Aus der Industrie MITRALKLAPPENINSUFFIZIENZ EISENMANGEL BEI HERZINSUFFIZIENZ Offenen Eingriff vermeiden Leitlinien empfehlen ferinject Die Mitralklappeninsuffizienz ist die zweithäufigste operationsbedürftige Herzklappenerkrankung. Die isolierte Mitralklappenchirurgie wird von den ESC-Leitlinien in bestimmten Fällen infrage gestellt – etwa bei schwerer MI mit stark reduzierter linksventrikulärer Funktion ohne Revaskularisation. Eine medikamentöse Standardtherapie der Herzinsuffizienz und – wenn indiziert – eine zusätzliche Resynchronisationstherapie (CRT) kann eine deutliche Verbesserung des kardialen Remodelings bewirken. „Zunächst sollte bei diesen Patienten einer optimalen Medikamenten- und ggf. CRT-Therapie der Vorzug gegeben werden“, so Prof. Dr. Johann Bauersachs, Direktor der Klinik für Kardiologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Falls trotzdem eine höhergradige symptomatische MI persistiert, sei der MitraClip eine minimalinvasive, transkatheterbasierte Behandlungsoption. Das Update 2016 der Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) zur Diagnose und Behandlung der akuten und chronischen Herzinsuffizienz (ESC-Leitlinien) empfiehlt ferinject (Eisencarboxymaltose) zur Behandlung eines Eisenmangels bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz. Die neuen Therapieempfehlungen basieren auf den Ergebnissen zweier doppelblinder, Placebo-kontrollierter klinischer Studien zu Eisencarboxymaltose bei Patienten mit CHF und Eisenmangel – FAIR-HF5 und CONFIRM-HF6. In den Studien führte die Behandlung mit Eisencarboxymaltose zu deutlichen Verbesserungen hinsichtlich der Herzinsuffizienz-bedingten Symptomatik, des Leistungsvermögens sowie der Lebensqualität. Weiterhin stellen die ESC-Leitlinien auf Basis einer Metaanalyse fest, dass eine intravenöse Eisentherapie über 52 Wochen mit reduzierten Hospitalisierungsraten einhergeht. Vifor Pharma begrüßt die überarbeiteten ESC-Leitlinien, die auf dem diesjährigen Kongress der Heart Failure Association (HFA) in Florenz, Italien, veröffentlicht wurden. Quelle: Abbott GmbH & Co. KG, www.abbott.de Quelle: Vifor Pharma Deutschland GmbH, www.viforpharma.de WELTWEITES STUDIENPROGRAMM Fokus Renale Denervierung TRIVERAM BEI HYPERTONIE Drei Wirkstoffe, eine Tablette Mit SPYRAL HTN startete Medtronic im April ein weltweites Studienprogramm zur klinischen Prüfung der renalen Denervierung (RDN) bei unkontrollierter Hypertonie. Zunächst sollen die Studien SPYRAL HTN-OFF MED und -ON MED das RDN-Potenzial korrekt erfassen. Denn die Studie SYMPLICITY HTN-3 wies Störgrößen auf (Variabilität von Medikation, Maßnahmen und Population). Der RDN-Nutzen wird bei Hypertonie-Patienten mittleren bis hohen Risikos erfasst: in OFF MED isoliert, in ON MED begleitend zu antihypertensiver Medikation. Anders als in SYMPLICITY HTN-3 (stark erhöhter Blutdruck/keine Kontrolle trotz im Mittel fünf Antihypertensiva in maximal verträglicher Dosis) erfordert ON MED nur das Verfehlen adäquater Kontrolle unter Präparaten aus drei gängigen Wirkstoffklassen. Das lässt auf mehr Adhärenz und weniger Präparatewechsel hoffen. RDN-Effekte könnten sich so leichter abgrenzen lassen. Die Eingriffe erfolgen mit dem 6F-kompatiblen Multielektrodenkatheter Symplicity Spyral und dem Radiofrequenz-Generator Symplicity G3. In Deutschland leben rund 19 Millionen Hypertoniker. Von diesen weisen rund 60 Prozent zusätzlich eine Hypercholesterinämie auf, durch die sich das kardiovaskuläre Risiko verdoppelt. Entsprechend benötigen diese Patienten sowohl effektive Antihypertensiva wie Perindopril und Amlodipin als auch einen potenten Lipidsenker wie Atorvastatin, berichtete Prof. Dr. med. Ulrich Laufs, Homburg/ Saar. Mehrere Wirkstoffe in einer einzigen Tablette vereint, verbessern die Chancen auf gute Adhärenz. Die neue, patientenindividuell dosierbare Dreifachkombination Triveram beinhaltet Perindopril, Amlodipin und Atorvastatin in einer Tablette. Alle drei Wirkstoffe weisen bei einmal täglicher Gabe eine sichere 24-Stunden-Wirksamkeit auf. In einer Subgruppen-Analyse der ASCOT-LLA-Studie hat eine Kombination wie Triveram im Vergleich zu Atenolol/Thiazid/Atorvastatin das Risiko für kardiovaskuläre Mortalität, nicht tödlicher Infarkt und Schlaganfall im Follow-up von 3,3 Jahren um 42 Prozent gesenkt. Quelle: Medtronic GmbH, www.medtronic.de Quelle: Servier Deutschland GmbH, www.servier.de 38 Perspektiven der Kardiologie 2/2016 | Deutsches Ärzteblatt
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