Stellenbeschreibung und Anforderungsprofil für eine/n Mitarbeiter/in im Sozialdienst mit dem Schwerpunkt Integration in der Justizvollzugsanstalt Detmold (Stand: Oktober 2016) Soweit personenbezogene Bezeichnungen im Maskulinum stehen, wird im Folgenden diese Form verallgemeinernd verwendet und bezieht sich auf beide Geschlechter. A I. St e l le nbe s c hrei b ung Funktionsbezeichnung Mitarbeiter im Sozialdienst bei der Justizvollzugsanstalt Detmold. Die Funktion wird mit Beamten der Laufbahngruppe 2, 1. Einstiegsamt, der Besoldungsgruppe A 9 der Landesbesoldungsordnung A oder mit Tarifbeschäftigten der EG 10 TV-L besetzt. Es handelt sich um eine unbefristete Vollzeitstelle. In dieser Funktion sind nahezu ausschließlich Tätigkeiten als Integrationsbeauftragter wahrzunehmen. II. Beschreibung der Behörde Die Justizvollzugsanstalt Detmold ist eine Vollzugsanstalt des geschlossenen Vollzuges für erwachsene Männer mit einer festgesetzten Belegungsfähigkeit von 160 Haftplätzen. Sie ist an das Einweisungsverfahren der Einweisungsanstalt Hagen angegliedert und verfügt über eine Sozialtherapeutische Abteilung und eine Abteilung für lebensältere Gefangene. Die Zuständigkeiten erstrecken sich auf die Vollstreckung folgender Haftarten: Untersuchungshaft, Auslieferungshaft und Durchlieferungshaft an Erwachsenen Zivilhaft und Strafarrest Freiheitsstrafe (Regelvollzug) von 3 Monaten bis einschließlich 30 Monate Freiheitsstrafe von mehr als 30 Monaten entsprechend dem Ergebnis des Einweisungsverfahrens B Auf g a b e n Die Kernaufgaben des Sozialdienstes sind vornehmlich fachliche Diagnostik und Beratung, Behandlung, Vernetzung und Vermittlung sozialer Hilfen. Der Aufgabenbereich orientiert sich grundlegend an den Richtlinien für die Fachdienste bei den Justizvollzugsanstalten des Landes Nordrhein-Westfalen (AV des JM vom 18.12.2015 – 2400 – IV. 54). Als spezifische Aufgaben der Integrationsarbeit mit den Gefangenen sind zu beschreiben: Unterstützung der Gefangenen bei der Integration in den Haftalltag Unterstützung der Gefangenen beim Übergangsmanagement in die Freiheit Organisation von Dolmetschersprechstunden Kontaktpflege mit ausländischen Vertretungen wie Konsulaten, Botschaften, Ausländerbeiräten Entwicklung eines Konzepts für ein Integrationstraining in der Anstalt und eigene Durchführung bzw. Akquise eines externen Anbieters Betreuung von Migranten in Einzel- und Ausnahmefällen. Als spezifische Aufgaben in der Integrationsarbeit mit den Bediensteten sind zu beschreiben: I. Interkulturelle Beratung der Bediensteten Beschaffung und Bereitstellung wichtiger Informationen Mitwirkung bei der Durchführung von Aus- und Fortbildungsveranstaltungen und deren Organisation Krisenintervention bei aktuellen Konflikten Beschreibung des Tätigkeitsbereichs Errichtung und Pflege von Netzwerken, insbesondere im lokalen und regionalen Bereich Vernetzung der Justizvollzugseinrichtung mit anderen Justizvollzugseinrichtungen und mit dem Fachbereich Sozialdienst im Justizvollzug Kooperation mit den Islamwissenschaftlern bei der JVA Remscheid und in Zusammenarbeit mit den Anstaltsgeistlichen mit Vertretern anderer Religionen und Kirchen Aufbau einer Dolmetscher - Adressdatei für unterschiedliche Sprachen und Bedürfnisse Zusammenstellung und Bereitstellung von Informationsmaterialien Ggf. Entwicklung eines anstaltsbezogenen Konzepts zur Integration von Gefangenen mit Migrationshintergrund auf der Basis des für die Anstalt ermittelten Bedarfs durch bestmögliche Kenntnis der Anstaltsspezifika Schaffung von Rahmenbedingungen in der Anstalt, die die erforderliche Integrationsarbeit gewährleisten. C Anforderungsprofil I. Fachkompetenz Ausbildung: Sozialarbeiter bzw. Sozialpädagoge mit staatlicher Anerkennung. Möglichst folgende berufliche Erfahrungen sind wünschenswert: II. Arbeit mit Flüchtlingen und/ oder Migranten Kenntnisse/Qualifikation auf dem Gebiet der Methoden der Sozialarbeit/ Sozialpädagogik und in der psychosozialen Diagnostik Kenntnisse im Ausländerrecht Arbeitsfeld- und fachspezifische Rechtskenntnisse Persönliche Anforderungen / soziale Kompetenz Der Mitarbeiter im Sozialdienst mit dem Schwerpunkt Integration bei der Justizvollzugsanstalt Detmold verfügt über Werteorientierung, Verinnerlichung eines positiven Menschenbildes interkulturelles Verständnis, Toleranz und Einfühlungsvermögen Identifikation mit dem eigenem Berufsbild, aktive Ausgestaltung der Berufsrolle gute Kommunikations- und Kooperations- sowie ausgeprägte Teamfähigkeit Motivationsfähigkeit sich selber und anderen gegenüber Fähigkeit zu strukturiertem und eigeninitiativem Handeln und Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung Identifikation mit den Grundlagen des Strafvollzuges und den Grundsatz- und Rahmenzielen der Anstalt Loyalität gegenüber Dienst- und Fachvorgesetzten Verschwiegenheit Fähigkeit zum konstruktiven Umgang mit Konflikten und Bereitschaft zur kritischen Selbstreflexion hohe Frustrationstoleranz Fortbildungsbereitschaft gerne Fremdsprachenkenntnisse gerne Migrationshintergrund Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. In den Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, sind sie nach Maßgabe des Landesgleichstellungsgesetzes bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt zu berücksichtigen, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Bewerbungen geeigneter schwerbehinderter Menschen und gleichgestellter behinderter Menschen gem. § 2 Abs. 3 SGB IX sind ebenfalls ausdrücklich erwünscht. Die Ausschreibung wendet sich auch ausdrücklich an Menschen mit Migrations-hintergrund. Bei Interesse senden Sie bitte Ihre ausführlichen und aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen – ausschließlich auf dem Postwege – bis zum 21.10.2016 an: Den Leiter der Justizvollzugsanstalt Detmold Bielefelder Straße 78 32756 Detmold Der Bewerbung sind beizufügen: 1. ein handschriftlicher Lebenslauf, 2. eine Kopie der Geburtsurkunde oder eines Auszugs aus dem Familienbuch der Eltern, bei Verheirateten auch eine Kopie der Heiratsurkunde oder eines Auszugs aus dem für die Ehe geführten Familienbuch, 3. eine Kopie des Schulabschlusszeugnisses, 4. eine Kopie des Abschlusszeugnisses der Fachhochschule sowie der Urkunde über die staatliche Anerkennung, 5. ggf. Kopien von Zeugnissen über die Tätigkeit seit der Schulentlassung, 6. eine Erklärung ob eine gerichtliche Vorstrafe vorliegt und ob ein gerichtliches Strafverfahren oder ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft anhängig ist. Den Erklärungsvordruck finden Sie auf der Homepage der Justizvollzugsanstalt Detmold. Bei Rückfragen stehen Ihnen Herr Biermann (05231 614-112) oder Frau Lohse (05231 614-114) gerne zur Verfügung.
© Copyright 2024 ExpyDoc