w w w.academyofspor ts.de L E SEPROBE w w w.campus.academyofspor ts.de Personalwirtschaft online-campus Auf dem Online Campus der Academy of Sports erleben Sie eine neue Dimension des Lernens: Ein innovatives, integratives Konzept, das Lernen, Informieren und Kommunizieren sinnvoll verbindet. www.campus.academyofsports.de Unser Online Campus stellt eine optimale Erweiterung der Lernmedien dar und bietet Ihnen viele Vorteile. Als Teilnehmer einer Ausbildung oder eines Fernstudiums haben Sie einen Zugang zum Online Campus und können die vielfältigen Funktionen uneingeschränkt nutzen. jetzt einloggen und durchstarten unter: www.campus.academyofsports.de Als Teilnehmer eines Fernstudiums können Sie dessen Verlauf über den Online Campus optimal abrufen. Aber auch Lehrskripte herunterladen, Lernerfolgskontrollen ablegen, Präsenzphasen buchen und Noten einsehen. 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Campus-Startseite Campus-Studienverlauf Campus-Lerngruppen Campus-Apps Lehrskript Kapitel 2 - Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung e 2.1 Organisationsgestaltung als Aufgabe des Personalmanagements 2.1.1 Betrieblicher Produktionsprozess und Arbeitsorganisation rob 2.1.2 Organisatorische Regelungen im Personalmanagement 2.1.3 Das tayloristische Organisationsmodell der Arbeit 2.1.4 Prozessorientierung und Ganzheitlichkeit der Arbeit 2.2 Strukturprinzipien der Arbeitsorganisation 2.2.1 Überorganisation vs. Unterorganisation 2.2.2 Das flexible Unternehmen 2.2.3 Arbeitsteilung - Art und Mengenteilung Le se p 2.2.4 Konfiguration und Koordination 2.2.5 Delegation der Befugnisse 2.2.6 Formalisierung der Arbeitsabläufe 2.3 Formen der Arbeitsgestaltung 2.3.1 Persönlichkeitsfördernde Arbeitsgestaltung 2.3.2 Das Gruppenarbeitskonzept 2.3.3 Praxisbeispiel "Fertigungsinsel" 2.3.4 Die Führungskraft in der Fertigungsinsel-Organisation 2.4 Grundzüge der Arbeitszeitgestaltung und Arbeitszeitflexibilisierung 2.4.1 Arbeitszeitgestaltung 2.4.2 Arbeitszeitsouveränität vs. strategische Erfolgsfaktoren 2.4.3 Arbeitszeitmanagement Seite 25 von 195 Lehrskript 2.4.4 Gestaltung von betrieblichen Arbeitszeitmodellen 2.4.5 Starre Arbeitszeitsysteme e 2.4.6 Starre Arbeitszeit - Teilzeit und Schichtarbeit 2.4.7 Flexibilitätsmodelle - Klassische Gleitzeit 2.4.8 Flexibilitätsmodelle - Sonderformen der Gleitzeit Le se p rob 2.4.9 Aktuelle Tendenzen der Arbeitszeitgestaltung Seite 26 von 195 Lehrskript Lernorientierung Nach Bearbeitung dieses Kapitels werden Sie: rob e Die Organisationsgestaltung in Form von Produktionsprozess und Arbeitsorganisation überblicken, das tayloristische Organisationsmodell der Arbeit kennen sowie die Prozessorientierung und Ganzheitlichkeit der Arbeit beschreiben können, Die verschiedenen Aspekte der Strukturprinzipien der Arbeitsorganisation kennen, Die verschiedenen Formen der Arbeitsgestaltung wie persönlichkeitsfördernde Arbeitsgestaltung, Gruppenarbeitskonzept kennen und anhand eines Praxisbeispiels verstehen, Le se p Die Grundzüge der Gestaltung und Flexibilisierung von Arbeitszeit beschreiben und voneinander abgrenzen können. Seite 27 von 195 Lehrskript e Um die Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung als Aufgabe des Personalmanagements einordnen zu können ist es notwendig, zunächst bestimmte Aspekte der Aufbau- und Ablauforganisation in größere betriebliche Zusammenhänge zu bringen. Aufbau- und Ablauforganisation beschreiben die vertikale und horizontale Vernetzung von Strukturen der Arbeitsgestaltung im Betrieb. rob In den letzten Jahren haben sich hier nach der tendenziellen Abkehr von tayloristischen Bürokratiemodell neue Formen der Arbeitsorganisation und Gestaltung von Fertigungsprozessen gebildet, die auf innovative Managementkonzepte zurückzuführen sind und Konzepte der Prozessorganisation in den Mittelpunkt rücken. Fragen der Arbeitsorganisation, d.h. Strukturierung und Gestaltung von Arbeitsprozessen, gehören spätestens seit der "japanischen Herausforderung" im Automobilbau (Toyota-System) zu den zentralen Themen strategischer Unternehmensführung und des Unternehmenserfolges. Le se p 2.1 Organisationsgestaltung als Aufgabe des Personalmanagements Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung befassen sich mit den Fragen der Arbeitswissenschaft, d.h. mit der Analyse und Bewertung von Arbeitstätigkeiten und der ganzheitlichen Planung von umfassenden Arbeitssystemen. Abbildung 2 - Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung Seite 28 von 195 Lehrskript 2.1.1 Betrieblicher Produktionsprozess und Arbeitsorganisation rob e Die wachsenden Aufgabenmengen und die verschiedenartigen Aufgabeninhalte machen eine betriebliche Arbeitsteilung und Spezialisierung erforderlich. So kommt es zur horizontalen und funktionalen "Spezialisierung" auf Einkauf, Verkauf, Buchhaltung, Finanzierung, Betreuung eines bestimmten Produktes oder eines abgegrenzten Gebietes. Der Arbeitsprozess wird damit aufgefächert. Es werden leistungsfähige Einheiten für abgegrenzte Aufgabengebiete zur Lösung spezieller Probleme gebildet ("organisatorische Differenzierung"). Diese Arbeitsteilung zweckmäßig zu gestalten stellt den einen Kern der organisatorischen Gestaltungsaufgabe dar. Eine weitere Herausforderung liegt in der Arbeitsvereinigung. Le se p Die Gestaltung der Arbeitsorganisation gilt als Teil des Managements der Unternehmensführung, also als eine Aufgabe der Führungskräfte. Der Zielerreichung in Unternehmen dient ein Prozess der Leistungserstellung und Leistungsverteilung (Realgüterprozess). Abbildung 3 – Das Unternehmen als soziotechnisches System in seiner Umwelt Das Unternehmen als offenes soziotechnisches System bezieht von seiner Umwelt einen bestimmten Input, den es nach einer Umformung vor allem in der Fertigung in eben diesem Realgüterprozess als Output wieder an die Umwelt abgibt. Seite 29 von 195 Lehrskript 2.1.2 Organisatorische Regelungen im Personalmanagement rob e Für das strategische Personalmanagement stellt sich heute die Frage, auf welche Weise man bei der Gestaltung der Organisation des Betriebes durch immer stärkere Rationalisierung Produktivitätsfortschritte erzielen kann sowie unter Aspekten des Human-Resource-Managements die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter verbessert und gefestigt wird. Organisatorische Regelungen geben eine dauerhafte Ordnung vor. Sie strukturieren Situationen und Abläufe, geben den Menschen Anweisungen, wie sie in bestimmten Situationen verfahren sollen und verleihen Handlungseffizienz und Verhaltenssicherheit. Jede betriebliche Organisation erfordert die Zerlegung der Aufgabengesamtheit in Teilaufgaben, die wiederum funktional und skalierbar gegliedert und koordiniert werden müssen. Le se p Durch diese Aufteilung entstehen einzelne Arbeitsplätze, die jeweils mit bestimmten Aufgaben verbunden sind. Hier entsteht das Problem, wie die Aufgaben am sinnvollsten in Teilaufgaben zerlegt und auf die einzelnen Mitarbeiter (Stellenbildung) aufgeteilt werden können. Ziel ist ein effizienter, kontinuierlicher Ablauf des Betriebsgeschehens. Gleichzeitig sollte die Aufgabenstrukturierung unter Berücksichtigung von Arbeitszufriedenheitsaspekten erfolgen. 2.1.3 Das tayloristische Organisationsmodell der Arbeit In vielen Betrieben herrschen immer noch traditionelle Organisationsformen vor, bei denen die Aufgaben in möglichst kleine Teilschritte (Spezialisierung) zerlegt und der Mitarbeiter meist nur noch wenige Handgriffe auszuführen hat. Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang die lang praktizierte, konsequente Trennung von "Hand- und Kopfarbeit". Grundlage dieser Entwicklung war das Konzept des "ScientificManagement" des amerikanischen Ingenieurs Frederick Winslow Taylor (1911), das davon ausging, dass der Industriearbeiter eine einfache Arbeit ohne Verantwortung erledigen will, da sein Ziel nur darauf ausgerichtet sei, mit wenig Arbeit möglichst viel Geld zu verdienen (Homo oeconomicus). Ziel dieser extremen Arbeitsteilung war es, Leistungssteigerungen durch erhöhte Geschicklichkeit, Zeitersparnis, Ergonomisierung der Arbeitsabläufe und den Einsatz von immer produktiveren Maschinen zu erreichen. Seite 30 von 195 Lehrskript e Ein zentrales Element der tayloristischen Organisationslehre ist die Annahme, der Mensch als Produktionsfaktor arbeite "leider" nicht so gut, präzise und anspruchslos wie die Maschine. Daraus resultierte das Bestreben, das menschliche Verhalten in der Arbeit so gut wie irgend möglich dem Funktionieren von Maschinen anzugleichen. Für die Entstehungszeit des Konzeptes von Taylor bedeuteten die von ihm entwickelten Gedanken und Instrumente allerdings eine Revolution im Denken der Führungskräfte. rob Im Zeitalter der industriellen Massenproduktion von weitgehend uniformen Gütern überwogen die Vorteile des tayloristischen Organisationsmodells: kurze Einarbeitungszeit durch Anlernen niedriges Qualifikationsniveau festumrissene repetitive Aufgabe hohe Entscheidungsgeschwindigkeit bei der Umsetzung (autoritärer) Führungsanweisungen rationalitätsfördernd und kostensenkend Le se p Mit wachsender Technisierung und immer besser ausgebildeten Mitarbeitern überwiegen jedoch die Nachteile des tayloristischen Organisationsmodells: hohe einseitige Belastung Monotonie in den Verrichtungen Demotivation geringe Identifikation mit der Arbeit Abbau von verantwortungsbewusstem Handeln Sinnentleerung bei der Arbeit 2.1.4 Prozessorientierung und Ganzheitlichkeit der Arbeit Die zunehmende Differenzierung der Kundenbedürfnisse erfordert von den Unternehmen ein hohes Maß an organisatorischer Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Die Mitarbeiter haben erhöhte Dispositionsbefugnisse aufzuweisen. Optimierungskriterium der Organisation ist also Flexibilität und Reaktionsfähigkeit auf heterogene und schnell wechselnde Kundenanforderungen. Damit aber hat die tayloristische Organisationsform ausgedient und bislang zentral erfüllte Planungs-, Steuerungs- und Kontrollaufgaben müssen zukünftig viel stärker in Umsetzung einer kundenorientierten Personal- und Organisationsstrategie auf sich selbststeuernde Arbeitsgruppen (Gruppenarbeit) übertragen werden. Die Organisationsarbeit verlagert sich weg vom bürokratischen Perfektionieren rational gestalteter, formaler Ordnungen hin zum Schaffen von Rahmenordnungen, in denen sich die HumanSeite 31 von 195 Lehrskript e Resources voll entfalten können. Die Arbeitsorganisation des Human-Resource-Management bindet die Menschen ein und berücksichtigt, dass sie einen gesamten Produktprozess (Ganzheitlichkeit der Arbeit) gestalten. Erfahrungsgemäß wird dort die Motivation gesteigert, wo Mitarbeiter komplexe Arbeitsfelder (Prozesse) weitestgehend selbstständig bearbeiten können. rob Für die Arbeitsorganisation bedeutet das im Einzelnen Vernetzung zersplitterter Arbeitsfelder (Aufgabenintegration und Ganzheitlichkeit der Arbeit) Übergeben der Gesamtverantwortung für einen Kunden (Entscheidungs- und Verantwortungsdelegation) Übertragen der Verantwortung für einen ganzen Arbeitsprozess an Mitarbeiter und Teams (Prozessorientierung) 2.2 Strukturprinzipien der Arbeitsorganisation Le se p Die betriebliche Organisationslehre verwendet unterschiedliche Organisationsbegriffe: Der funktionale Organisationsbegriff behandelt die Frage, wie zielgerichtetes Arbeiten zweckmäßig aufgeteilt werden kann und wie die Teilaufgaben wieder koordiniert werden können. Die bewusst geschaffenen, dauerhaften Regelungen zur Differenzierung und Integration schlagen sich schließlich in einer Organisationsstruktur nieder. Der instrumentale Begriff sieht für die im Unternehmen arbeitenden Menschen bestimmte "Rollen", d.h. konkrete Verhaltens- bzw. Handlungserwartungen. Es ist klar, dass mit Entwurf und Vorgabe von Rollen die Mitarbeiter die Rolleneinhaltung und damit die Erreichung der Unternehmensziele noch nicht gewährleisten. Dies zu versuchen ist dann Gegenstand der Personalführung. Der institutionelle Organisationsbegriff schließlich stellt das Unternehmen als eine Organisation dar. Da die bewusst geschaffenen dauerhaften Regelungen der Organisation zur Rigidität, Verkrustung und Bürokratisierung neigen und so die Anpassungsbereitschaft der Unternehmensstruktur hemmen, werden immer größere Handlungsspielräume der Mitarbeiter im Sinne von Improvisation und Disposition notwendig, um dem System die notwendige Flexibilität zu verleihen. Seite 32 von 195 Lehrskript 2.2.1 Überorganisation vs. Unterorganisation rob e Für die strategische Unternehmensführung ist ein Mix der drei Strukturelemente Organisation Improvisation Disposition sinnvoll, um die Erfordernisse der "atmenden Organisation" zu erfüllen. Es geht darum, stets den "optimalen Organisationsgrad" zu suchen und durch den Einsatz von Organisation, Disposition und Improvisation die Balance zwischen "Unterorganisation" und "Überorganisation" zu halten. Fallweise Regelungen zur Arbeitsverteilung und Arbeitsvereinigung dürfen solange durch generelle Regelungen ersetzt werden, wie Routinevorgänge zu bearbeiten sind. Le se p Unterorganisation liegt vor, wenn noch Routinearbeiten existieren, die fallweise geregelt sind. Hier wird die wichtige Entlastungsfunktion der organisatorischen generellen Regelung nicht genutzt. Ein immer weiteres Fortschreiten der generellen Regelung über den optimalen Organisationsgrad hinaus führt zur Überorganisation oder Bürokratisierung, die durch die standardisierte Regelung verschiedenartiger Tatbestände gekennzeichnet ist. Da organisatorische Regelungen auf die Arbeitsausführung der Mitarbeiter wirken, führt eine solche Überorganisation zur Ineffizienz, Bürokratie, Verkrustung und Starrheit des Systems und bei den Mitarbeitern zum "Dienst nach Vorschrift". Es ist eine zukunftsweisende Forderung, den Mitarbeitern immer wieder genügend Entscheidungsspielraum zu geben, um bei ungeplanten und unvorhergesehenen oder plötzlich eintretenden Ereignissen schnell Maßnahmen der Arbeitsveränderung ergreifen zu können. Dies nennt man Improvisation, d.h. Maßnahmen die sich lediglich auf kurze Dauer bzw. vorläufige Bearbeitung beziehen. 2.2.2 Das flexible Unternehmen Verbraucher stellen höhere Ansprüche als jemals zuvor und geben sich nicht mit einfachen Standardprodukten zufrieden. Durch den Wettbewerb auf dem Markt werden Unternehmen gezwungen, ihre Produktion so zu organisieren, dass sie den wechselnden Kundenwünschen entsprechen können. Daraus ergibt sich ein Bedarf an engen Verbindungen zwischen Markt und Produktion, ein Bedarf an der Fähigkeit zu ständiger Neuerung und Verbesserung und an einem hohen Maß an Flexibilität bei der Arbeitsgestaltung. Wettbewerbsfähigkeit und Erfolg beruhen dann immer mehr auf der Innovationsfähigkeit und Seite 33 von 195 Lehrskript Anpassungsfähigkeit von Firmen. Überleben und expandieren werden eher die innovativsten und flexibelsten Unternehmen. e Dieses neue Konzept eines kontinuierlichen Wandlungsprozesses wird manchmal als Konzept des "flexiblen Unternehmens" bezeichnet, mit Arbeitsplätzen, die auf starkem Vertrauen und hoher Qualifikation beruhen. Hier gibt es nicht nur ein Modell, sondern eine unbegrenzte Vielzahl von Modellen, die ständig an die jeweilige Firma und ihre Arbeitnehmer angepasst werden. rob Bei dem neuen flexiblen Unternehmen handelt es sich um eine Arbeitsorganisation mit hohen Ansprüchen. Dies gilt für die Einführung einer neuen Organisation, aber auch für die Anforderungen an Qualifikationen und Kompetenzen sowie für die Entwicklung der Arbeitsbeziehungen. In den neuen dezentralisierten, vernetzungsorientierten Unternehmen reichen Arbeitnehmer nicht Arbeitsaufgaben aneinander weiter, sondern sie führen ein ganzes Spektrum von Aufgaben durch. Le se p Es lässt sich also beobachten, dass sich bei der Arbeitsorganisation ein grundlegenderer Wandel andeutet - ein Übergang von rigiden Produktionssystemen zu einem flexiblen unbegrenzten Prozess organisatorischer Entwicklung, einem Prozess, der neue Möglichkeiten für Lernfähigkeit, Innovation und Verbesserungen und damit für eine gesteigerte Produktivität bietet. Soll es zu einem nachhaltigen Wandel kommen, so müssen die Mitarbeiter selber einbezogen werden, und damit dies geschehen kann, muss man ihnen die Möglichkeit geben, Bewertungen vorzunehmen, soziale Kontakte zu entwickeln und Lernprozesse zu durchlaufen. Seite 34 von 195 Lehrskript 2.2.3 Arbeitsteilung - Art und Mengenteilung rob e Es wird zwischen zwei Grundformen der Arbeitsorganisation unterschieden: Mengenteilung: die Arbeitsaufgabe wird quantitativ unter mehreren Mitarbeitern aufgeteilt Artteilung oder Spezialisierung: der gesamte Arbeitsablauf in verschiedene kleinere Arbeitsabschnitte aufgeteilt Le se p Ziel der Artteilung oder Spezialisierung ist es, die Bearbeitungszeit durch Spezialisierung auf wenige Arbeitsvorgänge zu verkürzen und damit die Mengenleistung zu erhöhen und die Qualität gleichmäßig zu verbessern. Die Artteilung bzw. Spezialisierung wurde durch die Methoden von Taylor differenziert und in der Automobilindustrie von Henry Ford mit einer perfektionierten Form in die Praxis (Automobilfertigung) umgesetzt (Bandarbeit > "Fordismus"). Abbildung 4 - Mengenteilung Abbildung 5 - Bandarbeit Nachteilig bei der tayloristischen Spezialisierung ist die Reduktion auf wenige gleichförmige Arbeitshandlungen, die keinen Belastungswechsel ermöglichen und damit eine hohe Seite 35 von 195 Lehrskript e Beanspruchung bei den Beschäftigten bewirken. Ebenso ermöglicht eine extreme Artteilung eine dramatische Einengung der Persönlichkeitsentfaltung und Vereinseitigung der Arbeit, da die Handlungs- und Entscheidungsspielräume des Mitarbeiters stark eingeschränkt sind. rob Eine Mengenteilung hat jedoch tendenziell den Vorteil, dass durch die Anforderungsvielfalt bei der Komplettbearbeitung eines Teils ein Qualifizierungsanreiz besteht und die Mitarbeiter motivierter sind, sich stärker mit der Arbeit identifizieren können und damit einen höheren Arbeitszufriedenheitsgrad erreichen. Ebenso kann sich ein Arbeitssystem mit Mengenteilung leicht und flexibel an unterschiedliche Fertigungsmengen anpassen, da alle Mitarbeiter dieses Systems Mehrfachqualifikationen besitzen, die ihnen die ganzheitliche Bearbeitung ermöglichen. 2.2.4 Konfiguration und Koordination Le se p Die Organisationslehre zeigt, dass es neben den Grundformen Spezialisierung und Mengenteilung im wesentlichen noch drei weitere Prinzipien gibt, mit denen man jede Organisationsstruktur vollständig beschreiben bzw. die Organisationsgestaltung variieren kann: Konfiguration Entscheidungsdelegation (Zentralisierung vs. Dezentralisierung) Formalisierung Um ein abgestimmtes, auf eine gemeinsame Ordnung hin ausgerichtetes, koordiniertes Verhalten der im Zuge der Arbeitsteilung geschaffenen Stellen, Abteilungen und Bereiche mit ihren verschiedenen Zuständigkeiten zu gewährleisten, müssen die "Wege" geregelt sein, auf denen Informationen beschafft bzw. weitergegeben werden. Es geht um das Leitungssystem in dem aufgabenbezogene Kommunikation abläuft und in dem Weisungen von einer Stelle an andere weitergegeben werden. Die Gestaltung der Wege, auf denen die innerbetriebliche Kommunikation abläuft, wird als Konfiguration bezeichnet. Über die Entscheidungsdelegation wird im Anschluss an den Weg, auf dem Informationen und Anweisungsbefugnisse "laufen", nun das Ausmaß festgelegt, inwieweit Entscheidungsbefugnisse an der Unternehmensspitze bzw. bei der vorgesetzten Instanz zentralisiert werden bzw. bis zu welchem Grad Entscheidungsverantwortungen "nach unten" weitergegeben werden. Seite 36 von 195 Lehrskript rob e Eine totale Zentralisation der Entscheidungskompetenzen liegt vor, wenn alle Entscheidungsbefugnisse bei der Unternehmensspitze konzentriert sind. Eine solche Konstellation ist vielleicht in einem kleinen Unternehmen mit wenigen Mitarbeitern noch denkbar. In einer großen, mehrstufigen Organisation würde die totale Konzentration der Entscheidungskompetenzen bei der Unternehmensleitung bedeuten dass es bald zu einer untragbaren Belastung der Spitze und damit zwangsläufig zu einer Übertragung von Entscheidungskompetenzen und Verantwortungen an nachgeordnete Stellen kommen würde. Eine totale Zentralisation von Entscheidungsbefugnissen ist grundsätzlich denkbar. Im Gegensatz dazu ist eine totale Dezentralisierung der Entscheidungskompetenzen ein nur theoretisch denkbarer Fall, denn hier würden die Dispositionsspielräume der vorgesetzten Instanzen aufgehoben und alle Entscheidungen an die Mitarbeiter delegiert. Le se p Zwischen den beiden genannten Extremen wird es in aller Regel nur darum gehen können, den zweckmäßigsten Grad der Zentralisation/Dezentralisation der Entscheidungsbefugnisse festzulegen, wobei unter Gesichtspunkten des Human-RessourceManagement immer mehr der Dezentralisation der Entscheidungsbefugnisse und Verantwortungen der Vorzug gegeben wird. Entscheidungen sollen auf der Ebene getroffen werden, wo die Probleme anfallen. 2.2.5 Delegation der Befugnisse Bei der Entscheidungsdelegation oder Kompetenzverteilung geht es um die Frage, in welchem Umfang Entscheidungsbefugnisse "oben" verbleiben bzw. zur selbstständigen Erledigung nach "unten" verlagert werden, um den Vorgesetzten zu entlasten und das Know-how und das Dispositionsverständnis der Mitarbeiter auf den nachgeordneten Ebenen zu nutzen. Abbildung 6 – Delegation der Verantwortung Seite 37 von 195 Lehrskript e Durch die Delegation von Entscheidungskompetenzen werden die Handlungsmöglichkeiten eines Vorgesetzten eingeschränkt. Die Delegation von Entscheidungsbefugnissen an einen Mitarbeiter ist nicht gleichbedeutend mit einer vollständigen Befreiung des Vorgesetzten von der Verantwortung für Entscheidungen und Handlungen des Mitarbeiters. Es gilt vielmehr auch hier der Grundsatz, dass jeder Mitarbeiter für die Erfüllung der ihm übertragenen Aufgaben verantwortlich ist. rob Daraus folgt, dass der Vorgesetzte im Falle der Delegation weiterhin für Fehler seiner Mitarbeiter einstehen muss, die darauf zurückzuführen sind, dass der Vorgesetzte selbst seine Pflicht, z. B. bei der Auswahl, der Überwachung oder der Information der Mitarbeiter, verletzt hat. Für Fehler eines Mitarbeiters, deren Ursache ausschließlich in der Person dieses Mitarbeiters selbst zu suchen sind (etwa Verstöße gegen eindeutige Anordnungen, falsche Antworten bei Fragen nach bestimmten Kenntnissen und Qualifikationen), kann ein Vorgesetzter dagegen nicht verantwortlich gemacht werden. Le se p 2.2.6 Formalisierung der Arbeitsabläufe Formalisierung bezeichnet das Ausmaß, in dem die organisatorischen Regeln schriftlich bzw. über andere Medien fixiert sind. Die für die Unternehmenspraxis wichtige Fragestellung lautet in diesem Zusammenhang also, in welchem Grade für die organisatorischen Regelungen der Aufgabenerfüllung Organisationsmittel wie bspw. Formulare, Organisationshandbücher, Organigramme, etc. vorzugeben sind. So kann es zum Problem werden, ob man über eine Stellenbeschreibung hinaus mit "Betriebsordnungen" weit reichende schriftliche Anordnungen für das Verhalten der Mitarbeiter erlässt oder nicht. Auf jeden Fall führt eine zu starke Formalisierung zu schematischem Funktionieren, bürokratischem Verhalten und schadet flexibler Aufgabenerfüllung. Drei zentrale Schwächen der Formalisierung und Bürokratisierung sind: 1. Tendenz zur Perfektion, pedantischer Reglementierung und starrem Schema-Denken 2. Hemmung der Initiative des Einzelnen und Bremsen der Innovationen 3. Entfremdung aufgebauter persönlicher und emotionaler Beziehungen Seite 38 von 195 Herzlichen Glückwunsch! Sie haben es geschafft. Wir freuen uns auf Ihr Feedback k o n t a k t Academy of Sports GmbH Firmensitz: Lange Äcker 2, 71522 Backnang Telefon: Telefon: Telefax: 0800 5891254 (gebührenfrei) +49 7191 90714-30 (aus dem Ausland) +49 7191 90714-50 E-Mail: Internet: [email protected] www.academyofsports.de Social Media Facebook Twitter Xing YouTube Google+
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