Natürliche Maßnahmen versus technische Maßnahmen, 5.10.2016

Wasserwirtschaftsamt
München
Hochwasserschutz Erding
Natürlicher Rückhalt vs. technische
Hochwasserschutzmaßnahmen
Wasserwirtschaftsamt
München
Folie 2
Wasserwirtschaftsamt
München
Natürlicher Rückhalt im Einzugsgebiet
…durch dezentrale Maßnahmen, z.B.
 Wasserrückhalt in der Aue bzw. Wiederbelebung von Auen
 Laufverlängerungen von Fließgewässern
 Rückhalt in Geländemulden, auf landwirtschaftlichen
Flächen, in Kleinstsspeichern oder kleinen Becken
 Anhebung der Gewässersohle
 Renaturierung, Verbreiterung des Gewässers
 Deichrückverlegungen
 Regenwasserbewirtschaftung, Versickerung, Entsiegelung
 Maßnahmen in Land- und Forstwirtschaft
Folie 3
Wasserwirtschaftsamt
München
Natürlicher Rückhalt im Einzugsgebiet
Vorteile:
 Abbremsen der Hochwasserwelle
 ggf. Kappung des Hochwasserscheitels (nur bei kleineren
Hochwassern und örtlich begrenztem Starkregen)
 ökologische Aufwertung des Gewässers und der Aue, neue
Lebensräume für Flora und Fauna
 Stärkung der Grundwasserneubildung
 Entlastung des Kanalnetzes
 Verbesserung der Selbstreinigungskraft der Gewässer
 Verbesserung des Freizeit- und Erholungswertes am
Gewässer
Folie 4
Wasserwirtschaftsamt
München
Natürlicher Rückhalt im Einzugsgebiet
Nachteile:
 Sehr hoher Flächenbedarf
 Vernässung von landwirtschaftlichen Nutzflächen sowie
Grundwasseranreicherung bereits bei kleinen und mittleren HW
 Keine Entschädigung für Landwirte bei Schäden durch
Überflutung
 Bei großen HW nicht wirksam, da Retentionsflächen nach
länger andauernden Niederschlägen bereits gefüllt sind
 Kein Ersatz für technische Schutzmaßnahmen (Becken oder
Mauern bzw. Deiche)
Folie 5
Wasserwirtschaftsamt
München
Wirksamkeit von Renaturierungen für den HWS
Bei kleineren
Hochwassern
Bsp. HRB
Ehringen
Besonders bei kleinen, häufig auftretenden Hochwasserereignissen kann Gewässerrenaturierung
eine effektive Maßnahme sein. Die Hochwasserwelle wird deutlich gebremst und kleiner. Je größer
die Hochwasserwelle und je länger das Ereignis dauert, desto geringer ist aber die Wirkung
natürlicher Rückhalteräume.
Quelle: http://www.hochwasserdialog.bayern.de/natuerlicher_rueckhalt/massnahmen_an_gewaessern/index.htm; Bildquelle: Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher
Folie 6
Wasserwirtschaftsamt
München
Wirksamkeit von Renaturierungen für den HWS
Bei großen
Hochwassern
Bsp. HRB
Ehringen
Bei großen Hochwasserereignissen hilft Renaturierung, das Hochwasser zu verzögern (grüne Linie). Für
eine Kappung der Hochwasserwelle sind Rückhaltebecken (blaue Linie) aber besser geeignet, da sie sich
i.d.R. überhaupt erst bei Herannahen des Wellenscheitels zu füllen beginnen. Bei langandauerndem
großen Hochwasserereignissen können natürliche Retentionsräume und neu geschaffene Auwälder im
Gegensatz zu Rückhaltebecken zu diesem Zeitpunkt kaum mehr zusätzliches Wasser aufnehmen.
Quelle: http://www.hochwasserdialog.bayern.de/natuerlicher_rueckhalt/massnahmen_an_gewaessern/index.htm; Bildquelle: Prof. Dr.-Ing. Klaus
Röttcher
Folie
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Wasserwirtschaftsamt
München
Vergleich natürlicher und gesteuerter Rückhalt
Natürlicher Rückhalt durch
kleine Maßnahmen im
Einzugsgebiet
Rückhalt durch gesteuertes
Hochwasserrückhaltebecken
 häufige Überschwemmung
großer Flächen schon bei
kleinen Hochwassern
 ohne Entschädigung
 kein Schutz vor HQ100
 seltene Überschwemmung
einer kleineren Fläche nur
bei großen Hochwassern
 mit Entschädigung
 Schutz vor HQ100
Fazit:
Maßnahmen im Einzugsgebiet für den natürlichen Rückhalt
sind ergänzend sinnvoll, können aber allein keinen Schutz vor
einem 100-jährlichen Hochwasser gewährleisten.
Folie 8