Wachsende Spannungen in den deutsch

Wachsende Spannungen in den
deutsch-chinesischen
Beziehungen
[Von Ulrich Rippert] Der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar
Gabriel (SPD) hält sich gegenwärtig mehrere Tage lang in China
auf und führt Gespräche mit führenden Regierungsvertretern.
Er wird von einer hochkarätigen Wirtschaftsdelegation aus 60
Groß- und mittelständischen Unternehmen begleitet. Anders als
die zahlreichen früheren Chinareisen von Gabriel und
Bundeskanzlerin Angela Merkel wird der jetzige Besuch aber von
heftigen Spannungen überschattet. Die sonst übliche
Unterzeichnung wirtschaftlicher Großprojekte steht dieses Mal
nicht auf der Tagesordnung.
Unmittelbarer Anlass der Spannungen ist das Einschreiten der
Bundesregierung gegen die Übernahme mehrerer deutscher Firmen
durch chinesische Unternehmen.
Bereits im Sommer hatten Gabriel und der deutsche EU-Kommissar
Günther Oettinger versucht, den Kauf des Roboterherstellers
Kuka durch den chinesischen Midea-Konzern zu verhindern, indem
sie deutsche und europäische Unternehmen zur Übernahme von
Kuka ermutigten. Das scheiterte, weil Midea, das ursprünglich
4,5 Milliarden Euro geboten hatte, 95 Prozent der Kuka-Aktien
in seinen Besitz brachte.
Letzte Woche wiederrief Gabriel dann die bereits erteilte
Genehmigung für den Verkauf des mit 670 Millionen Euro
bewerteten Chipanlagen-Herstellers Aixtron an das chinesische
Unternehmen Fujian Grand Chip (FGC). Presseberichten zufolge
reagierte er damit auf eine Intervention des US-Botschafters
in Berlin, John B. Emerson. Dieser hatte Vertretern der
deutschen Regierung ein Geheimdienstpapier vorgelegt, laut dem
die Produkte von Aixtron für die Entwicklung des chinesischen
Nuklearprogramms genutzt werden könnten.
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