CREDIT RESEARCH COVERED BONDS/FINANCIALS LBBW RESEARCH Burkerts Blick Kommentar des LBBW Chefvolkswirts un Der Showdown um das Weiße Haus rückt näher. Uwe Burkert Chefvolkswirt und Leiter Research [email protected] FOKUS POLITIK US-Präsidentschaftswahl 2016 M ARKT VEREINIGTE STAATEN Der Showdown rückt näher: die US-Präsidentschaftswahl 2016. Wenn alles seinen vorgesehenen Gang geht, werden wir kommende Woche wissen, ob Hillary Clinton oder Donald Trump auf Barack Obama nachfolgt und ins Weiße Haus einzieht. Das Rennen ist in den zurückliegenden Wochen nochmals spannender geworden; Prognosen haben zu diesem Zeitpunkt nicht viel mehr Aussagekraft als der sprichwörtliche Münzwurf. Showdown rückt näher. Die Finanzmärkte haben eine klare Präferenz: Der US-Dollar hat in den vergangenen Wochen immer dann an Wert zugelegt, wenn sich die Aussichten auf einen Wahlsieg Hillary Clintons verbesserten, und umgekehrt verloren, wenn Trumps Chancen anstiegen. Dieses Muster zeigt recht deutlich, welcher der beiden (Haupt-)Kandidaten für die Marktteilnehmer das kleinere Übel darstellt: Hillary Clinton. Märkte wollen Hillary Clinton… Aus der Vergangenheit ist ein klares Muster bekannt: Die Märkte honorieren Kontinuität im Weißen Haus: Wenn diejenige Partei, die in einer Legislaturperiode den Präsidenten gestellt hat, auch den Nachfolger stellt, entwickeln sich speziell die US-Aktien im Nachgang zu einer Präsidentenwahl erheblich besser als im Falle eines Wechsels. Während somit Hillary Clinton, ehemalige First Lady, Senatorin und Außenministerin, im Auge der Märkte für Kontinuität in der Politik steht, trägt die politische Unsicherheit den Namen Donald Trump. … weil sie Kontinuität schätzen. Kontinuität im Weißen Haus wäre, aus rein ökonomischen Gründen, durchaus gerechtfertigt. Die Bilanz der Ära Obama kann sich durchaus sehen lassen. Die realwirtschaftliche Aktivität der US-Wirtschaft hat zuletzt merklich Fahrt aufgenommen. Das Bruttoinlandsprodukt hat im zurückliegenden dritten Quartal 2016 mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate (Jahresrate) von knapp 3 % zugelegt, nach einer Rate von lediglich 1,4 % im zweiten Quartal 2016. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass der amtierende US-Präsident Barack Obama seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin Anfang nächsten Jahres eine brummende Wirtschaft hinterlassen wird. Dabei ist der aktuelle US-Aufschwung der schwächste seit dem zweiten Weltkrieg. In vorangegangenen Aufschwüngen wuchs die US-Wirtschaft mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von mehr als 4 % pro Jahr. Demgegenüber ist für den aktuellen Aufschwung bislang eine Rate von lediglich rund 2 % zu verzeichnen. Diese Wachstumsschwäche wird guten Gewissens nicht dem amtierenden US-Präsidenten anzulasten sein. Zum Ersten lehrt die Wirtschaftsgeschichte, dass Aufschwünge, welche auf eine Rezession mit Finanzmarktkrise folgen, schwächer verlaufen als Aufschwünge, welche auf eine herkömmliche Rezession folgen. Zum Zweiten brachte Barack Obama gleich zu Beginn seiner FREITAG, 4. NOVEMBER 2016 US-Wirtschaft hat an Fahrt aufgenommen. Schwächster US-Aufschwung seit dem 2. Weltkrieg. BITTE BEACHTEN SIE DEN DISCLAIMER UND WICHTIGE OFFENLEGUNGSTATBESTÄNDE IM ANHANG-1 CREDIT RESEARCH COVERED BONDS/FINANCIALS LBBW RESEARCH Burkerts Blick Kommentar des LBBW Chefvolkswirts ersten Amtszeit ein 787 Mrd. US-Dollar schweres Programm zur Stützung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage auf den Weg. Zum Dritten ist der aktuelle US-Aufschwung im Kontext der eigenen Historie zwar als schwach einzustufen. Gleichwohl lässt das USWachstumstempo beispielsweise dasjenige des Euroraums und Japans weit hinter sich. Darüber hinaus unterzeichnete der Präsident den sogenannten Dodd/Frank Act, um eine Wiederholung der Finanzmarktkrise zu verhindern. Das Gesetz gilt als die größte Finanzmarktreform in den Vereinigten Staaten seit der Großen Depression. Es verlangt eine Ausgliederung des Derivatehandels, beschränkt die Rettung notleidender Banken aus Steuermitteln und den Eigenhandel der Banken. Präsident Barack Obama kann als Erfolg reklamieren, dass seit seinem Amtsantritt im Januar 2009 die US-Wirtschaft per Saldo knapp 10 Millionen neue Stellen geschaffen hat und die Arbeitslosenquote auf 5,0 % und damit auf ein Vollbeschäftigungsniveau herabgesunken ist. Zudem ist es als Fortschritt zu werten, dass durch die Einführung der allgemeinen Krankenversicherungspflicht (Obamacare) die Anzahl der US-Amerikaner ohne Versicherungsschutz von knapp 46 Millionen im Jahr 2008 auf 29 Millionen im Jahr 2015 zurückgegangen ist. Und dass demokratische Präsidenten schlecht für den Aktienmarkt sind, ist eine Mär. Seit dem Amtsantritt des Demokraten Barack Obama legte der Aktienindex S&P 500 um mehr als 160 % zu. Trotz dieser Erfolge bleibt in der Bilanz Barack Obamas jedoch ein schwarzer Fleck zurück. Er konnte nicht verhindern, dass auch unter seiner Regentschaft die Einkommensungleichheit weiter zugenommen hat. Zudem ist das reale Median-Haushaltseinkommen zuletzt zwar merklich angestiegen, liegt aber noch immer gut 2 % unterhalb seines Hochpunktes im Jahr 1999. Mit anderen Worten: Die Früchte des US-Aufschwunges sind in weiten Bevölkerungskreisen nicht angekommen. Dieses Phänomen dürfte die Erfolge des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zu einem Gutteil erklären. Wie die Wahl ausgeht? Die Ergebnisse der britischen Unterhauswahlen sowie der Ausgang des Brexit-Votums warnen davor, demoskopischen Voraussagen zu viel Gewicht beizumessen. Ein Sieg Hillary Clintons ist keineswegs sicher. 10 Millionen neue Stellen während der Amtszeit Barack Obamas. Einkommensungleichheit hat zugenommen. Ein Sieg Hillary Clintons ist keineswegs sicher. Anhang 1: Aufsichtsbehörden der LBBW: Europäische Zentralbank (EZB), Postfach 16 03 19, 60066 Frankfurt am Main und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Postfach 1253, 53002 Bonn / Postfach 50 01 54, 60391 Frankfurt. Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. 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