iffcnß - Deutsche Digitale Bibliothek

1^ \m*
j/wmW ,
iffcnß
■JB-
« Am;-C-c>-
‘.Js ,. a.-] • • ' ■• 1
[::jg■fäizwm • • * •
Köndl* we# vorn u-nseren KovsemJ*
Die Wahrheit über die sogenannte
„Beteiligung des Bürgers“
Am 21. November 1980 besetzten wir das Haus Görlitzer
Straße 36, als wirksames Mittel gegen Leerstand, um es
vor weiterem Verfall zu schützen (der Winter stand vor
der Tür); um unsere Wohnungsnot zu beseitigen; um in
der Gruppe menschlichere Lebensformen zu erproben und
nicht zuletzt, um die Vergeudung von Steuergeldern zu
verhindern. Denn eine Modernisierung ist in unserem
Haus überflüssig, es reichen instandsetzungsarbeiten voll
aus, die wir selber billiger und unsere Bedürfnissen ange¬
passt ausführen. Andere Häuser haben Investitionen weit
dringender nötig. Davon können sie sich am Tag der offe¬
nen Tür am 30. Mai überzeugen.
Unsere Liebe
und Solidarität
unsere FwitaVio
Msec Mut
- t unsere
tntschlossenhcit
unsere Geduld
unsere t\St K
%erc ZörllkV^
unser Witi
Ktitik
un" Selbsthritih
unsere Hoffnung
1ST STÄRKER
AU AVUS
WAS SICH Dil
FÜR GELD
KAUFEN
KöNNEN
ab 14.00 Uhr
Samstag, den 30. Mai
gemeinsames
Straßenfest
von Cuvry Straße und Villa Kunterbunt!
(zusammen: Zwei Jahre Besetzung!)
Instand(be)setzung statt Modernislerang!
Für selbstbestimmtes Leben!
Görlitzer Straße 36
Mit unserer Besetzung deckten wir damals einen mittle¬
ren Skandal auf in dem Haus der INTERGRUND, einem
Ableger der größten westdeutschen Abschreibungsgesell¬
schaft; die Planung für die Modernisierung wurde weiter¬
getrieben, die Entmietung schritt voran, ohne daß bis da¬
hin eine Hausversammlung stattgefunden hätte. Doch ist
die Bewilligung von Geldern nach LAMOD von deren po¬
sitivem Entscheid gebunden. Die eilends nachgeholte
Hausversammlung erbrachte: eine 7-köpfige Familie wollte
im Haus aus ihrer 1,5-Zimmerwohnung in eine größere
Wohnung ins Vorderhaus; die Bewohner sind sich einig:
keine Modernisierung, sondern Instandsetzung. Die Fak¬
ten sprechen gegen Intergrund, deshalb der Beschluß des
ZIP-Ausschußes, die Görlitzer Str. 36 nicht ins LAMOD
aufzunehmen. Die Mieter erfuhren dies in einem Schrei¬
ben vom Verein SO 36.
Nun hatten wir auf den Mißstand der Familie hingewie¬
sen, auch anschließend noch mehrere Male. Die Inter¬
grund hatte versprochen, die 1. Etage im Vorderhaus in¬
standzusetzen und an die Familie zu vermieten. Doch
nichts geschah, bis die Familie wegen der beengten Wohnsituation wegziehen mußte. Das alles zeigt schon die Un¬
aufrichtigkeit von Zusicherungen derer da oben. Bestätigt
wurde das auch noch auf dem ZIP-Ausschuß vor drei
Wochen: aufgrund eines Versprechers eines Senatsvertre¬
ters erfuhren wir von der Wiederaufnahme der alten Pla¬
nungen. Einige Senatsleute wollen nun doch eine Moder¬
nisierung durchdrücken. Dabei übergehen sie zum einen
die Bewohner, die sich eindeutig dagegen ausgesprochen
haben und auch den Protest des ZIP-Ausschußes und des
Bürgervereins SO 36, die vom Senat dazu geschaffen wur¬
den, die Interessen der betroffenen Bürger zu berücksich¬
tigen. — Auch ihr Haus ist nicht sicher vor deren Will¬
kür!
Ihr da Ohm macht ja, Watt ihr Volt
So ist die Austrittsankündigung Pfarrer Duntzes aus dem
ZIP-Ausschuß, falls es zu keiner Einigung kommt, nur
folgerichtig, um nicht weiterhin als Alibi für die Winkel¬
züge des Senats zu dienen. Auch wir lassen uns nicht von
unseren Idealen abbringen. Wir werden uns auch weiter¬
hin gegen bloße Geldinteressen stellen, sowie für eine Ver¬
wirklichung des Selbstbestimmungs- / Selbstverwaltungs¬
gedanken kämpfen.
Die genauen Verhältnisse sind verwickelter, als wir hier beschreiben kön¬
nen, doch sind wir stets bereit, genaue Auskünfte zu geben.