Umfrage: Deutsche fühlen sich von Cyber

Psychologie aktuell: Umfrage: Deutsche fühlen sich von Cyber-Terror bedroht
28-10-16
Umfrage: Deutsche fühlen sich von Cyber-Terror bedroht
Die Angst vor Terroranschlägen hat auch den Cyber-Raum erobert: Zwei Drittel der
Bevölkerung halten die Gefahr für groß oder sehr groß, dass staatliche Stellen und kritische
Infrastrukturen in Deutschland über das Internet angegriffen werden. Das ist ein Ergebnis einer
Umfrage, die das Institut für Demoskopie Allensbach und das Centrum für Strategie und
Höhere Führung im Auftrag der Deutschen Telekom durchgeführt haben. Die Ergebnisse
veröffentlicht die Telekom im Sicherheitsreport Bevölkerung 2016.
Noch nie seit der ersten Befragung im Jahr 2011 war die Bevölkerung so besorgt um ihre Sicherheit
wie heute. Der von Allensbach ermittelte so genannte Risikoindex, der die Stimmungslage abbildet,
stieg von 474 Punkten im Jahr 2015 auf 491 Punkte und liegt damit sogar noch über dem bisherigen
Spitzenwert von 489 Punkten im Jahr 2013. Besonders der sprunghafte Anstieg der Angst vor
Terroranschlägen ist auffällig. Gaben 2015 noch 28 Prozent der Befragten an, sich große Sorgen über
Terroranschläge zu machen, sorgen sich heute 45 Prozent.
Neben dem generellen Sicherheitsempfinden der Menschen in Deutschland, beschäftigt sich der
Sicherheitsreport Bevölkerung 2016 mit den Schwerpunktthemen Schutz des eigenen
Smartphones vor Cyber-Angriffen, privater E-Mail-Verschlüsselung, und Cloud-Diensten.
Sorgloser Umgang mit dem Smartphone
Auch wenn mittlerweile 66 Prozent der Bevölkerung ein Smartphone besitzen, hält weniger als ein
Drittel es für wahrscheinlich, dass ihr Gerät angegriffen wird - und unterschätzen damit, dass
Smartphones als leistungsfähige Computer im Taschenformat immer häufiger angegriffen werden.
Immerhin ist ein Großteil der Smartphone-Nutzer im Umgang mit den Geräten vorsichtig, oder ergreift
Sicherheitsmaßnahmen: So öffnen etwa 83 Prozent keine Anhänge von unbekannten Absendern, 77
Prozent laden keine Daten von verdächtig erscheinenden Quellen herunter. Fast jeder Dritte installiert
regelmäßig Updates seines Betriebssystems.
Das Sicherheitsverhalten von älteren Smartphone-Besitzern unterscheidet sich dabei von dem der
jüngeren: Ältere Smartphone-Nutzer achten etwa häufiger darauf, keine unbekannten Nummern
zurückzurufen und deaktivieren bestimmte Funktionen des Smartphones wie mobile Daten, Bluetooth
oder GPS, wenn sie sie nicht benötigen. Außerdem laden sie eher nur Apps herunter bzw. nutzen
Apps, die nicht automatisch auf sensible Anwendungen wie WLAN oder GPS zugreifen. Jüngere
Smartphone-Nutzer aktualisieren in höherem Anteil regelmäßig ihr Betriebssystem, um
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Sicherheitslücken zu schließen.
Nur jeder Dritte verschlüsselt seine E-Mails
E-Mail Verschlüsselung ist immer noch kein gängiges Mittel, um seine vertraulichen Daten zu
schützen. Obwohl zwei Drittel der Bevölkerung die Verschlüsselung privater Mails wichtig oder sogar
sehr wichtig findet, verschlüsselt nur ein Drittel der Nutzer E-Mails tatsächlich. Als häufigster Grund für
die fehlende Verschlüsselung wird Bequemlichkeit genannt.
Cloud-Lösungen haben ein Image-Problem
Jeder dritte Internetnutzer speichert Daten mittlerweile in der Cloud. Gleichzeitig halten selbst über die
Hälfte der Nutzer solcher Dienste Cloud-Lösungen für unsicher. Deutsche Anbieter genießen dabei
immerhin mehr Vertrauen als Wettbewerber aus dem Ausland: Ein Viertel aller Befragten sehen ihre
Daten bei deutschen Anbietern besser geschützt als bei amerikanischen. Dennoch sind mit Dropbox,
Apple und Google die drei meistgenutzten Cloud-Dienstanbieter amerikanische Unternehmen.
www.telekom.com/verantwortung/sicherheit/news/323850
Gerhold, L.: Umgang mit makrosozialer Unsicherheit
Bewältigung gesellschaftlich-politischer Phänomene
Zur individuellen Wahrnehmung und
Pabst, 288 Seiten, ISBN 978-3-89967-557-3
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