EU stockt Unterstützung für Kleinstunternehmer auf 1 Mrd

Europäische Kommission - Pressemitteilung
EU stockt Unterstützung für Kleinstunternehmer auf 1 Mrd. EUR auf
Brüssel, 27. Oktober 2016
Seit dem Start der Mikrofinanzierungsinitiativen der EU wurden über 100 Vereinbarungen
mit Mikrofinanzierungsanbietern unterzeichnet; auf diesem Wege sollen mehr als
100 000 Kleinstunternehmer in 23 EU-Mitgliedstaaten unterstützt werden.
Durch die Zusammenarbeit des Europäischen Investitionsfonds (EIF), der Europäischen Kommission
und Mikrofinanzierungsanbietern sollen über 1 Mrd. EUR an Mikrokrediten für Mikrokreditnehmer in der
ganzen EU mobilisiert werden, und zwar im Rahmen des PROGRESS-Mikrofinanzierungsinstruments
und des EU-Programms für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI). Für die Aufnahme eines
solchen Mikrokredits in Frage kommen arbeitslose Kleinstunternehmer, junge Selbstständige,
Minderheiten, Frauen sowie ländliche Gemeinschaften; bei diesen Gruppen kann die Mikrofinanzierung
bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt und der Gesundheitsversorgung sowie in Bezug auf
sozialen Wohnraum und Aus- und Weiterbildung helfen.
Marianne Thyssen, Kommissarin für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und
Arbeitskräftemobilität, erklärte dazu: „Mit der Mikrofinanzierung verbessern wir den Zugang zu
Finanzmitteln und ermöglichen es den Menschen, ihre Fähigkeiten und Talente zu nutzen. Wir sind
davon überzeugt, dass sich hierdurch riesige Chancen für die Schaffung von Arbeitsplätzen eröffnen, da
die Unternehmer mit der Mikrofinanzierung in die Lage versetzt werden, ein Unternehmen zu gründen
und auszubauen. Dank der Förderung durch die EU sind nun mehr Mikrokredite auf dem Markt
verfügbar, die sich in ganz Europa auf über 1 Mrd. EUR belaufen dürften.“
Der Exekutivdirektor des EIF, Pier Luigi Gilibert, führte aus: „Der Beitrag der Mikrofinanzierung
zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Wirtschaftswachstum in der europäischen Wirtschaft tritt immer
deutlicher zutage. Intelligentes und nachhaltiges Wachstum können wir nur dann erreichen, wenn die
Finanzinstrumente, die wir einsetzen, auch gegen die Ausgrenzung bei der Inanspruchnahme von
Finanzdienstleistungen wirksam sind. Mit den Mikrofinanzierungsmitteln in Höhe von 1 Mrd. EUR
können wir es den Menschen ein gutes Stück leichter machen, ein kleines Unternehmen zu gründen
und auszubauen, und dass wir hierzu beitragen, macht uns beim EIF sehr stolz.“
In Brüssel findet heute der zweite Europäische Tag der Mikrofinanzierung statt, der vom Europäischen
Netz für Mikrofinanzierung organisiert wird.
Seit das Programm EaSI angelaufen ist, wurden bereits 33 Vereinbarungen in 18 Ländern
unterzeichnet, mit denen Finanzmittel in Höhe von 660 Mio. EUR bereitgestellt werden konnten, die
mehr als 50 000 Kleinstunternehmern und sozialen Unternehmen zugutegekommen sind.
Kleinstunternehmen und soziale Unternehmen, die im Rahmen von EaSI einen (Mikro)Kredit
beantragen möchten, können sich direkt an eine der Mikrokreditinstitutionen des EIF wenden.
Der EIF leistet keine direkte finanzielle Unterstützung für Unternehmen und Mikrokreditnehmer. Die
Durchführung erfolgt vielmehr über örtliche Finanzmittler, wie etwa Mikrofinanzinstitute,
sozialwirtschaftlich ausgerichtete Finanzinstitute und Garantieeinrichtungen sowie Banken, die in allen
28 EU-Staaten und weiteren am Programm EaSI teilnehmenden Ländern tätig sind. Diese Finanzmittler
stehen in direktem Kontakt mit den interessierten Parteien und unterstützen sie im Rahmen der EaSIBürgschaft.
Mikrofinanzierungsförderung durch die EU
Das europäische Progress-Mikrofinanzierungsinstrument ist 2010 mit dem Ziel eingerichtet worden,
den Zugang zu Mikrokrediten (das sind Darlehen unter 25 000 EUR) zur Gründung oder zum Ausbau
eines Kleinunternehmens zu erleichtern. Inzwischen erfolgt die Mikrofinanzierungsförderung durch die
EU im Rahmen des EU-Programms für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI).
Im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa werden Kleinstunternehmen auch durch den
Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) unterstützt. Bisher hat der Europäische
Investitionsfonds mehr als 220 Finanzierungsvereinbarungen unter Beteiligung des EFSI genehmigt.
Insgesamt belaufen sich die im Rahmen des EFSI mobilisierten Mittel auf 7,5 Mrd. EUR. Von dieser
neuen Finanzierungsquelle dürften rund 290 000 Unternehmensneugründungen, KMU und MidcapUnternehmen profitieren.
Das Programm für Beschäftigung und soziale Innovation
Mit dem Programm für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI) der Europäischen Kommission
werden die EU-Ziele eines hohen Beschäftigungsniveaus, eines angemessenen Sozialschutzes, der
Bekämpfung von sozialer Ausgrenzung und Armut und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen
unterstützt. Das EaSI-Bürgschaftssystem wurde im Juni 2015 eingeführt; es wird von der Europäischen
Kommission finanziert und vom Europäischen Investitionsfonds verwaltet.
Das System unterstützt Finanzmittler, die Mikrokredite für Unternehmen oder Finanzierung für soziale
Unternehmen anbieten. Ziel ist es, den Zugang zu Mikrokrediten für benachteiligte
Bevölkerungsgruppen, die sich selbstständig machen oder ihr Unternehmen weiterentwickeln wollen,
sowie für Kleinstunternehmen zu verbessern, und zwar insbesondere durch Darlehen bis zu
25 000 EUR. Darüber hinaus unterstützt die Europäische Kommission erstmals auch soziale
Unternehmen mit Investitionen von bis zu 500 000 EUR. Die Unterstützung für Mikrofinanz und
soziales Unternehmertum erfolgt derzeit über die EaSI-Bürgschaft, die es Finanzmittlern ermöglicht,
sich in Kleinstunternehmen und sozialen Unternehmen zu engagieren, die ansonsten wegen des Risikos
keine Finanzmittel hätten erhalten können.
Darüber hinaus stärkt die Kommission die soziale Dimension des EFSI sowohl für die Mikrofinanz als
auch für das soziale Unternehmertum. Es wird erwartet, dass die Fördermittel für diesen Bereich
insgesamt (von 193 Mio. EUR im Rahmen des Programms EaSI) auf rund 1 Mrd. EUR aufgestockt
werden und dass dadurch weitere 3 Mrd. EUR mobilisiert werden.
Der Europäische Investitionsfonds
Der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört zur Europäischen Investitionsbank-Gruppe. Seine
Hauptaufgabe ist es, Kleinstunternehmen sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Europa zu
unterstützen, indem er ihnen den Zugang zu Finanzierungsmitteln erleichtert. Der EIF konzipiert und
entwickelt Modelle für Risiko- und Wachstumskapital, Bürgschaften und Mikrofinanzierungsinstrumente,
die speziell auf dieses Marktsegment zugeschnitten sind. In dieser Funktion fördert der EIF die Ziele
der EU in den Bereichen Innovation, Forschung und Entwicklung, unternehmerische Initiative,
Wachstum und Beschäftigung.
Weitere Informationen über die Unterstützung der EU für Mikrofinanzierung und soziales
Unternehmertum:
Das Programm EaSI
Unterstützung der EU für soziales Unternehmertum
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