Makroökonomische Prognosen

Volkswirtschaftliche Lagebeurteilung
Oktober 2016
Marcel Koller
Chefökonom
Highlights Oktober 2016
Makroökonomisches Umfeld
 Global: Wachstumstempo bleibt weiterhin nur moderat
 USA: 3. Quartal 2016 wieder positiver als das Vorquartal erwartet
 Eurozone: Wachstumsdivergenzen «Nord-Süd» nehmen zu
 Schweiz: Wachstumsüberraschung im 2. Quartal 2016 – allerdings nicht breit
abgestützt
 Schwellenländer: China kann die aktuelle Wachstumsrate nur dank massiven
staatlichen Investitionen halten, stark steigende Verschuldungsraten
staatsnaher Betriebe verdrängen private Investitionen
Finanzmärkte
 Aktienmärkte: Dank anhaltend expansiver Geldpolitik weiterhin gut
abgesichert
 Zinsen: Nächster Zinsschritt in den USA erst nach den
Präsidentschaftswahlen, inländisches Zinsniveau verbleibt weiterhin im
negativen Bereich
2
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
19. Oktober 2016
Globale Wirtschaftslage und -aussichten
Oktober 2016
Welt: USA beeinflussen globales Wachstum negativ
Einkaufsmanager-Indizes (PMI’s)
65
PMI > 51
Industriesektor
expandiert
60
55
Schweiz PMI
Eurozone PMI
USA ISM
UK PMI
Japan Shoko Chukin
China PMI
40
PMI < 49
Industriesektor
schrumpft
35
11
4
12
13
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
14
19. Oktober 2016
 UK: Überraschend
hohe, (noch) anhaltende
Zuversicht
 Eurozone: Rückläufige
Investitionen und der
abgeschwächte
Aussenhandel deuten
auf schwächeres
zweites Semester hin
50
45
 USA: Schwache Aktivität
im August, Q3 wieder
stärker erwartet
15
16
Quelle: Bloomberg
 Schweiz: Trotz höheren
Auftragsbeständen und
jüngstem PMI-Anstieg
schwächeres zweites
Halbjahr erwartet
USA: Ist die FED nicht schon am Ziel ?
US-Arbeitsmarkt auf Vollbeschäftigungsniveau
11
US-Arbeitslosenrate in %
NAIRU (Inflationsneutrale Arbeitslosenquote) in %
Fed Funds Rate in % (rechte Skala)
10
6
 Wachstum in Q3 wieder
etwas stärker erwartet
5
 Lohnentwicklung weiterhin moderat steigend
4
 US-Arbeitsmarkt
gemäss NAIRU auf
Vollbeschäftigung
3
 Inflationsdruck (noch)
gering, stetig steigend!
9
8
7
2
6
1
5
4
2006
5
0
2008
2010
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
2012
2014
2016
Quelle: Bloomberg
 FED kann respektive
sollte seine Geldpolitik
restriktiver gestalten
 Nächste Zinserhöhung
wird jedoch nicht mehr
vor den Wahlen erwartet
Euro-Zone: Divergenzen nehmen wieder zu
EC Economic Sentiment Indicator (ESI)
 ESI wird aus den
Vertrauensumfragen zu
Industrie (40%), Bau &
Handel (10%), DL (30%)
sowie Verbraucher
(20%) gebildet
120
Deutschland
Frankreich
Italien
Spanien
Portugal
Griechenland
115
110
105
 Wachstumsprobleme in
den südlichen Ländern
nehmen wieder zu
100
95
90
 «Brexit»-Entscheid
tangiert die EU nur am
Rande
85
80
75
70
10
6
11
12
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
13
14
19. Oktober 2016
15
16
Quelle: Bloomberg
 Verlängerung/ Ausbau
des QE-Programm der
EZB wird nach wie vor
erwartet
UK: (Bis jetzt) noch keine Folgen des Brexit
Kernthema für UK: «Personenfreizügigkeit»
1.60
3.5
 Austrittsgesuch von UK
in Q1 17 erwartet
1.55
3.0
 EU scheint «harte»
Haltung zu wahren
1.50
2.5
1.45
2.0
1.40
1.5
1.35
1.0
1.30
0.5
GBP/CHF (linke Skala)
GBP 5Y-Swap (rechte Skala)
1.25
1.20
Jan.15
7
0.0
Apr.15
Jul.15
Okt.15
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
Jan.16
Apr.16
19. Oktober 2016
Jul.16
Okt.16
Quelle: Bloomberg
 Negative Folgen bei
vermindertem Zugang
zum EU-Binnenmarkt
erwartet
 UK-Immobilienmarkt
leidet weiterhin
 Dilemma der BoE hält
an: Konjunktur stützen
(Zinssenkungen) oder
Inflation bekämpfen und
GBP stützen
(Zinserhöhungen)
China: Wechsel von Industrie zu Dienstleistungen
BIP-Wachstum nach Sektoren (Y/Y, real, in %)
17
China BIP Total
Sekundärer Sektor (Industrie)
Tertiärer Sektor (Dienstleistungen)
15
 Chinas BIP-Wachstum
dank expansiverer
Geldpolitik, staatlichen
Investitionen und
Immobilienboom wieder
etwas stabilisiert …
 Allerdings verdrängt das
stetig stark wachsende
Kreditwachstum für
staatliche Betriebe die
Privatinvestitionen
13
11
9
7
 Geplantes Soft-Landing
wird wohl holperig
werden
5
 Wachstumserwartungen
2016 bei 6,4%
06
8
07
08
09
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
10
11
12
19. Oktober 2016
13
14
15
Quelle: Bloomberg
Schweiz: Q2 zwar positiv, aber Stimmung bleibt eingetrübt
Schwächere Wachstumsdynamik zum Jahresende
2.5
5
2.0
4
1.5
3
1.0
2
0.5
1
0.0
0
-0.5
-1
-1.0
-2
-1.5
-3
-2.0
-4
BIP vs. Vorquartal (in % linke Skala)
BIP vs. Vorjahresquartal (in % rechte Skala)
-2.5
08
9
09
10
11
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
12
13
14
19. Oktober 2016
15
Prognose
16
-5
17
Quelle: Bloomberg
 Wachstum in der
Schweiz aktuell zu
wenig breit abgestützt
 Konsumentenstimmung
weiterhin unterdurchschnittlich
 Privatkonsum ohne
grosse Dynamik
 Moderate Entwicklung
bei den vorauslaufenden Indikatoren
 BIP-Zunahme im
laufenden Jahr dürfte bei
rund 1,3% liegen
Makroökonomische Prognosen
Oktober 2016
Prognose Wachstum Industriestaaten
Bruttoinlandsprodukt (Y/Y, real, saisonbereinigt, in %)
 USA mit solideren
Wachstumserwartungen
für Q3 17, nächste
Zinserhöhung gegen
Ende Jahr erwartet
6
4
0
 UK dürfte Brexit stärker
als bisher erwartet zu
spüren bekommen
(«Hard Brexit»)
-2
 Europa von Brexit wohl
«nur moderat» betroffen
2
Schweiz
Eurozone
USA
Japan
Grossbritannien
-4
Prognose
-6
08
11
09
10
11
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
12
13
14
19. Oktober 2016
15
16
 Schweiz ebenfalls mit
leicht rückläufiger
Dynamik gegen
Jahresende
17
Quelle: AKB, Bloomberg
Prognose Wachstum Schwellenländer
Bruttoinlandsprodukt (Y/Y, real, saisonbereinigt, in %)
 Indiens Wirtschaft
profitiert von
Zinssenkungen durch
die indischen
Zentralbank RBI
12
10
8
 Chinas staatsnahe
Betriebe mit stark
steigenden
Verschuldungsquoten 
«Crowding Out»-Effekt
6
4
2
0
Brasilien
Russland
Indien
China
Südafrika
-2
-4
Prognose
-6
08
12
09
10
11
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
12
13
14
19. Oktober 2016
15
16
17
 Keine Verbesserung der
Situation in Brasilien in
Sicht, massive
Reformen zwecks
Reduktion der Staatsausgaben notwendig
Quelle: AKB, Bloomberg
Prognose Inflation Industriestaaten
Konsumentenpreise (Y/Y, saisonbereinigt, in %)
 US-Inflation «dank»
Lohnzuwächsen und
Vollbeschäftigung
steigend erwartet
6
5
 UK-Inflation dürfte
wegen anhaltend
schwachem GBP
weiterhin steigen
4
3
2
 Inflation in der Eurozone
steigt langsamer, als von
der EZB erwünscht
1
0
Schweiz
Eurozone
USA
Japan
Grossbritannien
-1
-2
Prognose
-3
08
13
09
10
11
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
12
13
14
19. Oktober 2016
15
16
 Teuerung in der
Schweiz wird erst zum
Jahresende in den
positiven Bereich steigen
17
Quelle: AKB, Bloomberg
Prognose Inflation Schwellenländer
Konsumentenpreise (Y/Y, saisonbereinigt, in %)
16
 Russland dank Basiseffekten wieder mit
tieferen Teuerungsraten,
Zinssenkungen erhöhen
Glaubwürdigkeit der
Zentralbank
Brasilien
Russland
Indien
China
Südafrika
14
12
 Brasiliens Inflation
weiterhin (zu) hoch,
restriktivere Geldpolitik
sollte jedoch helfen
10
8
6
4
2
0
Prognose
-2
08
14
09
10
11
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
12
13
14
19. Oktober 2016
15
16
 Indiens Inflationsrate im
oberen Bereich der
Zielgrösse, weiterer
Rückgang
wahrscheinlich
17
Quelle: AKB, Bloomberg
Finanzmärkte
Oktober 2016
Aktienmärkte: Keine Veränderungen
Aktienmärkte in Lokalwährung (relativ)
 Trend 3 Monate
200
Aktien
SMI
Euro Stoxx 50
S&P 500
Topix
FTSE 100
180
160
(hohe Volatilität)
Schweiz

Europa

USA

Japan

Schwellenländer

 Volatilitäten an den
internationalen
Aktienmärkten bleiben
hoch
140
120
 Expansive Geldpolitik
sorgt für Absicherung
nach unten
100
80
2013
16
2014
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
2015
19. Oktober 2016
 Mangelnde Alternativen
stützen ebenfalls
2016
Quelle: Bloomberg
CHF: GBP-Abwertung hält an
CHF-Entwicklung (relativ)
 Trend 3 Monate
Währungen
110
100
80
EUR/CHF
GBP/CHF

JPY / CHF

GBP / CHF

 EUR durch SNB gestützt
in Range von 1,08 bis
1,10
JPY/CHF
17
USD / CHF
 GBP aktuell stark unter
Druck  harter «Brexit»
verheisst nichts Gutes
USD/CHF
60
2013

 USD nach wie vor
deutlich unterbewertet,
jüngst mit positiverem
Trend
90
70
EUR / CHF
2014
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
2015
19. Oktober 2016
2016
Quelle: Bloomberg
Geldpolitik: USA in Erwartung des nächsten Zinsschritts
3-Monats LIBOR Sätze (in %)
 Trend 3 Monate
1.00
Zinsen
0.75
0.50
0.25

EUR

USD

JPY

 Rückgang des EURLibor erhöht Druck auf
CHF
-0.25
CHF 3M
EUR 3M
USD 3M
JPY 3M
GBP 3M
-0.50
-0.75
18
CHF
 Eine Zinserhöhung in
den USA ist im Markt
eskomptiert
0.00
-1.00
2013
Geldmarkt
2014
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
2015
19. Oktober 2016
 Solange keine weitere
CHF-Aufwertung erfolgt,
dürfte die SNB an der
Zinsfront nicht reagieren
2016
Quelle: Bloomberg
Zinsumfeld: Neuerliche Rückgänge gestoppt
5-Jahres SWAP Sätze (in %)
 Trend 3 Monate
2.50
Zinsen
2.00
Kapitalmarkt
CHF

EUR

USD

JPY

1.50
 Nächster FED-Zinsschritt
im Dezember erwartet
1.00
 EZB dürfte Auswirkungen
des «Brexit» und die
Entwicklung der eigenen
Konjunktur abwarten,
bevor weitere (Lockerungs)Massnahmen ins
Auge gefasst werden
0.50
0.00
-0.50
-1.00
2013
19
CHF 5Y
EUR 5Y
USD 5Y
JPY 5Y
GBP 5Y
2014
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
2015
19. Oktober 2016
2016
Quelle: Bloomberg
CHF-Zinsen: Eidgenossen weiterhin gesucht
Zinskurve Schweizerfranken (in %)
0.75
Libor 3M Ziel SNB
Libor 3M
Swap 2Y
Swap 5Y
Swap 10Y
Eidg 10Y
0.50
0.25
 Falls keine weitere
Aufwertung des CHF
erfolgt, sind neuerliche
Zinssenkungen vom Tisch
0.00
-0.25
-0.50
 Langfristzinsen am ganz
langen Ende jüngst mit
Aufwärtstendenzen
-0.75
-1.00
-1.25
Jan.15
20
 Kurzfristzinsen dank
expansiver Geldpolitik der
EZB und anhaltend tiefen
Inflationserwartungen
weiterhin im negativen
Bereich
Apr.15
Jul.15
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
Okt.15
Jan.16
19. Oktober 2016
Apr.16
Jul.16
Okt.16
Quelle: Bloomberg
 Erwarteter Zinsschritt in
den USA sollte diesen
Trend fortsetzen
Lagebeurteilung Highlights Juli 2009
CHF-Zinsprognose
Laufzeit
3 Monate
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
CHF-Zinsstruktur
17.10.2016 19.09.2016
Differenz
-0.73
-0.75
0.02
-0.61
-0.63
0.02
-0.47
-0.49
0.02
-0.10
-0.15
0.05
Dez 16
Mrz 17
Jun 17
Sep 17
3 Monats
Futures
100.76
100.79
100.79
100.80
entspricht
Zins
-0.76
-0.79
-0.79
-0.80
Alle Zinssätze jew eils Briefseite
Laufzeit
Zinsprognose
in 3 Monaten
Forw ard
in 6 Monaten
Forw ard
in 1 Jahr
Forw ard
-0.73
-0.60
-0.44
-0.07
-0.77
-0.60
-0.46
-0.10
-0.74
-0.58
-0.41
-0.05
-0.81
-0.60
-0.43
-0.07
-0.75
-0.55
-0.35
0.00
-0.82
-0.65
-0.40
-0.03
3 Monate
2 Jahre
5 Jahre
10 Jahre
AKB-Zinsprognose
2.00%
10-Jahres-Swapsatz
5-Jahres-Swapsatz
2-Jahres-Swapsatz
3-Monats-Libor
1.50%
1.00%
0.50%
Prognose
Zinssatz
in 1 Jahr:
Prognose
0.00%
0.00%
-0.35%
-0.50%
-0.55%
-0.75%
Quelle: Bloomberg / AKB
-1.00%
2013
21
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
2014
2015
19. Oktober 2016
2016
2017
Quelle: AKB, Bloomberg
Lagebeurteilung Highlights November 2009
Marktübersicht Prognosen Oktober 2016
BIP (vs. Vorjahr)
2016
2017
2016
2017
Schweiz
1.1
1.3
0.1
0.6
Eurozone
1.4
1.3
0.4
1.4
USA
2.0
2.3
1.3
2.3
Japan
0.5
0.6
0.0
0.7
Schwellenländer
4.2
4.6
3.6
3.7
Welt
3.0
3.1
2.6
3.1
Geldmarkt
Kapitalmarkt
Währungen
CHF


EUR / CHF

EUR


USD / CHF

USD


JPY / CHF

JPY


GBP / CHF

Immobilienfonds

Zinsen
Aktien
(hohe Volatilität)
Schweiz

Europa

USA

Japan

Schwellenländer

Pfeile entsprechen Trend in den kommenden 3 Monaten
22
Inflation (vs. Vorjahr)
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
19. Oktober 2016
Schweiz
Disclaimer
Disclaimer
Die vorliegende Präsentation illustriert die aktuelle Einschätzung der
zukünftigen Entwicklung in den wichtigsten Volkswirtschaften
respektive an den wichtigsten Finanzmärkten. Daraus leiten sich die
offiziellen Finanzmarktprognosen der Aargauischen Kantonalbank
ab. Bitte beachten Sie, dass das zur Präsentation gesprochene
Wort gilt!
Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen wurden öffentlich zugänglichen Quellen entnommen, die wir für zuverlässig halten. Eine Gewähr für
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23
Makroökonomischer Research
Marcel Koller
19. Oktober 2016