Liebe Arzheimerinnen, liebe Arzheimer, will man in einem Dorf etwas bewegen, dann braucht man Leute, die Ideen haben. Aber das reicht nicht. Diese Ideen müssen darauf abgeklopft werden, ob sie realisierbar sind, mit welchen Leuten und welchem Geld man sie umsetzen kann. Anders in Arzheim! Als Beispiel soll der Weinberglehrpfad dienen, der uns über Jahre in den Werbeblättchen einer politischen Gruppierung als Ziel für die nächste Amtsperiode angeboten wurde. Nicht einmal zur Erarbeitung eines Grobkonzeptes reichte die Energie, als der Wahlkampf vorbei war. Aber vor allem hätten die Leute, die ihn mit dem Mund machen wollten, Leute gebraucht, die ihn mit den Händen machen, denn vom Reden alleine entsteht noch kein Weinberglehrpfad. Das ist die eine Seite. Und die andere? Werden Initiativen ergriffen, dann werden sie durch Intrigen kaputt gemacht. Beispiele: Arbeitsgruppe zur Dorfgeschichte, Rundwanderweg durch die Arzheimer Gemarkung, Ausstellung historischer Fotos zur Kerwe. „Vorsicht, der will was werre!“, munkeln Alteingesessene, dann torpedieren sie so lange hinterrücks, bis die Initiativen kaputt sind. Und nun noch ein aktueller Fall: Wir haben ja ein wunderschönes Naturschutzgebiet, das Ilbesheim bekannt macht, während Arzheim seine Möglichkeiten verschläft. Vor allem die sensible Flora kann nur erhalten werden, wenn der Kalkmagerrasen durch Beweidung gepflegt wird. Dies geschieht gegenwärtig mit einer aus Schafen und Ziegen bestehenden Herde, Kleinparzelle für Kleinparzelle. Also sehr arbeitsaufwendig. Dafür gibt es etwas Geld. Wie man weiß, haben Ziegen einen eigenen Kopf, sie sind schwer unter Kontrolle zu halten, sie springen gelegentlich über den Elektrozaun, laufen dann aber mit der Herde eine Weile am Zaun entlang. Nun kommen wieder die oben bereits erwähnten Mitglieder einer politischen Gruppierung ins Spiel. Sie sehen eine Ziege außerhalb, da ihr eigener Weinberg aber weit entfernt ist, „ermutigen“ sie den Winzer mit den nächstliegenden Weinberg, doch bei der SGD Süd anzurufen oder einen Beschwerdebrief zu schreiben. Zusätzlich wird auch noch der „Hannes“ angeschrieben, man kennt sich ja schließlich. Wie einfach wäre es doch, den Schäfer anzurufen, den man schließlich kennt, weil er auch Arzheimer ist. Aber nein, dem will man ja die Beweidung vermiesen. Wie schön wäre es, wenn es ein gemeinsames Projekt „Kleine Kalmit“ von Arzheimern und für Arzheimer und ihre Gäste gäbe. Doch dafür reicht die Energie nicht. Die Geschichte mit den Ziegen ist noch nicht zu Ende: Sie tauchten eines Morgens in einem Vorgarten im Wohngebiet Gänsacker auf, andere nahe der Gebietswinzergenossenschaft, wieder andere in den Weinbergen westlich der Kleinen Kalmit. Diesmal rief die Mitbürgerin vom Gänsacker allerdings direkt beim Schäfer an und der kümmerte sich auch sofort darum; das Problem wurde schnell gelöst. Die Ziegen wurden von ihren Eigentümern eingefangen. Doch zur allseitigen Überraschung gehörten die Tiere nicht zu der ruhig weidenden Herde auf der Kleinen Kalmit. Sie waren im Ranschbachtal ausgebrochen, weil sie in ihrem Pferch nichts mehr zu Fressen hatten und zudem der Elektrozaun umgerissen und ohne Spannung war. Und, Sie werden es nicht glauben, aber das Grundstück in den Bergwiesen gehört einem „führenden“ Mitglied der oben erwähnten politischen Gruppierung. verantwortlich: Rainer Wagenblatt Jetzt ist die Sache rund!
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