Perspektiven der Kardiologie 2/2016 AKUTES KORONARSYNDROM Editorial Wie geht es nach der Akutphase weiter? Ein Drittel der Patienten im arbeitsfähigen Alter, die sich nach einem akuten Koronarsyndrom in einem Herz-Rehabilitationsprogramm befinden, leiden an leichten kognitiven Beeinträchtigungen. Das zeigt eine Studie, die kürzlich auf dem Europäischen Kardiologiekongress (ESC) in Rom präsentiert wurde. „Das ist ein hoher Prozentsatz“, so Prof. Dr. med. Heinz Völler von der Universität Potsdam. „Die kognitiven Beeinträchtigungen scheinen eher mit sozialen Parametern assoziiert zu sein, weniger mit dem klinischen Verlauf der Herzerkrankung. Jetzt sind weitere Untersuchungen notwendig, um die Auswirkungen dieser Beobachtung auf die Ergebnisse der Rehabilitations-Bemühungen und die Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit zu erheben.“ Für Völler sind die jetzigen Ergebnisse aber schon deshalb relevant, weil die umfassenden Informations- und Aufklärungsmaßnahmen im Rahmen eines KardioRehabilitationsprogrammes ausreichende kognitive Fähigkeiten voraussetzten. Kognitive Beeinträchtigungen fanden sich mit größerer Häufigkeit bei den Parametern Rauchen, schwere körperliche Arbeit, erstmaliges akutes Koronarsyndrom oder längerem Krankenstand vor dem Ereignis. Die aktuelle Studie ist eine gute Ergänzung für zwei Artikel, die Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, in dieser Ausgabe der Perspektiven finden. Sie betreffen die Sekundärprävention nach akutem Koronarsyndrom und die kardiologische Rehabilitation. Sebastian F. Mause, Nikolaus Marx 4 BNP UND NT-PROBNP Zwei kardiale Marker werden „erwachsen“ 10 Andreas Luchner, Christoph Birner, Ulrich Laufs POSTREANIMATIONSTHERAPIE Klare neue Strategien, aber noch offene Fragen 14 Hendrik Drinhaus, Angeliki Stratogianni, Volker Schick, Thorsten Annecke, Bernd W. Böttiger, Stephan A. Padosch KARDIALE MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE Ist Gadolinium mit Risiken für die Patienten behaftet? 20 Sebastian Kelle, Henning Steen FORTGESCHRITTENE HERZINSUFFIZIENZ Dauerhafte linksventrikuläre Unterstützung statt Organ 25 Martina Lenzen-Schulte BEWEGUNGSTHERAPIE UND PATIENTENSCHULUNG Nicht genügend eingesetzt 28 Rainer Schubmann CHEST PAIN UNITS 32 Erste Erfahrungen Thomas Münzel, Stefan Perings, Felix Post LAIENREANIMATION Prüfen, Rufen, Drücken Dr. med. Vera Zylka Menhorn Ressortleiterin Medizinreport/Perspektiven Perspektiven der Kardiologie 2/2016 | Deutsches Ärzteblatt 36 Titelbild: Per Infrarot ins Gefäß schauen: Die Optische Kohärenz-Tomografie (OCT) optimiert die kardiologische Diagnostik während des Kathetereingriffs. Die räumliche Auflösung der OCT-Bilder ist rund zehnmal höher als bei vergleichbaren Darstellungstechniken und beträgt ein Hundertstel Millimeter. Damit kann die Gefäßwand fast wie durch ein Mikroskop betrachtet werden. . Foto: David M. Leistner 3
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