Personen - TU Dresden

Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften Fachrichtung Psychologie, Differentielle und Persönlichkeitspsychologie
PERSÖNLICHKEIT I
EINFÜHRUNG UND ÜBERBLICK
EINFÜHRUNG: Personen
Prof. Dr. Alexander Strobel (Forschungsfreisemester bis 03/2017)
BZW A 405 · 0351-463 32528
[email protected]
Dr. Diana Armbruster
BZW A 438 · 0351-463 36997
[email protected]
Vorlesung Persönlichkeitspsychologie I
Dr. Denise Dörfel
Seminargebäude II 117 · 0351-463 36220
BZW A 407 · 0351-463 39490
[email protected]
Vorlesung Persönlichkeitspsychologie II
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EINFÜHRUNG: Personen
cand. psych. Liz Annika Leutner
[email protected]
Tutorium Persönlichkeitspsychologie
cand. psych. Elisabeth Kluge
[email protected]
Tutorium Persönlichkeitspsychologie
Kathrin Binye
Katrin Nachtigal (voraussichtlich ab 01/2017)
BZW A 406 · 0351-463 32528
[email protected]
[email protected]
Sekretariat
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EINFÜHRUNG: Personen
Studieren mit Beeinträchtigung
Dipl.-Päd. Iris Straube
- Zentrale Studienberatung Strehlener Straße 24, 5. Etage, Raum 509
0351-463 39724
[email protected]
und:
Sprechen Sie die jeweiligen Lehrenden auch immer direkt an!
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EINFÜHRUNG: Folien
Homepage der Differentiellen und Persönlichkeitspsychologie
→ Studium → Lehrveranstaltungen
Passwort:
Achtung: Vorlesung und Folien ersetzen nicht das Selbststudium.
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EINFÜHRUNG: Allgemeine Einordnung
Womit befasst sich Psychologie?
Psychologie befasst sich mit der Beschreibung, Erklärung und
Vorhersage (sowie ggf. der Modifikation) menschlichen Verhaltens
und Erlebens.
Womit befasst sich Differentielle u. Persönlichkeitspsychologie?
...
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EINFÜHRUNG: Allgemeine Einordnung
Persönlichkeit, Temperament, Charakter
• Alltagssprache: unscharf, z.T. wertend („interessante Persönlichkeit“,
„starker Charakter“, „hitziges Temperament“)
• wissenschaftlicher Gebrauch: auch unterschiedliche Auffassungen vom
Bedeutungsgehalt der Begriffe, selten aber wertend
Persönlichkeit
• lat. persona „Maske“
• i.w.S.: Gesamtheit aller Merkmale des
Verhaltens und Erlebens, die ein
Individuum einzigartig macht und
durch die es sich von anderen
unterscheidet
• i.e.S.: Temperament
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EINFÜHRUNG: Allgemeine Einordnung
Temperament
• lat. Temperamentum „rechtes Maß“
• Bezug: antike Lehre der vier Körpersäfte und der assoziierten Merkmale
- sanguinisch (heiter, lebhaft)
- phlegmatisch (ruhig, schwerfällig)
- cholerisch (aufbrausend, jähzornig)
- melancholisch (schwermütig, traurig)
• veraltet, s. aber Theorie von Eysenck
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EINFÜHRUNG: Allgemeine Einordnung
Temperament
• heute v.a. drei Verwendungen
- Verhaltensstil (wie tut jemand etwas?)
- Persönlichkeit im Kindesalter
- Kern der Persönlichkeit (zur Abgrenzung von Persönlichkeitsmerkmalen i.e.S. zu Fähigkeiten, Motiven, Einstellungen etc.)
Charakter
• von gr. charaktér „Prägung“
• heute kaum noch verwendeter Begriff für die
Gesamtheit der Persönlichkeitsmerkmale
• vielfach wertende Verwendung (moralische
Integrität, verantwortungsvolles Handeln,
Orientierung an einem übergeordneten Ziel)
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EINFÜHRUNG: Allgemeine Einordnung
Integrativer Vorschlag
• Cloninger et al. (1993):
Persönlichkeit als Gesamtheit von
- stärker genetisch bzw. biologisch
beeinflussten Eigenschaften
(= Temperament) und
- stärker kulturell beeinflussten Eigenschaften (= Charakter)
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EINFÜHRUNG: Allgemeine Einordnung
Persönlichkeit: Definitionsversuche
Unter Person wird ein solches Existierendes verstanden, das trotz der
Mannigfaltigkeit der Teile eine reale eigenartige und eigenwertige Einheit
bildet und als solche, trotz der Vielheit der Teilfunktionen, eine einheitliche zielstrebige Ganzheit vollbringt. ... Unter Persönlichkeit verstehen
wir also die Person, soweit durch ihre reale Gestaltung die in ihr waltende innere Bestimmung hindurchleuchtet. Die Person ist, als Kompromiss,
immer wirklich; die Persönlichkeit ist, als Ideal, nie vollendet.
Stern (1923)
Allport (1959)
Guilford (1959)
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EINFÜHRUNG: Allgemeine Einordnung
Persönlichkeit: Definitionsversuche
Persönlichkeit ist die dynamische Ordnung derjenigen psychophysischen
Systeme im Individuum, die sein charakteristisches Verhalten
bestimmen.
Stern (1923)
Allport (1959)
Guilford (1959)
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EINFÜHRUNG: Allgemeine Einordnung
Persönlichkeit: Definitionsversuche
Die Persönlichkeit eines Individuums ist sein einzigartiges Muster von Traits.
Stern (1923)
Allport (1959)
Guilford (1959)
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EINFÜHRUNG: Allgemeine Einordnung
Differentielle und Persönlichkeitspsychologie
Persönlichkeitspsychologie
Differentielle Psychologie
Betonung der Einzigartigkeit
von Individuen
Betonung von Unterschieden
zwischen Individuen
Idiografischer Ansatz
Nomothetischer Ansatz
(von gr. idios ‚eigen‘ und graphein ‚beschreiben‘)
(von gr. nomos ‚Gesetz‘ und thesis ‚aufbauen‘)
Persönlichkeit eines jeden
Menschen als einzigartige, weil
je nach integrativer Funktion
ihrer Eigenschaften immer
anders wirksame Gesamtheit
Persönlichkeit von Menschen
als einzigartiges Muster
jeweiliger Ausprägungen in
universellen, allen gemeinsamen
Eigenschaftsdimensionen
Qualitative Forschung
(u.a. Einzelfallanalyse)
Quantitative Forschung
(u.a. Korrelationsanalyse)
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EINFÜHRUNG: Allgemeine Einordnung
Differentielle und Persönlichkeitspsychologie
Persönlichkeitspsychologie
Differentielle Psychologie
Betonung der Einzigartigkeit
von Individuen
Betonung von Unterschieden
zwischen Individuen
Idiografischer Ansatz
Nomothetischer Ansatz
(von gr. idios ‚eigen‘ und graphein ‚beschreiben‘)
(von gr. nomos ‚Gesetz‘ und thesis ‚aufbauen‘)
Persönlichkeit
einesund
jeden
Persönlichkeit befasst
von Menschen
Die Differentielle
Persönlichkeitspsychologie
sich
Menschen
als einzigartige,Erklärung,
weil
als einzigartiges
Muster
mit der Beschreibung,
Vorhersage
und Modifikation
je nach integrativer Funktion
jeweiliger Ausprägungen in
individueller
Einzigartigkeit
(Persönlichkeitspsychologie
i.e.S)
ihrer
Eigenschaften
immer
universellen, allen gemeinsamen
anders wirksame Gesamtheit bzw.
Eigenschaftsdimensionen
individueller
Unterschiede (Differentielle
Psychologie)
Qualitative
Forschung
Quantitative
Forschung
menschlichen Verhaltens und
(u.a. Einzelfallanalyse)
(u.a.Erlebens.
Korrelationsanalyse)
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EINFÜHRUNG: Theorieneinordnung
Historischer Überblick
Psychodynamische Ansätze
Lerntheorien
Bedürfnistheorien
Hum. Psychologie
Kognitive Psychologie
Eigenschaftstheorien
Biopsych. Theorien
Interakt. Theorien
CAN
1900
1920
1940
1960
1980
2000
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EINFÜHRUNG: Vorlesungsthemen (PP I)
Termin
Persönlichkeit I: Temperamentsbereich
12.10.16
Einführung und Überblick
14.10.16
Begriffe und methodische Zugänge
19.10.16
Psychodynamische Theorien
21.10.16
Bedürfnis- und Motivationstheorien
26.10.16
Lerntheorien
28.10.16
Kognitive und Handlungstheorien
02.11.16
- Termin entfällt -
04.11.16
09.11.16
11.11.16
Eigenschaftstheorien
16.11.16
- Buß- und Bettag -
18.11.16
23.11.16
Biopsychologische Theorien
25.11.16
Interaktionistische Theorien
30.11.16
Zusammenfassung und Ausblick
02.12.16
- Reservetermin -
Persönlichkeitsfragebogen
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EINFÜHRUNG: kritische Wertung
Als angehende Psychologen müssen Sie sich
über Ihre ursprüngliche zustimmende oder
ablehnende Reaktion hinaus kritisch und
wissenschaftlich fundiert mit Theorien
auseinander setzen.
→ Kriterien erforderlich
→ Problem: unzureichende Evaluation
Kriterien
Beschreibung
Erklärung
Testbare Konzepte
Umfang
Empirische Validität
Sparsamkeit
Heuristischer Wert
Anwendungsrelevanz
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EINFÜHRUNG: kritische Wertung
• Beschreibung: Identifikation, Ordnung und Vereinfachung
komplexer Phänomene
• Erklärung: (überzeugende) Erklärung für ein Phänomen
• Empirische Validität: Generierung von empirisch testbaren
Vorhersagen
• Testbare Konzepte: Operationalisierbarkeit der Konzepte
(so dass reliable Messung möglich ist)
Maltby et al. (2010). Personality, Individual Differences and Intelligence (2nd edition). Harlow: Pearson
Education Limited.
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EINFÜHRUNG: kritische Wertung
• Umfang: Erklärung einer möglichst große Bandbreite
normalen wie abnormalen Verhaltens
• Sparsamkeit: ökonomisch hinsichtlich der Anzahl der
Konzepte, die zur Erklärung verwendet werden.
• Heuristischer Wert: Stimulation von Interesse und Forschung
im relevanten wissenschaftlichen Feld
• Anwendungsrelevanz: praktische Nützlichkeit
(Beispiel: verbesserte Umweltbedingungen oder bessere
Kontrolle unerwünschten Verhaltens)
Maltby et al. (2010). Personality, Individual Differences and Intelligence (2nd edition). Harlow: Pearson
Education Limited.
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EINFÜHRUNG: Lehre BSc
Modul Persönlichkeitspsychologie (PP)
• 2 Vorlesungen (1. Sem.), 1 Seminar (2. Sem.), Selbststudium
• Modulprüfung mündlich (nach 2. Sem.), Kurzvortrag oder
schriftliche Ausarbeitung im Seminar als Prüfungsvorleistung
• 9 CP
Angestrebte Qualifikation
• Kenntnis zentraler Begriffe, Paradigmen und Methoden der Differentiellen und Persönlichkeitspsychologie sowie klassische und aktuelle
Theorien im Temperaments- und Leistungsbereich einschließlich
biopsychologischer Ansätze.
• Fähigkeit zur selbstständigen Aneignung und kritischen Reflektion
differentiell-psychologischer Theorien, Methoden und empirischer
Befunde, insbesondere vor dem Hintergrund ihrer Relevanz für
assoziierte grundlagenorientierte sowie praxisorientierte Module.
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EINFÜHRUNG: Lehre BSc
Erwerb detaillierten, kritisch reflektierten, vernetzten, anwendbaren Fachwissens
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EINFÜHRUNG: Lehre BSc
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EINFÜHRUNG: Literatur
Lektüre
Basisliteratur
• Stemmler, G., Hagemann, D., Amelang, M. & Bartussek, D. (2011).
Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung (7. Aufl.).
Stuttgart: Kohlhammer.
• Schmitt, M. & Altstötter-Gleich (2010). Differentielle und
Persönlichkeitspsychologie kompakt. Weinheim: Beltz PVU.
Ergänzungsliteratur
• Asendorpf, J. (2007). Psychologie der Persönlichkeit (4. Aufl.).
Heidelberg: Springer.
• Fisseni, H.J. (2003). Persönlichkeitspsychologie (5. Aufl.). Göttingen:
Hogrefe.
Weitere Literatur wird in den jeweiligen Vorlesungen bekannt gegeben.
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EINFÜHRUNG: nächster Termin
Wiederholung
• Womit befasst sich die Differentielle und Persönlichkeitspsychologie?
Individuelle Einzigartigkeit/Unterschiede und ihre ...
• Beschreibung
• Erklärung
• Vorhersage
• Modifikation
• Konsistenz und Stabilität
Lektüre
• Schmitt, M. & Altstötter-Gleich (2010). Differentielle und Persönlichkeitspsychologie kompakt. Weinheim: Beltz PVU.
Kap. 2
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