Nr. 43 - Hallertau.info

WOLNZACHER WOCHE
Nr. 43/16 Montag, 24. 10. 2016
herausgegeben vom
WOLNZACHER ANZEIGER
Viel los in Wolnzach
Der gestrige Tag der offenen Türen geht in
die Geschichte des Veranstalters, des Gewerbeverbands Wolnzach, ein. Die Straßenstände reichten vom San Marco bis weit
in die Elsenheimerstraße, davor und danach
ein Second-Hand- oder Trödelmarkt, im
Zentrum die klassische Dult. Dazwischen
Tausende von Besuchern, ohne dass es
sich staute oder kein Durchkommen mehr
möglich war. Der Hauptgrund für diese Superlative: ein selten warmer und sonniger
Herbsttag, der alle Besucher fröhlich und
unternehmungslustig stimmte. Erst ab 16
Uhr kam das übliche trübe Herbstwetter zurück, aber da waren alle ja schon im Markt.
Großartig zeigte sich auch das Rahmenprogramm: Am Marktplatz spielten mehrere Formationen der Marktkapelle flotte
Musik. Wenn sie in die Luft liegt, wird der
Besuch Wolnzachs zum Erlebnis. Im Rathauskeller zeigte die Künstlergruppe Kaleidoskop unter Regie von Gerti Wetterich
viele Formen der Kunst und des Edelhandwerks, im Hopfenmuseum konnten große
Meister der Kunst zum Thema Hand besichtigt werden, die Pferdewagen brachten
Besucher und vor allem Kinder zum Händemuseum mit seiner neuen Ausstellung
und den Landtechnik-Firmen, der Bürgermarkt bot vieles, mehrere Hüpf- und Fahrgeschäfte für die Kinder etc.
Dazu gesellte sich erstmals das „Fest der
Völker“ in der Preysinghalle, ein Tag des
Mitteinanders, der Anerkennung fremder
Kulturen, des Zeigens der fernen Heimat,
der Integration und Toleranz. Das gemeinsame Trommeln unter Regie von Charly
Böck brachte dies am besten zum Ausdruck. So etwas muss unbedingt wiederholt werden, am besten wieder an einem
Tag der offenen Türen. Die ehrenamtlichen
Flüchtlingsbetreuer haben einiges zu verbessern, sehen aber den ganz großen Nutzen dieses Events.
Dazu kam die politische Präsenz: Hubert
Aiwanger, Chef der Freien Wähler Bayerns, ja inoffiziell Deutschlands, stand ab
15.20 Uhr den Passanten zur Diskussion.
Das wertet natürlich den Markt auf, obwohl Aiwanger hier in Wolnzach seine politische Laufbahn begann. Es ist aber auch
nicht selbstverständlich, dass Bürgermeister Jens Machold diesen Bürgerservice an
jedem Tag der offenen Türen seinen Wolnzachern bietet. Die CSU zeigte an ihrem
Stand die Pläne zum Umbau der Siegelhalle und suchte die Diskussion mit den Bürgern. Viele von ihnen wollten aber nur einen ersten Eindruck gewinnen.
Nach so viel Laufen im Markt genossen die
Besucher jede Sitzmöglichkeit, besonders
wenn sie so bequem sind wie bei Julia’s
Café. Es passte einfach alles. Glückwunsch
an den Gewerbeverband, die Gemeinde, die
Künstler, die Ehrenamtlichen und Organisatoren des Fests der Völker. E. Kastner
Die Termine der Woche
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Erstes Fest der Völker: Mit Musik
und Tanz verstehen sich fremde Menschen miteinander viel leichter – das
war beim „Fest der Völker“ in der Preysinghalle zu merken. Mitglieder des Arbeitskreises Asyl hatten zusammen mit
in Wolnzach lebenden Flüchtlingen ein
„Völkerverständigungs-Fest“ organisiert,
in dem Musik und Tanz dominierten,
aber auch die Möglichkeit bestand, sich
zusammen an einen Tisch zu setzen und
miteinander zu reden.
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Ein Händedruck auf die Zukunft: Eine vierwöchige Sonderausstellung „Hand und Kunst“ zum 20-jährigen Bestehen des
Wolnzacher Museums zur Kulturgeschichte der Hand wurde am letzten Samstagnachmittag eröffnet. Gleichzeitig ist dies eine
Hommage an Norbert Nemetz, der Initiator und Betreiber des Museums ist. Eine ganze Reihe von Künstlern setzen sich mit ihrer
Ausstellungsbeteiligung für den Fortbestand der Sammlung ein.
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20 Jahre Händemuseum
Das Museum zur Kulturgeschichte der
Hand feierte am Samstag Geburtstag.
Dazu hatten Künstler des Berufsverbands
der Bildenden Künstler, Sektion Nord/
Ingolstadt, eine Sonderausstellung inszeniert. Die beiden ersten Räume des Museums auf der Rückseite der Werkzeugschleiferei Linner wurden ausgeräumt
und 18 Künstler hatten eigene Arbeiten
zum Thema Hand angefertigt und stellen sie dort aus. Die Idee dazu kam von
BBK-Mitglied Hans Dollinger, der für
die Sonderschau eine große Hand aus Ton
formte, brannte und lasierte. Unterstützung bekam er von seinem Weggefährten Tom Neumaier, der mit Handschuhen
eine sehr ansprechende Fingerskulptur
formte, getreu dem Motto neue Verwendung alter Traditionsgegenstände.
Durch den großen Einfluss von Tom
Neumaier beim BBK kam es schnell
zum Entschluss, dass die Gruppe einmal
nach Wolnzach zieht. Präsident Viktor
Scheck ließ es sich nicht nehmen, unter
den Künstlern zu sein und hielt auch zur
Eröffnung eine Rede neben der Ansprache von Dr. Isabella Kreim, der Kunstexpertin Ingolstadts schlechthin. Norbert Nemetz, der Museumsgründer, -re-
alisator und ständige Sponsor – alles ist
von ihm geschaffen und finanziert worden – erlebte am Samstag einen Glückstag. Die Begeisterung sprudelte aus ihm
nur so heraus. Er ließ es sich nicht nehmen, die ganze Gesellschaft ins gegenüberliegende Restaurant „La Stalla“
einzuladen. Auch Musik gesellte sich
dazu. Ein sehr schöner Ausklang, den
die Künstler so selten erfahren.
Mit dem Geburtstag wurde auch klar,
welche kulturelle Leistung in diesem
Museum steckt und wieviele Besucher
aus der ganzen Welt es schon angezogen hat. Es gibt nirgendwo ein anderes
Händemuseum. Doch in den letzten
Jahren litt es unter der Veränderung des
Eingangs, die Kosten für Personal und
Miete konnten durch die Eintrittsgelder
bei weitem nicht mehr geleistet werden.
So stehen die Überlegungen, Norbert
Nemetz von dieser Bürde zu befreien
und einen neuen Standort im Zentrum
Wolnzachs zu finden.
Diese Sehnsucht schwang am Samstag ganz deutlich mit. Marianne
Strobl und weitere Mitstreiter haben
sich die Standortsuche auf die Fahnen
geschrieben. Für Wolnzach ergäben sich
viele Impulse aus der Verlagerung dieses
Schatzes. Derzeit sind die Bilder aus den
beiden ersten Räumen im Hopfenmuseum ausgestellt – viele große Namen,
eine herrliche Kollektion. Plötzlich werden diese Schätze in neuem Licht gesehen und bekommen ihre Faszination. So
würde es dem ganzen Museum ergehen,
wenn es einen neuen Standort bezöge.
Norbert Nemetz drohte schon einmal,
die Sammlung nach auswärts zu geben.
Doch am Samstag wurde klar, dass dies
nur aus einer Verzweiflung heraus kam,
die so nicht mehr besteht. Das HändeMuseum bleibt also dem Markt. Vielleicht ist die Verlagerung wichtiger, als
ein neues Kulturzentrum am Ortsrand zu
errichten. In Anbetracht des Alters des
Schöpfers drängt die Zeit. Er soll ja an
der Umsiedlung noch voll aktiv mitwirken. Es genügt nicht, Norbert Nemetz das
Bundesverdienstkreuz umzuhängen – für
die Errichtung des Deutschen Hopfenmuseums. Wir sollten ihm einen Ruhestand
gönnen, der so lange nicht möglich ist, als
er das Händemuseum zu finanzieren hat.
Lob und Anerkennung tun gut, aber eine
Verlagerung ins Zentrum unter neuer Trägerschaft ist besser.
E. Kastner
Bürgerdialog mit Aiwanger: „Da riat
si was“, so war der erste Kommentar von
Hubert Aiwanger, Bundes- und Landesvorsitzenden der Freien Wähler, als er nach
rund 20 Minuten Fußmarsch endlich den
Stand seiner Parteifreunde erreichte. Dass so
viel los war, das freute Aiwanger ungemein,
denn schließlich war er nach Wolnzach gekommen, um mit den Bürgern ins Gespräch
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zu kommen.
Ein Leuchtturmprojekt für Wolnzach:
Welchen Stellenwert haben kulturelle Veranstaltungen in einer Gemeinde? Diese Frage
war Dreh- und Angelpunkt der vergangenen
Wolnzacher Gemeinderatssitzung, oder anders formuliert, realisiert man die Kulturhalle, oder lässt man die Finger von der alten
Hopfensiegelhalle.
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Flaniermeile Preysingstraße: Schon um 13.00 Uhr war der Volksfestparkplatz bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein Bild, das sich auch auf Wolnzachs Flaniermeile fortsetzte. Menschen über Menschen drängten sich
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entlang der zahlreichen Stände auf der Preysingstraße. Diese Seite ist ausdruckbar aus dem Internet: www.hallertau.info als pdf zum Download