinder Abschluss von „Kids ‘n‘ Motion“ ▶ Seite 18 ▶ Seite 20 daS theMa: Stadtrat Übach-Palenberg Keine klaren Aussagen von Jungnitsch Ein guter Freund vom Kiebitz ist selbstständiger IT-Fachmann und repariert deshalb auch schon mal kaputte Computer. Unter seinen Kunden ist einer, der ihn regelmäßig aufsucht – und zwar immer mit demselben Problem: Jedes Mal hat der Monitor des Laptops eine faustgroße Delle. Das kommt daher, dass der Kunde sich gerne die Zeit mit Online-Pokern vertreibt. Doch wenn der Rubel mal nicht so rollt und dann noch das falsche Blatt erscheint, kann sich der Hitzkopf selten beherrschen und lässt es an dem armen Laptop aus. Drei Mal allein in diesem Jahr hat Kiebitz‘ Freund deshalb entweder eine neue Tastatur, einen neuen Monitor oder gar einen ganz neuen PC besorgen müssen. Das Geld, das der cholerische Spieler damit in den Wind schießt, wäre wohl in eine AntiAggressions-Therapie besser investiert, denkt sich der Propaganda-Affäre: Stadtrat einigt sich auf Prüfung und Offenlage. Fragen der Opposition beantwortet der Bürgermeister ausweichend. Von Jan Mönch kurz notiert Bratpfanne landet auf Autodach Geilenkirchen. Eine aus dem Fenster geworfene Bratpfanne ist am Mittwoch auf dem Autodach eines Geilenkircheners gelandet und hat das Blech beschäftigt. Der Mann fuhr gegen 18.50 Uhr mit seinem silbernen Auto auf der Konrad-Adenauer-Straße in Richtung Immendorf. Kurz hinter der Straße Hünshovener Busch wurde anscheinend aus einem oberen Stockwerk eines Hauses an der Konrad-AdenauerStraße eine Bratpfanne geworfen. Die landete auf dem Dach des Wagens und verursachte den Schaden. Der Geilenkirchener hielt an, konnte aber keinen Hinweis auf den Täter erkennen. Auch ein weiterer Autofahrer sowie ein Motorradfahrer stoppten. Da ihre Personalien nicht festgehalten wurden, bittet die Polizei diese beiden Fahrer sowie weitere Personen, die Angaben zum Täter oder der Täterin machen können, sich bei der Polizei unter ☏ 02452/9200 zu melden. Einbrecher stehlen Möbeltresore und Cabrio Geilenkirchen. Bislang unbekannte Einbrecher haben sich Zugang zu einem Haus in Geilenkirchen verschafft und dabei nicht nur wertvolle Einrichtung, sondern auch ein Cabrio gestohlen. Durch eine Terrassentür konnten die Unbekannten zwischen Samstag, 17 Uhr, und Mittwoch, 13.30 Uhr, in ein Haus an der Siegstraße eindringen. Anschließend durchsuchten sie die gesamte Wohnung und stahlen zwei Möbeltresore samt Inhalt, zwei Uhrenboxen und die Schlüssel eines schwarzen Peugeot, Typ 205CC mit Heinsberger Kennzeichen. Anschließend fuhren sie mit dem schwarzen Cabrio davon. Bauwagen aufgebrochen und Geräte gestohlen Übach-Palenberg. Unbekannte haben in der Nacht zu Donnerstag einen Bauwagen, der an der Straße Gut Drinhausen stand, aufgebrochen. Die Täter nahmen daraus ein Nivelliergerät und mehrere Funkgeräte mit. kontakt GEIlEnKIrchEnEr zEItunG lokalredaktion Tel. 0 24 51 / 4 09 56-30 Fax 0 24 51 / 4 09 56-49 E-Mail: [email protected] Thorsten Pracht (verantwortlich), Jan Mönch, Udo Stüßer leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 Kundenservice Medienhaus vor ort: Buchhandlung Lyne von de Berg (mit Ticketverkauf) Gerbergasse 5, 52511 Geilenkirchen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.30 bis 14.00 Uhr Reicht die Polizeipräsenz in Übach-Palenberg aus? Ja, sagt die Behörde. Foto: Markus Bienwald UWG entsetzt über Haltung der Polizei sicherheitsdebatte: Stellungnahme der Kreispolizei im Rat diskutiert „Da stehen einem die Haare zu Übach-Palenberg. UWG-Fraktionsvorsitzende Corinna Weinhold Berge“, sagte Weinhold nun bei hat sich im Stadtrat von der Ein- der Diskussion im Stadtrat. Sie verschätzung der Kreispolizeibehörde wies auf die Einschätzung des Bunhinsichtlich der Kriminalität in destagsabgeordneten Wilfried OelÜbach-Palenberg enttäuscht gezeigt. „Das ist sehr unrealistisch“, sagte „Da stehen einem die Haare Weinhold mit Blick auf die Einschätzung, die zu Berge.“ Notwendigkeit einer AufcorInnA WEInhold, stockung der PolizeipräuWG-FrAKtIonsVorsItzEndE senz lasse sich anhand von Statistiken objektiv nicht belegen. Vorangegangen war ein UWG- lers (CDU), der jüngst einen besseAntrag von Anfang des Jahres, mit ren Schutz der Grenzen im Kreis dem die Verwaltung beauftragt Heinsberg gefordert hatte, und auf worden war, Gespräche mit dem das anonyme Schreiben eines PoliKreishaus hinsichtlich einer Ver- zeibeamten, das an unsere Zeitung besserung der Polizeipräsenz zu gegangen war und in dem behaupführen. Der Rat hatte diesem An- tet wurde, die Polizei könne angetrag fraktionsübergreifend zuge- sichts mangelhafter Personalstärke stimmt. Dies führte zu der nun die Sicherheit nicht mehr gewährvorliegenden schriftlichen Stel- leisten (GZ-Ausgabe vom 20. lungnahme der Polizei: Es wird Juni). keine Aufstockung geben. Herbert Mlaker (USPD) be- schwichtigte und erinnerte daran, dass die Ministerien eine Aufstockung der Polizei planten. Bis zur Umsetzung dauere es eben seine Zeit. Und der Erste Beigeordnete Helmut Mainz warf ein, dass es auch Kräfte in Zivil gebe. Hierzu könne die Polizei natürlich keine Details preisgeben, jedoch sei zu bedenken, dass nicht nur diejenigen Beamten zur Sicherheit beitrügen, die als solche an ihren Uniformen oder ihren Streifenwagen zu erkennen seien. Kein Vertreter des Kreises SPD-Fraktionschef Heiner Weißborn bezeichnete die Stellungnahme der Polizei als grundsätzlich nachvollziehbar. Er monierte aber, dass nicht der Landrat selbst oder ein Vertreter der Kreispolizeibehörde in den Rat gekommen war, um konkrete Fragen der Stadtverordneten direkt zu beantworten. (jpm) gen schrieb Jungnitsch etwa, „nunmehr auf die Hintergründe dezidiert aufmerksam gemacht worden“ zu sein und „weitere Informationen“ einholen zu wollen, „um mir persönlich ein umfängliches diesbezügliches Bild zu machen“. Sätze also, zu denen man dann greift, wenn einem ein Sachverhalt völlig neu ist. Oder wenn man möchte, dass die Leute dies zumindest glauben. Doch es blieb immer ein Hintertürchen offen, um dann, wenn eine veränderte Sachlage es erfordern sollte, zurückrudern zu können. Diese Sachlage war nun offenbar eingetreten, die Salamitaktik wurde im Rat nahtlos fortgesetzt. Denn es klang ja nur im ersten Moment so, als habe der Bürgermeister nun zugegeben, Bescheid gewusst zu haben. Das stimmt aber nicht. Der Bürgermeister hat nunmehr eben nur klargestellt, nicht gesagt zu haben, nichts gewusst zu haben. Was aber noch lange nicht bedeutet, dass er zugegeben hat, etwas gewusst zu haben. Es kann Übach-Palenberg. Der große Loriot hat in seiner „Bundestagsrede“ vorgemacht, wie Politiker es schaffen, mit vielen Worten gar nichts zu sagen. Zwei Minuten lang sprach Loriot in der Rolle des Abgeordneten Karl-Heinz Stiegler auf dem Podium, ohne auch nur einen einzigen verwertbaren Halbsatz zustande zu bringen. Ähnlich wie der fiktive Karl-Heinz Stiegler verhält sich zurzeit der reale Bürgermeister von Übach-Palenberg, Wolfgang Jungnitsch. Im Stadtrat ging es am Mittwoch wieder um die Propaganda-Affäre und um die Enthüllungen unserer Zeitung über Zahlungen der Stadt an Hartmut Urban, der wiederum auf der Internetseite „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“ (www.genial-nah.de) versucht hat, die Kritiker von Bürgermeister, CDU und Stadtverwaltung mundtot zu machen. Die Stadtverordneten einigten sich darauf, dass die Unterlagen durch das Rechnungsprüfungsamt ausgewertet und dann öffentlich gemacht werden sollen. „Ich habe zu keinem Dies hatten CDU und Zeitpunkt behauptet, dass SPD zuvor – mit mehr oder weniger ähnlichen ich keine Kenntnis von dem Formulierungen – beanInternetportal genial-nah.de tragt. Die Affäre hatte dazu geführt, dass SPD gehabt hätte.“ und Grüne sich zu BeWolFGAnG JunGnItsch, ginn der Sitzung beim BÜrGErMEIstEr Tagesordnungspunkt „Entlastung des Bürgermeisters“ enthielten. Morgens hatten die Ratsleute also sein, dass er wirklich nichts aus unserer Zeitung erfahren, dass gewusst hat, dies aber bis jetzt Jungnitsch dem Seitenbetreiber noch nicht so gesagt hat; es kann höchstpersönlich gestattet hatte, aber auch sein, dass er doch Bedas Stadtwappen zu nutzen. Und scheid gewusst hat und dass dies SPD-Fraktionsvorsitzender Heiner also das ist, was er nicht sagt, wenn Weißborn wollte wissen, was es da- er nichts sagt. mit auf sich habe. Schließlich habe Es bedeutet, um es zusammenman aufgrund der Verlautbarun- zufassen, überhaupt gar nichts. gen des Bürgermeisters annehmen Kommunalaufsicht und Rechmüssen, dass dieser keine Kenntnis nungsprüfungsamt beschäftigten von dem fragwürdigen und ausge- sich ja mit der Angelegenheit, sprochen undemokratischen Wir- führte Jungnitsch noch aus, der ken seines Mitarbeiters gehabt Respekt vor ihm und seinem Amt habe. Jungnitsch erwiderte: „Ich gebiete es, die Überprüfung abzuhabe zu keinem Zeitpunkt behaup- warten und sich „nicht an Spekutet, dass ich keine Kenntnis von lationen zu beteiligen“. dem Internetportal genial-nah.de Mit „Spekulationen“ meinte gehabt hätte.“ Jungnitsch offenbar die Erlaubnis Das stimmt sogar. Denn die bis- zur Verwendung des Stadtwappens herigen Stellungnahmen, die durch den „Stadtanzeiger“, die er Jungnitsch zu dem Thema abgege- selbst unterschrieben hat und die ben hat, waren in ihren Formulie- unserer Zeitung vorliegt. Die Frage rungen derart abgezirkelt, dass Heiner Weißborns, ob die Berichtsein Unwissen nur nahegelegt erstattung unserer Zeitung der wurde, nicht aber mit klaren Wor- Wahrheit entspreche oder nicht, ten behauptet. In den Mitteilun- beantwortete Jungnitsch nicht. Ein Zerwürfnis und seine Kosten Die Koalition stimmt dem Vergleich mit dem Kreiswasserwerk endgültig zu Übach-Palenberg. Der Stadtrat hat für den Vergleich zwischen Stadt und Kreiswasserwerk am Mittwoch endgültig grünes Licht gegeben. Die gesamte Opposition aus SPD, Grünen und UWG stimmte dagegen. SPD und UWG kündigten zudem an, die Kommunalaufsicht einzuschalten. „Die Regierungspräsidentin soll sich die ganze Sache ansehen“, sagte Corinna Weinhold (UWG). Rainer Rißmayer (Grüne) sagte: „Der Bürgermeister hat ohne Mandat des Rates gehandelt und das Kreiswasserwerk damit auf sein eigenes Risiko. Das wusste man dort auch ganz genau. Wir bleiben bei der Auffassung: Der Vergleich ist viel zu hoch.“ Ob er zu hoch ist, ist Ansichtssache. Gering ist die Summe, die die Stadt nun zahlen muss, jedenfalls nicht: Es geht um 182 000 Euro, die am Ende des geplatzten Deals zwischen Stadt und Kreiswasserwerk stehen. Der Schaden, der dem Kreiswasserwerk entstanden ist, soll nach dessen Darstellung sogar bei 277 000 Euro liegen. Demnach bliebe man in der Wegberger Zentrale immerhin noch auf knapp 100 000 Euro sitzen. Mindestens über zwei Instanzen Rechtsanwältin Susanne Wellmann, die den Vergleich ausgehandelt hatte, erläuterte dem Rat, was es bedeuten würde, sich stattdessen auf einen „langwierigen Rechtsstreit“, der mindestens über zwei Instanzen geführt werden würde, einzulassen. Das Kreiswasserwerk würde behaupten, Grund dazu gehabt zu haben, davon auszugehen, dass der Vertrag zustandekommt. Die Stadt hin- gegen würde behaupten, dem Kreiswasserwerk gegenüber deutlich gemacht zu haben, ergebnisoffen zu diskutieren. „Es würde Aussage gegen Aussage stehen“, so Wellmann, es sei mit Kosten von rund 48 000 Euro zu rechnen, zuzüglich Nebenkosten. Bereits per Ratsbeschluss zugesagt worden waren dem Kreiswasserwerk 110 000 Euro, die auch unabhängig von Prozess oder Vergleich zu zahlen wären. Sie sind in der Vergleichssumme von 182 000 Euro enthalten. Frage unbeantwortet Die Rückfrage von SPD-Fraktionsvorsitzendem Heiner Weißborn, mit welchen Anwaltskosten für die Aushandlung des Vergleichs zusätzlich zu rechnen sei, blieb unbeantwortet. (jpm) In Übach-Palenberg fließt immer noch Eifelwasser. Foto: Colourbox SUPER MITTWOCH | Seite 7 B Mittwoch, 6. Juli 2016 angemerkt „Schland“ ist endlich wieder kräftig im Fußball-Fieber Von günther Von Fricken Rund drei Wochen schleppte sich die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich eher müde und wenig begeisternd daher. Regnerisches Wetter vermieste den Spaß beim Public Viewing, und die wenigen Tore in den Stadien und das eher durchschnittliche Niveau der Spiele ließen einfach keine Euphorie aufkommen. Tiefpunkt war dabei am Freitag das Spiel von „Portuqual“, pardon, natürlich Portugal, gegen die Polen, das selbst mich als Fußballfan vor dem TV-Gerät einschlafen ließ. Einen Tag später sollte das ganz anders werden. Dabei deutete noch nichts auf einen Stimmungsumschwung zum Positiven hin, als ich am Nachmittag versuchte, in Verbrauchermärkten schwarz-rot-goldene Schminke für die Kids aufzutreiben. Gar kein so leichtes Unterfangen mangels Angeboten, doch nachdem ein letztes Schmink-Set entdeckt war, stand dem Deutschland-Out t und dem Public Viewing beim Klassiker Deutschland gegen Italien nichts mehr im Wege. Und da ging so richtig die Post ab: Gefreut, gezittert, gebangt und am Ende beim ElfmeterKrimi gejubelt – und endlich ist sie nach „Schland“ hereingeschwappt, die Euphorie um Jogi Löws Kicker. Die nächtlichen Straßen mit tanzenden Menschen, Hupkonzerten und Autocorsos erinnerten schon stark an die Weltmeisterschaft vor zwei Jahren oder das Sommermärchen . Und das alles erfreulicherweise ohne Zwischenfälle, wie KarlHeinz Frenken, Pressesprecher der Polizei, auf unsere Anfrage sagte. Am Sonntag blickte man dann ziem- lich häu g bei Mitmenschen in verschlafene Augen, denn für so manchen Fan kam das Feier-Ende erst früh (am Morgen). So kann es weitergehen und sicherlich haben die Haben die deutschen Fans morgen wieder Grund zum Jubeln? Kölscher abend im Schloss Jukebox Modus zum dritten Mal zu Gast in Zweibrüggen Übach-Palenberg. „Einmal ist keinmal, was zweimal geschieht, ist Tradition, was dreimal geschieht, ist Brauchtum.“ Nach die- „Jukebox Modus“ ziehen ihr Publikum in den Bann. Foto: veRaNStalteR sem kölschen Grundsatz präsentiert „Jukebox Modus“ nach den überwältigen Erfolgen der beiden bisherigen Kölschen Abende nun die dritte Au age, in der es wieder viele Songs von Kölner Musikgrößen wie den Bläck Fööss, den Höhnern und vielen weiteren zu hören gibt. Fernab vom „Karnevals-Allerlei“ nden hier auch ruhigere und unbekanntere Stücke ihren Platz, aber selbstverständlich gibt es reichlich Gelegenheit zum Mitsingen bei der Veranstaltung unter der Regie des Übach-Palenberger Kulturbüros am . August, Uhr, im Schloss Zweibrüggen. Der Eintritt zum „Kölschen Abend, Vol. “ ist frei. „Jukebox Modus“ sind Christoph Manuel Jansen (Gesang, Gitarre, Piano) und Thomas Preuth (Gesang, Percussion, Piano). Nur auf akustischen Instrumenten spielend sind sie in der Lage, selbst auf kleinem Raum große Stimmung zu erzeugen. y Die Vereine stellen sich vor Gemeinschaftssinn ist in Rimburg enorm groß Übach-Palenberg. Im niederländischen Rimburg, direkt an der Grenze zu Übach-Palenberg wird am Sonntag , . Juli, ein noch nicht da gewesenes Fest statt nden, bei dem viele Gruppen aus und um Rimburg ab . Uhr um die Wette kämpfen werden. „Brokkelze Boest“, so der Name der Veranstaltung, ist das Ergebnis einer spontanen Idee der Freundegruppe „de Stichelaere“, um dem Gemeinschaftssinn einen Im- Geschäfte dann auch bis zur Wochenmitte wieder Fanschminke geordert, damit das schwarz-rot-goldene Rudelgucken im passenden Out t y steigen kann. puls zu geben. Alle Vereine aus dem Ort werden teilnehmen. An diesem Tag bekommt jeder Verein die Möglichkeit, sich dem Publikum vorzustellen. Das schöne Wurmtal mit den bewaldeten Hügeln sowie Schloss Rimburg mit seinem Garten bilden die Kulissen für die Aufgaben, die die Vereine zu erfüllen haben. Für Essen und Trinken wird gesorgt. und für die Kleinen gibt es ein y Sonderprogramm. Foto: GüNtheR voN FRickeN „Propaganda-affäre“: Das Prüfungsamt wertet aus Übach-Palenberg. Das nächste Kapitel in der „Propaganda-Affäre“ ist geschrieben und lässt Platz für verschiedene Spekulationen, die weiterhin im Raum stehen. Klare Antworten auf alle offenen Fragen soll eine Überprüfung der Unterlagen durch das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Übach-Palenberg bringen, deren Ergebnis anschließend öffentlich gemacht werden soll. Darauf einigten sich die Stadtverordneten in ihrer jüngsten Ratssitzung, nachdem zuvor CDU und SPD dies in mehr oder weniger ähnlich formulierten Anträgen beantragt hatten. y Termin zur blutspende Nächste Spenden-Möglichkeit am 17. Juli Übach-Palenberg. Der nächste Blutspendetermin beim DRK-Blutspendedienst ndet statt am Sonntag, . Juli, von bis . Uhr im Pädagogischen Zentrum des Schulzentrums an der Comeniusstraße - . Besonders in der Ferienzeit sinkt die Zahl der Blutspende, so dass das DRK möglichst y viele Menschen aufruft, sich zu beteiligen. Angebote gültig von Do., 07.07.2016 bis Sa., 09.07.2016 KAFFEE-ANGEBOTE Eduscho, à la carte 500 g € 1,89 Auslese von Jacobs, entkoffeniert 500 g € 1,99 Melitta Auslese 500 g € 2,39 500 g € 3,49 Dallmayr Prodomo 1 kg € 4,99 Tchibo Black & White, Bohnen Pads für Senseo 100 Stück € 5,39 Segafredo Intermezzo Casa 2 x 500 g € 5,98 Tchibo Crema vollmundig, Bohnen 1 kg € 6,99 ZIGARETTEN & TABAKWAREN Flüssigkeit f. E-Zigaretten 10 ml € 4,49 87,5 g € 13,50 Winston Tabak Texas-Tabak 100 g € 13,50 West Tabak, Rot 80 g € 13,50 Steckies 200 Zigaretten € 19,90 Zigaretten (Mark) 190 Stück € 49,00 JETZT: MAI GOUDA kg am Stück 5,99 € | TCHIBO FEINE MILDE GEMAHLEN Vorteilspack 1 kg 6,79 € MEDIKAMENTE Paracetamol Wärmepflaster Durchfallbremser Nasenspray/Tropfen Dulcolax Abführmittel Neo-angin Halstabletten Bepanthen Creme 20 Stück € 0,49 Stück € 0,99 10 Stück € 0,99 10 ml € 1,79 30 Stück € 2,99 24 Stück € 3,49 30 g € 3,99 Aus unserem Sortiment! 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Die „Bewegungspause“ mit der witzigen Milchkuh ist eine Aktion der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW, gefördert durch das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, Naturund Verbraucherschutz NRW. Schulleiterin Martina Eichler erklärte, ihre Lehranstalt nehme am „Schulobstprogramm“ der EU teil und bemühe sich, gesunde Ernährung und Bewegung in den Schulalltag zu integrieren. Daher freue sie sich, dass Lotte mit den Kindern Fitness mit Dehnungs-, Aktivierungs- und Lockerungsübungen betreibe. Den Bauern ärgern In der Turnhalle ging es an diesem Tag hoch her: Alle 206 Kinder der Schule hatten in der Pause ihren Spaß mit Lotte, die, wie sie erzählte, zu Hause gerne ihren Bauern ärgert und Kuhfladenhüpfen liebt. Auf einer Gitarre klimpernd, kam sie mit cooler Sonnenbrille tanzend herein, und Moderator Malte Rachow erklärte den Schülern, wie sie die einzelnen Übungen ausführen sollten. Die clevere Vierbeinerin machte alle Bewegungen vor: Auf den Füßen trippeln, ganz schnell, und die Arme nach vorne strecken! „Apfelflücken“ – die Arme hoch, sich strecken und nach oben ziehen! Das alles mit flotter Musik. Bei den Lockerungsübungen für Arme und Beine schüttelte Lotte zum Vergnügen der Kinder sogar kess ihren Popo. gegenseitig beim Tanzen im Gangnam-Style zu übertrumpfen. Danach waren die Schüler restlos begeistert – solch eine lustige Pause hatten sie selten erlebt, außerdem konnten sie sich gründlich austoben und dabei noch etwas für ihre Gesundheit tun. Lara-Sophie Kamm (9) und Shirin Zoll (8) waren hingerissen und erklärten, ihnen habe „alles gefallen, aber am meisten das Tanzen und das Quiz!“ (r.k.) Beim Mitmach-Quiz mit Milchkuh „Lotte“ fragte Moderator Malte Rachow (l.) die kinder nach ihrem Wissen über Milch aus. Foto: kolodzey SSV AB SOFORT: SUPER-SPARAKTIONEN IM SSV Weiter mit dem Milchquiz Auch ein Milchquiz gab es mit Fragen wie „Wie viel Wasser trinkt eine Kuh pro Tag?“ Antwort: 100 Liter. Hierbei gab es für die Sieger kleine Präsente, und zum Schluss konnte sich jedes Kind einen Joghurt oder eine Milch- oder Kakaotüte aussuchen. Bei der letzten Übung bebte fast die Halle vor Lachen und Stampfen, denn Lotte und die Schüler versuchten, sich 76% BIS ZU Leser schreiben Die Würfel sind doch längst gefallen Heinz Klinkertz aus Übach-Palenberg fressen und auch unbequem bleiäußert sich zur Übach-Palenberger ben. Eine wichtige Frage, die zu Propaganda-Affäre und geht auch klären sein wird, ist die, ob Herr auf die Äußerungen des CDU-Vorsit- Urban im Auftrag der CDU oder in zenden Oliver Walther von vergange- Eigenverantwortung die sogener Woche ein: nannten Textoptimierungen geNun teilt auch der CDU-Stadt- schrieben hat. Fest steht jetzt verbandsvorsitzende, Rechtsan- schon, dass den Bürger der Stadt walt Oliver Walther, der Zeitung Übach-Palenberg die Textverbessemit, so war zu lesen, dass er die Be- rungen im Amtsblatt noch mehr endigung der Zusammenarbeit der Steuern gekostet haben als bisher Stadt mit Hartmut Urban befür- schon vermutet. Und jetzt auf einworte. Und weiter: „Ich bin selbst mal distanziert sich der CDUschon in den Genuss von Urbans Stadtverbandsvorsitzende auch Fürsorge gekommen. Ich kann da- noch schnell von Diskriminierunher nachvollziehen, wie Leute sich gen und den CDU-nahen Inhalten fühlen, denen es ebenso geht.“ Er des Internet-Stadtanzeigers in der selbst habe Bürgermeister Wolf- Zeitung? gang Jungnitsch aber nicht dazu Und weiter geht es. Ebenso wie geraten, sich von Urban zu tren- die SPD hat nun auch die CDUnen, dies sei allein Sache der Stadt Fraktion mit einem Ratsantrag auf und nicht der Politik gewesen. die Berichterstattung der Zeitung Falsch! Es ist nicht die Sache der reagiert. Die örtliche RechnungsStadt Übach-Palenberg sich von prüfung soll demnach mit der PrüHerrn Urban zu trennen. Vielmehr fung der gesamten Angelegenheit ist es Sache des ersten Bürgers und beauftragt werden, fordern jetzt Verantwortlichen der Stadt, CDU-Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch, „Wie will denn die CDU mit der Herrn Urban somit auch eingestellt hat, sich ihrem Ratsantrag aufklären, wieder von ihm zu trenwenn sie den Bürgermeister nen, und genau das ist doch schon geschehen. doch nur schützen will?“ Rechtsanwalt Oliver Heinz KlinKertz, Walther sitzt im Rat der leser AUs ÜBACH-PAlenBerG Stadt Übach-Palenberg in der CDU-Fraktion. Der Rat der Stadt Übach-Palenberg ist das vom Bürger ge- tatsächlich alle Fraktionen, so war wählte Kontrollorgan der Stadt es zu lesen. Dachten doch bis jetzt Übach-Palenberg, um die Verwal- wieder die Oppositionsparteien tung zu kontrollieren. Es wäre von SPD, Grüne, UWG und auch demnach seine Pflicht gewesen, in die Zeitungsleser an das Gute und seiner CDU-Fraktion und somit die CDU würde jetzt mithelfen auch CDU-Bürgermeister Wolf- aufzuklären. Falsch. Sofort schon in der Ratsgang Jungnitsch über angeblich eigenmächtige Machenschaften sitzung vom 29. Juni hörte sich das von Herrn Urban zu unterrichten. von der CDU aber wieder ganz anZ.B. wie er selbst in Urbans „Für- ders an. „Mit unserem Ratsantrag sorge“ und ins Visier geraten ist, wollen wir den Bürgermeister und wie dies in letzter Zeit auch schützen“, so der CDU-Fraktionsüber einen Schulleiter oder den vorsitzende Gerhard Gudduschat. SPD-Vorsitzenden berichtet Das erinnerte mich sofort an wurde. Mielke in der ehemaligen DDR, der gesagt hatte, ich liebe euch doch alle. Wie will denn die CDU-FrakUnbequem bleiben tion mit ihrem Ratsantrag aufkläIm vergangenen Jahr habe er aller- ren, wenn sie den Bürgermeister dings Hartmut Urban aufgefordert doch nur schützen will? (da wusste man also schon vom Des Weiteren hört und liest man ominösen Internet-Stadtanzeiger), von einem schrottreifen Ü-Bad. einen diffamierenden Bericht über Und von einem für den Bürger ein unbequemes CDU-Mitglied zu 182 000 Euro teuren Vergleich mit entfernen. Hier war es wohl noch dem Kreiswasserwerk durch eine nicht die Sache der Stadt, einen Be- überflüssige und unnötige Wasserricht über ein unbequemes CDU- debatte, die auch prompt, trotzig und schützend, in der Ratssitzung Mitglied zu entfernen. Nebenbei bemerkt zeigt sich von der CDU und natürlich auch hier wieder ganz deutlich, wie man von FDP und USPD abgesegnet in der Politik mit Leuten umgeht, wurde. Seit Jahren ein Fehler nach die eine andere Meinung vertre- dem anderen. So kann man doch ten. Andersdenkende werden mit nicht regieren. In der Bevölkerung, Arroganz und Missachtung be- beim Zeitungsleser und hinter straft. Und wie sie hier lesen, traue vorgehaltener Hand sind die Würich mich, das zu schreiben, was ich fel doch schon längst gefallen. denke, und werde keine Kreide Schachmatt! RABATT AUCH AUF MÖBEL 1) 1) Gültig nur für Neuaufträge bis zum 26.07.2016. Ausgenommen sind Artikel in unseren aktuellen Prospekten, die unter www.moebel-schaffrath.de einzusehen sind. Nicht gültig auf bereits reduzierte Ware. Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen. ALLE ANGEBOTE DER NUR SOLANGE HT IC RE VORRAT SOMMER-SCHLUSS-VERKAUF MODERNE TEPPICHE Dessinbeispiele HAUSHALTSWAREN Dessinbeispiele Gläser z.B. Latte Macchiato Glas z.B. Felle in Schaffeloptik, ca. 80 cm lang. 9. z.B. Handtuch, ca. 50x100 cm. 0. 99 ab 1. 99 99 ab OBERBETTEN ab BETTWÄSCHE versch. Dessins Sommerbetten z.B. Kopfkissen, ca. 40x80 cm. z.B. Bettwäsche, ca. 135x200 cm. 9. 99 ab HEIMTEXTILIEN 9. MATRATZEN versch. Höhen z.B. Kaltschaummatratze, ca. 140x200 cm, H2. 99 ab ab 99.- AUCH POLSTER, WOHNWÄNDE, SCHLAF- UND SPEISEZIMMER U.V.M. 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Das ist ein Affe.“ Der Kleine zeigte auf ein Schaf: „Ist das Gott?“ „Nein, das ist ein Schaf.“ „Wo ist Gott denn? Der hat doch alles gemacht?“ Tja, gar nicht so einfach. Die Antwort gab sich der knapp Dreijährige dann auf der nächsten Seite selbst. Da war eine Sonne zu sehen. „Das ist Gott“, steht jetzt fest. Ein schönes Bild für Gott, findet kurz notiert Jugendliche bewerfen zug mit Steinen Übach-Palenberg. Wie die Bundespolizei erst jetzt mitteilt, haben mehrere Jugendliche am Donnerstag, 30. Juni, gegen 12.35 Uhr an der Wurmtalbrücke in Übach-Palenberg Steine auf einen vorbeifahrenden Zug geworfen. Durch ihre leichtsinnige Tat haben die betroffenen Jugendlichen nicht nur sich selbst, sondern auch vorbeigehende Passanten durch auffliegende Gesteinssplitter gefährdet. Die Handlung der Jugendlichen könnte laut Polizei den Straftatbestand des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr erfüllen. Die Bundespolizei Aachen ermittelt in diesem Fall und sucht Zeugen, die den Vorgang beobachtet haben. Sachdienliche Hinweise können unter der Hotline der Bundespolizei, ☏ 0800/ 6888 000, gemacht werden. Die Bundespolizei warnt ausdrücklich vor Mutproben dieser Art, da die Betreffenden nicht nur sich selbst, sondern auch andere gefährden. Umherfliegende Gesteinsstücke wirken durch die enormen Kräfte und Geschwindigkeiten zum Teil wie Pistolengeschosse. Bei gefährlichen Eingriffen in den Bahnverkehr sieht der Gesetzgeber nicht nur Geldstrafen, sondern auch Freiheitsstrafen vor. Gunter DeMniG Aktionskünstler verlegt Stolpersteine taGeSeltern Verein bietet Bewegung für die Kleinsten ▶ Seite 18 ▶ Seite 17 Mehr als 6000 zusätzliche Fahrten pro Tag Durch die Lidl-Investitionen steht Übach-Palenberg eine drastische Zunahme des Verkehrs bevor. Doch Abhilfe wird geschaffen. Von Jan Mönch Übach-Palenberg. Zu Zeiten der alten Römer waren Viadukte das Nonplusultra zeitgemäßer Verkehrsführung, man kam schnell auf ihnen voran, und vielleicht wollten die Bauherren auch ein bisschen angeben. Was den Römern ihre Viadukte waren, ist den heutigen Kommunalpolitikern der Kreisverkehr. Wo immer zwei Straßen Gefahr laufen, sich zu kreuzen, soll einer her. Wer ein bisschen Geld übrig hat, stellt dann zum Beispiel noch einen Löwen drauf, so wie die Baesweiler. Kreisverkehre verheißen eine bessere Welt, in ihr muss man nicht mehr an der Ampel stehen, sondern jagt lustvoll seine E-Klasse durchs Rund. Einfach gut. „Es ist festzustellen, dass das Vorhaben bei Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen realisierbar ist.“ Maßnahmen an den Verkehrsknotenpunkten unkten Anbindung der Boschstraße an die Roermonder Str. (Ampelschaltung) Anbindung West -> Beschäftigungsverkehr (Ampelschaltung) Neues Industriegebiet Drinhausen-Süd (20,7 Hektar) Bestehendes Industriegebiet Weißenhaus Knotenpunkt Friedrich-Ebert-Straße/Roermonder Str. -> zwei neue Abbiegestreifen (Erweiterung um zusätzliche 18 Hektar) Neue Ampel, zusätzliche Fahrstreifen AUS DEm FAzIt DER VERKEHRSSPEzIALIStEn Das Problem: Kreisverkehre sind teurer als piefige Ampelkreuzungen, und, was im vorliegenden Falle das Entscheidende ist, sie nehmen ziemlich viel Platz weg. Deshalb wird es da, wo FriedrichEbert-Straße und Roermonder Straße sich kreuzen, am nordöstlichen Ende von Übach-Palenberg also, weiterhin keinen Kreisverkehr geben. Dafür aber eine aufgerüstete Kreuzung, die den beträchtlichen Verkehrsströmen eine bessere Durchlässigkeit verschafft. Das verspricht ein Verkehrsgutachten, dessen Empfehlungen nach allem, was man hört, mit ziemlich großer Sicherheit umgesetzt werden. In Auftrag gegeben wurde das Gutachten von Lidl, wodurch es gleich doppelt interessant wird. Denn erstens zeigt es auf, wie stark Grafik: ZVA, Karte: mapz.com das Verkehrsaufkommen in Übach-Palenberg mittelfristig zunehmen und wie sich dies auf die Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße/ Roermonder Straße und einige weitere umliegende Knotenpunkte auswirken wird. Und anhand dessen, zweitens, lässt sich zumindest erahnen, wie gewaltig das ist, was der Konzern im zukünftigen Industriegebiet Drinhausen-Süd plant. Laut dem Gutachten ist mit einer Zunahme des Verkehrs um mehr als 6000 Fahrten täglich zu rechnen (die zum Teil durch die Erweiterungen in Weißenhaus verursacht werden). Nicht jeden wird das freuen. Die gute Nachricht aber ist: Nach der Umsetzung einiger mittelmäßig spektakulärer Eingriffe soll der Verkehr problemlo- ser fließen als es heute der Fall ist. So jedenfalls prognostizieren es die beauftragten Verkehrsspezialisten. haft sein (mittags und nachmittags) – das klingt nicht berauschend, wäre aber immerhin besser als jetzt. ▶ Friedrich-Ebert-Straße/ Roermonder Straße: Hier besteht ohnehin schon Ausbaubedarf, zu den Stoßzeiten im Berufsverkehr wird der heutige Verkehrsfluss als ungenügend bewertet. Daher soll von der nördlichen Zufahrt der Roermonder Straße her ein weiterer Linksabbiegerstreifen Richtung Baesweiler führen und ein weiterer Rechtsabbiegerstreifen in die entgegengesetzte Richtung. Eine intelligente Ampelsteuerung vorausgesetzt, soll der Verkehrsfluss zu den Stoßzeiten dann ausreichend (morgens) beziehungsweise mangel- ▶ Friedrich-Ebert-Straße/ DavidHansemann-Straße: Auch hier besteht bereits heute Handlungsbedarf. Sowohl von Norden als auch von Süden her soll daher je ein Fahrstreifen ergänzt und der Verkehr durch eine intelligente Ampel gesteuert werden. Schon heute wird der Verkehrsfluss zu den Stoßzeiten nur mit ausreichend bis mangelhaft bewertet, in Zukunft wäre er befriedigend (morgens), mangelhaft (mittags) oder ausreichend (nachmittags), insgesamt also eher etwas besser als heute. Kinder schmeißen Gegenstände von Brücke gangelt. Am Donnerstag wurde die Polizei gegen 20.25 Uhr darüber informiert, dass Kinder von einer Brücke, die in Höhe des Ortsteils Schümm über die neue Bundesstraße 56 führt, Gegenstände auf die Fahrbahn und vorbeifahrende Autos werfen würden. An dem beschrieben Ort konnten die Beamten zwar keine Kinder mehr antreffen, doch waren auf der Fahrbahn verschiedene Wasserlachen zu sehen. Es ist davon auszugehen, dass die Kinder offensichtlich Behältnisse mit Wasser von der Brücke warfen. Zur Klärung dieses Geschehens sucht die Polizei nun nach den Kindern und Zeugen oder Autofahrern, denen Gegenstände auf ihre Wagen fielen. Zuständig ist das Verkehrskommissariat in Heinsberg, ☏ 02452/9200. kontakt gEILEnKIRcHEnER zEItUng Lokalredaktion Tel. 0 24 51 / 4 09 56-30 Fax 0 24 51 / 4 09 56-49 E-Mail: [email protected] Thorsten Pracht (verantwortlich), Jan Mönch, Udo Stüßer Leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 Kundenservice medienhaus vor ort: Buchhandlung Lyne von de Berg (mit Ticketverkauf) Gerbergasse 5, 52511 Geilenkirchen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.30 bis 14.00 Uhr Anbindung Ost Die Boschstraße (linkes Bild) ist zurzeit eine Sackgasse, nun soll ein Durchstich auf die Roermonder Straße geschaffen werden. Am Kreisverkehr L225/B57n hingegen sind keine Maßnahmen notwendig. Allerdings wird der Verkehrsfluss sich von der Bestnote sehr gut auf befriedigend verschlechtern. Fotos (3): Jan Mönch ▶ Roermonder Straße/ Anbindung West: Hier ist die Anbindung an das Industriegebiet gemeint, die naturgemäß noch nicht existiert. Es soll eine Ampel her, der Verkehrsfluss wäre morgens befriedigend und mittags sowie nachmittags gut. Ferner wird es eine östliche Anbindung des Industriegebiets auf die Hubertusstraße geben. Hier werde aber nur so wenig Verkehr fließen, dass eine Berechnung gar nicht notwendig ist, heißt es. gend. Sinn und Zweck wäre es, einen Teil des Verkehrs an der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße/ Roermonder Straße vorbeizuleiten. ▶ Weitere Knotenpunkte im Umkreis wurden untersucht, an denen aber keine Maßnahmen notwendig seien, da die zukünftige Verkehrsqualität auch nach Fertigstellung des neuen Industriegebiets mindestens ausreichend sei. Untersucht wurden die Knotenpunkte Friedrich-Ebert-Straße/ B57n (künftige Qualität des Verkehrsflusses befriedigend bis ausreichend), David-HansemannStraße/ Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Straße (sehr gut bis gut), Friedrich-Ebert-Straße/ Boschstraße (gut bis ausreichend). Liefer-, Kunden und Beschäftigtenverkehr Bei den Berechnungen des zukünftigen Verkehrsaufkommens gingen die Verkehrsfachleute von 4470 Fahrten pro Tag für das Industriegebiet Drinhausen-Süd aus. Eingerechnet sind Beschäftigten-, Kunden- und Lieferverkehr. Gezählt werden sowohl Quell- als auch Zielverkehr. Also sorgt beispielsweise ein Beschäftigter, der mit dem Auto zur Arbeit kommt, an einem Arbeitstag für zwei Fahrten. ▶ Roermonder Straße/ Boschstraße: Dieser Knotenpunkt existiert ebenfalls noch nicht, bekanntlich ist die Boschstraße eine Sackgasse. Das Gutachten empfiehlt aber einen Durchstich auf die Roermonder Straße. Ampeln regeln den Verkehr. Der Verkehrsfluss wäre zu den Stoßzeiten jeweils befriedi- Die Erweiterungen im Industriegebiet Weißenhaus sorgen für weitere 1600 Fahrten pro Tag. Die Stadt geschädigt, die Demokratie gefährdet SPD Übach-Palenberg verabschiedet Resolution zu fairem Umgang in der Kommunalpolitik. Bezahlte auch die CDU Urban? Übach-Palenberg. Die Übach-Palenberger SPD hat bei ihrer Mitgliederversammlung eine Resolution mit der Überschrift „Fairer Umgang mit politisch Andersdenkenden“ verabschiedet. Anlass ist eine „Krise der politischen Kultur“, die die Genossen in ihrer Stadt sehen. Diese habe mittlerweile demokratiegefährdende Züge angenommen, heißt es. Die Resolution besteht aus vier Punkten: ▶ Jegliche politische Hetzkampagnen sind demokratieverachtend und daher zu verurteilen. ▶ Verunglimpfungen von politisch andersdenkenden Demokraten sind zu unterlassen. ▶ Die sofortige Rückkehr zu einer sachlichen und argumentativen Auseinandersetzung ist absolut er- forderlich und obligatorisch. ▶ Bürgerinnen und Bürger werden sachlich und fachlich informiert. Der Vorstoß ist auch, aber nicht nur vor dem Hintergrund der Enthüllungen unserer Zeitung zur Propaganda-Affäre zu sehen. Auch unabhängig von den Zahlungen aus Steuergeldern an den „Journalisten“ Hartmut Urban, der im Internet versuchte, Kritiker von Bürgermeister, Stadtverwaltung und CDU niederzumachen, kritisiert die SPD eine „Basta-Mentalität“ und „Verrohung“ der ÜbachPalenberger Kommunalpolitik. Die Ausmaße seien mittlerweile so besorgniserregend, dass das Ehrenamt des Kommunalpolitikers, die Stadt und der Stellenwert der Demokratie beschädigt würden. Der Stadtverbandsvorsitzende Alf-Ingo-Pickartz nennt als Bei- spiele „eigenmächtige“ Verhand- CDU leider nicht an die Gebote der lungen von Bürgermeister Wolf- Fairness. Man hoffe dennoch, dass gang Jungnitsch zu den Wasser- alle Fraktionen die Resolution mitkonzessionen, die Entscheidung tragen werden. Es handele sich um zum Derivate-Vergleich und die einen Appell „zum vernünftigen Festlegung auf die Trassenführung zur Ortsumgehung Scherpenseel. „So geht das Vertrauen der Man habe durch die Resolution nun ein „deutliBürgerinnen und Bürger in ches Zeichen gesetzt, unser demokratisches System dass es so nicht weitergehen darf“. Das Vertrauen verloren. der Bürger in die DemoALF-Ingo PIcKARtz, kratie gehe verloren. SPD-VoRSItzEnDER Pickartz’ Stellvertreter Dr. Sascha Derichs sagt, dass es bedauerlich sei, dass eine solche Resolution über- und konstruktiven Umgang miteihaupt verabschiedet werden nander – „zum Wohle der Stadt müsse. „Sie enthält nur allgemein- Übach-Palenberg und der Bürger“. gültige und selbstverständliche Unterdessen ist die PropagandaAussagen, die für jeden Politiker Affäre für Bürgermeister Wolfgang obligatorisch sind.“ Allerdings Jungnitsch noch nicht ausgestanhielten sich Bürgermeister und den. In der Ratssitzung am Montag steht die Offenlage der Zahlungen an Hartmut Urban und seine Firmen an. Eine Anfrage an die CDU, ob auch von ihrer Seite Geld geflossen ist, blieb indes bislang unbeantwortet – urlaubsbedingt, wie es hieß. CDU-Chef Oliver Walther hatte bislang nur betont, dass in seiner Zeit als Vorsitzender keine Zahlungen an Urban gegangen seien. Allerdings ist Walther erst seit vergangenem Jahr Vorsitzender. Insbesondere für die Zeit des Wahlkampfs 2014, in der die Stadt Urban bereits mit Steuergeld bezahlte und eine Anweisung von Bürgermeister Jungnitsch ergangen war, Urban mit Informationen zu versorgen, hat es bislang also keinerlei Dementi gegeben – und das obwohl die Anfrage unserer Zeitung mit der Bitte um schriftliche Beantwortung schon mehr als eine Woche zurückliegt. (jpm) Geilenkirchen Seite 13 · Nummer 161 · Mittwoch, 13. Juli 2016 Schade, dass die Fußball-EM jetzt vorbei ist, findet Sport-Fan Kiebitz. Fast jeden Abend konnte er in den vergangenen Wochen vom Sofa aus den Kickern bei der Arbeit zuschauen. Und das Beste war: Wenn Fußball lief, war Kiebitz der Herr über die Fernbedienung. Damit hat sich die Holde des Kiebitz längst abgefunden. Aber nach dem Finale ist vor der romantischen Liebeskomödie, weiß Kiebitz. Denn nun hat die Dame des Hauses erst einmal wieder die Gewalt über die Fernbedienung. Schließlich habe sie sich so oft wegen der Länderspiele zurückgenommen, meint sie. Zum Glück ist die Durststrecke für Kiebitz nicht all zu lang, denn schon Anfang August starten die Olympischen Spiele in Rio. Das muss Kiebitz jetzt nur noch seiner Gattin schonend beibringen. autorenlesung Romantische Geschichten unter dem Sternenhimmel Besondere Führung Blinde erkunden den Kölner Zoo ▶ seite 15 ▶ seite 14 Propaganda-Vorwurf wird weiter geprüft Rechnungsprüfungsamt beschäftigt sich mit Abrechnungen von Hartmut Urban. Bürger beantragt, Amtsblatt abzuschaffen. Übach-Palenberg. Es waren überwiegend Regularien, die noch vor den Ferienwochen abgehakt werden sollten und die drei aufeinanderfolgenden Sitzungen von Bauausschuss, Haupt- und Finanzausschuss und Rat am Montag in Übach-Palenberg erforderlich machten. Dennoch ging es auch um die Affäre, bei der der Verwaltungsspitze, also Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch, vorgeworfen wird, mit öffentlichen Mitteln Propaganda in eigener Sache betrieben zu haben. So schon im Haupt- und Finanzausschuss, der über einen Bürgerantrag zu befinden hatte. Der Antrag verlangte, das im Jahr 2014 wieder eingeführte Amtsblatt der Stadt wieder abzuschaffen. In dem Amtsblatt, das – so der Bürger – eigentlich über Rats- und Ausschusssitzungen berichten sollte, würden noch nicht einmal die Ter- ten das Amtsblatt gewollt, und simine dieser Sitzungen bekannt ge- cher könne man über Inhaltliches geben. Stattdessen werde nur ein- diskutieren, so Gudduschat. Heiseitig informiert. „Der Bürgermeis- ner Weißborn sprach sich für die ter wirbt nur für seine eigene SPD für den Bürgerantrag aus Wunschstraße“, schreibt der An- ebenso wie Corinna Weinhold für tragsteller zum Thema Ortsumge- die UWG. Weißborn hatte zuvor hung Scherpenseel, er verschweige den tatsächlichen Sachstand der ori„Der Bürgermeister wirbt ginalen Streckenführung nur für seine eigene der B 221 neu, wie sie der Landesbetrieb Straßen Wunschstraße.“ NRW vorsehe. Das AmtsAUs einem BÜrgerAntrAg zUr blatt, so der Antragsteller ABscHAffUng des AmtsBlAttes weiter, propagiere nur werbewirksam die Meinung und Taten der CDU Übach-Palenberg in Wort und von einem Defizit bei der AbrechBild. nung des Blatts gesprochen. „Das ist eine Unverschämt- „Schwindende Werbeeinnahmen heit!“, kommentierte CDU-Spre- sorgen dafür, dass das Blatt tencher Gerhard Gudduschat die letz- denziell nicht kostenneutral ist“, tere Behauptung. Die Bürger hät- räumte der Bürgermeister ein. Neunjähriger schwer verletzt Wegberg. Ein neunjähriger Junge aus Wegberg wurde am Montag gegen 18.30 Uhr bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt. Der Junge war mit seinem Fahrrad auf dem Gehweg der Straße Große Riet unterwegs, als er aus bislang ungeklärter Ursache auf die Fahrbahn geriet. Der 76-jährige Fahrer eines VW Tiguan, der in Richtung Bahnhofstraße fuhr, konnte laut Polizeibericht nicht mehr rechtzeitig bremsen und erfasste das Kind mit seinem Fahrzeug. Durch den Aufprall wurde der Neunjährige so schwer verletzt, dass er mit einem Rettungshubschrauber zum Krankenhaus gebracht wurde. Dort verblieb er stationär. Jetzt als Parteiloser in der Fraktion „SPD-Linke“ geilenkirchen. Der Geilenkirchener Stadtverordnete Michael Thielemann ist nach knapp dreijähriger Zugehörigkeit aus der Partei „Die Linke“ ausgetreten. Sein Ratsmandat will er aber behalten. Als Parteiloser will er auch weiterhin der Fraktion „SPD-Linke“ angehören. Der SPD selbst wolle er aber nicht beitreten, wie er am Dienstag erklärte. Bis Ende vergangenen Jahres bildeten der Linke Thielemann und der Linke Manfred Mingers eine Fraktion. Aufgrund von Querelen brach diese Fraktion auseinander. Thielemann schloss sich der SPDFraktion an, die sich seitdem „SPDLinke“ nennt. Offene Sitzung der Scherpenseeler cdU tiefbauarbeiten in der Friedrich-Ebert-Straße Übach-Palenberg. Die Stadtverwaltung teilt mit, dass ab Montag, 18. Juli, an der Einmündung Carlsplatz/FriedrichEbert-Straße Tiefbauarbeiten vorgenommen werden. Während der Arbeiten ist nur die Ausfahrt vom Carlsplatz Richtung Friedrich-Ebert-Straße möglich. Die Einfahrt ist gesperrt und wird umgeleitet. Auch für die Busse ist eine Umleitung eingerichtet. Hinweise gibt es an den Haltestellen. Die Arbeiten werden voraussichtlich am Freitag, 29. Juli, abgeschlossen sein, soweit keine witterungsbedingten Unterbrechungen erforderlich werden. Die Stadt hoffe auf das Verständnis aller Verkehrsteilnehmer und Anwohner und bittet, die Hinweisschilder zu beachten. kontakt geilenKircHener zeitUng lokalredaktion Tel. 0 24 51 / 4 09 56-30 Fax 0 24 51 / 4 09 56-49 E-Mail: [email protected] Thorsten Pracht (verantwortlich), Jan Mönch, Udo Stüßer leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 Kundenservice medienhaus vor Ort: Buchhandlung Lyne von de Berg (mit Ticketverkauf) Gerbergasse 5, 52511 Geilenkirchen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.30 bis 14.00 Uhr von Hartmut Urban herausgegebene Internetseite „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“. Die Genehmigung dafür sei im Mai 2015 erteilt und im Juni 2016 zurückgezogen worden. Zum Vorwurf der bezahlten Propaganda erklärte Söhnen, dass der 2013 an Urban erteilte Auftrag zur Betreuung der städtischen Homepage und zur Textoptimierung bei amtlichen Mitteilungen zunächst von einem monatlichen PauschalHonorar von 500 Euro ausging. Seit 2015 habe Urban seine monatlichen Arbeitsstunden auf 17 erhöht und ab Januar 2016 ein monatliches Honorar von 800 Euro erhalten. Er könne bei diesem Punkt ausschließen, dass weitere Leistungen bezahlt wurden, ergänzte Söhnen. Weitere Informationen soll es nach der Sommerpause geben. (mh) Thielemann gibt sein Parteibuch zurück kurz notiert Übach-Palenberg. Zu ihrer ersten offenen Vorstandssitzung lädt der CDU-Ortsverband Scherpenseel für Montag, 25. Juli, ab 18 Uhr ins Schützenheim der St.-Rochus-Schützenbruderschaft am „Scheleberg“ ein. Da dem Ortsverband auch die Ortschaften Windhausen, Siepenbusch und Zweibrüggen zugeordnet sind, sind alle Interessierten auch aus diesen Stadtteilen eingeladen. (mabie) Konkrete Zahlen könne er aber noch nicht nennen. Bei sechs Gegenstimmen wurde der Bürgerantrag abgelehnt. In der anschließenden Ratssitzung berichtete der Leiter des Rechnungsprüfungsamtes, Herbert Söhnen, über den Stand der Prüfungen zur Zusammenarbeit der Stadt und dem städtischen Mitarbeiter Hartmut Urban. Bisher habe er, so Söhnen, erst eine Woche Zeit für die Sichtung der Dokumente gehabt. Auch Befragungen seien noch nicht abgeschlossen, und er könne daher erst über zwei Punkte berichten. Auch prüfe das Rechnungsprüfungsamt lediglich die formale Korrektheit von Abrechnungen, wenn die jeweiligen Amtsleiter die inhaltliche Richtigkeit bestätigt hätten. Der erste von Söhnens Punkten betraf die Verwendung des Stadtwappens für die zusammenarbeit mit der sPd Aus Geilenkirchen und Birgden kommen die Jungs, die sich von ein paar Wolken über dem Gangelter Freibad die Laune nicht verderben lassen. Foto: Karl-Heinz Hamacher Die Aussichten: heiter bis wolkig Strichweise gibt es auch Regen. Trotzdem gab es bereits 16 000 Badegäste. gangelt. „Heiter bis wolkig, strichweise Regen!“ Es ist kein komplizierter Satz, den Ger Demandt und Theo Sligchers, zwei Niederländer als Schwimmmeister im Gangelter Freibad, schon lange hören und auswendig kennen. „Im Mai hatten wir einmal zehn Tage aufeinanderfolgend wunderbares Wetter mit vielen Besuchern“, erinnert sich Theo Sligchers an bessere Zeiten. Trotzdem sind die Besucherzahlen im Gangelter Freibad nicht schlecht. Rund 16 000 sind es vom 29. April, dem Tag der Eröffnung (zehn Grad Außentemperatur, dichte Wolkendecke, Nieselregen), bis gestern. Der prüfende Blick von Ger Demandt und Theo Sligchers geht immer wieder vom Becken mit dem rund 25 Grad warmen Wasser auf den Computermonitor. Hier läuft ein Wetterradar – von einer niederländischen Seite natürlich. „Am Montag hat das Ding für den ganzen Tag Regen gemeldet, gefallen ist aber kein Tropfen“, hadert Sligchers mit den Wetterfröschen dies- und jenseits der Grenze. „Unsere Besucher schauen sich das auch an und erscheinen bei solchen Vorhersagen erst gar nicht!“ Aber im Gangelter Naherholungsgebiet kann man sich auch bei nicht so gutem Wetter die Zeit vertreiben. Ob Minigolf oder eine Kahnpartie auf dem Weiher, eine Wanderung durch den nahen Naturpark oder der Startpunkt einer Fahrradtour auf einer der unterschiedlichsten Runden – hier wird für jeden etwas geboten. Und die Aussichten für die nächsten Tage? „Heiter bis wolkig, strichweise Regen!“ (hama) „Die Zusammenarbeit mit der SPD war von Anfang an sehr gut. Ich wurde so behandelt, als würde ich der Partei angehören“, erklärt Thielemann. Ganz anders aber gestaltete sich seiner Aussage nach die Zusammenarbeit zwischen ihm und dem Kreisverband der Linken. „Vom Kreisverband kommen überhaupt keine Informationen. Da hat man einfach keine Lust mehr, mitzuarbeiten“, sagt Thielemann. Aus seiner Sicht ist das auch der Grund, warum es im vergangenen Jahr zum Zerwürfnis mit Manfred Mingers gekommen ist. „Mingers blickte auf langjährige Erfahrung zurück, aber es kam nichts von ihm zu mir rüber.“ Thielemann glaubt, dass die Gespräche zwischen CDU und SPD über eine engere Zusammenarbeit künftig einfacher werden, wenn der Fraktion kein Linker mehr angehört. „Das ist aber nicht der Grund, warum ich aus der Partei Er sitzt nun als Parteiloser im Stadtrat: der ehemalige Linke Michael Thielemann. Foto: Udo Stüßer ausgetreten bin“, versichert er. „Zwei CDU-Leuten fallen die Gespräche mit uns jetzt vielleicht leichter. Aber ansonsten hat der Austritt von Michael Thielemann keine großen Konsequenzen. Unsere Politik ändert sich nicht, und Michael Thielemann ist allen bekannt“, erklärt Christoph Grundmann, Fraktionschef „SPDLinke“. fraktionsname ändern Die Frage stelle sich nun, ob auch die sachkundigen Bürger der Linken, die die SPD übernommen habe, aus der Partei austreten. Dann müsse man den Fraktionsnamen ändern. Eine personelle Umbesetzung werde in der Fraktion nicht vorgenommen. „Denn die Zusammenarbeit mit den Linken ist gut“, betont er. (st) Die ersten Gebäude werden noch dieses Jahr fertiggestellt Ins gewerbegebiet niederheid-süd ist Bewegung gekommen. Allerdings steht immer noch über die Hälfte der Flächen zum Verkauf. geilenkirchen. In die Bebauung des handenen Baustellen noch im Gewerbegebiets Niederheid-Süd ist Laufe des Jahres fertiggestellt werBewegung gekommen. Dies ist den – und dass schon bald weitere schon mit bloßem Auge für jeden folgen. Am Anteil der verkauften zu erkennen, der die Sittarder Flächen im Westen des StadtgeStraße entlang fährt und den Blick biets allerdings hat sich in letzter in Richtung Holland schweifen Zeit offenbar wenig getan. Zum lässt. Lange waren dort nur freies Jahreswechsel lag dieser bei 40 ProLand und einiges an nutzlosem Asphalt zu sehen, der auch Leerrohre „Dass jetzt gebaut wird, ist für Glasfaserleitungen unter sich verbarg. Nun auch mit Blick auf weitere sind dort Kräne, Bagger potenzielle Interessenten und anderes Baugerät an der Arbeit. Und das ein positiv.“ oder andere Gebäude sUsAnne KöPPl, macht auch schon den WirtscHAftsförderin Eindruck, dass bis zur Fertigstellung nicht mehr allzu viel Zeit vergehen wird. So rechnet auch die zent, ein Anteil, der auch schon im Wirtschaftsförderin der Stadt Gei- Vorfeld der Bürgermeisterwahl lenkirchen, Susanne Köppl, vor- vergangenes Jahr genannt wurde. Jetzt beziffert die Wirtschaftssichtig damit, dass die jetzt vor- förderin ihn auf „knapp unter 50 Prozent“. Da ist also nach wie vor eindeutig Luft nach oben. Momentan aber, sagt Köppl, liefen die Anfragen recht positiv. „Dass jetzt gebaut wird, ist für die Stadt auch mit Blick auf weitere potenzielle Interessenten positiv“, erklärt sie. Die Baustellen und ihre Bauherren seien sicherlich „gute Multiplikatoren“, damit das Gewerbegebiet Niederheid-Süd weiteres Interesse auf sich zieht. Die bisherigen Ansiedlungen kommen aus recht unterschiedlichen Branchen. Ein Dienstleistungsgebäude für Architekten, Ingenieure und Versicherungsbüros entsteht, auch Betriebe für Schweißtechnik, Internethandel, Satelliten- und Kommunikationstechnik sowie ein Garten- und Landschaftsbauer werden Niederheid-Süd in Zukunft ihr Zuhause nennen. (jpm) Lange Zeit bestand das Gewerbegebiet Niederheid-Süd lediglich aus ungenutztem Asphalt. Mittlerweile rollen die Bagger, und das eine oder andere Gebäude dürfte noch dieses Jahr fertig werden. Foto: Jan Mönch Freitag, 22. Juli 2016 · 71. Jahrgang FünF JAhre dAnAch Anders Breivik und das Grauen von Utøya hAuptsAche biLLiG Warum ein „Sale“ den nächsten jagt MArio Götze Wechsel nach Dortmund ist perfekt ▶ Aus aller Welt ▶ Wirtschaft ▶ sport nummer 169 www.az-web.de Im LokaLteIL ▶ Start einer neuen Serie Sich mental, aber auch physisch auf den Weg machen – das sei wichtig, wenn Menschen ihre Probleme in Selbsthilfegruppen bewältigen wollen, sagt Hannelore Viehöver-Braun, Mitarbeiterin des Selbsthilfe- und Freiwilligenzentrums für den Kreis Heinsberg. ▶ Schülerkonzert an Gymnasium St. Ursula ▶ Inklusion in der Zirkusmanege Wetter "$# max Tag !$# min Nacht ▶ Wetter Bunte Seite teLeGrAMMe Nizza-Attentäter hatte offenbar Unterstützung Paris. Der Angreifer von Nizza hatte nach neuen Ermittlungserkenntnissen Unterstützung bei der Vorbereitung seines Anschlags. Zudem scheint der 31-jährige Tunesier die Tat seit mehreren Monaten geplant zu haben, wie der französische Anti-Terror-Staatsanwalt François Molins am Donnerstag in Paris sagte. Bislang hatten die Ermittler nur davon gesprochen, dass er sie über mehrere Tage vorbereitet habe. Die Staatsanwaltschaft eröffnete ein Ermittlungsverfahren gegen fünf Verdächtige, denen sie unter anderem Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung vorwirft. (dpa) ▶ Seite 4 Cruz düpiert Trump beim Parteitag Cleveland. Mit seiner Verweigerung einer Unterstützung Donald Trumps hat Texas’ Senator Ted Cruz auf dem Parteitag der US-Republikaner einen Eklat ausgelöst. Cruz erntete lautstarke Buhrufe, weil er dem Präsidentschaftskandidaten konsequent die Gefolgschaft verweigerte. Er gratulierte Trump in seiner Rede zwar zur Nominierung. Cruz rief die Amerikaner aber dazu auf, bei der Wahl im November ihrem Gewissen zu folgen. (dpa) kontakt Zeitungsverlag Aachen GmbH Postfach 500 110, 52085 Aachen Aboservice: Telefon: 02 41 / 51 01 - 701 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Anzeigenberatung: Telefon: 02 41 / 51 01 - 700 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Redaktion: Telefon: 02 41 / 51 01 - 310 (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Fax : 02 41 / 51 01 - 360 Verlag (Zentrale): Telefon: 02 41 / 51 01 - 0 E-Mail: [email protected] AZ im Internet: 4*qlrqsa#n-yv-.* ÊÕËÐËÀËÂËÉ 1,40 euro Hausdurchsuchung im Rathaus Die Aachener Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen Übach-Palenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) eingeleitet. Es geht um die Propaganda-Affäre und den Verdacht der Untreue. Von MArLon GeGo Übach-Palenberg. Polizei und Staatsanwaltschaft haben gestern das Übach-Palenberger Rathaus durchsucht. Das bestätigte der Sprecher der Aachener Staatsanwaltschaft, Wilhelm Muckel. Die Ermittler kamen am Morgen mit einem Durchsuchungsbefehl und stellten Akten sicher, die nun ausgewertet werden. Aufgrund der Berichterstattung unserer Zeitung über die Propaganda-Affäre hat die Staatsanwaltschaft mittlerweile ein Ermittlungsverfahren gegen Übach-Palenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) eingeleitet. Muckel erklärte, es bestehe der Verdacht der Untreue gegen den Bürgermeister. 120 Euro Miete pro Jahr Jungnitsch hatte vor der Kommunalwahl im Mai 2014 den Autoren Hartmut Urban engagiert, der unter anderem Berichte für das Amtsblatt Übach-Palenberg und die Homepage der Stadt verfasste. Für diese Arbeit erhielt Urban zwischen Ende 2013 und Ende Juni 2016 mehr als 45 000 Euro aus der Stadtkasse. Oberstaatsanwalt Muckel erklärte, es werde nun geprüft, ob für die gezahlten Honorare tatsächlich auch entsprechende Leistungen erbracht wurden. Die Honorare hatte die Stadt an Urban selbst und an eine Briefkastenfirma überwiesen, deren Geschäftsführer Hartmut Urban ist. Zudem überließ die Stadt Urban beziehungsweise seiner Briefkastenfirma ein Zimmer „Begrüßt“ die Durchsuchung seines Büros und des städtischen Schlosses Zweibrüggen, wie er gestern erklärte: Wolfgang Jungnitsch (CDU). Nach CAS-Urteil: Russland vor Olympia-Bann Lausanne. Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat den Einspruch von 68 russischen Leichtathleten und des Nationalen Olympischen Komitees (ROC) gegen den Olympia-Ausschluss abgelehnt. Dies teilte der CAS gestern in Lausanne mit. Nach dem Urteil in letzter Instanz muss Russland nun fürchten, wegen staatlich gelenkten Dopings komplett von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro, die am 5. August eröffnet werden, ausgeschlossen zu werden. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) wollte das CAS-Urteil abwarten, bevor es über einen kompletten SommerspieleBann der Russen entscheidet. Das IOC-Exekutivkomitee wird Sonntag tagen. Verkündet werden könnte die Entscheidung Sonntag oder Montag. (dpa) ▶ Sport „Identität von Flüchtlingen schnell klären“ hausdurchsuchung: Polizei und Staatsanwaltschaft stellten gestern im Übach-Palenberger Rathaus Akten sicher. Anlass der Ermittlungen ist die sogenannte Propaganda-Affäre. Fotos: Ralf Roeger, Markus Bienwald im städtischen Schloss Zweibrüggen, für 120 Euro Miete im Jahr inklusive aller Nebenkosten. Ab dem Jahr 2014 habe Urban über das grüne Gästezimmer im Schloss Zweibrüggen sogar kostenlos verfügen können, wann immer er es gebraucht habe, hatte Bürgermeister Jungnitsch im Juni einräumen müssen. Auch dieser Sachverhalt werde nun von der Staatsanwaltschaft untersucht, sagte Oberstaatsanwalt Muckel weiter, es bestehe der Verdacht, dass „der Mietzins unangemessen niedrig“ gewesen sei. Deswegen wurde gestern auch Schloss Zweibrüggen durchsucht. Unsere Zeitung hatte im Juni aufgedeckt, dass Hartmut Urban nicht nur gewogene Artikel für das städtische Amtsblatt und die städtische Homepage verfasst hatte, sondern auch noch einen Blog betrieb, in dem er Kritiker des Bürgermeisters und der Stadtverwaltung mundtot zu machen versuchte. Im „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“, der mit schriftlicher Genehmigung des Bürgermeisters sogar das Übach-Palenberger Stadtwappen verwendete, machte Urban wiederholt Oppositionspolitiker nieder und lobte Bürgermeister Jungnitsch und seine Stadtverwaltung in den Himmel. Kündigung im Juni Jungnitsch hatte wiederholt erklärt, auf die fragwürdigen Artikel seines freien Mitarbeiters im „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“ erst durch die Berichterstattung unserer Zeitung aufmerksam geworden zu sein. Ende Juni kündigte er die Zusammenarbeit mit Urban, seiner Briefkastenfirma – und auch den Mietvertrag für die Räume in Schloss Zweibrüggen. ▶ Region & NRW Würzburg/Berlin. Nach dem AxtAngriff eines 17-Jährigen bei Würzburg mehren sich Forderungen nach einer schnelleren Identitätsklärung von Flüchtlingen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verlangte, wer ohne Papiere einreise und seine Identität nicht belegen könne, müsse zunächst an der Grenze festgehalten und überprüft werden. „Das können wir nicht mehr so laufen lassen“, sagte der CSU-Politiker. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) kündigte einen entschiedeneren Kampf gegen Terror-Propaganda im Netz an: Internet-Dienstleister sollten dafür haftbar gemacht werden. Der Gesundheitszustand von drei in der Würzburger Uniklinik behandelten Opfern ist nach Angaben der Ärzte „im Wesentlichen stabil“. Bei den beiden Männern aus Hongkong bestehe aber weiterhin Lebensgefahr, sagte der Direktor der Klinik, Georg Ertl. (dpa) Türkei setzt europäische Menschenrechtskonvention aus Tag eins des Ausnahmezustands: Präsident Erdogan kann jetzt praktisch alleine regieren. Er versichert: Grundrechte haben Bestand. Istanbul/Berlin. Nach der Verhängung des Ausnahmezustands setzt der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan seinen in Europa mit Sorge verfolgten Kurs konsequent und im Eiltempo fort. Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus kündigte gestern an, dass die Türkei die Europäische Menschenrechtskonvention vor- übergehend aussetzen werde. Er verwies auf Artikel 15 der Konvention, der einen solchen Schritt in Kriegs- oder Notstandszeiten mit Einschränkungen erlaubt. Der Ausnahmezustand, mit dem die türkische Führung fünf Tage nach der Niederschlagung des Putschversuches von Teilen des Militärs reagiert hat, war in der WAS HEuTE WiChTiG iST Termine Nimwegen: Vier Tage lang wandern 50 000 Menschen aus 100 Ländern in der Region um Nimwegen. Heute endet das Fest, mit dabei ist der König. Aachen: Teresa Enke kommt zum Weltkongress der Telefonseelsorge zum Thema Trauer um den Verlust eines geliebten Menschen. Nacht zum Donnerstag in Kraft getreten. Erdogan hatte als Begründung angegeben, effektiver gegen Anhänger des Predigers Fethullah Gülen im Staatsdienst vorgehen zu können. Kurtulmus sicherte zu: „Dass Versammlungen und Demonstrationen verboten werden und Menschen nachts nicht auf die Straße Zahl des Tages 721 000 Neuer Teil der Serie ist online Die Aufstiegshelden Von B wie Bruns bis S wie Šukalo: Wir haben Alemannias Aufstiegskader unter die Lupe genommen und in Erfahrung gebracht, was aus den Spielern geworden ist. Heute: die Abwehrspieler. ▶ www.az-web.de Noch nie sind so viele Kleinkinder in eine Kita gegangen: Rund 721 000 Jungen und Mädchen unter drei Jahren wurden im März dieses Jahres in einer Einrichtung oder von einer Tagesmutter betreut, ein Rekord seit Einführung der Statistik 2007. Agility – Spaß für Hund und Mensch: Video auf www.az-web.de gehen dürfen oder dergleichen, wird es niemals geben. Das kann ich für die gesamte Türkei sagen.“ Die Grundrechte blieben gewahrt. Erdogan wandte sich in der Nacht ans Volk. „Habt keine Sorge“, sagt er. „Es wird im Ausnahmezustand definitiv keine Einschränkungen geben. Das garantieren wir.“ Er fügt hinzu: „Wir werden von der Mireille Mathieu wird 70 Jahre alt In Frankreich gehört die französische Sängerin zum nationalen Kulturerbe. Auch in Deutschland wird Mathieu als „Spatz von Avignon“ verehrt. ▶ Welt Demokratie keinen Schritt abweichen.“ Der Europarat bestätigte, dass Ankara den Generalsekretär über die Aussetzung der Menschenrechtskonvention nach Artikel 15 informiert habe. Auch Frankreich hat die Menschenrechtskonvention nach den Anschlägen von Paris teils ausgesetzt. (dpa) ▶ Seite 4 Konferenz in Durban endet heute Strategie gegen Aids Eine Woche lang haben Tausende Forscher, Aktivisten und Regierungsvertreter auf der Welt-Aids-Konferenz über die künftige Strategie im Kampf gegen HIV und Aids beraten. Heute endet das Treffen in der südafrikanischen Hafenstadt Durban. Prinz George wird drei Jahre alt Ein tierisches Geschenk Heute wird Prinz George drei Jahre alt. Und zu seinem Ehrentag hat sich die britische Königsfamilie ein ganz besonderes Geschenk einfallen lassen: der Prinz soll laut „Daily Mail“ einen Hund bekommen – einen wuscheligen Bolonka Zwetna. Können Vögel schwitzen? Nein. Im Gegensatz zu Säugetieren können Vögel die Körperwärme nicht mit Schwitzen regulieren. Sie haben andere Möglichkeiten und brauchen Unterstützung. ▶ Karlo Region & NRW longdrinK Der Moscow Mule ist im Moment angesagt E service Seite 9 ABC 7 DE · Nummer 169 · Freitag, 22. Juli 2016 Nach 26 Jahren: Wende in Vermisstenfall Köln. Spektakuläre Wende in einem 26 Jahre zurückliegenden Vermisstenfall in Köln: Die Polizei sucht nach einem Mann, von dem jede Spur fehlte, seit er als Baby verschwand. Es gebe neue Hinweise darauf, dass der inzwischen 27-Jährige noch lebt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft gestern mit. „Möglicherweise weiß er gar nicht, dass er als vermisst gilt“, sagte ein Polizeisprecher. Der damals elf Monate alte Junge und seine Mutter waren 1990 spurlos verschwunden. Nun gehen die Ermittler davon aus, dass das Kind unter anderem Namen bei Verwandten oder Freunden seines Vaters in München und Zagreb aufgewachsen ist. Vor zwei Jahren rollte die Vermisstenstelle der Polizei den Fall wieder auf und fand neue Spuren. Nach dem Verschwinden richtete sich der Verdacht gegen den Vater, von dem sich die Mutter zuvor getrennt hatte. Die Ermittlungen gegen ihn wurden 1999 eingestellt. Die Ermittler gehen aber nach wie vor vom Tod der Frau aus. Es sei aber nicht auszuschließen, dass die Familie, die das Kind aufgenommen hat, die Hintergründe nicht kennt. (dpa) zahl des tages 1663 E 2015 haben in Nordrhein-Westfalen 1663 schwule und lesbische Paare ihre Partnerschaft offiziell besiegelt. Die Zahl der neu geschlossenen Lebenspartnerschaften sei gegenüber 2014 um drei Prozent zurückgegangen, meldete das Statistische Landesamt gestern. 2015 traten 857 weibliche und 806 männliche Paare vor den Standesbeamten. Die Frauen waren im Schnitt 40 Jahre alt, die Männer 43 Jahre. Die meisten Homo-Ehen wurden in Köln geschlossen, 275. In der Städteregion wurden 49, im Kreis Düren 18 und im Kreis Heinsberg 19 homosexuelle Partnerschaften besiegelt. (dpa) Kurz notiert Michael Röös übernimmt: Der Nationalpark Eifel hat jetzt einen neuen Leiter Forstdirektor Michael Röös hat nun auch offiziell die Leitung des Nationalparks Eifel übernommen. Der 58-Jährige leitete bislang das Fachgebiet Forschung und Dokumentation in der Nationalparkverwaltung und war seit dem altersbedingten Ausscheiden von Henning Walter kommissarischer Leiter des Parks, wie der Landesbetrieb Wald und Holz NRW gestern mitteilte. Der vom Niederrhein stammende Forstmann absolvierte sein Studium in Göttingen und Wien, ging zum Referenda- riat nach Ostwestfalen in das alte Forstamt Büren. 1990 kam Röös zur Landesanstalt für Ökologie. Seit der Gründung des Nationalparks Eifel 2003 ist Röös im Nationalparkforstamt mit der Aufbauarbeit für den Park betraut. Derzeit gilt das Schutz- gebiet im internationalen Vergleich noch als „Entwicklungs-Nationalpark“. 30 Jahre hat das Schutzgebiet Zeit, um mindestens Dreiviertel seiner Fläche sich selbst und der Natur zu überlassen. (epd)/Fotos: Nationalpark Eifel Die Akten der Propaganda-Affäre Die Aachener Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Übach-Palenbergs Bürgermeister. Doch schon stellen sich neue Fragen. Von Marlon gego Übach-Palenberg. Es können nicht sehr viele Akten gewesen sein, die die Aachener Staatsanwaltschaft gestern im Übach-Palenberger Rathaus sicherstellte, die Stadtverwaltung hat die gesamte PropagandaAffäre auf nur wenigen Seiten zusammengefasst. Sie enthalten ein paar Dutzend Rechnungen von Hartmut Urban und seiner Briefkastenfirma, zwei Mietverträge und drei Kündigungen, das war's im Wesentlichen. Es sind am Ende nur ein paar bedruckte DIN-A4Blätter, vielleicht noch ein paar Kontoauszüge, die für Übach-Palenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) problematisch werden könnten. Denn die Staatsanwaltschaft hat nach einigen Vorermittlungen mittlerweile ein förmliches Ermittlungsverfahren gegen Jungnitsch eingeleitet. Es besteht der Verdacht der Untreue. Geld veruntreut hat: indem er dem von ihm engagierten Autor Hartmut Urban zwischen Oktober 2013 und Juni 2016 mehr als 45 000 Euro überwies, und/oder indem er Urban „zu einem unangemessen niedrigen Mietzins“ in Schloss Zweibrüggen wohnen ließ, wie die Staatsanwaltschaft gestern erklärte. Darum geht es zunächst. Die Frage, die in Übach-Palenberg aber fast noch mehr interessiert, ist diese: Wusste Bürgermeister Jungnitsch, was sein freier Mitarbeiter im Internet trieb? Wusste er, dass Hartmut Urban auf seiner Urbans Geschäftsmodell Nachdem der Bürgermeister vergangenen Herbst und dieses Frühjahr drei Anträge auf Akteneinsicht unserer Zeitung abgelehnt hatte, stimmte er einem vierten Antrag im Juni zu. An zwei Terminen nahm unsere Zeitung Akteneinsicht im Rathaus und fand nicht alles, aber vieles von dem bestätigt, was der Bürgermeister kurz zuvor dem Hauptausschuss des Übach-Palenberger Stadtrates vorgetragen hatte. Die Staatsanwaltschaft wird sich nun mit der Frage auseinandersetzen, ob Jungnitsch städtisches Eine Rechnung aus Vietnam über 1200 Euro „für die Vorbereitung geplanter publizistischer Maßnahmen“: Welche Maßnahmen das im Detail gewesen sind, ist bislang nicht bekannt. Repro: Hans-Gerd Claßen Eine Übach-Palenbergerin teilte Seite „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“ Kritiker der Verwaltung und Wolfgang Jungnitsch am 24. Juni des Bürgermeisters niedermachte 2015 über Facebook mit: „Es kann und mundtot zu machen ver- doch wohl nicht sein, dass Bürger suchte? Jungnitsch hat das bislang verunglimpft werden und der Bürbestritten, doch es gibt Indizien, germeister duldet, dass hierfür das die darauf hindeuten, dass es auch Stadtwappen als Legitimation dient“, es folgte ein Link zu einem anders gewesen sein könnte. Offiziell wurden Urban und Artikel im „Stadtanzeiger“. Faceseine Briefkastenfirma Amtsblatt- book meldete der Verfasserin, dass Kommunaldruck Ltd. Ende 2013 Jungnitsch ihre Nachricht empvon Jungnitsch engagiert, um Re- fangen habe, „gesehen: 24. Juni“ den zu schreiben, Texte zu opti- steht unter der Nachricht. Doch mieren und Artikel für das Amts- Jungnitsch unternahm nichts, um blatt und die städtische Homepage Urbans Internetaktivitäten, die zu verfassen, so steht es auf den längst schon Stadtgespräch waren, Rechnungen, die Urban der Stadt zu unterbinden. Warum nicht? Einer Rückrufbitte unserer Zeigeschrieben hat. Doch im Februar 2014 begann Urban auf einem tung, um diese Frage zu klären, Blog namens „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“ damit, Stimmung gegen „Zur unmittelbaren die Opposition in der Aufklärung des Sachverhalts Stadt zu machen. Gewogene Artikel in bestätigte Bürgermeister städtischen PublikatioJungnitsch nochmals seine (...) nen und einseitige Stimmungsmache in offiziell Kooperationsbereitschaft wirkenden Blogs, das ist Urbans Geschäftsmodell gegenüber den beteiligten gegen unliebsame PresseBehörden.“ berichterstattung über AUS eineR eRKLäRUnG von seine Kunden oder gegen WoLfGAnG JUnGnitSch allzu laute Kritik aus der Opposition an Amtsträgern. Jedenfalls hat Urban es im Internet einmal so be- kam Jungnitsch gestern nicht schrieben. Und seinem Blog gab er nach. Stattdessen verbreitete er am mit dem Namen „Stadtanzeiger Nachmittag eine Erklärung, in der Übach-Palenberg“ und der Ver- steht, dass er die „Durchsuchung wendung des Stadtwappens einen des Rathauses und von Räumen im durchaus offiziellen Anstrich, zu- Schloss Zweibrüggen (...) befürmal Jungnitsch die Verwendung wortet, um die Vorwürfe gegen ihn des Stadtwappens schriftlich ge- möglichst schnell und umfassend nehmigt hatte. zu widerlegen“. Unfall in Simmerath: zweiter Toter Simmerath. Nach dem schweren Verkehrsunfall in Simmerath vom vergangenen Freitag ist ein zweiter Unfallbeteiligter gestorben. Der 23-jährige Beifahrer des Autofahrers erlag seinen Verletzungen, wie die Polizei gestern mitteilte. Am Freitag hatte ein 20-jährige Autofahrer aus Übach-Palenberg die Kontrolle über seinen VW-Golf verloren und beim Herumschleudern einen 60-jährigen Radfahrer erfasst, der an der Unfallstelle starb. Der Unfall ereignete sich auf der L 128 zwischen Einruhr und Rurberg. (red) Leiche an der B 258 ist identifiziert Monschau. Das Rätsel um den unbekannten Toten, der an der Bundesstraße 258 zwischen Roetgen und Monschau-Konzen gefunden worden war, ist gelöst. Wie die Aachener Polizei unter Berufung auf die belgische Polizei gestern mitteilte, wurde der Mann mittlerweile identifiziert Es handelte sich demnach um einen 61-Jährigen, der eines natürlichen Todes starb. Die Familie sei in Kenntnis gesetzt worden, hieß es. (red) Quälerei? Angeklagte verteidigt sich. Düsseldorf. Im Düsseldorfer Prozess um die Misshandlung autistischer Kinder hat die Hauptangeklagte ihr Vorgehen verteidigt. Es sei darum gegangen, hochaggressive Kinder vor der Einweisung in die Psychiatrie zu bewahren, sagte die frühere Wohngruppenleiterin gestern vor dem Landgericht. Kinder wurden laut Anklage stundenlang fixiert, Essen sei ihnen verweigert, Handtücher so fest um ihre Köpfe gewickelt worden, dass sie in Panik gerieten. Die Angeklagte sagte, die konfrontative und kräftezehrende Therapie habe auch durchaus Erfolge gezeigt. (dpa) gedenKen Lidl-Erpresser träumten vom Haus in Spanien Ein Paar aus dem Ruhrgebiet wollte vom Discounter eine Millionensumme erpressen. Ermittler kommen ihnen auf die Spur. Recklinghausen. Es war der Traum von einem sonnigeren Leben, der das Ruhrgebietspaar zu einer gefährlichen Straftat getrieben haben soll. Um ein Haus in Spanien zu kaufen, haben eine 54-Jährige und ihr Partner (48) aus Gelsenkirchen nach Überzeugung der Polizei mindestens eine Bombe detonieren lassen. Damit wollten die Hartz-IV-Empfänger die Discounterkette Lidl um mehr als eine Million Euro erpressen. Es sollte, so zitierte ein Ermittler die Verdächtige, „der Lottogewinn“ sein. Doch alles kam anders: Das mutmaßlich kriminelle Paar sitzt seit Anfang der Woche in Untersuchungshaft, wie Staatsanwalt- schaft und Polizei gestern verkündeten. Man habe zugegriffen, weil zu befürchten war, dass das Pärchen weitere Erpressungsversuche vorhaben könnte. Warum man so lange gewartet habe, um die Öffentlichkeit zu informieren? Ermittlungstaktik, Sorge vor Nachahmern und Furcht, die Erpresser zu Schlimmerem zu provozieren, wie Polizist Holger Haufmann betont. Die Vorwürfe wiegen schwer: Weil bei der Explosion eine Mitarbeiterin verletzt wurde und damit glimpflich davongekommen sein Verdächtige erkannt: Ermittler Holger Haufmann erklärt, wie das Paar gefasst wurde. Foto: dpa dürfte, steht versuchter Mord im Raum. Aber auch bei einer Verurteilung wegen Erpressung würden lange Haftstrafen drohen – in einem deutschen Gefängnis, nicht in einem spanischen Traumhaus. Doch das scheint den Beschuldigten nicht klar gewesen zu sein, als sie begannen, ihren kriminellen Auswanderungsplan umzusetzen: Bei ihrer Festnahme hätten sie starke Reue gezeigt, berichtet Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann. „Man hatte wirklich den Eindruck, dass ihnen erst da so richtig bewusst geworden ist, was sie da gemacht haben.“ Auch wenn sie bislang nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten sind, könnte ihre kriminelle Vergangenheit schon früher be- gonnen haben: Als am 15. April 2016 in der Leergutannahmestelle in einer Lidl-Filiale in Herten ein selbst gebastelter Sprengsatz in einem Metallrohr detoniert, ahnen die Ermittler schnell, dass ihnen die Täter schon einmal entwischt sein könnten. Bereits im Oktober und Dezember 2012 waren an der Außenwand von Lidl-Filialen in Bochum und Bottrop Bomben explodiert. Damals passierte nicht viel, die Täter ließen den Drohungen aber Erpresserschreiben folgen, die im Sande verliefen. Ob das Paar auch dieser Fälle beschuldigt wird, werde noch ermittelt, es gibt jedoch klare Querverbindungen. Nach der Bombenzündung im Frühjahr seien die Beschuldigten vorsichtig gewesen, berichten die Ermittler. Sie kauften die Dinge, die sie für ihre Taten brauchten, nicht selbst, sondern bezahlten Passanten dafür. Sie hätten versucht, ihre Spuren im Internet zu verwischen. Um an die von Lidl überwiesenen kleineren Summen zu gelangen, gingen sie nur mit Sonnenbrille oder einer Überziehmaske an den Geldautomaten. Für die Polizei fügte sich während der Ermittlungen Puzzleteil an Puzzleteil. Dann erkannte ein Beamter trotz dunkler Brille die Frau auf einem Geldautomatenfoto wieder. Am Dienstag folgten die Festnahmen, Durchsuchungen mit Funden, die den Verdacht erhärten: Die Polizei konnte nicht nur Teile der Bombe und eine Anleitung zum Bombenbau sicherstellen, sondern auch die Maskierung der Beschuldigten und die Erpressungs-E-Mail auf einem PC. (dpa) E In eine stählerne Gedenktafel an der Loveparade-Gedenkstätte in Duisburg sind gestern 21 Keramikplatten eingesetzt worden. Sie sollen an die 21 Todesopfer erinnern, die bei dem Unglück vor sechs Jahren ums Leben kamen. Auf 16 von ihnen sind Fotos und Namen von Getöteten zu sehen. Bei den fünf übrigen wollten die Angehörigen dies nicht. Die Platten kommen aus einer spanischen Werkstatt, wie die Stiftung Duisburg 24.7.2010 mitteilte. Auf der Gedenktafel steht der Satz „Liebe hört niemals auf“ geschrieben. (dpa)/Foto: dpa KontaKt Regionalredaktion: (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) tel.: 0241/5101-469 fax: 0241/5101-360 [email protected] SUPER MITTWOCH | Seite 8 B2 Mittwoch, 27. Juli 2016 Übach-Palenberger Politiker beklagen entwicklung Weitere Reaktionen auf die staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch Übach-Palenberg. Die laufenden staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch schlagen immer noch hohe Wellen in Übach-Palenberg. Hier folgen weitere Stellungnahmen aus dem politischen Raum. Heiner Weißborn, Vorsitzender der SPD-Fraktion: „Es ist sehr bedauerlich, dass es soweit kommen musste und ich empfinde bei dieser Geschichte weder Häme noch Genugtuung. Letztlich ist dies, zu meinem großen Bedauern, alles zum Schaden der Stadt. Dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen hat, zeigt aber dass es sich um eine sehr ernste Angelegenheit handelt, die absolut sauber geklärt werden muss. „Bei Untreue handelt es sich schließlich nicht um ein Kavaliersdelikt“ Bei Untreue handelt es sich schließlich nicht um ein Kavaliersdelikt. Es geht um die Frage, ob der Bürgermeister über das Vermögen der Übach-Palenberger Steuerzahler zu deren Nachteil verfügt hat. Was die politische Bewertung angeht, so wird frühestens im Rechnungsprüfungsausschuss zu klären sein, wie viel Steuergeld zum Zwecke der Propaganda verausgabt wurde. Ob es angesichts, der vom Bürgermeister propagierten Spar- und Steuererhöhungspolitik opportun war, mehrere tausend Euro für dubiose Angelegenheiten, wie z.B. dem Besuch eines Seminars bei Hyperskill, bei dem auch Herr Urban beschäftigt ist, zu verausgaben, ist vor allen Dingen eine moralische Frage. Es kann nicht angehen, dass Bürgermeister und Stadtbeigeordneter Geld für Luxus- Braut sich da was über dem Übach-Palenberger Rathaus zusammen? seminare ausgeben, während dem Bürger zeitgleich das Geld aus der Tasche gezogen wird. Alleine die Tatsache, dass Geld an eine Briefkastenfirma gezahlt wird und es nur mündliche Verträge gibt, ist wohl einmalig und vorsichtig ausgedrückt, für eine Kommunalverwaltung unüblich.“ Und Rainer Rißmayer, Fraktionsvorsitzender der Grünen, äußert sich wie folgt: „Wir Grüne bedauern sehr, dass es soweit kommen musste, es ist eine trauriger Akt, durch den das Vertrauen in Politik und Verwaltung – unabhängig vom Ergebnis der Untersuchungen – beschädigt wird. Auf der anderen Seite sind wir froh, dass externe Kräfte – also Staatsanwaltschaft und Kommunalaufsicht – jetzt hoffentlich für eine lückenlose Aufklärung sorgen. Unabhängig von der juristischen Relevanz geht es auch um eine moralische Verantwortung. Und da müssen wir leider feststellen, dass die ganze Geschichte unsäglich und unwürdig ist. Ein Bürgermeister hat für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt keine kostenlo- sen Zimmer im Schloss zu stellen, keine Verträge mit Briefkastenfirmen in England zu schließen, keine Rechnungen aus Vietnam zu bezahlen und keine mündlichen Absprachen zur Bezahlung zu treffen. Befremdlich wirkt dann auch der Rechnungsprüfer der Stadt ‚ich habe alle Vertragsangelegenheit geprüft und kann keine Unregelmäßigkeiten entdecken‘. Welche Verträge er da geprüft hat, erschließt sich uns noch nicht.“ Und Corinna Weihnhold, Fraktionsvorsitzende der UWG ergänzt: „Leider sind viele gewählte Volksvertreter von der untersten Ebene (Kommune) bis zur höchsten Ebene (Bundestag) profilierungssüchtig. Leidtragender ist der Bürger und damit der Steuerzahler, der für die politischen Eskapaden und Profilneurosen einiger Politiker zur Kasse gebeten wird. Klappt ein Projekt, klopft man sich selbst lobend auf die Schulter – wird das Projekt in den Sand gesetzt, sind alle anderen Schuld und der Bürger wird mit seinen Steuergeldern zur Kasse gebe- Fahrt zum rosenfestival Aktion:Gold+Bernstein Übach-Palenberg. Die Dorfgemeinschaft Windhausen fährt am Samstag, 13. August, zum alle zwei Jahre stattfindenden Rosenfestival nach Lottum. Die Abfahrt ist um 9 Uhr in Windhausen und die Rückkehr ist, nach einem gemeinsamen Abendessen, für 20 Uhr geplant. Für die noch freien Plätze im Bus werden noch verbindliche Anmeldungen unter der Telefonnummer !02451/3327 entgegen genommen. Hier erfahren Sie auch Näheres zu den Kosten. y von Montag 01.08. bis Mittwoch bauwagen aufgebrochen 03.08. Wir kaufen (alt & neu) · Bernstein · Gold · Schmuck · Münzen · Barren · Silberbesteck auch mit Auflage (ab 90) · Tafelsilber (ab 800) · Zahngold (mit und ohne Zähne) · Platin · DM-Münzen Tausch (gebührenpflichtig) Beratung, Bewertung, aBwicklung – sicher und seriös. ten. Denn solange wie die Verantwortlichen mit den ihnen anvertrauten Geldern weiter so sorglos umgehen, dafür nicht in Regress genommen werden, wird sich dieser Schlendrian nicht ändern. In wieweit Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch Steuergelder für seine Propagandazwecke missbraucht hat, wird zur Zeit durch die Aachener Staatsanwaltschaft überprüft. Das Ergebnis steht noch aus. So lange das Geld aus eigener Tasche für eine Image Aufpolierung fließt, ist das nicht strafbar. Aber 45000.00 Euro aus dem städtischen Haushalt zu entnehmen wäre strafbar! Warten wir das Ermittlungsergebnis der Staatsanwaltschaft ab. Unverantwortlich waren in der Vergangenheit und sind in der Gegenwart Entscheidungen ohne die Einbindung des Stadtrates zustande gekommen. Beispielsweise die Derivatgeschäfte unter der Verantwortung des Amtsvorgängers, die uns Schulden in Höhe von 17 Millionen EUro hinterlassen haben. Beispielsweise die Verhandlungen mit dem Wasserwerk Heinsberg unter der Verantwortung des jetzigen Bürgermeisters mit Strafzahlungen in Höhe von 182.000 Euro, was von der Regierungspräsidentin überprüft wird. Auch Prestige Maßnahmen im Namen der Euregio 2008 haben in Übach-Palenberg für unliebsame Schlagzeilen gesorgt und viel Steuergeld vernichtet (Klangbrücke). Um das politische Ansehen in ÜbachPalenberg nicht weiter zu beschädigen, muss sich eine Menge ändern. Wir als Politiker sollten wieder eine Vorbildfunktion erstreben, was damit anfängt, in dem jeder von uns erst einmal vor der eigenen Haustür kehrt.“ y U: NE in T Z te rns uf! Be nka a T JE Übach-Palenberg. Zwischen Samstag, 23. Juli, 19 Uhr und Sonntag, 24. Juli, 15 Uhr, drangen unbekannte Täter zunächst auf das Gelände eines Hundesportvereins an der Dammstraße ein. Dann brachen sie einen auf dem Hundeplatz aufgestellten Bauwagen auf und nahmen daraus eine Motorsäge, einen Werkzeugkoffer und Leergut mit. y LokaLes Freitag, 29. Juli 2016 · Nummer 175 Seite 17 C1 Absätze oder Hauptsätze? Enissa Amani präsentiert am 30. september ihr erstes Liveprogramm „Zwischen Chanel und Che Guevara“ in der stadthalle alsdorf auf dem Markplatz Geilenkirchen findet die NeW-Musiksommernacht mit dem Duo „stimmFaRBen“ und „Lagerfeuer“ statt. Foto: agsb Lagerfeuer auf dem Marktplatz NeW-Musiksommer im august mit „stimmFaRBen“ Geilenkirchen. Nach Gastspielen in Übach-Palenberg und Wassenberg kommt der NEW-Sommer nun nach Geilenkirchen: Am Samstag, 6. August, startet auf dem Markplatz vor der Pfarrkirche St. Marien das Sommer-Musikevent. Los geht die Partynacht um 19 Uhr mit dem Duo „stimmFARBEn“: Die aus Immendorf stammende Denise Aymanns ist vielen noch im Gedächtnis als Finalistin der Fernsehshow „Deutschland sucht den Superstar“ 2004. Ihr Musiker-Kollege Ralf Simons ist seit Jahren in der Region bekannt. Zusammen präsentiert das eingepielte Duo Rockund Popsongs auf seine ganz unnachahmliche Art. Geheimtipp „Einem Geheimtipp des Bürgermeisters hat die Stadt das Engagement der Gruppe ‚Lagerfeuer‘ zu verdanken“, erzählt Patrick Beckers von der NEW. Die Aachener Gruppe habe dem NEW-Mann sofort gefallen, und so war die Zu- sammenarbeit schnell beschlossene Sache. Lagerfeuer – das sind Bernd Weis (Gitarre/Gesang), Heiko Wätjen (Kontrabass/Gesang) und Yann Le Roux (Cajon/ Gesang) – begeisterte schon auf vielen Konzerten in der Region mit ihrer handgemachten Rock- und Popmusik, zuletzt beim großen Burgfestival in Heinsberg. Gute Laune Die Gruppe findet schnell Kontakt zum Publikum, erfüllt Musikwünsche und sorgt für strahlend gute Laune. Nicht nur Fans von Simon&Garfunkel, Queen oder Depeche Mode kommen bei dieser Band auf ihre Kosten. „Geilenkirchen freut sich enorm auf diese NEW-Musiksommernacht“, erklärt Bürgermeister Georg Schmitz und dankt der NEW für ihr Engagement. Ein weiterer Dank des Bürgermeisters galt Gort Houben, dem Leiter des Kulturamtes, für die Organisation. (agsb) Leser schreiben „Fallen Bürgermeister als allwissende vom Himmel?“ Hubert Spiertz aus Übach-Palenberg schreibt zur Propaganda-Affäre in Übach-Palenberg, in der die Staatsanwaltschaft gegen Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) Ermittlungen aufgenommen hat: In diesen Angelegenheiten sollte jeder einmal etwas nachdenken. Ehe wir Urteile fällen und an Stühlerücken denken, gibt es einige Fakten, die beachtenswert sind und eventuell etwas mehr Klarheit schaffen könnten. Mir liegt ein Dokument vor mit dem Wappen unserer Stadt, ausgegeben im Dezember 1997, das ab Januar 1998 ein Amtsblatt für unsere Stadt herausgegeben wird. Ratsbeschluss vom Dezember 1997 zur besseren Information unserer Bürger, unterzeichnet vom damaligen Bürgermeister Herrn SchmitzKröll. Niemand verwundert Unter den Erklärungen warum – wieso – wofür ist in einem Absatz die Betreuung und Herausgabe dieses Amtsblattes durch den EuregioSelfkant Verlag aus Selfkant-Süsterseel vermerkt, natürlich in enger Kooperation mit dem Haupt- und Personalamt unserer Stadt. Weiterhin wird vermerkt, dass das Amtsblatt somit ein positives Beispiel ist, wie öffentliche Hand und Privatwirtschaft zum Vorteil der Bürger zusammenarbeiten können, mit dem Ziel einer Kostenreduzierung. Laut Aussagen von Herrn Weiß- born in einem Interview wurde ein Vertrag von zehn Jahren abgeschlossen. Wann wurde dieser Vertrag beendet? Vorzeitig oder nach Ablauf? Nach Ablauf müsste dies dann im Januar 2008 gewesen sein. Wenn vorzeitig, wurden Abstandszahlungen getätigt? Die Texte im damaligen Amtsblatt ähneln den jetzt beanstandeten. War Herr Urban etwa damals auch schon zur Textoptimierung tätig? Und dies zehn Jahre lang? Zur Bemerkung von Herrn Rißmayer in diesem Interview, es gebe keine Einwohnerversammlungen mehr, sondern nur noch CDU-Stammtische für Informationen, Vorstellungen und Fragestellungen unserer Bürger, muss ich widersprechen. Diese Gesprächsrunden sind für jeden zugängig, jeder kann mit offenem Visier sich zu allen Themen äußern und Fragen und Anmerkungen stellen, sich bei Bedarf Information einholen. Die zweite Anmerkung ist eine allgemeine menschliche: Fallen Bürgermeister als Allwissende vom Himmel? Oder werden sie schon als Bürgermeister geboren? Wird nicht auch in unserer Nachbarstadt Geilenkirchen der von den Bürgern überraschend gewählte, volksnahe, beliebte Bürgermeister Georg Schmitz bisweilen kritisiert, weil er sich beraten lässt? Alle in der Öffentlichkeit stehende Personen jeglicher Art und Funktion nehmen Beratungen, niemand ist verwundert darüber. Alsdorf. „Zwischen Chanel und Che Guevara“ – unter diesem Motto präsentiert Enissa Amani am Freitag, 30. September, 20 Uhr, in der Stadthalle Alsdorf, Denkmalplatz, ihr erstes Liveprogramm. Die Vollblut-Tussi mit Grips widmet sich darin den großen Fragen dieser Welt: Absätze oder Hauptsätze, elitepartner.de oder doch lieber Zwangsheirat, und warum wird selbst im Europa des 21. Jahrhunderts hübschen Frauen automatisch der Intellekt abgesprochen? eines politisch verfolgten Literaten und einer Ärztin intelligent-komische Parallelen zwischen Nietzsches Philosophie und Kim Kardashians „Arsch“. Zwischen Anti-Kapitalismus und Modetipps. Zwischen Gangsterrap und der iranischen Opposition. Und sie erklärt uns, warum Nasen-OPs den Neoliberalismus widerlegen. Die Neuentdeckung Die Inhalte ihres Bühnenprogramms halten dabei immer die Balance zwischen provokant-ehrlichem amerikanischem Stand-up und deutschem Kabarett. „Die persische Volker Pispers mit Marilyn Monroes Kleid“ bringt die Verwirrtheit ihrer Generation auf die Bühne und hat nicht mal den Anspruch, diese Verwirrung aufzulösen. Frei nach dem Motto: „Doppelmoral ist das neue Schwarz und alles ist gut, solange wir WLAN haben.“ Tickets für Enissa Amani sind ab sofort erhältlich im Medienhaus Aachen, Dresdener Straße 3, und beim Kundenservice des Medienhauses Aachen, im Elisenbrunnen, Friedrich-Wilhelm-Platz 2, in Aachen. Das verspricht der Veranstalter: Enissa Amani ist die Neuentdeckung der deutschen KabarettSzene. Innerhalb eines Jahres eroberte die im Iran geborene Deutsch-Perserin die Bühnen und TV-Studios des Landes im Sturm. Was Enissa so außergewöhnlich macht ist nicht der Kontrast zwischen iranischem und deutschem Background, sondern der zwischen ihrer sozialistischen Erziehung und der unausweichlichen Anziehung der materiellen Güter dieser Welt – zwischen Chanel und Che Guevara eben. Geboren im Iran, geflüchtet nach Deutschland und angekommen in der Welt, findet die Tochter „Persische Volker Pispers“ steht am 30. september auf der Bühne der stadthalle: enissa amani präsentiert „Zwischen Chanel und Che Guevara“. Foto: stephan Pick 88 Jahre „KG Lott se loope“ Immenwauweiler Feierlichkeiten beginnen am Freitag, 5. august, mit einem Konzert der „Räuber“. sonntag „sommerjeck“. Geilenkirchen-Immendorf. Die Kreissparkasse Heinsberg und die Raiffeisenbank Erkelenz eG präsentieren das Jubiläumskonzert der KG „Lott se loope“ Immenwauweiler 1928 als ein Open-Air-Konzert der Spitzenklasse. Dat es Heimat 88 Jahre Karnevalsgesellschaft sind ein Grund, das Sommerloch mit diesem grandiosen Konzert zu füllen. Am Freitag, 5. August, hat die KG „Die Räuber“ mit ihrem Programm „Dat es Heimat“ bei hoffentlich gutem Wetter verpflichtet. Mit dem Konzert soll auf die kommende Jubiläumssession aufmerksam gemacht werden. Statt Urlaub bietet die Karnevalsgesellschaft einen Open-Air-Abend mit toller Stimmung und erstklassiger Musik. Die Pearls aus Geilenkirchen sowie Jukebox Modus runden das Konzert ab. Große Künstler verdienen auch ein tolles Ambiente: Die Bühne wird das Herz der Zuschauer begeistern. Noch sind für alle Kunden der Kreissparkasse Heinsberg und für die Kunden der Raiffeisenbank Erkelenz eG vergünstigte Karten für 16 Euro in allen Filialen zu bekommen. Alle, die nicht Kunden sind, erhalten ebenfalls die Karten in den Filialen – und das für 19,28 Euro. Einlass ist ab 18 Uhr, die Vor- gruppe beginnt um 18.30 Uhr, offizieller Beginn ist dann um 19.28 Uhr. An diesem Abend werden auch die Tollitäten der kommenden Session vorgestellt. Aufgrund des Jubiläums stellt die KG „Lott se loope“ Immenwauweiler 1928 die nächste Stadtregentschaft der Stadt Geilenkirchen. Sommerfest Wer dann noch nicht genug hat: Am Sonntag, 6. August, geht es weiter mit dem „SommerJeck“, welches erstmalig in der Region stattfindet. Ab 15 Uhr beginnt der Verein mit dem Sommerfest für die ganze Familie mit Circus Gioco, Hüpfburg, Kinderschminken, Kaffee, Kuchen und einem bunten Programm. Ab 17.30 Uhr präsentieren sich dann beim „SommerJeck“ bekannte Künstler und Newcomer. Zu sehen und zu erleben sind TopMusikgruppen, Solisten, Redner, Comedians und Tanzgruppen und selbstverständilch alles live. Natürlich stehen die Künstler auch während der Veranstaltung für Gespräche zur Verfügung. Mit dabei sind Fred van Hallen, Mister Feinripp, der Flachlandtiroler und viele mehr – und das alles an nur einem Tag bei freiem Eintritt. Den Sonntagsausflug sollte man an diesem Tag nach Immendorf planen. Fahrradständer Ergebnis einer Partnerschaft Realschule Geilenkirchen und die Firma „as Tech“ sind seit zwei Jahren durch „kurs“ verbunden Geilenkirchen. „Es ist eine Kleinstserie gewesen“, lobt Peter Pauli, Leiter der Realschule Geilenkirchen, anerkennend die drei Fahrradständer, die der Schulgemeinde kürzlich übergeben wurden. Sie sollen ein äußeres Zeichen der Kurs-Partnerschaft zwischen der Geilenkirchener Firma „AS Tech“ und der Lernanstalt darstellen. Erster Preis auf Landesebene „Kurs“ bedeutet „Kooperationsvertrag Unternehmen der Region und Schulen“ und ist eine Initiative der Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern und Bezirksregierung Köln. Dadurch sollen Schüler mit Betrieben in Kontakt kommen und Gelegenheit haben, Praktika zu absolvieren, Firmen zu besichtigen, einen Einblick in Bewerbungsgespräche zu erlangen, betriebswirtschaftliche Fragestellungen zu erkunden, kaufmännische Abläufe kennenzulernen und vieles mehr. Seit Mai 2014 hat die Realschule mit „AS Tech“ eine solche Vereinbarung abgeschlossen, unterstützt von der „Debeka-Versicherung“ und deren Organisationsleiterin Danuta Sawitzki. Schlösser, eine gute Möglichkeit, Fachkräfte zu gewinnen, und Pauli betont: „Wir suchen noch weitere Betriebe, die mit uns zusammenarbeiten möchten.“ Im vergangenen Oktober, erzählt der Schulleiter, habe sich der Technikkurs seiner Schule an einem Kurs-Wettbewerb unter dem Motto „Ein Bild von einem Unternehmen“ beteiligt und den Prototypen eines Fahrradständers entwickelt. Man sei damit zum Auswahlgremium der Bezirksregierung nach Köln gefahren, und die- ses Projekt von vier technikbegeisterten Jungen sei besonders gut angekommen. Der ganze Kurs habe dann den ersten Preis auf Landesebene gewonnen – den „KursAward 2015“. Nicht wasserdicht Leider war der Fahrradständer jedoch, wie sich später herausstellte, nicht wasserdicht, also vervollkommnete man ihn in den Osterferien mit Hilfe von „AS Tech“, wobei die Firma das Material für die Optimierung kostenlos zur Verfügung stellte. Inzwischen sind drei blaue Ständer fertig und konnten stolz der Schulgemeinde übergeben werden. Die vier Tüfftler denken gerne an die Zeit des Werkelns zurück, und Sebastian Kösters meint: „Ich fand‘s lustig – ich habe die Bögen gekrümmt.“ Achim Frissen erinnert sich: „Ich habe bei der Entwicklung des Holzmodells mitgearbeitet“ und Mike Schmidt findet: „Es war eine gute Erfahrung, zu sehen, wie so etwas hergestellt wird.“ Beide Seiten profitieren Beide Seiten – Jugendliche und Unternehmen – profitieren davon. So sieht die Marketing- und Vertriebsleiterin Julia Schlösser von „AS Tech“ hierdurch für das Unternehmen ihres Vaters, Arndt schulleiter Peter Pauli (r.) freut sich über die Übergabe von drei Fahrradständern an die Realschule, angefertigt von achim Frissen, Mike schmidt und sebastian kösters in Zusammenarbeit mit Julia schlösser von der Firma „as Tech“ (l.). SUPER MITTWOCH | Seite 7 B Mittwoch, 10. August 2016 cDU-Stadtverband hat geld gezahlt Urban hat „kleinen Auftrag“ im Wahlkampf 2014 erledigt von günther von Fricken Übach-Palenberg. Harmut Urban hat nicht nur für die Stadt Übach-Palenberg gearbeitet – wir berichteten in den letzten CDU-Stadtbverbandsvorsitzender Oliver Walther nimmt Stellung. FOtO: Günther vOn FriCken Wochen ausführlich über die so genannte „Propaganda-Affäre“ – sondern er war unter anderem auch im Auftrage der Übach-Palenberger Christdemokraten tätig. Konkret geht es dabei um den Wahlkampf . Wie CDUStadtverbandsvorsitzender Oliver Walther, der erst seit Vorsitzender ist, sagt, sei Urban damals im Rahmen eines „kleinen Auftrages“ für den Stadtverband tätig gewesen, habe dabei jedoch nicht zum Wahlkampfteam gehört. Urban habe Textentwürfe geliefert, die intern weiterbearbeitet worden seien. Hierfür habe er „selbstverständlich auch ein Salär erhalten“. Zur Höhe der Zahlungen wollte Walther keine Angaben machen. Im Gegensatz zu den Zahlungen an Urban aus der Stadtkasse handelt es sich bei den Zahlungen der Christdemokraten nicht um y Steuergelder. Fahrt an den niederrhein verein für Denkmalp ege bietet eine interessanten Aus ug an Übach-Palenberg. Der Verein für Denkmalp ege und Landschaftsschutz lädt Geschichts- und Kunstinteressierte zu einer Tagesfahrt zum Unteren Niederrhein ein. Natur, Geschichte und Kunst ist Thema der Exkursion. In der alten Herzog- und Bäderstadt Kleve werden die Barock- und Landschaftsgärten aus dem . und . Jahrhundert Hauptbesichtigungspunkt sein. Die Grenzstadt Emmerich ist durch ihre Lage am Rhein mit der Rheinpromenade bekannt. Der Eltenberg bekannt durch das ehem. Damenstift und eine mittelalterliche Brunnenanlage ist Besichtigungspunkt am Nachmittag. Die Leitung und Führungen liegen in Händen des Kunsthistorikers Georg Tilger aus Aachen. Die Fahrt ndet am Sonntag, . August, statt. Auskunft und Anmeldungen unter Tel. / bei Helmut Landy scheidt. angemerkt Jagd auf kleine Monster E zu nden und in in Sommerder realen Umgeabend in bung einzufangen. unserer ReEin Spiel, das beim gion. Und wie Urlaub in Spanien schon so oft regnet ebenso gespielt es. Nicht gerade wird wie in heimidas beste Wetter, scher Umgebung, um sich auf den denn Pokemons Weg in das Übachgünther von sind halt weltweit Fricken Palenberger Freiunterwegs. Und bad oder zum das schon seit über Carl-AlexanderJahren, was vielleicht ein Park in Baesweiler zu machen. Und doch nden sich Grund für den aktuellen hier Jugendliche ein. Aller- Hype ist. Denn schon seit dings machen sie gar keine zwei Jahrzehnten sind MenAnstalten aus dem Auto aus- schen von Pokemons in Form von Gameboy-Spielen, zusteigen. Vielmehr sitzen sie dort mit Pokemon-Sammelkarten ihrem Smartphone in der oder eben jetzt per App fasHand und haben einen ziniert. Wobei ja in diesem Punkt fest im Visier. Des Rät- Sommer die reale und die sels Lösung: Wie so viele virtuelle Welt miteinander Menschen weltweit sind sie verschmelzen. Sehr zur auf der Jagd nach Poke- Freude übrigens auch vieler Eltern: Denn „Pokemon Go“ mons. Ziel ist es, jene kleinen Monster mit Hilfe bedeutet: Zeit im Freien verder GPS-Daten des Handys bringen und sich dabei auch und der App „Pokemon Go“ noch bewegen. Großer Stofmarkt Sonntag, 21. August 2016, 11 - 17 Uhr Tivoli Eissporthalle in Aachen Geilenkirchen Seite 15 · Nummer 187 · Freitag, 12. August 2016 Seit Tagen gegen Mitternacht wird Kiebitz um den Schlaf gebracht./ Das Telefon macht heftig Krach, und Kiebitz ist sofort hellwach./ Am andern Ende niemand dran, zumindest hört es sich so an./ Der Schreiber liegt nun wach und grübelt: Hat ihm jemand was verübelt?/ War er so frech und niederträchtig? Und ärgert sich gar jemand prächtig?/ An Schlaf ist gar nicht mehr zu denken, da kann er sich das Hirn verrenken./ Am Tage sechs der Triezerei, ist es mit der Geduld vorbei./ Um Mitternacht springt er herbei, schaut auf das Display schnell dabei./ Es war nur der Wecker, schau! Von Kiebitz falsch gestellt – wie schlau!/ Jetzt herrschet nächtens wieder Ruh, kein Klingelton setzt ihm mehr zu. kurz notiert Unbekannte stehlen Regenfallrohre Geilenkirchen. In der Nacht zum Mittwoch haben unbekannte Täter an zwei Häusern Teile der Regenfallrohre gestohlen. Wie die Polizei gestern mitteilte, ereignete sich die Diebstähle am Nierstraßer Weg und am Niederheider Weg. Die Täter beschädigten den am Haus verbliebenen Teil der Rohre. Polizei sucht flüchtigen Unfallverursacher Heinsberg. Ein unbekannter Autofahrer hat am Mittwoch in einem Parkhaus ein parkendes Auto beschädigt, ohne sich um den entstandenen Sachschaden zu kümmern. Wie die Polizei mitteilte, ereignete sich der Unfall zwischen 10.40 Uhr und 11.10 Uhr in einem Parkhaus an der Straße Auf dem Brand. Der Unfallverursacher wurde offenbar beobachtet. Die Eigentümerin des roten Ford Focus fand an ihrer Windschutzscheibe einen Zettel mit dem Kennzeichen des flüchtigen Fahrzeugs. Die Polizei sucht nun den Verfasser des Zettels und weitere Zeugen. Hinweise an das Verkehrskommissariat in Heinsberg unter ☏ 02452/920 0. Aktentasche aus Auto gestohlen Geilenkirchen. Unbekannte haben am Mittwoch aus einem Auto, das an der Straße Theodor-Heuss-Ring stand, eine Aktentasche gestohlen. Der Diebstahl ereignete sich laut Polizeibericht zwischen 13 und 14.10 Uhr. Verkehrsschilder vor Kreisverkehr entwendet Erkelenz. An der Kreisstraße 29 sind erneut Verkehrsschilder gestohlen worden. Wie die Polizei mitteilte, haben Unbekannte zwischen Donnerstag, 4. August, und Montag, 8. August, vor dem Kreuzungsbereich zur Kreisstraße 31 zwei Verkehrsschilder und die dazugehörigen Pfosten entwendet. Auch vor dem Kreisverkehr zur Landstraße 119 wurde ein Verkehrsschild gestohlen. Schon im Juli musste die Polizei den Diebstahl der Schilder melden. Hinweise an die Polizei in Erkelenz unter ☏ 02452/920 0 entgegen. kontakt GEIlEnkIRcHEnER zEItUnG lokalredaktion Tel. 0 24 51 / 4 09 56-30 Fax 0 24 51 / 4 09 56-49 E-Mail: [email protected] Thorsten Pracht (verantwortlich), Jan Mönch, Udo Stüßer leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 kundenservice Medienhaus vor ort: Buchhandlung Lyne von de Berg (mit Ticketverkauf) Gerbergasse 5, 52511 Geilenkirchen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.30 bis 14.00 Uhr „klimacamp“ Kohlgegner planen große Aktion im Kreisgebiet Schlemmer-markt Goldene Ente lässt Sternekoch strahlen ▶ Seite 18 ▶ Seite 19 Eine Leiter, die aus dem tiefen Loch hilft Die Selbsthilfegruppe für Psychosomatische Erkrankungen in Geilenkirchen hilft Betroffenen mit Ängsten und Depressionen Von annika kaStieS Geilenkirchen. Es war an einem Samstagmorgen beim Frühstück, als die Fassade, hinter der Paul mühsam seine Ängste und Sorgen zu verbarg, einstürzte und er am Esstisch zusammenbrach – „heulend wie ein kleines Kind“. Nach zwei Jahren des „Zähnezusammenbeißens“ war Schluss. Der Herzinfarkt, der Jobverlust, die Selbstzweifel. Der Mittfünfziger war mit den Nerven am Ende. Die Diagnose: Burnout. Oder vielmehr eine lange Zeit nicht erkannte Depression. Das war 2014. Den Anfang der Abwärtsspirale verortet Paul im Jahr 2011. Damals erlitt er einen Herzinfarkt. Es war bereits sein zweiter, und die Auswirkungen waren heftig. Fünf Tage lang lag er auf der Intensivstation. Serie hilfe zur Selbsthilfe „Ich wäre fast gestorben“, berichtet Paul. Im Frühjahr 2012 begann die stufenweise Wiedereingliederung in seinen alten Arbeitsplatz. Doch der nächste Rückschlag folgte nur sechs Monate später mit der Kündigung. Paul tat das, was er vermeintlich am besten konnte: Er blieb zäh, suchte sich einen neuen Job und biss die Zähne zusammen – bis zu jenem Samstagmorgen am Frühstückstisch. Die Einsicht, dass er professionelle Hilfe brauchte, fiel Paul nicht leicht. Doch er hatte Glück. Bei der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) in Gangelt bekam er schnell einen Therapieplatz. Dort wurde ihm eine Reha-Maßnahme in der Ambulanten Reha am Krankenhaus Geilenkirchen empfohlen. Er habe dort nicht nur gelernt, die sich ständig drehende Gedankenspirale im Kopf mit gezielten Mit den Problemen nicht allein bleiben: Betroffene, die unter Depressionen leiden, finden in der Gemeinschaft von Selbsthilfegruppen Stabilität. Wichtig ist, nicht in den alten Trott zurückzukehren. Foto: imago/Thomas Eisenhuth Techniken zu unterbrechen. Er habe auch viel aufgearbeitet und über sich gelernt, sagt Paul. Zum Beispiel, dass er sich zu stark über seine Arbeit und seine Leistung definiert habe. Vor seinem Herzinfarkt hätten 14- bis 16-Stundentage zu seinem Arbeitsalltag gehört. Auch mal Nein sagen, das sei nicht seine Stärke gewesen. Beim Bemühen, es anderen recht zu machen, habe er sich selbst vernachlässigt. Einfach sei der Weg zu dieser Erkenntnis nicht gewesen. „Es hat zwei Wochen gedauert, bis ich burnout oder Depression? Die Definition ist unklar Die Unterscheidung zwischen Burnout und Depression ist schwierig. Nach Angaben der Deutschen Depressionshilfe gibt es keine international akzeptiert Diagnose Burnout und auch keine klaren Diagnosekriterien. Meist wird von Burnout gesprochen bei einem Zustand großer Erschöpfung, verbunden mit innerer Unruhe, Schlafstörungen und dem Gefühl der Überforderung. Das sind aber Symptome, die auch im Rahmen depressiver Erkrankungen auftreten. Von Depression spricht man, wenn Krankheitszeichen wie tiefsitzende Freudlosigkeit, gedrückte Stimmung, Schuldgefühle, Schwunglosigkeit, Schlafstörungen, Appetitstörungen, Hoffnungslosigkeit und einige andere für mindestens zwei Wochen vorliegen. Die Selbsthilfegruppe für Psychosomatische Erkrankungen in Geilenkirchen richtet sich vor allem an Betroffene mit Ängsten und Depressionen bis zu einem gewissen Schweregrad. Die Gruppe trifft sich jeden zweiten Mittwoch (gerade Wochen) von 18 bis 19.30 Uhr in der Ambulanten Reha am Krankenhaus Geilenkirchen, Martin-Heyden-Straße 32, 3. Etage. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Betroffene können sich bei Paul, dem Moderator der Gruppe, unter der Handynummer ☏ 0172/26 12 482 melden. Die Idee, die Selbsthilfegruppe selbst geredet habe.“ Auch heute fällt es Paul schwer, zu gründen, sei im Rahmen der Reoffen über seine Erkrankung zu ha-Nachsorge entstanden. Denn sprechen. Dass psychische Leiden mit dem Ende der Reha-Maßin der Gesellschaft immer noch nahme sei man nicht „geheilt“, negativ behaftet sind, weiß er aus wie Paul betont. Wenn Betroffene persönlicher Erfahrung. Der Ver- in den alten Trott zurückkehrten, such, seinen Eltern von seiner Er- seien sie schnell wieder da, wo sie krankung zu berichten, sei frucht- vorher waren. Auch wenn einzelne los geblieben. Lediglich seine Frau Episoden einer depressiven Erund einige enge Freunde wüssten krankung nach Angaben der DeutBescheid. Auch deshalb möchte schen Depressionshilfe in der RePaul seinen vollen Namen nicht in gel gut behandelbar seien, geht die der Zeitung lesen. Wirklich offen über alles reden, das könne er „Es gibt Tage, an denen die vor allem in der SelbstDepression so tiefgreifend ist, hilfegruppe für Psychosomatische Erkrankundass man in ein schwarzes gen, die er seit der GrünLoch fällt und kein Licht dung vor einem Jahr leitet. Sie richtet sich vor almehr sieht.“ lem an Betroffene mit PAUl, MoDERAtoR DER Ängsten und DepressioSElbStHIlfEGRUPPE nen. Rund zwölf Männer und Frauen treffen sich alle 14 Tage in den Räumen der Ambulanten Reha (siehe Therapie nach der AkutbehandInfokasten), um Themen anzu- lung weiter. Dann steht der Schutz sprechen, über die sie zum Teil vor einem Rückfall im Vordernicht einmal mit ihrem Ehepart- grund. ner reden könnten, sagt Paul. Auch Das Stichwort laute Achtsamwenn die Gruppe intern bereits als keit, betont Paul. Denn auch bei „Selbsthilfegruppe Paul“ bezeich- ihm seien die Zeiten, in denen die net werde, sehe er sich nicht als de- Sorgen überhand zu nehmen droren Leiter, sondern als Moderator. hen, nicht plötzlich vorbei. „Es „Schließlich sind wir alle keine gibt Tage, an denen die Depression Fachleute, sondern nur Betrof- so tiefgreifend ist, dass man in ein fene.“ schwarzes Loch fällt und kein Licht mehr sieht“, beschreibt es Paul. Dann wache man morgens auf, ohne Antrieb, lege sich aufs Sofa und warte darauf, „dass jemand einem eine Leiter reicht, damit man aus dem Loch wieder rauskommt“. kein Ersatz für eine therapie Eine solche Hilfestellung versuche die Selbsthilfegruppe zu geben. Wobei Paul ihre Grenzen deutlich benennt. Menschen mit schweren Depressionen bis hin zu Suizidgedanken seien bei ihnen Fehl am Platz. „Da müssen Fachleute ran.“ Ziel der Gruppe sei es, Betroffenen Stabilität zu bieten, zumal bislang alle Mitglieder den Weg zum Fachmann bereits hinter sich hätten. Eine therapeutische Behandlung könne die Selbsthilfegruppe somit nicht ersetzen. „Wenn wir erkennen, dass jemand tiefgreifende Probleme hat, dann beraten wir gerne und vermitteln eine Therapie“, betont Paul. Je früher die begonnen werde, desto besser. Das habe er schließlich selbst schmerzlich einsehen müssen. Die regelmäßigen Treffen der Gruppe zwingen ihn nun dazu, weiter an sich zu arbeiten, daran zu denken, sich nicht zu viel aufzubürden. Einen neuen Job hat Paul mittlerweile gefunden, eine 75-Prozent-Stelle – darauf hat er geachtet. „Wohl der Versuch, von eigenen Fehlern abzulenken“ Propaganda-Affäre: Der SPD-Vorsitzende Alf-Ingo Pickartz stellt klar, dass Hartmut Urban nie von seinem Verband bezahlt worden sei Von Jan mönch Übach-Palenberg. Es war zwar nur ein kurzer Nebensatz, doch dürfte die Übach-Palenberger CDU ihn mit Bedacht gewählt haben. Unsere Zeitung hatte den Verband zur schriftlichen Offenlegung von Zahlungen an Hartmut Urban insbesondere im Wahlkampf 2014 aufgefordert. Wochen später räumte der Stadtverbandsvorsitzende Oliver Walther ein, dass es einen Auftrag und Zahlungen an den sogenannten Journalisten und Politikberater gegeben hat. Und im Übrigen, schrieb Walther, sei Urban ja auch schon für SPD und UWG tätig gewesen. Der Hinweis verfehlte seine Wirkung nicht. Zwei Tage nach der Veröffentlichung widerspricht der Übach-Palenberger SPD-Vorsitzende Alf-Ingo Pickartz – ebenfalls schriftlich – dem CDU-Chef: „Die Behauptung von Oliver Walther, dass Hartmut Urban auch für die SPD gearbeitet hätte, ist falsch und wohl der missglückte Versuch, von eigenen Fehlern abzulenken.“ Dies gelte sowohl für seine eigene Zeit als Vorsitzender, also seit 2013, als auch für die Zeit seines Vorgängers Heiner Weißborn, also ab 2004. Ganz im Gegenteil: Urban habe schon lange vor den durch Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch veranlassten Zahlungen an Urban, die Widerspricht CDU-Chef Walther: Übach-Palenbergs SPD-Vorsitzender Alf-Ingo Pickartz. Foto: Mönch es seit Anfang 2013 gab, in ver- warf. Und nach allem, was man schiedenen Publikationen immer weiß, war Urban sogar selbst Parwieder Übach-Palenberger Sozial- teimitglied. Dies geht etwa aus demokraten ins Visier genommen: einer Meldung hervor, die 2005 in „Urban hat seit 2003 in demselben dieser Zeitung stand – Gegenstand Stil, den er in seinem Blog ge- der Meldung war Urbans Austritt braucht hat, führende Vertreter aus der SPD. „Die Partei hat ihre der SPD immer wieder verun- Seele verraten“, erklärte er damals glimpft. Dazu gehörten unter an- mit Blick auf die Hartz-IV-Gesetzderem der ehemalige Bürgermeis- gebung. Er wolle sich von nun an ter Paul Schmitz-Kröll, der ehema- bei der „Wahlalternative Arbeit lige Fraktionsvorsitzende Franz-Jo- und soziale Gerechtigkeit“ polisef Fürkötter, Bürgermeisterkandidat Ralf Kouchen innerhalb des „Ich frage mich, wieso nicht Kommunalwahlkampfs einfach die Summe genannt 2014 und der ehemalige Stadtverbandvorsitzende wird.“ Heiner Weißborn. Dies Alf-InGo PIckARtz, zieht sich bis heute wie SPD-VoRSItzEnDER ein roter Faden durch die Veröffentlichungen von Herrn Urban“, schreibt Pickartz. tisch betätigen. Die sehr weit links Was auch immer die Gründe für stehende Gruppierung, besser beUrbans Abneigung gegen die So- kannt unter ihrem Kürzel WAsG, zialdemokratie sind: angeboren sorgte zu jener Zeit kurzzeitig poliwurde sie ihm nicht. Bekannt ist tisch für Furore und ging später geetwa, dass er schon zu Zeiten von meinsam mit der PDS in der heutiBürgermeister Paul Schmitz-Kröll gen Linkspartei auf. Ob Urban (SPD) für das Rathaus arbeitete, seine Ankündigung wahr machte, sich mit Schmitz-Kröll aber über- sich hier zu beteiligen, ist unklar, spielt aber aus heutiger Sicht auch keine Rolle. Pickartz’ Erklärung, Urban weder beschäftigt noch bezahlt zu haben, widerspricht all dies ohnehin nicht. Rückkehr zur politischen Arbeit Der SPD-Vorsitzende kritisiert in seiner Stellungnahme auch die Weigerung der CDU, die Höhe der Zahlungen an Urban offenzulegen. „Ich frage mich, wieso nicht einfach die Summe genannt wird. Die CDU behauptet doch für Transparenz einzustehen, wo bleibt diese Transparenz jetzt?“, fragt Pickartz. „Der Bürgermeister und die CDU sollten erkennen, dass der Versuch, Erfolge nur für sich selbst zu reklamieren und den Rat in die Entscheidungen zu spät oder gar nicht einzubinden, die Demokratie beschädigt. Die Verantwortlichen sollten zu ihren Verfehlungen stehen, gerade jetzt, da offenkundig wird, mit wessen Unterstützung die CDU ihren Wahlsieg errungen hat.“ Anschließend wünsche er sich eine Rückkehr zur politischen Arbeit. Dienstag, 16. august 2016 · 71. Jahrgang Wandern Sie Mit! Der Urwald direkt vor der Haustür aachen 2025 Der Supermarktbesuch wird zum digitalen Erlebnis abSchied Nach zwölf Jahren hängt Poldi sein DFB-Trikot an den Nagel ▶ Seite 12 ▶ Seite 13 ▶ Seite 27, bunte Seite nummer 190 www.az-web.de ▶ Die ersten Wannen soffen einfach ab Das Badewannenrennen der KG Würmer Wenk ist längst legendär. Erfunden hat es vor rund 14 Jahren Kalli Cüppers. Im Gespräch mit unserer Zeitung erinnert er sich an die Anfänge. Die nächste Runde der Gaudi steht indes kurz bevor: Am Wochenende geht es auf der Wurm rund. ▶ Neuer Beauftragter für Behinderte ▶ Zweischichtbetrieb beim Backesfest Wetter #!$ max Tag "#$ min Nacht ▶ Wetter Bunte Seite teLeGraMMe Deutsche vergewaltigt? Neun Festnahmen Wien. Die Polizei in Wien hat neun Männer festgenommen, die zu Silvester an der Vergewaltigung einer 28-jährigen Frau aus Niedersachsen beteiligt gewesen sein sollen. Die Männer im Alter von 21 bis 47 Jahren sollen den betrunkenen Zustand des Opfers ausgenutzt haben. Außerdem stehen sie im Verdacht, mit K.-o.-Tropfen einen Blackout der Frau ausgelöst zu haben. Die 28-Jährige wachte laut Polizei am Neujahrsmorgen nackt in einer fremden Wohnung auf. (dpa) ▶ Seite 5 Zusatzbeitrag könnte drastisch steigen Berlin. Die Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) könnten nach Einschätzung von Experten künftig noch viel höher ausfallen als bisher erwartet. Nach einer Berechnung des Gesundheitsökonomen Jürgen Wasem von der Universität Duisburg-Essen könnte der durchschnittliche Zusatzbeitrag von heute 1,1 Prozent auf 2,4 Prozent im Jahr 2020 steigen. Das wäre deutlich mehr, als die gesetzlichen Krankenkassen erwarten. Bislang rechnet die GKV bis 2019 mit einem Anstieg des Zusatzbeitrags auf 1,8 Prozent. (afp) kontakt Zeitungsverlag Aachen GmbH Postfach 500 110, 52085 Aachen Aboservice: Telefon: 02 41 / 51 01 - 701 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Anzeigenberatung: Telefon: 02 41 / 51 01 - 700 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Redaktion: Telefon: 02 41 / 51 01 - 310 (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Fax : 02 41 / 51 01 - 360 Verlag (Zentrale): Telefon: 02 41 / 51 01 - 0 E-Mail: [email protected] AZ im Internet: 4*qlrqsa#n-yv-.* ÊÒËÀËÀËÓËà Deutsche holen Terrorprozesse Silber und Bronze gegen Islamisten in der Dressur kosten Millionen Rio de Janeiro. Die deutschen Dressurreiterinnen Isabell Werth und Kristina Bröring-Sprehe haben bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro zwei Einzel-Medaillen geholt. Hinter der überragenden Olympiasiegerin Charlotte Dujardin auf Valegro sicherte sich Werth gestern in der Kür mit der Stute Weihegold Silber, Bronze ging an BröringSprehe auf Desperados. Sechste wurde Dorothee Schneider mit Showtime. Drei Tage zuvor hatte das deutsche Damen-Trio gemeinsam mit Sönke Rothenberger Mannschafts-Gold gewonnen. (dpa) ▶ Seite 23 Sicher in die Schule: So geht’s! Düsseldorf. Die Justiz in NRW stellt sich darauf ein, immer häufiger Strafprozesse gegen islamistische Terroristen zu führen. Angesichts der zunehmenden Zahl an Rückkehrern aus ausländischen Terrorcamps sei mit einem weiteren Anstieg zu rechnen, sagte NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) gestern in Düsseldorf. Die zeitaufwendigen, hoch komplexen Verfahren kosteten NRW jedes Jahr Millionen. Kutschaty pochte auf eine Beteiligung des Bundes. Die Bekämpfung der in Deutschland aktiven Extremistenorganisationen und des Unterstützer-Netzes sei eine Generationenaufgabe, sagte Barbara Havliza, Vorsitzende Richterin eines der drei Staatsschutzsenate am Oberlandesgericht Düsseldorf. (dpa) ▶ Seite 9 Die Affäre in Übach-Palenberg weitet sich aus Im Kommunalwahlkampf 2014 wurde der SPD-Bürgermeisterkandidat aufs Übelste diffamiert. Wusste Amtsinhaber Wolfgang Jungnitsch davon? Von MarLon GeGo und Jan Mönch Übach-Palenberg. Die Übach-Palenberger Propaganda-Affäre weitet sich aus. Die Aachener Staatsanwaltschaft hatte nach der Berichterstattung unserer Zeitung ein Ermittlungsverfahren gegen Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) wegen des Verdachts der Untreue eingeleitet, und nun ist ein Blog aufgetaucht, der im Kommunalwahlkampf 2014 online ging. In dem Blog wurde Jungnitschs Konkurrent ums Bürgermeisteramt, Ralf Kouchen (SPD), beleidigt, diskreditiert und unmöglich gemacht. Kouchen verlor die Wahl haushoch. Noch vor Ende des Wahlkampfs wurde der Blog aus dem Netz gelöscht. Nach Recherchen unserer Zeitung ist der Autor dieses Blogs sehr wahrscheinlich Hartmut Urban, der seit Januar 2013 freier Mitarbeiter von Wolfgang Jungnitsch und der Übach-Palenberger Stadtverwaltung war. Kouchen hat eine eidesstattliche Versicherung darüber abgelegt, dass mindestens 43 unwahre Tatsachenbehauptungen über ihn aufgestellt wurden. Der Autor bezeichnete Kouchen unter anderem als notorischen Lügner, schlechten Vater, selbst ernannten Sonnenkönig und verwöhnten Träumer. Er sei faul und geistesgestört, hieß es in dem Blog. Da der Autor des Blogs unter einem Pseudonym schrieb, war seine Identität nicht ohne weiteres festzustellen. Doch ein linguistisches Gutachten, das unsere Zeitung in Auftrag gab, kam zu dem Ergebnis, dass der Autor „mit überwiegender Wahrscheinlichkeit“ Hartmut Urban sei. Das Gutachten ist gerichtsfest und wurde von einer Expertin erstellt, die deutschlandweit für Justiz und Sicherheitsbehörden tätig ist. Es besteht nun der Verdacht, dass dieser Blog zumindest mit Wissen von Bürgermeister Jungnitsch entstand. Eine entsprechende Anfrage unserer Zeitung wollte Jungnitsch allerdings nicht beantworten. Zwischen Januar 2013 und Juni 2016 hatte die Stadt Hartmut Urban und einer Briefkastenfirma, deren Geschäftsführer Urban ist, mehr als 45 000 Euro gezahlt. ▶ Die Seite drei AZ-SERIE Foto: dpa im LokaLteiL 1,40 euro Erste Das nächste Schuljahr steht vor cherste“. Eltern sollten mit dem Start. Zum Auftakt unserer ihren Kindern die passende Serie „Erste Klasse“ geht es um Route einüben, bis die I-Dötze den sicheren Schulweg. Wie Wissenswertes zum Schulstart fit sind. Auch passende Kleiauch kleine Kinder brenzlige Sidung und der Schulranzen sind tuationen im Straßenverkehr sicher bewältigen wichtig. In weiteren Teilen unserer Serie geht es können, zeigen Experten auf unter dem Motto: in den nächsten Tagen um noch mehr Fragen, „Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der si- die für Schulanfänger wichtig sind. ▶ Seite 21 Öl billig, Steuer rauf? Gabriel-Ministerium will so Energieverbrauch senken Berlin. Je billiger das Öl, desto höher die Steuer? Um den Energieverbrauch zu senken, prüft das Bundeswirtschaftsministerium eine Beeinflussung der Energiepreise über Steuern. „Mechanismen für die Anpassung an Schwankungen der Rohstoffpreise für Energieträger wären denkbar, etwa durch eine Indexierung von Steuersätzen“, heißt es in einem „Grünbuch Energieeffizienz“, das das Ministerium als „Diskussionspapier“ veröffentlicht hat. Indexierung ist die automatische Angleichung einer Steuer. Eine Sprecherin betonte am Montag in Berlin, es handele sich nicht um ein fertiges Konzept. Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) lehnte die Überlegungen ab. „Der Vorschlag ist nichts anderes als eine Steuererhöhung.“ Vielmehr sollten die Steuern auf Energie gedeckelt werden, damit der Staat bei steigenden Preisen nicht noch mit profitiere. Die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Claudia Kemfert, sagte: „Niedrige Ölpreise sind Gift für die Energiewende. Deshalb muss man gegensteuern und das Energiesparen belohnen.“ Möglich sei etwa „eine Anhebung der Ölsteuern bei sinkendem Ölpreis“. Das Geld könne man nutzen, um etwa Kaufprämien für Autos mit alternativen Antrieben zu zahlen. (dpa) Mieter können sich größere Wohnung leisten Köln/Aachen. Deutschlands Mieter können sich einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zufolge größere Wohnungen leisten als vor sechs Jahren. Im Schnitt kann ein Haushalt 94 Quadratmeter mieten, wenn er ein Viertel seines Einkommens einsetzt. Das sind zwei Quadratmeter mehr als 2010. Im Kreis Heinsberg erhöhte sich die finanzierbare Wohnfläche auf 104 Quadratmeter (plus sieben Quadratmeter), in Düren blieb sie mit 103 Quadratmetern gleich. In Aachen reicht ein Viertel des Einkommens nur für 79 Quadratmeter – das ist ein Quadratmeter weniger als 2010. (ansc) ▶ Seite 6 WaS heute WichtiG iSt Termine Fußball: In der Qualifikation für die Champions League muss Borussia Mönchengladbach gegen die Young Boys aus Bern antreten. Schatzsuche: Im niederschlesischen Walbrzych beginnt die Suche nach einem angeblichen Nazizug mit Gold und anderer Kriegsbeute. Zahl des Tages 58 Ärzte, Pfleger, Betten und Technik Wie geht’s den Kliniken? Wie ist die Ausstattung mit Betten und medizinischen Großgeräten in den Kliniken in Deutschland? Wie viele Ärzte und wie viel Pflegepersonal gibt es? Antworten liefert heute das Statistische Bundesamt. Die Bundesregierung wird die EUHilfen von 58 Millionen Euro für die deutschen Landwirte auf 116 Millionen verdoppeln. Das kündigte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) an. ▶ Seite 7 Gebiss saniert: Neue Schaufel für Braunkohlebagger. Video auf www.az-web.de Hitliste der sauberen Automodelle Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) stellt in Berlin die Auto-Umweltliste für 2016/2017 vor: Bewertet werden darin unter anderem Spritverbrauch und CO2-Emission sowie Lärmemission und der Schadstoffausstoß. Höhepunkte heute ▶ SPORT Turnen, Reck, Männer . . . . . . . . . . . 20.35 Uhr Fußball, Frauen, D/Kanada . . . . . . . . 21.00 Uhr Tischtennis, Frauen, D/China (Mi.). 00.30 Uhr Höhepunkte gestern Reiten, Dressur, Einzel, Frauen GoLd: Dujardin (GB), SiLber: Werth (D), bronze: Bröring-Sprehe (D) Hockey, Viertelfinale Die deutschen Männer und Frauen stehen im olympischen Halbfinale Leichtathletik, Hammerwurf, Frauen GoLd: Wlodarczyk (Polen), SiLber: Wenxiu (China), bronze: Hitchon (GB) Wann kommt Conni endlich ins Kino? Viele können es kaum erwarten: Conni besteht ein neues Abenteuer. Ein fieser Schuldirektor spielt dabei eine Rolle. Donnerstag kommt der neue Conni-Film ins Kino. ▶ Bunte dienstag, 16. August 2016 · nummer 190 Die Seite Drei Seite 3 ABcde das TheMa: ProPaGanda-affäre Mit Lügen, Niedertracht und Wordpress-Blog Das Vorspiel zur Übach-Palenberger Propaganda-Affäre: Wie der SPD-Bürgermeisterkandidat vor der Kommunalwahl 2014 aufs Übelste diffamiert wurde Von Jan Mönch und Marlon GeGo rum: „Als wirklich liebevoller und sich seiner Verantwortung bewusster Vater hätte Dummbo besser die gelungene Aufführung (...) anschauen sollen, anstatt wieder einmal lieber mit seinen Saufkumpanen zeitgleich ,Hoch die Tassen‘ zu spielen.“ Eine infame Lüge, denn genau in dieser Zeit hatte Kouchen andere Dinge im Sinn als Zechgelage mit seinen Freunden: Von Frühjahr bis Herbst 2009 pflegte Kouchen seine krebskranke Ehefrau, so konnte sie zu Hause bleiben, anstatt monatelang im Krankenhaus liegen zu müssen. Die Theateraufführung, über die der Blog-Autor schrieb, besuchte Kouchen trotzdem. Mit dabei war seine zu diesem Zeitpunkt schon todkranke Frau. Vier Monate später war sie tot. Übach-Palenberg. Als der Sturm der Beleidigungen über ihn hereinbrach, blieb Ralf Kouchen erst einmal ruhig. Er saß zu Hause in Übach-Palenberg vor seinem Rechner und las, wie in einem Blog immer neue Lügen über ihn verbreitet wurden. Er las, dass er ein schlechter Vater, ein unsensibler Großkotz, ein Säufer und ein verwöhnter Träumer mit ungesundem Ehrgeiz sei, er las, dass er teuflisch, faul und geistesgestört sei. Er wurde als Demagoge, Hassprediger und selbsternannter Sonnengott bezeichnet. Kouchen fiel es nicht schwer, ruhig zu bleiben. Einige Jahre zuvor hatte er schon Schlimmeres erleiden müssen. Doch was trieb den Autor des Blogs dazu, Kouchen derart zu beleidigen? Hatte es damit zu tun, dass Kouchen nur wenige Tage zuvor, Ende Januar 2014, zum Bürgermeisterkandidaten der SPD Übach-Palenberg und somit zum Konkurrenten von Amtsinhaber Wolfgang Jungnitsch (CDU) für die Kommunalwahl 2014 gewählt worden war? Zwei Blogs, ein Autor Wenn es so wäre, dann wäre diese Zeit Anfang 2014 das Vorspiel zur Propaganda-Affäre gewesen, die unsere Zeitung in den vergangenen Wochen aufgedeckt hat. Mittlerweile ermittelt die Aachener Staatsanwaltschaft gegen ÜbachPalenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch, er steht im Verdacht, städtisches Geld für einen Propaganda-Autoren, Hartmut Urban, ausgegeben und so veruntreut zu haben. Urban schrieb Texte für das städtische Amtsblatt und den Internetauftritt der Stadt, nebenbei betrieb er ab 2015 einen Blog, den „Stadtanzeiger ÜbachPalenberg“, in dem er ab 2015 Oppositionspolitiker und Kritiker der Stadtverwaltung und des Bürgermeisters niederzumachen versuchte (siehe Text unten). Doch selbst im „Stadtanzeiger“Blog stand nicht viel, das mit dem vergleichbar gewesen wäre, das Kouchen im Jahr zuvor in einem anderen Blog über sich hatte lesen müssen. Dieser Blog trug den Namen „Stadtgespräche – Gerüchte – Neuigkeiten. Übach-Palenberg: Was Sie schon immer wissen wollten, aber nie zu fragen wagten...“, seine Internetadresse lautete stadt75. wordpress.com. Im Internet ist nur noch die Startseite zu finden, die Inhalte sind verschwunden. Aber es existieren Downloads der damaligen Veröffentlichungen, die unserer Zeitung vorliegen. Die Schauplätze und Beteiligte der Propaganda-Affäre: das Übach-Palenberger rathaus (oben links), das Schloss Zweibrüggen (unten), Wolfgang Jungnitschs freier Mitarbeiter Hartmut Urban (Mitte rechts) und der diffamierte SPD-Bürgermeisterkandidat ralf Kouchen (oben rechts). Fotos: Markus Bienwald (4), ralf roeger Blogbeiträge vermischten Verachtung und Lügen zu an Niedertracht kaum zu überbietenden Hetzschriften gegen Ralf Kouchen, der bis zu seiner Wahl zum Bürgermeisterkandidaten als Kommunalbeamter in der Übach-Palenberger Stadtverwaltung gearbeitet hatte. Um die Niedertracht zu erkennen, mit der der Autor des „Stadtgespräche“-Blogs vorging, braucht man nur ein paar Beispiele zu lesen: ▶ Zunächst ließ der Autor sich über das angeblich schlechte Ver- hältnis von Kouchen, der im Blog meist „Dummbo“ genannt wurde, zu seiner Tochter aus: „Eine Jugend ohne Vater wird schon schwer genug sein, aber heranzuwachsen mit einem Großkotz, der unsensibel im Alltag sich stets für etwas Besseres hält, ist gar nicht so einfach auszuhalten“, hieß es. ▶ Kouchen wurde auch fälschlicherweise für die „Klangbrücke“ verantwortlich gemacht, ein gescheitertes Bauprojekt, das für die Stadt überaus peinlich gewesen war. „Ein Meisterwerk eines wirk- lich verantwortlichen Amtsleiters sieht anders aus, lieber Dummbo“, schrieb der Autor. „Weitere Nachweise Ihrer ,Qualifikationen‘ braucht die Bürgerschaft bestimmt nicht, um entscheiden zu können, wer die Stadt in die Zukunft führen soll und wer besser nicht.“ ▶ Auch ein Theaterstück des städtischen Gymnasiums, an dem Kouchens Tochter im Mai 2009 mitgewirkt hatte, wurde thematisiert, Kouchen hatte das Stück angeblich nicht besucht, und der Autor des Blogs gab vor zu wissen wa- staunlich nur, dass Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch keine Miene zum bösen Spiel verzieht. (...) Was kümmert es die erhabene Eiche, wenn eine Wildsau sich an ihr kratzt.“ Mit „Wildsau“ war Ralf Kouchen gemeint. Kein Wunder, dass der „Stadtgespräche“-Blog im Februar 2014 tatsächlich zum Stadtgespräch wurde, auch innerhalb der Stadtverwaltung kursierte er. Kouchen schaute sich die Beiträge ein paar Tage lang an, aber irgendwann reichte es ihm doch: Er stellte Strafanzeige wegen Beleidigung. Die Aachener Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen auf, stellte das Verfahren im Herbst 2014 aber ein, als die Kommunalwahl längst vorbei war. Zum einen, stellte die Staatsanwaltschaft damals fest, müsse ein Bürgermeisterkandidat freie Meinungsäußerungen aushalten. Und zum anderen war der Verfasser des Blogs nicht zu ermitteln. ▶ Auch Kouchens Kindheit und Eltern widmete sich der „Stadtgespräche“-Blog, nämlich in dem Text „Muttersöhnchen will groß rauskommen“: „Insider, die es wissen müssen, erzählen hinter vorgehal„Sein traum: Als zukünftiger tener Hand, die Mutter Bürgermeister kann er sich hätte ihrem Söhnchen viel zu lange das Popöendlich ungehindert gehen chen abgeputzt (...). Klein-Ralfi wurde gepulassen und ohne rücksicht auf dert und auf Rosen gebetVerluste andere für sich tet. (...) Klein-Ralfi lernte schnell, dass er bloß den arbeiten lassen.“ Hals weit genug aufrei„StAdtgeSPräche“-Blog ÜBer den ßen musste, und die geSPd-BÜrgermeiSterkAndidAten bratenen Tauben kamen angeflogen. (...) Sein Traum: Als zukünftiger Bürgermeister kann er sich endlich Der Autor des „Stadtgespräche“ungehindert gehen lassen und Blogs wäre wahrscheinlich für imohne Rücksicht auf Verluste an- mer anonym geblieben, wenn dere für sich arbeiten lassen.“ unserer Zeitung nicht ein linguistisches Gutachten in Auftrag gege▶ Immer wieder behauptete der ben hätte. Dieses Gutachten Autor, Kouchen sei ein „notori- kommt zum Schluss, dass der Verscher Lügner“. In einem Blogbei- fasser des „Stadtgespräche“-Blogs trag mit dem Titel „Mit der Wahr- und des 2015 gegründeten „Stadtheit nimmt es Dummbo nicht so anzeiger“-Blogs „mit überwiegengenau“ heißt es: „Dummbo muss der Wahrscheinlichkeit“ derselbe aufpassen, dass ihn nicht gerade sei: Hartmut Urban. seine vielbeschworene Familie öfDas Gutachten ist gerichtsfest, fentlich bloßstellt und mit Daten seine Erstellerin eine deutschlandund Fakten einen dicken Strich weit tätige Expertin, die regelmädurch seine Kandidatur macht.“ In ßig für Gerichte, Staatsanwaltanderen Beiträgen bezeichnete der schaften und das BundeskriminalAutor Kouchen als „selbsternann- amt tätig ist. Zu der Zeit, als der ten Sonnenkönig“, er „stolziert „Stadtgespräche“-Blog erschien, wie ein Pfau durchs Rathaus“. war Urban schon fast ein Jahr lang Seine Tochter habe Kouchen an freiberuflich für Wolfgang Jungseine „Wahnvorstellungen“ verlo- nitsch tätig. ren, „ein Einstein zu sein“. Jungnitsch wurde bei der Kommunalwahl 2014 mit 59 Prozent ▶ Auch andere Übach-Palenber- der Stimmen im Amt bestätigt, Ralf ger SPD-Mitglieder wurden nieder- Kouchen erhielt lediglich 30,5 Progemacht, der Autor rückte ihren zent. Wie viel Hartmut Urbans Wahlkampf sogar in die Nähe der Hetze dazu beigetragen hat, ist Methoden von Hitlers SA am Ende heute kaum mehr festzustellen. Auf Anfrage unserer Zeitung wollte der Weimarer Republik. Zwischen all der Niedertracht sich Jungnitsch mit keinem Wort aber war der Autor für einen voll zum „Stadtgespräche“-Blog äudes Lobes: den Amtsinhaber. „Er- ßern. Der Bürgermeister und das Geschäftsmodell von Hartmut Urban „...braucht sich um seine Wiederwahl wahrlich keine Sorgen zu machen“: eine chronologische Übersicht der Übach-Palenberger Propaganda-Affäre Übach-Palenberg. Die PropagandaAffäre ist noch nicht ausgestanden, die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kommunalaufsicht laufen noch. Eine Chronologie der bisherigen Ereignisse: 28. Januar 2013: Hartmut Urban stellt der Stadt Übach-Palenberg einen Betrag von 500 Euro zuzüglich 19 Prozent Umsatzsteuer „für die redaktionelle Unterstützung der städtischen Homepage“, das Schreiben von Reden und „Textoptimierung“ in Rechnung. Diesen Betrag erhält er fortan monatlich. 1. Februar 2013: Im Blog der Unternehmensberatung Hyperskill veröffentlicht Hartmut Urban einen Beitrag, in dem er sein Geschäftsmodell erläutert. „Hoheit über die kommunale Informationsverbreitung – ein wirklich starkes Instrument“ ist der Aufsatz überschrieben. Urban erklärt: „Die echte lokale oder regionale Informationshoheit (...) verschafft (...) die einmalige Möglichkeit, sehr effizient gestalterisch politisch tätig zu sein.“ Dazu brauche es „die Gründung eines öffentlich-rechtlich offiziellen oder die kontrollierte Nutzung eines privatwirtschaftlich offiziösen Publikationsorgans“, mehr nicht. „Wer als Amtsträger über ein solches Instrument verfügt (...), braucht sich um die eigene Wiederwahl wahrlich keine Sorgen zu machen.“ 10. April 2013: Beim Eurolog, einer Diskussionsveranstaltung, die zum Rahmenprogramm des Aachener Karlspreises zählt, lobt Bürgermeister Jungnitsch Urban in einer Rede: „Mit ihm habe ich einen Ideengeber für unsere Stadt an meiner Seite, dessen unvergleichliche Kreativität eine immerfort sprudelnde Quelle ist.“ 1. oktober 2013: Die Firma Amtsblatt-Kommunaldruck Ltd. wird Mieterin im Schloss Zweibrüggen. Gezahlt werden 120 Euro Miete – pro Jahr. Bei der Firma handelt es sich offenbar um eine Briefkastenfirma mit Sitz in London, ihr Geschäftsführer ist Hartmut Urban. Später dürfen ein weiterer Raum und eine Küche mitbenutzt werden, ohne dass sich an dem Mietzins etwas ändert. 7. oktober 2013: Hartmut Urban stellt der Stadt Übach-Palenberg die „Vorbereitung publizistischer Maßnahmen“ über 1200 Euro in Rechnung. Die Stadt hat sich bislang geweigert darzulegen, welche Leistungen dafür erbracht wurden. 12. november 2013: Bürgermeister Jungnitsch teilt seinen Fachbereichsleitungen mit, dass das Amtsblatt neu aufgelegt werden soll. Mitwirken werde Hartmut Urban. Die Fachbereichsleitungen werden „autorisiert, eigenverantwortlich und regelmäßig“ Themen anzumelden und Urban „erforderliche Rückfragen“ zu beantworten. 1. dezember 2013: Ein Link zu dem „Stadtgespräche“-Blog kursiert im Rathaus. In den folgenden Monaten wird in dem Blog regelmäßig über einzelne Mitglieder der Übach-Palenberger SPD hergezogen. Der Verfasser der Beiträge nennt sich „Kai“, sehr wahrscheinlich ist es Hartmut Urban. 27. Januar 2014: Zusätzlich zu den bisherigen Zahlungen überweist die Stadt nun monatlich 595 Euro an die Firma Amtsblatt-Kommunaldruck Ltd. 29. Januar 2014: Ralf Kouchen wird von der SPD zum Bürgermeisterkandidaten gewählt. 3. Februar 2014: Im „Stadtgespräche“-Blog wird erstmals über Kouchen hergezogen. Es folgen weitere Beiträge voller Hass und Verachtung über den Kollegen und Gegenkandidaten von Amtsinhaber Jungnitsch (siehe Text oben). 14. und 15. Februar 2014: Bürgermeister Jungnitsch und der Erste Beigeordnete Helmut Mainz nehmen an einer sogenannten Inhouse-Schulung von Hyperskill teil, die Hartmut Urban als Trainer beschäftigt. Obwohl das Honorar von 2856 Euro mit Steuergeld bezahlt wird, weigert sich die Stadt zu erklären, welche Inhalte in dieser Schulung vermittelt wurden. 25. mai 2014: Jungnitsch wird mit deutlicher Mehrheit als Bürgermeister im Amt bestätigt, größte Fraktion im Rat wird die CDU. Beiträge im „Stadtgespräche“-Blog erscheinen nicht mehr: Die Seite ist aus dem Netz verschwunden. 19. Januar 2015: Der erste Beitrag auf der Internetseite „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“ wird veröffentlicht. Hartmut Urban publiziert diesmal unter seinem Namen zunächst harmlose Mitteilungen, überwiegend aus Übach-Palenberg. 24. Februar 2015: Mit „Wunschdenken bei enwor?“ erscheint einer der ersten tendenziösen Artikel im „Stadtanzeiger“. Die Stadt plant zu diesem Zeitpunkt, nicht länger mit dem Herzogenrather Wasserversorger zusammenzuarbeiten und will stattdessen gemeinsam mit dem Heinsberger Kreiswasserwerk eine eigene Gesellschaft gründen. Weitere Berichte zu diesem und anderen Themen legen nahe, dass mit ihnen die Stimmung in der Bevölkerung im Sinne der Verwaltung beeinflusst werden soll. 14. Juni 2015: Im „Stadtanzeiger“ erscheint der mittlerweile gelöschte Artikel „Wolfgang Jungnitsch – ein Bürgermeister aus Leidenschaft“, der vor Lob und Ehrerbietung nur so trieft. Der Ton, den Urban gegenüber Kritikern von Bürgermeister, Stadtverwaltung und CDU anschlägt, wird unterdessen immer aggressiver. Tatsachen werden verdreht, Fakten verzerrt, Urban verbreitet zum Teil auch Lügen. Kritiker des Bürgermeisters werden schon aus nichtigem Anlass eingeschüchtert. Der „Stadtanzeiger“ trägt mit Erlaubnis von Bürgermeister Jungnitsch sogar das Stadtwappen. 26. August 2015: Unsere Zeitung richtet erst- mals einen umfangreichen Fragenkatalog an die Stadt, der nur lückenhaft beantwortet wird. Auch mehrere Anträge auf Akteneinsicht werden abgelehnt. Januar 2016: Erhöhung der Bezüge von Hartmut Urban: Der freie Mitarbeiter erhält zusätzlich 300 Euro zuzüglich Umsatzsteuer pro Monat. Insgesamt überweist die Stadt Übach-Palenberg nun monatlich 1395 Euro an Urban und die Briefkastenfirma. 9. Juni 2016: Unsere Zeitung berichtet erstmals über die Verbindungen zwischen der Stadt und Hartmut Urban, die PropagandaAffäre kommt ins Rollen. Das Rechnungsprüfungsamt und die Kommunalaufsicht leiten Prüfverfahren ein. 21. Juli 2016: Die Aachener Staatsanwaltschaft durchsucht das Übach-Palenberger Rathaus und das Schloss Zweibrüggen. Es wird bekannt, dass ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Veruntreuung von Steuergeldern gegen Bürgermeister Jungnitsch eingeleitet wurde. (jpm/gego) Der strahlende Sieger am 25. Mai 2014: Doch auf welche Weise kam der Sieg bei der Kommunalwahl 2014 für Übach-Palenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) zustande? SamStag, 27. auguSt 2016 · 71. Jahrgang Fritz ter Wey Seit 50 Jahren leitet er den Jungen Chor Aachen az-WandertaG Kommen Sie mit uns in den „Birgeler Urwald“ Literatur Warum erst auf die Übersetzung warten? ▶ Magazin ▶ Seite 8 ▶ Seite 11 nummer 200 www.az-web.de iM LokaLteiL ▶ Willi Goertz lauscht seiner heimat Obwohl er zwischenzeitlich lange Zeit woanders lebte, ist Willi Goertz aus Grotenrath seiner Heimat immer verbunden geblieben. Nun hat er ein Buch über das Geilenkirchener Dorf geschrieben: Es heißt „Alt-Grotenrath erzählt“ und wird im Oktober offiziell vorgestellt. ▶ erntefest: Muskeln statt Maschinen ▶ dohmen-Gruppe baut auf Mitarbeiter Wetter !#$ max Tag #"$ min Nacht ▶ Wetter Bunte Seite teLeGraMMe Gewalt-Vorwurf gegen SPD-Landtagspolitiker Düsseldorf. Der Rechtsausschuss des NRW-Landtages hat gestern in geheimer Sitzung einstimmig für die Aufhebung der Immunität des SPD-Parlamentariers Gerd Stüttgen (50) gestimmt. Das bestätigten mehrere Sitzungsteilnehmer unserer Redaktion. In 14 Tagen soll der Düsseldorfer Landtag die Immunität offiziell aufheben. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Arnsberg soll der Politiker im Oktober 2015 im Streit seine 78-jährige Mutter geschlagen haben. Stüttgen hatte mehrfach seine Unschuld beteuert und nach Bekanntwerden der Vorwürfe seine Ämter ruhen lassen. (tor) Zahl der Erdbebenopfer steigt auf fast 280 Rom. Die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Italien werden bei einem Staatsbegräbnis geehrt. Zu der Trauerfeier in Ascoli Piceno kommen heute auch Staatspräsident Sergio Mattarella und Regierungschef Matteo Renzi. Bei der Erdbebenkatastrophe kamen nach Angaben des Zivilschutzes mindestens 278 Menschen ums Leben, 388 wurden verletzt. Mindestens 2500 Menschen wurden obdachlos. (dpa) ▶ Seite 5 kontakt Zeitungsverlag Aachen Gmbh Postfach 500 110, 52085 Aachen Aboservice: telefon: 02 41 / 51 01 - 701 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Anzeigenberatung: telefon: 02 41 / 51 01 - 700 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Redaktion: telefon: 02 41 / 51 01 - 310 (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Fax : 02 41 / 51 01 - 360 Verlag (Zentrale): telefon: 02 41 / 51 01 - 0 E-Mail: [email protected] AZ im Internet: 4*qlrqsa#n-y,-b* ÊÆËÐËÀËÓËÄ Bürgermeister soll gehen Übach-Palenberg: Initiative plant Abwahlverfahren Von Jan Mönch und MarLon GeGo Übach-Palenberg. Nach Bekanntwerden der Propaganda-Affäre ist Übach-Palenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) gestern erstmals öffentlich zum Rücktritt aufgefordert worden. Eine Bürgerinitiative plant, ein Abwahlverfahren zu initiieren, falls Jungnitsch nicht freiwillig zurücktrete, heißt es in einem offenen Brief. Auch die Übach-Palenberger SPD deutete in einer Stellungnahme gestern die Möglichkeit eines Abwahlverfahrens an. Zuletzt hatte unsere Zeitung aufgedeckt, dass im Kommunalwahlkampf 2014 Jungnitschs Konkur- 1,80 euro Nichts wie ab ins Wasser! rent ums Bürgermeisteramt, Ralf Kouchen (SPD), mit erlogenen Tatsachenbehauptungen diffamiert und öffentlich bloßgestellt worden war (Ausgabe vom 16. August). Autor dieser Artikel war, wie ein Gutachten feststellte, „mit überwiegender Wahrscheinlichkeit“ Hartmut Urban, zu dieser Zeit bezahlter Mitarbeiter von Jungnitsch. Die Übach-Palenberger CDU hat sich bislang nicht zur PropagandaAffäre geäußert. Auch der CDUKreisverbandsvorsitzende, Landtagsabgeordneter Bernd Krückel, wollte gestern keine Stellungnahme abgeben. Der Kreisverband beziehe zu politischen Angelegenheiten seiner Stadtverbände keine Stellung. ▶ Lokales münchen. Die Überraschung blieb aus zum Start in die 54. Saison der Fußball-Bundesliga. Der Deutsche Meister Bayern München startete gestern Abend standesgemäß und ließ einer total überforderten Mannschaft von Werder Bremen keine Chance. Nach 90 einseitigen Minuten hieß es in der Münchner Fußball-Arena 6:0. Bayerns Torjäger Robert Lewandowski traf gleich dreimal. In der Europa League trifft Schalke 04 in der Gruppenphase auf RB Salzburg, OGC Nizza (mit dem ehemaligen Mönchengladbacher Trainer Lucien Favre) und FK Krasnodar aus Russland. Regionalligist Alemannia Aachen hat nach 90 wilden Minuten mit 3:2 gegen den Bonner SC den ersten Heimsieg eingefahren. Die Aachener führten nach acht Minuten mit 2:0, ehe die Bonner nach zwei fragwürdigen Entscheidungen zum Ausgleich kamen. Kurz vor Schluss erzielte Daniel Hammel das Siegtor. (az) ▶ Sport Todesfälle in Brüggen: Lag es am Präparat? Beispielloser Hacker-Angriff auf iPhones Dieser these geht die Polizei nach dem tod dreier Krebspatienten nach. Das Mittel 3-Bromopyruvat könnte womöglich verunreinigt gewesen sein. Von cLaudia SchWeda gesetzt wird“, sagte Stahl. Heilpraktiker dürften in Deutschland derartige experimentelle Verfahren anwenden, solange sie nicht verboten seien. Ermittelt wird mit Hochdruck: Die Polizei Mönchengladbach hat eine anfangs siebenköpfige Son- mönchengladbach. Nach dem Tod von drei Patienten einer alternativen Krebspraxis in Brüggen konzentriert sich die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen auf das Behandlungspräparat 3-Bromopyruvat. „Derzeit ist unsere Hypothese, dass etwas mit dem Wirkstoff „Derzeit ist unsere hypothese, nicht in Ordnung war“, dass etwas mit dem Wirkstoff sagte Axel Stahl, Sprecher der Krefelder Staatsannicht in Ordnung war.“ waltschaft, gestern bei AxEL STAhL, SPREchER DER einer Pressekonferenz im STAATSANWALTSchAFT KREFELD Polizeipräsidium Mönchengladbach vor fast 100 Journalisten. „War der Wirkstoff verunreinigt? Zu derkommission inzwischen auf 20 hoch dosiert? Nicht zuverlässig zu- Ermittlungsbeamte aufgestockt. bereitet?“ Doch bei der Antwort Vor einem Monat waren eine auf diese Frage ließe einen die Ge- Belgierin sowie eine Frau und ein richtsmedizin derzeit noch ratlos Mann aus den Niederlanden nach zurück, sagte Stahl. der Behandlung in der Praxis in Dass der Heilpraktiker Klaus R. Brüggen gestorben. Zwei weitere das Präparat verwenden durfte, Patienten befinden sich immer steht für die Staatsanwaltschaft noch in ernstem Gesundheitszuaußer Frage. Es sei zwar in Deutsch- stand. Insgesamt seien 69 Patienland nicht zugelassen. Aber daraus ten der Praxis gestorben. Gegen den Umkehrschluss zu ziehen, den Heilpraktiker wird wegen fahrseine Anwendung sei verboten, sei lässiger Tötung und fahrlässiger nicht korrekt. „3-Bromopyruvat ist Körperverletzung ermittelt. Der ein experimenteller Wirkstoff, der Kreis Viersen hat ihm bis auf weiteweltweit in der Tumortherapie ein- res Berufsverbot erteilt. ▶ Seite 9 WAS Am WochENENDE WIChtIG ISt Termine Konferenz: Das Weimarer Dreieck wurde 1991 als Dialogforum gegründet. Zum 25. Jahrestag treffen sich morgen die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Polen in Thüringen. Berlin: Das Bundeskanzleramt lädt heute und morgen zum Tag der offenen Tür ein. Erst wird es heiß, dann schwül und schließlich kann es auch ganz ordentlich krachen: Die hitzigen tage in Nordrhein-Westfalen gehen langsam zu Ende. „Linksrheinisch hat man heute schon gemerkt, dass die Luft feuchter wird“, sagte Maria ha- Des Königs letzter Brief Dieser Fund wird für Diskussionen sorgen: Ein bislang unbekannter letzter Brief Ludwig II. nährt den Verdacht bayerischer Königstreuer, der „Kini“ sei 1886 einer Verschwörung zum Opfer gefallen. ▶ Seite 27 fenrichter vom Deutschen Wetterdienst. Deshalb: Ab ins Wasser! In den Badeseen der Region herrschen perfekte Bedingungen. Eine Übersicht über die aktuellen Wassertemperaturen finden Sie auf ▶ Seite 9 Foto: imago/Christian Ditsch Staatsrat setzt in Grundsatzentscheidung Verbot eines Badeortes aus Paris. Frankreichs Oberstes Verwaltungsgericht hat die umstrittenen Burkini-Verbote an französischen Stränden für unrechtmäßig erklärt. In einer Grundsatzentscheidung setzte der Staatsrat in Paris am Freitag das im südfranzösischen Badeort Villeneuve-Loubet verhängte Verbot des muslimischen Ganzkörperbadeanzugs aus. Die Freiheitsrechte könnten nur bei „erwiesenen Risiken“ für die öffentliche Ordnung eingeschränkt werden, urteilten die Richter. Die Burkini-Verbote haben in Frankreich eine erbitterte Debatte Zahl des Tages Die Hochschulen in NRW beschäftigten Ende 2015 knapp drei Prozent mehr Personal als ein Jahr zuvor. Insgesamt 136 492 Personen arbeiteten zum Stichtag am 1. Dezember an Hochschulen und Hochschulkliniken. Aachener Firmenlauf: Video vor dem Event auf www.az-web.de cupertino. Eine neu entdeckte Spionage-Software hat sich einen bisher noch nie gesehenen Zugriff auf iPhones und andere Apple-Geräte verschaffen können. Der IT-Sicherheitsfirma Lookout zufolge konnte das Programm „Pegasus“ dank drei bisher unbekannter Schwachstellen in Apples Software unter anderem Nachrichten und E-Mails mitlesen, Anrufe verfolgen, Passwörter abgreifen, Tonaufnahmen machen und den Aufenthaltsort des Nutzers verfolgen. Nach Erkenntnissen von Experten wurde das Programm auch gegen Menschenrechtler und Journalisten eingesetzt. Apple stopfte die Sicherheitslücken im iPhone-System iOS am Donnerstag – rund zwei Wochen nach dem ersten Verdacht und zehn Tage, nachdem der Konzern davon erfuhr. (dpa) ▶ Die Seite drei, Kommentar Seite 4 Pariser Gericht kippt Burkini-Verbot 3 Ludwig II. FC Bayern startet Titeljagd mit 6:0 gegen Bremen ausgelöst. Seit dem islamistischen Anschlag von Nizza mit 86 Toten haben mehr als 30 Gemeinden Burkini-Verbote an ihren Stränden verhängt. Einige Bürgermeister erklärten gestern, trotz des Urteils an dem Verbot festzuhalten. (afp) ▶ Kommentar Seite 4 70. Geburtstag des Landes NRW feiert c/o-Pop: Wie geht es weiter? Noch bis Sonntag verwandelt die c/o-Pop Köln in ein großes Festival-Gelände. „Wir Hier“ hat sich mit dem Veranstalter über die Entwicklung des Festivals unterhalten. ▶ Seite 13 Auch heute und morgen wird in Düsseldorf zum 70. Geburtstag Nordrhein-Westfalens der NRW-Tag gefeiert. Insgesamt werden rund eine Million Besucher erwartet. Teilweise sind Straßen wegen der Veranstaltungen gesperrt. Formel 1 Gas geben in Spa Nach der Sommerpause heulen die Motoren der Formel-1-Boliden wieder auf. Beim Rennen im belgischen Spa-Francorchamps versucht Nico Rosberg morgen seinen Rückstand auf Lewis Hamilton zu verringern. ▶ Seite 24 Ist Weinen ungesund oder nicht? Der Forscher Ad Vingerhoets geht dieser Frage nach. Er sagt: Weinen ist nicht ungesund. Und er erklärt, warum überall auf der Welt Frauen mehr weinen als Männer. ▶ Bunte Seite Geilenkirchen Seite 15 · Nummer 200 · Samstag, 27. August 2016 Kürzlich hat Kiebitz erzählt, dass jemand ins Treppenhaus unterhalb seiner Wohnung uriniert habe. Das glauben die älteren Nachbarn, denn so stand es auf einem Zettel, der an die gelblich begossene Plastikpflanze geheftet war. Weil die Sauerei nach fünf Tagen noch nicht beseitigt war, schnappte sich Kiebitz einen Lappen (Bitte nicht als Schuldeingeständnis verstehen!). Ihm kam bei der Analyse des Tatorts so einiges komisch vor: Warum hat die Fensterscheibe keine Sprenkler? Und warum sieht man nur Abdrücke des Blumentopfes auf der Fensterbank, aber keine Flüssigkeit? Und warum sind die beiden Pfützen erstens so dicklich gelb und zweitens so klein, wenn doch jemand ausgiebig uriniert haben soll? In 50 Jahren, die er dort wohne, habe noch nie einer ins Treppenhaus uriniert, sagte der Nachbar vorher. Daran hat auch dieser ominöse Vorfall nichts geändert, weil es nur Bier war, sagt Tatortreiniger kurz notiert einbrecher stehlen Schmuck und Tresor geilenkirchen. Indem sie ein Kellerfenster aufhebelten, sind unbekannte Täter zwischen Montag und Donnerstag in ein Haus auf der Straße An den Schloßwiesen in Geilenkirchen eingedrungen. Sie durchsuchten das Gebäude und nahmen nach ersten Feststellungen einen Computer, einen Flachbildschirm, Schmuck sowie einen Tresor samt persönlichen Papieren mit. unbekannte stapeln Pflastersteine auf Straße gangelt-Broichhoven. Die Polizei ermittelt wegen eines Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Unbekannte hatten in Gangelt zahlreiche Pflastersteine zu einer Höhe von 50 Zentimetern gestapelt. Gemeldet wurde der Vorfall von einem Fahrradfahrer, der in der Nacht auf Donnerstag gegen 3.50 Uhr auf der Straße Broichhoven im gleichnamigen Ortsteil unterwegs war. Zunächst begegneten dem Mann zwei männliche Personen, die in Richtung Römerstraße liefen. Kurz darauf entdeckte der Fahrradfahrer die Steine. Er hielt an, informierte die Polizei und blieb an der Gefahrenstelle. Dort stoppte er einen vorbeikommenden Autofahrer, so dass es nicht zu einem Unfall kam. Später beseitigte die Polizei das Hindernis. Ursprünglich waren die Steine offenbar am Fahrbahnrand gelagert worden, von wo die Unbekannten sich bedienten. Hinweise an ☏ 02452/920 0. geldbörse aus Auto gestohlen Übach-Palenberg. Aus einem blauen Auto, das vor einem Haus an der Lotharstraße stand, haben Unbekannte am Donnerstag eine Geldbörse entwendet. Darin befanden sich Bargeld und persönliche Ausweisdokumente. Die Tat ereignete sich zwischen 15 Uhr und 15.30 Uhr. kontakt geileNKirCheNer ZeituNg lokalredaktion Tel. 0 24 51 / 4 09 56-30 Fax 0 24 51 / 4 09 56-49 E-Mail: [email protected] Thorsten Pracht (verantwortlich), Jan Mönch, Udo Stüßer leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 Kundenservice Medienhaus vor Ort: Buchhandlung Lyne von de Berg (mit Ticketverkauf) Gerbergasse 5, 52511 Geilenkirchen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.30 bis 14.00 Uhr dohMen-Gruppe Die Mitarbeiter bilden das Fundament Grotenrath Heimatforscher Goertz vollendet Buchprojekt ▶ Seite 21 ▶ Seite 18 Bürgerinitiative will Jungnitsch abwählen Rund 4000 Unterschriften für Verfahren nötig. SPD fordert Entschuldigung. Stadtverwaltung verweigert Auskünfte statt aufzuklären. Von Jan Mönch und Marlon GeGo Übach-Palenberg. Es hat eine Weile gedauert, aber kurz vor dem Wochenende reagierte die SPD dann doch auf die jüngsten Enthüllungen unserer Zeitung in der ÜbachPalenberger Propaganda-Affäre. In einer gemeinsamen Stellungnahme forderten der Stadtverbandsvorsitzende Alf-Ingo Pickartz und sein Stellvertreter Dr. Sascha Derichs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) und seine Partei zur Aufklärung der Affäre, zu einer Entschuldigung und zu einem „unverzüglichen Signal der Besserung“ auf. Als deutliche Warnung lassen sich die letzten Worte der Stellungnahme verstehen: „Schließlich können die Bürgerinnen und Bürger ihre Bürgermeister nicht nur wählen, sondern auch abwählen.“ Beleidigt und diffamiert Vergangene Woche (Ausgabe vom 16. August) hatte unsere Zeitung über den „Stadtgespräche“-Blog berichtet, in dem der SPD-Bürgermeisterkandidat Ralf Kouchen während des Wahlkampfs 2014 mit erlogenen Beiträgen aufs Übelste beleidigt, diffamiert und öffentlich unmöglich gemacht worden war. Der Autor hatte sich hinter einem Pseudonym verborgen, doch ein linguistisches Gutachten, das unsere Zeitung in Auftrag gegeben hat, bestätigte das, was in Übach-Palenberg ohnehin kaum jemand ernsthaft bezweifelt hatte: „Mit überwiegender Wahrscheinlichkeit“ handelt es sich bei dem Urheber der Pamphlete um Hartmut Urban. Gutachten wie dieses gelten vor Gerichten in vielen Fällen als Beweis. Jungnitsch bringt das deswegen in Bedrängnis, weil er dafür gesorgt hat, dass seit Anfang 2013 mehr als 45 000 Euro aus Steuermitteln an Urban und eine Briefkastenfirma, deren Geschäftsführer Urban ist, überwiesen worden sind, außerdem durfte Urban fast kostenlos im städtischen Schloss Zweibrüggen wohnen. Als Gegenleistung hatte Urban offiziellen Angaben Die aggressive Stimmungsmache Hartmut Urbans hat ihm letztlich eine Menge Ärger eingehandelt: Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch. Stille im Rathaus: Übach-Palenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) lässt Anfragen unbeantwortet. Auch eine Aufforderung der zuständigen NRW-Datenschutzbeauftragten, am 3. August gestellte Fragen unserer Zeitung zu beantworten, ignorierte er bislang. Fotos: Markus Bienwald zufolge Texte für das Amtsblatt punkt als schwierig erweist. Das und die städtische Homepage ver- liegt daran, dass Ihnen eine gewisfasst. Dennoch ermittelt die Staats- senlose CDU-Riege bedingungslos anwaltschaft wegen des Verdachts folgt, als wäre nie etwas gewesen.“ der Untreue gegen Jungnitsch. Tritt Jungnitsch nicht von sich Durch das Sprachgutachten aus zurück, möchte Klinkertz ein steht für die SPD „nunmehr fest: Abwahlverfahren erwirken. Die Der Wahlsieg 2014 ist nicht mit Abwahl eines Bürgermeisters wird in der Gemeindeordnung geregelt, fairen Mitteln erzielt worden“. Während der Stadtverband mit seiner Stellungnahme nun zum ersten „Es steht nunmehr fest: Der Mal andeutet, dass ein Wahlsieg 2014 ist nicht mit Abwahlverfahren die angemessene Konsequenz fairen Mitteln erzielt worden.“ aus der Affäre sein AuS Der StelluNgNAhMe Der SPD könnte, hat eine kleine Gruppe von Bürgern genau daran keine Zweifel mehr. Um den Initiator Heinz es braucht dazu eine einfache Klinkertz formiert sich zurzeit eine Mehrheit der Wahlberechtigten, Bürgerinitiative, deren Ziel es ist, von denen sich mindestens 25 ProJungnitsch aus dem Amt zu heben. zent beteiligen müssen. Es gibt Kommunalpolitisch ist Klinkertz zwei Möglichkeiten, ein solches kein ganz unbeschriebenes Blatt: Verfahren in die Wege zu leiten. Bei der zurückliegenden Kommunalwahl trat er für die UWG an, ▶ Die erste führt über den Stadtrat. schaffte es jedoch nicht in den Ein entsprechender Antrag muss Stadtrat. Nun handelt er als Privat- von mindestens der Hälfte der person. Stadtverordneten gestellt und Am liebsten wäre es Klinkertz, dann von zwei Dritteln der Stadtwenn Jungnitsch von sich aus zu- verordneten beschlossen werden. rückträte, und genau dazu fordert Diese Variante würde in Übach-Paer den Bürgermeister in einem of- lenberg also nicht funktionieren, fenen Brief auf, den er zum Wo- ohne dass ein beträchtlicher Teil chenende veröffentlicht hat. „Sie der Koalition aus CDU und FDPhaben die Bevölkerung von Übach- USPD sich gegen Jungnitsch stellt. Palenberg geblendet und getäuscht“, schreibt er an Jung- ▶ Die zweite Möglichkeit sieht vor, nitsch. „Mir ist klar, dass sich die dass die Bürger das AbwahlverfahEinleitung eines Abwahlverfah- ren am Rat vorbei erwirken. In rens gegen Sie zum jetzigen Zeit- einer Stadt der Größe von Übach- Palenberg müssen mindestens 20 Prozent der Wahlberechtigten dies mit ihrer Unterschrift unterstützen, also rund 4000 Wahlberechtigte. Um den Bürgermeister ist es derweil ruhig geworden. In den ersten Wochen, nachdem unsere Zeitung über die Verbindungen zwischen Stadt und Hartmut Urban berichtet hatte, gab Jungnitsch noch ei- nige Erklärungen ab. Zuletzt ließ er nur noch einen Mitarbeiter der Stadt, Marius Claßen, auf Anfragen unserer Zeitung antworten. Claßen erklärte dann, dass es keine Antworten geben werde (siehe Box). Gestern ließ Jungnitsch eine telefonische Anfrage erneut unbeantwortet. Die Ankündigung, zur Aufklärung der Propaganda-Affäre beizutragen, gilt offenbar nicht mehr. ▶ Seite 17 Jungnitsch ignoriert Datenschutzbeauftragte Nach wie vor sind in der Propaganda-Affäre viele Fragen offen, die Stadt verweigert die Beantwortung. Ungeklärt ist bislang etwa, welche Leistungen mit einer Rechnung Hartmut Urbans über 1200 Euro von Oktober 2013 verbunden waren. Gegenkandidat Ralf Kouchen im Wahlkampf diffamiert wurde. Unsere Zeitung hatte von Jungnitsch wissen wollen, ob das Schreiben dieses Blogs Teil seines Auftrages an Urban war – dies wurde bislang weder bestätigt noch dementiert. Auch verweigert die Stadtverwaltung die Auskunft dazu, welche Inhalte im Rahmen einer sogenannten Inhouse-Schulung der Unternehmensberatung Hyperskill vermittelt wurden. Bei Hyperskill ist oder war Hartmut Urban als Trainer beschäftigt, an der Schulung im Februar 2014 nahmen Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch und sein Erster Beigeordneter Helmut Mainz teil. Die Kosten von 2856 Euro wurden mit Steuergeld beglichen. Marius Claßen, Justiziar im Rathaus, begründete die Verweigerung der Antworten mit den laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Jungnitsch. Unsere Zeitung schaltete daraufhin die zuständige Datenschutzbeauftragte des Landes NRW, Dr. Helga Block, ein. Block forderte Claßen am 17. August dazu auf, die Fragen unserer Zeitung zu beantworten. Der Verweis auf ein staatsanwaltliches Ermittlungsverfahren sei kein Grund, die Beantwortung zu verweigern, schrieb ihre Behörde. Vor allen Dingen hat Wolfgang Jungnitsch sich bislang aber mit keinem Wort zu dem „Stadtgespräche“-Blog erklärt, in dem sein SPD- Die Stadt hat diese Aufforderung bis Freitagabend ignoriert. NEW warnt vor Betrügern Mann und Frau geben sich als Mitarbeiter des Versorgers aus geilenkirchen. Der Wasser- und geschädigt und ob Vorfälle zur AnEnergieversorger NEW warnt vor zeige gebracht wurden – weder bei Betrügern, die derzeit im Versor- der NEW noch bei der Polizei wagungsgebiet unterwegs sind, und ren am Nachmittag die entsprezwar konkret in Geilenkirchen. chenden Ansprechpartner zu erNach Darstellung des Mönchen- reichen. gladbacher Unternehmens hätten ein Mann und eine Frau sich gegen„Alle NEW-Mitarbeiter über Kunden als Mitverfügen über Dienstausweise, arbeiter der NEW ausgegeben. Die beiden seien die sie unaufgefordert zeigen.“ dabei als Ehepaar aufgeAuS Der PreSSeMitteiluNg Der NeW treten und hätten versucht, unter dem Vorwand, den StromverIn ihrer Pressemitteilung empbrauch ablesen zu müssen, ins Haus zu gelangen. fahl die NEW ihren Kunden drinDas Unternehmen berief sich gend, „niemandem Zugang ins bei seiner Warnung auf Schilde- Haus oder in die Wohnung zu gerungen von Kunden. Unklar blieb währen, dessen Anliegen unklar ist am Freitag, ob tatsächlich Bürger oder der sich offiziell nicht auswei- sen kann“. Zugleich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass derzeit auch ein richtiger „Ableser“ im Stadtgebiet von Geilenkirchen unterwegs sei. Auch dieser könne sich selbtverständlich ausweisen. Bei Fragen können sich betroffene oder verunsicherte Kunden unter ☏ 02166/558 8604 an NEW-Mitarbeiter wenden (montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr sowie freitags von 9 bis 15 Uhr). Trickbetrüger sind im Kreis Heinsberg zurzeit offenbar wieder vermehrt aktiv. Erst am Donnerstag hatte die Polizei gemeldet, dass eine Trickdiebin in GeilenkirchenGrotenrath Bargeld und eine ECKarte gestohlen hat. Auch Meldungen über die Anwendung des sogenannten Enkeltricks gibt es immer wieder. (jpm) Unter falscher Flagge: In Geilenkirchen haben Betrüger sich offenbar als Mitarbeiter der NEW ausgegeben. Foto: NEW LokaLes Samstag, 27. August 2016 · nummer 200 Seite 17 C1 ProPaganda-affäre: SPd-Stellungnahme und offener Brief „Die affäre hat unserer stadt sehr geschadet“ Die Stellungnahme der SPD ÜbachPalenberg zum Bericht „Mit lügen, niedertracht und Wordpress-Blog“ vom 16. August in voller länge: Nachdem die CDU zugeben musste, ihren Wahlkampf mit Unterstützung von Hartmut Urban geführt zu haben, hat der Aachener Zeitungsverlag ermittelt, in welchen Umfängen und vor allem mit welchen Methoden dies geschehen ist. Urban hat dabei führende Vertreter der SPD immer wieder verunglimpft. Dazu gehörten insbesondere der Bürgermeisterkandidat Ralf Kouchen, der ehemalige Bürgermeister Paul Schmitz-Kröll und der ehemalige SPD-Vorsitzende Heiner Weißborn. Wie mit Billigung oder gar auf Betreiben des Bürgermeisters mit unserem SPD-Kandidaten Ralf Kouchen umgesprungen worden ist, ist wohl kaum zu entschuldigen. Bewusst wurde dessen persönliche Integrität verletzt und der politische Gegner mit Unwahrheiten niedergemacht. Als der Blog aufgetaucht ist, war Urban schließlich bereits seit vielen Monaten für den Bürgermeister tätig. Das Ganze hat auch nichts mehr mit Fairness oder Unfairness zu tun, sondern schlicht und einfach mit Betrug. Wir haben uns bisher bewusst zum Thema Urban und seinen Verwicklungen zurückgehalten, da er ja leider auch unsere Stadt in einem schlechten Licht erscheinen lässt, gerade jetzt, wo offenkundig wird, mit wessen Unterstützung die CDU ihren Wahlsieg errungen hat. Der Vorstand der SPD hat bei seiner letzten Mitglie- derversammlung eine Resolution verabschiedet, welche sich für Fairness im demokratischen Miteinander – auch in Wahlkampfzeiten – einsetzt. Dies haben wir getan, da wir Kommunalpolitik als Wetteifern um die beste Idee und den besten Weg für unsere Stadt begreifen. Als Opposition verstehen wir uns als diejenigen, die gute Vorschläge unterstützen und schlechte kritisieren, dabei aber auch alternative Lösungen vorschlagen. Nur so kann das Beste für die Stadt erreicht werden. Dies setzt aber die Bereitschaft voraus, dass sich auch die CDU fair gegenüber politischen Gegnern verhält. Anonyme Drecksarbeit Mit den Recherchen und Veröffentlichungen des Aachener Zeitungsverlags und den Äußerungen des CDU-Vorsitzenden Walther ist nun belegt, dass die CDU ÜbachPalenberg einen Wahlkampf toleriert, wenn nicht gar bewusst geführt hat, der darauf ausgelegt war, den politischen Gegner zu beleidigen, zu verletzen und zu verunglimpfen. Wir danken dem Aachener Zeitungsverlag ausdrücklich für diese Recherchen. Der bis dato immer anonym und hinter FakeNamen versteckt gebliebene Autor konnte dadurch ermittelt werden. Die anonyme Drecksarbeit im Wahlkampf hat der Auftragsjournalist Hartmut Urban übernommen; mit Wissen und Unterstützung von heute im Rat oder in Ausschüssen sitzenden CDU-Mandatsträgern. Die Texte aus dem „ausreichend Gründe für Ihren Rücktritt“ Im Wahlkampf 2014 wurde sPD-Bürgermeisterkandidat Ralf kouchen im Internet systematisch niedergemacht – und zwar „mit Billigung oder gar auf Betreiben des Bürgermeisters“ Wolfgang Jungnitsch, ist die Übach-Palenberger sPD sicher. sie fordert nun eine entschuldigung. Foto: mabie Urban-Blog wurden jedenfalls immer sehr fleißig in sozialen Medien geteilt und verbreitet. Die Frage bleibt noch offen, ob es eine Gegenleistung in finanzieller Natur oder in Form von Sachleistungen gab. Es steht nunmehr fest: Der Wahlsieg 2014 ist nicht mit fairen Mittel erzielt worden. Was bedeutet das für unsere Zukunft? Die mittlerweile bundesweit bekannte Propaganda-Affäre hat dem Image unserer Stadt sehr geschadet. Es kommen immer neue Verstrickungen von Bürgermeister und CDU mit Hartmut Urban an die Öffentlichkeit. Investoren, Kooperations- und Verhandlungspartner werden dadurch verunsichert und werden ob eines solchen Umgangs misstrauisch. Die CDU und ihr Bürgermeister sind nun am Zuge und müssen endlich aktiv zur Klärung der Propaganda-Affäre beitragen. Seine Verfehlungen einzugestehen, erfordert Mut und Courage. Im Namen der diskreditierten Personen sowie im Namen der Bürgerinnen und Bürger verlangen wir eine Entschuldigung des Bürgermeisters und der CDU Übach-Palenberg und ein deutliches und unverzügliches Signal der Besserung. Schließlich können die Bürgerinnen und Bürger ihre Bürgermeister nicht nur wählen, sondern auch abwählen. Alf-ingo Pickartz (Vorsitzender) Dr. Sascha Derichs (Stellvertreter) Als Reaktion auf die Propaganda-Af- schaft abzuwarten. Es liegt nicht in färe fordert Heinz Klinkertz Übach- meinem Ermessen zu behaupten, Palenbergs Bürgermeister Wolfgang dass Sie die Stadt korrupt und mit Jungnitsch in einem offenen Brief krimineller Energie führen, aber zum Rücktritt auf. Klinkertz trat bei zumindest handeln Sie nicht moder zurückliegenden Kommunalwahl ralisch einwandfrei. Mit einem für die UWG an, den offenen Brief hat 182 000 Euro teuren Vergleich mit er aber als Privatperson verfasst: dem Kreiswasserwerk und der Herr Bürgermeister Jungnitsch, heimlichen Bezahlung eines Projetzt ist es aber höchste Zeit, dass pagandisten, der mit einer aggresSie Ihren Rücktritt bekannt geben. siven Öffentlichkeitsarbeit für Sie Sie haben die Bevölkerung von wirbt, hat Ihre Politik beim Bürger Übach-Palenberg geblendet und ihren Tiefpunkt erreicht. getäuscht. Noch schlimmer dabei Schon vor vier Jahren, als Sie sind die zusätzlich entstandenen mich zu einer Bürgersprechstunde Kosten, die noch auf jeden Bürger einluden, habe ich Ihnen kundgeder Stadt Übach-Palenberg zukom- tan, dass Sie zwar ein Betriebswirt men. Und das ausgerechnet in ei- sind, aber kein Politiker. Mir ist ner Stadt, die am Stärkungspakt klar, dass sich die Einleitung eines Stadtfinanzen teilnehmen muss. Abwahlverfahrens gegen Sie zum Sie regieren unsere Stadt mit Übermut, Herrschsucht und Maß„sie haben die Bevölkerung losigkeit. Ihre Politik wurde nach der Kommugeblendet und getäuscht!“ nalwahl 2014 noch zuHeinz KlinKeRtz nehmend undurchsichtiger und verkrampfter. Mit Ihrem Absolutismus sind Sie zum Flötenspieler der jetzigen Zeitpunkt als schwierig erMacht geworden. Dass im Wahl- weist. Das liegt daran, dass Ihnen kampf und danach in den Sitzun- eine gewissenlose CDU-Riege begen und Mitteilungen etwas nicht dingungslos folgt, als wäre nie etstimmt, hatte ich bis dahin immer was gewesen, und das obwohl man nur vermutet. Oder genauer ge- eigentlich wissen müsste, dass sagt: Ich wollte vieles, was mir zu man eine solche Affäre nicht einOhren kam, damals nicht glauben. fach nur aussitzen kann. Was für Meine politischen Vorhersagen in Sie und Ihre Gleichgesinnten jetzt den Rundschreiben, die ich im eine Mauer der Einigkeit ist, nimmt Kommunalwahlkampf 2014 für der Bürger als ein Bollwerk wahr, die UWG als Kandidat für den das für Empörung sorgt. Wahlkreis Scherpenseel bestritten Himmel und Erde, Religion und habe, sind alle bestätigt worden. Es Politik, mit dem Seelenheil der passiert ein Fehler nach dem ande- Stadt ist es jetzt vorbei. ren, und der Bürger muss die Zeche Daher gebe ich Ihnen als Bürger zahlen. der Stadt Übach-Palenberg den gut Nach Ihren eigenen bisherigen gemeinten Rat: Treten Sie von IhAussagen zur Propaganda-Affäre rem Amt des Bürgermeisters zugibt es deshalb ausreichend rück ehe es für Sie und den Bürgern Gründe für Ihren Rücktritt. Dazu noch schlimmer kommt. braucht man nicht die Ergebnisse und Prüfung der StaatsanwaltHeinz Klinkertz ANZEIGE Das Beste für Ihr Zuhause: Wohnen ist ein Stück Leidenschaft . . . Auf der Neuhauser Str. in Würselen kommt in die wohl schönste Ausstellung im Großraum Aachen neue Bewegung: Dort startet das renommierte Traditionsunternehmen Thelen | Drifte aus Nettetal nächsten Donnerstag den großen Räumungsverkauf mit unfassbaren Vorteilen für Interessenten. Das inhabergeführte Familienunternehmen Thelen aus Nettetal-Leuth hatte die traumhafte Ausstellung in Würselen auf der Neuhauser Straße im Jahre 2011 schweren Herzens verkauft, da die Entfernung vom heimischen Niederrhein einfach zu groß war. Leider aber war dem neuen Inhaber und verantwortlichen Geschäftsführer, der den bekannten und renommierten Namen THELEN der Bekanntheit wegen behielt, das Glück nicht so hold. Das kleine, eigen- ständige Unternehmen war nicht erfolgreich und der Insolvenzantrag folgte. Um die bedauerlichen Folgen der Insolvenz für alle Kunden einzugrenzen, übernahm Thelen | Drifte aus Nettetal erneut das Ruder in Würselen auf der Neuhauser Str. 10. Es war und ist immer im Interesse des Traditionsunternehmens, dem Kunden einen reibungslosen Ablauf zur Erfüllung der Küchenträume zu ermöglichen. Daher können nun alle Inter- essenten den unglaublichen, maximalen Preisvorteil bis 70% Nachlass im Räumungsverkauf nutzen. Ab nächster Woche, 1. Sept., wird immer Donnerstag und Freitag, 10 - 19 Uhr und auch am Samstag von 10 - 16 Uhr bis Ende Oktober das kompetente Team des erfahrenen Unternehmers aus Nettetal in Würselen auf der Neuhauser Str. für Sie vor Ort sein. Wer diese Chance schnell nutzt, genießt echte Vorteile. TOTALER RÄUMUNGSVERKAUF MARKENKÜCHEN+DESIGNER-MÖBEL + SONDERVERKAUF VON 99 BESTEN ELEKTRO-GERÄTEN + INDUSTRIEVERKAUF VON 25 NEUEN PLANUNGSKÜCHEN + ABVERKAUF VON DESIGNER-MÖBEL (EINZELSTÜCKE) Bis 70 % Nachlass Verkauf: September und Oktober Donnerstag - Freitag (10 - 19 Uhr) und Samstag (10 - 16 Uhr) Detaillierte Informationen und Termine: +49 (0)2157 814-0 und unter: www.thelen.de Der Räumungsverkauf in Würselen hat keine Auswirkung auf die Garantieleistung. Vertragspartner für die Leistung und Abwicklung ist das Thelen | Drifte Stammhaus: Anton Thelen GmbH | May 15 in 41334 Nettetal - Leuth Abverkauf: 52146 Würselen | Neuhauser Str. 10 Region & NRW GeSundheit Was Alkoholpausen dem Körper bringen E Service Seite 9 ABCDE · Nummer 202 · Dienstag, 30. August 2016 „Hipp, hipp, hurra auf die Köchin!“ erKlärunG In der Dürener Grüngürtelschule wird jeden Mittag frisch gekocht. Das ist nicht ganz leicht – aber macht Kinder und Köche glücklich. Von Sandra KinKel Düren. Knapp 1000 Essen bereiten Lothar Häuser, Türkan Sen und Gisela Penugaow im Schnitt jeden Monat zu. Tomatensuppe mit Käsewürfeln und Sahnehäubchen, Wirsing mit Gnocchi, Kassler und Pfannkuchen stehen genauso auf dem Speiseplan wie Gemüsesuppe und Backfisch. Lothar Häuser, Türkan Sen und Gisela Penugaow kochen für die rund 50 Kinder der Offenen Ganztagsschule (OGS) der Dürener Grüngürtelschule. Und das jeden Mittag frisch. Die OGS der Grüngürtelschule ist in Trägerschaft des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) – wie 24 andere Offene Ganztagsgrundschulen im Kreis Düren auch. „Die Grüngürtelschule“, sagt SkF-Fachberater Thomas Kroth, „ist die einzige OGS bei uns, in der immer frisch gekocht wird.“ Der Grund ist schnell erklärt: Allein die räumlichen Voraussetzungen, die eine OGS zum Selberkochen mitbringen muss, sind sehr hoch. Kroth: „Die Schule muss beispielsweise eine Küche mit Industriespülmaschine haben. Und das ist natürlich längst nicht überall der Fall.“ Unglücklich mit dem Caterer An der Grüngürtel-Schule gibt es so eine Küche. Vor allem aber gibt es mit Gisela Penugaow, die auch die Leiterin der OGS ist, und ihrem Team engagierte Leute, denen die gesunde Ernährung der Grundschüler sehr am Herzen liegt. „Wir haben anfangs das Schulessen auch von verschiedenen Caterern bekommen“, sagt Gisela Penugaow, „Zum einen waren wir damit nicht wirklich glücklich, zum anderen war es uns immer schon sehr wichtig, möglichst frisches und gesundes Essen zu servieren. Deswegen haben wir uns entschieden, selbst zu kochen.“ „Das war ein sehr mutiger Schritt“, sagt die kommissarische Schulleiterin Ingrid RehbachLouk. Nicht zuletzt, weil viele Auflagen zu erfüllen waren. „Die Mitarbeiter“, sagt Rehbach-Louk, „sind natürlich geschult worden. Es hat Hygienefortbildungen gegeben, aber auch Fortbildungen mit einer Ernährungsberaterin.“ Außerdem führt das Veterinäramt des Kreises regelmäßig Lebensmittelkontrollen durch. Klar, dass Gisela Penugaow, Lothar Häuser und Türkan Sen viele eigene Erfahrungen machen mussten. FeStaKt Köche mit Leib und Seele: Lothar Häuser, Türkan Sen und Gisela Penugaow (von links) bereiten jeden Mittag das Essen für die 50 Kinder der Offenen Ganztagsschule im Dürener Grüngürtel frisch zu. Foto: Sandra Kinkel AZ-SERIE Erste Wissenswertes zum Schulstart In unserer Serie „Erste Klasse“ greifen wir in diesen Tagen Themen rund um den Schulstart auf. In der Übersicht: E Schulweg: Was Erstklässler und Eltern wissen sollten E Ganztag: Was Studien über die Betreuung sagen E Disziplin: Warum es Vertrauen statt Strafen braucht E Dorfschulen: Wie Eltern gegen die Schulschließung kämpfen E Schulessen: Es muss nicht immer vom Caterer kommen E Grundschullehrer: Ein Mann mit Seltenheitswert „Erste Klasse“ - die Beilage: Morgen, Mittwoch, 31. August, erscheint in unserer Zeitung eine große Beilage, in der fast alle Erstklässler der Region auf Fotos zu sehen sein werden. Ehemaliger Schüler kocht mit Lothar Häuser, der übrigens im Dürener Grüngürtel groß geworden und selbst die GrüngürtelSchule besuchte, hat jahrelang in der Gastronomie gearbeitet, ist aber kein ausgebildeter Koch. Und Türkan Sen hat die angefangene Ausbildung zur Hotelfachfrau nicht abgeschlossen. „Wir kann- ten uns anfangs mit den Mengen überhaupt nicht aus“, erzählt Häuser. „Mittlerweile wissen wir aber, dass wir beispielsweise fünf Kilo- gramm Nudeln brauchen, aber nur „Fisch ist zum Beispiel nicht so bevier Kilogramm Reis.“ Neben dem liebt“, sagt Ingrid Rehbach-Louk. warmen Mittagessen bekommen „Trotzdem gibt es regelmäßig weldie Grüngürtel-Schüler zwischen- chen. Unser Ziel ist ja auch, den durch frisches Obst und Gemüse, Geschmack der Kinder zu schulen außerdem gibt es kostenloses Mi- und zu erweitern.“ Viele würden neralwasser. das Essen in Gemeinschaft mit den Pro Tag und Kind darf die Ver- anderen Kindern genießen. „Und pflegung nicht mehr als drei Euro weil alles in Schüsseln auf den kosten. Das ist das, was die Eltern Tisch kommt, kann man sich ja für das Schulessen zahlen. „Natür- von den Sachen, die man lieber lich ist das eine Mischkalkula- mag, ein bisschen mehr nehmen.“ tion“, sagt Gisela Penugaow. „Aber eine, die funktioniert.“ Auch des„Um jeden Mittag für so viele halb, weil die OGS-Leiterin haltbare LebensmitKinder kochen zu können, tel immer dann kauft, braucht es jede Menge wenn es Sonderangebote gibt, und darüber hinaus Herzblut.“ sehr stark auf regionale Lothar häUSEr, MItarBEItEr DEr und saisonale Produkte offEnEn GanztaGSGrUnDSChULE setzt. „Wir kaufen eigentlich jeden Tag ein“, sagt Gisela Penugaow. „Das ermöglicht uns auch, den SpeiseAb und zu dürfen die OGS-Kinplan kurzfristig zu ändern.“ Zum der auch beim Kochen helfen oder Beispiel, wenn es plötzlich heiß ist bei der Einkaufstour zum Dürener und Gemüsesuppe einfach nicht Wochenmarkt dabei sein. Lothar passt. Häuser: „Wir haben mit den KinGrundsätzlich haben auch die dern einmal Pommes frites selbst OGS-Schüler Mitspracherecht, was gemacht. Ein Mädchen war ganz ihren Speiseplan angeht. „Es gibt erstaunt, dass die aus Kartoffeln Kinderkonferenzen“, sagt Lothar sind und nicht in Plastiktüten in Häuser, „bei denen wir mit den der Tiefkühltruhe entstehen.“ Kindern auch über das Schulessen Thomas Kroth ist überzeugt, sprechen. Und es kommt immer dass das gemeinsame Kochen bei wieder vor, dass Kinder zu uns den Kindern sehr viel bewirkt. kommen und sagen, was sie gerne „Wenn ich Kinder in den anderen Offenen Ganztagsschulen nach noch einmal essen würden.“ Klar, gibt es auch in der OGS ihrem Lieblingsessen frage, höre manchmal Sachen, die bei den ich ganz oft Nudeln und Pizza. Schülern nicht so gut ankommen. Hier ist das nicht so. Hier essen die Nach der Sommerpause geht’s im 2. Halbjahr mit folgenden 4 Themen weiter: Emotionen Charisma & Ausstrahlung Achtsamkeit Humorfaktor Kinder auch sehr gern Gemüse und Salat.“ Einziger Nachteil zum Caterer: In der Grüngürtelschule gibt es mittags nur ein Gericht, eine wirkliche Auswahl haben die Jungen und Mädchen nicht. Gisela Penugaow: „Wir kochen zwar immer ein vegetarisches Essen und nehmen auch auf unsere muslimischen Kinder Rücksicht, wenn Schweinefleisch auf dem Speiseplan steht. Aber in der Regel gibt es nur ein Gericht. Alles andere könnten wir nicht bewältigen. Das Kochen ist auch so für uns schon eine riesige Herausforderung.“ „Das ist hier mein Viertel“ Aber eine, die Spaß macht. Und darauf legen Türkan Sen, Lothar Häuser und Gisela Penugaow besonderen Wert. „Um jeden Mittag für so viele Kinder kochen zu können, braucht es jede Menge Herzblut“, sagt Lothar Häuser. „Aber das ist hier mein Viertel. Mit den Großeltern der meisten Kinder bin ich früher zur Schule gegangen. Für mich ist das hier in der OGS wirklich ein Traumjob.“ Vielleicht auch deshalb, weil von den kleinen Essern unglaublich viel Dank zurückkommt. Türkan Sen: „Vor ein paar Tagen habe ich Pellkartoffeln mit Quark und zum ersten Mal zusätzlich mit selbst gemachter Kräuterbutter gemacht. Das hat den Kindern so gut geschmeckt, dass ich ein lautes ‚Hipp, hipp, hurra! auf die Köchin‘ bekommen habe. Das ist einfach schön.“ E Als Einwohner von Würselen hat der heutige Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz (SPD), schon früh die Vorzüge der europäischen Einigung kennengelernt. „Ich bin an dieser Grenze geboren und aufgewachsen“, sagte Schulz gestern bei einer Feierstunde zum 200-jährigen Bestehen der Bezirksregierung Köln. Seine eine Urgroßmutter sei in Kerkrade in den Niederlanden geboren, seine andere in Eupen in Belgien. „Ich gehöre einer Familie an, die in diesem Dreiländereck zu Hause ist. Die hatte aber auch Soldaten von drei verschiedenen Armeen. Und trotzdem haben die sich über die Grenze hinweg die Hand gereicht. Trotzdem sind Belgierinnen und Belgier, sind die Niederländerinnen und Niederländer und wir Deutsche heute keine Feinde mehr, sondern Menschen einer Union.“ Dieses Friedenswerk sei die Antwort der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf die mörderische erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Heute werde diese Entwicklung in immer mehr Ländern von populistischen Parteien infrage gestellt. Schulz wurde in Hehlrath, heute ein Stadtteil von Eschweiler, geboren und war später Bürgermeister von Würselen, wo er heute noch wohnt. (red)/Foto: dpa KontaKt Regionalredaktion: (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) tel.: 0241/5101-358 fax: 0241/5101-360 [email protected] Jetzt noch Karte n sich ern! Die 3. Staffel 2016 mit neuen Themen 5. Abend: 6. Abend: 7. Abend: 8. Abend: E Wolfgang Jungnitsch (CDU) hat Forderungen nach seinem Rücktritt vom Amt des Bürgermeisters in Übach-Palenberg „entschieden“ zurückgewiesen. Anlass war die Berichterstattung unserer Zeitung über eine Bürgerinitiative, die angekündigt hatte, aufgrund der Propaganda-Affäre ein Abwahlverfahren initiieren zu wollen. In einer gestern veröffentlichten Erklärung schrieb Jungnitsch, er wolle „klarstellen, im Wahlkampf 2014 zu keinem Zeitpunkt mit unsauberen Mitteln (...) gearbeitet zu haben“. Ein von der Stadt bezahlter Autor, Hartmut Urban, war es sehr wahrscheinlich, der damals in einem Blog Jungnitschs SPD-Konkurrenten Ralf Kouchen mit erlogenen, ehrabschneidenden Beiträgen öffentlich bloßgestellt. Eine Anfrage unserer Zeitung vom 3. August, ob das Erstellen dieses Blogs zu Urbans Aufgaben für die Stadt gehört habe, ließ Jungnitsch allerdings auch gestern weiter unbeantwortet. Er bat darum, die Ergebnisse des von der Staatsanwaltschaft gegen ihn eingeleiteten Ermittlungsverfahrens abzuwarten. (red)/Foto: Bienwald Veranstaltungsort: forum M, Buchkremerstr. 1–7, 52062 Aachen Jeweils mittwochs von 19.30 bis 21.00 Uhr (Einlass ab 19.00 Uhr). Einzelkarte Wir bieten Ihnen gebündeltes Seminarwissen in einem 1,5-stündigen Vortragsabend. Das ist nicht nur bequem, sondern spart auch noch Zeit und Geld – ein modernes Weiterbildungsformat für jedermann. Wir laden Sie herzlich zum Wissen tanken ein und wünschen Ihnen zahlreiche Erfolgserlebnisse! 59,00 € 49,00 €* *Vorteilspreis für Abonnenten der AZ oder AN Infos und Buchung: [email protected], www.sprecherhaus.de oder rufen Sie unser Kundentelefon an: +49 (0) 2561.69 565.170 Erleben Sie noch 4 prominente Top-Referenten – Persönlichkeitsentwicklung – Ihr Vorsprung durch Wissen 5 31.08.2016 Lutz Herkenrath Schauspieler (Ritas Welt), Experte für Charisma, Präsenz und positive Aggression Emotionen bewegen die Welt 6 28.09.2016 Martina Schmidt-Tanger Dipl. Psychologin, Expertin für persönliche Entwicklung 7 26.10.2016 Johannes Warth Ermutiger und Überlebensberater 8 30.11.2016 Dr. Roman F. Szeliga Arzt, Experte für Humor und emotionale Kommunikation, Dozent, Autor DAS E.I.N. PRINZIP® Von der Ausstrahlungskraft zur Anziehungskraft Charisma Achtsamkeit – oder was ERFOLGt daraus? Ziele effizienter, kreativer und gesünder erreichen Powerfaktor Humor Viele Menschen vertrauen darauf, dass unser Verstand die „Der (oder die) hat aber Charisma”, heißt es bewundernd, Johannes Warth sät mit seinem Vortrag eine Handvoll Humor ist eine unserer knappsten, jedoch wertvollsten SUPER MITTWOCH | Seite 4 B Mittwoch, 31. August 2016 Jungnitsch will nicht zurücktreten „Propaganda-Affäre“: SPD fordert Aufklärung und die Bürgerinitiative den Rücktritt des Bürgermeisters Übach-Palenberg. „So, wie es jetzt seit Monaten läuft, kann es nicht weitergehen.“ Klare Worte, mit denen Heinz Klinkertz in der vergangenen Woche heftige Kritik an Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch übte, nachdem dieser durch die so genannte „Propaganda-Affäre“ (wir berichteten) in Bedrängnis geraten war. Für Klinkertz ist die Sache klar: Um den Mann, der vor zwei Jahren für die UWG in der Kommunalwahl angetreten war und der als Privatmann einen „offenen Brief“ formuliert hat, formiert sich derzeit eine Bürgerinitiative mit dem Ziel, eine Abwahl Jungnitschs herbeizuführen. „Sie haben die Bevölkerung von Übach-Palenberg geblendet und getäuscht. Noch schlimmer dabei sind die zusätzlich entstandenen Kosten, die noch auf jeden Bürger der Stadt Übach-Palenberg zukommen. Und das ausgerechnet in einer Stadt, die am Stärkungspakt Stadtfinanzen teilnehmen muss. Sie regieren unse- re Stadt mit Übermut, Herrschsucht und Maßlosigkeit. Ihre Politik wurde nach der Kommunalwahl 2014 noch zunehmend undurchsichtiger und verkrampfter“, kritisiert Klinkertz die Amtsführung des Bürgermeisters. Ihm sei klar, dass sich die Einleitung eines Abwahlverfahrens zum jetzigen Zeitpunkt als schwierig erweise. „Das liegt daran, dass Ihnen eine gewissenlose CDU-Riege bedingungslos folgt, als wäre nie etwas gewesen, und das obwohl man eigentlich wissen müsste, dass man eine solche Affäre nicht einfach nur aussitzen kann“, so Klinkertz weiter. Er habe bemerkt, dass es schon zu viele Bürger gebe, die mit dem Verhalten der CDU-Ratsfraktion und den „Machenschaften des Bürgermeisters“ nicht mehr einverstanden seien. Deshalb lädt die Bürgerinitiative am Freitag, 2. September, 19 Uhr alle Oppositionsparteien und Bürger zu einer öffentlichen Versammlung in die „Eventlocation Kupferschmiede“ (ehemals Haus Drescher, Aachener Straße 68) ein. Die Forderung ist klar: „Treten Sie von Ihrem Amt des Bürgermeisters zurück, ehe es für Sie und die Bürger noch schlimmer kommt“, so der Rat von Klinkertz an Jungnitsch. Für SPD-Stadtverbandsvorsitzenden Alf-Ingo Pickartz steht fest: Jungnitschs Wahlsieg 2014 ist nicht mit fairen Mittel erzielt worden. Er schreibt in einer Stellungnahme: „Die mittlerweile bundesweite Propaganda-Affäre hat dem Image unserer Stadt sehr geschadet. Es kommen immer neue Verstrickungen von Bürgermeister und CDU mit Hartmut Urban an die Öffentlichkeit. Investoren, Kooperations- und Verhandlungspartner werden dadurch verunsichert und werden ob eines solchen Umgangs miteinander misstrauisch.“ Die CDU und ihr Bürgermeister seien nun am Zug und müssen endlich aktiv zur Klärung der Propaganda-Affäre beitragen. „Im Namen der diskreditierten Personen sowie im Namen der Bürgerinnen und Bürger verlangen wir eine Entschuldigung des Bürgermeisters und der CDU Übach-Palenberg und ein deutliches und unverzügliches Signal der Besserung. Schließlich können die Bürgerinnen und Bürger ihre Bürgermeister nicht nur wählen, sondern auch abwählen“, so Pickartz. Rücktritts-Forderungen weist Jungnitsch aber entschieden zurück. Er möchte ausdrücklich klarstellen, im Wahlkampf 2014 zu keinem Zeitpunkt mit unsauberen Mitteln gegenüber seinen politischen Mitbewerbern gearbeitet zu haben. „Dies wurde mir von meinen Mitbewerbern, um das Amt des Bürgermeisters, während und nach der Wahl auch zu keinem Zeitpunkt vorgeworfen“, so Jungnitsch, der im Gespräch mit dem Super Mittwoch weiter sagt: „Bis zum heutigen Tag sind die gegen mich eingeleiteten Ermittlungsverfahren nicht abgeschlossen. Ich bitte deshalb nochmals aus Respekt vor meinem Amt und meiner Person darum, dass Ergebnis dieser Ermittlung abzuwarten.“ y Viele Bürger fragen sich, wie es im Übach-Palenberger Rathaus weitergehen wird. Foto: GüntheR von FRicken Von Günther Von Fricken Angebote gültig von Do., 01.09.2016 bis Sa., 03.09.2016 KAFFEE-ANGEBOTE Eduscho à la Carte, mild/klassisch 500 g € 1,79 Melitta Auslese 500 g € 2,39 Tchibo black & white, Bohnen 1 kg € 4,99 Pads für Senseo 100 Stück € 5,39 Tchibo herzhaft 1 kg € 5,49 Melitta Bela Crema, Bohnen 1 kg € 6,49 Tchibo Feine Milde, gemahlen 1 kg € 6,79 Tchibo Crema Mild, Bohnen 1 kg € 6,99 Aus unserem Sortiment Bleichwasser 5 ltr. € 2,49 20 Stück € 2,49 Bratrollen Maggi 1 l € 2,99 Frischer Bami/Nasi 1 kg € 2,99 Kaffeeweißer 2 kg € 5,49 Energie-Drink 24 Dosen o. Pfand € 7,99 Cola/Fanta/Sprite 24 x 0,33 l o. 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Selbst kurzhaarige Frauen wurden damals genötigt, sich eine Kopfbedeckung aus farbenfrohem Plastik aufzustülpen, während langmähnige Hippies männlichen Geschlechts oben ohne ins Becken hüpften. Dann kam der Itsy-bitsy-teenie-weenie-Honolulu-Strandbikini, dann kamen bessere Filteranlagen, dann verschwand die Badekappenpflicht und mit ihr die Badekappe. Inzwischen ist sie wieder da, die Kappe. Nicht als Ausdruck großmütterlicher Sorge um die betonfeste Dauerwelle, sondern als Abzeichen sportlichen Leistungswillens lässt sie den Triathleten flotter durchs Wasser gleiten. Badekappen gibt es heute aus Silikon oder Neopren, sogar wieder aus Stoff und farbig bedruckt. Was aber auf ewig im Orkus der Modesünden verschwunden zu sein scheint, sind die bunten Plastikblüten, mit denen einst Badekappen besetzt waren, besonders solche für Damen fortgeschrittenen Alters. Manchmal lösten sich solche Blüten und schwabberten auf der Wasseroberfläche. Und kleine Mädchen – das weiß ich jetzt von meiner Frau – sammelten solche Freibadblüten in einer geheimen Schatztruhe, zusammen mit Eis-Stielen und leeren Schneckenhäuschen. Das klingt nach wunderschönen Sommertagen, denkt kurz notiert Fehlalarm: Fünf Einheiten im Einsatz Geilenkirchen. Mit Sirenenalarm wurde am Dienstagmittag kurz vor 13 Uhr die Feuerwehr alarmiert. Mit fünf Fahrzeugen rückten die Verwaltungsstaffel und Wehrleute aus Geilenkirchen, Süggerath, Prummern und Waurichen zum Gelände der Firma Korbwaren Hansen, An der Friedensburg, aus. Hier angekommen, stellte die Feuerwehr unter Leitung von Stadtbrandinspektor Michael Meyer fest, dass die Brandmeldeanlage einen Fehlalarm ausgelöst hatte. Die Kräfte konnten schnell wieder abrücken. Foto: Udo Stüßer einbrecher im Vereinsheim Gangelt-niederbusch. Durch ein Fenster sind unbekannte Täter in der Nacht zum Montag in das Vereinsheim an der Neutralen Straße eingedrungen. Sie entwendeten laut Polizei einen Tresor und eine Kaffeemaschine. BMW in der Nacht gestohlen Gangelt. Ein goldfarbener BMW 3er mit belgischem Kennzeichen wurde in der Nacht zum Dienstag entwendet. Das Fahrzeug parkte vor einem Haus an der Burgstraße. Feierstunde Evangelische Kirche besteht 150 Jahre ▶ seite 16 ▶ seite 17 Bürgerinitiative will Oppositionsparteien ins Boot holen Ziel ist ein Abwahlverfahren gegen den Bürgermeister. Öffentliches Treffen am Freitag. CDU-Ratsherr Josef Fröschen wehrt sich. Von Jan Mönch Klinkertz, der früher selbst einmal CDU-Mitglied war, hatte die Gründung der Bürgerinitiative zum vergangenen Wochenende bekannt gegeben und Bürgermeister Jungnitsch als Reaktion auf die Übach-Palenberg. Die neu gegründete Übach-Palenberger Bürgerinitiative will bei der Verfolgung ihres Ziels, Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch abwählen zu lassen, die Politik einbeziehen. Für diesen Freitag „So, wie es seit Monaten läuft, hat Heinz Klinkertz, Gründer der Initiative, kann es nicht weitergehen.“ daher die OppositionsHeinz KlinKertz, parteien Grüne, SPD und GrÜnder der BÜrGerinitiAtive UWG in die Kupferschmiede eingeladen. „Wir, die Bürgerinitiative, möchten gerne Ihre Meinung Propaganda-Affäre zum Rücktritt zur Propaganda-Affäre, zu Ihrer aufgefordert. Zugleich hatte die derzeitigen Situation im Rat und SPD deutlich gemacht, dass sie zur Einleitung eines Abwahlver- eine Entschuldigung und ein „unfahrens hören“, schreibt Klinkertz. verzügliches Signal der Besserung“ Die Einladung richtet sich auch an von Jungnitsch erwarte – und ebenfalls die Möglichkeit eines Absämtliche Bürger. wahlverfahrens ins Gespräch gebracht. Ein solches könnte ohne Zustimmung des Rates durchgesetzt werden, wenn rund 4000 wahlberechtigte Bürger Übach-Palenbergs dies mit ihrer Unterschrift einfordern. Anschließend könnte der Bürgermeister mit einfacher Mehrheit durch die Bürger abgewählt werden, notwendig wäre eine Wahlbeteiligung von mindestens 25 Prozent. Chaotisch verlaufen Hintergrund sind insbesondere die jahrelange Bezahlung des Propaganda-Autoren Hartmut Urban mit Steuergeld, die unsere Zeitung aufgedeckt hatte, und die damit verbundenen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue. Doch auch die bislang höchst chaotisch verlaufene Vergabe der Wasserkonzessionen hat in Klinkertz die Überzeugung reifen lassen: „So, wie es jetzt seit Monaten läuft, kann es nicht weitergehen.“ Unterdessen hat CDU-Ratsherr Josef Fröschen mit Empörung auf den offenen Brief reagiert, in dem Klinkertz vergangenes Wochenende Bürgermeister Jungnitsch zum Rücktritt aufgefordert hatte. Insbesondere ärgert Fröschen sich darüber, dass Klinkertz seine Fraktion als „gewissenlose CDU-Riege“ bezeichnet hatte, die dem Bürgermeister „bedingungslos folgt, als wäre nie etwas gewesen“. „Dies ist eine Beleidigung für mich und alle meiner CDU-Fraktionskollegen und auch für den Bürgermeister“, sagt Fröschen. „Jeder von uns, auch der Bürgermeister, macht Politik nach bestem Wissen und Gewissen und im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben. Niemand hat das Recht, uns als gewissenlos zu bezeichnen.“ Ferner äußerte Fröschen sein Missfallen darüber, dass unsere Zeitung den offenen Brief abgedruckt hatte. Die Affäre bezeichnete er als „Schlammschlacht gegen unseren Bürgermeister“. Jungnitsch will nicht zurücktreten Der Bürgermeister selbst ist für unsere Zeitung nicht mehr zu sprechen. In einer zu Wochenbeginn veröffentlichten Erklärung hatte er einen Rücktritt jedoch abgelehnt. Die Versammlung in der Kupferschmiede (ehemals Haus Drescher), Aachener Straße 68, beginnt am Freitag um 19 Uhr. L42: Eine harte Probe für Fahranfänger Unterwegs mit einem Fahrlehrer: Ein Kreisverkehr Richtung Randerath wäre sinnvoll. Neues Schild auf Berliner Ring kommt. Von carsten rose Geilenkirchen. Fahrschüler haben es nicht leicht. Da sind diese Situationen, in denen sie nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen. Dann ist da der Berg, an dem Gaspedal und Kupplung noch schwerer zusammenarbeiten wollen – und neben einem sitzt jemand, der einen bewusst in diese Situationen bringt. Frank Beule, 49 Jahre alt und seit 1990 hauptberuflich Beifahrer, ist so jemand. In Geilenkirchen kennt der Fahrlehrer einige Stellen, die aber nicht nur für seine Schüler eine Herausforderung oder gar Gefahr sind. Er hat auch Vorschläge, wie diese Stellen entschärft werden könnten – auf einen für den Berliner Ring wird die Stadt bald reagieren. An einer anderen Stelle auf der Landstraße 42, die im Fachjargon als Unfallhäufungsstelle gilt, wird sich aber bis auf Weiteres nichts ändern. rechtsabbiegen verboten Auf dem Berliner Ring ist Frank Beule oft unterwegs, denn dort ist auch die TÜV-Prüfstelle gelegen. Wenn Beule mit seinen Fahrschülern aus Richtung des Kreisverkehrs Am Mausberg/Kreuzstraße kommt, bittet er sie oft, rechts in die Stettiner Straße einzubiegen – und prompt muss er auf die Bremse treten, weil sie eine Einbahnstraße ist. Nur: Das erkennen die Schüler (und nicht nur die) erst, wenn es zu spät ist. Das Schild, das das Rechtsabbiegen untersagt, fehlt, und zusätzlich verdeckt eine angrenzende Hecke die Sicht. „Das Problem ist, dass sich die Autofahrer, die aus der Stettiner Straße kommen und links auf den Berliner Ring abbiegen möchten, sich auch links einordnen. Wenn in dem Moment jemand falsch abbiegt, kann es knallen“, erklärt Beule. Er habe schon oft von der TÜVPrüfstelle aus beobachtet, wie Autos erst in die Straße einbogen und abrupt abbremsen mussten. Auf Nachfrage zu dieser etwas kniffligen Stelle hieß es seitens der Stadt Geilenkirchen: „An dieser Stelle fehlt das Schild ,vorgeschriebene Fahrtrichtung: geradeaus‘. Das Schild wird umgehend neu installiert.“ Problem gelöst. Noch undurchsichtiger und kontakt GeilenKirCHener zeitUnG lokalredaktion Tel. 0 24 51 / 4 09 56-30 Fax 0 24 51 / 4 09 56-49 E-Mail: [email protected] Thorsten Pracht (verantwortlich), Jan Mönch, Udo Stüßer leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 Kundenservice Medienhaus vor Ort: Buchhandlung Lyne von de Berg (mit Ticketverkauf) Gerbergasse 5, 52511 Geilenkirchen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.30 bis 14.00 Uhr Geldbörse weG Die Tricks der Taschendiebe Eine Reihe zu viel: Die Konrad-Adenauer-Straße ist vor der Sparkasse keine Einbahnstraße. Zwei Stellen, an denen Fahrlehrer Frank Beule (rechts) mit seinen Schülern oft vorbeikommt: Die Kreuzung auf der L42 (oben) und die Einfahrt Stettiner Straße (links), dessen Straßen- und Durchfahrt-verboten-Schild durch die Hecke verdeckt sind. Ein Schild soll jetzt helfen. Fotos: Carsten Rose weitaus gefährlicher findet Frank Beule eine Stelle auf der L42 in Richtung Randerath: die Kreuzung auf Höhe der Straße Am Mühlenkamp, die nach Süggerath führt. Beule erklärt: Autofahrer, die aus dieser Richtung kommen und nach links auf die L42 in Richtung Geilenkirchen abbiegen möchten, hätten gleich drei Probleme. Erstens die Raser in der 70er-Zone, die das „Lückefinden“ oft unmöglich machten. Zweitens, dass sie nach langer Wartezeit gerne die Autos übersehen, die aus der gegenüberliegenden Straße Am Elsenbusch kommen. Und drittens die angrenzenden Maisfelder, die die Sicht erschwerten. Man müsse „höllisch aufpassen“, sagt Beule. Die Lösungsvorschläge des Fahrlehrers: „Entweder ein Verkehrsspiegel für die Fahrer, die aus Richtung Süggerath kommen, oder gleich einen Kreisverkehr. Dann würden manche Autos auch nicht mehr so schnell fahren. Oder es werden nur 50 anstatt 70 Stundenkilometer vor der Kreuzung erlaubt.“ In der Unfallstatistik der Polizei des Kreises Heinsberg seit 2011 tauchen 18 Verkehrsunfälle an dieser Stelle auf. „Die Kreuzung ist eine Unfallhäufungsstelle“, sagt Karl-Heinz Frenken, der Pressesprecher der Kreispolizeibehörde. Bei den Unfällen haben sich 15 Personen verletzt (eine Differenzierung zwischen leicht und schwer macht die Statistik nicht), und ein Motorradfahrer ist dort im März 2012 ums Leben gekommen. Seitdem der Blitzer in Richtung Randerath hinter der Kreuzung aufgestellt wurde, habe es keine Unfälle mehr aufgrund überhöhter Geschwindigkeit gegeben, teilt Frenken mit. Ein Unfall aus anderen Gründen ereignete sich im Januar dieses Jahres; zwei Personen wurden leicht und eine schwer verletzt. Die Stadt Geilenkirchen verwies mit Blick auf die Verkehrssituation darauf, dass der Wechsel von Vorfahrt-gewähren- zu Stoppschildern vor Jahren die Unfallzahlen bereits deutlich reduziert habe. Ein Ver- kehrsspiegel sei nicht notwendig, da der „Verlauf der L42 weiträumig“ zu überblicken sei; über einen Kreisverkehr kann überdies nur das Straßenbauamt des Landes, Straßen NRW, entscheiden. Eine Begrenzung auf 50 Stundenkilometer sei zudem nicht sinnvoll, „da es sich um eine Landstraße handelt, bei der die Akzeptanz einer solchen Beschilderung durch den Verkehrsteilnehmer nicht gegeben ist und deshalb auch nicht zu einer Erhöhung der Sicherheit führen würde.“ Die Unfallkommission werde die Kreuzung weiter beobachten. Keine einbahnstraße In der Geilenkirchener Innenstadt gibt es auf der Höhe der Kreissparkasse an der Konrad-AdenauerStraße eine Stelle, an der Fahrlehrer Kennen Sie weitere Stellen? Melden Sie sich bei uns! Haben Sie weitere Verkehrssituationen, in denen Sie sich unsicher fühlen? Gibt es Stellen, die Sie für gefährlich halten? Dann melden Sie sich bei uns: ☏ 02451/4095 630 oder per E-Mail an [email protected]. Fahrlehrer Frank Beule hat noch einen Tipp für Eltern, die als Begleitung mit ihren 17-jährigen Kindern einen Ausflug machen wollen: „Denken Sie daran, dass der Führerschein ab 17 weder in den Niederlanden noch in Belgien anerkannt wird.“ Frank Beule gerne eine neue Verkehrsregelung hätte. Sie sei zwar kein Unfallschwerpunkt, was auch die Polizei bestätigt (zumindest nicht im Sinne von Personenschäden, weil Blechschäden nicht in die Statistik fließen), aber Beule beobachtet oft, dass sich Autofahrer falsch verhalten. Konkret geht es um die Ausfahrt vom Parkplatz der Kreissparkasse: Fahrer, die auf der Konrad-Adenauer-Straße in Richtung Markt unterwegs sind, würden gerne übersehen, dass Autos vom Parkplatz der Kreissparkasse aus kommend links abbiegen möchten. „Manche Autofahrer glauben wahrscheinlich, dass die gesamte Konrad-Adenauer-Straße eine Einbahnstraße ist, weil sie kurz hinter der Sparkasse das Schild sehen“, sagt Fahrlehrer Beule, „und deswegen ordnen sie sich zweispurig ein und versperren den Linksabbiegern den Weg. Das führt häufig zu gefährlichen Situationen.“ Sein Wunsch: Vom Parkplatz sollte man nur noch nach rechts in Richtung Markt abbiegen dürfen. Die Stadt sieht keinen Grund, die Verkehrsführung zu ändern, da die Fahrer vom Parkplatz aus dem Verkehr auf der Konrad-Adenauer-Straße die Vorfahrt gewähren müssen. Donnerstag, 1. september 2016 · 71. Jahrgang trendsport Kniebundhose ade: Wandern ist cool! eurobike Jede Menge Neuheiten auf dem Fahrradmarkt ZeeLand Eine Liebeserklärung an Walcheren ▶ aus aller Welt ▶ seite 7 ▶ seite 10 nummer 204 www.az-web.de im LokaLteiL ▶ die opposition sucht noch nach ihrer Linie 1,40 euro Schweinsteigers Abschied aus Nationalelf: Tränen, Emotionen und zwei Tore Um die Informationspolitik der Stadt in der Übach-Palenberger Propaganda-Affäre gibt es neuen Ärger. Die UWG distanziert sich von der Bürgerinitiative, die ein Abwahlverfahren erreichen will. SPD und Grüne hingegen wollen an einer ersten Veranstaltung teilnehmen. Kfz-Versicherung wird je nach Region billiger Aachen. 6,3 Millionen Autofahrer profitieren künftig von einer besseren Regionalklasse in der KfzHaftpflicht. 4,8 Millionen Autofahrer werden hingegen hochgestuft. Die Heinsberger Autofahrer profitieren von offensichtlich weniger hohen Schäden: die Regionalklasse für die Haftpflichtversicherung sinkt. Allerdings steigt sowohl im Kreis Heinsberg wie auch im Kreis Düren die Vollkasko-Versicherung – Folge vor allem der Unwetter, die Schäden an Autos angerichtet haben. (cs) ▶ es läuft – bis mal ein Lehrer krank wird ▶ Vorfreude auf das Gangelter ritterfest Regionalklassen 2017 Wetter #!$ max Tag "#$ min Nacht fallen einzelne SchauerSeite ▶ Wetter Bunte Mit emotionalen Worten hat sich Bastian Schweinsteiger vor seinem letzten Länderspiel gestern Abend von den Fans verabschiedet. „Das bedeutet mir sehr viel, dass jeder ein- zelne hier steht. Es war für mich eine große Ehre, für Deutschland und euch Fans zu spielen“, sagte der 32 Jahre alte Schweinsteiger über das Stadionmikrofon. Die Zuschauer im Borussen-Park applaudierten minutenlang, riefen „Fußball-gott“ und immer wieder Schweinsteigers Namen. Dem Weltmeister liefen die Tränen übers gesicht. „ich spüre einen tiefen Dank“, sagte er. im wenig ereignisreichen Testspiel gegen Finnland schossen Max Meyer (55. Minute) und Mesut Özil (77.) die deutsche Mannschaft zum Sieg. ▶ Sport Haftpflicht Vollkasko Aachen 11 6 Düren 8 4 Heinsberg 6 4 Tendenz im Vgl. zu 2016 Teilkasko bleibt unverändert Quelle: GDV teLeGramme Nordsyrien: USA vermitteln Waffenruhe Istanbul. Auf Drängen der USA haben sich die türkischen Streitkräfte und die syrischen Kurdenmilizen auf eine Waffenruhe in Nordsyrien verständigt. Washington möchte, dass sich die beiden verfeindeten US-Verbündeten auf die Zerschlagung der Sunnitenmiliz Islamischer Staat konzentrieren. Die Dschihadistentruppe erlebte derweil mit dem Tod ihres Chef-Propagandisten, Abu Mohammed AlAdnani, einen schweren Rückschlag. Al-Adnani sei im umkämpften Aleppo als „Märtyrer“ gestorben, teilte der IS mit. (dpa) ▶ Seite 2 Rund 100 Flüge nach Fehlalarm gestrichen Frankfurt. Aufregung am Flughafen in Frankfurt: Die Bundespolizei hat am Mittwoch ein Terminal des größten deutschen Flughafens teilweise räumen lassen, weil eine Frau nach einem Alarm an der Sicherheitskontrolle zunächst verschwunden war. Bei der Passagierin hatte laut Bundespolizei ein Sprengstoffalarm ausgelöst. Sie wurde kurz darauf gefunden. Weder bei ihr noch bei der Durchsuchung des Terminals fanden die Beamten etwas Verdächtiges. Rund 100 Flüge wurden annulliert. (afp) ▶ Seite 5 kontakt Zeitungsverlag Aachen GmbH Postfach 500 110, 52085 Aachen Aboservice: Telefon: 02 41 / 51 01 - 701 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Anzeigenberatung: Telefon: 02 41 / 51 01 - 700 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Redaktion: Telefon: 02 41 / 51 01 - 310 (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Fax : 02 41 / 51 01 - 360 Verlag (Zentrale): Telefon: 02 41 / 51 01 - 0 E-Mail: [email protected] AZ im Internet: 4*qlrqsa#n-yv-.* ÊÄËÐËÐËÃËÅ SPD sieht eine „braune Koalition“ Ein parlamentarisches Tabu fällt: Der AfD-Chef Jörg Meuthen will im künftigen Schweriner Landtag auch Anträge der NPD mittragen. Das sorgt bei Sozialdemokraten, grünen und gewerkschaften für Entsetzen. Von Jan drebes Berlin. Wie rechts ist die AfD? Diese Frage beschäftigt die Bundesrepublik, seit sich die „Alternative für Deutschland“ gegründet hat. Klar, die Partei steht eindeutig rechts von CDU und CSU. Das sagen AfD-Vertreter schon lange von sich selbst. Aber kann man sie deswegen gleich mit der rechtsradikalen NPD in einen Topf werfen? In der AfD verwehrt man sich seit jeher dagegen, seriös tut das auch niemand. Dennoch ist nun im Wahlkampf in Mecklenburg-Vorpommern ein Tabu gefallen, wieder einmal. Parteichef Jörg Meuthen hat in einem Interview ange- kündigt, nach dem wahrscheinlichen Einzug der AfD in den Schweriner Landtag am Sonntag einzelnen Anträgen der NPD-Fraktion zuzustimmen. Vorausgesetzt, die Rechtsradikalen blieben im Parlament vertreten. Wörtlich sagte Meuthen: „Man muss in einem Parlament in der Sache abstimmen. Wenn die NPD vernünftige Vorschläge macht, würden wir genauso wenig gegen sie stimmen, wie wenn das bei den Linken der Fall wäre.“ Auch Leif-Erik Holm, Spitzenkandidat der AfD für die Landtagswahl, hatte sich fast wortgleich geäußert. Eine Unterstützung von Rechtsradikalen im Parlament? Das war für alle demokratischen Parteien bisher undenkbar, die AfD bricht ein Tabu, bevor sie überhaupt im Schweriner Landtag sitzt. Denn was dort „Schweriner Weg“ heißt, gilt auch für andere Landesparlamente, in denen rechtsextreme Parteien wie die NPD vertreten sind: Anträge dieser Abgeordneten werden von allen anderen Fraktionen nur kurz behandelt und immer abgelehnt – völlig unabhängig vom Inhalt. Das soll ein Zeichen gegen die „Demokratiefeinde“ im eigenen Abgeordnetenhaus sein. Dementsprechend heftig fällt die Reaktion bei Sozialdemokraten, Grünen und Gewerkschaftern aus. „Die AfD verbrüdert sich jetzt auch offiziell mit den Neonazis der NPD zu einer Art braunen Koalition“, sagte SPD-Vizechefin Manuela Schwesig unserer Redaktion. Damit schließe sich die AfD vom Konsens aller demokratischen Parteien gegen Rechtsextreme aus. Ähnlich äußerte sich gestern Grünen-Chef Cem Özdemir und bezeichnete die AfD als „ein Sammelbecken mit offen Rechtsradikalen“. Diese Partei werde kein einziges Problem der Menschen lösen, sondern vergifte die Demokratie, sagte er. „Hinter der bürgerlichen Maske der Rechtspopulisten verbirgt sich der gleiche Hass“, sagte der Chef des DGB im Norden, Ingo Schlüter. ▶ Kommentar Seite 4 Jeder zweite Flüchtling in Deutschland ist ohne Job Integration in den Arbeitsmarkt schleppend. Arbeitslosenzahl insgesamt niedrig wie seit 25 Jahren nicht. Berlin. Die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen geht nur langsam voran, wie aus einem Bericht der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht, der unserer Redaktion vorliegt. Demnach lag die Arbeitslosenquote von Erwerbsfähigen aus den acht wichtigsten nichteuropäischen Asylherkunftsländern im Juni bei 52 Prozent. Damit ist sie im Vergleich zum Vorjahres- zeitraum um mehr als zehn Prozentpunkte gestiegen. Damals lag sie bei nur 41,5 Prozent. Zu den acht Ländern zählen Syrien, Afghanistan, Irak, Eritrea, Iran, Nigeria, Pakistan und Somalia. Aktuell sind 170 000 Menschen aus diesen Ländern arbeitslos, davon sind 153 000 Flüchtlinge. Im August waren insgesamt 346 000 geflüchtete Menschen bei der Bundesagentur als WAS HEUTE WiChTig iST Termine Hahn: Die zweite Frist im neuen Verkaufsprozess des Flughafens Hahn ist abgelaufen. Dabei geht es um das Einreichen detaillierter Unterlagen für einen Kauf des Airports. arbeitssuchend gemeldet. Trotz der wachsenden Erwerbslosigkeit von Flüchtlingen und der Sommerpause bleibt die Arbeitslosigkeit in Deutschland auf Rekordtief. Mit 2,684 Millionen Jobsuchern registrierte die Bundesagentur für Arbeit die niedrigste AugustArbeitslosigkeit seit 25 Jahren, wie die Behörde mitteilte. Das waren 23 000 Erwerbslose mehr als im Zahl des Tages 74,3 „Alarm für Cobra 11“ Die Jagd beginnt wieder Umwelt: In Honolulu auf Hawaii be- Seit mehr als 20 Jahren knallt es verlässginnt der Kongress lich bei RTL, wenn die Cops der Dauerserie der Weltnatur„Alarm für Cobra 11“ Gas geben. Nun geht schutzorganisatieine neue Staffel der Autobahnjäger an den on IUCN. Start. ▶ Fernsehen Zweitnamen sind in Deutschland offenbar weit weniger verbreitet als gedacht. Drei Viertel der Bundesbürger (74,3 Prozent) haben nur einen Vornamen, wie aus einer Umfrage hervorgeht. 22,8 Prozent haben einen zweiten, weitere 2,9 Prozent einen dritten. Yoga auf dem Surfboard? Das geht, zeigt Tobi Königs auf www.az-web.de Juli, aber 111 000 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Punkte auf 6,1 Prozent. Trotz guter Werte in Deutschland bleibt die Arbeitslosigkeit im Euroraum insgesamt hoch. Im Juli lag sie bei 10,1 Prozent und damit auf dem gleichen Stand wie im Juni, teilt die EU-Statistikbehörde gestern mit. (qua/dpa) ▶ Die Seite drei, Seite 6 Erdogan empfängt Martin Schulz Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan empfängt EUParlamentspräsident Martin Schulz. Der SPD-Politiker aus Würselen ist der erste Spitzenvertreter der Europäischen Union, der seit dem Putschversuch in der Türkei nach Ankara reist. Merkel gibt zu: In der Vergangenheit Fehler gemacht Berlin. Kanzlerin Angela Merkel hat deutsche Fehler in der Flüchtlingspolitik der Vergangenheit eingeräumt, gleichzeitig aber ihre vor einem Jahr formulierte Zuversicht bekräftigt. „Gesagt habe ich ‚Wir schaffen das’ aus tiefer Überzeugung“, betonte die CDU-Chefin in der „Süddeutschen Zeitung“. Allerdings habe es davor erhebliche Versäumnisse gegeben.„Auch wir Deutschen haben das Problem zu lange ignoriert und die Notwendigkeit einer gesamteuropäischen Lösung verdrängt.“ (dpa) Berliner Polizei auf Streife mit Elektroschockern Berlin. Berliner Polizisten sollen am Alexanderplatz und in der Friedrichstraße erstmals mit Elektroschock-Waffen auf Streife gehen. Innensenator Frank Henkel (CDU) kündigte gestern einen dreijährigen Test mit je zehn sogenannten Tasern in diesen Abschnitten an. Dort sieht die Polizei erhöhtes Konfliktpotenzial. In Deutschland ist das Thema umstritten. Die Spezialeinsatzkommandos (SEK) vieler Bundesländer verwenden Taser schon länger, Streifenpolizisten bisher nicht. (dpa) Verleihung in Aachen Friedenspreis 2016 Heute wird der Aachener Friedenspreis 2016 an das türkische Komitee der Wissenschaftler für den Frieden und die Bürgerinitiative „Offene Heide“ verliehen. Vor der Verleihung gibt es um 17 Uhr eine Kundgebung am Aachener Elisenbrunnen. OSZE-Treffen in Potsdam 40 Außenminister In Potsdam gibt es ein Sondertreffen von etwa 40 Außenministern aus den OSZEStaaten auf Einladung von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Zwei der wichtigsten Themen sind der UkraineKonflikt und die Rüstungskontrolle. Was ist ein historischer Satz? Politiker sagen manchmal Sätze, die in Erinnerung bleiben. „Das schaffen wir“ zum Beispiel. Angela Merkel hat das gesagt. Es gibt andere berühmtere Sätze. ▶ Bunte Seite Geilenkirchen Seite 17 · Nummer 204 · Donnerstag, 1. September 2016 taschendiebe Aktionswoche der Polizei und neue Tat boscheln Die Schützenbrüder bewahren ihr Feuer ▶ seite 23 ▶ seite 20 Das Ritterfest in Gangelt ist rau, aber lebensfroh „Sie haben Ihr Ziel erreicht“ – diese Worte kennt wohl jeder, der schon einmal ein Navigationssystem benutzt hat. Für Uneingeweihte und Verweigerer: Die elektronischen Wegweiser gibt‘s natürlich auch für die Hosentasche. Kiebitz‘ Smartphone-Navi hat ihn jetzt jedoch äußerst stutzig gemacht. Erstens weist ihm nicht wie bislang erfahren eine Frauenstimme den Weg und zweitens scheint dem Kerl in dem Navigerät offensichtlich die respektvolle Höflichkeitsform völlig abhandengekommen zu sein. Seit einiger Zeit spricht er Kiebitz nur noch mit „Du“ an. Er kann sich nicht entsinnen, mit diesem Flegel zusammen die Schulbank gedrückt zu haben. „Du befindest dich auf der schnellsten Route“ und „Du hast dein Ziel erreicht“. Wieso das so ist, kann Kiebitz sich nicht erklären. Aber er hegt einen bösen Verdacht. Auf seinem Smartphone sind schließlich auch Beweisfotos von einigen durchzechten Nächten gespeichert – und bei diesem Anblick hätte er sicher auch allen Respekt verloren vor Mit Fahnen, Schilden und mittelalterlicher Symbolik: Beim Gangelter Ritterfest geht es zu wie in alten Zeiten. kurz notiert Wieder Überfall auf Bäckerei: Festnahme Geilenkirchen. Erneut ist eine Bäckerei an der Herzog-Wilhelm-Straße in Geilenkirchen überfallen worden – anders als am vergangenen Samstag ging die Sache dieses Mal jedoch deutlich zum Nachteil des Täters aus. Zu dem zweiten Überfall kam es am Montag um 7.05 Uhr morgens. Eine männliche Person betrat den Verkaufsraum und forderte mit einer Schusswaffe Bargeld. Durch das couragierte Auftreten einer Verkäuferin kam der Täter aber nicht zum Erfolg und lief ohne Beute aus dem Geschäft. Ein Zeuge verfolgte den Mann und konnte der Polizei wichtige Hinweise zur Fluchtrichtung geben. Schließlich gelang es den Beamten, die beschriebene Person im sogenannten Kreywäldchen zu stellen und festzunehmen. Der 32-jährige Mann aus Geilenkirchen wurde zur Polizeiwache gebracht. In seiner Vernehmung gestand er beide Taten. Zwischenzeitlich wurde der bereits einschlägig vorbestrafte Geilenkirchener einer Richterin vorgeführt, die gegen ihn einen Haftbefehl erließ. Autobrand: Polizei bittet um Hinweise Übach-Palenberg. Nachdem am frühen Mittwochmorgen ein Auto auf der Blumenstraße in Übach-Palenberg gebrannt hat, bittet die Polizei um Hinweise. Der Brand wurde gegen 3.10 Uhr gemeldet, die Feuerwehr konnte ihn rasch löschen. Das Übergreifen auf weitere Fahrzeuge konnte verhindert werden, dennoch wurde ein weiteres Fahrzeug durch die Hitze beschädigt, ebenso eine Häuserfassade. Außerdem fing eine Zypresse Feuer. Die Polizei hat ihre Ermittlungen aufgenommen, nach ersten Feststellungen ist eine Brandstiftung nicht auszuschließen. Hinweise an die Polizei unter ☏ 02452/9200. kontakt GeILenkIrChener zeItUnG Lokalredaktion Tel. 0 24 51 / 4 09 56-30 Fax 0 24 51 / 4 09 56-49 E-Mail: [email protected] Thorsten Pracht (verantwortlich), Jan Mönch, Udo Stüßer Leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 kundenservice Medienhaus vor ort: Buchhandlung Lyne von de Berg (mit Ticketverkauf) Gerbergasse 5, 52511 Geilenkirchen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.30 bis 14.00 Uhr Foto: Karl-Heinz Hamacher Gangelt. Klirrende Schwerter, schnaubende Pferde und dampfender Met: Wenn Gangelt zum Ritterfest einlädt, ist das immer etwas ganz Besonderes. Kommende Woche wird das Spektakel zum nunmehr siebten Mal stattfinden, es hat mittlerweile einen festen Platz im Veranstaltungkalender der Gemeinde, die mit ihren mittelalterlichen Mauern und Toren keinen passenderen Rahmen bieten könnte. Für die diesjährige Auflage haben sich mehr als 100 sogenannte Heerlager angekündigt. Stände und Buden werden Schmuck, mittelalterliche Gewänder und Waffen anbieten, für die passende musikalische wie kulinarische Begleitung ist gesorgt. Es geht rau zu, aber doch lebensfroh. Höhepunkt dürfte erneut das große Ritterturnier werden, bei dem die Teilnehmer unter Beweis stellen, dass sie in ihren Rüstungen nicht nur blendend aussehen, sondern dass sie auch kämpfen können. Auch der FehdehandschuhWeitwurf steht wieder auf dem Programm. Hauptsponsoren sind die EWV und die Kreissparkasse Heinsberg. ▶ Seite 19 Die Opposition sucht nach einer Linie Propaganda-Affäre: SPD und Grüne gehen zur Bürgerinitiative, die UWG distanziert sich. Verwaltungsbericht erst am 22. September. Von Marlon GeGo und Jan Mönch Grünen und SPD, Rainer Rißmayer und Heiner Weißborn, hatten erwartet, dass Söhnen seinen Bericht schon nächste Woche Dienstag im Rechnungsprüfungsausschuss vortragen wird. Sie äußerten gestern deutlich ihre Verärgerung darüber, dass Bürgermeister Jungnitsch das Thema weiter vor sich herschiebe. Beide sagten, dass sie sich bereits bei dem Vorsitzenden des Ausschusses, Rene Langa (CDU), beschwert hätten. Doch im Ratsbeschluss vom 29. Juni steht Übach-Palenberg. Als die Propaganda-Affäre ins Rollen kam, hatte Wolfgang Jungnitsch (CDU) noch eine lückenlose Aufklärung der Vorgänge versprochen. Das ist bald drei Monate her, und mehr und mehr verfestigt sich der Eindruck, dass Jungnitsch an der Aufklärung nicht weiter mitwirken mag. Eine schriftliche Anfrage unserer Zeitung, die unter anderem die Verwendung von Steuergeldern in der Angelegenheit betrifft, ist seit An„Das Thema hat eine fang August unbeantrechtliche und eine moralische wortet. Eine weitere Anfrage vergangene Woche Dimension. Der Bürgermeister blieb ebenfalls unbeantversteckt sich hinter der wortet. Das Rathaus, dieser Eindruck drängt sich rechtlichen.“ auf, hat die Schotten SPD-Chef ALf-InGo PICkArtz dicht gemacht. Kommende Woche Dienstag endet die politische Sommerpause, die Sitzung explizit, dass Söhnen erst dem des Rechnungsprüfungsausschus- Stadtrat zu berichten habe. ses steht an. Doch erst in der RatsZugleich rückt das erste öffentlisitzung am 22. September will der che Treffen der Bürgerinitiative näLeiter des Rechnungsprüfungsam- her, die ein Abwahlverfahren tes, Herbert Söhnen, seinen Prüf- gegen den Bürgermeister erwirken bericht der Propaganda-Affäre vor- will. Oliver Walther, Vorsitzender tragen. Das immerhin teilte die des CDU-Stadtverbandes, erklärte Übach-Palenberger Stadtverwal- gestern gegenüber unserer Zeitung gestern mit. Söhnens Amt tung, dass die Bürgerinitiative „lehatte sich im Auftrag des Stadtra- gitim“ sei. Ein Abwahlverfahren zu tes mit den bislang geleisteten Zah- initiieren, sei „das gute Recht jedes lungen an Hartmut Urban und an Bürgers“. Allerdings hält er den die Firmen, mit denen dieser ver- Zeitpunkt für verfrüht. „Ich hätte es begrüßt, wenn die Ergebnisse bandelt ist, befassen müssen. Die Fraktionsvorsitzenden von der Prüf- und Ermittlungsverfah- ren abgewartet worden wären“, sagte Walther. Die Initiative, initiiert von dem Übach-Palenberger Heinz Klinkertz, hat zu dem Treffen am Freitag um 19 Uhr in der Kupferschmiede (Aachener Straße 68) neben allen interessierten Bürgern auch die drei Oppositionsparteien eingeladen. Grüne und SPD kündigten gestern an, an dem Treffen teilnehmen zu wollen. „Die Bürger haben Wolfgang Jungnitsch gewählt. Wenn sie jetzt eine Abwahl initiieren wollen, dann ist das soweit korrekt und ihr Recht“, sagte Rainer Rißmayer gestern. Er werde an dem Treffen als Privatperson, aber auch als Grüner teilnehmen und sich vor Ort eine Meinung dazu bilden, ob er das Abwahlverfahren unterstützen wird. Ein offizielles Votum seiner Partei oder seiner Fraktion gebe es bislang nicht. Für die Einleitung des Abwahlverfahrens müssten rund 4000 Unterschriften von wahlberechtigten Übach-Palenbergern gesammelt werden. Damit es tatsächlich zur Abwahl kommt, wäre bei der anschließenden Abstimmung eine einfache Mehrheit bei 25-prozentiger Wahlbeteiligung notwendig. Auch die SPD hatte diese Möglichkeit unabhängig von der Bürgerinitiative vergangene Woche ins Gespräch gebracht. Dementsprechend kündigte auch der Parteichef der SPD, Alf-Ingo Pickartz, gestern an, selbst an dem Treffen am Freitag teilzunehmen. Kommende Woche werde die SPD im Rahmen einer Vorstandssitzung entscheiden, ob man ein Abwahlverfahren offiziell unterstützt. Im Vordergrund stehe dabei die Frage, was das Beste für die Stadt ist. Pickartz machte gestern deutlich, dass eine Entschuldigung nach wie vor das Mindeste sei, was er von Bürgermeister Jungnitsch erwarte. „Das Thema hat eine rechtliche und eine moralische Dimension. Der Bürgermeister versteckt sich hinter der rechtlichen“, kritisierte Pickartz. „Er sollte nicht denken, dass er über den Berg ist, falls die Staatsanwaltschaft zu dem Ergebnis kommt, dass von Rechts wegen nichts gegen ihn vorliegt.“ In der Tat beschäftigt sich die Ermittlungsbehörde derzeit ausschließlich mit der Frage, ob Jung- Bürgermeister Wolfgang Jungnitschs anfängliche Zusage, zur Aufklärung der Propaganda-Affäre beizutragen, scheint nicht mehr zu gelten. Foto: Markus Bienwald nitsch sich mit der Zahlung von mehr als 45 000 Euro an Urban und eine Briefkastenfirma und der Unterbringung Urbans im Schloss Zweibrüggen der Untreue schuldig gemacht hat. Wie Staatsanwältin Katja Schlenkermann-Pitts gestern gegenüber unserer Zeitung bestätigte, ist die Frage, ob Jungnitsch die diffamierenden und erlogenen Texte Urbans gekannt oder gar gewünscht hat, nicht Gegenstand des Ermittlungsverfahrens. Allerdings ist genau dies die Frage, die in Übach-Palenberg mindestens genau so interessiert wie die Frage nach der strafrechtlichen Relevanz der Propaganda-Affäre. Weinhold: „Das ist unfair“ Von Seiten der dritten Übach-Palenberger Oppositionspartei, der UWG, braucht die Bürgerinitiative bis auf Weiteres nicht mit Unterstützung zu rechnen. Corinna Weinhold, Vorsitzende der Wählergemeinschaft wie der Fraktion, distanzierte sich gestern deutlich von der Gruppierung. Es sei „unfair“, dass einige „jetzt schon mit den Hufen scharren“. Zunächst solle abgewartet werden, zu welchem Ergebnis die Staatsanwaltschaft komme. Es sei sehr unangenehm für sie, sagte Weinhold, dass der Eindruck entstehe, die UWG stecke hinter der Forderung eines Abwahlverfahrens. Heinz Klinkertz ist UWG-Mitglied, hatte aber stets betont, als Privatmann zu handeln. ▶ Leserbriefe auf Seite 20 Es läuft zwar, aber wenn mal ein Lehrer krank würde . . . Lehrermangel an Grundschulen: Drei von sechs Stellen bleiben bis November in Geilenkirchen und Übach-Palenberg unbesetzt Von carsten rose Geilenkirchen/Übach-Palenberg/ Gangelt. Es herrscht erheblicher Mangel an Grundschullehrern im Kreis Heinsberg: Mit dieser Nachricht ging die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) jüngst an die Öffentlichkeit. 20 Prozent der ausgeschriebenen Stellen im Kreis seien zum neuen Schuljahr nicht besetzt worden. Inwiefern sind die Schulen in Geilenkirchen, Übach-Palenberg und Gangelt betroffen? Vorab: Christoph Esser vom Schulamt des Kreises Heinsberg gab bekannt, dass 50 Prozent der ausgeschriebenen Stellen in den drei Kommunen besetzt wurden, also drei von sechs. Die KGS Scherpenseel, die KGS Übach und die GGS Palenberg haben einen neuen Lehrer zugewiesen bekommen. „Die ausgeschriebenen Grund- schullehrerstellen für die KGS Geilenkirchen und die KGS Immendorf konnten leider bislang noch nicht besetzt werden, außerdem fehlt eine Sonderpädagogenstelle für den inklusiven Unterricht an der KGS Teveren“, hieß es weiter in der Mitteilung. Alle weiteren Schulen in Geilenkirchen, Übach-Palenberg und Gangelt seien nicht betroffen. hohes engagement Die angespannte Situation an den Schulen, die auf einer ausgeschriebenen Stelle sitzen geblieben sind, sei aber durch „hohes Engagement der Schulleitungen und Lehrkräfte, die eine große Bereitschaft für Mehrarbeit und Abordnungsmaßnahmen mitbringen“, entschärft. Die Unterrichtsversorgung sei gesichert. Die entstandene Mehrarbeit an der KGS Geilenkirchen, die zudem keinen Schulleiter hat, kann Konrektorin Aneka Burgstaller bestätigen. „Wenn aber dann ein Lehrer krank wird, ist Not am Mann, und Klassen müssen aufgeteilt werden“, sagt Burgstaller. Außerdem sei die Förderarbeit zum Beispiel in Form einer Kleingruppenbetreuung nicht mehr so möglich, wie es sonst der Fall gewesen sei. Als Entlastung für die Lehrer schlägt die GEW nach Aussagen ihres Kreisvorsitzenden Klaus D. Lange vor, die Lernstandserhebung Vera 3 und Sprachstandserhebung Delfin 4 sowie die Qualitätsanalyse vorerst auszusetzen. „Das wäre auf jeden Fall ein Stück Bürokratie weniger und würde uns entlasten“, sagt Aneka Burgstaller dazu. Anneliese Jäger, die Schulleiterin der KGS Immendorf, hält insbesondere eine vorübergehende Aussetzung der Qualitätsanalyse für sinnvoll. „Wenn man davon betroffen ist, ist es sehr aufwendig“, sagt sie, „die Sprachstandserhebung Delfin belastet uns aber nicht mehr so wie vor einigen Jahren.“ Ihre Schule sei „mit Stunden gut versorgt“, weil eine Lehrerin aus dem Vertretungspool des Kreises – die dort also erst mal nicht mehr für andere Schulen zur Verfügung steht – nach Immendorf abgestellt wurde. Zusätzlich unterstütze ein Lehramtsstudent das Kollegium. „Dass Lehrer fehlen, ist natürlich klar, aber wir geben uns Mühe, dass der Unterricht auch mit den nicht ausgebildeten Lehrern so läuft, wie er soll.“ Was die Sonderpädagogenstellen in Teveren betrifft, sind an der KGS laut Schulamt „zwei sonderpädagogische Lehrkräfte mit einem Stellenanteil von insgesamt einer 40-Prozent-Stelle abgeord- net“. Eine ausgeschrieben Stelle wurde bekanntlich nicht besetzt. Schulleiterin Monika Lichtenberg sagt zu den Auswirkungen: „Der Nachteil einer Abordnung von acht Stunden pro Woche ist, dass das nicht bei der kontinuierlichen und konkreten Arbeit hilft.“ Maximal alle zwei Tage sei eine Sonderpädagogin vor Ort. Eine gezielte Beobachtung und Betreuung aller Schüler sei so nicht gewährleistet. „Es geht ja nicht ausschließlich um Schüler, bei denen ein sonderpädagogischer Sonderbedarf festgestellt wurde“, sagt Lichtenberg. Betroffen seien vor allem eine Eingangsklasse mit 29 und eine vierte Klasse mit 28 Schülern. Für November rechne das Schulamt des Kreises mit weiteren Einstellungen und einer „deutlichen Verbesserung der Stellensituation“, sagte Christoph Esser vom Schulamt. LokaLes Seite 20 c1 · nummer 204 Donnerstag, 1. September 2016 Eine große Gemeinschaft Zehn Jahre Straßenfeste der „sittarder Hecke“ alle Geehrten mit Bezirksbundesmeister Josef kouchen, Brudermeister Thomas Zilgens und Präses Pfarrer stephan Rüssel (hinten Mitte von rechts). Schützen bewahren ihr Feuer Festzelt ist beim königsball der Boschelner St.-Rochus-Schützenbruderschaft bis auf den letzten Platz gefüllt. Viele ehrengäste und auszeichnungen am Festabend. Fahnenschwenken, Tanz und Musik. Von renate KoLodzey Übach-Palenberg. Ein Highlight des Schützenfestes der 1880 gegründeten St.-Rochus-Schützenbruderschaft Boscheln war der Königsball im bis auf den letzten Platz besetzten Festzelt hinter der Kirche. erfolgreiche Jugendarbeit Bei hochsommerlichen Temperaturen von über 30 Grad begrüßte Brudermeister Thomas Zilgens die zahlreichen Gäste, darunter Schirmherr Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch, Bezirkspräses Pfarrer Winfried Müller, Präses Pfarrer Stephan Rüssel, Königspaar Christian und Nadine Schmidt, Prinzenpaar Leon Riemenschneider und Leoni Bohnen, Schülerprinz Marc Wester, Jungprinz Fabian Wester, Kaiserpaar Niko und Claudia Fotidadis, Kronprinzessin Isabelle Fotidadis, Diözesanprinz 2015 Dominik Zilgens, Bürgerkönig Andreas Mang, Bezirksbundesmeister Josef Kouchen sowie sein Stellvertreter Hubert Wapelhorst, den Bezirksvorstand, das Bezirkskönigspaar Lutz und Petra Pötschulat aus Teveren, den stellvertretender Diözesanbundesmeister Hermann-Josef Kremers, alle Majestäten und Bruderschaften des Bezirksverbandes Geilenkirchen und des Diözesanverbandes Aachen. Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch gab seiner Freude Ausdruck, dass die Schützenbrüder Traditionen hochhalten, „denn diese verkörpern unsere Geschichte und haben unsere Identität geprägt“. Er zitierte Gustav Mahler mit den Worten „Tradition ist Bewahrung des Feuers und nicht die Anbetung der Asche!“ und würdigte „ein halbes Jahrhundert erfolgreiche Jugendarbeit“. Auch wies er auf den 19. Schützenempfang am 27. September im Schloss Zweibrüggen hin, der den festlichen Abschluss aller diesjährigen Übach-Palenberger Schützenfeste bilden werde. Nachdem auch Bezirkspräses Pfarrer Winfried Müller und Bezirksbundesmeister Josef Kouchen in ihren Reden die Feierlichkeiten gewürdigt hatten, gab Dominik Zilgens einen rasanten Einblick in die Kunst des Fahnenschwenkens, die er bewundernswert beherrscht, und brachte das Publikum zum Staunen. urkunden und Blumen Nun kamen die Ehrungen für viele Jahre Treue zur Schützenbruderschaft an die Reihe, wobei die erst zehnjährige Franziska Neumann erstaunlicherweise bereits für zehn Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet wurde. Alle zu Ehrenden erhielten eine Urkunde aus den Händen von Bezirksbundesmeister Josef Kouchen, die Damen zusätzlichen einen Blumenstrauß von Pfarrer Stephan Rüssel. Den „Jugendverdienstorden in Bronze“ hingegen bekamen die Jungschützenmeister verschiedener Jahrgänge. Danach wurde das Tanzbein zur Musik der „Flamingoboys“ geschwungen. Sichtlich genossen die Gäste den Abend im Zelt und auf dem Festplatz, und Monika Hinte, Schützenkönigin von Grotenrath, meinte begeistert: „Abgesehen davon, dass es heiß ist, ist es wunderschön!“ gangelt. Als am 22. Juli 2004 der Spatenstich für das „Filetstück“ zwischen dem Gangelter Ortskern, dem Luisenring und dem Naherholungsgebiet Rodebach/Rodebeek gefeiert wurde, ahnten die Verantwortlichen bei der Gemeinde Gangelt bereits, dass sich die Grundstücke großer Beliebtheit erfreuen würden. So war es wenig verwunderlich, dass bereits kurze Zeit später die ersten Bauherren ihre Tätigkeit aufnahmen. Nachdem im Jahr 2006 bereits viele Häuser bezogen wurden, entstand schnell der Wunsch, die neuen Nachbarn kennenzulernen. Bereits im Sommer 2007 wurde kurzerhand auf einem freien Baugrundstück das erste Straßenfest der „Sittarder Hecke“ gefeiert. Bereits hierbei wurde schnell deutlich, dass viele verschiedene Nationen im Baugebiet wohnen. Die vielen kulturellen und sprachlichen Unterschiede weckten schnell die Neugierde in der Nachbarschaft. Damit die Straßenfeste spannend blieben, fanden sie von nun an jeweils unter einem anderen Motto statt. Für Aufsehen gesorgt Dabei konnten sich die jeweiligen Nationen bzw. Regionen (Niederlande, Amerika, Kanada, Köln, Bayern, Mittelrheintal) selbst und ihre Spezialitäten präsentieren. Mit diesem Konzept präsentierte sich das Baugebiet „Sittarder Hecke“ im Mai 2011 bei dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ und sorgte damit für Aufsehen und Anerkennung bei den Juroren. Am vergangenen Wochenende fand nun bei hochsommerlichen Temperaturen das zehnte Straßenfest statt. Auch in diesem Jahr feierten wieder rund 100 Anwohner, darunter etwa 25 Kinder, ihre Nachbarschaft. Aufgrund der räumlichen Nähe zum Nato-Flug- platz in Geilenkirchen-Teveren leben beziehungsweise lebten bislang Menschen aus zwölf verschiedenen Nationen (Deutschland, Niederlande, Kanada, Amerika, Kosovo, Dänemark, Polen, Italien, Marokko, Türkei, Russland und Slowenien) im Baugebiet „Sittarder Hecke“. Die Angehörigen der Nato-Streitkräfte sorgen nicht nur für eine kulturelle Vielfalt, sondern auch für einen regelmäßigen Wechsel in der Nachbarschaft. So konnten in diesem Jahr gleich sechs neue Familien aus vier verschiedenen Nationen bei dem Straßenfest ihre Nachbarn kennenlernen. Gleichzeitig wurden auch 15 Anwohner ausgezeichnet, die an allen zehn Straßenfesten teilgenommen haben. in Vereinen aktiv Dass das Baugebiet Sittarder Hecke mit seinen rund 60 Wohnhäusern ein fruchtbarer Boden für die Zukunft des Ortes Gangelt ist, wird nicht nur bei den 27 Störchen, die in den vergangenen zehn Jahren aufgestellt wurden, deutlich, viele der Anwohner engagieren sich in den örtlichen Vereinen wie der Schützenbruderschaft, dem Fußballverein, dem Musikverein oder der Jagdgenossenschaft. Auch die Freiwillige Feuerwehr Gangelt profitiert von dem Baugebiet, so wohnen acht Feuerwehrangehörige in der „Sittarder Hecke“. Kulturelle Vielfalt Insgesamt haben in den vergangenen zehn Jahren über 200 verschiedene Anwohner viele schöne gemeinsame Stunden nicht nur bei den Straßenfesten verbracht. Kulturelle Vielfalt und nachbarschaftlicher Zusammenhalt sind nach wie vor ein wichtiger Bestandteil, der das Leben auf dem Land so liebenswert macht. Jugendverdienstorden Die erst zehnjährige Franziska Neumann wurde für ihre bereits zehnjährige Mitgliedschaft geehrt. Fotos: Renate kolodzey Für ihre Mitgliedschaft wurden geehrt: 10 Jahre: Franziska Neumann; 25 Jahre: Albert Gerards; 40 Jahre: Hans-Jakob Schopphoven, Karl und Stefan Wößner; 50 Jahre: Helmut Schmitz, Peter Brouwer und Matthias Schwarz. Den Jugendverdienstorden in Bronze erhielten die Jungschützenmeister nebst Gattinnen folgender Jahrgänge: von 1978 bis 1985: Hans-Jakob Schopphoven mit Gattin Birgit; von 1985 bis 1991: Arnold Riemenschneider mit Gattin Gertrud; 1991 bis 2006: Friedrich Frings mit Gattin Irene; von 2006 bis heute: Christian Schmidt mit Gattin Nadine. auch die kinder hatten ihre helle Freude beim straßenfest der „sittarder Hecke“. Seniorenverein plant Stadtrundfahrt Süggerather freuen sich auf Kirmestage Übach-Palenberg. Der Vorstand des Seniorenvereins Boscheln lädt für Donnerstag, 6. Oktober, ab 13 Uhr zu einer Stadtrundfahrt durch Übach-Palenberg ein. „In den letzten Jahren hat sich in unserer Stadt viel verändert“, erklärt Vorsitzender Josef Fröschen die Idee. Blicke auf die stetig wachsende und sich verändernde Schokoladenfabrik, das Neubaugebiet geilenkirchen-Süggerath. Zur Herbstkirmes in Verbindung mit dem Vogelschuss lädt die St.-Martinus-Schützenbruderschaft Süggerath 1885 für das Wochenende 10. und 11. September ein. Am Samstag, 10. September, 17.30 Uhr, beginnen die Schützen mit den Wettkämpfen der Süggerather Ortsvereine um den Wanderpokal der St.-Martinus Schützenbruder- In den vergangenen Jahren hat sich die stadt Übach-Palenberg stark verändert Beyelsfeld oder auch das Naherholungsgebiet Wurmtal und die Scherpenseeler Heide sind geplant. Ein Mitarbeiter der Stadt wird die Ausflügler begleiten, Neuerungen zeigen und über zukünftige Planungen informieren. Anschließend gibt es bei Kaffee und Kuchen Gelegenheit zum Austausch im Awo-Heim Boscheln. Der Preis be- trägt inklusive Kaffee und Kuchen zehn Euro. Verbindliche Anmeldungen nimmt der Vorsitzende, Josef Fröschen, bis einschließlich Freitag, 30. September, unter ☏ 02404/4674 entgegen. Treffpunkt für die Abfahrt ist der Spielplatz an der Carl-AlexanderStraße, der Fahrpreis wird im Bus kassiert. (mabie) Vogelschuss, Moonlight-Party, Festhochamt und Cafeteria geplant schaft auf dem Schießstand. Um 19 Uhr startet dann die Moonlight-Party 2016. Die musikalische Gestaltung übernimmt DJ Marvin. Am Sonntag, 11. September, besuchen die Schützenmitglieder in der Süggerather Kirche um 9 Uhr das Festhochamt. Anschließend findet die Kranzniederlegung auf dem Friedhof statt. Auch hierzu sowie zu dem folgenden Frühschop- pen auf dem Schulhof sind alle Bürger eingeladen. Um 14 Uhr öffnet die Cafeteria, und die Schützenbruderschaft ermittelt ihren Schützenprinzen für das Jahr 2017. Nachdem der Prinzenvogel gefallen ist, beginnt das Schießen auf den Königsvogel. Die Veranstaltungen finden auf dem Schulhof statt. Der Abend klingt mit einem zünftigen Dämmerschoppen aus. Leser schreiben „Ich wundere mich, dass nicht mehr Bürger ihre Meinung kundtun“ Zum Artikel „Bürgerinitiative will Jungnitsch abwählen“ von Samstag, 27. August, schreibt Ramona Hansen aus Übach-Palenberg: „Und endlich kommt der Stein ins Rollen“, dachte ich nach dem Lesen der Samstagsausgabe mit dem darin veröffentlichten offenen Brief von Herrn Klinkertz und der Bekanntmachung, durch die Gründung einer Bürgerinitiative den amtierenden Bürgermeister Herr Jungnitsch abwählen zu wollen. Wenn ich mir als Bürgerin dieser Stadt die „Amtshandlungen“ (Neuvergabe der Wasserkonzession und die daraus resultierenden immens hohen Vergleichszahlung als ein Beispiel) und die durch die hervorragende und hartnäckige Berichterstattung der Geilenkir- chener Zeitung aufgedeckte „Pro- nebenher viele weitere Fragen ofpaganda-Affäre“ anschaue, dann fen, für mich an dieser Stelle zum frage ich mich, wie Herr Jung- Beispiel: Erfolgt das Aussitzen dienitsch überhaupt noch erhobenen ser Situation durch Herrn JungHauptes seinen Amtssitz als Bür- nitsch im Hinblick auf die eigene germeister im Rathaus besetzen kann! Aber, mit Verlaub, vielleicht ist „Ich gebe gerne zu, Herrn „besetzen“ hier genau Jungnitsch gewählt zu haben, die richtige Wortwahl. Seit Monaten wird den hoffe jedoch, die Möglichkeit Bürgern dieser Stadt zu bekommen, diesen Fehler „Transparenz“ und eine „vollständige Aufklärückgängig zu machen.“ rung der Sachlage“ verRAmonA HAnSen, sprochen, und es erfolgt LeSeRin AuS ÜBAcH-PALenBeRg eine „Nicht-Auskunft“ nach der anderen, sowohl den Bürgern als auch der lokalen Presse gegenüber. finanzielle Altersvorsorge? InwieSogar die Aufforderung der NRW- weit war beziehungsweise ist Herr Datenschutzbeauftragten wird Helmut Mainz als erster Stadtbeiignoriert. Des weiteren bleiben geordneter in die „Propaganda-Af- färe“ involviert und mitwissend? Schließlich ist er allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Herr Jungnitsch hat einst geäußert, dass er Schaden von der Stadt Übach-Palenberg fernhalten möchte. Ich frage mich mittlerweile, wann Herr Jungnitsch zu dem Schluss kommt, dass der Schaden nach all den bekannt gewordenen Tatsachen mehr als immens ist und der Zeitpunkt gekommen ist, den Platz frei zu machen für jemanden, der dieses Amt im Sinne der Bürger glaubwürdig und transparent ausführt. Mein Vertrauen ist jedenfalls weg. Ich gebe gerne zu, Herrn Jungnitsch gewählt zu haben, hoffe jedoch, in absehbarer Zeit die Möglichkeit zu bekommen, diesen Fehler rückgängig machen zu können. Aus diesem Grunde heiße ich die Gründung der Bürgerinitiative sehr willkommen, wünsche bei diesem Vorhaben viel Erfolg und biete hier gerne meine Unterstützung an. Allerdings wundere ich mich an dieser Stelle schon, dass bisher nicht mehr Bürger dieser Stadt ihre Meinung öffentlich kundtun beziehungsweise dies bereits getan haben. Willi Steins aus Übach-Palenberg schreibt zum gleichen Thema: Wie wir in der Geilenkirchener Zeitung lesen konnten, sind wohl die Zeiten des Bürgermeisters Jungnitsch trübe. Gesetzt den Fall, es käme zur Abwahl des Bürgermeisters, egal wie, was dann? Ein neuer Bürgermeister stünde zur Wahl! Was würde sich ändern? Würde „der Neue“ Bürgernähe suchen? Von Tür zu Tür gehen und mit uns Bürgern reden? Und was würde mit der Verwaltung geschehen? Die Verwaltung in all ihren Facetten bliebe, wie sie ist! Offenheit und Transparenz würden keinen Einzug in die Arbeit des Rates und der Verwaltung halten! Weiterhin gäbe es Rats- und Ausschusssitzungen hinter verschlossenen Türen. Information für uns Bürger? Unverändert! Wir zahlen die Rechnung, egal was für ein Bockmist dort verzapft wird! Warum? Weil Gesetze und Verordnungen dieses Verhalten zwingend vorschreiben. Was brauchen wir in solch einem Fall? Eine andere kommunale Gesetzgebung, durch die Bürgermeister und Verwaltung zur Rechenschaft gezogen werden könnten. So wie unter Jungnitsch darf es nicht weitergehen. Freitag, 2. September 2016 · 71. Jahrgang Wim Wenders Ein intimes Beziehungsdrama als Beitrag für Venedig stadtbrand 1666 Der Tag, an dem London in Flammen stand nationaLeLf Neuer übernimmt die Kapitänsbinde ▶ seite11 ▶ seite 5 ▶ seite 23 nummer 205 www.az-web.de im LokaLteiL ▶ CdU erklärt sich mit Jungnitsch solidarisch Die Übach-Palenberger CDU hat erstmals eine umfassende Stellungnahme zur Propaganda-Affäre abgegeben. Darin stärkt sie dem Bürgermeister, gegen den zuletzt Rücktrittsforderungen laut geworden sind, den Rücken und distanziert sich von den Texten Hartmut Urbans. 1,40 euro Forum: So baut Ford in Aachen an der Zukunft Jetzt pass mal auf, Herr Präsident! Bildergalerie und Video auf ▶ ▶ neubau für tC kleben in Übach-Palenberg Foto: harald Krömer ▶ fliegerhorst: Wenig zu tun für abrissbirne Wetter "$# max Tag !$# min Nacht ▶ Wetter Bunte Seite teLeGramme Rakete explodiert auf US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral. Nächster Rückschlag für die US-Raumfahrtfirma SpaceX: Eine „Falcon 9“-Rakete des privaten Unternehmens explodierte gestern bei einem Test auf dem USWeltraumbahnhof Cape Canaveral. „Es gab eine Unregelmäßigkeit auf der Abschussrampe, die mit dem Verlust der Rakete und ihrer Ladung endete“, teilte SpaceX mit. Es habe sich niemand auf der Abschussrampe aufgehalten, und es habe keine Verletzten gegeben. Bei dem Vorfall wurde auch ein Facebook-Satellit zerstört. SpaceX hatte bereits im vergangenen Sommer eine Rakete durch eine Explosion verloren. (dpa) Einbruchschutz: Zuschüsse verbraucht Berlin. Hauseigentümer und Mieter können 2016 keinen staatlichen Zuschuss mehr bekommen, wenn sie sich besser gegen Einbrecher schützen und Türen oder Fenster sichern wollen. „Die Mittel sind seit dem 22. Juli verbraucht“, hieß es gestern im Bundesbauministerium. Seit Ende November 2015 standen zur Förderung der Eigensicherung 14,3 Millionen Euro zur Verfügung. 2017 wird der Fördertopf auf 50 Millionen Euro aufgestockt. (afp) kontakt Zeitungsverlag Aachen GmbH Postfach 500 110, 52085 aachen Aboservice: Telefon: 02 41 / 51 01 - 701 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Anzeigenberatung: Telefon: 02 41 / 51 01 - 700 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Redaktion: Telefon: 02 41 / 51 01 - 310 (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Fax : 02 41 / 51 01 - 360 Verlag (Zentrale): Telefon: 02 41 / 51 01 - 0 E-Mail: [email protected] AZ im Internet: 4*qlrqsa#n-yv-.* ÊÅËÐËÀËÓËÅ In Jülich ist die Wissenschaft jung – manchmal sogar sehr jung. Davon konnte sich Bundespräsident Joachim Gauck gestern bei seinem Besuch im Forschungszentrum Jülich überzeugen. Dort erwarteten das Staatsoberhaupt nicht nur Spitzenforscher, die ihm die hoch komplizierte Struktur des menschlichen Gehirns erklärten, sondern auch ein paar Kinder aus der Kita „Kleine Füchse“ mit ihrer Leiterin Susann Köhler, die Gauck mit einem Experiment überraschten. ▶ die seite drei Für Beckenbauer wird es jetzt eng Sommermärchen 2006: Schon seit November 2015 ermittelt die Schweizer Bundesanwaltschaft gegen den WM-Organisator und die Ex-DFB-Präsidenten Zwanziger und Niersbach. Es drohen bis zu fünf Jahren haft. Bern. Ob die Ermittler gestern auch bei Franz Beckenbauer in Kitzbühel klingelten, ist nicht bekannt. Doch auch so steht fest: Fast zehn Monate nach der Eröffnung eines Strafverfahrens gegen den „Kaiser“ sowie die ehemaligen DFB-Funktionäre Wolfgang Niersbach, Theo Zwanziger und Horst R. Schmidt hat die Schweizer Bundesanwaltschaft mit der zeitgleichen Hausdurchsuchung an acht Orten in Deutschland und Österreich sowie der Vernehmung verschiedener Beschuldigter neue Bewegung in die Affäre um das WM-Sommermärchen 2006 gebracht. Wie die Bundesanwaltschaft mitteilte, hat sie das Strafverfahren bereits am 6. November 2015 „ins- besondere wegen des Verdachts des Betrugs, der ungetreuen Geschäftsbesorgung, der Geldwäscherei sowie der Veruntreuung eröffnet“. Geschädigter ist laut Staatsanwaltschaft der Deutsche Fußball-Bund (DFB). Beckenbauer drohen damit wie seinen früheren Mitstreitern im Organisationskommitee (OK) juristische Konsequenzen. Im Schweizer Recht wird eine „ungetreue Geschäftsbesorgung“ mit Geldstrafe oder Gefängnis bis zu fünf Jahren geahndet. „Franz Beckenbauer hat die Ermittlungen ... unterstützt, seit er davon Kenntnis hatte, und an der heutigen Durchsuchung konstruktiv mitgewirkt. Er kooperiert auch weiterhin mit allen beteiligten Be- hörden“, erklärten gestern seiner Anwälte. Ex-DFB-Präsident Zwanziger gab sich gelassen. „Das hat keine Substanz“, sagte er gestern. Gegen ihn sowie Niersbach und Schmidt wird auch in Deutschland ermittelt – wegen Steuerhinterziehung. Im Zentrum der Ermittlungen steht eine ominöse Zahlung von 6,7 Millionen Euro aus dem Jahr 2002, die vom DFB als Ausgabe für eine Gala zur WM-Eröffnung deklariert worden war. Diese fand jedoch nie statt. Es bestehe der Verdacht, „dass die Beschuldigten wussten, dass der Betrag nicht der Mitfinanzierung der Galaveranstaltung diente, sondern der Tilgung einer Schuld, die nicht durch den DFB geschuldet war“, erklärte die Bundesanwaltschaft. Im Raum stehe zudem der Verdacht, dass die anderen OK-Mitglieder „durch Vorspiegelung und Unterdrückung von Tatsachen arglistig irregeführt“ worden seien, „um sie zu einem Verhalten zu bestimmen, welches den DFB am Vermögen schädigte.“ In der Affäre war schon im März ein Schatten auf Beckenbauer gefallen. Damals hatte die Kanzlei Freshfields in ihrem Bericht zum Skandal, der DFB-Boss Niersbach das Amt kostete, aufgedeckt, dass die Millionen-Zahlung nach Katar 2002 über ein Konto von Beckenbauer und dessen ExManager Robert Schwan lief. (dpa) ▶ Seite 23 Kein Durchbruch bei Visa Türkische Initiative mahnt Schulz: gespräche mit Ankara aber nicht gescheitert Friedenspreisträger: Putsch schadet der Demokratie Istanbul. Trotz der starren Haltung der Türkei hält EU-Parlamentspräsident Martin Schulz die Verhandlungen über Visafreiheit nicht für gescheitert. Einen Durchbruch konnte der SPD-Politiker gestern in Ankara aber nicht erzielen. Eine Änderung der türkischen Anti-Terror-Gesetze lehnte Ministerpräsident Binali Yildirim erneut ab. Aufgrund der Umstände in der Türkei könne es keine Lockerungen beim Anti-Terror-Gesetz geben. Am Abend traf Schulz im Präsidentenpalast mit Staatschef Recep Tayyip Erdogan zusammen. Das lange Gespräch sei positiv und in freundlicher Atmosphäre verlaufen, sagte Schulz-Sprecher Andreas Kleiner. (dpa) ▶ Seite 4 WaS HEuTE WIchTIg IST Termine Klage: Bushido klagt gegen die Indizierung seines Albums „Sonny Black“ durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Treffen: In Évian-les-Bains beraten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der französische Präsident François Hollande. Aachen. Der gescheiterte Militärputsch in der Türkei hat nach Einschätzung der Initiative türkischer Wissenschaftler für den Frieden negative Auswirkungen auf die Demokratiebewegung im Land. Regierungskritische Meinungen würden sofort in die Nähe der Putschisten gerückt, sagte die Wissenschaftlerin Esra Mungan gestern in Zahl des Tages 19 Internationale Funkausstellung öffnet Neues auf der IFA Die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin öffnet ihre Tore für die Öffentlichkeit. Schon seit 1924 zeigen Aussteller in der Hauptstadt ihre Neuheiten. Die Messe dauert bis 7. September. ▶ Seite 6 19 Prozent der deutschen Autobesitzer geben an, dass der Spritverbrauch ihres Fahrzeugs deutlich über den Herstellerangaben liegt. Das ergab jetzt eine repräsentative Forsa-Umfrage. Bei 58 Prozent der Befragten weicht der Wert leicht nach oben ab. Rätseln Sie mal! Sudoku und Kreuzworträtsel auch online auf www.az-web.de Aachen. Dort wurde die Gruppe mit dem Friedenspreis ausgezeichnet. Für ihren langjährigen Protest gegen die militärische Nutzung der Colbitz-Letzlinger Heide wurde auch die Bürgerinitiative Offene Heide geehrt. Der Friedenspreis wird seit 1988 am Antikriegstag an Gruppen verliehen, die sich für Frieden einsetzen. (chh) ▶ Seite 2 G36: Trifft es, oder trifft es nicht? Das Landgericht Koblenz verkündet Entscheidung im Rechtsstreit um die Treffsicherheit des Bundeswehrgewehrs G36. Der Waffenhersteller Heckler & Koch will feststellen lassen, dass die Waffe keine Mängel hat. Aachen. Seit 1995 hat der traditionsreiche US-Autobauer Ford eine Forschungszentrale in Aachen. 350 Mitarbeiter aus rund 30 Nationen arbeiten an Fahrerassistenzsystemen, modernen Antrieben und zeitgemäßen Umweltund Verkehrskonzepten. Andreas Schamel, weltweit für Forschung und Innovation verantwortlich, stellt die Entwicklungszentrale am kommenden Montag, 5. September, beim 45. Unternehmerforum von Aachener Zeitung und Industrieund Handelskammer Aachen (IHK) vor. Beginn ist um 18.30 Uhr im IHK-Foyer, Theaterstraße 6-10, in Aachen. Anmeldungen sind zwischen 9 und 17 Uhr unter der Telefonnummer 0241/5101-346, per E-Mail unter [email protected] oder Fax an 0241/5101-360 möglich. (alba) Polizei in NRW setzt auf neue Tempo-Blitzer Duisburg. Die Polizei setzt in NRW auf neuartige halbstationäre „Radarfallen“. Die Anlagen sind auf Anhängern installiert und sollen jeweils für mehrere Tage aufgestellt werden, ohne von Beamten bewacht werden zu müssen, berichtete das Landespolizeiamt in Duisburg gestern. Die neuen „Blitzer“ seien gegen Diebstahl und Vandalismus geschützt. „Mit den neuen Anlagen können wir an Unfallbrennpunkten und überall dort, wo zu schnell gefahren wird, die Geschwindigkeit rund um die Uhr überwachen, ohne Polizeibeamte vor Ort einzusetzen“, sagte Polizeidirektor Rainer Pannenbäcker in Duisburg. (dpa) DGB: Jeder zweite Azubi fühlt sich stark belastet Berlin. Zehntausende Azubis leiden laut einer Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) unter Überstunden, Leistungsdruck und dem Fehlen von jeglicher Anleitung. So gibt mehr als jeder Dritte an, regelmäßig Überstunden leisten zu müssen, wie der am Donnerstag in Berlin vorgestellte DGB-Ausbildungsreport 2016 zeigt. In der Gastronomie, dem Handel und im Handwerk sind die Zustände nach Angaben des DGB oft schlechter als in anderen Branchen. Insgesamt kommen fast 60 Prozent der Azubis aller Branchen trotz Krankheit zur Arbeit. (dpa) ▶ Seite 7 26. Montgolfiade beginnt Der Himmel wird bunt Auftakt der 26. Warsteiner Internationale Montgolfiade in Warstein: Zum größten jährlichen Ballonfahrerfest Europas werden bis zum 10. September mehr als 200 Ballonfahrer-Teams erwartet. Zitat des Tages „Mexiko wird für diese Mauer bezahlen. 100 Prozent. Sie wissen es noch nicht, aber sie werden dafür bezahlen.“ uS-PRäSIDENTSCHAFTSKANDIDAT DoNAlD TRuMP üBER SEINEN PlAN EINER GRENZMAuER Zu MExIKo Wann ist die nächste Kinderuni? Am 23. September startet das neue Semester unserer Kinderuni. Dafür braucht man einen KinderuniAusweis. Die Bewerbungsfrist läuft kommende Woche aus. ▶ Bunte Seite Geilenkirchen Seite 15 · Nummer 205 · Freitag, 2. September 2016 Es gibt ja so viele Dinge, die man in einem Meeting machen kann. Viele ahnen gar nicht, welche Möglichkeiten sich da auftun. Das gilt kaum weniger in einer Redaktionskonferenz. Dem Chef, dem Gesprächsleiter zu lauschen, wäre die beste Wahl. Jedoch auf dem Handy wichtige Dinge erledigen, kann eine weitere Option sein. Etwa eine Mail senden: „Sitze im Meeting, melde mich später.“ Vielleicht bietet so ein Treffen aber auch die Gelegenheit, sich endlich einmal – irre – Gedanken zum Thema zu machen. Oder den Kollegen zuzusehen, wie sie ebendiese Dinge erledigen. Irgendwann fällt da der Blick von Kiebitz in der Runde auf den Kollegen auf der Tischseite gegenüber. Faszinierend, der Kerl! Er ist eh bekannt dafür, dass er gerne mal aus der Reihe tanzt. Gerade hat er etwas ganz Wichtiges eingefädelt und knöpft sich ein eigenes Projekt vor. Ein echter Macher: Er landet einen Stich nach dem anderen. Chapeau! Muss man sich erst mal trauen, sich während der Konferenz einen Knopf ans Jackett zu nähen, bewundert cdU-kandidatUr Wilfried Oellers will wieder in den Bundestag FliegerhorSt Nur wenig Arbeit für die Abrissbirne ▶ Seite 16 ▶ Seite 18 TC Kleben investiert drei Millionen Euro Im Technologiezentrum platzt das Unternehmen aus allen Nähten. Neubau neben dem carolus Magnus centrum 2018 fertig. Von Udo StüSSer Übach-Palenberg. Julian Band hat einen neuen Mitarbeiter eingestellt. Doch der Geschäftsführer des „TechnologieCentrum Kleben“ weiß derzeit nicht, wo er ihm seinen Schreibtisch aufstellen kann. Das 1996 von TH-Professor Dr.-Ing. Ulrich Dilthey im Verwaltungsgebäude der 1962 stillgelegten Zeche Carolus Magnus in Übach-Palenberg gegründete Klebtechnische Zentrum platzt förmlich aus allen Nähten. Die 700 Quadratmeter in dem alten Zechengebäude an der Carlstraße reichen längst nicht mehr. Und die Firma expandiert weiter. Die 15 Mitarbeiter sollen personell verstärkt werden, Dipl.-Ing. Band braucht mehr Platz für Büround Besprechungsräume, Labore „Wir kleben nicht selbst, sondern bringen den Menschen das Kleben bei.“ DiPl.-ing. Julian BanD, geschäftsfÜhrer kUrz notiert leichtkraftrad in Geilenkirchen gestohlen geilenkirchen. Ein orange/ schwarzes Leichtkraftrad der Marke KTM, Typ 125 EXC mit Geilenkirchener Kennzeichen, haben unbekannte Täter am Mittwoch gestohlen. Der Fahrer hatte sein Zweirad in einem Parkhaus am Berliner Ring gegen 8.30 Uhr abgestellt und den Verlust gegen 14.45 Uhr bemerkt. Polizei ermittelt nach Unfall mit fahrerflucht geilenkirchen-lindern. Bei einem Unfall mit anschließender Fahrerflucht im Bereich Lindern sind am Dienstag drei Personen verletzt worden. Gegen 17.55 Uhr war ein 38-jähriger Mann aus Geilenkirchen mit seinem weißen Fiat 500 auf der Landstraße 364 zwischen Lindern und Brachelen unterwegs. Im Wagen saßen auch seine Ehefrau und seine 14-jährige Tochter. Von der Linnicher Straße näherte sich ein schwarzer VW Polo der Landstraße. Der Fahrer dieses Wagens stoppte aber nicht an der Einmündung, sondern ließ seinen Wagen auf die Fahrbahn rollen. Dem Geilenkirchener gelang es noch auszuweichen und so einen Zusammenstoß zu verhindern. Etwa 150 Meter weiter kam er zum Stillstand. Der Fahrer des VW fuhr dann nach links auf die L364 und prallte gegen den Fiat. Obwohl die Insassen in dem Fiat verletzt wurden und Sachschaden entstand, setzte der Fahrer zurück und fuhr mit qualmenden Reifen über die Linnicher Straße in Richtung Lindern davon. Die drei verletzten Personen mussten zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. In dem VW mit Aachener Kennzeichen sollen zwei Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren gewesen sein. Hinweise auf das Unfallfahrzeug, das vorne beschädigt sein müsste, und den Fahrer an ☏ 02452/9200. kontakt geilenKirchener Zeitung lokalredaktion Tel. 0 24 51 / 4 09 56-30 Fax 0 24 51 / 4 09 56-49 E-Mail: [email protected] Thorsten Pracht (verantwortlich), Jan Mönch, Udo Stüßer leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 Kundenservice Medienhaus vor Ort: Buchhandlung Lyne von de Berg (mit Ticketverkauf) Gerbergasse 5, 52511 Geilenkirchen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.30 bis 14.00 Uhr und Werkstätten. Aus diesem Grund hat der Geschäftsführer des unabhängigen Instituts zur anwendungsorientierten Entwicklung und Weiterbildung in Klebtechnik einen Neubau geplant. Jetzt war der symbolische Spatenstich für das drei Millionen Euro teure Projekt. Nächste Woche wird mit den Arbeiten zum Neubau begonnen, der direkt in Nachbarschaft des Carolus-Verwaltungsgebäudes entsteht. Im Frühjahr 2018 soll das „TechnologieCentrum Kleben“ einziehen. 2500 Quadratmeter stehen dann in dem Neubau zur Verfügung, darüber hinaus will das Unternehmen auch weiterhin Räume im CMC mieten. Mittelfristig will Band zehn weitere Mitarbeiter einstellen. Mit Schwung in die Zukunft: Julian Band, Geschäftsführer des TC Kleben, vollzog den symbolischen Spatenstich zum Neubau des Technologiezentrums vor seinen Mitarbeitern. Fotos: Udo Stüßer Vor zahlreichen Gästen, unter anderem vom Deutschen Verband für Schweißtechnik und verwandte Verfahren, betonte Julian Band: „Wir halten das klebtechnische Fähnchen in Übach-Palenberg hoch.“ Darüber freute sich natürlich Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch: „So bewegen wir heute nur ein kleines Stückchen Erde, aber viel für die Zukunft unserer Stadt und wohl auch für das Unternehmen“, erklärte er. Es sei gelungen, das Alte mit dem Modernen zu verbinden. Dank einer Verbindung zwischen dem ehemaligen Carolus-Haupt- gebäude und dem Neubau würden die Gebäude nicht isoliert für sich stehen, sondern eine Einheit bilden, die die Vergangenheit und die Zukunft von Übach-Palenberg symbolisiere. Die ehemalige Bergbaustadt habe sich gewandelt und sei ein interessanter Wirtschaftsstandort für Unternehmen geworden. Dr. Roland Böcking, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Verbandes für Schweißtechnik, machte auf die Bedeutung der Klebtechnik aufmerksam: „Würde es die Klebtechnik nicht geben, würde keine S-Klasse über unsere Straßen fahren.“ das Kleben bei“, brachte es Julian Band auf den Punkt. Tätig sind Band und seine Mitarbeiter überwiegend im Autobau, im Schienenfahrzeugbau, im Nutzfahrzeugbau, in der Zuliefererindustrie, in der Medizingerätetechnik und im Bauingenieurwesen. „Wir gehen in die Betriebe und prüfen, ob dort richtig geklebt wird“, so der Geschäftsführer. Dreigeschossiger Bau Der dreigeschossige Neubau entsteht auf einem knapp 1800 Quadratmeter großen Gelände neben dem alten CMC-Verwaltungsgebäude vor der alten Waschkaue, die bebaute Fläche wird 600 Quadratmeter betragen. Band machte deutlich, dass der Neubau neben dem denkmalgeschützten CMC-Verwaltungsgebäude mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt sei und sich der Neubau in die Gesamtanlage einfüge. Die Gestaltung des Neubaus nehme gestalterische Elemente des Altbaus auf, auch die Höhen des bestehenden Carolus-Verwaltungsgebäudes seien aus Gründen des Denkmalschutzes aufgenommen worden. Bildungsstätte Auf dieser knapp 1800 Quadratmeter großen Fläche vor der alten Waschkaue soll das neue TC Kleben entstehen. Das „TechnologieCentrum Kleben“ ist eine Bildungsstätte des Deutschen Verbandes für Schweißtechnik und verwandte Verfahren, in dem Weiterbildungen zum Klebfachingenieur, zur Klebfachkraft und zum Klebpraktiker angeboten werden. Lehrgänge, Schulungen und Seminare zu speziellen Anwendungen finden ebenfalls statt. Die Spezialisten in Sachen Kleben zertifizieren nach Betriebsprüfungen Industrieunternehmen. Außerdem unterstützen sie die Industrie bei der Klebstoffauswahl. „Wir kleben nicht selbst, sondern bringen den Menschen Der Neubau als Nachbar des ehemaligen CMC-Verwaltungsgebäudes soll sich in das Ensemble einfügen. CDU erklärt sich solidarisch mit Wolfgang Jungnitsch Der Stadtverband distanziert sich von den diffamierenden Texten hartmut urbans und plädiert für eine Rückkehr auf die Sachebene Von Jan Mönch Übach-Palenberg. Lange übte die CDU sich in Zurückhaltung, wenn es um die Übach-Palenberger Propaganda-Affäre ging, Fragen zu den Verbindungen zu dem Autoren Hartmut Urban wurden, wenn überhaupt, nur knapp und sehr langsam beantwortet. Nun hat der Stadtverband erstmals eine umfassende Stellungnahme zu der Affäre abgegeben, und zwar unaufgefordert, was viel mit der Gründung der Bürgerinitiative zu tun haben dürfte. mit Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch, erinnert an dessen Verdienste und plädiert für eine Rückkehr auf die Sachebene. Zugleich distanziert die CDU sich „von Form und Inhalt diverser Publikationen, die von Herrn Urban stammen oder ihm zugeschrieben werden“. Damit ist offensichtlich auch der Blog „Stadtgespräche“ gemeint, in dem während des Wahlkampfs 2014 auf das Übelste über den SPD-Bürgermeisterkandidaten Ralf Kouchen hergezogen worden war. Der Autor hatte sich hinter einem Pseudonym versteckt, ein von unserer Zeitung in Auftrag gegebenes Sprachgutachten hatte jedoch ergeben, dass es sich bei dem Urheber „mit überwiegender Wahrscheinlichkeit“ um Hartmut Urban handelt. Dieser erhielt zu jener Zeit bereits regelmäßig Zahlungen aus der Stadtkasse, im Herbst vor dem Wahlkampf hatte er zudem eine Rechnung über 1200 Euro „für die Vorbereitung geplanter publizistischer Maßnahmen“ an die Stadt gestellt – nach Darstellung der aussitzen ist keine Option „Widerspricht allem, was er selbst propagiert“ Diese will ein Abwahlverfahren gegen Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch erwirken, trifft sich heute Abend zum ersten Mal öffentlich und darf auf die Unterstützung von SPD und Grünen zumindest hoffen. Die CDU scheint zu der Einsicht gelangt zu sein, dass das Thema sich nicht aussitzen lässt. In seiner Stellungnahme erklärt der Stadtverband sich solidarisch auch die Bürgerinitiative meldete sich am Tag vor ihrem Treffen ein weiteres Mal zu Wort. Ihr Initiator Heinz Klinkertz stellte klar, dass es keineswegs darum gehe, den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft vorzugreifen oder sich in diese einzumischen. Mit dem Bestreben, Bürgermeister Jungnitsch abwählen zu lassen, werde auch keineswegs nur auf die Zahlungen an Hartmut Urban reagiert. Jungnitsch habe vielfach wichtige Informationen unter Verschluss gehalten, sagte Klinkertz und erinnerte an die Vergabe der Wasserkonzessionen, den Derivate-Vergleich und die Hintergründe zur Entstehung des Einkaufszentrums. „Regieren an Rat und Bürgern vorbei ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern widerspricht alledem, was der Bürgermeister selbst propagiert – Klarheit, Verlässlichkeit und Transparenz.“ Stadt ging es hierbei jedoch aus- SPD-Parteiblatts Panorama und als schließlich um die Neuauflage des Herausgeber einer Publikation namens Stadtanzeiger unter dem Amtsblatts. Wie die CDU bereits Anfang Au- SPD-Bürgermeister Paul Schmitzgust eingeräumt hat, erhielt Urban Kröll. auch von ihr während des WahlDie derzeitige Diskussion, heißt kampfs Geld, der ausgezahlte Ge- es weiter von Seiten der CDU, fuße samtbetrag ist bislang unbekannt. „noch wesentlich auf Annahmen, In ihrer Stellungnahme kündigt die CDU nun an, hinsichtlich ihres Ver„Den genauen Umfang der hältnisses zu Urban KlarBeauftragung [Urbans] in 2014 heit zu schaffen: „Den genauen Umfang der Bewerden wir durch einen auftragung in 2014 werunabhängigen Wirtschaftsden wir durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer feststellen lassen.“ prüfer feststellen lassen cDu ÜBach-PalenBerg und das Ergebnis der Überprüfung dann zeitnah kommunizieren.“ Auch werde man die politischen Behauptungen und SpekulatioVerflechtungen Urbans in Übach- nen“. Palenberg, die weiter in die VerganDie Ergebnisse der Ermittlungen genheit reichen, „sachlich, objek- von Staatsanwaltschaft, Kommutiv und umfassend“ aufarbeiten nalaufsicht und Rechnungsprüund veröffentlichen. Erneut erin- fungsamt müssten abgewartet wernert die CDU daran, dass Urban den. Von „Vorverurteilungen“ sei früher „eng mit der SPD Übach-Pa- abzusehen. lenberg“ verbunden gewesen sei, ▶ leserbrief und komplette steletwa als leitender Redakteur des lungnahme auf seite 20 LokaLes Seite 20 C1 · nummer 205 Freitag, 2. September 2016 „Jetzt wird gegraben“ Telekom will 28 kilometer glasfaser verlegen geilenkirchen. Die Telekom hat mit dem Ausbau von schnellen Internetanschlüssen in Geilenkirchen und den umliegenden Ortsteilen Teveren, Neuteveren, Gillrath, Hatterath und Süggerath begonnen. In diesem Gebiet werden über 28 Kilometer Glasfaser verlegt und 45 hochmoderne Multifunktionsgehäuse aufgestelt. Dadurch können rund 9000 Haushalte ab Dezember schnelles Internet erhalten. Das neue Netz wird so leistungsstark sein, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich sind, verspricht der Konzern. Auch das Streamen von Musik und Videos und das Speichern in der Cloud werde bequemer. So gering wie möglich schon bei den Proben haben die akteure der komödie „Be(t)reutes Wohnen?“ viel spaß. In etwa ab september sind die Laiendarsteller in der Regel so weit, dass sie das stück auswendig können. Foto: Renate kolodzey Mittendrin im Geschlechterkrieg „Die Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger an ihren Internet-Anschluss steigen ständig“, sagt Georg Schmitz, Bürgermeister von Geilenkirchen. „Deshalb freuen wir uns, dass Geilenkirchen jetzt vom Ausbau-Programm der Telekom profitiert. So bleibt unsere Stadt als Wohn- und Arbeitsplatz attraktiv.“ „Die Planungen sind abgeschlossen, jetzt wird gegraben“, sagt Herbert Müller von der Telekom, verantwortlich für die Planung und den Ausbau des Netzes in Geilenkirchen. Man sei bemüht, die Beeinträchtigungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten. „Mini-Vermittlungsstellen“ Auf der Strecke zwischen der örtlichen Vermittlungsstelle und dem Verteiler wird das Kupfer- durch Glasfaserkabel ersetzt. Das sorgt für erheblich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten. Die Verteiler werden zu Multifunktionsgehäusen (MFG) umgebaut. Die großen grauen Kästen am Straßenrand werden zu „Mini-Vermittlungsstellen“. Im MFG wird das Lichtsignal von der Glasfaser in ein elektrisches Signal umgewandelt und von dort über das bestehende Kupferkabel zum Anschluss des Kunden übertragen. Wer mehr über Verfügbarkeit, Geschwindigkeiten und Tarife erfahren will, kann sich entweder im Internet auf www.telekom.de/ breitbandausbau-deutschland oder telefonisch unter ☏ 0800/330 3000 (Neukunden) oder ☏ 0800/330 1000 (Kunden) informieren. Auch im Shop des Telekom-Partners Geilenkirchen, Konrad-Adenauer-Straße 156, werden Auskünfte erteilt. Die Theatergruppe beeck befindet sich mitten in den Proben zu ihrem neuen stück „Be(t)reutes Wohnen?“. Die Fans der Laienschauspieltruppe dürfen sich auf das heillose Durcheinander in einer senioren-WG freuen. Von renate KoLodzey geilenkirchen. „Es ist ein deftiges Stück, das den Geschlechterkrieg wiedergibt und die Probleme des Alters“, fasst Detlef Kerseboom den Inhalt der neuesten Komödie der Theatergruppe Beeck, „Be(t)reutes Wohnen?“ von Wolfgang Bräutigam, prägnant zusammen. Seit 20 Jahren ist er Geschäftsführer des Vereins und schon 22 Jahre Mitglied. Karin Kohnen, 1. Vorsitzende, ist sogar noch länger dabei, von Anfang an – seit 1990. „Letztes Jahr konnten wir unser 25-jähriges Jubiläum feiern“, freut sie sich. „Für die Auswahl der Stücke sind immer unsere Mitglieder verantwortlich, derzeit 50 an der Zahl“, fährt sie fort, „alle lesen die infrage kommenden Texte, und der bestbewertete wird aufgeführt.“ Bisher habe dieses Verfahren stets vollauf den Geschmack des Publikums getroffen, berichtet sie zufrieden, und in den vergangenen Jahren seien sie immer wochenlang vor den Aufführungen ausverkauft gewesen. Beim Casting für die diesjährige Inszenierung hatten sich 25 Mitglieder auf zwölf Rollen beworben. Wenn mehrere Personen eine bestimmte Rolle spielen möchten, entscheidet das Los. „Normalerweise spielen nur acht bis zehn Akteure mit“, schildert Kohnen, „so viele wie dieses Mal – zwölf – hatten wir noch nie!“ Die Glücklichen, die eine Rolle ergattern konnten, sind Manfred Walter, Hubert und Regina Mones, Friedhelm Schmitz, Angela Bings, Christa Hensen, Detlef Kerseboom, Michael Schlösser, Gerda Cüster, Petra Weyend, Gisela Jansen und Karin Kohnen, die auch Regie führt. „Karin ist sehr streng“, meint Regina Mones mit einem Augenzwinkern. Helfer hinter der Bühne sind die Souffleusen Andrea Jacobi, Gerda Ollertz und Anita Walter, in der Maske Marie Cüster, Anna Hellenbrand und Gerda Ollertz und in der Technik Jens Zimmermann. nen wir es schon auswendig.“ Es scheidet, wer die Hausarbeit macht sei viel Arbeit, die Texte zu lernen, – und es trifft die Männer. Um sich doch dies sei das A und O, betont davor zu drücken, stellt einer der Rentner einen gefälschten Antrag sie. Regina Mones, eine der Laien- auf Pflegestufe 3, wofür sich umgeschauspielerinnen, erinnert sich hend der Medizinische Dienst der an zurückliegende Aufführungen: Krankenkasse zur Prüfung ansagt. „Beim ersten Mal, als ich vor Publi- Der zweite Rentner inseriert für kum spielte, war ich vor Aufregung eine Haushaltshilfe, doch die Anfast ohnmächtig!“ Kohnen kennt zeige wird irrtümlich unter „Bedas: „Jeder hat Angst, auf die kanntschaften“ veröffentlicht, Bühne zu gehen und vor so viele Menschen zu treten.“ Zuerst sei die „Jeder hat angst, auf die Stimme vielleicht zittrig, Bühne zu gehen und vor so doch dann mache man einfach, was man ein viele Menschen zu treten.“ beginn der Proben stets Mitte Juni halbes Jahr lang geübt reginA MOneS, habe, und dann funktioLAienDArSTeLLerin „Wir beginnen mit den niere es prima. Proben stets Mitte Juni, Alle sind gespannt, einmal pro Woche, wie das neue Stück den gegen Ende auch häufi- Zuschauern gefallen wird: Im Mit- und bald steht eine Dame vom Beger“, beschreibt telpunkt stehen zwei Rentner, die gleitservice „Honeymoon“ vor der Kohnen den Ab- sich eine Senioren-WG in ihr Haus Türe. Dazu schneit ein Neffe samt lauf, „jedes Mal holen möchten, um Hilfe im Haus- seinem kranken Hamster „Susi“ üben wir das ganze halt zu haben. Eine ehemalige Leh- ins Haus, dessen Tierärztin mit der Stück zweieinhalb rerin, eine Hausfrau sowie ein Ehe- Prüferin des Medizinischen DiensStunden lang, ab paar beißen an. Doch die frühere tes verwechselt wird. Insgesamt ein heilloses DurcheiSeptember kön- Lehrerin will, dass das Los entnander mit vergnüglichen Verwechslungen und Wirrungen, lustigen Interaktionen mit dem PuAufführungstermine und Vorverkauf blikum und witzigen Dialogen Der eintrittspreis für das Theaterund Sprüchen wie: „In einer Stu20 Uhr; 5. aufführung: sonntag, 27. stück „Be(t)reutes Wohnen?“ beNovember, 15.30 Uhr; 6. auffühdenten-WG fragt man morgens trägt sieben euro. ‚Wer ist der Neue?‘, in der Seniorung: Freitag, 2. Dezember, 20 Uhr; ren-WG fragt man: ‚Wer fehlt 7. und letzte aufführung: samstag, Aufführungstermine in der Ver3. Dezember, 20 Uhr. heute?‘“ und „Wissen Sie, was einsstätte Beeck, Gemeindeberg 2 in Männer und Regenwolken geGeilenkirchen-Beeck: Premiere ist meinsam haben? Wenn beide sich Kartenvorverkauf ab 1. september am samstag, 19. November, 20 Uhr; bei: Maria Zobel, am Weiher 20, Be- verziehen, kann es noch der 2. aufführung: sonntag, 20. Novem- eck, ☏ 02453/2166; Regina Mones, schönste Tag werden!“ ber, 15.30 Uhr; 3. aufführung: FreiGemeindeberg 1, ☏ 02453/2739; Weitere Infos im Internet: tag, 25. November, 20 Uhr; 4. aufBuchhandlung Lyne von de Berg, www.theater-beeck.de führung: samstag, 26. November, Geilenkirchen, ☏ 02451/2274. ? Leser schreiben Reitturnier auf den Tripser schlosswiesen Der Reiterverein 1907 Geilenkirchen e.V. veranstaltet am 10. und 11. september wieder ein großes Reitturnier auf den Wiesen von schloss Trips. Der Vorstand mit dem ersten Vorsitzenden Franz Josef Coenen ist bereits seit Monaten mit den Vorbereitungen beschäftigt. knappe 700 Nennungen liegen für die starts in den sparten Dressur und springen vor. Das spektrum reicht von den Prüfungen für anfänger in der klasse e über die klassen a bis M für gestandene Turnierreiter. ebenfalls werden spezielle Prüfungen für junge Pferde angeboten. Natürlich dürfen auch die zum Ver- ein gehörenden Voltigierer nicht fehlen. Letztlich ist die Turniergruppe des Vereins in der klasse M unterwegs und hat bereits an der sichtung für die Deutsche Meisterschaft teilgenommen. Neben den reinen Turnierprüfungen werden schaubilder für Unterhaltung sorgen. auch für das leibliche Wohl an den beiden Turniertagen ist gesorgt. Der eintritt ist frei. Die Veranstalter hoffen auf gutes spätsommerliches Wetter, damit auch dieses Turnier sich in den Reigen der vielen schönen Turniere mit dem besonderen ambiente rund um schloss Trips einreihen kann. steLLungnahme Politik des Vertuschens es wurde bis heute kein Fehlverhalten festgestellt Astrid Wolters aus Übach-Palenberg schreibt zur Propaganda-Affäre und zum Artikel „Die Opposition sucht nach einer Linie“ vom 1. September: Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Leserbrief schreibe, da ich jede Woche gehofft habe, dass doch noch etwas Positives im Rathaus Übach-Palenberg passiert. Dem ist leider nicht so. Es wird weiter eine Politik des Vertuschens praktiziert, dass mir Angst und Bange wird. Ich habe Herr Jungnitsch damals auch meine Stimme gegeben, da ich davon überzeugt war, einen aufrechten und ehrlichen Bürgermeister für unsere Stadt zu wählen. Leider habe ich mich hier gründlich getäuscht. Herr Jungnitsch gibt keine ausreichende Erklärung zu den Vorwürfen, die ihm zur Last gelegt werden, ab. Er versteckt sich hinter fadenscheinigen Floskeln, will den Ermittlungen nicht vorgreifen oder gibt einfach gar keinen Kommentar ab. Erschreckend, dass so ein Mann die Geschicke unserer Stadt lenkt. Ich würde mir wünschen, dass er ehrlich, so wie er es damals versprochen hat, erklärt, was wirklich an den Vorwürfen gegen ihn ist. Wenn er sich nichts zu Schulden kommen lassen hat, braucht er nicht zu schweigen, sondern kann offen sagen, wie es wirklich war. Hat er wirklich vergessen, was er uns Bürgern in vielen Wahlveranstaltungen vor seiner Wahl versprochen hat? Ehrlichkeit, Tranzparenz und uns als mündigen Bürger mit entscheiden zu lassen! Offensichtlich hat er es vergessen, sonst hätte er schon längst zum Wohl der Stadt und den Bürgern gehandelt. Würde er zu seinen Fehlern, die er nach meiner Einschätzung auf jeden Fall gemacht hat, stehen, wäre sein Ansehen langfristig in der Stadt nicht so beschädigt, wie es nun mit Sicherheit der Fall ist. Ich werde meine Stimme dieses Mal wieder abgeben, jedoch dieses Mal zur Abwahl von Herr Jungnitsch. Er hat mich menschlich sehr entäuscht! Die komplette Stellungnahme des CDU-Stadtverbands Übach-Palenberg: Der CDU Stadtverband ÜbachPalenberg und seine Mitglieder distanzieren sich von Form und Inhalten diverser Publikationen, die von Herrn Urban stammen oder ihm zugeschrieben werden, wodurch Menschen verletzt und/oder ihre Arbeit diskreditiert wurden. Das ist nicht unser Stil. Herr Urban hatte durch uns nie den Auftrag, die politischen Mitbewerber verbal und/oder in Schriftform herabzusetzen. Das haben wir nicht nötig. Den genauen Umfang der Beauftragung in 2014 werden wir durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer feststellen lassen und das Ergebnis der Überprüfung dann zeitnah kommunizieren. Die derzeitige Diskussion, die noch wesentlich auf Annahmen, Behauptungen und Spekulationen fußt, muss auf eine sachliche Ebene zurückfinden. Die Sachverhaltsaufklärung ist Gegenstand kommunalaufsichtlicher und staatsanwaltschaftlicher Ermitt- verantwortlich und als Herauslungen. geber des Stadtanzeigers bereits In einer auch die Vergangenheit seit der Gründung des Stadtanzeiumfassenden Dokumentation gers unter dem der SPD angehöwerden wir darüber hinaus die Ak- renden Bürgermeister Schmitztivitäten und politischen Verflech- Kröll für die Stadt tätig. tungen von Herrn Urban in ÜbachIn der Hoffnung auf eine DisPalenberg sachlich, objektiv und kussionskultur, die auf eine Sachumfassend aufarbeiten und der Öffentlichkeit zugänglich machen. In „Herr Urban hatte durch uns seinem Bestreben nach nie den auftrag, die lückenloser Aufklärung der damit verbundenen politischen Mitbewerber Vorwürfe unterstützen wir unseren Bürgermeisverbal und/oder in schriftform ter Wolfgang Jungnitsch. herabzusetzen. Das haben wir Wir sind mit Bürgermeister Jungnitsch solidanicht nötig.“ risch. CDU ÜbACh-PALenberg Eine sachliche Feststellung ist, dass Hartmut Urban eng mit der SPD Übach-Palenberg verbunden ebene zurückfindet, werden wir als war: Herr Urban, seinerzeit SPD- CDU Übach-Palenberg die persönMitglied, war als leitender Redak- lichen, zum Teil beleidigenden teur des „Panorama“ (einer SPD- und ehrabschneidenden Angriffe Publikation) auch als Autor sowie nicht kommentieren und derartige für Layout, Satz und Druckfilme Angriffe nicht führen. Die CDU und ihr Bürgermeister haben zusammen mit dem Koalitionspartner in den letzten sieben Jahren Enormes für die Stadt Übach-Palenberg geleistet. Dazu gehört nicht zuletzt die Auflösung der Derivategeschäfte. Enorme Gewerbeansiedlungen wurden erreicht, und neue Arbeitsplätze wurden in großem Umfang geschaffen, damit die Arbeitslosigkeit deutlich gesenkt. Wir bitten im Rahmen der jetzigen Diskussion, die Verdienste, Leistungen und Erfolge unseres Bürgermeisters Wolfgang Jungnitsch für unsere Stadt nicht außer Acht zu lassen. In Anbetracht dessen und dass bis heute kein Fehlverhalten unseres Bürgermeisters festgestellt wurde, gebietet es nach unserer Auffassung die menschliche und politische Fairness, das Ergebnis der Ermittlungen bzw. Untersuchungen von Rechnungsprüfungsamt, Kommunalaufsicht und Staatsanwaltschaft abzuwarten und von Vorverurteilungen abzusehen. LokaLes Samstag, 3. September 2016 · nummer 206 Seite 19 c1 Mehrgenerationenhaus startet neues Programm auf ein Neues gibt es für Kinder und Jugendliche wie für Senioren viel zu entdecken Übach-Palenberg. Im September startet das Mehrgenerationenhaus in Übach-Palenberg mit seinem neuen Programm. Das Programmheft erscheint quartalsweise und ist in gedruckter Form für die Monate Oktober bis Dezember erhältlich. Selbstverständlich können sich die Besucher auch beim Karlsfest am 18. September über die neuen Angebote informieren. Da gibt es für Kinder, Jugendliche und Senioren viel zu entdecken. Offenes Singen im Kindergarten Im Seniorenzentrum sind weiterhin das beliebte Frühstücksangebot, das montags bis donnerstags ab 9.30 Uhr stattfindet, der freitägliche Mittagstisch, aber auch das Erzählcafé im Programm. Am Dienstag, 13. September, findet ab 10.30 Uhr beim Frühstück das offene Singen mit dem Kindergarten Auenland statt. Im Rahmen des Erzählcafés informiert F. Jordans von der Franziskusheim gGmbH am Donnerstag, 15. September, über „Erweiterung des häuslichen Seniorenbegleitdienstes“. In der Zeit von 15 bis 17 Uhr wird darüber berichtet, welche Möglichkeiten alte oder demente Menschen, denen es schwer fällt, liebgewonnene Aktivitäten des alltäglichen Lebens durchzuführen, haben, Hilfe zu bekommen. Ebenso ist das Angebot aber auch für Menschen interessant, die Begleitungen zu Ärzten oder für das Einkaufen benötigen. Es ist aber genauso möglich, Gesellschaft beim Kaffeetrinken oder Spazierengehen zu leisten. Also alles in allem eine interessante Sache, die man sich in gemütlicher Atmosphäre mit Gleichgesinnten bei Kaffee und Kuchen anhören sollte. Das Ganze ist völlig unverbindlich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Teilnahmegebühren entstehen nicht. Beliebtes Spielmobil Das beliebte Spielmobil fährt beladen mit Kettcars und anderen Spielgeräten bis zu den Herbstferien verschiedene Schulhöfe im Stadtgebiet an. Jeweils von 15 bis 17 Uhr kann dann ohne Anmeldung oder Teilnahmegebühr an den unterschiedlichen Standorten gespielt werden: dienstags Grundschule Übach, donnerstags Grundschule Frelenberg, freitags Grundschule Boscheln. Das Angebot ist für alle Kinder offen. Die Betreuer freuen sich auch über den Besuch von Eltern oder Großeltern. Im September bietet Doris Linden-Mahr wieder Naturkurse für Kinder auf dem Abenteuerspielplatz „Am Bucksberg“ an. Montags findet ab dem 12. September von 16 bis 18 Uhr an drei Terminen ein Kochkurs statt. Bei „Leckeres aus der Apfelküche“ stehen Apfelmus, Gelee und Schokofrüchte auf der Karte. Mittwochs wird es kreativ. Im Bastelkurs „Gartendeko“ wird ebenfalls von 16 bis 18 Uhr an drei Terminen ab dem 14. September gebastelt und gewerkelt. Auf dem Programm stehen ein Bienenstock aus Tontöpfen werkeln, Stiefel bepflanzen (bitte einen alten Gummistiefel mitbringen) und Gartenstecker. Für beide Kurse ist eine Kursgebühr von 4,50 Euro und eine Anmeldung im Jugendzentrum im Mehrgenerationenhaus der Stadt Übach-Palenberg notwendig. Nähere Infos unter ☏ 02451/2781. Infos im Netz: ? Mehr www.funtasie-ev.de www.uebach-palenberg.de Hartes Brot für kleinkriminelle Gauner auf der ganzen Welt träumen vom perfekten Verbrechen, wie es ganz sicher nicht geht, wurde in Geilenkirchen vorgemacht: Zweimal innerhalb weniger Tage überfiel hier ein Räuber dieselbe Bäckerei. Beim ersten Mal ging es aus seiner sicht gut, beim zweiten Mal klickten die Handschellen – auch dank beherzter Gegenwehr einer Verkäuferin. karikaturist Heinz SchwarzeBlanke kommentiert: „Hartes Brot für Gangster in Geilenkirchen. Hier gibt’s resolute Verkäuferinnen!“ Aktivitäten verfestigt, ausgebaut und vertieft Beim sommerbiwak in der geilenkirchener Selfkantkaserne richtete Brigadegeneral Peter Braunstein den Blick auf die steigende Bedeutung der abrüstung. Musik, Grillspezialitäten und Feuerwerk sorgten für gute Laune. Die Linderner schützen fühlen sich der Tradition verpflichtet. Vorne von links: Dennis schroiff, Heinz-Jürgen Gauder, Margret Zitzen-Gauder, Hans Gisbertz, Robert spicker, Lena spicker, Tatjana Dickes-spicker, Jannik krings. Hinten von links: Jannek Tkocz, Rafael Breuer, HaJo Wacker, oliver Zitzen, José arantes, Manfred Reinartz, HeinzJürgen schmitz. Foto: privat Dennis Schroiffs 161. Schuss sitzt Traditioneller Vogelschuss bei den Linderner schützenbrüdern St. Johannes geilenkirchen-Lindern. Bei den St. Johannes Schützen in Lindern fand der traditionelle Vogelschuss statt. Am Samstagnachmittag begann dieser mit dem Schießen um die Ehre des Schülerprinzen und des Prinzen. gen ging es mit einem Frühschoppen im Vereinsheim weiter, und am Nachmittag wurden die scheidenden Majestäten am Königshaus abgeholt. Frühschoppen im Vereinsheim Brudermeister Hans Gisbertz bedankte sich beim Königspaar Heinz-Jürgen Gauder und Margret Zitzen-Gauder, Prinz Rafael Breuer und Schülerprinz Dennis Schroiff für die Repräsentation im abgelaufenen Jahr. Um 15.45 Uhr begann Hier setzte sich als Schülerprinz Jannik Krings mit 162 Schuss durch. Den Prinzenvogel holte Dennis Schroiff mit dem 161. Schuss herunter. Am Sonntagmor- Vorfreude auf nächstes Jahr dann der Königsvogelschuss und nach zwei Stunden holte Robert Spicker den Vogel mit dem 195. Schuss von der Stange. So stellt er mit Frau Tatjana, den Adjutanten Oliver Zitzen und Heinz-Jürgen Schmitz sowie den Co-Adjutanten José Arantes und Manfred Reinartz das Königshaus. Alle freuen sich schon auf die Sommerkirmes im nächsten Jahr, natürlich auch die beiden Prinzen. Der tolle Sommertag klang dann bis zum späten Abend am Vereinsheim aus. geilenkirchen. Es war ein großes unsere Aktivitäten ausgebaut, verStelldichein in der Selfkantka- festigt und vertieft“, erklärte serne, weit über 500 Gäste aus Braunstein. „Mit Ländern auf fast Wirtschaft, Sport, Politik, Gesell- allen Kontinenten, mit Ausnahme schaft und Militär wurden be- Australiens, stehen wir im Auftrag grüßt. Brigadegeneral Peter Braun- des Auswärtigen Amtes und des stein, Kommandeur des Verifikationszentrum der Bundeswehr (ZVBw) „Mit Ländern auf fast allen innerhalb der Selfkantkontinenten stehen wir in kaserne, eröffnete mit seiner Rede dieses fast permanentem Dialog.“ schon traditionelle SomBRigaDegeneRaL PeteR BRaunStein merbiwak und blickte auf viele bekannte Gesichter. Viele Gäste wurden begrüßt, unter anderem Land- Bundesministers der Verteidigung rat Stephan Pusch, Geilenkirchens in einem permanenten Dialog“, so Bürgermeister Georg Schmitz so- Braunstein weiter. Auch mit Auswie Persönlichkeiten aus dem Mili- tralien wünsche er sich eine solche tärbereich wie Peter Gorgels, Kom- Zusammenarbeit. Zum Schluss seimandeur Landeskommando NRW, ner Rede dankte der Brigadegeneund General a.D. Leopold Cha- ral allen, die mitgeholfen hatten, lupa. das Sommerbiwak zu realisieren. Gleich danach öffnete die VerRückblick auf die Jubiläumsfeier pflegungsstelle für alle. Hier gab er Der Brigadegeneral freute sich, dass erneut viele Gäste der Einladung gefolgt waren, um gemeinsam dieses Sommerbiwak in lockerer Runde zu feiern. Peter Braunstein blickte zurück auf das 25-jährige Bestehen des Verifikationszentrums, am 1. April war dieses mit einem Festakt im Energeticon Alsdorf gefeiert worden. „Dieses Jubiläum fällt in das Jahr der deutschen Präsidentschaft in der OSZE, in der auch wir im Bereich der Abrüstung und Rüstungskontrolle unseren Beitrag zu leisten hatten und haben. Hier sind vor allem der internationale Workshop in Wegberg im April sowie zwei Veranstaltungen in der Wiener Hofburg zu aktuellen Fragen der Rüstungskontrolle im Juni und Dezember 2015 zu nennen. Wir haben weltweit natürlich die traditionelle Erbsensuppe, ferner zahlreich Grillspezialitäten, auch alkoholfreie Cocktails an der Cocktailbar zogen die Besucher an. Den ersten musikalischen Akzent setzte ein Sextett des Luftwaffenmusikkorps Münster, ferner spielte das Luftwaffenkorps auf. Die Jagdhornbläser aus Geilenkirchen spielten ebenfalls auf, und nach der Verlosung zugunsten der Terry-Fox-Stiftung und des Soldatenhilfswerks folgte der Höhepunkt des Tages: der Einmarsch des Luftwaffenmusikkorps zur Serenade in großer Besetzung und mit über 30 Fackelträgern. Zum Abschluss wurde die deutsche Nationalhymne gespielt. Ein anschließendes Feuerwerk setzte diesem Sommerbiwak die Krone auf, es lag eine besondere Atmosphäre über dem Verifikationszentrum in der Selfkantkaserne Geilenkirchen. (agsb) Grillspezialitäten und Cocktailbar hielten die Gäste beim sommerbiwak bei Laune. Foto: agsb Leser schreiben Will Jungnitsch allen ernstes glauben machen, er hätte nichts gewusst? Zur Berichterstattung um den Übach-Palenberger Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch schreibt Hubert Spiertz aus Übach-Palenberg: Zu den Berichten unserer Zeitung sowie in diversen anderen Pressemitteilungen über Rücktrittsforderung, Abwahlverfahren, Propaganda-Affäre et cetera möchte ich mit einem Leserbrief Stellung nehmen. Nachfolgend aufgeführte Fakten stehen an und jeder möge sich diese einmal gründlich verinnerlichen, um sich dann selbst eine Meinung zu bilden. Fakt eins: Die Staatsanwaltschaft Aachen ermittelt! Wer will noch mehr? Soweit mir bekannt ist, gilt in Deutschland bisher immer noch das Unschuldsrecht. Dies besagt, dass erst dann über Schuld/Unschuld zur reden ist, wenn ein Urteil erfolgt ist! Fakt 2: Im Jahre 1998 wurde von der SPD ein Vertrag mit Herrn Urban über eine Laufzeit von zehn Jahren zu Presse-Auftragstätigkeiten im neu gegründeten Amtsblatt abgeschlossen. Die dann im Amtsblatt erschienenen Artikel von Herrn Urban ähneln den jetzt beanstandeten gegen die damalige Opposition. Also hat die SPD jahrelang mit Herrn Urban zusammengearbeitet. Es soll laut Herrn Weißborn eine vorzeitige Kündigung im Jahre 2004 gegeben haben, bei vorzeitigem Vertragsende kann ich mir vorstellen, dass eine Abstandszahlung erfolgt ist. Fakt 3: Was die Kosten betrifft; in welchem Wahlzeitraum wurde die Klangbrücke pojektiert, das heutige Skelett-Denkmal? Kosten? Fakt 4: In welchen Wahlzeiträumen wurden über 50 Millionen Euro Schulden angehäuft? Es drohte die Zwangsverwaltung! Fakt 5: In welchem Wahlzeitraum und unter wessen Führung wurden die Schulden um 5,5 Millionen Euro abgebaut? Fakt 6: Zur beanstandeten Was- serkonzessions-Affäre: Mit dem Erreichen von günstigen Wasserverträgen kann das Ü-Bad vor der Schließung gerettet werden! stände, despotische Willkür und maßlose Verschwendung waren. Nun ja, wer in Übach-Palenberg nicht gerade mit verbundenen Au- Dr. Peter Josef Reuters aus Übach-Palenberg schreibt „In welchen Wahlzeiträumen zur Berichterstattung über Bürgermeister Wolfgang wurden über 50 Millionen euro Jungnitsch und zum Leserschulden angehäuft? es drohte brief von Willi Steins vom 1. September: die Zwangsverwaltung!“ Ein Bürgermeister lässt HuBeRt SPieRtZ, sich nicht so einfach aus LeSeR auS ÜBacH-PaLenBeRg dem Amt schreiben, man wird Herrn Jungnitsch wohl aus dem Rathaus nötigen – per Resultat staatsan- gen herumläuft, wird die Misswaltlicher Ermittlungen – oder stände überall erkennen, und der wegwählen – per Volksentscheid – Versuch, die städtische Wasservermüssen, um ihn (endlich) loszu- sorgung auf neue und kostengünswerden. Schon die französischen tigere Beine zu stellen, war auch Sonnenkönige und die sie um- kein Glanzstück. Man könnte sich schwärmenden Hofschranzen resignierend eingestehen: Okay, sind letztendlich nur durch eine die Stadt ist halt zu blöd, um TrinkRevolution davon gejagt worden, wasser einzukaufen, aber das imderen Nährboden eklatante Miss- merhin laut Herrn Jungnitsch nach Recht und Gesetz. Die Eskapade kostet den Steuerzahler mal eben 180 000 Euro, die hoffentlich nicht auf einmal zu zahlen sind. Was aber in den Augen der Öffentlichkeit viel schwerer wiegt, ist der Geruch der Unredlichkeit, Unfairness und Scheinheiligkeit, der das Amt des Bürgermeisters in Übach-Palenberg im Zuge der Propaganda-Affäre umweht, ein Ansehensverlust, der auch dann bestehen bleibt, wenn die juristische Prüfung nichts Belastendes ans Tageslicht bringen sollte, wovon ich ausgehe. Denn eine „moralische Entgleisung“ ist nicht strafbar, und es hat schon ehrbarere Anlässe für einen Rücktritt gegeben. Will Herr Jungnitsch uns allen Ernstes glauben machen, er hätte von den Umtrieben Herrn Urbans nichts gewusst, wo er doch der Nutznießer der Kampagne war? Und wer ist so naiv zu glauben, Herr Urban hätte all dies aus purer Nächstenliebe zum Bürgermeister getan, also ohne Bezahlung? Hier ist mindestens eine satte Entschuldigung fällig (die selbstverständlich einem Eingeständnis gleichkäme), aber viel dringender noch der Rücktritt vom Amt des Bürgermeisters, das in den Annalen der Stadt auf Dauer mit dieser unseligen Affäre in Verbindung stehen wird. Ich kann Herrn Steins mit seinem Leserbrief am Donnerstag da leider nicht folgen, der Zweifel daran äußert, dass sich nach dem Rücktritt etwas ändern würde. An dieser Stelle wäre jetzt das Bild vom Kopf des Fisches angebracht, aber es geht um einen Neuanfang, um einen Reset und darum, weiteren Schaden abzuwenden und natürlich darum, die Stadt endlich aus den Negativschlagzeilen herauszuholen. Es wäre fatal, würde sich die Devise: „Kommt‘s im Amt auch knüppeldick, ein dickes Fell vorm Rücktritt schützt!“, wieder einmal bewahrheiten. SUPER SONNTAG Seite 11 K1 Sonntag, 4. September 2016 CDU zeigt sich solidarisch mit Jungnitsch NEW warnt Stadtverband der Partei nimmt zur Übach-Palenberger „Propaganda-Affäre“ Stellung Versorger informiert die Kunden Übach-Palenberg. Christdemokraten hoffen, dass die Diskussionen bald wieder auf eine Sachebene zurück kommen. In der so genannten „Propaganda-Affäre“ nimmt der CDU-Stadtverband Stellung zur Zusammenarbeit zwischen der Stadt Übach-Palenberg und Hartmut Urban und stellt sich klar hinter Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch. Der CDU Stadtverband Übach-Palenberg und seine Mitglieder distanzieren sich von Form und Inhalten diverser Publikationen, die von Harmut Urban stammen oder ihm zugeschrieben werden, wodurch Menschen verletzt und/oder ihre Arbeit diskreditiert wurden. „Das ist nicht unser Stil. Herr Ur- Sachverhaltsaufklärung ist ban hatte durch uns nie den dabei Gegenstand kommuAuftrag, die politischen Mitbewerber verbal und/ oder in Schriftform herabzusetzen. Das haben wir nicht nötig. Den genauen Umfang der Beauftragung in 2014 werden wir durch einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer feststellen lassen und das Ergebnis der Überprüfung dann zeitnah kommunizieren“, so Pressesprecher Walter Junker in einer Stellungnahme. Viele Behauptungen Die derzeitige Diskussion, die noch wesentlich auf Annahmen, Behauptungen und Spekulationen fuße, müsse auf eine sachliche Ebene zurückfinden. Die nalaufsichtlicher und staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen. Weiter weisen die Christdemokraten darauf hin, dass sie „in einer auch die Vergangenheit umfassenden Dokumentation die Aktivitäten und politischen Verflechtungen von Urban in Übach-Palenberg sachlich, objektiv und umfassend aufarbeiten und der Öffentlichkeit zugänglich machen“ wollen. Bürgermeister Jungnitsch erhält seitens der CDU klare Rückendeckung, zudem wird auf seine Verdienste und Erfolge für die Stadt Übach-Palenberg in den Wolfgang Jungnitsch er- letzten Jahren hingewiefährt seitens der Christde- sen. Hierzu schreibt Walmokraten Solidarität. ter Junker: „In seinem BeFoto: Günther von Fricken streben nach lückenloser Aufklärung der damit verbundenen Vorwürfe unterstützen wir unseren Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch. Wir sind mit Bürgermeister Jungnitsch solidarisch. Zudem will der CDU-Stadtverband die Verbindungen Urbans zur SPD aufarbeiten. Dieser sei, seinerzeit SPDMitglied, als leitender Redakteur des „Panorama“ (einer SPD-Publikation) auch als Autor sowie für Layout, Satz und Druckfilme verantwortlich und als Herausgeber des Stadtanzeigers bereits seit der Gründung des Stadtanzeigers unter dem der SPD angehörenden Bürgermeister Schmitz-Kröll für die Stadt tätig gewesen. Die CDU bringt ihre Hoffnung auf eine Diskussions- kultur, die auf eine Sachebene zurückfindet, zum Ausdruck und wird „die persönlichen, zum Teil beleidigenden und ehrabschneidenden Angriffe nicht kommentieren und derartige Angriffe nicht führen“. In Anbetracht der Tatsache, „dass bis heute kein Fehlverhalten des Bürgermeisters festgestellt wurde“, gebietet es nach Auffassung des CDU-Stadtverbandes „die menschliche und politische Fairness, das Ergebnis der Ermittlungen beziehungsweise Untersuchungen von Rechnungsprüfungsamt, Kommunalaufsicht und Staatsanwaltschaft abzuwarten und von Vorverurteilungen abzusehen.“ (fr) Geilenkirchen. Derzeit sind im NEW-Versorgungsgebiet - konkret in Geilenkirchen - offenbar Betrüger unterwegs, die sich als Mitarbeiter des „lokalen Versorgers“ ausgeben. dessen Anliegen unklar ist oder der sich offiziell nicht ausweisen kann. Alle NEW-Mitarbeiter verfügen über Dienstausweise, die sie den Kunden unaufgefordert vorzeigen. Ein „Ableser“ ist derzeit im Auftrag der NEW im StadtLaut Aussagen von NEW- gebiet von Geilenkirchen Kunden versuchen die ver- unterwegs. meintlich im Auftrag der NEW tätigen Mitarbeiter, Bei Fragen direkt an die ins Haus zu gelangen um Mitarbeiter wenden den Stromverbrauch abzulesen. Bei Fragen können sich beDer Mann und die Frau, troffene oder verunsicherte die sich als Ehepaar ausge- Kunden unter Tel. 02166 ben, sind nicht im Auftrag 558 8604 an NEW-Mitarder NEW unterwegs. beiter wenden (montags Die NEW empfiehlt allen bis donnerstags von 9 bis Betroffenen, niemandem 18 Uhr sowie freitags von Zugang ins Haus oder in 9 bis 15 Uhr). die Wohnung zu gewähren, (red) Lesung im Amtsgericht RW Frelenberg ist Stadtmeister Horst Eckert stellt neuen Roman vor Geilenkirchen. Das Buch orthodoxen Düsseldorfer „Wolfsspinne“ ist ganz Kriminalkommissar, geht es vor allem um das als neu auf dem Markt. „Nationalsozialistischer Am Donnerstag, 8. Sep- Untergrund“ berüchtigte tember, 20 Uhr, Amtsge- Terrortrio um Beate Zschäricht, Konrad-Adenauer- pe. „Wolfsspinne“ nimmt Straße 225, wird Autor vor allem die VerflechtunHorst Eckert seinen neuen gen des VerfassungsschutPolitthriller in Geilenkir- zes aufs Korn und stellt die chen präsentieren. Die Le- offizielle Version infrage. sung im Amtsgericht ver- War das Schreddern der spricht besonders spannend Akten nach dem Fund der zu werden, denn im dritten Leichen von Uwe Mundlos Fall für Vincent Che Veih, und Uwe Böhnhard wirkden sympathischen wie un- lich nur eine Panne? Was Die Mannschaft des TuS RW Frelenberg (unser Bild) wurde in der Glückaufkampfbahn Boscheln Fußball-Stadtmeister Übach-Palenberg 2016. Im Finale traf Frelenberg auf den SV 09 Scherpenseel-Grotenrath. Dieser startete besser, kam zur 1:0 Führung. Wobei der TuS gleich antwortete und durch Dennis Sommer das Spiel in der verkürzten Spielzeit von 1x45 Minuten auf 2:1 drehte und am Ende nichts mehr zuließ. Der Jubel im Lager des TuS RW Frelenberg war groß, die Mannschaft scheint für die kommende Spielzeit in der Kreisliga B bestens gerüstet. Das Turnier um die Fußball-Stadtmeisterschaft der Zweimannschaften entschied Gastgeber VfL Übach-Boschelen für sich. Im Finale gewann 2:1 der VfL gegen SV 09 Scherpenseel-Grotenrath Foto: –agsb- Training mit dem Rollator GEBRAUCHTWAGEN-TIPP DER WOCHE Geilenkirchen. Quartiersentwicklerin Melanie Hafers-Weinberg plant für die Bürgerinnen und Bürger aus Bauchem einen Rollatortraining. Am kommenden Dienstag, 6. September, und an den drei folgenden Dienstagen beginnt es jeweils um 10 Uhr. Es findet statt im Bereich Im Gang 42 – 46 (Innenhof Tagespflege Bauchem). Das Training wird den Teilnehmern für diese Zeit kostenlos angeboten. (red) wäre, wenn die beiden Männer des NSU-Trios sich nicht selbst getötet haben? Eckert findet in seinem Thriller aufregende Antworten auf offene Fragen und Widersprüche im haarsträubendsten Kriminalfall der letzten Jahre und treibt ein bisweilen beklemmendes Spiel mit Fiktion und Wirklichkeit. Karten: 02452-23493 (Buchhandlung Gollenstede Heinsberg). (red) Laufkurs geht weiter Beim ATV Geilenkirchen sind alle willkommen Geilenkirchen. „Laufen macht Spaß“ - dies ist die einhellige Meinung der Teilnehmer des Laufkurses des ATV Geilenkirchen und deshalb wurde bereits nach einer Fortsetzung des Lauftrainings gefragt. Der ATV Geilenkirchen nimmt diesen Wunsch auf und plant, einen Lauf-Treff einzurichten. Willkommen sind alle: Der Anfänger, der bereits erste Lauferfahrungen gesammelt hat und feststellt, dass vielleicht mit fachkundiger Anleitung die Fitness gesteigert werden kann. Der Trainierte, der seine bereits gewonnene Ausdauerfähigkeit erhalten möchte. Und auch der Profi, der den Lauftreff für einen Entspannungslauf in einer freundlichen Gruppe nutzen möchte. Alle gemeinsam haben erkannt, dass Laufen, neben dem Spaßfaktor in einer gleichgesinnten Gruppe, einen hohen gesundheitli- chen Wert hat, das Risikofaktoren des „zivilisierten“ Menschen wie Bluthochdruck, Stress, Übergewicht und Bewegungsmangel durch ein Lauftraining positiv beeinflusst werden können. Es wird um Anmeldung zum Lauftreff gebeten, telefonisch bei Hans Topp, 02451-4091707 oder per Mail an vorsitzender@ atvgeilenkirchen.de . Bei der Anmeldung können Interessenten weitere Informationen erhalten. (red) 14.950,– Ford Kuga 2.0 TDCi 4x4 Titanium Geländewagen/Pickup, Gebrauchtfahrzeug, EZ 10/2013, 19.189 km, Diesel, 103 kW (140 PS), Halbautomatik, unfallfrei, Bluetooth, Bordcomputer, CD-Spieler, Einparhilfe (vorne, hinten), elektr. 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September 2016 Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ein Bekannter mit einem massiven, schweren Koffer in ein Eiscafé kam. Das Ding war ein tragbares Telefon. „Ich muss beruflich eben ständig erreichbar sein“, erläuterte der Abschleppunternehmer. Heute sind Smartphones und zunehmend auch Smartwatches aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Kleine Alleskönner. Aber kompliziert. Und nicht nur Erwachsene nutzen die Dinger, sie sind auch aus deutschen Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken. Und die „Kids“ wissen damit umzugehen: Schon Fünfjährige hängen ihre Eltern am Computer ab. Jeder vierte deutsche Elternteil fühlt sich schon Grundschülern in Sachen technischem Know-how unterlegen, wie eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Innofact zeigt. 15 Prozent der Eltern haben das Gefühl, keine Kontrolle über die Aktivitäten ihrer Kinder im Netz auf Tablets oder Smartphones zu haben, wenn diese nicht speziell für Kinder ausgelegt sind. Aber über die Hälfte der befragten Eltern ist sich sicher: Je eher Kinder den Umgang mit digitalen Medien lernen, desto erfolgreicher gehen sie damit später im Schulund Berufsleben um. Gut. Mag sein, dass meine Tochter mir immer wieder aus der Patsche helfen muss, wenn mein Smartphone oder Tablet nicht so will wie ich. Aber dafür weiß ich im Gegensatz zu vielen heutigen „Kids“ noch, wie man ein Telefon aus einer Kordel und zwei Konservendosen baut. Und wie es sich anfühlt, mit einem richtigen Buch und ein paar Tütchen Brause nach einer wilden Fahrt im Leiterwagen im selbst gebauten Baumhaus zu sitzen. Ganz real, nicht virtuell. kurz notiert BMW in der Nacht gestohlen Geilenkirchen. Zwischen Freitag, 22.30 Uhr, und Samstag, 8 Uhr, wurde ein grauer BMW 1er entwendet. Das Fahrzeug stand auf der Niederrheinstraße. Gangelter CDU gründet Senioren-Union Gangelt. Der CDU-Gemeindeverband Gangelt lädt zur Gründungsversammlung einer Senioren-Union für Donnerstag, 15. September, in das Restaurant „Haus Hamacher“ in Gangelt, Am Freibad 10, ein. Die Versammlung beginnt um 19 Uhr. Kulturausschuss besichtigt die Tafel Übach-Palenberg. Der Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales tagt am Donnerstag, 8. September, um 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Themen „Aktuelles aus der Kinder- und Jugendarbeit“, „Tätigkeitsbericht des Streetworkers Alexander Zenker“ und „Förderung Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus – Beschluss über die kommunale Einbindung des Mehrgenerationenhauses“. Um 17 Uhr steht die Besichtigung der Übach-Palenberger Tafel an. Treffpunkt ist um 17 Uhr Im Mühlenhof 12. landtaGswahl SPD kürt ihre Kandidaten dlrG Feste Station am Effelder Waldsee ▶ seite 24 ▶ seite 26 Bürger beraten über Abwahlverfahren Verärgerung über Bürgermeister Jungnitsch: Zwischen 50 und 60 Übach-Palenberger folgen der Einladung der Bürgerinitiative Von Marlon GeGo und Jan Mönch Übach-Palenberg. Lange hatte die Frau vorne ganz rechts einfach nur zugehört, hin und wieder hatte sie etwas in den Saal gerufen, war unruhiger geworden, kurz vor Schluss der Veranstaltung stand sie schließlich auf und ging nach vorn. Sie nahm sich das Mikrofon und sagte: „Man muss sich ja schämen, in Übach-Palenberg zu wohnen.“ Nicht nur sie, auch andere seien außerhalb Übach-Palenbergs darauf angesprochen worden, was denn in der Stadt los sei, sie sagte: „Wenn das so weitergeht, wird kein Investor mehr nach ÜbachPalenberg kommen, dann will auch niemand mehr hier wohnen.“ Dann gab es Applaus. „Eine dumme Antwort“ Am Freitagabend waren 50, vielleicht 60 Menschen in die Kupferschmiede gekommen, dorthin hatte die Bürgerinitiative eingeladen, die ein Abwahlverfahren gegen Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) auf den Weg bringen will. Thomas Hansen, Mitinitiator der Bürgerinitiative, hatte sich bewusst kein Konzept für die Veranstaltung überlegt, er wollte „einfach nur mal hören, wie die Stimmung unter den Bürgern Versammlung in der Kupferschmiede: 50 bis 60 Übach-Palenberger diskutierten über die Propaganda-Affäre und den Bürgermeister. Foto: J. Mönch ist“, sagte er. Jeder, der eine Meinung habe, solle nach vorn kom- sind einfach nur enttäuscht. Und deute aber eben noch lange nicht, Ein anderer Bürger fragte sich wohl nicht mit offenen Karten gemen und sie äußern. Hansen be- wieder andere glauben, man müsse dass Jungnitsch sich korrekt ver- laut: „Wieso gibt ein Bürgermeis- spielt habe. „Der Rat hat nichts dater, der auf einer Erfolgswelle von gewusst, dass die Stadt Harttonte mehrfach, dass die Bürger- erst mal abwarten, was die Ermitt- halten habe Was die meisten der anwesen- schwimmt, sich mit so einem mut Urban bezahlt, auch nicht die initiative bewusst nicht den Er- lungen der Aachener Staatsanwaltmittlungen der Staatsanwaltschaft schaft gegen Jungnitsch ergeben. den Bürger offenbar massiv stört, Schmierfinken ab?“ Das Portfolio CDU“, sagte Weißborn. vorgreifen wolle, dass ist Jungnitschs Verhalten nach Be- Urbans sei in Übach-Palenberg Doch nicht nur um die Propakanntwerden der Propaganda-Af- hinlänglich bekannt gewesen, ganda-Affäre ging es. Auch die verJungnitsch weder beleifäre (Ausgabe vom 9. Juni). Zu- schon weil er ja früher für den SPD- baselte Vergabe der Wasserkonzesdigt noch vorverurteilt „Ich habe noch nie gehört, werden solle. Sachlich zu nächst hatte er gar nichts gesagt, Bürgermeister Paul Schmitz-Kröll sionen, die drastische Erhöhung diskutieren, sei das Andann hatte er einige Erklärungen arbeitete – bis es zum Zerwürfnis der Grundsteuer B oder die Öffentdass eine Stadtverwaltung und angekündigt, dazu kam und Urban eine Kampagne lichkeitsarbeit in Sachen Ortsumliegen der BürgerinitiaGeld an eine Briefkastenfirma abgegeben beizutragen, dass die Affäre voll- gegen seinen ehemaligen Auftrag- gehung Scherpenseel liegen vielen tive. Auf Stammtischparolen lege man keinen überweist. Das ist skandalös.“ ständig aufgeklärt wird. Seit Ende geber startete. „Es kann doch nicht Bürgern schwer im Magen. ManWert. Juli hat er sich nach der Haus- sein, dass einer, der Schmitz-Kröll che von ihnen machten deutlich, HEinEr WEiSSBorn (SPD) Die Stimmung ist, durchsuchung im Rathaus prak- an den Rande des Wahnsinns ge- dass sie nicht nur sauer auf Jungtisch überhaupt nicht mehr geäu- trieben hat, plötzlich im Rathaus nitsch sind, sondern der Kommuwenn man den Abend nalpolitik ganz allgemein kein ßert. Auch zu den neuen Vorwür- ein und aus geht“, schimpfte er. zusammenfassen will, nicht besonders gut. Einige Bürger, Obschon Heinz Klinkertz von der fen, die mit dem Bekanntwerden sehr gutes Zeugnis ausstellen würdie gekommen waren, sind richtig- Bürgerinitiative sagte, die Bürger des „Stadtgespräche“-Blogs laut Viel hängt von SPD und Grünen ab den. Dies führte auch dazu, dass gehend wütend auf Jungnitsch sollten damit rechnen, dass das geworden waren (Ausgabe vom 16. die Diskussion irgendwann zerfaund die Stadtverwaltung, andere Verfahren eingestellt wird. Das be- August), hat Jungnitsch bislang Die Bürgerinitiative hatte explizit serte, die Vertreter der Parteien sakeine Stellung bezogen. auch ausloten wollen, wie die Op- hen sich zeitweise in die Lage verBesonders verheerend hat sich positionsparteien im Übach-Pa- setzt, ganz grundsätzlich darüber offenbar Jungnitschs Behauptung lenberger Stadtrat die Propaganda- zu berichten, mit welchen SchwieSpäte Antworten, besonders schwere Untreue ausgewirkt, nichts von den diffa- Affäre und Jungnitschs Verhalten rigkeiten Kommunalpolitiker zu Zwei Wochen nach der AuffordeEin Betrag über 1200 Euro, den die mierenden Texten Hartmut bewerten. Die UWG hatte es abge- kämpfen haben – und dass das Finrung der LandesdatenschutzbeUrbans über seine Kritiker gewusst lehnt, an der Veranstaltung am den des richtigen Weges selten so Stadt im Herbst 2013 an Hartmut auftragten, die Fragen unserer ZeiUrban überwiesen hatte, sei für zu haben. Eine Übach-Palenberge- Freitag teilzunehmen, einige Rats- einfach sei, wie mancher Bürger es tung vom 3. August zu beantworten, „eine einmalige konzeptionelle Berin schilderte, wie sie sich im ver- leute von SPD und Grünen hin- sich vielleicht vorstellt. „Solche hat die Stadt Übach-Palenberg reratung im Rahmen der angedachten gangenen Jahre hilfesuchend an gegen waren gekommen. SPD- Diskussionen und dieses Interesse agiert. Das 2856 Euro teure Seminar Neuauflage des Amtsblattes mit re- Jungnitsch gewandt habe. Sie, ihr Fraktionsvorsitzender Heiner an unserer Arbeit hätte ich mir im der Firma Hyperskill, die Hartmut daktionellem Teil vergütet worden“. Sohn und ihr Mann hätten sich Weißborn wiederholte, was seine Wahlkampf gewünscht“, sagte durch Texte Urbans, die dieser auf Partei schon vergangene Woche SPD-Ortsverbandsvorsitzender Urban als „Trainer/Coach“ ausweist, habe im Februar 2014 vermittelt, Die Aachener Staatsanwaltschaft der Internetseite „Stadtanzeiger erklärt hatte, nämlich dass es in Alf-Ingo Pickartz dazu und ermu„wie komplexe Situationen richtig ermittelt gegen Jungnitsch nicht nur ÜP“ veröffentlichte, bedroht ge- der Propaganda-Affäre nicht nur tigte die Besucher, häufiger Ratssitbewertet werden können, um wegen Untreue, sondern sogar wefühlt. „Es gab nur eine dumme um Recht gehe, sondern vor allen zungen zu besuchen und sich stärAntwort“, berichtete die Frau wei- Dingen um Moral. Dass Jung- ker mit Kommunalpolitik auseischnellere Entscheidungen für optigen besonders schwerer Untreue. males Handeln treffen zu können. Wie Staatsanwältin Katja Schlenker- ter. Dieses Jahr musste sie dann aus nitsch sich „nicht korrekt verhal- nanderzusetzen. unserer Zeitung erfahren, dass ten hat“, dass er „im Wahlkampf Die Bürgerinitiative kündigte Der Seminarinhalt kommt in einer mann-Pitts am Wochenende erpersonell stark ausgedünnten Verklärte, habe Jungnitsch als Amtsträ- Urban nicht nur mit Steuergeld be- 2014 betrogen hat“, ist für Weiß- nach dem Ende der Veranstaltung waltung (...) der Stadt Übach-Palen- ger gehandelt. Für einen solchen Fall zahlt worden war, sondern dass der born und die SPD unstreitig. „Ich an, nun weitere Reaktionen abzuBürgermeister selbst ihm auch habe noch nie gehört, dass eine warten, bevor konkrete Schritte berg und ihren Bürgern zugute“, hieß sieht das Strafgesetzbuch eine es in der Antwort der StadtverwalStrafe zwischen sechs Monaten und noch gestattet hatte, für den Stadtverwaltung Geld an eine eingeleitet werden. Wie es weitertung. An dem zweitägigen Seminar zehn Jahren Haft vor. Dies ändert „Stadtanzeiger“ das Stadtwappen Briefkastenfirma überweist. Das ist geht, dürfte vor allem davon abzu verwenden. „Wenn er jetzt be- skandalös.“ Auch deutete er an, hängen, ob SPD und Grüne das Abhatten Bürgermeister Jungnitsch aber nichts an der Möglichkeit, dass und sein Allgemeiner Vertreter Heldas Verfahren gegen Jungnitsch auch hauptet, er habe nichts gewusst, dass Jungnitsch selbst seinen eige- wahlverfahren offiziell unterstütdann lügt er“, sagte die Frau. nen Parteifreunden gegenüber zen. mut Mainz teilgenommen. eingestellt werden könnte. Beste Stimmung beim Weinfest in Geilenkirchen kontakt GEiLEnKirCHEnEr ZEiTUnG Lokalredaktion Tel. 0 24 51 / 4 09 56-30 Fax 0 24 51 / 4 09 56-49 E-Mail: [email protected] Thorsten Pracht (verantwortlich), Jan Mönch, Udo Stüßer Leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 Kundenservice Medienhaus vor ort: Buchhandlung Lyne von de Berg (mit Ticketverkauf) Gerbergasse 5, 52511 Geilenkirchen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.30 bis 14.00 Uhr Die Bänke auf dem Rathausplatz und Marktplatz waren beim Weinfest am Wochenende ständig besetzt. Foto: Udo Stüßer Geilenkirchen. Winzer, Weinhändler und die zahlreichen Besucher des Geilenkirchener Weinfestes waren restlos begeistert. Und auch beim veranstaltenden Aktionskreis gab es nur zufriedene Gesichter. Die Bänke auf Rathausplatz und Marktplatz waren ständig besetzt, die Stimmung war hervorragend. Die Besucher ließen sich die rund 200 verschiedenen Weine, die die zehn Winzer und vier Weinhändler von Freitag- bis Sonntagabend anboten, und die kulinarischen Köstlichkeiten schmecken. Die meisten Winzer kommen schon seit zwölf Jahren nach Geilenkirchen und freuen sich jetzt schon auf die Veranstaltung im nächsten Jahr. Sie sind mittlerweile eine eingeschworene Gemeinschaft, die auch selbst gerne in fröhlicher Runde feiert. (st) ▶ Seite 25 LokaLes Seite 18 C1 · Nummer 208 Leser schreiben Wird mit zweierlei Maß gemessen Ludwig Engels aus Übach-Palenberg fordert in der Übach-Palenberger Propaganda-Affäre zur Mäßigung auf: 45 000 Euro Steuergelder zu verschwenden, sind kein Pappenstiel oder doch? Sind die tatsächlich veruntreut worden, so ist es an der Zeit, dass Herr Jungnitsch seinen Hut nimmt. Aber warum wartet man nicht ab, was die Staatsanwaltschaft dazu sagt? Was mich wundert, liebe Frau Hansen, ist, dass ich keinen Kommentar von Ihnen in der Zeitung gelesen habe, als die Stadtherren mit Steuergeldern nach Düsseldorf pokern gingen. Oder wie würden Sie das nennen? Auch habe ich in der Zeitung nicht viel darüber gelesen. Dies gilt ebenfalls für herausgeschmissene Gelder für eine Klangbrücke, die sich doch nur jemand als Denkmal setzen wollte. Bei allem was hier in Übach -Palenberg geschieht: Es wird mit zweierlei Maß gemessen. Also warten wir doch ab, was die Staatsanwaltschaft sagt. Und dann werden wir sehen, worüber wir uns in ein paar Monaten oder Jahre wieder die Mäuler zerreißen können. Rechnungsprüfer tagen in Gangelt Leuchtendes Lötmännchen lockt Schüler Bei der Berufsbörse der Willy-Brandt-Gesamtschule können die jungen Besucher selbst aktiv werden. 69 Firmen und Institutionen. VOn renATe KOLODZeY Übach-Palenberg. „Es macht Spaß, wenn alle zufrieden sind“, konstatieren Elke Philipp, Studien- und Berufswahlkoordinatorin an der Willy-Brandt-Gesamtschule, und Schulleiter Wolfgang Ehmig. Beide freuen sich über den großen Erfolg der elften Berufsbörse unter dem Motto „It‘s your life!“, bei der sich Interessierte über Berufsausbildung und Studium informierten. 69 Firmen und Institutionen stellten sich vor. Wegen der großen Zahl hatten die Aussteller ihre Stände nicht nur im Pädagogischen Zentrum aufgebaut, sondern auch in den Foyers der Gesamt- und Realschule, im gesamten Techniktrakt sowie in zwei Klassenräumen. Schulen der Region eingeladen Alle zwei Jahre bietet die Schule die Berufsbörse an. Elke Philipp, die das Event organisierte, sagt: „Die Resonanz der Unternehmen auf meine Einladungen war super. Wir haben für alle Schulabschlüsse die richtigen Vertreter hier. Die Eltern wurden ebenfalls informiert und sind in diesem Jahr besonders 69 aussteller stellten auf der Berufsbörse ihre Firmen und einrichtungen vor. zahlreich gekommen.“ Um von der Veranstaltung bestmöglich zu profitieren, wurden die Schüler im Unterricht darauf vorbereitet. Gangelt. Die nächste Sitzung des Rechungsprüfungsausschusses der Gemeinde Gangelt findet statt am Dienstag, 13. September, 19 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses. Auf der Tagesordnung stehen die Prüfung des Verzichts zur Aufstellung der jeweiligen Gesamtabschlüsse zum 31. Dezember 2011 und 2012 bis 2015. Väter und Söhne zelten in Puffendorf Geilenkirchen/Puffendorf. Die Schönstatt-Familienbewegung lädt von Freitag, 9. September, 17.30 Uhr, bis Sonntag, 11. September, 15.30 Uhr, zu einem VaterSohn-Wochenende ein. Teilnehmen können Väter mit einem Sohn zwischen zehn und 14 Jahren. Das Thema, Barmherzigkeit im Verhältnis zwischen Vater und Sohn zu bedenken, ist spannend und schafft eine tiefere Beziehung zwischen beiden. Inhaltliche, kreative und sportliche Angebote wechseln ab. Für beide kostet die Teilnahme 95 Euro. Veranstaltungsort ist das Außengelände des Schönstattzentrums, Schönstattstraße 19 in Baesweiler-Puffendorf. Es wird gezeltet, daher werden die Teilnehmer gebeten, ein Zwei-Mann-Zelt und die entsprechende Ausrüstung mitzubringen. Eine Unterbringung im Haus ist gegen Aufpreis möglich. Referent ist Pfarrer Hans Schnocks, Schönstatt. Anmeldung bei Lorenz Corsten, Geilenkirchen, ☏ 02451/64 040. ? Weitere Infos: www.schoenstatt-aachen.de am stand der Bundespolizei wollten sich viele über die ausbildungswege informieren. Ehmig ergänzt: „Alle Schulen der Region sind von uns eingeladen worden, denn die Veranstaltung soll nicht für uns allein sein.“ Er freut sich: „1996 hatte die Berufsbörse zum ersten Mal stattgefunden – damals waren zehn Einrichtungen dabei, und bis heute hat sich die Zahl auf traumhafte 69 gesteigert!“ Philipp beobachtete: „98 Prozent der Aussteller kommen wieder.“ Von der Agentur für Arbeit, AMG Haustechnik, Ärztekammer Nordrhein über Berufskolleg Alsdorf, Bundesfreiwilligendienst, Europäische Fachhochschule, Rechtsanwaltskammer Köln, RWTH Aachen bis Uniklinikum Aachen, Zoll und Zuyd Hogeschool, um nur einige Aussteller zu nennen, reichte das Spektrum. Aufgrund des riesigen Angebotes waren die Interessenten begeistert und „knubbelten“ sich geradezu an vielen Ständen. So auch Jillian Ortmanns (13), Göktug Deliktas (13) und Theresa Schürz (13) aus der achten Klasse der Realschule. „Wir haben uns vorher Berufe aufgeschrieben, die uns interessieren, und suchen sie nun“, berichten sie. Jillian möchte später in Fotos: Renate kolodzey den Management-Bereich, Göktug Soldatin und Theresa Erzieherin werden. Jede Menge Informationen Cedric Pohlen (15), Marian Jansen (15) und Nikolas Rupp (15) aus der neunten Klasse der Gesamtschule liebäugeln mit den Berufen Soldat, IT-Techniker und Moderator bei einem Fernsehsender, während Laura Zeller (15) und Michelle Bangel (15), ebenfalls aus der neunten Klasse, in der Verwaltung beziehungsweise im medizinischen Bereich arbeiten möchten. Die Mädchen stellen fest: „Hier sind sehr viele Firmen vertreten, woraus sich eine gute Möglichkeit ergibt, etwas Passendes zu finden. Auch für die Praktikumssuche ist es hilfreich.“ Lauras Mutter Barbara ist ebenfalls auf dem Gelände: „Ich möchte meine Tochter unterstützen.“ Viele Firmen bieten an diesem Tag Aktivitäten an, beispielsweise Matuschek Widerstandsschweißtechnik aus Alsdorf: Leon Straeten (16) und Joel Nobis (16), im ersten Ausbildungsjahr zum Elektroniker in diesem Unternehmen tätig, zeigten Schülern, wie sie selbst leuchtende Lötmännchen herstellen können. Die Firma SpanSet aus Übach-Palenberg hingegen ließ Interessierte unter Anleitung ihres Auszubildenden Pascal Schmidt mit einem Hammer Namen in Schlüsselanhänger stanzen, was Daniela Brückner (18) und Kathrin Simons (18) aus der 13. Klasse der Gesamtschule viel Vergnügen bereitete. Sie lobten: „Es ist sehr wichtig für die Oberstufe, dass wir uns hier informieren dürfen!“ Wolfgang Riege, Ausbildungsleiter für den technischen Bereich beim Wasserversorger Enwor, ist mit Justin Boshof (20) und Eric Zanders (20), zwei seiner Auszubildenden, vor Ort. Er betont: „Hier finden wir die Zielgruppe für den Beruf Elektroniker für Betriebstechnik und Anlagenmechaniker – die Klasse zehn ist die ideale Voraussetzung dafür.“ Vielleicht dem Berufsziel ein Stückchen näher, auf jeden Fall aber bereichert durch Informationen werden Schüler die elfte Berufsbörse sicher in guter Erinnerung behalten. Lob für eine „ganz liebe Schwiegermutter“ Ingelore Mietzon feiert ihren 90. Geburtstag. auch vier Urenkel gratulieren. Blick auf bewegtes Leben. Übach-Palenberg. „Man redet immer von der ‚bösen Schwiegermutter‘ – aber meine ist eine ganz liebe!“, freut sich Werner Murawski, Schwiegersohn von Ingelore Mietzon, die heute das 90. Lebensjahr vollendet. Zur Welt kam sie als Ingelore Schielke in Ellersbruch, Kreis Danzig, am 6. September 1926 und wuchs mit drei Brüdern und einer Schwester auf dem Bauernhof ihrer Eltern auf. Nach der Schule arbeitete sie zunächst als Kindermädchen, ehe sie eine Lehre zur Milchkontrollassistentin absolvierte. 1945, ehe russische Soldaten in Ellersbruch einmarschierten, flüchtete die 18-Jährige Advent im Harz Fotos: HKR-Reisen Dienstag, 6. September 2016 mit einer Freundin. „Vier Kilometer sind wir nachts durch Wald und tiefen Schnee gestiefelt“, erinnert sie sich. Weiter ging es zur Danziger Bucht und von dort mit einem Schiff nach Kopenhagen. In der dänischen Radarstation Skorby durfte sie bis Kriegsende im Küchenbereich arbeiten. Liebe schlug wie ein Blitz ein Anschließend kam sie nach Jütland in ein Lager mit 30 000 Geflüchteten, wo sie wieder in der Küche tätig war. „Ich wollte ja essen – um zu leben!“, begründet die Jubilarin ihre Entscheidung. 1947 fand sie nahe Ulm eine Haushaltsstelle und zog ein Jahr später nach Übach-Palenberg zu Mutter und Bruder, der dort auf der Zeche Carolus-Magnus beschäftigt war. Dann kam die Liebe: „1949 schlug sie ein wie ein Blitz!“, bekennt die 90-Jährige schmunzelnd. Der Auserwählte war Kurt Mietzon aus Schlesien, und beide kamen sich über einen Flüchtlingsverein bei einem Ausflug zum Drachenfels näher. 1950 heirateten sie und lebten im Palenberger Mühlenweg, wo auch ihre drei Kinder aufwuchsen. Leider starb Ehemann Kurt bereits 1984 mit 57 Jahren. Sohn Karl-Heinz lebt heute in Australien, Tochter Brigitte in Übach und Tochter Inge in der Rimburger Allee, wo auch das Geburtstagskind seit 2005 zu Hause ist. Die Jubilarin strickt gerne, früher nähte sie auch. „Wir Kinder hatten immer selbstgestrickte und selbstgenähte Sachen an“, sagt Tochter Inge stolz. Auch liest die 90-Jährige gern Zeitung, Puzzle und Kreuzworträtsel. An ihrem Ehrentag wird im Familienkreis gefeiert, und auch die Enkelinnen Ute, Andrea und Lore sowie die Urenkel Sophie (13), Oliver (11), Caroline (10) und Jonathan (2) sind eingeladen. (r.k.) Leserreise im Advent Die schönsten Weihnachtsstädte rund um den Brocken Wenn der Winter so richtig Schnee schickt, die Luft kalt und klar ist und man sich auf einen heißen Glühwein nach einem Spaziergang in der Natur freut, dann ist es am schönsten im Nationalpark Harz. Er wurde erst 1994 gegründet und überrascht immer wieder mit seinen unterschiedlichen Gesichtern: tief eingeschnittene Täler, Berge mit unendlichen Wäldern, schroffe Felsen, leichte Hügel und eisige Seen. Die abwechslungsreiche Landschaft zwischen Brocken und Harzer Vorland bietet viele Sehenswürdigkeiten, die Sie bei einem vorweihnachtlichen Rahmenprogramm entdecken können. Ausgangspunkt ist das romantische Stolberg, einer der ältesten Orte im Südharz, anerkannter Luftkurort und „Perle des Südharzes“. Von hier besuchen Sie die schönsten Adventsstädte der Region. sie wird heute 90 Jahre alt: Ingelore Mietzon ist auch im alter noch fit. Foto: Renate kolodzey Reisetermin: 28.11. bis 31.11.2016 Inklusiv-Leistungen: • Fahrt im komfortablen Reisebus ab/bis Aachen, Düren, Jülich • 3 Übernachtungen im 4* Sterne Hotel Stolberger Hof • Reichhaltiges Harzer Frühstücksbuffet • Stadtrundgang durch Stolberg • 1 x 3-Gänge-Abendessen in einem Traditionswirtshaus • Harzrundfahrt und Besuch von Wernigerode mit Bimmelbahnfahrt und Schlossbesichtigung • Tagesausflug nach Quedlinburg mit Führung durch die Glasmanufaktur Harzkristall • 1 x 3-Gänge-Abendessen im Hotel • Abendliche Kostüm-Führung durch das Schloss Stolberg mit Sektempfang • Stadtrundgang durch Goslar • Verlagsbegleitung ab/bis Aachen (Mindestteilnehmerzahl 28 P.) • Freie Nutzung der Wellnessoase im Hotel (Schwimmbad und Saunalandschaft) Preis: Abonnent ab 469,- € p.P. im DZ Nicht-Abonnent ab 499,- € p.P. im DZ Alle Angaben ohne Gewähr. Veranstalter: HKR GmbH, 49084 Osnabrück Fordern Sie unseren kostenlosen Prospekt an: Tel. 0241 5101-710 (Mo.-Fr. 8 bis 18 Uhr) E-Mail: [email protected] SUPER MITTWOCH | Seite 14 B Mittwoch, 28. September 2016 entlastung für bürgermeister Jungnitsch Rechnungsprüfer legte jetzt im Übach-Palenberger Stadtrat seinen 52 Seiten umfassenden Bericht vor Von Günther Von Fricken Übach-Palenberg. In der so genannten Propaganda-Affäre ist Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch mit dem Bericht des Rechnungsprüfers Herbert Söhnen (Leiter der örtlichen Rechnungsprüfung) nach dessen Vortrag im Stadtrat in wesentlichen Punkten entlastet worden. Dieser kommt in seinem -seitigen Bericht zu dem Schluss, dass Jungnitsch keine rechtlichen Verfehlungen vorzuwerfen seien. Leistungen bezahlt Die Beschäftigung des Journalisten Urban unter anderem als Verantwortlicher für das städtische Amtsblatt sei rechtsmäßig gewesen und dieser sei für erbrachte Leistungen von der Stadt Übach-Palenberg angemessen bezahlt worden. Wörtlich schreibt Söhnen in seinem Bericht: „Zusammenfassend möchte ich feststellen, dass das Handeln der Stadt Übach-Palenberg im Zusammenhang mit Herrn Hartmut Urban sowie der Firma Amtsblatt-Kommunaldruck Ltd. in den Jahren bis im Grundsatz weder rechtlich noch vor dem Hintergrund der Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit zu beanstanden ist.“ Kritik äußerte er beim Thema Miete im Schloss Zweibrüggen, wo Urban für einen sehr geringen Mietpreis gelebt haben soll: „Hier ist eine Beanstandung auszusprechen, da insbesondere aufgrund des Verwaltungshandelns nicht festgestellt werden kann, ob die dort gefundene Regelung dem Wirtschaftlichkeitsgrundsatz genügt“, ist im Bericht nachzulesen. Kritisch sieht die örtliche Rechnungsprüfung die mietvertraglichen Regelungen mit der Firma Amtsblatt-Kommunaldruck Ltd. zumindest ab dem Jahr . Aus seinen getroffenen Feststellungen, so Söhnen, könne er insgesamt ausführen, dass weder durch Steuergelder noch durch sonstige Vergünstigungen versucht worden sei, Leistungen von Hartmut Urban über den beauftragten Leistungsumfang hinaus zu erhalten. „Hierzu habe ich weder dokumentierte Ansätze vorgefunden noch vermag ich dies aus den geleisteten Vergütungen zu erkennen. Die von mir beanstandeten bzw. kritisch gesehenen Punkte stehen nach meiner Einschätzung nicht im Zusammenhang mit unberechtigten Vergünstigungen, sondern weisen auf ein nicht ordnungsgemäßes und abschließend durchdachtes Verwaltungshandeln hin“, steht hierzu wörtlich im Bericht. Prüfung ausgesetzt Die Kommunalaufsicht als Rechtsaufsicht der kreisangehörigen Kommunen hat nach Worten Söhnens in der Ratssitzung zwischenzeitlich verlautbaren lassen, dass sie ihre Prüfung bis zum Vorliegen der staatsanwaltschaftlichen Prüfung aussetzt. Gleichwohl stehe sie mit der Staatsanwaltschaft in Verbindung. Eine aktuelle Stellungnahme der Staatsanwaltschaft zum Stand der Dinge lag bis Redaktionsschluss y nicht vor. Im Rechnungsprüfbericht wurde Wolfgang Jungnitsch in wesentlichen Punkten entlastet. Foto: GÜntheR von FRicken Digital lesen! Täglich ab 5.30 Uhr verfügbar Zugriff auf alle Ausgaben im Online-Archiv (2005 bis heute) Praktische Sammelfunktion für selbst ausgewählte Artikel Jetzt 4 Wochen kostenlos testen www.ich-les-dich.de Kostenloser Download der ePaper-App für Smartphone und Tablet. Als App erhältlich für iPad, iPhone und Android-Geräte: Nur einmal herunterladen und jederzeit ohne Internetverbindung lesen Texte ganz einfach vergrößern und verkleinern Teilbar auf allen sozialen Medien Geilenkirchen Seite 17 · Nummer 233 · Donnerstag, 6. Oktober 2016 Lastwagen haben offenbar ein großes Mitteilungsbedürfnis. Dem Kiebitz ist das jetzt aufgefallen, als er mit seinem Freund Friedrich auf der Autobahn unterwegs war. Da stellte sich ein Laster per Beschriftung als „Frankreich-Spezialist“ vor. Ein anderer behauptete von sich, er fange „dort an, wo andere aufhören“. Vermutlich fährt der weiter nach Spanien, wenn der Frankreich-Spezialist mit seinem Französisch am Ende ist. Irgendwann überholten sie auch einen Lkw, der ein vertrauliches Verhältnis vorgab: „Ihr Batteriepartner“ stand darauf, und Willi schaute argwöhnisch auf Friedrich: Wer Batteriepartner hat, unterhält vielleicht noch andere seltsame Beziehungen. Betrügt Friedrich seine Frau vielleicht auch mit einer Kupplungsfreundin? kurz notiert Sporttasche aus Auto gestohlen Geilenkirchen-Niederheid. Aus einem Pkw, dieser war auf dem Parkplatz einer Diskothek an der Gutenbergstraße abgestellt, haben unbekannte Täter eine Sporttasche samt Inhalt gestohlen. Die Tat ereignete sich nach bisherigen Ermittlungen der Polizei am Montag in der Zeit zwischen 0.30 Uhr und 2 Uhr. Einbrecher steigen in Vereinsheim ein Gangelt-Niederbusch. In ein Vereinsheim an der Neutralen Straße sind unbekannte Täter zwischen Sonntag, 16.15 Uhr, und Montag, 12.15 Uhr, eingebrochen. Aus den Räumen nahmen sie diverse Leergutflaschen und außerdem einen Fernseher mit. Auto aufgebrochen und Radio gestohlen Gangelt. Zwischen Samstag und Montag sind unbekannte Täter in einen Pkw eingedrungen, der auf der Borheggenstraße parkte. Aus dem aufgebrochenen Fahrzeug entwendeten sie das Autoradio. Einbrecher durchsuchen Postverteilstelle übach-Palenberg. In eine Lagerhalle an der Bahnhofstraße sind unbekannte Täter in der Nacht auf Mittwoch eingebrochen. Sie durchsuchten den Bereich einer Postverteilstelle. Ob Gegenstände entwendet wurden, konnte bei der Anzeigenaufnahme noch nicht gesagt werden. kontakt GeiLeNKircheNer ZeiTuNG Lokalredaktion Tel. 0 24 51 / 4 09 56-30 Fax 0 24 51 / 4 09 56-49 E-Mail: [email protected] Thorsten Pracht (verantwortlich), Jan Mönch, Udo Stüßer Leserservice: Tel. 0241 / 5101-701 Fax 0241 / 5101-790 Kundenservice Medienhaus vor Ort: Buchhandlung Lyne von de Berg (mit Ticketverkauf) Gerbergasse 5, 52511 Geilenkirchen Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.30 Uhr, Sa. 9.30 bis 14.00 Uhr schützen St. Urbanus geht feierlich in den Herbst ▶ seite 20 ▶ seite 21 Innenstadt: Grüne wollen Tempo drosseln Geilenkirchener Ratsfraktion bringt Tempo 30 und Kreisverkehr ins Gespräch. Leser melden weitere gefährliche Stellen im Straßennetz. Von Jan Mönch Geilenkirchen. Betrachtet man den Antrag der Grünen unter dem Gesichtspunkt der vorhandenen Möglichkeiten, dann ist ihm nicht viel entgegenzuhalten. Der Verlauf der Herzog-Wilhelm-Straße ist schnurgerade, und die Fahrbahnoberfläche befindet sich in vorbildlichem Zustand. Wer es eilig hat oder ganz einfach gerne rast, der kann sein Auto hier leicht auf eine Geschwindigkeit bringen, die die Grenze zur Straftat überschreitet. Die Frage, um die es im Stadtentwicklungsausschuss aber vermutlich eher gehen wird, ist die, wie es in der Praxis aussieht: Wird auf der Herzog-Wilhelm-Straße auffallend oft zu schnell gefahren? Die Grünen jedenfalls nehmen dies so wahr – und möchten die vermeintliche Gefahrenzone mit Hilfe zweier durchaus einschneidender Eingriffe ins Geilenkirchener Verkehrsnetz beruhigen. Ers- „Tempo 30 in diesem Bereich würde auch auf die Tempo-20-Zone im Stadtkern vorbereiten.“ Die FraKTiON Der GrüNeN tens soll zwischen dem Synagogenplatz und der Kreuzung Mausberg/Theodor-Heuss-Ring Tempo 30 gelten. Und zweitens soll ebendiese Kreuzung in einen Kreisverkehr umgewandelt werden. Wie die Fraktion heute im Ausschuss argumentieren wird, lässt sich bereits jetzt gut aus den recht detailliert begründeten Anträgen ablesen. Für Tempo 30 auf der Herzog-Wilhelm-Straße spreche etwa, dass sich unweit Kindergarten, Franziskusheim, Beamtenparkplatz und Finanzamt befinden, was für stetige Frequentierung durch Fußgänger praktisch jedes Alters sorge. Zwar sei mit der Erlaubnis, am Straßenrand zu parken, ebenfalls bezweckt worden, den Kraftverkehr auszubremsen, hebt die Fraktion lobend hervor. Ausreichend sei dies jedoch nicht gewesen. Auch wird die Maßnahme als eine Art konsequente Weiterführung der Tempo-20- Lädt die Herzog-Wilhelm-Straße zu zu schnellem Fahren ein? Die Grünen sehen das so und hätten hier gerne Tempo 30. Zone im Stadtkern beworben. Die Schaffung eines Kreisverkehrs in direkter Nachbarschaft soll ebenfalls dafür sorgen, dass weniger schnell gefahren wird. Außerdem argumentieren die Grünen hier mit den Rückstaus zu den Stoßzeiten, die bis zu 250 Meter Länge erreichten und Grundstücksausfahren und Seitenstraßen versperrten. Nicht zuletzt sei zu bedenken, dass hierdurch auch die Feuerwehr behindert werde – deren Wache befindet sich schließlich gleich an der Ecke Herzog-Wilhelm-Straße/Theodor-Heuss-Ring. Unabhängig von den Plänen der Grünen zur Verkehrsberuhigung haben sich auf unsere Berichterstattung vom 31. August sowie vom 27. September hin wieder zahlreiche Leser mit Hinweisen auf Stellen im Straßenverkehrsnetz gemeldet, die ihnen gefährlich oder zumindest suboptimal gelöst erscheinen. Eine Auswahl. ▶ Schon vor Jahren wurden zahlreiche Linksabbiegerspuren auf Geilenkirchens Hauptverkehrsstraßen eingerichtet, lobt eine Leserin. Doch warum wurde das Blumenviertel ausgespart? Die Radfahrerin bemängelt, dass solche Spuren am Berliner Ring fehlten. Sie hält den Bereich für gefährlich, denn Radfahrer müssten mitten auf der Straße stehenbleiben, wenn sie nach links wollen und es Gegenverkehr gibt. ▶ Der Ortseingang Leiffarth ist beim Verlassen des Dorfs in Richtung Lindern kaum einzusehen, bemängelt eine weitere Leserin. Gründe seien zum einen die folgende Rechtskurve und zum anderen, dass dieser Bereich ständig zugeparkt sei. Ihr Vorschlag: In diesem Bereich sollten auf mehreren Metern Parkverbote gelten, damit der Bereich übersichtlicher wird. Bei einer Besichtigung vor Ort bestätigt sich der geschilderte Eindruck. Die Frage ist allerdings, ob ohne die geparkten Autos nicht viel zu schnell gefahren würde. ▶ Gleich zwei Leser machen unabhängig voneinander auf „unechte Kreisverkehre“ aufmerksam. Solche gibt es in Übach-Palenberg in der Carolus-Magnus Straße/Ecke Arndtweg sowie in Boscheln unter anderem an der Kreuzung Friedensstraße/Blumenstraße/Josefvan-der-Velden-Straße. Also warten oder durchziehen? Gerade die Markierungen in Boscheln machen es nicht einfacher, wird uns geschildert. Besonders auswärtige Autofahrer seien oft verwirrt. Durch das Kellerfenster ins Bürogebäude Geilenkirchen. In der Nacht auf Dienstag sind unbekannte Täter durch ein Kellerfenster in ein Bürogebäude an der Straße Bauchemer Gracht eingedrungen. Anschließend brachen sie im Haus verschiedene Türen auf und durchsuchten die Räume. Bei der Anzeigenaufnahme stand noch nicht fest, ob etwas gestohlen wurde. kaninchen Züchter treffen sich bei der Selfkantbahn Zumindest zu den Hauptverkehrszeiten bilden sich an der Kreuzung Herzog-Wilhelm-Straße/Theodor-Heuss-Ring lange Rückstaus. Das ist auch für die Feuerwehr nicht gerade günstig, die an ebendieser Ecke ihre Wache hat. Auch aus diesem Grund schlagen die Grünen einen Kreisverkehr vor. ▶ Der Ortseingang von Geilenkirchen-Nierstraß ist Gero Ronneberger, sachkundiger Bürger der Bürgerliste, ein Dorn im Auge. Fahrbahnverengungen bremsen hier den Verkehrsfluss aus, und „das ist soweit in Ordnung“, sagt er. Allerdings hält Ronneberger die Linienführung für irreführend und gefährlich, die auf einer Seite durch die Verengung unterbrochen wird, auf der anderen aber um sie herum rein private Beschäftigung Bislang hatte es hier nie eine eindeutige Zuständigkeit gegeben. Dafür gab es Hartmut Urban, der im Falle von missliebiger Berichterstattung eine Art Gegenbericht auf der Internetseite „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“ veröffentlichte – meist verzerrt, mitunter beleidigend („Lügenpresse“) oder in drohendem Ton. Manchmal wurde auch schlicht gelogen, um die Glaubwürdigkeit von Kritikern zu untergraben. Die Stadt betont bis heute, dass es sich hierbei um Kennen Sie weitere kritische Stellen im Straßennetz? Melden Sie sich unter lokales-geilenkirchen@ zeitungsverlag-aachen.de Gefahr im Verzug? ▶ 1) Auf eine aus seiner Sicht unklare und womöglich gefährliche Verkehrsführung am Ortseingang Nierstraß macht Gero Ronneberger aufmerksam. Der Jaguar-Fahrer im Bild macht alles richtig – und wartet, bis der Gegenverkehr vorbei ist. ▶ 3) Die gezeigte Stelle in Boscheln sieht aus wie ein Kreisverkehr, ist aber keiner, trotzdem hat man sich gleichermaßen zu verhalten. Wie man es nicht macht, zeigt der GolfFahrer im Bild, der dem Fiat-Fahrer frech die Vorfahrt nimmt. Konsequenzen aus der Propaganda-affäre: Übach-Palenberg richtet Pressestelle für Auskünfte ein nitsch. Für die Presseorgane werde es deshalb zukünftig eine zentrale Pressestelle in der Stadtverwaltung geben, die „direkt und unbürokratisch“ erreichbar sein werde. leitet. kritische stellen iM strassennetz Rathaus stellt Öffentlichkeitsarbeit neu auf übach-Palenberg. Die Stadt Übach- Zusammenarbeit mit Urban die Palenberg hat angekündigt, ihre einzige Konsequenz gewesen, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit rathausintern gezogen wurde. neu aufzustellen. Hintergrund sei die „intensive“ Medienberichterstat„Ich habe verstanden, dass tung der vergangenen Monate und die geäusich hier etwas ändern muss.“ ßerte Kritik an der bisheWOLFGaNG JuNGNiTSch, rigen ÖffentlichkeitsarBürGerMeiSTer beit, heißt es. Konkrete Beispiele werden zwar nicht genannt, jedoch darf angenommen Nun klingt auch Selbstkritik werden, dass in erster Linie die Pro- durch. „Ich habe verstanden, dass paganda-Affäre rund um die Ent- sich hier etwas ändern muss. Aus hüllungen unserer Zeitung um das vielen Gesprächen habe ich mitgeWirken des Autoren Hartmut Ur- nommen, dass die Bürgerinnen ban ausschlaggebend für die struk- und Bürger, aber auch die Presse turellen Veränderungen sind, die sich nicht ausreichend und transdie Stadt nun ankündigt. Bislang parent genug informiert sehen“, war die sofortige Beendigung der sagt Bürgermeister Wolfgang Jung- Fotos: Jan Mönch eine rein private Beschäftigung Urbans gehandelt habe, auf die man keinerlei Einfluss gehabt habe. Offiziell wurde Urban für das Erstellen des Amtsblatts bezahlt. In den vergangenen Monaten waren auch Forderungen laut geworden, dieses einzustellen. Dazu wird es definitiv nicht kommen. Vielmehr kündigt Jungnitsch nun an, das Amtsblatt zur besseren Information der Öffentlichkeit über Neuigkeiten aus Stadtrat und Verwaltung in teils überarbeiter Form zu präsentieren. Ferner soll per Mail ein Newsletter, ein sogenannter Bürgerbrief, versendet werden. Bürger können sich mit ihrer Mail-Adresse auf der Homepage der Stadt eintragen. (jpm) ▶ 2) Die fehlende Führung durch die gewohnten weißen Linien in der Übach-Palenberger Carolus-Magnus-Straße verwirrt zumindest Auswärtige. An der Ecke Arndtweg kommt auch noch ein unechter Kreisverkehr hinzu. ▶ 4) Auf den Ortsausgang von Geilenkirchen-Leiffarth in Richtung Lindern macht eine Leserin aufmerksam. Diese werde regelmäßig zugeparkt, die Übersichtlichkeit gehe flöten. Bei der Besichtigung vor Ort knubbelt sich in der Tat das Blech. Freitag, 7. OktOber 2016 · 71. Jahrgang nachdenkLich Die Autorin Iris Radisch über das gelebte Leben GefährLich? Wieder Rauch aus einem Samsung Galaxy Note 7 LeidenSchaftLich Philippe Jaroussky singt Bach und Telemann ▶ Seite 11 ▶ Seite 5 ▶ Seite 8 nummer 234 www.az-web.de ▶ vom Gelegenheitsjob zur festanstellung Nina Pinna hat es geschafft: die 28-Jährige hat eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik abgeschlossen und wurde angestellt. Mit dem Projekt „Spätstarter gesucht“ der Agentur für Arbeit soll nicht mehr ganz so jungen Erwachsenen eine Chance geboten werden. ▶ B 56 ab Montag voll gesperrt ▶ „traumkarussell“ feiert Geburtstag Wetter "!# max Tag $# min Nacht ▶ Wetter Bunte Seite teLeGraMMe Mainz gegen Bayern live und frei bei Sky Unterföhring. Der TV-Sender Sky überträgt am 2. Dezember das Bundesligaspiel zwischen Mainz 05 und Bayern München live und unverschlüsselt auf seinem Nachrichtenportal Sky Sport News HD. Mit diesem Appetithappen für Fußballfans will der Pay-TV-Anbieter das Interesse für den 24-Stunden-Sportnachrichtensender erhöhen. Sky Sport News HD strahlt vom 1. Dezember an sein Programm für Sportinteressierte in Deutschland und Österreich frei empfangbar aus. (dpa) Majestätsbeleidigung: Paragraf soll entfallen Berlin. Die Koalition hat sich auf die Abschaffung des umstrittenen MajestätsbeleidigungsParagrafen verständigt. SPDFraktionschef Thomas Oppermann sagte am Donnerstag nach einem Spitzentreffen von Union und SPD im Kanzleramt, ein Gesetzentwurf solle „spätestens im Januar“ ins Kabinett. Paragraf 103 war in die Schlagzeilen geraten, nachdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan auf Basis dieser Gesetzesregelung ein Strafverfahren gegen den ZDF-Moderator Jan Böhmermann wegen dessen „Schmähgedicht“ angestrengt hatte. (dpa) ▶ Seite 4 kontakt Zeitungsverlag Aachen Gmbh Postfach 500 110, 52085 Aachen Aboservice: Telefon: 02 41 / 51 01 - 701 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Anzeigenberatung: Telefon: 02 41 / 51 01 - 700 Fax: 02 41 / 51 01 - 790 Redaktion: Telefon: 02 41 / 51 01 - 310 (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Fax : 02 41 / 51 01 - 360 Verlag (Zentrale): Telefon: 02 41 / 51 01 - 0 E-Mail: [email protected] AZ im Internet: 4*qlrqsa#n-yv-.* ÊÕËÀËÐËÄËÀ Propaganda: Aixtron: Eine Übernahme rückt Jungnitsch äußert sich umfassend immer näher herzogenrath. Der chinesische Investor Grand Chip will bei der Übernahme des Herzogenrather Spezialmaschinenbauers Aixtron kurz vor Toresschluss kein Risiko eingehen. Die Chinesen senkten gestern die von ihnen festgelegte Mindestannahmeschwelle von 60 Prozent auf 50,1 Prozent und gaben den Aktionären zudem zwei Wochen mehr Bedenkzeit. Ursprünglich sollte die Frist heute enden. Bis gestern Mittag haben die Chinesen Zusagen für 43,9 Prozent der Aktien eingesammelt. Grand Chip bietet sechs Euro je Aktie. (red) Übach-Palenberg. Übach-Palenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) hat sich im Gespräch mit unserer Zeitung das erste Mal umfassend zur Propaganda-Affäre geäußert, wegen der er seit Juni in der Kritik steht. Fehler habe er nicht begangen, sagte Jungnitsch, höchstens den, den Bürgern seine Politik nicht gut genug erklärt zu haben. Die Zusammenarbeit mit Hartmut Urban, der für Jungnitsch arbeitete und im Internet über Kritiker des Bürgermeisters herzog, hält Jungnitsch auch aus heutiger Sicht für unproblematisch. (az) ▶ Lokales Walser, Romane und ein Glücksfall aZ-intervieW Tuifly vermiest Urlaubern Start in die Ferien Wilder Streik oder rätselhafte Krankheitswelle? Die Airline bekommt wegen fehlender crews kaum noch Jets in die Luft. heute fallen alle Flüge aus. hannover/Düsseldorf. Die massenhaften Krankmeldungen bei ihrer Besatzung zwingen die Fluglinie Tuifly in die Knie. Am heutigen Freitag werde der Ferienflieger seinen Betrieb komplett einstellen, teilte der Touristikkonzern Tui gestern Abend mit. 108 Flüge werden gestrichen. Nach Angaben einer Tui-Sprecherin sind rund 9000 Passagiere betroffen. Auch gestern hatten sich wie schon an den Vortagen zahlreiche Crew-Mitglieder bei Tuifly kurzfristig krank gemeldet und damit den Flugbetrieb weiter eingeschränkt. Auch in den kommenden Tagen könne es dazu kommen, dass Flüge gestrichen werden, teilte Tui mit. Der kriselnden Air Berlin könnten ebenfalls weitere Ausfälle drohen, denn ein Drittel der Tui-Flotte fliegt samt Besatzung für Air Berlin. Tausende Passagiere beider Airlines mussten bereits gestern auf ihre Verbindungen warten oder ihre für die Herbstferien geplante Urlaubsreise gleich ganz abblasen. Ihre Gäste will die Tuifly nicht entschädigen und beruft sich auf höhere Gewalt, die für die Ausfälle und Verspätungen verantwortlich sei. Ganz anders sieht das Philipp Kadelbach vom Flugrechtsportal Flightright. Tuifly könne sich nicht auf höhere Gewalt berufen. Krankheitswellen zählten zu den normalen Betriebsrisiken, die Airlines zu jeder Zeit einkalkulieren müssten. Dies gelte auch bei Zweifeln, ob tatsächlich eine Krankheit vorliege. Er empfehle allen Passagieren, ihre Entschädigungsansprüche geltend zu machen. Als Hintergrund der plötzlichen Krankheitswelle werden der tiefgreifende Umbau der hoch verschuldeten Air Berlin und damit einhergehende Veränderungen bei der Tuifly gesehen. Ein Tuifly-Pilot (Name der Redaktion bekannt) erklärte im Gespräch mit unserer Zeitung, warum die Mitarbeiter so aufgebracht sind. Air Berlin wolle im Rahmen einer geplanten Stiftung in Österreich Flugzeuge samt Besatzungen von Tuifly, Fly Niki und auch von Air Berlin in die Alpenrepublik überführen. „Das ist eine reine Entsorgungsgesellschaft“, sagte der Pilot. Die Tui AG solle 24,9 Prozent der Anteile der geplanten Stiftung bekommen, die arabische Fluggesellschaft Etihad ebenfalls. Wer die restlichen – entscheidenden – 50,2 Prozent besitzen wird, sei noch nicht bekannt. Die Kunden rief die Fluggesellschaft gestern dazu auf, den aktuellen Status ihres Flugs auf www.tuifly.com nachzuschauen. Außerdem stehe die Servicehotline unter der Nummer 0800-90 06 090 zur Verfügung. (dpa/AR/juki) WAS hEUTE WIchTIG IST Termine Eurojackpot: In Helsinki werden um 21 Uhr die Zahlen des Eurojackpots gezogen. 90 Millionen Euro sind drin – ein Rekord in der deutschen Lottogeschichte ist möglich. Wirtschaft: Die Bundesregierung legt in Berlin ihre aktuelle Konjunkturprognose vor. Foto: dpa iM LokaLteiL 1,40 euro Ein großer Schriftsteller kommt in die Eifel. Martin Walser liest am Montag in Heimbach bei der Lit.Eifel. Solche Lesungen machen dem 89-Jährigen nach wie vor großen Spaß, er empfindet sie überhaupt nicht als Strapaze. Wir haben mit ihm gesprochen: über seinen aktuellen Roman Hoffnung für Kaiser’s Frist für Einigung im Übernahmekampf verlängert Berlin. Tausende Beschäftigte der angeschlagenen Supermarktkette Kaiser‘s Tengelmann müssen weiter um ihrer Arbeitsplätze bangen. Bei einem Spitzentreffen zwischen den beteiligten Unternehmen und der Gewerkschaft Verdi am Donnerstag wurde die drohende Zerschlagung des Unternehmen nicht abgewendet. Wie die Gewerkschaft Verdi am Ende des Treffens mitteilte, verständigten sich die Parteien aber auf eine Fristverlängerung bis zum 17. Oktober. Bis dahin soll eine einvernehmliche Lösung ausgearbeitet werden. Ziel sei es, die umstrittene Ministererlaubnis für die Übernahme Zahl des Tages 152 Friedensnobelpreis 1 Preis, 376 Kandidaten Heute um 11 Uhr wird in Oslo bekanntgegeben, wer in diesem Jahr den Friedensnobelpreis erhält. Insgesamt 376 Persönlichkeiten und Organisationen wurden nominiert, so viele wie noch nie zuvor. „Der sterbende Mann“, über seinen im Januar 2017 erscheinenden neuen Roman „Statt etwas“, über seine Kritiker und sein Publikum, über Vierzeiler und sein Tagebuch und auch über Angela Merkel, die er im Interview einen „Glücksfall für uns“ nennt. ▶ die Seite drei Der Internationale Währungsfonds sieht die Welt in der Schuldenfalle: Weltweit haben Staaten und Privathaushalte einen Schuldenberg von 152 Billionen Dollar angehäuft – Banken und Versicherungen nicht mitgerechnet. Umtopfen XXL: Amberbäume ziehen um. Video, Bildergalerie auf www.az-web.de von Tengelmann durch Edeka nach Rücknahme der Klagen von Wettbewerbern umzusetzen, hieß es weiter. Die entscheidende Frage lautet: Unter welchen Bedingungen sind die Konkurrenten um Rewe, Markant und Norma bereit, ihre Beschwerden zurückzuziehen? Dabei dürften Ausgleichszahlungen und die Klärung von rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit der Ministererlaubnis im Vordergrund stehen. Gegen diese hatten die Unternehmen aus Wettbewerbsgründen beim Oberlandesgericht Düsseldorf geklagt, das wenig später die Genehmigung auf Eis legte. (dpa) ▶ Seite 7 Letzte Runde im Poker um TTIP Heute ist der letzte Tag der 15. Verhandlungsrunde über das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA in New York. Das Handelsabkommen ist politisch hoch umstritten. Kritiker befürchten eine Aushöhlung europäischer Umwelt- oder Verbraucherschutzstandards. Kölner Oper „ein Paradebeispiel für Verschwendung“ Köln. Dickster Brocken im neuen Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes ist der 2012 begonnene Umbau der Oper in Köln. Hierfür waren 230 Millionen Euro veranschlagt worden, doch inzwischen sind die Kosten auf 460 Millionen Euro gestiegen. „Die Oper ist ein Paradebeispiel für Steuerverschwendung“, sagte Heinz Wirz, Landesvorsitzender der Organisation. Ursprünglich sollte die Oper 2015 wiedereröffnet werden. 2017 wird nun erst der neue Bauzeitplan vorgelegt. Die Oper ist eins von 22 Beispielen von Geldverschwendung in NRW. (az) ▶ Seite 10 RWE bringt Tochter an die Börse Innogy am Start Nach monatelangen Vorbereitungen bringt der Energieriese RWE heute seine Großtochter Innogy an die Börse. Insgesamt könnte beim Börsengang gleich ein Viertel der Innogy-Aktien auf den Markt kommen. RWE hofft auf einen Erlös von maximal fünf Milliarden Euro. ▶ Seite 7 Zugunglück vom 9. Februar Gedenken in Bad Aibling Im bayerischen Bad Aibling wird eine Gedenkstätte für die Opfer des Zugunglücks vom 9. Februar eingeweiht. Beim Zusammenprall zweier Nahverkehrszüge starben zwölf Menschen, fast 90 wurden verletzt. Was soll ein Tunnel für Röntgenlicht? Ein Tunnel für Röntgenlicht wird bald bei Hamburg in Betrieb gehen. Es ist ein europäisches Projekt. Mit der Super-Kamera wollen Wissenschaftler Viren erforschen. ▶ Bunte Region & NRW essen & TrinKen Kochen mit Ziegenkäse E service Seite 9 ABCDE · Nummer 234 · Freitag, 7. Oktober 2016 Eigener Sicherheitsdienst im Kreishaus Jäger-Protest im Landtag Düren. Besucher einer Ratssitzung im Rathaus der Gemeinde Hürtgenwald haben die Politiker als „Kinderschänder“ tituliert, bei der Kreisverwaltung werden Mitarbeiter beinahe täglich am Telefon beschimpft. „Es häuft sich, dass sich bei Bürgern Gewalt manifestiert“, sagt Landrat Wolfgang Spelthahn (CDU). Er spricht von einer Verrohung der Sitten und einem Mangel an gegenseitigem Respekt. „Weder Düsseldorf. Mit einer von 120 000 Menschen unterstützten Volksinitiative nehmen Jäger in NRW einen neuen Anlauf gegen Einschränkungen im Jagdrecht. Gestern hat der Landesjagdverband die Unterschriften im Landtag übergeben. Da die Initiative von mehr als 66 000 Menschen unterstützt wird, muss sich der Landtag mit dem Anliegen beschäftigen. Der Landesjagdverband hält das Dürener Kreisverwaltung reagiert auf Übergriffe und verbale Gewalt ehrenamtliche Kommunalpolitiker noch Verwaltungsmitarbeiter müssen Beleidigungen ertragen“, unterstreicht er. Die Kreisverwaltung hat darauf reagiert. Die Mitarbeiter seien angehalten, bei Beleidigungen Anzeige zu erstatten. Da es mehrfach Polizeieinsätze in der Jobcom des Kreises und im Ausländeramt gegeben hat, wurden mittlerweile in einigen Ämtern Notfallknöpfe in- stalliert, außerdem ist sowohl in Düren als auch in Jülich jeweils ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes in den Kreishäusern im Einsatz. Zusätzlich will der Kreis Düren in Kooperation mit den Arbeitsvermittlern der Jobcom Sicherheitspersonal ausbilden. Die neuen Mitarbeiter sollen in den Verwaltungsgebäuden, aber auch in Zügen der Rurtalbahn und Bussen der DKB eingesetzt werden. (sj) Unterschriften für Volksinitiative übergeben neue Landesjagdgesetz für nicht praxistauglich und teilweise für verfassungswidrig. Es erschwere die Jagd auf Beutegreifer wie Fuchs, Steinmarder oder Waschbär. Das sei schlecht für den Schutz von Bodenbrütern. Auch müsse es angemessene Jagdzeiten auf nicht im Bestand bedrohte Wildarten geben. Mit dem Verbot bleihaltiger Munition überschreitet NRW seine Gesetzgebungskompetenz. (dpa) Jungnitsch sieht sich zu Unrecht in der Kritik Übach-Palenberg. Der Übach-Palenberger Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) hat in der Propaganda-Affäre die Verpflichtung des freien Journalisten Hartmut Urban durch die Stadt verteidigt. „Aus Sicht der Stadt“ sei es „mit Blick auf die geleistete Arbeit“ kein Fehler gewesen, Urban zu engagieren. „Herr Urban hat seine Leistung für angemessenes Geld erbracht“, sagte Jungnitsch im Gespräch mit unserer Zeitung. Unsere Recherchen hatten ergeben, dass Urban auf den Internetseiten „Stadtanzeiger Übach-Palenberg“ und „Stadtgespräche“ politische Gegner des Bürgermeisters und kritische Bürger mit teils erlogenen und beleidigenden Artikeln ins Visier genommen hatte. Zudem wohnte Urban nahezu kostenlos im Schloss Zweibrüggen, sein Vermieter war die Stadt Übach-Palenberg. Die Staatsanwaltschaft Aachen ermittelt gegen Jungnitsch wegen des Verdachts der schweren Untreue. Jungnitsch bestand darauf, dass die Veröffentlichungen außerhalb des Amtsblatts Urbans Privatangelegenheit gewesen seien. Er gab erstmals zu, sehr wohl von den höchst problematischen Artikeln gewusst zu haben, sah aber keinerlei Anlass, Urban davon abzubringen, und verwies auf die Pressefreiheit. „Herr Urban hat bei der Stadt seine Aufgaben gehabt, die hat er zu meiner Zufriedenheit erledigt. Das möchte ich strikt getrennt sehen zu dem, was er sonst veröffent- Bedauert den Vertrauensverlust eines Teils der Bevölkerung in ihn: Übach-Palenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch. Foto: mabie Aachen. Die Bundespolizei Aachen hat in den vergangenen sieben Tagen 47 Menschen aufgegriffen, die unerlaubt nach Deutschland einreisen wollten. Der jüngste Aufgriff erfolgte an der Autobahnausfahrt der A 44 in Aachen-Brand, wie die Bundespolizei gestern mitteilte. Dort wurde ein 27-jähriger Belgier gestoppt, der fünf minderjährige Eritreer ohne Ausweise über die Grenze gefahren hatte. Sie wurden an das Jugendamt der Stadt Aachen weitergeleitet. Gegen den 27-Jährigen wird wegen ausländerrechtlicher Verstöße ermittelt, hieß es. (red) Kommunikationsfehler Interview im Wortlaut: ? Das www.az-web.de/1.1464514 Katze in Waldfeucht mit Pfeil durchbohrt Große Schumacher-Ausstellung in Köln ab Ende 2017 geplant Michael Schumachers private Formel-1-Sammlung wird öffentlich gemacht. Von Ende nächsten Jahres an sollen von Karts über Trophäen bis zu Formel-1-Autos in der „Motorworld Köln-Rheinland“ auf dem Gelände des Butzweiler Hofs Erinnerungsstücke aus der Karriere des siebenmaligen Champions ausgestellt werden. Die Familie des Ende 2013 beim Skifahren verunglückten früheren Piloten und die „Motorworld“ hätten eine entsprechende Vereinbarung getroffen, teilte Schumachers Managerin Sabine Kehm gestern mit. Die Ausstellung sei als Hommage und Zeichen des Dankes an Schumachers Anhänger gedacht, „die ihn während seiner außergewöhnlichen Karriere begleitet haben und auch heute noch begleiten“. Details über den Gesundheitszustand des 47-jährigen Schumacher sind nach wie vor unbekannt. Die neue Ausstellung auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Butzweiler Hof ist zeitlich nicht befristet. (dpa)/Foto: dpa Über 1000 Polizisten für Silvester Stadt Köln legt Sicherheitskonzept vor. Vorfälle sollen sich nicht wiederholen. Köln. Die Stadt Köln will mit mehr als 1000 Polizisten neue Übergriffe in der Silvesternacht verhindern. „Nach unserer Vorstellung wird es keinen Bereich geben, in dem Menschen hier in Köln, in der Innenstadtzone jedenfalls, keine Polizeibeamten sehen werden“, sagte Polizeipräsident Jürgen Mathies bei der Vorstellung des geplanten Sicherheitskonzepts. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr seien nur rund 140 Beamte Teil der „besonderen Einsatzorganisation“ gewesen. Stadt und Polizei gaben gestern erstmals einen tieferen Einblick in ihre Planungen für den nächsten Jahreswechsel. Das neue Sicherheitspaket ist eine Reaktion auf die massenhaften Übergriffe, die weltweit für Schlagzeilen sorgten. Der damalige Polizeieinsatz gilt als missraten. „Wir wollen alle, dass sich die unsäglichen Ereignisse der letzten Silvesternacht nie wiederholen wer- den“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Teil des geplanten Pakets ist eine Schutzzone rund um den Kölner Dom, die von etwa 1,10 Meter hohen Absperrgittern gesichert werden soll. In der Zone soll Feuerwerk verboten werden. Geplant sind mehrere Kontrollpunkte. Auch an anderen Orten in der Stadt will Köln nachbessern. Es soll mehr Videoüberwachung geben. Bei Störern wolle man konsequent durchgreifen. (dpa) „No-Go-Areas“ in NRW oder hirnfreie Zone im Landtag? Opposition und Regierung streiten über die Existenz von Angsträumen im Land. Der Innenminister vermisst Hirn im Parlament. Von BeTTina Grönewald Düsseldorf. Gibt es rechtsfreie Angst-Räume in Armutsvierteln in NRW? Der hitzige Meinungsstreit über angebliche „No-Go-Areas“ in Dortmund wird am Donnerstag heftig ausgefochten. Innenminister Ralf Jäger (SPD) und die Opposition schenken sich dabei nichts. Das Fazit des Ministers: „In Teilen hat diese undifferenzierte Debatte den Eindruck einer faktenfreien „No-Brain-Area“ (zu deutsch: Kein-Hirn-Gebiet) bei mir hinter- lassen.“ Die CDU fordert – empört über die „Arroganz der Macht“ – eine Entschuldigung. Der Anlass für die Aktuelle Stunde: Am Sonntag hatten etwa 100 Personen im Dortmunder Norden zwei Polizeibeamte umringt, als die einen 24-Jährigen zur Rede stellten, der ein Trinkpäckchen gegen ihr Auto geschleudert hatte. Dank Verstärkung konnten die Polizisten die Lage bewältigten – wie schon einen Monat zuvor bei einem ähnlichen Vorfall. Aus Sicht von CDU und FDP E In NRW beziehen Väter seltener Elterngeld als in fast allen anderen Bundesländern. Von den Vätern, deren Kinder im Jahr 2014 geboren wurden, nahmen 26,8 Prozent das Elterngeld in Anspruch, wie das Statistische Bundesamt gestern mitteilte. Bundesweit lag der Anteil bei 34,2 Prozent und damit 2,2 Prozentpunkte über dem Geburtenjahr 2013. Seltener als in NRW bezogen 2014 nur die Väter in Bremen (26,1 Prozent) und im Saarland (23) Elterngeld. Spitzenreiter war Sachsen mit 44,2 Prozent. Bei der Höhe des Elterngeldes lag NRW im Mittelfeld. Mütter hatten im Durchschnitt einen Anspruch von 913 Euro, Väter von 1274 Euro. Drei Viertel aller Väter bezogen das Elterngeld für die Mindestbezugsdauer von zwei Monaten. (epd) Polizei: 47 unerlaubte Einreisen in einer Woche licht hat“, sagte Jungnitsch. Trotz Pressefreiheit kündigte Jungnitsch die Zusammenarbeit mit Hartmut Urban jedoch, als unsere Zeitung die Affäre publik machte. Damals, Ende Juni, sprach Jungnitsch von einem „nicht auflösbaren Interessenkonflikt“. Von Pressefreiheit war zu diesem Zeitpunkt keine Rede mehr. Von den problematischen Artikeln, hieß es damals, habe er erst aus der Zeitung erfahren – ein Widerspruch zu seiner heutigen Darstellung. Urban war schon einmal für die Stadt Übach-Palenberg tätig gewesen. Als der frühere Bürgermeister Paul Schmitz-Kröll (SPD) die Zusammenarbeit bei der Erstellung des Amtsblatts wegen Meinungsverschiedenheiten beendete, reagierte Urban mit einer Serie von scharfen Artikeln gegen den Bürgermeister. Schmitz-Kröll trat aus gesundheitlichen Gründen 2009 nicht mehr zur Wahl an, Jungnitsch wurde zum Bürgermeister gewählt. Allerdings, so betont Jungnitsch, gebe es keinen Zusammenhang zu dieser Vorgeschichte. „Die Differenzen zwischen meinem Vorgänger und Herrn Urban standen einer Auftragsvergabe nicht entgegen, weil seine neuen Aufgaben grundverschieden waren“, sagte Jungnitsch. Er sei auch nicht verpflichtet gewesen, die Beauftragung Urbans dem Stadtrat mitzuteilen, da es sich um ein „Geschäft der laufenden Verwaltung gehandelt habe“. Immerhin gestand der Bürgermeister ein, er könne „nachvollziehen, dass Bürger hinterfragen, warum es keine schriftlichen Verträge gab“. Insgesamt sieht Jungnitsch sich zu Unrecht in der Kritik. Weder habe er seine Kontrahenten diffamieren lassen, noch wohlwollende Berichterstattung mit Steuergeldern erkauft. Nur einen Fehler habe er gemacht: den Bürgern seine Entscheidungen nicht gut genug erklärt zu haben. Er bedaure den mit der Propaganda-Affäre verbundenen Vertrauensverlust sehr. 26,8 Prozent Kurz noTierT Propaganda-Affäre: Im Gespräch mit unserer Zeitung räumt Übach-Palenbergs Bürgermeister ein, von beleidigenden Artikeln gewusst zu haben Von ThorsTen PrachT, Jan Mönch und Marlon GeGo zahl des TaGes sind das Indizien, dass sich in NRW in einigen Vierteln das Gesetz der Straße ausbreite und der Staat sein Gewaltmonopol an Banden verliere. Für Innenminister Jäger „eine ungeheuerliche Behauptung“, die durch nichts belegt sei. „Rechtsfreie Räume existieren nicht in Nordrhein-Westfalen.“ Ohne das Wort „Angst-Raum“ beim Namen zu nennen – im Gegensatz zu anderen Abgeordneten von SPD und Grünen – räumt er aber ein, dass es Orte in NRW gebe, wo Bürger sich unsicher fühl- ten und die sie mieden. „Es gibt aber keine Bereiche in NordrheinWestfalen, die die Polizei meidet, kein Quartier, in dem sie das Gewaltmonopol anderen überlässt.“ Es gebe Probleme, aber es gebe keine Stadtteile, die von ausländischen Familienclans oder kriminellen Banden regiert würden. Er wisse, dass das Angstgefühl der Bevölkerung nur bedingt durch Zahlen und Statistiken zu beeinflussen sei, räumt Jäger ein. Er versucht es dennoch: Tatsächlich seien Straftaten gegen das Le- ben, Gewaltkriminalität, aber auch Körperverletzungen und Handtaschenraub in NRW seit 2010 rückläufig. Speziell in Dortmund sei die Straßenkriminalität in diesem Jahr um 40 Prozent zurückgegangen. Landesweit würden bis 2023 jährlich 2000 neue Polizisten eingestellt. Polizei allein könne die vielfältigen Probleme, die sich in einigen Stadtteilen zweifellos ballten, aber nicht lösen. Er verschließe nicht die Augen vor der Realität, akzeptiere aber auch keine Zerrbilder. Waldfeucht. In WaldfeuchtHaaren hat ein Unbekannter eine Katze mit einem Pfeil beschossen. Die schockierte Besitzerin des Tieres hat nach Angaben der Polizei von gestern ihre Katze am Mittwochmittag verletzt vorgefunden, als sie nach Hause zurückkehrte – der Pfeil steckte noch im Körper des Tieres. Nur durch eine Notoperation habe ein Tierarzt das Leben der Katze retten können. Die Polizei sucht nun nach dem Täter, der die Katze mit einem Pfeil aus einer Armbrust oder einem Bogen beschossen hat. Wer Beobachtungen gemacht hat, die mit diesem Vorfall in Verbindung stehen könnten, der kann sich an das Kriminalkommissariat der Polizei in Geilenkirchen wenden, ☏ 02452/9200. (red) Hambacher Förster mit Steinen beworfen Hambach. Der Revierförster in Hambach ist aus einer Gruppe von etwa zehn vermummten Aktivisten im Hambacher Forst mit faustgroßen Steinen beworfen worden. Der Förster war nach Angaben der Aachener Polizei mit zwei RWE-Sicherheitsmitarbeitern im Forst unterwegs, um mehrere durch Metallnägel beschädigte Bäume zu begutachten. Als der Förster und seine Begleiter vor den Steinewerfern geflohen seien, hätten diese die Flüchtenden bis zu ihren Fahrzeugen verfolgt. Anschließend habe sich die Gruppe wieder in den Wald zurückgezogen. Verletzt worden sei niemand. Eine sofort eingeleitete Fahndung nach den Tätern sei ohne Erfolg geblieben. Die „EK Hambach“ habe die Ermittlungen wegen Landfriedensbruch und versuchter gefährlicher Körperverletzung aufgenommen. Ein Zusammenhang mit der Anti-Kohle-Protest-Szene am Tagebau Hambach werde geprüft. (red) KonTaKT Regionalredaktion: (montags bis freitags, 10 bis 18 Uhr) Tel.: 0241/5101-469 Fax: 0241/5101-360 [email protected] freitag, 7. oktober 2016 · nummer 234 LokaLes seite 17 c „Habe ja nie gesagt, dass ich nichts gewusst habe“ Übach-Palenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch hat erstmals ein umfassendes Interview zur Propaganda-affäre und zur Causa Hartmut Urban gegeben Jungnitsch: Das liegt auf einer Linie mit dem Artikel, in dem Herr Urban Herrn Weißborn früher einmal als den „Obama von ÜbachPalenberg“ titulierte. Ich habe dem einfach keine große Bedeutung beigemessen. Von Marlon GeGo, Jan Mönch und ThorsTen PrachT Übach-Palenberg. Seine Antworten liest Wolfgang Jungnitsch von einem Zettel ab, was er auf die Fragen unserer Zeitung sagen will, hat er sich vorher notiert. Wenn kritische Rückfragen kommen, antwortet er ausweichend und abschweifend, einmal bittet er darum, nun zu den eigentlichen Fragen zurückzukommen. Dass Jungnitsch unter Druck steht, ist nicht zu übersehen. Zu seiner Rechten sitzt sein Hausjustiziar Marius Claßen, zur Linken der Erste Beigeordnete Helmut Mainz. Ein Interview mit dem Bürgermeister zu bekommen, das erste ausführliche, das er zur „Propaganda-Affäre“ gegeben hat, wegen der er seit Juni in der Kritik steht, war nicht ganz einfach. Zunächst wollte er gar nichts mehr zu der Affäre sagen, dann nur ein bisschen, schließlich kam es doch zum Interview. Jungnitsch (CDU) verlangte vorher allerdings eine Reihe von Zusicherungen und bestand darauf, die Fragen vorher zugeschickt zu bekommen. Der Übach-Palenberger Bürgermeister wollte nichts dem Zufall überlassen. Herr Jungnitsch, wie kam es anfang 2013 zur Zusammenarbeit mit Hartmut Urban? Jungnitsch: Die Stadt benötigte aufgrund der personellen Situation Unterstützung bei der Pflege der städtischen Website und der Vorbereitung von Reden. 2012 hatte Herr Urban seine Dienstleistung angeboten. Aufgrund seiner journalistischen Ausbildung erschien er mir geeignet für die Aufgaben. Herr Urban ist eine berüchtigte Figur in Übach-Palenberg. Hatten sie nie die Befürchtung, dass es Probleme geben würde? Jungnitsch: Es gab bei Vorstellung der Dienstleistung nichts, was gegen ein Auftragsverhältnis gesprochen hätte. sie müssen doch von Herrn Urbans Vorgeschichte und insbesondere von seiner kampagne gegen Ihren amtsvorgänger Paul schmitz-kröll gewusst haben. Jungnitsch: Angesprochen auf sein früheres Vertragsverhältnis mit der Stadt, hat Herr Urban mir seine Sicht der Dinge dargelegt. Die Differenzen zwischen meinem Vorgänger und Herrn Urban standen einer Auftragsvergabe nicht entgegen, weil seine neuen Aufgaben grundverschieden waren. Haben sie Herrn Urban beschäftigt, weil sie angst davor hatten, dass eine seiner kampagnen sich sonst gegen sie richten könnte? Jungnitsch: Nein. Wie kommen sie zu der kürzlich geäußerten einschätzung, die Propaganda-affäre sei aufgebauscht? Jungnitsch: Die Berichterstattung basiert ja überwiegend doch auf Spekulationen und Mutmaßungen. Ich hoffe, dass die Untersuchungen da Klarheit bringen. Wenn wir falsch berichtet hätten, hätten sie sich natürlich dagegen verwahren können. Jungnitsch: Ich sehe schon, dass Sie Dinge durchaus sehr genau reflektieren, Sie deuten aber Zusammenhänge anders als ich. sie haben im Juni zugesagt, bei der aufklärung der Propaganda-affäre helfen zu wollen, was sie dann aber nicht getan haben. Wie kam es zu dem sinneswandel? Jungnitsch: Ich glaube, dass jeder, gegen den die Staatsanwaltschaft ermittelt, bei öffentlichen Äußerungen sehr zurückhaltend ist. Aber außerhalb der Dinge, die da untersucht werden, stehe ich Rede und Antwort, das sehen Sie an diesem Interview. Die Unterbringung Hartmut Urbans im schloss Zweibrüggen spielt eine zentrale Rolle in der affäre. worden. Wir haben das geprüft und zu dem Zeitpunkt nicht festgestellt, dass die Nachrichtenseite „genial-nah: Stadtanzeiger“ etwas beinhaltet, was dem entgegensteht. Im Übrigen sind dort heute noch die Wappen benachbarter Städte wie zum Beispiel Herzogenrath zu sehen. Nachweisliche Falschbehauptungen tauchten erstmals bei der Geschichte rund um den Schulleiter des Gymnasiums, Dr. Hans Münstermann, auf. Da haben wir die Erlaubnis sofort entzogen. Das war erst nach unserer Berichterstattung. Beschwerden gab es lange davor. Jungnitsch: 2015 lag uns eine Beschwerde des Vaters des Übach-Palenberger Juso-Vorsitzenden vor. Auch die Heinsberger Kommunalaufsicht kannte die Beschwerde. Wir haben keinen Anlass gesehen, die Erlaubnis zur Verwendung des Stadtwappens zu entziehen. einerseits war Herr Urban für die stadt tätig, andererseits trat er, wie sie sagen, privat als jemand auf, der Leute niedermacht, die die stadt kritisieren. Warum sind sie nicht eingeschritten? Jungnitsch: Sagen Sie mir bitte konkret, welche Beiträge Sie meinen. sie wurden von Bürgern auf Urbans Blog „stadtanzeiger“ und sein aggressives Vorgehen unter Verwendung des stadtwappens hingewiesen. Warum ist diesen Beschwerden nicht nachgegangen worden? Jungnitsch: Die Nachrichtenseite „genial-nah: Stadtanzeiger“ ist eine eigenständige Veröffentlichung mit Beiträgen von Herrn Urban, da hat ein Bürgermeister keinen Einfluss. Es gilt die Pressefreiheit, die ist im Grundgesetz verbürgt. Zum Beispiel den über Ihren Parteifreund Wolf-sören Radtke. auch dieser artikel enthielt erlogene Tatsachenbehauptungen, auch dieser wurde Ihnen zur kenntnis gebracht. Was haben sie dagegen getan? Jungnitsch: Ich konnte da nichts gegen tun. Sie sagen, es standen erlogene Dinge drin, ich habe das nicht geprüft. Was war das ganz konkret? sie selbst haben die Verwendung des stadtwappens im „stadtanzeiger“ schriftlich gestattet. Wurde der Inhalt vorher nicht geprüft? Jungnitsch: Die Verwendung ist von Herrn Dackweiler, dem damaligen Betreiber der Seite, beantragt Dass Herr Radtke keine auslandseinsätze für die Bundeswehr vorgetäuscht hat, wissen sie in der CDU. Jungnitsch: Meiner Erinnerung nach ging es auch gar nicht darum, die CDU hat da meines Wissens reagiert. Noch mal: Herr Urban hat bei der Stadt seine Aufgaben gehabt, die hat er zu meiner Zufriedenheit erledigt. Das möchte ich strikt getrennt sehen zu dem, was er sonst veröffentlicht hat. Warum haben sie den stadtrat nicht über die Verpflichtung von Herrn Urban in kenntnis gesetzt? Jungnitsch: Es handelte sich um ein sogenanntes Geschäft der laufenden Verwaltung, da bin ich nicht zu verpflichtet. Nichtsdestotrotz wurde das Thema Ende 2013 im Rat diskutiert, damals ging es um die Wiedereinführung des Amtsblatts mit redaktionellem Teil. Herr Urban war aber schon seit anfang 2013 für die stadt tätig. Jungnitsch: Aber nur für die Internetseite und Textoptimierungen. Und das wurde dem Rat nicht zur kenntnis gebracht. Jungnitsch: Richtig. Warum nicht? Jungnitsch: Wir haben hier einen Haushalt von über 60 Millionen Euro. Bestimmte Dinge sind zu kommunizieren, dieser Punkt zählt nicht dazu. Als es dann ums Amtsblatt ging, ist der Rat über die Zusammenarbeit mit Herrn Urban informiert worden. aber nur, weil Herr Weißborn, der Fraktionsvorsitzende der sPD, ausdrücklich danach gefragt hat. Jungnitsch: Es ergab sich aus der Diskussion heraus. Im Übrigen hat die SPD 2015 Akteneinsicht verlangt und auch bekommen. Herr Weißborn sagt, sie haben ihm verschwiegen, dass nicht nur Geld an Herrn Urban gezahlt wurde, sondern auch an eine Firma, deren Geschäftsführer Herr Urban ist. Jungnitsch: Herr Weißborn hat alle Akten bekommen, die er angefragt hat. also lügt Herr Weißborn? Jungnitsch: Ich möchte nicht behaupten, dass er lügt, aber vielleicht war ihm die Kombination nicht präsent oder er hat Sachen verwechselt. Die stadt hatte keine schriftliche Vereinbarung mit Herrn Urban und überwies sein salär teils an eine Briefkastenfirma. Würden sie sagen, dass dies ein angemessenes Vorgehen für eine Verwaltung ist? Jungnitsch: Ich kann nachvollziehen, dass Bürger hinterfragen, weshalb es keine schriftlichen Verträge gab. Die Gemeindeordnung gibt die Möglichkeit zwar, aber diese Lehre habe ich gezogen: Derartiges wird nicht wieder vorkommen. Übrigens störe ich mich an dem Begriff Briefkastenfirma. Der Briefkasten zur Briefkastenfirma: Die amtsblatt kommunaldruck Ltd. hatte einen Raum in schloss Zweibrüggen angemietet. Wie würden sie eine Firma bezeichnen, deren Räumlichkeiten offiziell 4,29 Quadratmeter betragen? Jungnitsch: Als ein kleines Unternehmen. ...das in einem abstellraum untergebracht ist. Jungnitsch: Manche starten in einer Garage und sind heute Weltfirmen. Fotos: Bienwald (2), Gego (1) spruch nehmen will, der muss sie über einen sachverhalt selbst unterrichten, obwohl sie von diesem bereits kenntnis haben? Jungnitsch: Ja, für den geschilderten Fall sehe ich das so. Niemand in der CDU und auch sie selbst sind nie auf die Idee gekommen, dass die Texte im „stadtgespräche“-Blog von Herrn Urban stammen könnten? Jungnitsch: Nein. Wir werden die weitere karriere des Herrn Urban interessiert verfolgen. Rund ein Jahr vor dem „stadtanzeiger“ gab es den „stadtgespräche“Blog mit üblen Verunglimpfungen Ihres Mitarbeiters und sPD„Wenn nichts geschrieben Gegenkandidaten Ralf worden wäre, wäre mit kouchen, er wurde per eMail in der stadtverwalsicherheit kein Bürger auf die tung verbreitet. Wie sind Idee gekommen, in dieser sie damit umgegangen? Jungnitsch: Ich weiß Form aktiv zu werden.“ nach wie vor nicht, ob Wolfgang Jungnitsch ÜBer dieser Word-Press-Blog die rÜcktrittsforderungen Herrn Urban zuzuordnen ist. Das möchte ich ganz klar zum Ausdruck bringen. Dem damaligen CDUVon Ihnen und Ihrer Partei wird Vorsitzenden, Günter Weinen, ist häufig darauf hingewiesen, die staatsanwaltlichen ermittlungen seinerzeit ein Link zu diesem Blog zugegangen. Der Wahlkampfausseien nicht abgeschlossen. Haben sie nie selbstkritisch hinterfragt, schuss hat sich damit befasst und dass es abgesehen davon auch eine beschlossen, den Blog zu ignorieren und auf keinen Fall weiterzumoralische seite der affäre gibt? verbreiten. Das galt auch für mich. Jungnitsch: Selbstverständlich hinZwischen mir und Ralf Kouchen terfrage ich mein Handeln. Aber bestand mündlich ein Fairness-Ab- ich habe meine Kontrahenten wekommen, welches ich auch in je- der diffamieren lassen, noch eine der Phase eingehalten habe. Dies wohlwollende Berichterstattung hat mir Ralf Kouchen im Übrigen mit Steuergeldern eingekauft. Alle auch nach der Kommunalwahl in anderen Aussagen sind falsch. der Aachener Zeitung am 27. Mai Verstehen sie, dass es Menschen 2014 schriftlich bestätigt. gibt, die Ihnen davon kein Wort Haben sie damals mit Herrn kouglauben? Jungnitsch: Selbstverständlich wird chen über den Blog gesprochen? Jungnitsch: Ich habe diesen Word- dies hinterfragt. Ich führe GespräPress-Blog nicht in einem dienstli- che und erläutere dies auch. Ich chen Zusammenhang gesehen, bitte noch einmal darum, von Vorsondern in einem politischen. Ich verurteilungen abzusehen. denke, Herr Kouchen hat das auch Niemand vorverurteilt sie, Herr so gesehen, denn er hat mich daBürgermeister. Ihre Darstellung ist rauf nie angesprochen. Nochmals: Mir ist der Autor dieses Wordnur einfach sehr lebensfern und unglaubwürdig. Press-Blogs nicht bekannt. Ich hätte als Stadt auch keine Möglich- Jungnitsch: Ich habe ja nie gesagt, keit gehabt, den Word-Press-Blog dass ich nichts gewusst habe. Aber abzustellen. die wirklich gravierenden, fehlerhaften Dinge sind nicht bei mir sie hätten strafanzeige stellen kön- angekommen. nen. Jungnitsch: Wenn ich dienstlich als Hartmut Urbans artikel „Wolfbetroffen gewesen wäre, ja. gang Jungnitsch – der geborene Bürgermeister“ erschienen ist, hasie haben eine Fürsorgepflicht ben sie sich da nicht in Grund und gegenüber Ihren Mitarbeitern. Boden geschämt? Jungnitsch: Noch mal: Ich habe dies als politisches Thema gesehen, und Herr Kouchen wohl auch. Er hätte ja sonst auch auf mich zukommen können. Wer Ihre Fürsorgepflicht in an- Betrachtet die Beleidigung seines kontrahenten Ralf kouchen als rein politisches Thema: Wolfgang Jungnitsch. Mittlerweile gibt es eine Bürgerinitiative, die sie abwählen lassen möchte. Haben sie dafür Verständnis? Jungnitsch: Ich habe Verständnis, wenn diese Bürger aufgrund Ihrer zahlreichen Artikel bestimmte Aktivitäten starten. sie werden aufgrund unserer artikel gestartet und nicht aufgrund dessen, was sie getan haben? Jungnitsch: Nein, aber wenn nichts geschrieben worden wäre, wäre mit Sicherheit kein Bürger auf die Idee gekommen, in dieser Form aktiv zu werden. Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass ich in den vergangenen sieben Jahren Enormes für diese Stadt geleistet habe. Aber niemand ist fehlerlos. Wenn man einen Fehler macht, entschuldigt man sich. Genau das erwartet die sPD von Ihnen. Werden sie sich entschuldigen? Jungnitsch: Die SPD hat noch nicht gesagt, wofür ich mich entschuldigen soll. Welche Fehler haben sie denn gemacht? Jungnitsch: Vielleicht haben wir nicht in ausreichendem Maße gegenüber dem Bürger kommuniziert, auch bei anderen Themen. Ich will noch mehr Transparenz in unsere Entscheidungswege bringen, wir wollen noch mehr verschriftlichen und genauer hinschauen. Das sind Fehler, die ich sehe. War es denn ein Fehler, Hartmut Urban zu engagieren? Jungnitsch: Herr Urban hat seine Leistung für angemessenes Geld erbracht. Ich würde es aufgrund der derzeitigen Situation aber sehr genau überdenken, ob es noch einmal dazu kommt. also war es kein Fehler? Jungnitsch: Aus Sicht der Stadt und mit Blick auf die geleistete Arbeit nicht. Den damit verbundenen Vertrauensverlust bedauere ich hingegen sehr.
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