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2 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Editorial
LIEBE LESERINNEN,
LIEBE LESER,
Schnell, aber vorhersagbar, komplikationsarm, aber ästhetisch – so wünschen sich Patienten ihre
Behandlung. Wie sich solche Patientenbedürfnisse realisieren lassen, zeigten gleich zwei internationale Kongresse: das Nobel Biocare Global Symposium, 23. bis 26. Juni in New York (ab Seite 16), und der 6. Internationale CAMLOG Kongress, 9. bis 11. Juni in Krakau (ab Seite 32). Beide
hochkarätig besetzten Veranstaltungen rückten den Patientenkomfort in den Fokus. Ganz deutlich zeigte sich zudem: Die Umstellung von „analog auf digital“ gewinnt an Fahrt.
Doch in der Praxis angekommen ist die Umstellung noch bei Weitem nicht. Gerade einmal
drei bis sieben Prozent der niedergelassenen Zahnärzte nutzen einen Intraoralscanner. Der Beratungsbedarf ist nach wie vor enorm. Herstellerunabhängige Hilfe bietet seit rund zwei Jahren die
„Gesellschaft für digitale orale Abformung (DGDOA)“. Warum es noch eine weitere Fachgesellschaft im Bereich Digital Dentistry braucht, erklärt DGDOA-Vorstands- und Gründungsmitglied
Dr. Ingo Baresel im Gespräch mit dem DENTAL MAGAZIN (ab Seite 22).
Die Akzeptanz von Technologien bei Zahnärzten und Zahntechnikern zu fördern und die
Digitalisierung der Zahnmedizin zu beschleunigen – das ist das Bestreben von Dentsply Sirona.
Dass die integrierten Workflows voranschreiten und mehr Sicherheit bieten, nun auch mit 3D in
der Endodontie, führte das Unternehmen vom 11. bis 13. August spektakulär in Orlando vor.
Knapp 5000 Zahnärzte aus aller Welt lockte das Florida-Event an (ab Seite 12).
Leitlinien bewerten nicht Innovationen, sondern Bestehendes. Auch deshalb sind sie maßgeblich für zahlreiche Implantologen, die mit deren Hilfe Sicherheit für einen bestimmten
Behandlungskorridor bekommen. Zusammen mit weiteren Fachgesellschaften hat die Deutsche
Gesellschaft für Implantologie (DGI) nun ein Update für zahlreiche Leitlinien angeboten. Deren
Bedeutung für die tägliche Praxis stand im Fokus des DGI-Sommersymposiums am 25. Juni in Kassel. Wichtig: Beim Scheitern einer Implantatversorgung sind sie zwar nicht justiziabel, doch sie
stärken definitiv die Position des Behandlers, wie Prof. Dr. Dr. Knut Grötz in Kassel hervorhob (ab
Seite 52).
Apropos justiziabel: Mit einer erheblichen Zunahme von Strafverfahren rechnet Medizinrechtsanwalt Jens-Peter Jahn infolge des im Juni in Kraft getretenen Antikorruptionsgesetztes.
Bislang praktizierte Modelle und Verhaltensweisen gelte es akribisch zu überprüfen, um Strafbarkeitsrisiken zu vermeiden, warnt er. Typische Risiken hat er für Sie zusammengetragen (ab
Seite 64).
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Prophylaxe
sion. „Wir werden als Zahnärzte also nicht bald arbeitslos“, blickte Engel augenzwinkernd in die Zukunft.
KOMMT EIN BONUSHEFT?
„Wir wissen aus anderen Chronikaprogrammen beispielsweise für
Diabetespatienten, dass vollfinanzierte Programme in der Regel
wenig Erfolg haben“, sagte Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des
Vorstands der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV). „Die besten Erfahrungen im
Bereich Zahnersatz haben wir mit dem Bonusheft
gemacht, also einem Anreizprogramm, über das
bei regelmäßiger Teilnahme der Eigenanteil der
Versicherung reduziert wird.“ Ein Programm mit
ähnlichem finanziellem Anreiz sei auch für die Prävention bei Parodontitispatienten denkbar. Denn:
„Gerade die Parodontitis ist eine Erkrankung, die
durch das Verhalten der Patienten deutlich positiv
beeinflusst werden kann.“
NOCH WENIGER KARIES
„Im Vergleich zu den ersten deutschen Mundgesundheitsstudien im Jahr 1989 für Westdeutschland beziehungsweise 1992 für
die neuen Bundesländer ist es bei den Kindern mittlerweile zu
einem Kariesrückgang von 90 Prozent gekommen“, schilderte
PD Dr. Rainer Jordan, wissenschaftlicher Direktor des Instituts
der Deutschen Zahnärzte (IDZ). „Im internationalen Vergleich
gibt es derzeit keine aktuellen Untersuchungen, in denen in
einem Land ein niedrigerer Wert zur Zahnkaries bei Kindern
berichtet wird als in Deutschland.“ Die Einführung der Individual- und Gruppenprophylaxe mit Fissurenversiegelungen sei
ein entscheidender Faktor in dieser Entwicklung gewesen. Das
sehe man auch anhand des nachhaltigen Kariesrückgangs bei
Erwachsenen; sie wiesen heute fast fünf Zähne weniger mit
Karieserfahrung auf.
Die eigene Zahngesundheit ist den befragten Menschen in
Deutschland sehr wichtig. Mehr als drei von vier Befragten gehen
regelmäßig zur Kontrolle zum Zahnarzt. Vor allem in Bezug auf
die jüngeren Senioren lässt sich ein deutlicher Trend erkennen:
Im Vergleich zum Jahr 1997 hat sich die Zahl der Personen im
Alter von 65 bis 74 Jahren mit einer guten Mundhygiene fast verdreifacht (32 Prozent). Etwa jeder vierte Senior in diesem Alter
gibt an, regelmäßig eine Professionelle Zahnreinigung in
Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus hat sich die Zahl älterer,
völlig zahnloser Menschen in den vergangenen Jahren halbiert:
War 1997 noch jeder vierte Senior zahnlos, ist es heute nur jeder
achte.
SEHR ALTE MENSCHEN UNTERSUCHT
Zum ersten Mal wurden innerhalb der Mundgesundheitsstudie
auch sehr alte Menschen im Alter von 75 bis 100 Jahren und pflegebedürftige Senioren untersucht. „Gerade in Anbetracht des
demografischen Wandels müssen wir ältere und pflegebedürftige Menschen in unseren Fokus rücken“, betonte Engel. Denn vor
allem diese wachsende Bevölkerungsgruppe stelle eine besonde-
re Herausforderung für die zahnmedizinische Versorgung dar.
Rund ein Drittel der pflegebedürftigen Senioren kann die Zähne
nicht mehr eigenständig reinigen. Sie weisen eine deutlich höhere Karieserfahrung auf, jeder zweite Pflegebedürftige ist komplett zahnlos. Zum Vergleich: Bei den Senioren, die nicht pflegebedürftig sind, ist es nur jeder Dritte. Hinzu kommt, dass 60 Prozent der Menschen mit Pflegebedarf nicht mehr in der Lage sind,
eigenständig einen Zahnarzttermin zu organisieren oder auch selbstständig eine Praxis aufzusuchen.
WEITERE KONSEQUENZEN
Auch wenn die Ergebnisse der Fünften Deutschen
Mundgesundheitsstudie überwiegend erfreulich
für BZÄK, KZBV und die Zahnärzte allgemein sind,
zeigen sie auch Bereiche, in denen Handlungsbedarf besteht. Die zuständigen Gremien zeigten
sich selbstkritisch. „Die Studienergebnisse belegen: Es gibt differenzierbare Bevölkerungsgruppen, die nicht am hohen Versorgungsniveau partizipieren können“, sagte Engel. „Das sind die Pflegebedürftigen,
das sind die Menschen mit Behinderungen, das sind die sozial
Schwachen und die Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund.“ Zwar seien einige konkrete Pläne schon auf dem Weg der
Umsetzung, beispielsweise durch das „A und B Konzept für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung“ oder durch die
etwa 3000 Kooperationsverträge, die mittlerweile zwischen
Zahnärzten und Pflegeheimen geschlossen wurden. Trotzdem:
„Neue Versorgungskonzepte müssen her“, forderte Eßer. Auch in
der Aus- und Fortbildung müssten noch mehr Angebote im
Bereich der Senioren- und Alterszahnmedizin geschaffen werden. Engel: „Zudem muss auch die universitäre Ausbildung angepasst werden.“ Zurzeit gebe es lediglich einen Lehrstuhl im
Bereich Alterszahnheilkunde in Deutschland.
ZUR STUDIE
Die Untersuchung wurde durch das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ), die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) durchgeführt.
1989 wurde die erste Mundgesundheitsstudie durchgeführt. Die
Studie ist auch deshalb einzigartig, weil sie repräsentativ die
Mundgesundheit der gesamten Bevölkerung in Deutschland darstellt. Für die fünfte Mundgesundheitsstudie wurden insgesamt
4609 Probanden untersucht. Neben einer klinischen Untersuchung, die vor allem die Haupterkrankungen Karies, Parodontitis
und das Ausmaß der Zahnverluste dokumentierte, wurden die
Probanden auch nach soziodemografischen Parametern befragt.
Die DMS V soll des Weiteren als Grundlage für weitere
Untersuchungen dienen. Jordan: „Im nächsten Schritt möchten
wir nun eine Auswertung der Daten in Bezug auf Menschen mit
Migrationshintergrund unternehmen.“
Die vollständige Studie kann ab Anfang September im
E-Shop des Deutschen Ärzteverlags unter shop.aerzteverlag.de
bestellt werden.
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Fortbildung
„DH PROFESSIONAL“ GERÄT
INS STOCKEN
Vor knapp einem Jahr verkündete die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg den Beschluss, die Ausbildung
zur Dentalhygienikerin schwerpunktmäßig auf die praktische und kommunikative Kompetenz der Mitarbeiter zu
fokussieren. Nun befindet sich das Projekt „DH Professional“ in der Warteschleife. | MARTIN A. REINHART
A
uf der Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Dentalhygieniker/
Prof. Johannes
Einwag hatte
-innen (DGDH) Ende Juni in Ludwigsburg
Neuigkeiten zur
richtete Prof. Dr. Johannes Einwag, Fortbil„DH Professiodungsreferent der Landeszahnärztekamnal“ für die Teilnehmerinnen.
mer Baden-Württemberg, die Worte an
mehr als 250 deutsche Dentalhygienikerinnen und informierte sie über den aktuellen
Stand der Reformierung der Ausbildung
zur DH. „Die Politik hat uns einen Strich
durch die Rechnung gemacht“, sagte Einwag zu dem Projekt, das circa ein Jahr nach
seiner Verkündung nun im politischen Wartezimmer feststeckt. Ursprünglich sollte die Verortung der Aufstiegsfortbildung nach dem Deutschen Qualifikationsrahmen für
lebenslanges Lernen (DQR) auf Länderebene geschehen. Die Länder gaben die Aufgabe nun jedoch an den Bund ab. „Die vergangenen eineinhalb Jahre waren für die Katz. Nun wird es voraussichtlich
lange dauern, bis sich etwas tut“, hielt Einwag fest. Da der DQR mit
Wirkung zum 1. Mai 2013 in Kraft getreten ist, also nach der Verabschiedung der Musterfortbildungsordnungen der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) sowie der Fortbildungsordnungen der Landeszahnärztekammern, müssen auch diese noch angepasst werden,
bevor eine Verortung der einzelnen Berufsbilder möglich ist.
PRAKTISCHE AUSBILDUNG ANGESTREBT
Die DH Professional soll als Reaktion auf die zunehmende Theoretisierung der Ausbildung bzw. Fortbildung umgesetzt wer-
den. Einwag: „Mit der DH Professional
zeigen wir, dass für uns das über allen
Fortbildungsbestrebungen stehende Ziel
des Patientenschutzes nicht mit einer
theoretischen Orientierung, sondern nur
durch eine praktsiche Ausbildung
gewährleistet werden kann. Mit der
Bezeichnung DH Professional wollen wir
gerade die praktischen und auch kommunikativen Handlungsfähigkeiten der
DH herausstellen.“
Außerdem versucht die Kammer zu
verhindern, dass der Beruf der Dentalhygienikerin im europäischen Vergleich abgewertet wird. Denn die
Berufsbezeichnung ist nicht geschützt und die Voraussetzungen
zur Erlangung der DH-Bezeichnung sind europaweit völlig unterschiedlich. Seit 2014 läuft der Transparenzprozess der EU, bei
dem die Berufszugangs- und Berufsausübungsregelungen aller
reglementierten Berufe der Mitgliedstaaten überprüft werden.
Um transparenter zu machen, welche Kompetenzen im deutschen Bildungssystem erworben werden, definiert der DQR acht
Niveaus, die den acht Niveaus des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) zugeordnet werden können. Der EQR dient als
Übersetzungsinstrument, das hilft, nationale Qualifikationen
europaweit besser verständlich zu machen. Als nationale Umsetzung des EQR berücksichtigt der DQR die Besonderheiten des
deutschen Bildungssystems und trägt zur angemessenen Bewertung und zur Vergleichbarkeit deutscher Qualifikationen in
Europa bei.
Best (2)
UNVERSTÄNDNIS ÜBER „DH LIGHT“
Mehr als 250 DH kamen in diesem Jahr nach Ludwigsburg.
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Die Aufnahme der unterstützenden parodontalen Therapie in
den Leistungskatalog (unabhängig von der PZR) sei auf Bundesebene ein ganz heißes Thema. „Hier gibt es viele offene Fragen
und es ist richtig Bewegung drin“, erklärte Einwag. Für absurd
hält Einwag die Gedankenspiele einiger Kammern, dem
Abschluss der ZMP-Ausbildung durch einen Zusatz von lediglich
50 Ausbildungsstunden den Titel „DH Light“ zu verleihen, um
den Absolventen dann zum Beispiel tieferes subgingivales Arbeiten zu ermöglichen. Mit dieser Meinung traf er bei den Anwesenden auf uneingeschränkte Zustimmung.
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DIE ZUKUNFT IST
MEHR ALS CEREC
Drei Tage lang machte Dentsply Sirona Orlando zum Mittelpunkt der digitalen Zahnheilkunde. Knapp 5000
Teilnehmer des SiroWorld-Kongresses erlebten eine bewährte Mischung aus Fachvorträgen, klinischen
Schulungsprogrammen und hochkarätiger Unterhaltung. | BERND SCHUNK
T
ag zwei des SiroWorld-Kongresses in Orlando war ein guter
von rund 25 Prozent in der Lage, hat sich genau diese Marge
Tag für Jan Siefert, Vice President Instruments bei Dentsply
auch für den Instrumentensektor, der bislang ein bis zwei ProSirona: Er händigte das erste Neuprodukt des gemeinsamen
zent Marktanteil hatte, vorgenommen. Und der Außendienst
Unternehmens für den US-Markt den
„scharrt mit den Hufen“, wie Siefert sicht25 Außendienstmitarbeitern aus: Winkelbar stolz betonte. Da passe es ganz gut,
stücke und Turbinen „made in Bensheim“.
dass noch aus der Veranstaltung mit dem
„Das Produkt wird in Bensheim proAußendienst heraus ein Mitarbeiter zehn
duziert, und wir haben es in kürzester
Instrumentenpakete der Winkelstücke
Zeit optisch und haptisch angepasst für
und Turbinen mit den Markennamen Midden Markt in Midwest“, erklärte Siefert
west Stylus Plus und Midwest E Plus vernicht ganz ohne Stolz in Orlando. Wirkkauft habe – initiiert durch eine SMS an
lich gut sei das Geschäft mit Instrumeneinen Kunden.
ten in der Vergangenheit in den USA nicht
Und damit ist der Instrumentengelaufen – ausgenommen seien die Lasermarkt für Dentsply Sirona durchaus ein
Geräte, die dort einen guten Marktanteil
Wachstumsmarkt, der durch den Zusamhätten. Siefert: „Die Instrumente haben
menschluss der Unternehmen besser
bisher hier im US-Markt nur eine marginaangegangen werden kann. Immerhin,
le Rolle gespielt.“ Das soll sich nun
meint Siefert, gehörten die USA zu den
Jan Siefert, Vice President Instruments bei Dentsply Sirona, sieht die USA als Wachstumsmarkt für
ändern. Die Midwest Sales Force, in andeMärkten, in denen die Angebotsklassen
Dentsply Sirona-Instrumente.
ren Produktbereichen zu Marktanteilen
„Premium“ und „Comfort“ bevorzugt
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Digitale Zahnheilkunde
würden. Ansonsten produziert Dentsply
Sirona noch für die Bereiche „Economy“
und „Basic“.
Mit einer tatsächlichen Neuentwicklung überraschte Dentsply Sirona in Orlando dann doch noch. Und für Dentsply Sirona ist es der neue, große Trend in der
Endodontie: die 3D-basierte Fallanalyse
und Behandlungsplanung. Geeignet, so
betonte Jörg Haist, Leiter des Produktmanagementbereichs Bildgebende Verfahren,
sei die brandneue Software vor allem für
komplexe Fälle. Haist: „Das können Molaren mit ihrer unvorhersehbaren Anatomie,
Knochenverlustsituationen, Paroschäden,
vertikale Wurzeldefekte in nicht restaurierten Zähnen, periapikale Läsionen,
Luxationen oder Fehlplatzierungen von
Zähnen sein.“ Bisher seien intraorale Bilder
und 2D-Informationen als Entscheidungshilfen vorhanden gewesen, „doch die können erheblich fehlleiten“, weiß Haist.
Auf seine unverwechselbar mitreißende und amüsante Art moderierte Dr. Michael DiTolla das dreitägige
Programm im Rosen Shingle Creek Resort von Orlando. Der Zahnarzt und Medienprofi führte souverän
in die Fachvorträge ein, kündigte den Comedian Jerry Seinfeld und die Pop-Band OneRepublic professionell an und entlockte als Gesprächspartner dem Multiunternehmer Sir Richard Branson manch spannende Geschichte.
ALLES SICHTBAR MIT 3D
Jetzt, mithilfe der 3D-Analyse, werde nahezu alles sichtbar. Haist:
„Komplexe Situationen erfordern eben eine optimale Visualisierung.“ Allzu oft finde man den Kanal nicht, die Überraschung
komme dann nach dem Öffnen. Die Entscheidung darüber, wie
behandelt wird, werde nun vorverlegt: „Man sieht früher, wenn
Der Prozessablauf sieht vor, dass in der in 3D erstellten
Aufnahme, die „kleinste Strukturen sichtbar macht“, der zu
behandelnde Zahn isoliert wird. Das verschaffe im ersten
Schritt Klarheit über die vorliegende Kanalsituation. Die
3D-Anatomie zeige zudem, wie man am besten den Fall
angeht. Dabei ergeben sich drei Schlüsselbotschaften: eine verbesserte, vorhersagbare Behandlungsqualität, man
wisse durch die CBCT-Daten, was einen
erwarte, und die Behandlungsplanung
werde erleichtert und abgesichert. Die
Klarheit über den Kavitätenzugang
ermögliche zudem ein stark dentinerhaltendes Vorgehen. Mithilfe einer
„IntraRoot-Kamera“ werde dann ermittelt, wie lang die Feile sein muss und
welchen Weg sie gehen soll.
Das Erlernen der Software dauert
Mit Stolz präsentierten die Dentsply-Sirona-Verantwortlichen in Orlando die neue 3D-Endo-Software,
die ab November in Deutschland im Markt sein wird. Didier Devaud (Vice President Marketing Endonach Aussage von Haist 30 Minuten.
dontics), Dominique Legros (Group Vice President Endodontics), Stefan Hehn (Vice President ImaUnd es brauche nur zwölf Minuten, um
ging), Jörg Haist (Director Product Management Imaging) und Eddi Garrott (Senior Product Manager
einen solchen komplexen Endo-Fall –
Disruptive Endodontic Platform, v. l.). Die Software stelle ein „breites Fundament dar“, auf dem sich gut
weiterentwickeln lasse.
etwa im Bereich der oberen Molaren –
vorzubereiten. „Das erleichtert also
es sich um einen hoffnungslosen Fall handelt und man eben besdem Endodontologen nicht nur die Arbeit, sie wird auch verser nicht mehr öffnet.“
kürzt“, resümierte Haist.
Allerdings räumte Haist ein, dass es immer noch einen ProFür die computergestützte Fallanalyse werden die enormen
zentsatz an Unklarheiten oder Überraschungen geben könne:
Datenmengen auf das Wesentliche reduziert. Man kann bei der
„Der aber wird durch diese Software erheblich reduziert.“ So
Planung Screenshots machen und messen. Identifiziert werden
werde etwa das Risiko, einen Kanal zu „vergessen“ oder zu „überkönnen sowohl die palatinale wie die distobukkale und die mesiosehen“, erheblich reduziert.
bukkale Kanalanatomie.
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Digitale Zahnheilkunde
Theoretisch brauche es für die Anwendung der Software nicht
unbedingt die neueste Generation der 3D-Geräte. Technisch sei
das auch mit älteren Modellen möglich. Zu empfehlen seien eben
Low-Dose-Maschinen „wie unser Orthophos SL 3D-Gerät“. Haist:
„Und hier hilft ein hoch auflösendes Gerät sicher besser.“ Die
Software sei ausgerichtet auf alle Dentsply-Feilen. Andere Systeme seien nicht verwendbar.
Zwei Jahre lang haben 15 Ingenieure an der Entwicklung dieser Software gearbeitet. „Und es waren viele Zahnärzte beteiligt“, wie Stefan Hehn, Vizepräsident für den Bereich der Bildgebenden Verfahren bei Sirona Dentsply, unterstreicht. Das Produkt sei also – wie alle Produkte des Hauses – „customer-driven“.
Und man sieht bei Dentsply Sirona ein enormes Entwicklungspotenzial: „Wenn man bedenkt, wie CEREC angefangen hat und wo
es heute steht, kann man einige Fantasie auch für das 3D-EndoSystem entwickeln“, fügt Hehn an. Die Software, die im November in Deutschland ihren Marktstart feiert, sei ein „breites Fundament“, auf dem sich gut weiterentwickeln lasse.
Die 3D-Endo-Software sei auch ein Beispiel für die Sinnhaftigkeit des Firmenzusammengehens. Hehn: „Die Zusammenarbeit daran hat zwischen Dentsply und Sirona bereits zwei Jahre
vor dem Merger begonnen.“
Mal Zuhörer, mal Redner: Dentsply Sirona-CEO Jeffrey T. Slovin unterstrich
in Orlando, dass der Merger mit Dentsply „kein Ding der Wall Street, sondern eines für die Zahnärzte“ sei. Er sei stolz darauf, wie engagiert und positiv die Kolleginnen und Kollegen in Bensheim und in York diesen Zusammenschluss lebten. Die Zahnärzte bat er, gemeinsam mit dem Unternehmen die
Zukunft zu gestalten.
ZUR IDS „LOW-HANGING FRUITS“
Dentsply Sirona (3), Schunk (3)
Dass Dentsply Sirona – ausgenommen die neue 3D-Endo-Softwerde, denn die Zukunft sei mehr als CEREC: „Der digitale Workware – noch zur IDS 2017 mit neuen gemeinsamen Produkten
flow und die ,Single-Visit Dentistry‘ sind auch bei uns die Hauptaufwarten kann, ist äußerst unwahrscheinlich. Man sei gerade
themen der nächsten Jahre.“
bei Tag 170 des Zusammenschlusses und könne naturgemäß
Selbstverständlich ist der Merger auch in Orlando das alles
noch keine gemeinsamen Produktneuheiten präsentieren.
bestimmende Thema. Zum Auftakt des Meetings gratulierte Dr.
Allerdings sei nicht ausgeschlossen, so Siefert, dass man „lowMichael DiTolla, Moderator des Kongresses und Dentsply-Sironahanging fruits“ mitnehme – wie im Fall
Director of Clinical Affairs, dem Dentsplyder Winkelstücke und Turbinen.
Sirona-CEO Jeffrey T. Slovin: „KompliDr. Matthias Kühner, Vice President
ment: Er hat sich eine Braut geangelt, die
Global Sales für den Bereich Implantate,
22 Jahre jünger ist und doppelt so viel
kündigte als ein von den Kunden stark
Geld hat wie er selbst.“ DiTolla spielte
gewünschtes Neuprodukt schon jetzt
dabei auf die beiden Gründungsjahre –
eine Lösung für Implantate und CEREC
1877 Sirona, 1899 Dentsply – sowie auf
an. „Für den Aufbau ist TiBase notwendig.
die Umsatzzahlen – 1,2 zu 2,7 Mrd.
CEREC TiBase werden wir wohl zur IDS
US-Dollar – an.
für die Ankylos-Implantate fertig haben
Slovin nannte die Gegenwart „eine
und vorstellen.“
Zeit der Veränderungen“ und kündigte
Gerade die Zusammenführung der
an, dass die Zukunft kaum ruhiger werde.
Bereiche Röntgen, Implantate und CAD/
Den Merger mit Dentsply nannte er „kein
CAM seien spannende Produktfelder der
Ding der Wall Street, sondern eines für
Zukunft. Kühner: „Wir wollen die Implandie Zahnärzte“: „Wir sind eine dentale
tate komplett in den digitalen Workflow
Lösungsfirma. Unser Ziel ist, die Zahnärzintegrieren.“ Das betreffe auch die prote als dentale Profis zu stärken – im Sinne
Im Gespräch mit Michael DiTolla gab der Multiunternehmer Sir Richard Branson Einblicke in
thetischen Verbindungselemente, die
der Patienten.“ Slovin dankte den Gästen
sein Berufs- und sein Privatleben. Der dreifache
weiterentwickelt würden. „Das wird allerfür ihre Treue zu Dentsply Sirona: „All das,
Großvater berichtete von vielen teilweise lebensdings noch einige Zeit benötigen“, warnte
was wir mit Dentsply Sirona erreicht
gefährlichen Aktionen und kündigte an, bald mithilfe eines Raumtransporters Menschen „wie du
Kühner vor zu großen Erwartungen in
haben, haben wir Ihnen zu verdanken. Sie
und ich“ Weltraumflüge zu ermöglichen. Seine
kurzer Zeit.
haben einen harten Job. Ich weiß das. Wir
Botschaft in Orlando: „Entscheidend ist, dass
man delegieren kann.“
Das Beispiel der Konferenz in Orlanmöchten gemeinsam mit Ihnen die Zahndo zeige, wohin die dentale Reise gehen
medizin verändern.“
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Implantologie
Zudem spielt die Prothetik bei der Sofortversorgung eine große
Rolle. Dazu kommen Lösungen für den stark atrophierten Kiefer,
dafür haben wir das Zygoma-Treatment. Sofort versorgen lässt
sich hier auch, aber nicht in allen Fällen. Deshalb haben wir die
Creos-Familie zu unserem Portfolio hinzugefügt. Denn bei 40 bis
50 Prozent der Fälle sind Augmentationen einfach notwendig.
Da existieren Präferenzen des Behandlers und klinische Notwendigkeiten, diese Balance muss austariert werden. Der Behandler
kann ein Implantat konventionell einheilen lassen oder es sofort
belasten, was − wie wir heute wissen − oft mit besseren Ergebnissen einhergeht. Es gibt niemals die „One-fits-it-all“-Lösung.
Jeder Patient ist anders. Egal, wie viele gute Produkte und Konzepte zur Sofortbelastung wir entwickeln, es wird immer wieder
Situationen und Patienten geben, wo das nicht möglich ist.
Auch Keramikimplantate entsprechen dem Patientenbedürfnis. Viele Hersteller setzen nun auf zweiteilige ZirkonoxidImplantate. Wie weit ist Nobel Biocare in diesem Segment?
GEISELHÖRINGER: Wir haben sehr früh begonnen, in diesem
Bereich zu forschen. Wir hatten sogar bereits ein Implantat, das
im Grunde reif war für die Markteinführung. Das war weit vor
meiner Nobel-Biocare-Zeit. Doch ich kenne die Zahlen. Sie
haben uns nicht ausreichend überzeugt, so dass wir das Produkt nicht gelauncht haben. Und das finde ich gut. Wir als
Nobel Biocare wägen noch ab, welchen Aufwand wir in solche
Nischenbereiche investieren wollen oder ob wir nicht viel mehr
Patienten helfen können, indem wir uns auf die Behandlung
wenn es um die Erhöhung der Effizienz und der diagnostischen
Genauigkeit, um Behandlungsplanung und schablonengeführte
Chirurgie geht. Passend dazu konnten sich die Teilnehmer in der
digital vernetzten Ausstellungspraxis über die Optimierung des
Praxisalltags informieren, zum Beispiel über das neue On1-Konzept. Die On1-Basis bildet die prothetische Verbindung auf
Gewebeniveau für Nobel-Biocare-Implantate mit konischer Verbindung. Sie bleibt von der Implantatinsertion bis zur endgültigen Versorgung in Position und sorgt durch Schutz des Weichgewebes für eine optimale Einheilung.
Zur Auswahl stehen eine zementierte Lösung mit dem On1
Esthetic Abutment (Titan oder Zirkondioxid) oder eine verschraubte Lösung mit dem On1 Universal Abutment. Nobel Biocare präsentierte außerdem die Weiterentwicklung von NobelProcera, unter anderem die Markteinführung der neuen NobelProcera-FCZ-Krone aus hochtransluszentem mehrschichtigem
vollanatomischem Zirkondioxidmaterial.
zahnloser Patienten und Sofortbelastungskonzepte konzentrieren.
Sie forschen aber noch in diesem Bereich …
GEISELHÖRIGNER: Selbstverständlich, es gibt kaum Bereiche, in
denen wir nicht forschen. Aber alles ist eine Frage der Prioritätensetzung.
Apropos Forschung: Tangiert die Antikorruptionsgesetzgebung die Forschungsbereiche der Hersteller, etwa in puncto
Studienfinanzierung? Wird es für die Hersteller schwieriger?
GEISELHÖRINGER: Gar nicht. Die Transparenz wird steigen. Im
Hause Nobel Biocare sind seit Jahren klare ethische Standards
etabliert.
Dass Hersteller Studien in Auftrag geben und bezahlen, funktioniert also nach wie vor problemlos?
GEISELHÖRINGER: Richtig, denn das ist völlig in Ordnung, sofern
das Prozedere – das Okay der Ethikkommission, Ausschalten von
Interessenkonflikten etc. – eingehalten wird. Es muss sichergestellt werden, dass die Studie zu den höchsten Standards, die
vorgeschrieben sind, ausgeführt wird. Nobel Biocare geht sogar
in einigen Bereichen deutlich über diese Standards hinaus. Wir
wollen, dass wir absolut sichere und transparente Daten bekommen. Ich habe in unserem Kundenkreis und mit den Universitäten, mit denen wir zusammenarbeiten, nur die besten Erfahrungen damit gemacht. Antikorruptionsgesetze sind in den USA,
Frankreich und nun auch in Deutschland etabliert. Das begrüßen
wir. Ethische Verantwortung für den Patienten verlangt schließlich, dass Produkte der Patienten wegen eingesetzt werden.
Barfuß (9)
stabil genug, weil es schnell genug osseointegriert? Oder dauert es länger, und „die Schraube schlackert im Bohrloch“.
Abb. 7: Stieß auf große Resonanz: das Sofort-Konzept, eine präfabrizierte,
kostengünstige festverschraubte Versorgung für zahnlose Unterkiefer.
SOFORT-KONZEPT FÜR DEN UNTERKIEFER
Last but not least stellte Dr. Kenji Higuchi, USA, am letzten Kongresstag mit dem neuen Konzept eine kostengünstige festverschraubte Versorgung für zahnlose Unterkiefer vor. Es handelt
sich um ein präfabriziertes Gerüst für drei bereits vorab festgelegte Implantatpositionen. Das Vorfabrizieren für ein solches
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Unterkiefergerüst biete sich an, weil die anatomischen Strukturen im interforaminalen Bereich bei vielen Patienten sehr kongruent sind, hieß es. Beim All-on-4-Konzept lassen sich die Implantatpositionen frei wählen.
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Digitale Zahnheilkunde
INTRAORALSCAN:
KONVENTIONELL WAR GESTERN
Seit Jahren „dümpelt“ die Akzeptanz der
Zahnärzte in puncto optische Abformung
bei maximal sieben Prozent. Halten Sie
ein „zügiges“ Umdenken der niedergelassenen Zahnärzte für zwingend notwendig? Erwarten Sie einen Umbruch?
BARESEL: In der Tat schätzt man, dass gerade einmal drei bis sieben Prozent der deutschen Zahnärzte einen Intraoralscanner
benutzen. Aber über kurz oder lang ist der
Intraoralscan ein Muss. Wir nehmen seit
22 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Dr. Ingo Baresel
studierte Zahnmedizin in Erlangen
und ist seit 1996 niedergelassen in
der Gemeinschaftspraxis Dres.
Baresel in Cadolzburg. 2014 gründete er mit seinem Bruder Dr. Jens
Baresel und seinem Vater Dr. Wolfgang Baresel die Gesellschaft für
digitale orale Abformung (DGDOA).
www.dgdoa.de
Privat
Warum braucht es noch eine neue Fachgesellschaft zum Thema Digital Dentistry?
BARESEL: Weil die Vorteile des Intraoralscans allein unterzugehen drohen. Das
Thema der digitalen Abformung kommt
zwar seit Langem bei verschiedenen Veranstaltungen zur Sprache, wird aber
meist mit der gesamten CAD/CAM-Vorgehensweise diskutiert. Die Vorteile der
digitalen Abformung per se rücken stets
in den Hintergrund. Um dies zu ändern,
haben wir mit der DGDOA 2014 ein praxisbezogenes Forum geschaffen. Zudem
möchten wir die Hersteller „antreiben“,
die Systeme weiter zu verbessern, offene
Lösungen anzubieten und eine unkomplizierte Vernetzung aller digitalen Anwendungen zu etablieren. Denn hier sehen
wir nach wie vor Schwächen. Die DGDOA
bietet deshalb Fachinformationen und
Weiterbildung auf dem Gebiet der digitalen oralen Abformung für alle Fachbereiche der Zahnmedizin.
Privat
Herstellerunabhängige Unterstützung für niedergelassene Zahnärzte liefert die 2014 gegründete Gesellschaft für
digitale orale Abformung (DGDOA). Am 21. und 22. Oktober findet die zweite Jahrestagung mit namhaften Referenten statt. Mit dabei: Prof. Dr. Daniel Edelhoff, Prof. Dr. Dr. Albert Mehl und Dr. Jan Frederik Güth. Über den Beratungsbedarf und mögliche Einsatzgebiete der Scanner sprach das DENTAL MAGAZIN mit Vorstands- und Gründungsmitglied Dr. Ingo Baresel. | ANNE BARFUß
Dr. Jens Baresel
studierte Zahnmedizin in Erlangen
und ist seit 1999 niedergelassen in
der Gemeinschaftspraxis Dres.
Baresel in Cadolzburg.
Langem den PC für Abrechnung, Rezepte
und Rechnungen, erstellen digitale Röntgenaufnahmen und die meisten Dentallabore
digitalisieren via Scanner die analog erstellten Modelle. CEREC ist bereits seit mehr als
30 Jahren am Markt. Die computergestützte
Erfassung der Mundsituation, Planung und
Herstellung von Zahnersatz haben sich
inzwischen als Standard in der Zahnmedizin
etabliert. Das Indikationsfeld für optische
Abformungen wird stetig erweitert. Umfassendere Restaurationen, mehrgliedrige Brückenkonstruktionen, Schienen sowie kieferorthopädische Modelle lassen sich im digitalen Workflow kosteneffektiv herstellen.
Dazu kommt: Die dreidimensionale
Darstellung der Behandlungssituation am
Bildschirm mit Abbildung der Zahnstruktur und Gingivatextur erlaubt eine sofortige Qualitätskontrolle. Und auch das
Scannen subgingivaler Bereiche bereitet
keine Probleme mehr. Neue plastische
Verdrängungsmaterialien wie Retraktionspasten machen es möglich.
Dennoch sind die Zahnärzte skeptisch.
Warum?
BARESEL: Nach wie vor befürchten Kollegen, die digitalen Abformungen seien
ungenau. Doch das ist ein Irrtum. Bereits
unsere erste Jahrestagung hat das Thema
Präzision und Genauigkeit von digitalen
Abformungen in den Fokus gerückt. Es war
klarer Konsens unter den Referenten (Prof.
Dr Wöstmann, OA Dr. Güth), dass die digitale intraorale Abformung der klassischen
Digitale Zahnheilkunde
Abb. 1: Verschiedene Scanner im Praxistest
Abformung in diesen Punkten mindestens ebenbürtig ist. Auch
eine Studie der DGDOA, die 27 Studien zur Präzision und Genauigkeit digitaler Abformungen vergleicht, kommt zu diesem Ergebnis.
Dies gilt für Einzelzahnrestaurationen, Brücken oder Einzelzahn-Implantatarbeiten. Zahlreiche weitere Studien belegen,
dass auch die Präzision der Abformung des ganzen Kiefers mittels eines Intraoralscanners der eines konventionellen Abdrucks
zumindest entspricht. Leider ist dies in den Praxen noch nicht
angekommen.
Wie wollen Sie Kollegen von den Vorteilen der digitalen Abformung überzeugen?
BARESEL: Wir machen ihnen die Abläufe im zahntechnischen
Labor bewusst: In nahezu jedem zahntechnischen Labor werden
heutzutage klassisch erzeugte Gipsmodelle noch einmal digital
gescannt und weiterverarbeitet. Wären sich alle Zahnärzte dessen bewusst, würden sich sicher einige dafür entscheiden, diesen
fehlerbehafteten Zwischenschritt auszulassen und die Datenerfassung gleich im Mund durchzuführen. Nach vielen Untersuchungen ist ein Großteil aller konventionellen Abformungen fehlerhaft.
Dennoch sehen viele Zahnärzte noch nicht die Notwendigkeit,
ihr gut funktionierendes System zu verlassen, einen neuen
Workflow zu erlernen und in den Praxisablauf zu integrieren.
Worauf führen Sie das zurück?
BARESEL: Eine Scheu vor solchen Umstellungen ist einfach verständlich. Auch die Investitionen sind nicht ganz unerheblich.
Aktuelle Scansysteme schlagen mit 16 000 und 45 000 Euro zu
Buche. Es bedarf deshalb noch sehr viel Aufklärung und praktischen Erlebens, um die digitale Abformung weiter zu implementieren. Dass diese Technik die Zukunft ist, steht außer Zweifel.
Das Scannen ist nicht unbedingt „schneller“ als die herkömmliche Abformung. Das gilt vor allem für die Darstellung des ganzen Kiefers. Grund: Der Scanner „sieht“ nicht den gesamten
Kiefer auf einmal, sondern nur Ausschnitte. Ist das ein Problem?
BARESEL: Nein – und die zum Teil in der Literatur beschriebenen
abenteuerlichen Scanzeiten sind Vergangenheit. Mit modernen
Scannern beträgt die ungefähre Scanzeit pro Kiefer maximal
zwei bis drei Minuten. Studien, die etwas anderes aussagen,
beziehen sich in der Regel auf Scans, die von unerfahrenen Studenten (häufig auch mit Puder) durchgeführt wurden. Natürlich
unterscheiden sich die Scanner auch in ihrer Aufnahmegeschwindigkeit und es gibt eine gewisse Lernkurve. Allerdings ist diese
Lernkurve auch bei klassischen Abformungen gegeben, einen
Erfolg bekommt man im digitalen Workflow allerdings deutlich
schneller.
Was halten Sie von scanbaren Abformmaterialien? Könnten so
Übergangslösungen aussehen?
BARESEL: Definitiv nicht, die Ergebnisse sind schlechter als die
konventionelle und digitale Abformung. Solche Übergangssysteme halte ich für unnötig. Lediglich im kieferorthopädischen
Bereich versuchen einige Hersteller von Modellscannern die
Anwender von einer Digitalisierung ihres Modelllagers zu überzeugen. Im täglichen Workflow ist es doppelte Arbeit, ein Modell
erst klassisch zu erstellen und dann zu digitalisieren.
Wie bewerten Sie die analoge Form des Artikulierens, ist das
noch zeitgemäß?
BARESEL: Die analoge Form des Artikulators mit Bezugsebenen
und Achsen verliert an Bedeutung. Die erstellten digitalen
Modelle können mit spezieller Software in einen virtuellen Artikulator einfach übertragen werden. Im Vergleich schneidet die
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 23
Digitale Zahnheilkunde
konventionelle mechanische Methode
schlechter ab als die virtuelle. Die Zukunft
liegt in der Bereitstellung von Schnittstellen, um Komponenten wie Intraoralscanner, Gesichtsscanner, digitale Registrierungssysteme und dreidimensionale bildgebende Röntgenverfahren miteinander
zu synchronisieren.
Stichwort
Implantatprothetik:
Der
Implantatscan gilt als wesentliche
Domäne der Scantechnik, weil man nicht
„in den Sulkus hinein“ muss …
BARESEL: Richtig, das erleichtert die
Arbeit im Praxisalltag erheblich. Denn die
Übertragung der Implantatsituation im
Mund mit konventionellen Methoden ist
häufig sowohl für den Zahnarzt als auch
für den Patienten unkomfortabel und
schwierig. Durch lange Übertragungspfosten ist gerade im Molarenbereich das
Entfernen der Abformung häufig schwierig. Zudem ist die Abformung von Implantaten und Zähnen nicht immer in allen
Bereichen präzise, so dass Wiederholungen der Abformung anstehen können. Es
existiert nach Untersuchungen bisher
kein Abformmaterial im Zusammenhang
mit einer bestimmten Abformmethode,
das die intraorale Implantatsituation des
Patienten exakt reproduziert.
Wie gehen Sie in Ihrer Praxis vor?
BARESEL: Je nach System wird zunächst
der Restkiefer inklusive der offenen
Implantatschraube gescannt, um das
Emergenzprofil darzustellen. Anschließend wird der zur Implantatgröße passende Scanpfosten eingeschraubt, um die
exakte Implantatposition zu übertragen.
Der Scanpfosten wird ebenfalls gescannt.
Die Software des Scanners rechnet diesen
automatisch in den ersten Scan ein. Je
nach Intraoralscanner ist auch nur ein
Scan des Kiefers mit eingeschraubtem
Scankörper möglich.
Nach Abformung des Gegenkiefers
und der digitalen Bissnahme ist der Vorgang der Abformung beendet und die
Daten können ins Labor versandt werden.
Sollten weitere präparierte Zähne in dieser Abformung enthalten sein, können
diese natürlich einzeln präzise abgeformt
und sofort im Monitor überprüft werden.
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Abb. 2: Flächige Dreiecksdarstellung eines STLDatensatzes Scanner 1
Abb. 3: Flächige Dreiecksdarstellung eines STLDatensatzes Scanner 2
Abb. 4a: Implantatworkflow, Zustand vor Scan des Emergenzprofils, Abb. 4b (rechts): Scan des eingesetzten Scanbodys
Für den weiteren Workflow im Labor gibt
es je nach Implantatsystem und Anbieter
verschiedene Möglichkeiten.
Und das war bislang schwieriger?
BARESEL: Korrekt, in der Vergangenheit
wurde im Labor zunächst ein individuelles
Abutment erstellt, dieses in einer weiteren Sitzung im Mund des Patienten eingesetzt und hiervon ein weiterer Intraoralscan durchgeführt. Auf diesem Zweitscan
wurde dann nach herkömmlichen Verfahren eine Krone erstellt und Abutment mit
Krone in einer dritten Sitzung beim
Patienten eingesetzt. Dieses Verfahren
hat einige Nachteile. Zunächst muss der
Patient zu einer weiteren Sitzung in der
Praxis erscheinen und die Einheilkappe
ein weiteres Mal entfernt und wieder eingegliedert werden, was zu einer Verletzung der Gingiva führen kann. Vor allem
aber ist bei einer äquigingivalen oder subginigvalen Lage der Präparationsgrenze
des individuellen Abutments die Abformung dieser Grenze problematisch. Die
Retraktion eines Gingivalrandes rund um
ein Implantatabutment ist immer problematischer als die Abformung eines Gingivalrandes rund um einen Zahn, da es häufig aufgrund der Spannung der Gingiva
schwierig ist, die Grenze durch Retraktion
klar darzustellen.
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Baresel (7)
Digitale Zahnheilkunde
Abb. 4c: Implantatworkflow, Scanbodys in situ
Abb. 4d: Implantatworkflow, Scanbodys in situ
Wo liegt der Vorteil im Vergleich zur
klassischen Abformung?
BARESEL: Die gleichzeitige Abformung
von Implantaten und Präparationen ist
deutlich präziser und einfacher. Bei der
klassischen Abformung sind hier sehr
häufig Fehler vorgekommen und Abformungen mussten wiederholt werden.
Zudem ist der Scan für den Patienten
deutlich angenehmer und schneller. Es
müssen keine langen Übertragungspfosten verwendet werden, die gerade bei
geringer Mundöffnung im Molarenbereich häufig Probleme verursachten.
Abutment firmenseits erstellt, der in jeder
Dimension vom Zahntechniker bearbeitet
werden kann. Nach Bestätigung des Abutmentdesigns wird dieses von Dentsply
Sirona Implants gefertigt und dem Labor
zugeschickt. Zeitgleich erhält das Labor
einen Datensatz, in dem das Abutment als
Stumpf eingerechnet ist, für die weitere
Herstellung des Zahnersatzes. Es besteht
nicht die Möglichkeit, Abutment und
Zahnersatz zusammen in einem Modell zu
kontrollieren. Beide Techniken funktionieren problemlos und sind für den Praktiker
eine enorme Arbeitserleichterung bei
höherer Präzision.
Welche Möglichkeiten bieten sich an?
BARESEL: Es gibt unterschiedliche Wege.
Es kann ein physisches Modell gedruckt
werden, in das ein Modellimplantat –
ähnlich einem Laboranalog – eingeschraubt oder geklebt wird. Die hierfür
nötige Aussparung wird auf der Basis der
Scandaten und des Scanpfostens zuvor
berechnet. Im weiteren Prozess wird ein
individuelles Abutment generiert und
gefertigt. Nun kann der Datensatz dieses
Abutments in die Konstruktionssoftware
eingerechnet und darauf der geplante
Zahnersatz gefertigt werden. Manche
Labors stellen allerdings das gedruckte
Modell mit eingeschraubtem Abutment
in den Laborscanner und erstellen hieraus einen digitalen Datensatz zur weiteren Bearbeitung.
Einen anderen Weg geht die Firma
Dentsply Sirona Implants über ihre Atlantis-Plattform. Hier werden die Daten der
Abformung in deren Portal hochgeladen.
Es wird ein Konstruktionsvorschlag für das
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Das Angebot an Intraoralscannern am
Markt wächst stetig. Nach welchen Kriterien soll sich der Praktiker entscheiden?
BARESEL: Die Präzision des Scanners ist
das A und O, unabhängige Studien verschaffen einen Überblick, auch unsere
DGDOA-Studie. Dazu kommen
die Geschwindigkeit (Vergleichstests
bieten sich an),
das Handling (Größe des Scankopfes,
Gewicht, Sitzposition beim Scannen),
der Einsatzbereich (Prothetik, Implantologie, KFO),
der Farbmodus (vorhanden und benötigt?),
die Vorbehandlung (Puder, Bestäuben,
Liquid, ohne Vorbehandlung),
die Bereitstellung der Daten (Wie kommen ich und mein Labor an die Daten
und welches Format haben diese?),
die Desinfektionsmöglichkeit/Sterilisationsmöglichkeit (Einmalkopf?),
die Datenauswertung (Wird weitere
Software benötigt?)
die Modellerstellung (Wer produziert
mein Modell?),
Kooperationen
(Welcher
Partner
akzeptiert welche Daten?),
Scanfee- oder Update-Kosten,
Preis des Geräts.
Mit welchen neuen Entwicklungen in
puncto Scannen dürfen die Zahnärzte
rechnen?
BARESEL: Die digitale Entwicklung schreitet stetig voran. Neu in der digitalen
Welt ist die Möglichkeit, eine Datenbrille
mit dem Intraoralscanner zu koppeln.
Dabei wird das Monitorbild des Scanners
direkt auf die Brille projiziert, so dass der
Scannende in der Lage ist, den Kopf frei
zu bewegen oder – entgegen der üblichen Scanstrategie – auch in den Mund
zu blicken.
Viele Scanner können mittlerweile
auch farbige Scans durchführen. Dies
hat zwei große Vorteile. Zum einen ist
es deutlich einfacher, die Präparationsgrenzen festzulegen, wenn man zwischen dem monochromen und dem farbigen Modus wechseln kann. Zum anderen ist es möglich, vor Beginn der
Behandlung Okklusionspunkte mit entsprechender Okklusionsfolie zu markieren und diese beim späteren Scan mit
auszuzeichnen. So kann der Zahntechniker im Labor die erfolgte Bissnahme
nochmals überprüfen. Es muss allerdings möglich sein, den Scan als farbige
Datei zu verschicken, was nicht mit
allen Systemen möglich ist.
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 27
Digitale Zahnheilkunde
Permadental
ABFORMUNG:
HOLT SCANNEN AUF?
Wo eine Digitalisierung im Zusammenspiel von Zahnmedizin und Zahntechnik sinnvoll ist,
engagiert sich die Modern Dental Group und somit Permadental. Aktiv unterstützt das
Unternehmen auch die zweite Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Digitale Orale
Abformung (DGDOA) mit einer Teilnahme an der begleitenden Industrieausstellung als
Premiumpartner. Den Wandel vom reinen Auslandszahnersatzanbieter zum Komplettanbieter
von Lösungen, erklärt Marketingleiter Wolfgang Richter im Interview. | ANNE BARFUß
Die Umstellung von „analog auf digital“
gewinnt an Fahrt. Welche Hilfen bietet
Permadental?
RICHTER: Als weltweit vernetzter Anbieter von zahntechnischen Versorgungen
haben wir seit Beginn der Digitalisierung
die Entwicklung mitverfolgt und getestet: Wie funktioniert das? Was bringt
wirklich Vorteile? Durch unsere Einbindung in eine der weltgrößten Dentallaborgruppen (MDG) können wir mit neuen Techniken und Materialien häufig
schon vor der Markteinführung in einer
Intensität arbeiten, wie es einem rein
regional tätigen Labor selten möglich ist.
Wir verfügen zusammen mit unseren
europäischen Partnern und unseren Nie28 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
derlassungen in den USA darum über
eine große digitale Expertise. Davon profitieren natürlich die Zahnärzte. Früh
schon waren wir in der Lage, von allen
gängigen IOS-Systemen Datensätze zu
verarbeiten, und haben aktiv an der Digitalisierung mitgearbeitet. Seit 2015 bietet Permadental als Reseller von 3 Shape
seinen Kunden einen eigenen Scanner
an. Geschulte Fachleute begleiten die
Integration in den täglichen Praxisablauf.
Das offene System zu einem sehr attraktiven Preis ermöglicht es auch kleinen
und mittleren Praxen, sich weiter in
Richtung digitaler Workflow zu entwickeln, ohne die Wirtschaftlichkeit aus
den Augen zu verlieren.
Man kennt Permadental vor allem als
Auslandszahnersatzanbieter. Hat sich
das geändert?
RICHTER: Ja, Zahnarzt und Patient können heute auswählen, wo die monolithische Versorgung gefertigt werden soll: in
Deutschland oder in einem der erfahrensten Fräszentren der Welt, bei MDG in
Hongkong. Bereits seit einigen Jahren
betreibt unsere Laborgruppe in Emmerich
am Rhein ein digitales Fertigungszentrum, das wir komplett neu konzipiert
und mit den neuesten technischen Möglichkeiten ausgerüstet haben. Es war
zunächst gar nicht so einfach, den Workflow so zu gestalten, dass er sich harmonisch in die Arbeitsabläufe mit den Zahn-
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Die Zahnpflege für zwischendurch.
Süßes naschen, Herzhaftes snacken, Smoothies trinken: Heutzutage ist man
viel unterwegs und isst immer dann, wenn es die Zeit gerade erlaubt. Und so
sind die Zähne häufigen Säureattacken ausgesetzt. Das 20-minütige Kauen
von zuckerfreiem Kaugummi kann dem entgegen wirken. Denn es erhöht die
Speichelmenge bis um das Zehnfache, unterstützt die Neutralisierung von
Plaque-Säuren und hilft die Demineralisierung des Zahnes zu verringern –
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
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Digitale Zahnheilkunde
arztpraxen einfügt. Im Ergebnis hat sich dadurch bei uns ein digitales Know-how konzentriert, das uns dauerhaft einen Vorsprung
für unsere Kunden ermöglicht. Es konnten so kürzere Lieferzeiten realisiert werden, die nun durch den vermehrten Einsatz von
Intraoralscanner nochmals interessanter werden. Der Versandweg zum Labor fällt als Zeitfaktor faktisch weg. Der Versand der
fertigen Arbeit von Emmerich zum Kunden dauert in der Regel
dank einer ausgeklügelten Logistik nur noch einen Tag.
Wie entscheidet sich das Gros Ihrer Kunden? Für Auslandszahnersatz oder die „heimische“ Fertigung?
RICHTER: Erstaunlicherweise spielt das für viele Kunden bei
monolithischen Versorgungen nur eine untergeordnete Rolle:
Qualität und Preis müssen stimmen.
In Deutschland sind Labore im digitalen Workflow angekommen, Zahnmediziner weitaus weniger. Wie sieht das in anderen
Ländern aus?
RICHTER: In einigen Bereichen der digitalisierten Zahnmedizin
sind andere Länder wirklich schon ein wenig weiter als Deutschland. In den Niederlanden etwa ist der Anteil digitaler Abformungen bereits heute um einiges höher. Die dort gewonnenen Erfahrungen helfen uns, auch deutsche Zahnärzte von den Vorteilen
des Scannens zu überzeugen.
Wie sieht es in den USA aus?
RICHTER: Besonders für kleinere und monolithische Versorgun-
gen kommt dort bedeutend häufiger bereits ein Intraoralscanner
zum Einsatz. Vielleicht ist man in den USA generell technischen
Neuheiten gegenüber aufgeschlossener?
Das Interesse am Scannen scheint bei den Zahnärzten durchaus
vorhanden zu sein, die Bereitschaft, sich darauf auch wirklich
einzulassen, weniger. Schrecken vor allem die Kosten ab?
RICHTER: Technische Weiterentwicklungen und ein mittlerweile
großes Angebot an zur Verfügung stehenden Materialien sorgen
im Moment europaweit für eine etwas schnellere Verbreitung des
Intraoralscanners. Am Ende sind es auch
attraktivere Preismodelle, die die Anschaffung eines Systems interessanter machen.
und Existenzgründer wird zukünftig der Einsatz eines Scanners keine Besonderheit mehr
sein. Neue Praxen setzten oft von Beginn an
auf eine größtmögliche digitale Vernetzung.
Von der Patientenakte über bildgebende
Verfahren bis hin zum Intraoralscanner –
auch der immer aufgeklärtere Patient wird
solche Angebote zukünftig erwarten.
Der nächste Generationswechsel im
und neben dem Stuhl wird für eine bedeutend schnellere Verbreitung sorgen. Schon
30 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Werden kostengünstige Materialien wie monolithische Zirkonoxidkronen den Auslandszahnersatz bald verdrängen?
RICHTER: Anbieter, die sich nur über den „billigen“ Preis definieren, könnten natürlich über kurz oder lang Probleme bekommen.
Eine geringe Marge pro Einheit und ein immer noch wachsender
Wettbewerb werden inländischen und ausländischen Anbietern
Schwierigkeiten bereiten. Das ist zwar nicht neu, verschärft aber
weiter die Situation. Permadental hat sich jedoch als Anbieter
zahntechnischer Lösungen auf hohe Qualität und ein komplettes
Angebot zu sehr interessanten Preisen bei einem guten Service
fokussiert – wir agieren in einem anderen Marktsegment. Indem
wir weltweit in relevanten Zahnersatzmärkten nach Veränderungen suchen und diese frühzeitig identifizieren, gestalten wir solche Entwicklungen im Interesse unserer Kunden mit. Als wir vor
Jahren über ein eigenes digitales Fertigungszentrum in Deutschland nachdachten, wird sich so mancher Mitbewerber gewundert
haben: Ist das wirtschaftlich überhaupt darstellbar? Heute sind
wir in der Lage, monolithische Zirkonversorgungen in hoher
Qualität auch aus deutscher Fertigung anzubieten, und haben
damit Marktanteile gewonnen.
Welchen Stellenwert haben die Fortbildungen für Zahnärzte in
diesem Segment?
RICHTER: Wir laden jedes Jahr Referenten ein, um unsere Kunden
und interessierte Gäste zu aktuellen Themen umfangreich zu informieren. 2016
konnten wir Jochen Peters, Xavier Deleersnijder und Prof. Dr. Peter Pospiech von der
Charité Berlin für unsere Fortbildungen
gewinnen. Am 7. September findet eine
weitere Veranstaltung mit dem Schwerpunkt „monolithisches Zirkon“ in Essen auf
dem Baldeneysee statt. Prof. Pospiech wird
über Vor- und Nachteile von Vollzirkon refeWolfgang Richter
rieren. Die letzte Fortbildungsveranstaltung
ist seit 2014 Marketingleiter bei
für Zahnärzte in 2016 ist für den 7. Oktober
Permadental und zeichnet
in Augsburg geplant. Die „Minimierung von
außerdem für den Bereich Business
Einschleifmaßnahmen“ und die Frage, „ob
Development verantwortlich.
der Intraoralscanner das letzte Puzzlestück
[email protected]
zum digitalen Workflow“ ist, stehen auf
dem Programm.
Privat
Welche Trends zeichnen sich ab?
RICHTER: Besonders für junge Zahnärzte
jetzt kommen Intraoralscanner nicht mehr nur bei besonders
technikaffinen Behandlern zum Einsatz, sondern immer häufiger
in Praxen, die sich gut funktionierende und einfach zu bedienende Lösungen wünschen. Die zunehmende Feminisierung in der
Zahnmedizin verstärkt diesen Trend noch.
Auf dem alle zwei Jahre stattfindenden World Dental Forum
(Organisator: MDG/Permadental), einem renommierten internationalen Kongress, verzeichnen wir spätestens seit Hongkong
2015 ein weltweit gestiegenes Interesse an der optischen Abformung. Und: Auf der IDS 2017 werden uns wieder Weiterentwicklungen präsentiert, die für eine Akzeptanzsteigerung in den Praxen sorgen dürften.
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
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Implantologie
Barfuß (16)
Abb. 14: Prof. Katja Nelson, Freiburg, und ihr ehemaliger Studienkollege Dr.
Stefan Neumann
Abb. 16: Prof. Hendrik Terheyden moderierte die erste Session „Basisprinzipien in der Behandlungsplanung, Implantatprothetik und Prothetik“.
Abb. 15: PD Dr. Michael Stimmelmayr, Cham, Prof. Dr. Gerald Kennmair,
Österreich (r.)
nicht, könne keine CAD/CAM-Fertigung das Outcome retten.
Die Zusammenarbeit von Chirurgie und Prothetik sei der
Erfolgsgarant für ästhetische Ergebnisse.
Ebenfalls am Vortag skizzierte die CAMLOG-Führungsmannschaft die Erfolgsgeschichte des Unternehmens. Jedes vierte in
Deutschland verkaufte Implantat ist heute ein CAMLOG-Implantat und jedes dritte CAMLOG-Implantat wird außerhalb Deutschlands verkauft. Seit dem ICC 2014 hat das Unternehmen zehn
neue Produkte und Behandlungskonzepte auf den Weg gebracht.
Und mit dem Einstieg in das Keramikimplantatsegment geht das
Wachstum weiter. Die Vereinbarung mit Axis Biodental erweitere
das CAMLOG-Produktangebot, das nun über eine breite Palette
von Keramikimplantaten, prothetische Komponenten und ein
einfach zu bedienendes Chirurgie-Kit verfüge.
KONTROVERS DISKUTIERT
Materialqualität erlauben besser voraussagbare Ergebnisse.
Dies funktioniert aber nur mit geeigneter Technologie und fundiertem Wissen, wie Experten aus Hochschule, Praxis und Labor
in Krakau zeigten. Wohin führt der digitale Weg? Werden wir
zum Beispiel in Zukunft nur noch mit virtuellen Modellen arbeiten? Antworten lieferte der Digital Dentistry Pre-Congress am
Vortag. Das Team Dr. Peter Gehrke, Ludwigshafen, und ZTM
Carsten Fischer, Frankfurt, zeigte sich überzeugt, dass „analoge
Arbeitsschritte uns noch eine lange Zeit begleiten werden“. Die
digitale Zukunft gehöre eindeutig offenen Systemen mit unverfälschten STL-Dateien. Erste geschlossene Systeme seien
bereits vom Markt verschwunden. Wer Komponenten kombiniere, sollte aber alle Anbieter und Partner kennen und kompetent mit ihnen kommunizieren. Damit sich digitale Techniken
durchsetzen, müssen nach Überzeugung von Prof. Dr. Florian
Beuer, Berlin, alle Beteiligten Blockaden im Kopf überwinden.
Analoge Prozesse digital zu kopieren, führe nicht zum Ziel. Viele Beispiele zeigten in Krakau, wie sich analog und digital ergänzen und vollkommen neue Möglichkeiten eröffnen. Der Oberbegriff CAD/CAM sei kein Gütesiegel, vielmehr ein Sammelbegriff, warnte Gehrke. Es gelte, die handwerklichen Skills mit der
neuen Technik zu verknüpfen. Stimme die Implantatposition
36 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Der Höhepunkt der beiden Kongresstage bildete ebenfalls den
Abschluss. In „Streitgesprächen“ wurden unterschiedliche Meinungen heiß diskutiert. Das Publikum hatte jederzeit die Möglichkeit, Fragen via App einzubringen, die dann in der Diskussionsrunde aufgegriffen wurden.
So zeigte Privatdozent Dr. Markus Schlee, Forchheim, Zweifel an der ätiologischen Hauptrolle des Biofilms. Auch andere
Referenten bewerteten dies in ihren Beiträgen ähnlich. Oft sei
unklar, warum manche Patienten Periimplantitis bekämen, andere dagegen nicht. Da verfügbare Therapiemethoden eine unsichere Prognose hätten, bevorzugt Schlee in vielen Fällen Explantationen und gegebenenfalls erneute Implantationen. Der amtierende DGI-Präsident Schwarz hielt dem entgegen, dass noch in
keiner Studie ein Knochenabbau ohne biofilminduzierte Entzündung nachgewiesen werden konnte. Auch therapeutisch seien
verschiedene Methoden nachweisbar erfolgreich, je nach Situation müssten Implantatoberflächen mit rotierenden Instrumenten
geglättet werden. Alle Referenten waren sich einig, dass eine
ganze Reihe von Faktoren periimplantäre Entzündungen begünstigt, darunter Parodontitis, Qualität und Quantität von Weichgeweben, Implantatposition, Zementreste im Sulkus (Gegenmittel:
Faden legen) und Oberflächenbeschaffenheit von Implantat,
Aufbau und Restauration.
OsseoSpeed™ Profile EV –
Einzigartiges Implantat für den
schräg atrophierten Kieferkamm
Das OsseoSpeed Profile EV ist so geformt, dass beim
schräg atrophierten Kieferkamm der vorhandene Knochen
effizient genutzt werden kann.
• Ermöglicht einen 360°-Knochenerhalt
• Hervorragende Weichgewebsästhetik
• Kann eine Augmentation vermeiden
• One-position-only: Alle ATLANTIS- und indexierten
Komponenten lassen sich in nur einer Position einsetzen
Das OsseoSpeed Profile EV-Implantat ist ein essenzieller
Bestandteil des neuen ASTRA TECH Implant System™ EV
und wird durch den einzigartigen ASTRA TECH Implant System
BioManagement Complex unterstützt.
Weitere Informationen finden Sie unter
www.jointheev.de
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Folgen Sie der
natürlichen Form
Prophylaxe
PROPHYLAXEKONZEPT PRÜFEN
Auch bewährte Abläufe in der Pophylaxe lassen sich optimieren. Praxisinhaber und
ihre Teams sollten trotz häufig stressigen Alltags Zeit finden, ihr Prophylaxekonzept
anzupassen und neu zu gestalten. Das kann sich lohnen. | SUSANNE PRINZHORN
Abb. 1: Implantatprophylaxe-Schallspitze
SF1981+ SF1982, verhindert das Aufrauen der
Implantathälse.
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n der Regel haben Praxisteams selten
Vergleichsmöglichkeiten. Sie lesen und
hören das eine oder andere, besuchen
Fortbildungen, unterhalten sich mit Kollegen. Häufig sind sie jedoch derart in den
Praxisalltag eingebunden, dass sie einmal
festgelegte Arbeitsabläufe für längere
Zeit nicht wieder anrühren.
Prophylaxekonzept ist ein Gesundheitskonzept mit ganzheitlichem Ansatz! Es
muss individuell konzipiert sein, also die
Befunde, Diagnosen, Wünsche und
Bedürfnisse des Patienten berücksichtigen – und gleichzeitig praxistauglich sein,
aber auch wirtschaftlichen Aspekten
standhalten.
TENDENZEN,
DIE FORDERN
WIR EMPFEHLEN,
PATIENTEN ENTSCHEIDEN
Einerseits rückt die interdisziplinäre
Zusammenarbeit zwischen Ärzten und
Zahnmedizinern immer weiter in den
Fokus der Prävention. Das verstehen auch
die Patienten, die die Zusammenhänge
zwischen Prophylaxe und Herzinfarktund Schlaganfallrisiko, rheumatischen
Erkrankungen, Frühgeburten, Nierenversagen, Netzhautschädigungen, ja sogar
Krebserkrankungen realisieren. Auch steigen ihre kosmetischen Bedürfnisse, denn
strahlend weiße Zähne stehen mehr denn
je für Gesundheit, Vitalität, Kompetenz
und Glaubwürdigkeit in unserer Leistungsgesellschaft. Dem gegenüber steht das
Leistungsspektrum einer Praxis, das
darauf mit einem individuellen Prophylaxekonzept reagieren muss, das weit über
das Maß einer herkömmlichen professionelle Zahnreinigung (PZR) hinausgeht.
Der Unterschied: Das zahnmedizinische
Ein gewisser Rahmen ist in der Prophylaxe
natürlich vorgegeben: Durch das Patientenrechtegesetz steht das Praxisteam in
der Verantwortung für verständliche
Information und Aufklärung.
Privat
I
SUSANNE PRINZHORN
Abrechnungsexpertin, Dentalberaterin,
Coach. Nach ZFA-Ausbildung leitende
Funktionen in den Bereichen Prophylaxe,
Organisation, Verwaltung und Abrechnung.
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Prophylaxe
NEU.
STÄRKT DIE
NATÜRLICHEN
ABWEHRKRÄFTE
DES MUNDES.
Fresmann
Abb. 2: Montierte, Screw-inund Pop-on-Polierer
Abb. 3: Paro-Status
Nr.1 Zahnpflegemarke,
der skandinavische
Zahnärzte vertrauen.*
Darüber hinaus gibt es allgemeine Behandlungsrichtlinien, die
eine Therapiefolge fest verankern und einen groben Spielraum
umreißen.
Neben einer unerlässlichen umfangreichen Anamnese, die
alle bereits bestehenden Krankheitsbilder bei der Wahl der Geräte, Instrumente und Materialien berücksichtigt, gehört dazu die
allumfassende Inspektion der gesamten Mundhöhle.
Regelmäßig wiederkehrende Indizes und Taschentiefenmessungen sind als Vergleichsparameter unerlässlich, ebenso wie der
Parodontale Screening Index (PSI). Darauf aufbauend und individuell angepasst werden wiederkehrende, werteorientierte
Patientenberatung und Aufklärung. Diese Einstiegsmerkmale
sollten ganz oben auf Ihrer Prioritätenliste stehen.
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 39
* Befragung von 608 Zahnärzten in Schweden,
Dänemark und Norwegen, in 2015.
Zendium ist eine Fluorid-Zahnpasta, die körpereigene
Proteine und Enzyme verwendet. Bei jedem Putzen verstärkt zendium die natürlichen Abwehrkräfte des Mundes
und trägt so zur Stärkung einer gesunden Mundflora bei.
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Prophylaxe
Wenn Sie mögen, beantworten Sie die unten stehenden Fragen
und bewerten Sie sich und Ihr Team selbst auf einer Skala von 1
bis 10. Hätten Sie die folgende Antwort zu Schall/Ultraschall
gewusst? Arbeiten mit Schall zeichnet sich durch eine rundum
aktive, elliptische Schwingungsweise und ein luftbetriebenes
Schallhandstück (z. B. SF1LM, Komet) aus. Die Adaption sollte
seitlich und mit Rückenfläche erfolgen. Schall erfordert nur einen
geringen Anpressdruck und einen Anstellwinkel von 0° bis 15°
zur Zahnoberfläche. Ultraschallspitzen erzielen dank einer linearen Arbeitsweise mithilfe piezoelektrischer Antriebe eine effektive Abtragsleistung. Ihre spontanen oder vielleicht zögerlichen
Antworten auf diesen kleinen Fragenkatalog unten können
einen ersten Aufschluss darüber geben, wie aktuell Sie und Ihr
Team in diesem Teilbereich aufgestellt sind. Eine sehr zu empfehlende Übersicht bietet übrigens der Prophylaxe-Kompass
(Komet, Abb. 4): Auf zwei Seiten werden Empfehlungen für die
korrekte Instrumentenwahl gegeben – in Tabellenform, mit
leicht erkennbaren Pics und Identifikationsnummern. Doch die
Prophylaxe kann noch so gut organisiert und strukturiert sein,
wenn sie nicht gelebt wird. Prophylaxe ist weit mehr als nur ein
Job. Die Mitarbeiterinnen sollten neben viel Liebe zum Beruf
und zu Menschen im Allgemeinen, einen kontinuierlichen Fortund Weiterbildungswillen, große Kommunikationsbereitschaft
sowie viel Wissensdurst mitbringen!
Komet (3)
WIE GUT SIND WIR AUFGESTELLT?
Abb. 4: Der kostenlose Prophylaxe-Kompass von Komet schafft Übersicht.
PROHYLAXEKONZEPT REFLEKTIEREN: DIE WICHTIGSTEN ASPEKTE
Mit welchen Erwartungen/Wünschen kommen die Patienten
zu uns in die Praxis?
Wie halten Sie sich und alle Teammitglieder auf einem aktu-
ellen Stand?
Wie gut sind die Mitarbeiterinnen ausgebildet?
Wie gut sind Fort- und Weiterbildungen im Qualitätsmanage-
ment implementiert?
Kennen alle Teammitglieder sowie die Praxisführung die
Behandlungsschritte in der Prophylaxe bis ins Detail?
Sind die Wirkstoffe der verwendeten Materialien hinreichend
bekannt?
Ist der Unterschied zwischen Schall- und Ultraschallspitzen
bekannt?
Wann und wo kommen welche Scaler und Küretten zum Ein-
satz?
Gibt es Besonderheiten, die bei Implantatpatienten berück-
sichtigt werden müssen? (Abb. 1)
Kennt das Team alle Geräte und Instrumente mit den jeweili-
gen Anwendungsbereichen, z. B. unterschiedliche Schallansätze?
40 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Was sind die Unterschiede bei Politurkelchen und/oder Bürs-
ten? (Abb. 2)
Wann und womit werden überempfindliche Zahnhälse
behandelt?
Was und wie nachhaltig sind die Wirkstoffe möglicher Präpa-
rate?
Welche Empfehlungen werden wann bei welchem Patienten
ausgesprochen bei Zahnseide, Interdentalbürstchen, Zahncreme, Mundspüllösungen, Zahnbürsten, Fluoridpräparaten?
Wie erfolgt die Dokumentation im Prophylaxebereich?
(Abb. 3)
Was muss neben der reinen GOZ-Abrechnungsposition 1040
dokumentiert werden?
Welche Begleitleistungen sind möglich, welche nicht?
Wie wirtschaftlich arbeitet Ihre Prophylaxe?
Welche Angebote und Konzepte haben Sie für welche Alters-
gruppen?
Was genau ist Ihre Zielgruppe? Wie gehen Sie auf unter-
schiedliche Zielgruppen ein?
Die Versorgung kann
temporär sein.
Die Zufriedenheit
sollte bleiben.
Patienten wieder zu einem Lächeln zu verhelfen, ist ein
schönes Privileg. Wir von DMG geben unser Bestes, damit
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 41
Meinardus/DÄV
NOTFÄLLE: BLOSS KEINE PANIK!
„Echte“ Notfälle sind selten, doch sollten Zahnarzt und Team auf dem Laufenden bleiben, um in der Lage zu sein, im
Ernstfall richtig zu handeln. | ANNIKA BEST
R
ichtige“ Notfallsituationen haben in der Zahnarztpraxis
eher Seltenheitswert. Eine Umfrage unter 6200 Zahnärztinnen und Zahnärzten, die 1998 in Baden-Württemberg durchgeführt wurde, ergab, dass pro Praxis und Jahr etwa 0,2 schwere
Zwischenfälle auftraten. Als schwere Zwischenfälle wurden Fälle
klassifiziert, die eine Krankenhauseinweisung und eine stationäre
Aufnahme erforderlich machen. Gerade weil Notfälle relativ selten in der Zahnarztpraxis auftreten, denken viele Vertreter der
Zahnmedizin, dass es sie „schon nicht treffen werde“. Eine unzureichende Vorbereitung ist oft die Konsequenz, die im Ernstfall
Überforderung und Hilflosigkeit hervorruft, was medizinische
und juristische Folgen haben kann.
NOTFALL VERMEIDEN
Damit es möglichst erst gar nicht zu einem Notfall kommen
kann, sollten einige Vorkehrungen getroffen werden, die die
Wahrscheinlichkeit einer Notfallsituation minimieren. „Da die
Mehrzahl aller Notfälle durch bestehende Vorerkrankungen und
nicht durch den Zahnarzt direkt ausgelöst wird, sind das Erkennen von Risikopatienten anhand einer sorgfältigen Anamnese
und das standardmäßige Schaffen einer möglichst ‚angst- und
42 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
schmerzfreien Atmosphäre‘ mit die wichtigsten Maßnahmen“,
sagt Dr. Sönke Müller. Der Internist und Notfallmediziner bietet
regelmäßig Notfallseminare für Zahnärzte an.
Die Anamnese ist vom behandelnden Zahnarzt mindestens
mündlich im direkten Gespräch durchzuführen. Die Erstaufnahme muss daraufhin schriftlich dokumentiert werden. Diesen Prozess können standardisierte Fragebögen erleichtern, die dem
Patienten vor der ersten Behandlung ausgehändigt werden. Hierbei ist zudem wichtig, dass der Zahnarzt Rückfragen über den
Schweregrad und den Verlauf der Erkrankung stellt und bei unzureichender Auskunft des Patienten Rücksprache mit dessen
behandelnden Ärzten hält. Ist dem Zahnarzt die Krankheitsgeschichte bekannt, können gegebenenfalls Vorkehrungen getroffen werden.
NOTFALL ERKENNEN
Um den Notfall richtig einordnen zu können, muss der behandelnde Zahnarzt wissen, um was für eine Komplikation es sich
beim Patienten handelt. „Notfälle in der zahnärztlichen Praxis
sind insgesamt selten, statistisch gesehen wird sich aber jeder
Zahnarzt im Laufe seines Berufslebens mehrmals mit ‚kleinen‘
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 43
Notfälle in der Praxis
NOTFALL BEHANDELN
Ist der Notfall eingetreten, gilt zuallererst:
Ruhe bewahren. „Es ist wichtig, zunächst
das übrige Team auf die Notfallsituation
aufmerksam zu machen, damit mehrere
Personen für die weiteren Maßnahmen
zur Verfügung stehen“, erklärt Mike Gottstein, Geschäftsführer von E.M.S menoTrain SE, Anbieter von spezialisierten
Notfalltrainings für die Zahnarztpraxis.
„Der Notfallkoffer und ein Telefon sollten
dann von einem Teammitglied zum
Patienten gebracht werden.“ Um die weitere Vorgehensweise zu bestimmen, muss
zunächst der Zustand des Patienten beurteilt werden. „Dazu gehören die Überprüfung des Bewusstseins und die Kontrolle
der Atmung in liegender Position auf dem
Stuhl mit überstrecktem Kopf“, sagt
Gottstein.
Eine Pulskontrolle sei bei der ersten
Beurteilung nicht mehr nötig. Sie koste zu
viel Zeit und könne zu Fehlinterpretationen führen. Hat der Patient keine Atmung
mehr, verfügt auch nicht mehr über einen
ausreichenden Puls und Kreislauf, ist
44 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Privat
Seltenere und dann auch eher ‚größere‘
Notfälle können zum Beispiel sein
echte allergische Reaktionen bis hin
zum anaphylaktischen Schock als Reaktion auf Lokalanästhetika oder andere
Substanzen,
Angina-pectoris-Anfall, Herzinfarkt bei
koronarer Herzkrankheit,
Atemnot infolge Aspiration, Bronchospastik, Asthma bronchiale,
Atemnot durch Herz-Kreislauf-Komplikationen, zum Beispiel durch ein akutes
Lungenödem bei Herzinsuffizienz.“
umgehend mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung zu beginnen.
Solange der Patient ansprechbar ist,
sollte er in einer aufrechten Position, mit
dem Oberkörper hoch, gelagert werden.
Ist der Patient bewusstlos und die
Atmung vorhanden, muss er generell in
die stabile Seitenlage gebracht werden,
um ihn vor dem Ersticken zu bewahren.
„Wird der Patient auf dem Behandlungsstuhl bewusstlos, sollte er auf dem Stuhl
in eine abgewandelte Form der stabilen
Seitenlage gebracht werden, um sich so
die Möglichkeiten der Behandlungseinheit zunutze zu machen.“ Dabei bringt
Dr. Sönke Müller,
niedergelassener Internist in
Neckargemünd bei Heidelberg und
Referent für den Bereich
„Notfallmedizin“ u. a. auch für
Zahnärztliche Akademien,
[email protected]
Privat
und selten mit ‚großen‘ Notfällen konfrontiert sehen“, erklärt Müller. „Zu den
häufigeren und meistens ‚kleinen‘ Notfällen gehören
orthostatische und vasovagale Reaktionen, ausgelöst durch Angst, Schmerz,
hypertone Entgleisungen bei bestehender Hypertonie,
Hypoglykämien bei bestehendem Diabetes mellitus,
milde, passagere Unverträglichkeitsreaktionen auf Lokalanästhetika oder
deren Zusätze.
Mike F. R. Gottstein,
Rettungsassistent und
Geschäftsführer E.M.S menoTrain
SE, bietet spezialisierte
Notfalltrainings für Arztpraxen,
Zahnarztpraxen,
Kliniken, Gewerbebetriebe.
[email protected]
man den Behandlungsstuhl zunächst in
eine waagerechte Position, bei vielen
Behandlungsstühlen kann man diese
Lagerung als „Notfallposition“, „Schocklage“ o. Ä. einprogrammieren. Anschließend muss der Patient, der Absaugeinheit zugewandt, leicht auf die Seite
gedreht werden. Damit der Patient stabiler liegt, kann man ihm eine Decke
oder ein Kissen in den Rücken legen.
Wichtig hierbei ist, dass der Kopf trotzdem überstreckt bleibt.
HERZDRUCKMASSAGE
Atmet der Patient nicht mehr, ist eine
Herzdruckmassage durchzuführen. Dazu
sollte der Patient auf einer harten Unterlage liegen, am besten auf dem Fußboden. Gottstein: „Die Durchführung auf
dem Behandlungsstuhl ist nicht zu empfehlen.“ Da der Patient sich schon in liegender Position befindet, wäre der Rettungsgriff mit einem enormen Kraftaufwand verbunden, da man unter anderem
auch erst einmal hinter den Oberkörper
gelangen muss.
Daher sollte der Stuhl jetzt so flach
wie möglich heruntergefahren werden,
damit der Patient anschließend seitlich
vom Stuhl gehoben oder gezogen werden
kann. Der Oberkörper muss danach möglichst vollständig entkleidet werden. Der
Druckpunkt befindet sich in der Mitte des
Brustkorbs auf dem Sternum. Ein Handballen wird auf den Druckpunkt gelegt
und die andere Hand über die erste Hand.
Nun wird der Brustkorb mit durchgestreckten Armen fünf bis sechs Zentimeter komprimiert.
„Die Frequenz des Drückens sollte
bei 100 bis 120 Mal pro Minute liegen.
Nach dreißig Thoraxkompressionen wird
kurz pausiert, und es erfolgen zwei Beatmungen.“ Der Rhythmus 30:2 wird so lange beibehalten, bis der Rettungsdienst
eintrifft oder der Patient sichtbare
Lebenszeichen zeigt. „Eine Unterbrechung, um den Puls und die Atmung zu
kontrollieren, so wie es früher üblich war,
findet nicht mehr statt.“ Ebenso hat sich
die Erkenntnis etabliert, dass auch eine
alleinige Herzdruckmassage, d. h. eine
Reanimation auch ohne jede Beatmungsmaßnahme, initial über mehrere Minuten
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Clin. Oral Impl. Res. 25, 2014, 1403-1411
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 45
Notfälle in der Praxis
durchgeführt werden kann, ohne dass sich die Überlebenschancen des Patienten verschlechtern.
Im Idealfall sollte im Team reanimiert werden: Während
einer die Herzdruckmassage durchführt, kümmert sich der andere um die Beatmung. So kann man sich abwechseln, wenn mit der
Zeit die Kraft zum Drücken nachlässt.
VERSCHLUCKEN
Hat der Patient versehentlich etwas verschluckt, sollte erst einmal versucht werden, den Fremdkörper durch drei kräftige Schläge zwischen die Schulterblätter zu lösen. Sollte das keinen Erfolg
bringen, ist als nächster Schritt der sogenannte „Heimlich-Griff“
anzuwenden. Gottstein: „Dazu stellt man sich hinter den Patienten, ‚umarmt‘ ihn und drückt dann mit seinen Fäusten mit viel
Kraft in die Magengrube. Wenn dieses Manöver keinen Erfolg
gebracht hat, ist die letzte Möglichkeit eine Beatmung.“ Durch
eine Beatmung kann der Fremdkörper unter Umständen in eine
Lungenseite gedrückt werden, sodass der andere Lungenflügel
für die Atmung wieder zur Verfügung steht.
NOTFALL MELDEN
WAS ist passiert?
WEM ist etwas passiert?
WO ist der Unfallort?
Gottstein gibt aber zu bedenken: „Jeder Leitstellendisponent ist
gesetzlich dazu verpflichtet, den Notruf nach einem bestimmten
Algorithmus abzufragen. Somit muss der Anrufer die ‚W-Fragen‘
nicht wissen, er wird durch die Leitstelle durch den Notruf
geführt.“
NOTFALL VORBEUGEN
Ein funktionierendes Notfallmanagement ist im Rahmen eines
jeden Praxisqualitätsmanagements Pflicht. Dazu gehören regelmäßige Schulungen in der eigenen Praxis und mit dem gesamten
Praxispersonal. Einmal im Jahr sollte dies erfolgen, mindestens
jedoch alle zwei Jahre. Mit dieser Regelmäßigkeit wird zum einen
eine gewisse Routine im Umgang mit Notfällen erworben, gerade
weil diese eher selten in der Praxis vorkommen. Zum anderen
sind Sofortmaßnahmen auch gelegentlichen Änderungen unterworfen.
Gottstein erklärt: „Beispielsweise hat man die Durchführung
der stabilen Seitenlage vereinfacht. Darüber hinaus legt man die
Priorität mittlerweile auf die schnelle und effektive Herzdruckmassage ohne lange Unterbrechung.“ Auch die Medikamente für
den Notfall sowie die Notfallausrüstung hat man auf ein Minimum reduziert.
46 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Privat
Bei einer Störung der Vitalfunktionen muss ein Notruf abgesetzt
werden. Hier lautet die Devise: Lieber einmal zu viel den Notruf
alarmieren als einmal zu wenig. Bundeseinheitlich lautet die Rufnummer 112. Sie sollte gut sichtbar am Telefon angebracht sein.
Beim Absetzen des Notrufs ist es wichtig, ruhig und deutlich zu
verstehen zu geben:
Eine sinnvolle Notfallkofferausstattung sollte möglichst übersichtlich und
nicht zu überladen sein, damit im Notfall alles schnell gefunden wird und
griffbereit ist. Der Koffer selbst sollte genauso einsatzbereit in der Praxis
aufbewahrt werden, das heißt ausgeschildert an einem leicht zugänglichen Ort.
NOTFALLKOFFER
Eine sinnvolle Notfallausrüstung sollte heutzutage mindestens
aus folgenden Elementen bestehen:
Beatmungsbeutel mit Masken für Erwachsene und Kinder
manuelles Blutdruckmessgerät
automatisches Oberarmblutdruckmessgerät
Pulsoximeter
Blutzuckermessgerät
Magill/Kornzange
Glukose-Oralgel bei einer Unterzuckerung
Nitrolingual-Akutspray bei einem Herzinfarkt oder Angina
pectoris
Fastjekt (R), Fertigspritze bei einem allergischen Schock
Verbandmaterial nach DIN13157
„Bei der Ausstattung des Koffers sollte darauf geachtet werden,
dass die Bestandteile übersichtlich angeordnet sind, der Koffer
gut zugänglich und nicht überfrachtet ist”, sagt Müller.
„Back to the Basics“ – so nennt es Gottstein.
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UR
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 47
Restaurative Zahnheilkunde
REPARATUREN MIT KOMPOSIT
Die intraorale Reparatur von Restaurationen stellt indikationsbezogen eine gute und einfach durchführbare
Behandlungsoption dar. Die Zahnhartsubstanz wird maximal geschont und ein Restaurationsaustausch vermieden.
| DR. JANINE SCHWEPPE, DR. MARCUS HOLZMEIER
T
rotz der Vielzahl an Weiterentwicklungen und der sehr
guten Langzeitstabilität von Kompositrestaurationen kann
es aus unterschiedlichen Gründen vereinzelt vorzeitig zu einem
teilweisen oder kompletten Versagen von Versorgungen kommen. Die Reparatur mit Komposit ist dann eine Alternative zum
kompletten Füllungsaustausch – gerade bei kleineren Kompositfrakturen, Infraokklusion, Abplatzungen, freiliegenden Schmelzoder Dentinrändern, lokalisierter Randkaries, einer unzureichen-
den anatomischen Form oder Verfärbungen einer ansonsten klinisch noch akzeptablen adhäsiven Restauration. Sie ist substanzschonend, zeitsparend und bewegt sich auf dem aktuellen Stand
der Technik.
Dem minimalinvasiven Konzept trägt die Reparatur Rechnung, indem sie eine weitere Schwächung des versorgten Zahns
vermeidet und die intakten Bereiche der Restauration und des
adhäsiven Verbunds erhält.
Abb. 1: Bestehende labial-inzisale Kompositrestauration an Zahn 11 mit
Fraktur der mesialen Schneidekante. Da der Patient eine Reparatur wünscht,
wird wegen des bestehenden Farbverlaufs ein anpassungsfähiges Komposit
benötigt.
Abb. 2: Durch Anschrägen und Anrauen von Schmelz und vorhandenem
Komposit entsteht ausreichend Platz für die Reparatur.
48 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Restaurative Zahnheilkunde
Abb. 3: Schmelz und
bestehende Kompositrestauration wird mit
iBOND Etch 35 Gel für
30 Sekunden für die
Applikation von iBOND
Universal vorbereitet.
Das Beste
aus zwei Welten
Die weltweit erste
CAD/CAM Hybridkeramik.
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tiz el:
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Gegenwärtig empfiehlt die aktuelle
Datenlage die Reparatur einer Kompositrestauration bei kleinen, lokalisierten
Defekten. Unterschiedliche Faktoren
haben jedoch einen großen Einfluss auf
den Erfolg solcher Reparaturen. Einerseits
spielt das verwendete Komposit eine entscheidende Rolle, andererseits aber auch
die Präparation der vorhandenen Komposit- und Zahnoberfläche.
Grundsätzlich ist die chemische
Anbindung an die Oberfläche eines
„alten“ Kompositinkrements geringer als
die Verbindung zu einer neu gelegten mit
vorhandener
Sauerstoffinhibitionsschicht. Negativ auf die Anbindung wirken zudem die allgemeine chemische und
physikalische Alterung, die sich nachteilig
auf die vorhandene Wasserabsorption
auswirkt, sowie der Verlust reaktiver
Monomere in älteren Kompositbereichen.
Daher ist es besonders wichtig, dass das
vorhandene Komposit vorbehandelt und
die Oberfläche für die Anbindung der
neuen Versorgung reaktiviert wird. Um
bei der Reparatur hochwertige Ergebnisse
zu erzielen und die Adhäsion zu verbessern, empfiehlt sich ein validiertes Vorgehen des Zahnarztes mit indikationsbezogenen Materialien. Im vorliegenden
Patientenfall wurden daher iBOND Universal und Venus Pearl verwendet – beide
Materialien bilden ein für diese Indikation
geprüftes System.
INDIKATIONSSPEKTRUM
Das Nanohybridkomposit Venus Pearl
basiert auf einem speziellen TCD-Urethan-Monomer. Seine innovative Matrix
bewirkt gemeinsam mit einem optimierten Füllersystem eine niedrige Schrumpfspannung und eine hohe mechanische
Festigkeit. Das eingesetzte Füllstoffsystem besteht aus drei Komponenten: Barium-Aluminium-Fluoridglas sorgt für eine
sehr gute mechanische Widerstandsfähigkeit und Röntgensichtbarkeit; die
nicht agglomerierten Nanofüller bewirken durch ihre optischen Eigenschaften
eine gute Farbanpassung sowie eine
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 49
3528D
Abb. 4: Applikation von
iBOND Universal auf
angeätztem Schmelz
und Komposit an
Zahn 11
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Restaurative Zahnheilkunde
Abb. 6: Labialfläche wird mit Venus Pearl in Universalfarbe A2 repariert. Die
neu aufgebaute Inzisalkante wird zudem mit der Inzisalfarbe CL überschichtet.
Abb. 7: Die Inzisalkante wirkt durch die Venus Pearl Farbe CL transluzent.
Die reparierte Labialfläche aus Venus Pearl A2 geht fließend in die
vorhandene Restauration über.
Abb. 8: Die Politur mit Venus Supra Vor- und Hochglanzpolierern sorgt für
einen dauerhaft stabilen Hochglanz.
natürliche Ästhetik und zuletzt tragen präpolymerisierte Füller
zu einem angenehmen weichen Handling des Materials bei.
Außerdem lässt sich Venus Pearl gut modellieren und klebt kaum
an dem verwendeten Instrument.
Als Universalkomposit lässt sich Venus Pearl sowohl in der
Front als auch im Seitenzahnbereich anwenden. Besonders zum
Tragen kommen seine Eigenschaften jedoch bei anatomisch und
ästhetisch anspruchsvollen Frontzahnarbeiten. Zu nennen sind
hier beispielsweise Verfärbungen, Schneidekantenfrakturen,
Formanomalien und die Reparatur bestehender Restaurationen
oder Abrasionen. Darüber hinaus hat Heraeus Kulzer für die
Venuskomposite (Venus Pearl, Venus Diamond und Venus Diamond Flow) ein spezielles Farbsystem entwickelt, das drei Transluzenzlevel unterscheidet: Opakes Dentin, Universal und Inzisal.
Die Universalfarben orientieren sich am Vita-Farbsystem. Mit HK
A2.5 und HKA5 verfügt das System außerdem über weitere
ergänzende Farben.
In Kombination mit dem lichthärtenden, selbstkonditionierenden Einkomponenten-Adhäsiv iBOND Universal wird der
Anwendungsbereich von Venus Pearl noch einmal wirkungsvoll
ergänzt. Das Adhäsiv kann wahlweise in selektiver Schmelzätz-,
Etch & Rinse- oder Self-Etch-Technik verwendet werden. Das
50 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Schweppe (9)
Abb. 5: Nach 20 Sekunden Einwirkzeit wird iBOND Universal zu einer nicht
mehr fließenden, homogenen Schicht verblasen und zehn Sekunden
polymerisiert.
Abb. 9: Ästhetisches Ergebnis: Venus Pearl Reparatur an Zahn 11 nach adhäsiver Vorbehandlung mit iBOND Universal und professioneller Zahnreinigung
verwendete Lösungsmittel Aceton sorgt für die Ausbildung einer
stabilen Hybridschicht. Die Adhäsion wird bei iBOND überwiegend über die bewährten funktionellen Monomere 4-META und
MDP hergestellt. Sie bewirken durch ihre sauren Gruppen eine
zuverlässige Demineralisierung von Schmelz und Dentin und
stellen so eine optimale Vernetzung und Anbindung an das Kom-
posit sicher. Beide Monomere verhelfen zu einer
chemischen Haftung an Hydroxylapatit. MDP
sorgt außerdem für eine stabile Haftung an Metall
und Oxidkeramik, während 4-META zur Anbindung an das Dentin beiträgt. So hat man als
Behandler selbst die Möglichkeit, darüber zu entscheiden, ob man mit der Etch & Rinse-, der SelfEtch- oder der selektiven Schmelzätz-Technik
arbeiten möchte. Aufgrund seiner Materialeigenschaften haftet iBOND Universal auf verschiedensten Werkstoffen, wodurch es sich besonders gut
für die Reparatur verschiedenster Restaurationen
eignet. Es ist darüber hinaus mit allen licht-, selbstund dualhärtenden Kompositaufbaumaterialien
und -zementen ohne zusätzlichen Aktivator verwendbar – allein für die Anbindung an Silikat-/
Glaskeramik muss die Oberfläche zusätzlich mit
iBOND Ceramic Primer vorbereitet werden.
DER KONKRETE FALL
Privat
Restaurative Zahnheilkunde
Dr. Janine Schweppe,
seit 2008 als Global
Scientific Affairs
Manager Direct Restorations bei Heraeus
Kulzer, Gastzahnärztin
in der Poliklinik für
Zahnerhaltungskunde,
Universitätsklinik
Mainz.
janine.schweppe@
kulzer-dental.com
wurden die Schneidekante sowie die bestehende
Kompositrestauration mit einem Gelbringdiamanten geglättet und die Oberflächen angeraut
(Abb. 2). Beim bestehenden Komposit wurde so
Platz für neues Material geschaffen und die
Oberfläche für die Applikation von Adhäsiv und
Komposit angefrischt. Unter Schutz des Nachbarzahns und Trockenlegung mit Kofferdam
wurde nun iBOND Etch 35 Gel für ca. 30 Sekunden appliziert und anschließend gründlich mit
Wasser abgespült (Abb. 3). In diesem Fall wurde
die Schmelzätztechnik mit Phosphorsäuregel
angewandt, da die Phosphorsäurekonditionierung – im Vergleich zu dem selbstkonditionierenden Effekt von iBOND Universal allein – ein ausgeprägteres mikroretentives Muster am Schmelz
erzeugt, was eine langanhaltende Stabilität
begünstigt. Auf die getrocknete Schmelz- und
Kompositoberfläche wurde im nächsten Schritt
iBOND Universal aufgebracht (Abb. 4). Nach
einer Einwirkzeit von 20 Sekunden wurden die
Lösungsmittel verblasen, bis sich der Adhäsivfilm
nicht mehr bewegte und durchgehend eine glänzende Adhäsivschicht zu sehen war (Abb. 5).
Diese wurde anschließend für zehn Sekunden
polymerisiert. Nun wurde Venus Pearl zunächst
in der Farbe A2 dünnflächig auf das bestehende
Komposit und die Inzisalkante des Zahns 11 aufgebracht, für 20 Sekunden polymerisiert und
anschließend mit der Inzisalfarbe Venus Pearl CL
überschichtet (Abb. 6). Nach dem Finieren war
der farbliche Übergang zwischen den beiden
Komposits noch zu erkennen (Abb. 7). Dieser
lässt sich jedoch mit fortschreitender Ausarbeitung und Politur mit Venus Supra Polierern
kaschieren (Abb. 8). Das Abschlussfoto veranschaulicht gut die farbliche Adaptation der
Venus-Pearl-Restauration an die natürliche Zahnfarbe und die alte Kompositrestauration
(Abb. 9). Der Patient zeigte sich mit dem Ergebnis der Behandlung äußerst zufrieden.
Privat
Der Patient stellte sich mit einer durch Überlastung und palatinale Abrasion frakturierten Inzisalkante mesial an Zahn 11 vor. Die Labialfläche war
bereits mit einer Kompositrestauration versorgt,
und die Fraktur reichte bis in die bestehende Kompositfüllung hinein (Abb. 1) – die labialen Restaurationen in der Front wurden vor Jahren zur Korrektur dysplastischer Schmelzareale hergestellt.
Der Patient wünschte sich eine minimalinvasive
Versorgung, die die bestehende Restauration nach
Möglichkeit erhalten sollte.
Es zeigte sich, dass die Übergänge zwischen
Dr. Marcus Holzmeier,
Komposit und Schmelz und die farbliche Adaptaseit 2007 als Kiefertion aus ästhetischer Sicht nicht mehr optimal
orthopäde in freier
waren, aber weder Randspalten noch SekundärPraxis tätig, Lehrbekaries aufwiesen. Dem Patienten wurde eine
auftragter an der Uni
Reparatur vorgeschlagen, da sie die natürliche
Würzburg, weitere
Zahnhartsubstanz bei minimalem PräparationsSchwerpunkte: Adhäbedarf maximal schont und die kombinierte
sivtechnik und die
Anwendung von iBOND Universal und Venus
ästhetische ZahnheilPearl dabei alle Voraussetzungen für stabile und
kunde.
ästhetische Ergebnisse bietet. Eine besondere
FAZIT
Herausforderung bei der Reparatur lag darin, eine
möglichst ästhetische Adaptation von Venus
Es lässt sich konstatieren, dass die intraorale RepaPearl an die Zahnhartsubstanz sowie die alte Resratur von Restaurationen indikationsbezogen eine
tauration zu erreichen; eine weitere bestand
gute und einfach durchführbare Behandlungsopdarin, den Verbund zwischen den bestehenden
tion ist. Die Zahnhartsubstanz wird maximal
Oberflächen und dem appliziertem Komposit sicherzustellen.
geschont und der „Kreislauf des wiederkehrenden RestaurationsDie Materialwahl fiel aufgrund seiner guten Modellier- und
austausches“ wird durchbrochen. So wird verhindert oder zuminAdaptierbarkeit und seiner „cremigen“ Konsistenz auf Venus
dest verlangsamt, dass sich die gesunde Zahnhartsubstanz stetig
Pearl. Außerdem sprachen die hervorragende Farbadaptation
weiter reduziert. Die kombinierte Anwendung von iBOND Unian die Umgebung und die natürliche Ästhetik für das Material.
versal und Venus Pearl unterstützt den Zahnarzt in dieser IndikaDie Farbauswahl erfolgte mithilfe des Venus-Pearl-Farbtion perfekt und schafft für den Patienten ästhetische und stabile
schlüssels, der aus dem Originalmaterial besteht. Anschließend
Ergebnisse.
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 51
Implantologie
BLICK AUF DIE LEITPLANKEN
„Eine Leitlinie steht nicht für Innovation, sie ist nur eine Bewertung des Bestehenden.“ Dass Leitlinien für die
zahlreichen Implantologen in Deutschland dennoch maßgebend sind, betonte Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden auf
dem Sommersymposium der DGI in Kassel nachdrücklich. | BERND SCHUNK
V
orgestellt wurden in Hessen acht
dieser Leitlinien für die Implantologie, maßgeblich mitgestaltet von der DGI.
Führte durch einen spannenden Tag
und stellte selbst das Thema der
Was die nach einem demokratischen EinNichtanlage vor – über das wir im
ladungsprinzip zusammengestellten Leitzweiten Teil unserer Berichterstatliniengruppen bislang konsentiert hatten,
tung informieren.
wurde von den Referenten vorgestellt –
allesamt sind diese auch Mitglieder der
Leitliniengruppen. Leitlinien beschreiben
einen Korridor möglicher Therapieentscheidungen, in dem Zahnärzte sich
sicher bewegen können. Die Definition
dieses Korridors besteht aus konsentiertem weltweitem Wissen, das in Studien
nachgewiesen wurde. Ist dieses Wissen
noch unvollständig oder widersprüchlich, muss aber trotzdem eine Therapieentscheidung gefällt werden, greifen die
Leitlinien auch auf die Erfahrungen und
de Versorgungen gegeben werden kann; fünf, sechs und auch
das Wissen aus der Praxis und nicht zuletzt auf die Wünsche
mehr Implantate dagegen können herausnehmbar oder festsitund Vorstellungen der Patienten zurück.
zend versorgt werden. Für mehr als sechs Implantate gilt zudem:
Falls festsitzend versorgt wird, können ein- oder mehrteilige ResACHTUNG: LEITLINIEN SIND NICHT
taurationen verwendet werden, die verschraubt oder zementiert
JUSTIZIABEL
Zum Einstieg warnte Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz vor einer juristiwerden können.
schen Falle: Beim Scheitern einer Implantatversorgung seien
Zudem sollte eine gleichmäßige anterior-posteriore ImplanLeitlinien nicht justiziabel. Grötz: „Allerdings stärken sie die Rolle
tatverteilung im Sinne eines möglichst großen Unterstützungsder Implantologen: Es wird immer vorausgesetzt, dass es in der
polygons im Bereich des Zahnersatzes angestrebt werden. Bei
Hand des Behandlers liegt, was zu tun ist.“ Zahnärzte dürfen also,
aufwendiger, insbesondere festsitzendender Suprakonstruktion
vor allem bei begründeten Patientenfällen, von einer Leitlinie
wird empfohlen, vor der definitiven Versorgung eine provisoriabweichen. Derzeit sei es bei gerichtlichen Verfahren gesetzt, bei
sche der gleichen Art einzugliedern.
jedem Fall immer einen Sachverständigen zu Rate zu ziehen.
Dr. Jaana-Sophia Kern, Implantologin von der Universität
KLINISCHE DOKUMENTATIONEN FEHLEN
Aachen und Mitglied der Leitlinienkommission zur implantatproFÜR DIE KEM
thetischen Versorgung des zahnlosen Oberkiefers, stellte dar,
Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas stellte die Indikationen für die Verdass gerade beim zahnlosen Oberkiefer eine umfassende Plawendung von Knochenersatzmaterial vor – und räumte ein,
nung im Sinne des Backward Planning erfolgen sollte. Dazu biete
dass klare Hinweise für die Handhabung in der Praxis aus der
sich eine vorhandene Prothese oder eine laborgefertigte ZahnLiteratur nur schwierig zu erstellen seien. Zwar seien aufgrund
aufstellung an. Die weiteren Empfehlungen: Weniger als vier
der Vielzahl der verfügbaren Materialien Analogschlüsse auf der
Implantate sollten im zahnlosen OK nicht geplant werden; vier
Basis verfügbarer Daten und bekannter Eigenschaften denkbar.
Implantate sollten herausnehmbar versorgt werden, da aufgrund
Um klarere Aussagen treffen zu können, sei aber grundsätzlich
fehlender Langzeitdaten derzeit keine Empfehlung für festsitzeneine klinische Dokumentation eines KEM zu fordern und dem
52 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Dentalfachmessen
Fachausstellungen Heckmann/Messe Stuttgart
EIN ABBILD DER
DENTALBRANCHE
Die beiden Fachdentals in Leipzig und Stuttgart
sowie drei der insgesamt vier id infotage dentalMessen stehen 2016 noch an.
Fünf Dentalmessen stehen in diesem Jahr noch aus. Die Veranstalter der
Fachdentals und der id infotage dental setzen vor allem auf vielfältige
Fortbildungsangebote für die Besucher, um ihnen einen Mehrwert zu
bieten. | ANNIKA BEST
D
üsseldorf, Stuttgart, München, Leipzig, Frankfurt – das
sind, nachdem bereits im April die id infotage dental in
Hamburg stattfand, die verbleibenden Veranstaltungsorte der
Dentalfachmessen 2016. Jeweils etwa 250 Austeller werden bei
den Fachdentals erwartet, bei den id infotagen dental werden
rund 200 Unternehmen mit ihren Ständen vertreten sein.
„Bedingt durch den parallel laufenden Deutschen Zahnärztetag
in Frankfurt ist die Messe dort mit 240 Ausstellern die größte der
id infotage dental“, schildert Ann-Kathrin Steinmetzger, Pressereferentin beim Messeorganisator Fachausstellungen Heckmann
GmbH. Im Mittelpunkt der Dentalmessen stehen Produkte für
Zahnärzte, Zahntechniker und das Praxispersonal.
Ein Thema, das die Dentalwelt momentan und auch noch in
Zukunft weiterhin stark beschäftigen wird: die Digitalisierung
von Arbeitsabläufen, der digitale Workflow und die Änderungen
für den Arbeitsalltag, die sich daraus ergeben haben und ergeben
werden. Aber auch Produktinnovationen aus anderen Bereichen
werden im Blickpunkt stehen.
„Die kommenden Messen gelten neben der IDS als die
bedeutendsten in Deutschland. Sie bieten eine kaum vergleichbare Gelegenheit, um mit einer Vielzahl von Zahnärzten und Prophylaxefachkräften ins Gespräch zu kommen und vor Ort professionelles Feedback einzufangen“, meint Manuela Mahlberg, Marketing & Communications Professional Oral Health DACH,
54 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Procter & Gamble. Oral-B und blend-a-med, die Zahnpflegemarken des Unternehmens, werden auf den Fachdentalmessen in
Leipzig wie auch in München und in Frankfurt präsent sein, und
das intelligente Zahnputzsystem Oral-B GENIUS wird den interessierten Fachbesuchern vorgestellt. Dentaltechnik-Hersteller
PLANMECA wird seinen neuen 3D-Drucker Planmeca Creo präsentieren. „3D-Druck ist die Zukunft“, so Dieter Hochmuth,
Geschäftsführer der Planmeca Vertriebs GmbH. „Unser 3D-Drucker ermöglicht Laboren und größeren Kliniken eine Expansion
ihrer Produktionskapazitäten und steigert ihre Effizienz.“
Dürr Dental verspricht sogar, eine Reihe neuer Produkte aus
allen Produktbereichen auf den Messen vorzustellen. Marketingleiter Mike Layer: „Dabei handelt es sich nicht um Weiterentwick-
TERMINE
10. September 2016
23./24. September 2016
8. Oktober 2016
id infotage dental Düsseldorf
Fachdental Leipzig
id infotage dental München
21./22. Oktober 2016
Fachdental Stuttgart
11./12. November 2016
id infotage Frankfurt
Dentalfachmessen
lungen des bestehenden Sortiments, sondern um wirkliche Produktneuheiten.“ Um den „Überraschungseffekt“ nicht zu gefährden, wolle man aber noch nicht verraten, um welche Produkte es
sich konkret handelt.
FORTBILDUNGEN ALS MEHRWERT
Neben einer Vielzahl verschiedener Aussteller und der Möglichkeit, ein breites Produktspektrum kennen zu lernen, setzen die
Veranstalter vermehrt darauf, ihren Besuchern nicht nur eine gut
organisierte Messe zu präsentieren, sondern darüber hinaus
einen Mehrwert zu bieten – zum Beispiel durch ein umfangreiches Fortbildungsprogramm, bei dem die Besucher zusätzlich
CME-Punkte sammeln können. Bei den id infotagen dental werden die Fortbildungen und Vorträge in der „dental arena“ veranstaltet. Je nach Standort der Messe werden dort jeweils Schwerpunktthemen gewählt. „Die Themen variieren zwar, es hat sich in
den vergangenen Jahren aber herausgestellt, dass das Thema
Praxisbegehung ein besonders hohes Interesse erfährt“, so Steinmetzger. In Düsseldorf wird es daher auch um die Themen Praxisbegehung und die Zukunft der Zahntechnik gehen sowie insbesondere um den 3D-Druck und das Fräsen. Darüber hinaus
steht in einem weiteren Vortrag aus aktuellem Anlass das neue
Antikorruptionsgesetz im Blickpunkt.
Bei den Fachdentals Leipzig und Stuttgart wird der Fokus auf
ein möglichst breites Themenspektrum bei den Vorträgen
gelegt. Hygiene in Praxis und Labor, digitaler Workflow, Praxisbegehungen, die PZR, Abformungen oder Zahnerhaltung sind
nur einige der an den beiden Messetagen jeweils angebotenen
Themen. Fachdental-Sprecherin Anika Zwingmann: „Darüber
hinaus veranstaltet die Zahntechniker-Innung Württemberg
(ZIW) ihre Innungsversammlung während der Fachdental Südwest, in der die Teilnehmer ebenfalls Fortbildungspunkte sammeln können.“
Hält, was es verspricht.
Heute und morgen!
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ÜBERALL GLEICH HOHE QUALITÄT
Neben diesen Fortbildungsangeboten werden auch weitere Besonderheiten geboten: Auf den Fachdentals Stuttgart und Leipzig wird
es wieder der Fachdental Award vergeben. „Seit 2015 gibt es den
Award, bei dem Aussteller die Möglichkeit haben, ihre Innovationen
auf dem ’Marktplatz der Ideen’ vorzustellen und gegeneinander ins
Rennen zu schicken. Der Gewinner wird von den Besuchern der
Messe gewählt.“
Doch ganz unabhängig davon, wo die Messe stattfindet: Ziel
der Veranstalter ist es, möglicht wenige Unterschiede zwischen
den Veranstaltungen zu machen. Alle Besucher sollen eine
gleichmäßig hohe Qualität erfahren. Zwingmann: „Vorab lässt
sich sagen, dass das Messekonzept sowie die Highlights und die
Sonderfläche ‚Marktplatz der Ideen‘ auf beiden Fachdentals identisch sind. Das Angebotsspektrum per se unterscheidet sich
nicht. Die einzigen Unterschiede sind die Besucherherkunft
sowie die Besucherzahl, die in Stuttgart immer etwas stärker ist
als in Leipzig.“
Weitere Informationen unter www.infotage-dental.de oder
www.messe-stuttgart.de.
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 55
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zendium stärkt Mundflora
Neue Implantmed-Generation
Inspiriert von der natürlichen Kraft
des Mundes, hilft zendium Zähne,
Zahnfleisch und Mundschleimhaut zu schützen und gesund
zu halten. Die besonderen
Eigenschaften des Speichels,
der unter anderem wichtige
Enzyme und Proteine enthält,
helfen eine gesunde orale
Mikroflora aufrechtzuerhalten.
Das Dreifach-Enzymsystem aus Amyloglukosidase, Glukose-Oxidase
und Laktoperoxidase ermöglicht die Bildung von Wasserstoffperoxid, das die Produktion von Hypothiocyanit unterstützt, einem
natürlichen antimikrobiellen Speichelstoff. Drei weitere Proteine
harmonieren mit dem Enzymsystem, um Bakterienwachstum zu
hemmen. Untersuchungen des Herstellers Unilever zeigen, dass
zendium den Gehalt von Wasserstoffperoxid – einer Schlüsselkomponente des Speichels – im Vergleich zu einer Fluorid-Zahnpasta
ohne Enzyme und Proteine um mehr als 60 Prozent steigern kann.
Bereits seit dem Jahr 2001 bietet W&H
mit dem Chirurgiegerät Implantmed
implantologisch tätigen Zahnärzten ein
hochwertiges Gerät an. Im September
2016 wird die neue, noch leistungsstärkere Implantmed-Generation präsentiert. Anwender profitieren neben
den bewährten Implantmed-Funktionalitäten vor allem von einer modernen Bedienoberfläche, einem noch
durchzugsstärkeren Motor, individuell wählbaren Produktfeatures
sowie einem einzigartigen System zur Messung der Implantatstabilität. Die Behandler werden durch das neue W&H-Chirurgiegerät
nicht nur bei der präzisen Durchführung der oralchirurgischen Eingriffe, sondern auch beim effizienten Zeitmanagement unterstützt.
Das neue Bedienkonzept hilft dem Praxisteam, den Behandlungsablauf einfach, schneller und effizienter zu gestalten. Der moderne
Farbtouchscreen ermöglicht eine einfache Bedienung des Geräts.
Unilever Deutschland GmbH
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Tel.: 08682 8967-0, Fax: 08682 8967-11
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Wrigley und SOS-Kinderdorf
Nobel Biocare
Wrigley’s Extra: „Spende ein Lächeln“-Projekt
Fortbildung mit Live-OP
Mit dem Projekt „Spende
ein Lächeln“ hat der Kaugummihersteller Wrigley im
Juli seine Kooperation mit
der Hilfsorganisation SOSKinderdorf e. V. begonnen.
Bei jeder verkauften
Packung Wrigley’s Extra
Kaugummi kommt ein Teil des Erlöses der Zahnpflege benachteiligter Kinder und Jugendlicher zugute. Auch Zahnarztpraxen sind mit
„Spende ein Lächeln“-Aktionsumschlägen zum Mitmachen eingeladen. Ab sofort sind Kaugummiproben zum Tag der Zahngesundheit
am 25. September auf der Internetseite von Wrigley erhältlich. Mit
jeder Produktbestellung über 50 Euro fließen 50 Cent, bei mehr als
100 Euro jeweils ein Euro in das Projekt. Anvisiertes Spendenziel des
gesamten Projekts sind 500 000 Euro. Bessere Zahngesundheit für
benachteiligte Kinder ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
30 Prozent der Kinder und 50 Prozent der Jugendlichen haben laut Institut der deutschen Zahnärzte (DMS-IV, 2006) kein kariesfreies Gebiss.
Die All-on-4-Fortbildungen mit Dr. Bernd Quantius
in seiner Mönchengladbacher Praxis sind etwas
Besonderes: Als erster Zahnarzt gründete er im
Mai 2015 die erste MaloClinic im deutschsprachigen Raum und gehört zu den insgesamt
25 All-on-4-Kompetenzzentren von Nobel Biocare
D-A-CH. Bereits im Mai
2015 hatten mehr als
100 Teilnehmer die Gelegenheit, Prof. Dr. Paulo
Malo, den Entwickler des
All-on-4-Behandlungskonzepts, in einer Live-OP zu erleben. Aufgrund der hohen Nachfrage wird am 3. September eine
All-on-4-OP mit Prof. Malo und dem Team von Dr. Quantius live aus
der Praxis übertragen. Im Anschluss daran stehen die Experten für
einen Austausch und eine Diskussion zur Verfügung. Das Allon-4-Konzept für die Rehabilitation zahnloser Kiefer bietet Patienten
einen festsitzenden Zahnersatz, der sofort belastet werden kann.
Wrigley GmbH
Nobel Biocare Deutschland GmbH
Biberger Str. 18, 82008 Unterhaching
Tel.: 089 665100, Fax: 089 66510457
[email protected], www.wrigley-dental.de
Stolberger Str. 200, 50933 Köln
Tel: +49 221 500 85-184, Fax: +49 221 500 85-352
[email protected], www.nobelbiocare.com
56 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Markt
Miele
Dentsply Sirona Implants
Sicheres und komfortables Datenmanagement
Preis für ausgezeichnete Kommunikation
Für das Datenmanagement in
Zahnarztpraxen bietet Miele
Professional maximale Sicherheit und höchsten Bedienkomfort: Die „Segosoft Miele Edition
Version 7“ besitzt eine
IT-Sicherheitszertifizierung des
deutschen Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik
(BSI). Die Zertifizierung von unabhängiger, behördlicher Seite belegt
den hohen Sicherheitsstandard der Version 7 nach international gültigen Kriterien. Eine digitale Signatur würde jede nachträgliche Manipulation der Aufzeichnungen aufdecken. Das Dokumentenformat
PDF/A-1 stellt nach ISO 19005-1:2005 sicher, dass Protokolle jahrzehntelang lesbar, auswertbar und rechtlich überprüfbar bleiben. Segosoft wurde europaweit als aktives Medizinprodukt der Klasse IIb eingestuft. Denn die Software bietet mit der dazugehörigen Service Card
Kunden ein in diesem Bereich einzigartiges Rundum-Servicepaket.
Dentsply Sirona Implants hat für sein Kundenmagazin „DENTSPLY Implants Magazin“ den Deutschen Preis für Wirtschaftskommunikation 2016, den „Goldenen Funken“, erhalten. Mit diesem Preis zeichnet
der „Verein zur Förderung der Wirtschaftskommunikation e. V.“ in Berlin jedes Jahr
besonders gelungene Kommunikationsstrategien von Unternehmen im
deutschsprachigen Raum aus. Damit konnte sich Dentsply Sirona
Implants in der Kategorie „Corporate“ gegen eine hochkarätige Konkurrenz durchsetzen. Gelobt wurden die hochprofessionelle Ansprache, die
fachgerechte Aufbereitung und die perfekte Abstimmung auf die Zielgruppe der Zahnärzte. Laut Jury verkörpert das Magazin eine „bemerkenswerte, zeitgemäße und auch unterhaltsame Kommunikation“. Das
Magazin wird von den Kunden bestens angenommen. Die Auflage konnte in kurzer Zeit von 25 000 auf 33 000 Exemplare erhöht werden. Eine
Sammlung aller bisherigen Ausgaben finden Sie hier: www.di-mag.de.
Miele & Cie. KG
DENTSPLY Sirona Implants
Carl-Miele-Straße 29, 33332 Gütersloh
Tel.: 0800 2244644, Fax: 0800 2255755
[email protected], www.miele-professional.de
Steinzeugstraße 50, 68229 Mannheim
Tel.: 0621 4302-006, Fax: -007
[email protected], www.dentsplyimplants.de
Innovationen entdecken.
Produkte erleben.
Ihr Branchen-Treffpunkt:
· Neueste Entwicklungen
· Innovative Produkte
· Neue Impulse
· Vortragsforum „dental arena“
Düsseldorf · 10. Sept. 2016 · Messegelände
München · 8. Okt. 2016 · Messegelände
Frankfurt/M. · 11./12. Nov. 2016 · Messegelände
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 57
www.infotage-dental.de
Markt
Dürr Dental
Landesmesse Stuttgart
Unschlagbares Duo für Sauganlagen
Fachdental erst in Leipzig, dann in Stuttgart
Jedes der beiden Konzentrate für sich ist
bereits ein äußerst effektives Mittel,
um den Werterhalt von Sauganlagen
zu sichern – doch im Duo sind sie
einfach unschlagbar. Die Rede ist
von dem seit Jahren zum Goldstandard der Sauganlagendesinfektion
gehörenden Orotol plus und dem
ebenso bewährten Spezialreiniger
MD 555 cleaner. Mit der verbesserten Rezeptur des MD 555
cleaner bietet der Hersteller Dürr Dental eine optimale Systemlösung für die Beseitigung hartnäckiger Ablagerungen aus einem der
wichtigsten zahnmedizinischen Geräte. Während Orotol plus gegen
Bakterien, Pilze und Viren vorgeht, entfernt der MD 555 cleaner
zuverlässig Ablagerungen von schwerlöslichen Salzen, Kalk, Prophylaxepulvern oder Pearl-Produkten basierend auf Calciumcarbonat
aus allen Teilen der Sauganlage – auch aus den Leitungen. Wird ein
solcher „Rundumschlag“ regelmäßig durchgeführt, reduziert sich
das Risiko eines Leistungsabfalls oder Komplettausfalls erheblich.
Mehr als 230 Aussteller sind
sowohl vom 23. bis 24. September 2016 in Leipzig als
auch vom 21. bis 22. Oktober 2016 in Stuttgart auf
kurzen Wegen erreichbar
und bilden mit ihrem umfassenden Marktüberblick die
Basis für zwei erfolgreiche Messetage. Das bewährte Konzept der
Fachmessen für den deutschen Dentalhandel und die Dentalindustrie überzeugt seit über 25 Jahren. So ist die Ausstellerfläche in
Leipzig bereits zu über 95 Prozent belegt und in Stuttgart zu
100 Prozent ausgebucht. Unter den Ausstellern befinden sich Branchengrößen wie KaVo, Sirona und Ivoclar. Darüber hinaus bieten
beide Messen mit einem zertifizierten Fortbildungsprogramm und
weiteren Sonderthemen wie „Hygiene in Praxis und Labor“, „Zahnerhaltung – Prophylaxe, Reinigung und Therapie“ und dem
„Marktplatz der Ideen“ praktische Tipps für die tägliche Arbeit und
Orientierung zu innovativen Trends.
Dürr Dental AG
Landesmesse Stuttgart GmbH
Höpfigheimer Str. 17, 74321 Bietigheim-Bissingen
Tel.: 07142 705-0, Fax: 07142 705-441
[email protected], www.duerr.de
Messepiazza 1, 70629 Stuttgart
Tel.: 0711 18560-0, Fax: -2440
[email protected], www.messe-stuttgart.de
DMG
Zimmer Biomet
Prothesen einfach unterfüttern und fixieren
Hilfe und Zufriedenheit für jeden Patienten
Dauerhaft perfekt sitzende Prothesen
sind eine Herausforderung. Mit DMGs
neuem LuxaPick-up lassen sich zwei
Hauptaufgaben besonders leicht
lösen: Das gingivafarbene Komposit ist
einsetzbar für die direkte, harte Unterfütterung als Ausgleich von Veränderungen im Schleimhautlager. Außerdem ermöglicht LuxaPick-up die
schnelle und sichere Fixierung von Retentionselementen in implantatgetragenen Prothesen (Pick-up-Technik). Die Retentionselemente können direkt intraoral einpolymerisiert werden. Das sorgt für
spannungsfreien, sicheren Halt auf Implantaten. Der herausnehmbare Zahnersatz kann ganz einfach an veränderte Schleimhautlager
angepasst werden – dank direkter Chairside-Anwendung. LuxaPickup bietet so eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, die
Funktionalität wiederherzustellen. Auch die Prothesenreparatur und
die Individualisierung von Interimszahnersatz gehen mit dem neuen
Komposit leicht von der Hand. LuxaPick-up ist Peroxid- und MMAfrei und daher besonders biokompatibel.
„Patient first – der Patient
zuerst“ ist ein Leitsatz, der
bei Zimmer Biomet auch
gelebt wird. Das bewiesen
die Mitarbeiter des Unternehmens mit einem besonderen Einsatz. Bei einer 95-jährigen Patientin hatte sich nach einer
22-jährigen beschwerdefreien Tragezeit der Steg ihrer Prothese auf
Biomet-3i-Implantaten gelockert. Sie konnte nicht mehr richtig essen
und verlor an Körpergewicht. Aus den vorliegenden Unterlagen ging
leider nicht hervor, welche Komponenten beim Setzen der Implantate
damals verwendet wurden. Anhand eines Röntgenbilds konnten Biomet-Mitarbeiter die Materialien identifizieren und liefern. Bezirksleiterin Michaela Schreiber und Produktspezialist Matthias Schmidt reisten
in die Zahnarztpraxis, um die Zahnärztin bei der korrekten Befestigung
der Prothetik zu unterstützen. In einem Brief bedankte sich die Familie
der Patientin (Foto: Patientin und Familie) für diesen Sondereinsatz:
„Sie haben einer alten, gebrechlichen Dame Lebensqualität geschenkt!“
Zimmer Biomet
DMG
Elbgaustraße 248, 22547 Hamburg
Tel.: 0800 364 42 62 (kostenfrei)
[email protected], www.dmg-dental.com
58 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Zimmer Dental GmbH
Wilhelm-Wagenfeld-Straße 28, 80807 München
Tel.: 0800 1016420, Fax: 0800 3131111
[email protected], www.zimmerdental.de
Markt
VOCO
Ästhetische Füllungen ohne Bonden
Ionolux ist ein lichthärtendes Glasionomer-Füllungsmaterial in den
VITA-Farben A1, A2, A3,
A3.5 und B1, das die Vorteile von GlasionomerMaterial und Komposit in
sich vereint. So zeichnet
sich Ionolux unter anderem durch eine flexible Verarbeitungszeit aus, die vom Zahnarzt
durch den Einsatz der Polymerisationslampe individuell gesteuert
werden kann. Es lässt sich schnell applizieren und gut modellieren,
ohne am Instrument zu kleben. Weder eine Konditionierung der
Zahnhartsubstanz vor der Füllungslegung noch die abschließende
Verwendung eines Varnish ist mit Ionolux notwendig. Die Polymerisationszeiten sind mit 20 Sekunden pro 2-mm-Schicht kurz und praxisgerecht. Das Füllungsmaterial ist einfach zu polieren, biokompatibel und setzt Fluoride frei. Ionolux ist jetzt in der neuen Applikationskapsel erhältlich, für die kein Aktivator mehr benötigt wird.
21. – 22. OKTOBER 2016
MESSE STUTTGART
VOCO GmbH
Anton-Flettner-Straße 1–3, 27472 Cuxhaven
Tel.: 04721 719-0, Fax: -109
www.voco.de, [email protected]
Dentsply Sirona Restorative
Top-Bewertungen für ceram.x universal
Das neue ceram.x universal
eignet sich für direkte und
indirekte Restaurationen aller
Kavitätenklassen im Frontund Seitenzahnbereich. Das
Komposit mit den sphärischen vorpolymerisierten
Glasfüllern hat jetzt auch in
der Langzeitanwendung überzeugt. 35 Zahnärzte kamen nach einer
sechsmonatigen Testphase in den eigenen Praxen zu ausgezeichneten Bewertungen hinsichtlich Ästhetik und Handhabung: ceram.x
universal bietet eine exzellente Adaptation und Modellierbarkeit,
deckt mit seinem genial einfachen Farbsystem mit nur fünf Farben
das gesamte VITA-Spektrum ab und sorgt mit schneller und einfacher Polierbarkeit für herausragenden Glanz. Das Produkt ist seit
September 2015 in den meisten europäischen Ländern erhältlich.
Seine innovative Füllertechnologie SphereTEC besteht aus sphärischen vorpolymerisierten Glasfüllern, die sich extrem positiv auf die
Handhabungseigenschaften des Materials auswirken.
Dentsply Sirona Restorative
De-Trey-Straße 1, 78467 Konstanz
Service-Linie: 08000 735000 (gebührenfrei)
[email protected], www.dentsply.com
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 59
23. – 24. SEPTEMBER 2016
LEIPZIGER MESSE
Ein starkes Doppel: Besuchen auch Sie
die wichtigsten Fachmessen für Zahnmedizin und Zahntechnik in Ost- und
Süddeutschland.
Informieren Sie sich über neueste Entwicklungen
u.a. in den Bereichen Digitaler Workflow, Hygiene
sowie Zahnerhaltung.
Markt
Permadental
Dentsply Sirona
Zeit sparen im digitalen Zeitalter
Internationales Expertentreffen
„Wenn du es eilig hast – geh’ langsam!“ sagt ein chinesisches
Sprichwort. Fehlende Zeit ist verlorene Zeit, zu wenig Zeit zieht
Fehler nach sich, zu viel Zeiteinsatz ist unrentabel. In zwei Vorträgen zeigten Referenten: „So
bringt der digitale Workflow Zeitvorteile“ und: „So minimiere ich
Einschleifzeit“. Mehr als 40 Zahnärzte und eine Gruppe Zahnmedizinstudenten nahmen die Einladung für ein Update zum digitalen
Workflow an und nutzten die Möglichkeit für ein fachlich begleitetes Hands-on mit den IOS-3-Shape-Scannern von Permadental.
„Zeit ist ein Riesenthema – in jeder Praxis. Nur ein bisschen mehr
Zeit durch kleine Veränderungen bringt sofort ein deutliches Plus
an Lebensqualität!“, fasst Permadental-Geschäftsführer Klaus Spitznagel den Eindruck der Teilnehmer zusammen. Die nächste Permadental-Veranstaltung wird am 7. September in Essen auf dem Baldeneysee stattfinden, also „on ship“. Interessenten können sich
schon jetzt anmelden.
Behandlungseinheiten
von Dentsply Sirona müssen auf der ganzen Welt
den Bedürfnissen unterschiedlicher Anwender
gerecht werden. Um diese detailliert zu verstehen, lud das Unternehmen 33 Anwender aus
18 Ländern nach Bensheim zu einer dreitägigen Veranstaltung. Diese
bot den Experten erstmals eine Plattform für den intensiven Erfahrungs- und Meinungsaustausch. Das thematische Spektrum umfasste
das Arbeiten in ergonomischen Behandlungspositionen, Kurzseminare zu den Themen Integration & Digitaler Workflow und Infektionskontrolle. „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die klinischen Herausforderungen der Zahnärzte bis ins Detail zu verstehen“, resümierte
Mariangela Di Nato, Produktmanagerin im Bereich Behandlungseinheiten. „Denn nur so können wir Produkte entwickeln, die die zahnärztliche Behandlung besser, schneller und sicherer machen.“
Permadental GmbH
Dentsply Sirona
Marie-Curie-Str. 1, 46446 Emmerich/Rhein
Tel.: 0800 7376233 (freecall)
[email protected], www.permadental.de
Sirona Straße 1, A-5071 Wals bei Salzburg
Tel.: +43 662 2450-0
[email protected], www.dentsplysirona.com
Straumann
VITA
„Forum Innovation“ – Premiere bei Straumann
Effizient, präzise: VITA auf den Fachdentals
Eine Premiere bei Straumann: Dieses
Jahr findet zum ersten Mal das „Forum
Innovation“ statt. Am 24. September
2016 ist es so weit im außergewöhnlichen Ambiente des VW-Werks Wolfsburg. Es werden Einblicke in Erkenntnisse aktueller Forschungsarbeit und
praktischer Anwendungsmöglichkeiten
der Zahnmedizin geboten – gemäß
dem Motto „Sharing insights“. Implantologische, prothetische und digitale
sowie regenerative Konzepte werden
während der eintägigen Veranstaltung in Form von Kompaktvorträgen behandelt. Renommierte Referenten beleuchten die Herausforderungen des Berufsfelds. Dabei stehen Themen auf dem Programm wie „Augmentation von Weichgewebe – was können xenogene Materialien?“ und „Ästhetik für herausnehmbare
Implantatversorgungen – Was funktioniert wirklich?“. Ebenfalls eingeplant ist ausreichend Raum für kollegialen Austausch.
Weil Probieren bekanntlich über Studieren geht, bekommen Interessierte dieses Jahr gleich mehrfach deutschlandweit die
Gelegenheit, neueste Materialgenerationen und Technologien der VITA Zahnfabrik zu testen. Das VITA Team und Referenten aus Praxis und Labor
freuen sich auf den Austausch auf zahlreichen Fachdental-Messen.
Mit kostenlosen Vorträgen, Demos und unter Anleitung von Pilotanwendern bleiben keine Fragen zu der VITA Produktwelt offen.
Besondere Highlights versprechen die Bereiche CAD/CAM-Materialien und digitale Zahnfarbbestimmung. Auf den infotagen dental am
10. September in Düsseldorf, der Fachdental Leipzig am 23./24.
September, den infotagen dental am 8. Oktober in München, der
Fachdental Südwest am 21./22. Oktober in Stuttgart und der id
mitte am 11./12. November in Frankfurt am Main gilt: VITA Messestand besuchen, Produkte anschauen, ausprobieren und sich überzeugen lassen.
Straumann GmbH
VITA Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG
Jechtinger Straße 9, 79111 Freiburg
Tel.: 0761 4501-480, Fax: -490
events.de@straumann, www.straumann.de/forum
Postfach 1338, 79704 Bad Säckingen
Tel.: 07761 5620, Fax: 07761 562299
[email protected], www.vita-zahnfabrik.com
60 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Markt
CAMLOG
GC
Hinter den Kulissen der CAD/CAM-Technologie
Ein Befestigungszement für alles
Mit dem kurzen
Imagefilm nimmt
CAMLOG Sie mit
in die Welt von
DEDICAM. Die Vorzüge der animierten Bilder werden genutzt,
um Ihnen die Komplexität von CAD/CAM und die Leistungen von DEDICAM zu veranschaulichen, und zeigen, welche Möglichkeiten und Schnittstellen
sich hinter der Digitalisierung und der Präzision der Technologie
verbergen. Digitalisierung, Virtualität und die Wirklichkeit treten
dabei in einen spannungsvollen Austausch. Mit der ausgezeichneten
Präzision und den DEDICAM-Services werden Produkte in hoher
Qualität für die CAMLOG, CONELOG und iSy sowie Implantatsysteme weiterer Hersteller gefertigt. Der Film vermittelt auf authentische Weise und in kürzester Zeit die wichtigsten Informationen zu
DEDICAM. Interessierte können sich online selbst überzeugen,
indem sie die Kurz-URL www.camlog.de/dedicam-video aufrufen.
Schon im Gründungsjahr spezialisierte
sich GC auf Befestigungsmaterialien und legte damit das Fundament für seine Erfolgsgeschichte. Diese schreibt
der neue dualhärtende
Kompositzement GC
G-CEM LinkForce fort:
Der Alleskönner eignet
sich neben CAD/CAM-Restaurationen für die Zementierung von
Vollkeramik, Hybridkeramik, Komposit und metallbasierten Inlays,
Onlays, Kronen sowie Brücken und kommt auch bei der Befestigung
von Glasfaserstiften, gegossenen Aufbauten und der permanenten
Zementierung von Zahnersatz auf Implantatabutments zum Einsatz. Je nach Indikation sind Selbsthärtung oder Lichthärtung möglich. Das seit April 2016 erhältliche Adhäsivsystem wird durch das
Ein-Komponenten-Bonding G-Premio BOND sowie den G-Multi-Primer komplettiert und ergänzt GCs 95-jährige Erfolgsgeschichte um
einen weiteren Meilenstein.
CAMLOG Vertriebs GmbH
GC Germany GmbH
Maybachstraße 5, D-71299 Wimsheim
Tel.: 07044 9445-100, Fax: 0800 9445-000
[email protected], www.camlog.de/cadcam
Seifgrundstraße 2, 61348 Bad Homburg
Tel.: 06172 99596-0, Fax: -66
[email protected], www.germany.gceurope.com
Henry Schein
Komet
Patientenversorgung auf hohem Niveau
Titanstift erfüllt ästhetische Ansprüche
Henry Schein Dental erweitert sein
Produktportfolio an hochwertigen
Diamantbohrern mit den NeoDiamond-Bohrern der Firma Microcopy.
Als Gewinner des „Dental Advisor’s
Top Bur-Diamond Award 2015“ bieten die sterilen Diamantbohrer
Zahnärzten eine hochwertige, effiziente sowie ökonomische Patientenversorgung. Die Bohrer sind in sterilen Einzelverpackungen für
die einmalige Verwendung während einer individuellen Behandlungssitzung erhältlich. Laut Herstellerinformation verringert dies
die Gefahr einer Kreuzkontamination sowie die Gemeinkosten und
die für Sterilisation und Desinfektion anfallende Arbeitszeit. Zudem
sind die Bohrer scharf und reduzieren mit ihren fein geätzten
Schneidekanten nicht nur Behandlungszeit und Unannehmlichkeiten für den Patienten, sondern auch die Materialermüdung. Auch
verfügen sie über einen XactFit-Schaft, der dank seiner geringen
Toleranz für sicheren Halt sorgt.
Ab jetzt haben Zahnärzte die Wahl im ER-System
zwischen dem Glasfaserstift DentinPost X Coated
und dem neuen TitanPost X Coated für die adhäsive Befestigung. Beide ermöglichen dank des ausgeprägten Retentionskopfs eine Restauration von tiefer zerstörten Situationen. Beide beweisen, dass die
außergewöhnlich kurze Schaftlänge von nur
6 mm als Verankerungstiefe ausreicht und dadurch
die Wurzel geschont wird. Und beide liefern dank
der silikatisierten, silanisierten und mit einer haftvermittelnden Polymerschicht versehenen Oberfläche eine hervorragende Retention. Diese sorgt
für identische Grenzflächen zwischen Stift und
Komposit von apikal bis koronal. Das tolle Novum
des neuen „Kurzen“: Der TitanPost X Coated ist
der erste Titanstift, der dank seiner zahnfarbenen
Beschichtung Ästhetik und Stabilität perfekt vereint.
Komet Dental
Henry Schein Dental
Monzastraße 2a, 63225 Langen
Tel.: 0800 1400044, Fax: 0800 0404444
www.henryschein-dental.de
Gebr. Brasseler GmbH & Co KG
Trophagener Weg 25, 32657 Lemgo
Tel.: 05261 701-700, Fax: 05261 701-289
[email protected], www.kometdental.de
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 61
Markt
Philips
Dentsply Sirona Restorative
Tiefenreinigung für eine saubere Zunge
Neues Komposit: Hochästhetische Ergebnisse
Die neue Sonicare TongueCare+ entfernt mit
der patentierten Philips Schalltechnologie –
einer wirksamen Formel aus chemischer und
mechanischer Reinigung – tief in der Zunge
liegende Bakterien und reduziert somit
bereits nach einer Woche Anwendung spürbar den Mundgeruch. Der Zungenbürstenaufsatz passt auf die aktuellen Philips Sonicare Modelle, sodass die Reinigung der Zunge ohne Weiteres in die tägliche Mund- und
Zahnpflege integriert werden kann: Die rund
240 Gummi-Mikroborsten passen sich optimal an die Konturen der Zunge an und dringen bis zu den Zungenpapillen vor. Mit bis zu
31 000 Bewegungen pro Minute entfernen
die Mikroborsten auch die unter der Oberfläche sitzenden Bakterien.
Kombiniert wird die mechanische Reinigung durch Philips Sonicare
BreathRx. Das Spray enthält eine wirksame Kombination aus antibakteriellem CPC und Zytex – einem Wirkstoff aus Thymol, Eukalyptus und Zink – und wird vor der Zungenreinigung aufgetragen.
Natürliche Ästhetik und
einfache Verarbeitung
zählen seit Jahren zu den
anerkannten Stärken
von CeramX duo. Nun
steht das neue ceram.x
duo zur Verfügung –
neu, weil es mit der zum
Patent angemeldeten
SphereTEC-Füllertechnologie ausgestattet ist: Sphärische granulierte
Füller erzeugen einen Kugellager-Effekt und ermöglichen so eine
exzellente Adaptation und Modellierbarkeit, ohne am Handinstrument zu kleben. Das Farbsystem wird vom bewährten Vorgänger
CeramX duo übernommen. Ein Zwei-Schicht-Verfahren mit drei
Schmelz- und vier Dentinfarben deckt dank eines ausgeprägten Chamäleoneffekts das gesamte VITA-classical-Spektrum ab. Das ermöglicht dem Zahnarzt hochästhetische klinische Ergebnisse. Das neue
ceram.x duo ist ab 1. September über den Dentalhandel verfügbar.
Philips GmbH
Röntgenstr. 22 HQ4B, 22335 Hamburg
www.philips.de
Dentsply Sirona Restorative
DENTSPLY DeTrey GmbH
De-Trey-Str. 1, 78462 Konstanz
Tel.: 08000 735000 (gebührenfrei), Fax: 07531 583265
[email protected]
ParoStatus
Programm rundet Prophylaxekonzept ab und hilft Praxis bei kompetenter Beratung der Patienten
Die Patientengewinnung und -bindung ist für den
wirtschaftlichen Erfolg einer Zahnarztpraxis von
hoher Bedeutung. Für einen langfristigen Durchbruch sind verschiedene Faktoren ausschlaggebend.
So benötigt die moderne Praxis Mitarbeiter, die sich
in die „Gedankenwelt“ ihrer Patienten hineinversetzen können. Aufklärend für Patienten kann schon
ein professioneller Internetauftritt sein. Auf keinen
Fall fehlen darf die Ausarbeitung eines Prophylaxekonzepts. Dies ist für die Optimierung und Organisation der Praxis von hoher Bedeutung, um den
Patienten kompetent führen zu können. Damit dieser die Abläufe überhaupt nachvollziehen kann, ist es wichtig, ihn
über Zusammenhänge aufzuklären und zu beraten – und das am
besten in patientenverständlicher Sprache.
Eine professionelle Unterstützung stellt dabei das von Fachleuten
entwickelte Programm ParoStatus dar. Die Zeiten des mühevollen
Ausfüllens von Befundblättern sowie das Berechnen mathematischer Größen gehören ab jetzt der Vergangenheit an. Das Programm ParoStatus unterstützt die Praxisabläufe und wertet die
Befunde, die ohne zweite Kollegin erhoben werden können, durch
dialogfähige Eingabegeräte im Hintergrund aus. Dadurch hat man
die Möglichkeit, sich voll und ganz auf seinen Patienten zu konzentrieren. Dieser fühlt sich dann noch besser aufgehoben.
Mithilfe des Programms kann der Patient viel besser
nachvollziehen, warum regelmäßige und individuelle
Vorsorge extrem wichtig ist. Dabei helfen verschiedene Tools wie Bilder, Grafiken und kleine Demonstrationsfilme. Gleich mitgeliefert werden Argumente für eine optimale Beratung. Auch das leicht verständliche individualisierte Risikoprofil, das wie ein
Ampelsystem funktioniert, ermöglicht es der Praxis,
die nächste Therapiebehandlung und Recall-Planung zu besprechen.
Am Ende der Behandlung bekommt der Patient seinen individualisierten Patientenbrief ausgehändigt –
und das in verständlicher Sprache. Alternativ oder zusätzlich kann
auch die ParoStatus-App dafür verwendet werden.
Das Patientenfeedback zu ParoStatus ist bei uns sehr positiv. Viele
Patienten bedanken sich für die hochwertige Beratung und Behandlung. Auch die Zusammenfassung nach der Prophylaxebehandlung
kommt bei den Patienten sehr gut an. Das bestärkt uns als ParoStatus-Praxis, so weiterzumachen. Weitere Informationen gibt es
online unter www.ParoStatus.de
Nadine Michalik DH
Dentalhygienikerin in der Münchener Praxis
Dr. Butz & Partner in den Fünf Höfen
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 63
Recht
STRAFBARKEITSRISIKEN
FÜR ZAHNÄRZTE
Paul Hill/fotolia
Durch die Einführung der neuen
Straftatbestände Bestechlichkeit
und Bestechung im
Gesundheitswesen ergeben sich
auch für Zahnärzte neue
Probleme. Viele Modelle und
Verhaltensweisen, die bisher
praktiziert wurden, sollten kritisch
überprüft werden, da mit einer
erheblichen Zunahme von
Strafverfahren zu rechnen ist.
| RA JENS-PETER JAHN
I
m Jahr 2012 hatte der Große Senat für Strafsachen beim
Bundesgerichtshof geurteilt, dass Vertragsärzte und Vertragszahnärzte weder Amtsträger noch Bevollmächtigte der
gesetzlichen Krankenversicherungen seien. Das Gericht wies
damit auf eine (vermeintliche) Strafbarkeitslücke in Bezug auf
selbstständige Vertragsärzte hin. Im Juli 2015 präsentierte das
Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz den
Gesetzentwurf zur „Bekämpfung von Korruption im Gesundheitswesen“, der nach einigen Änderungen am 4. Juni 2016 in
Kraft getreten ist. Die damit vorgenommene Änderung des
Strafgesetzbuchs hat erhebliche Auswirkungen insbesondere
auch für den Dentalbereich.
NEUE TATBESTÄNDE
Zwei neue Tatbestände – Bestechlichkeit und Bestechung im
Gesundheitswesen, § 299a und § 299b – wurden in das StGB auf64 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
genommen, die von erheblicher Bedeutung für die zahnärztliche
Tätigkeit sind. Die Bundeszahnärztekammer vertritt zum Thema
Korruption eine Null-Toleranz-Politik und befürwortete grundsätzlich eine strafrechtliche Sanktionierung. Gleichzeitig rügte
sie aber auch schon im Gesetzgebungsverfahren die fehlende
Rechtssicherheit insbesondere im Hinblick auf die fehlende Konkretisierung zu den vom Gesetzgeber gewünschten Möglichkeiten von zulässigen Kooperationen. Dieser Aspekt ist einer der
wesentlichen Beanstandungspunkte, der von vielen Kritikern des
Gesetzes vorgebracht wird.
Der neu eingefügte § 299a Abs. 1 StGB („Bestechlichkeit im
Gesundheitswesen“) stellt für Zahnärzte das Fordern, Sich-versprechen-Lassen oder Annehmen eines Vorteils dafür, dass bei der
Verordnung oder der Abgabe von Arznei-, Heil- oder Hilfsmitteln
oder von Medizinprodukten zur unmittelbaren Anwendung durch
den Arzt beziehungsweise seine Helfer oder bei der Zuführung von
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 65
Recht
Patienten oder Untersuchungsmaterial ein anderer bevorzugt
wird, unter Strafe. Der neue Tatbestand erfasst die „Verordnerseite“, also diejenigen, die verordnen, abgeben oder überweisen dürfen. In diesen Fällen können die geschützten Rechtsgüter des lauteren Wettbewerbs und der Integrität heilberuflicher Entscheidungen auch durch auf Bezugsentscheidungen gerichtete Vorteile in
strafwürdiger Weise beeinträchtigt werden.
Die Norm geht schon sprachlich deutlich über die bislang
vorhandenen Regelungen des Berufsrechts und des Sozialrechts
hinaus, wobei deren Regelungen und die dazu ergangene Rechtsprechung bei der Auslegung der neuen Straftatbestände weiterhin eine wichtige Rolle spielen werden. Die (Muster-)Berufsordnung (M-BO) untersagt in § 2 Abs. 7 Zahnärztinnen und
Zahnärzten, für die Verordnung, die Empfehlung oder den
Bezug für Patienten von Arznei-, Heil- oder Hilfsmitteln sowie
Medizinprodukten eine Vergütung oder sonstige vermögenswerte Vorteile für sich oder Dritte versprechen zu lassen oder
anzunehmen. § 2 Abs. 8 regelt das Verbot der Zuweisung und
Vermittlung von Patienten gegen Entgelt. Entsprechende Regelungen finden sich teilweise in den jeweiligen Landesberufsordnungen (vgl. z. B. § 2 Abs. 7, 8 BOZ RLP oder §§ 2 Abs. 6,
8 Abs. 5 BOZ BAY).
Zwischen dem Vorteilsempfänger und dem Vorteilsgeber
muss weiterhin eine sogenannte „Unrechtsvereinbarung“ bestehen. Diese muss nicht schriftlich getroffen werden. Die
Unrechtsvereinbarung enthält den Zusammenhang zwischen
Vorteil und Verordnungsverhalten. Ein Beispiel ist die mündliche
Vereinbarung zwischen einem Dentallabor und einem niedergelassenen Zahnarzt, nach der das Labor dem Zahnarzt Praxisräume zu nicht marktüblichen Preisen dafür überlässt, dass dieser
zukünftig bevorzugt das Labor beauftragt.
BETEILIGUNGEN AN UNTERNEHMEN
Privat
Auch Beteiligungen des Zahnarztes oder der Zahnärztin an
Unternehmen im Gesundheitswesen bergen jetzt Strafbarkeitsrisiken, wenn der Zahnarzt durch Zuweisungen an das Unternehmen für sich selbst wirtschaftliche Vorteile generiert. Besteht
zwischen der wirtschaftlichen Beteiligung und der Zuweisung ein
unmittelbarer Zusammenhang, ist der Tatbestand ohne Weiteres
erfüllt. Ansonsten kommt es darauf an, ob der Zahnarzt bei
objektiver Betrachtung durch sein Verordnungs- oder Zuweisungsverhalten einen deutlichen Einfluss auf den an ihn auszuzahlenden Gewinn nehmen kann und somit der Anschein einer
nicht mehr mit Patienteninteressen in Einklang zu bringenden,
rein wirtschaftlichen Bevorzugung besteht.
Äußerst praxisrelevant ist in diesem Zusammenhang die FraZUWEISUNG ODER ZUFÜHRUNG
ge, inwieweit die Beteiligung von Zahnärzten an gewerblichen
Der neue Tatbestand verwendet anstelle des aus dem Berufsrecht
Dentallaboren unter den Tatbestand des neuen § 299a StGB falbekannten Begriffs der „Zuweisung“ den Begriff der „Zuführung“
len kann, wenn der beteiligte Zahnarzt zahntechnische Arbeiten
und erfasst so neben der klassischen Überweisung alle Arten von
für seine Patienten von dem betreffenden Labor bezieht. InsoVerweisungen und Empfehlungen – auch mündliche und unverweit muss man wohl davon ausgehen, dass zwar keine Zuweibindliche Erklärungen – an andere Leistungserbringer, sogar die
sung von Patienten an einen Dritten erfolgt, da das Dentallabor
Weiterleitung von Patienten innerhalb ein und derselben Gemeinin keine Geschäftsbeziehung zu den Patienten tritt. Auch das
schaftspraxis oder bei anderen zulässigen Kooperationen. Wichtig
Merkmal der Zuführung von Patienten dürfte an dieser Tatsache
ist daher, dass entsprechende Empfehlungen auf sachliche Gründe
scheitern (siehe auch BT-Drs. 17/8206, S. 40, zur Nichtanwendgestützt und auch dokumentiert werden.
barkeit des § 73 Abs. 7 SGB V auf diese Fälle).
Bereits mit dem „Fordern“ oder „Sich-versprechen-Lassen“
Es liegt aber ein Bezug von Medizinprodukten vor, die zur
ist der Tatbestand erfüllt, eine tatsächliche Bevorzugung muss
unmittelbaren Anwendung durch den Heilberufsangehörigen
im Anschluss nicht mehr erfolgen. Höhe oder Art des Vorteils
oder einen seiner Berufshelfer bestimmt sind. Nach dem Versind irrelevant, es gibt abgesehen von „sozialadäquaten
ständnis des Gesetzgebers wird der Bezug von Arznei- und HilfsGeschenken“, denen eine Eignung zu Beeinflussung der heilbemitteln und Medizinprodukten, die der Heilberuflichen Entscheidung fehlt, keine Bagatellrufsangehörige nicht (zunächst) verordnet,
grenze. Der Vorteil muss nicht „geldwert“
sondern ohne Verordnung unmittelbar beim
sein, auch immaterielle Gegenleistungen wie
oder am Patienten anwendet, wie zum Beietwa die Verleihung von Titeln, Ehrungen und
spiel Prothesen, Implantaten und unmittelbar
Ehrenämtern kann bereits tatbestandlich sein.
vom Heilberufsangehörigen anzuwendenden
Dasselbe gilt für Einladungen zu Kongressen,
Arzneimitteln von der Regelung erfasst. ZahnKostenübernahmen von Fortbildungsverantechnische Werkstücke erfüllen also dieses
staltungen oder Vermögens- oder GewinnbeTatbestandsmerkmal. Es ist offensichtlich,
teiligungen. Entscheidend ist in jedem Fall,
dass eine Gewinnbeteiligung einen Vorteil im
dass kein Rechtsanspruch auf den Vorteil
Sinne der Regelung darstellt. Ohnehin ist der
besteht und dieser die wirtschaftliche, rechtRA JENS-PETER JAHN
Vorteilsbegriff nach der Rechtsprechung weit
liche oder persönliche Lage des Empfängers
ist Fachanwalt für Medizinrecht in der
Kanzlei DR. HALBE RECHTSANWÄLTE
auszulegen, so dass jede materielle, aber auch
objektiv verbessert. Bei dem Vorteilsempfänger muss es sich zudem nicht um den Täter in Köln mit einem Tätigkeitsschwerpunkt ideelle Leistung darunter zu subsumiert werim Zahnarztrecht.
den kann, auf die der Betreffende keinen
handeln, auch Dritte (zum Beispiel [email protected]
Anspruch hat. Insofern muss jeweils geprüft
ber, Ehegatten, Personal) kommen infrage.
66 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Perfektion in
ihrer
höchsten Form:
G-Premio BONDTM von GC.
Das Premium-Universaladhäsiv, das so
gut wie alles kann – sogar Reparaturen.
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 67
Recht
werden, ob eine etwaige Gewinnbeteiligung die äquivalente
Gegenleistung für ein wirtschaftliches Engagement oder die Einbringung der Arbeitskraft ist oder nicht.
Pauschale Aussagen sind nicht möglich, es muss in jedem
Einzelfall geprüft werden, ob eine sogenannte „Unrechtsvereinbarung“ vorliegt, das heißt der Vorteil als Gegenleistung für eine
künftige unlautere Bevorzugung gefordert, versprochen oder
angenommen wird oder der Zahnarzt einen Anspruch auf diese
Leistung hat, da ihr eine Gegenleistung gegenübersteht. Da in
diesen Konstellationen nunmehr ein nicht unerhebliches Strafbarkeitsrisiko besteht, sollte man derartige Beteiligungen einer
kritischen Prüfung unterziehen und gegebenenfalls zeitnah
Abstand von ihnen nehmen.
Anschaffungen für die Ausstattung der Praxis sind von der
Strafnorm nicht erfasst. Beim Erwerb beispielsweise eines
Behandlungsstuhls oder sonstiger Einrichtungsgegenstände für
die Praxis handelt es sich um eine Entscheidung, bei der der
Betroffene seine eigenen wirtschaftlichen Interessen verfolgen
kann. Allerdings darf auch hier keine Verknüpfung mit anderen
Bezugsentscheidungen erfolgen (etwa neue Wartezimmereinrichtung bei Erreichen bestimmter Umsätze im Labor). Medizinprodukte, die zur unmittelbaren Anwendung durch den beziehenden Heilberufsangehörigen oder einen seiner Berufshelfer
bestimmt sind, das heißt Füllmaterialien, Implantate, Abdruckmaterialien und mehr, unterfallen wiederum der Strafnorm. Bei
Rabatten durch die Industrie bzw. Dentaldepots auf die genannten Produkte kommt es zunächst darauf an, ob diese Vergünstigungen an den Patienten weitergegeben werden. Nur wenn dies
nicht oder nicht in voller Höhe der Fall ist, gibt es Raum für strafrechtliche Sanktionen. Dies gilt nicht für branchenübliche Skonti
oder Rabatte, die jedermann dauerhaft angeboten werden, da es
dann am Bezug zur konkreten Bezugsentscheidung fehlt.
SIND FORTBILDUNGEN WEITER ERLAUBT?
Auch von der Industrie „geförderte“ Fortbildungen, bei denen beispielsweise Reise-, Übernachtungs- und Bewirtungskosten der Teilnehmer übernommen werden, exklusives kostenloses Begleitprogramm geboten wird oder die per se kostenfrei angeboten werden,
können grundsätzlich als Vorteil gewertet werden. Hinzukommen
muss dann wiederum der ggf. schwer zu führende Nachweis der
Unrechtsvereinbarung, also dass der Zahnarzt in der Folge auch
eine Bevorzugung des bestimmten Unternehmens bei Verordnung
oder Bezug beabsichtigt beziehungsweise tatsächlich umsetzt.
Anders liegt der Fall bei Teilnahme an Veranstaltungen, auf denen
die Industrie lediglich präsentierend (etwa mit Infoständen oder
Workshops) auftritt, da insoweit bereits die ärztliche Fortbildungspflicht ein Auseinandersetzen mit Neuerungen vorgibt und eine reine Informationsweitergabe keine pflichtwidrige Vorteilsgewährung
oder -annahme darstellt
Spiegelbildlich zur Strafbarkeit der „Nehmerseite“ stellt
§ 299b StGB („Bestechung im Gesundheitswesen“) das Verhalten
der „Geberseite“ unter Strafe. Insoweit kann jeder zum Täter werden, der die Tathandlungen gegenüber einem Angehörigen eines
Heilberufs vornimmt. Mit den beiden Paragrafen deckt das Gesetz
68 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
alle denkbaren Kombinationen von Bestechung und Bestechlichkeit, Verordnung und Bezug im Gesundheitswesen ab.
HAFTSTRAFEN DROHEN
Die Strafandrohung für die Begehung der Tat ist mit Freiheitsstrafe
bis zu drei Jahren oder Geldstrafe empfindlich. Eine Strafschärfung ist
zudem für „besonders schwere Fälle“ vorgesehen. Ein solcher liegt
vor, wenn entweder das wirtschaftliche Ausmaß erheblich ist oder
der Täter gewerbsmäßig und/oder als Mitglied einer „Bande“ agiert.
Das Strafmaß steigt dann auf eine Freiheitsstrafe von drei Monaten
bis fünf Jahren ohne die Möglichkeit einer Geldstrafe. Als „gewerbsmäßig“ und „Bande“ wurde bereits die auf Dauer angelegte Tätigkeit
von drei Ärzten gewertet, die gemeinsam Abrechnungsbetrug
betrieben. Gerade im Bereich von Kooperationen besteht daher ein
erhöhtes Risiko, nicht nur den Grundtatbestand zu verwirklichen,
sondern auch direkt das Regelbeispiel. Zusätzlich greift hier dann
über die Verweisungsnorm des § 302 der sogenannte erweiterte Verfall, was bedeutet, dass auch der erlangte Vorteil (Geld oder Gegenstände) nachträglich abgeschöpft werden kann. Nach einer etwaigen Verurteilung kommen als weitere Folgen der Entzug der Zulassung zur vertragsärztlichen Versorgung und schlimmstenfalls der
dauerhafte Verlust der Approbation in Betracht. Bei Beteiligung von
juristischen Personen sieht das Ordnungswidrigkeitengesetz zusätzlich Geldbußen und die Gewinnabschöpfung vor.
Aufgrund der fehlenden Erfahrung der Staatsanwaltschaften
mit den neuen Tatbeständen ist davon auszugehen, dass diese
zunächst auf die bekannte berufs- und sozialrechtliche Rechtsprechung zurückgreifen; was bislang „lediglich“ ein Berufsrechtsverstoß war, kann also nunmehr als Straftat verfolgt werden.
Für die Praxis bedeutsam ist weiterhin, dass an die Bejahung
eines Anfangsverdachts (§ 152 Abs. 2 StPO) relativ geringe Anforderungen gestellt werden. In vielen Bundesländern wurden bereits
Schwerpunktstaatsanwaltschaften eingerichtet, die sich auf das
Gesundheitswesen spezialisieren. Es muss daher mit der Einleitung
einer Vielzahl von Strafverfahren gerechnet werden. Auch wenn ein
Großteil dieser Verfahren am Ende eingestellt werden wird, kann dennoch ein empfindlicher Schaden durch die zum Teil öffentlichkeitswirksam betriebenen Ermittlungsverfahren (etwa Durchsuchung der
Praxis bei vollbesetztem Wartezimmer) bereits eingetreten sein: ein
erheblicher Reputationsverlust des betroffenen Zahnarztes.
FAZIT
Zahnärzte sollten aus diesem Grund – sofern nicht bereits geschehen – umgehend ihre Kooperationen mit anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen oder etwaige Unternehmensbeteiligungen auf den Prüfstand stellen beziehungsweise überprüfen lassen.
Weitere Probleme können sich auch in Geschäftsbeziehungen mit
Lieferanten ergeben, soweit es um den Bezug von Medizinprodukten geht, die zur unmittelbaren Anwendung beim Patienten
bestimmt sind. Zu denken ist etwa an Implantate, Abdruckmaterialien und Endo-Feilen. Im Rahmen der Risikoabwägung ist dann darüber zu entscheiden, ob die Kooperation fortgesetzt, modifiziert oder
aber beendet wird. Allein die Tatsache, dass es sich um langjährig
gelebte Konstruktionen handeln kann, schützt nicht vor Strafe.
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Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 69
Finanzen
besonders qualifiziert sind. Mit zunehmender Akzeptanz und
Kenntnis dieser besonderen Qualifikation werden die Kollegen ihr
Know-how möglichst vielen Mandanten andienen können. Wer
einen Spezialisten sucht, kann auf der Website der DGSFG den
Fachberater in seiner Region finden.
Worin besteht der Mehrwert für die Mediziner bzw. Klienten
ihrer Mitglieder?
KLASVOGT: Heilberuflern bei steuerlichen, wirtschaftlichen und
rechtlichen Fragen qualifiziert zur Seite zu stehen, nicht nur bei
der Steuerklärung, sondern auch in Gesprächen mit Banken und
Geschäftspartnern. Wir sprechen die Sprache unserer Mandanten, sind speziell für ihre Anforderungen ausgebildet, haben
Erfahrungen im Gesundheitswesen nachgewiesen und sind zu
permanenter Fort- und Weiterbildung verpflichtet. Das garantiert qualitativ hochwertige Beratung in einem sich rasant
ändernden Umfeld. Wir beraten immer auch mit Blick auf die
jüngsten gesetzlichen Neuregelungen und Urteile der Gesundheitsbranche – damit unsere Mandanten Potenziale ausschöpfen
können, aber auch wissen, welche Risiken bestehen.
Lassen Sie es mich an einem Bild verdeutlichen: Der Fachberater für das Gesundheitswesen handelt wie der Agent eines
Künstlers. Der Agent ist vertraut mit dem Metier, kennt die
Experten für Vertragsverhandlungen und beherrscht die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Er arbeitet mit Galeristen und
Veranstaltern zusammen und sucht den spezialisierten Steuerberater. Kurz: Der Künstler kann sich auf seine Kunst konzentrieren,
der Agent hält ihm den Rücken frei. Genauso hier: Heilberufler
können ihrer Berufung nachgehen, der Fachberater kümmert
sich um alles andere.
In der Beschreibung Ihres Verbandes steht, dass es Ihnen auch
weitestgehend um eine „Imageverbesserung“ Ihres Berufstandes geht. Warum sehen Sie hier Handlungsbedarf?
KLASVOGT: Fachberater haben derzeit keinen Ruf, ihre Qualifikation ist weitestgehend unbekannt. Durch die Medienarbeit wollen wir den Bekanntheitsgrad erhöhen. Gleichzeitig wollen wir
deutlich machen, dass die Bezeichnung „Fachberater für das
Gesundheitswesen“ nicht verschenkt wird, sondern dass eine
anspruchsvolle Ausbildung, mehrere Prüfungen und umfangreiche Nachweise praktischer Erfahrung erforderlich sind. Fachberater behaupten nicht, dass sie Spezialisten sind, sie haben es
bewiesen. Diese Botschaft wollen wir in die Öffentlichkeit tragen.
Wie sieht Ihr weiteres Vorgehen aus? Haben Sie sich konkrete
Ziele gesetzt, wie beispielsweise mehr Veranstaltungen zu planen, mehr Fortbildungen zu fördern usw.?
KLASVOGT: Ja, wir werden weiterhin gezielt Öffentlichkeitsarbeit
betreiben und auch in Zukunft qualitativ hochwertige Fortbildungen anbieten.
Weitere Informationen zur „Deutschen Gesellschaft selbstständiger Fachberater für das Gesundheitswesen e. V.“ und ihren
Mitgliedern finden Sie unter www.dgsfg.de
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 71
Qualitätsmanagement
AUF DER SICHEREN SEITE
Der Aufbereitungsprozess von Instrumenten in den Praxen ist ein wichtiger Part der Praxishygiene und des
Qualitätsmanagements. Dazu gehört auch die Validierung dieses Prozesses. Dienstleister unterstützen Zahnärzte bei
dieser Validierung, damit bei einer möglichen Praxisbegehung keine böse Überraschung droht. | SVEN SKUPIN
W
enn Thomas Schumann von der
Firma ValiTech morgens in einer
Zahnarztpraxis auftaucht, hat er seinen
fahrbaren Equipmentkoffer immer dabei.
Der Diplom-Ingenieur validiert für ValiTech
bereits seit mehreren Jahren die Aufbereitungsgeräte in Zahnarzt-, Arztpraxen oder
Kliniken – vor allem in den Regionen Nordrhein-Westfalen
und
Niedersachsen.
Immerhin ist ValiTech bundesweit aufgestellt, die Nachfrage nach Validierungen in
allen Kammerbereichen vorhanden.
PRAXIS LÄUFT WEITER
Diesmal führt ihn sein Weg nach Betzdorf
zwischen Siegen und dem Westerwald. In
der Zahnarztpraxis von Dr. Harald Martin
sollen ein Reinigungs- und Desinfektionsgerät (RDG) sowie das Heißsiegelgerät
revalidiert werden. Und das läuft einfach so
neben dem normalen Praxisbetrieb? „Kein
Problem“, sagt Schumann. „Wegen mir
muss die Praxis nicht geschlossen werden.“
Die Revalidierung werde etwa zwei bis drei
Stunden dauern, was immer auch ein
wenig von den Geräten abhängig sei. Aber
gerade bei einem Thermodesinfektor sei es
sogar besser, wenn der Praxisbetrieb weiterlaufe. „Für die Validierung benötige ich
ja real kontaminierte Instrumente, die im
RDG gereinigt werden sollen.“
Bei einem Sterilisationsgerät könne
vor allem die Erstvalidierung schon einmal etwas länger dauern – bis zu sechs
Stunden, sagt Schumann. Das werde
dann mit der Praxis genau abgesprochen,
denn bei einem solchen Termin stehe der
Steri für den Tag nur eingeschränkt zur
Verfügung.
Überhaupt ist die Kommunikation
mit der Praxis, dem Zahnarzt oder den
Praxismitarbeitern wichtig für die Validie72 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Dipl.-Ing. Thomas Schumann von der Firma ValiTech bringt Sensoren in der Beladung des zu validierenden Reinigungs- und Desinfektionsgeräts an.
rung. Schumann spricht mit Dr. Martin
über die Wartung des RDG vom Vortag
und holt alle wichtigen Informationen
über neueste technische Updates ein,
etwa einen ausgetauschten Spülarm.
GENAUE ANWEISUNGEN
Bereits einige Wochen vor dem Termin
hatte die Praxis einen Fragebogen für die
Validierung ausgefüllt (Um welches Gerät
geht es? usw.). Kurz vor dem Termin
erhält die Praxis einige Anweisungen, was
während der Validierung zu beachten ist.
Auch die Absprachen mit ZFA Annelie
Matteoszat sind für den Validierungspro-
zess entscheidend. Die Hygienebeauftragte der Praxis versorgt den Validierer mit
Informationen über die Beladung, zeigt, in
Absprache mit dem Prüfer, welche kritischen Instrumente besonders geprüft
werden sollten, und erläutert die Halterungen, die im Thermodesinfektor neu
eingebaut wurden. Mit der Hygienebeauftragten bespricht Schumann auch die
Befüllung des RDG. Ein Thema, das er bei
seiner Validierung besonders beachten
wird, sind beispielsweise die Pinzetten.
Können diese mit den Spitzen nach unten
in den RDG gesteckt werden, damit keine
Verletzungsgefahr bei der Herausnahme
Qualitätsmanagement
der Instrumente besteht, oder werden die Pinzetten dann nicht
sauber? Das werden später die Laborwerte verraten.
Nach erfolgter Befüllung verbindet Schumann Datenlogger
für die thermoelektrische Prüfung mit seinem Computer. Diese
werden an verschiedenen Stellen in der Maschine platziert und
messen während eines Programmlaufs die Temperatur, den Spüldruck sowie die Haltezeit.
REGELMÄSSIGE PROBEN
Auch eine Waage gehört zum Equipment. Mit ihr wird der tatsächliche Verbrauch von Reiniger und Desinfektionsmittel während der Validierung überprüft. Während des Spülvorgangs muss
Schumann immer wieder die Tür am Gerät öffnen. Zunächst
nimmt er Proben vom Wasser nach der
Reinigung und später nach der Desinfektion. Außerdem werden die fünf real kontaminierten Instrumente (darunter auch
Winkelstücke mit Hohlkörper) nach dem
Reinigungsdurchlauf aus der Maschine
geholt. Der Prüfer spült die Instrumente
durch, fängt die Spüllösung auf, die im
Labor auf den quantitativen Restproteingehalt überprüft wird. „Es kommt schon
mal vor, dass bereits sichtbar ist, dass die
Reinigung nicht funktioniert hat, wenn
noch Reste an den Instrumenten zu sehen
sind“, erklärt Schumann. Beim RDG in
Betzdorf ist dies nicht der Fall.
gewissen Voraussetzungen einen Rhythmus von zwei Jahren
ermöglicht. Mittlerweile wird diese Norm deutschlandweit von
allen Behörden anerkannt, und es wird angenommen, dass die
Voraussetzungen zur Anwendung dieser Norm durch die Validierung geschaffen werden. Somit gilt beim Kleinsterilisator ein
Intervall von zwei Jahren.
Für Thermodesinfektoren/RDGs geben die Norm DIN EN
ISO 15883 und die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Sterilgutversorgung bzw. der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGSV/DGKH) die Intervalle für regelmäßige
Überprüfungen vor. Laut Leitlinie muss eine erneute Leistungsbeurteilung (Revalidierung) im Abstand von zwölf Monaten
erfolgen. Für Praxisinhaber Dr. Harald Martin sind die Validie-
Der Prüfer im Gespräch
mit Dr. Harald Martin
(l.)
DOKUMENTATION
Fünf vorab bestimmte
Instrumente werden auf
ihren Restproteingehalt
im Labor geprüft.
Skupin (3)
Also geht es weiter mit der Validierung.
Dazu gehört auch die Datenauswertung.
Schumann hält alle Vorgänge in seinem
System fest und macht zwischendurch
Fotos für eine lückenlose Dokumentation.
Überprüft werden von ihm natürlich auch
Arbeitsanweisungen, vorliegende Qualifikationen oder sichtbare Veränderungen
an den Geräten. Nach einem Abschlussgespräch kommen alle gesammelten Proben ins Labor. „In der Regel erhält der
Praxisinhaber den Validierungsbericht
innerhalb von zwei bis drei Wochen“, so
Schumann. Sollten dem Prüfer während
der Validierung Probleme aufgefallen sein, kann es für die Praxis
Auflagen geben, die zu erfüllen sind. „Erst nach Erfüllung dieser
Auflagen ist die Validierung gültig“, betont der Prüfer. Die etwas
„weichere“ Variante sind Empfehlungen, die ein Prüfer der Praxis
für den Aufbereitungsprozess geben kann. Typisch dafür sind
prozessverbessernde Tipps.
Generell gilt bei Sterilisatoren/Autoklaven, dass die Validierung auf der Grundlage der internationalen Norm DIN EN ISO
17665 erfolgt, die eine jährliche Validierung vorsieht. Es gibt aber
in Deutschland eine eigene Norm DIN SPEC 58929, die unter
rungsvorschriften allerdings nur ein Grund, eine Firma wie ValiTech zu beauftragen. „Gerade mit der Beweislastumkehr riskieren wir sonst Haus und Hof“, ist der Zahnarzt überzeugt. Für ihn
hat die Validierung aber noch weitere Gründe. Gerade aufgrund
des veränderten Wissens um die Praxishygiene müsse man einige Dinge in diesen Prozessen anpassen. „Hygiene hat in meiner
Praxis einen hohen Stellenwert“, sagt Martin. Natürlich verursache eine Validierung Kosten und Aufwand. Die Sicherheit von
Patienten und Mitarbeitern sei aber wichtiger. „Deshalb führt
kein Weg daran vorbei.“
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 73
Praxisführung
eigene Abrechnung mit eigenem KZV-Stempel. Gemäß einem
vereinbarten Verteilungsschlüssel tragen die Beteiligten anfallende Kosten. Jeder Gesellschafter der Praxisgemeinschaft führt seine Praxis separat mit eigenem Patientenstamm und getrennter
Patientendokumentation. Behandlungsverträge werden nicht
mit der Praxisgemeinschaft, sondern mit dem jeweiligen Praxisinhaber geschlossen. Dieses Modell hat den Vorteil, dass die
Behandler nicht gemeinsam haften, birgt jedoch auch Nachteile.
Die Zahnärzte können sich beispielsweise nicht ohne Weiteres
gegenseitig vertreten und benötigen das Patienteneinverständnis, um im Vertretungsfall auf dessen Daten zugreifen zu können.
ZUKUNFTSMODELL MVZ?
Seit 2004 existiert das medizinische Versorgungszentrum (MVZ) als
Praxisform im Sinne einer fachübergreifenden, ärztlich geleiteten
Einrichtung, die Ärzten oder Zahnärzten die Möglichkeit gibt, als
Angestellte oder Vertragsärzte zu arbeiten. Das Merkmal „fachübergreifend“ war bisher ein Grund dafür, dass das MVZ als Praxisform
für Zahnärzte weniger geeignet war. Im Juli 2015 wurde dieses Hindernis durch das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz, das den Begriff
„fachgruppengleich“ einführte, beseitigt. Die Zukunft muss zeigen,
inwiefern das Zahnmedizinische Versorgungszentrum (ZMVZ) den
brancheninternen Entwicklungen entgegenkommt. Es bietet möglicherweise Alternativen für Zahnärztinnen mit Kinderwunsch, die
ihren Beruf lieber in angestellter Tätigkeit ausüben möchten. Darüber hinaus besteht ein steigendes Interesse von ländlichen Gemeinden, als Betreiber eines MVZs aufzutreten, um so der teilweise suboptimalen zahnärztlichen Versorgung auf dem Land zu begegnen.
Fest steht: Die Entscheidung, ob ein Zahnarzt seinen Beruf als Einzelbehandler oder im Rahmen eines der kooperativen Modelle ausüben
möchte, sollte wohlüberlegt getroffen werden. Jede Option bietet
Entwicklungspotenzial für niederlassungswillige Zahnärzte.
40 Jahre
Qualität schafft Vertrauen
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 75
AVS 510 16 001-SADE.AREP.16.01.0072
Kommunikationsbedarf ist allgemein ein Stichwort, das im
Zusammenhang mit einer Berufsausübungsgemeinschaft von
zentraler Bedeutung ist. Die Partner beschäftigen gemeinsam
Mitarbeiter. Aufgabenbereiche und Delegation müssen genau
abgestimmt werden. Es ergibt Sinn, wenn die Chefs eventuelle
Neuerungen oder geänderte Zuständigkeiten zusammen innerhalb einer Teamsitzung verkünden. Auf diese Weise können Missverständnisse hinsichtlich der Quelle der Änderungen vermieden
werden. Organisatorisch fordert die Gemeinschaftspraxis ebenfalls regelmäßige Abstimmung, damit im hektischen Alltag die
Abläufe reibungslos vonstatten gehen, zum Beispiel beim Entwurf eines ausgeklügeltes Schichtsystems, das eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung der Behandlungsräume gewährleistet.
Insgesamt lässt sich feststellen: Je großflächiger die Strukturen in der Praxis verlaufen, desto mehr Absprachen zwischen den
Partnern selbst, zwischen Chef und Team und zwischen den Mitarbeitern untereinander sind erforderlich – nicht nur im Rahmen
der Behandlung, sondern auch hinsichtlich der Dokumentation
oder der Patientenverwaltung. Dabei spielt übrigens auch die
Praxissoftware eine Rolle. Diese muss so konzipiert sein, dass
Behandler und Mitarbeiter, je nach Berechtigung, von allen
Arbeitsplätzen in der Praxis aus Zugriff auf wichtige Daten
haben. In der Berufsausübungsgemeinschaft besteht für die Partner auch die Möglichkeit, ihren Neigungen entsprechend
Schwerpunkte zu setzen. So kann sich ein Zahnarzt beispielsweise auf das Praxismanagement konzentrieren, während sein Kollege seine Zeit am Behandlungsstuhl aufwendet.
Eine Alternative, bei der die Beteiligten versuchen, einige
Vorteile der Gemeinschaftspraxis zu nutzen und dennoch unabhängig zu bleiben, ist das Modell der Praxisgemeinschaft. Konkret handelt es sich dabei um eine Kostengemeinschaft als
Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Die Zahnärzte arbeiten auf
Marketing
ZAHNMEDIZIN BE-GREIFEN
DER-Touristik
Eine Zahnarztpraxis agiert nicht
im luftleeren Raum, auch Dentalpraxen unterliegen Markt- und
Marketingregeln. Wer seine zahnmedizinische Kompetenz optimal
vermitteln möchte, der sollte die
Grundregeln des Dienstleistungsmarketings kennen.
| DANIEL IZQUIERDO HÄNNI
E
Privat
twas über 70 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland
Shop ein neues iPhone und bei Peek & Cloppenburg eine seidene
sind im Dienstleistungssektor tätig. Das heißt, sieben von
Krawatte, und das unmittelbar. Doch was bekommt man vom
zehn arbeiten auf einer Bank oder als Koch, sind als Flugbegleiter
Zahnarzt außer dem Versprechen, dass alles besser wird?
oder Marketingberater tätig oder kümmern sich als PhysiotheraVERSPRECHEN MATERIALISIEREN
peut oder Zahnarzt um das Wohl ihrer Patienten. Das Heilwesen
Immer mehr Menschen buchen ihren Urlaub über das Internet:
wird denn auch von der Bevölkerung immer öfter als Gesunddie Boardingkarte druckt man zu Hause aus, das Hotel reserviert
heitsdienstleistung verstanden und seltener als Medizinwissenman mittels einer App. Und trotzdem, allein die deutsche DERschaft. Gründe für diese veränderte Wahrnehmung gibt es viele:
Touristik betreibt in der Bundesrepublik 2100 Reisebüros, die
Die minimalinvasive Chirurgie etwa, bei der der Patient rasch
auch weiterhin ihre Kundschaft bedienen. Wie kann das sein?
wieder nach Hause entlassen wird, oder neue Geschäftsmodelle,
Wer die langerwünschte Traumreise nach Thailand unternehmen
wie beispielsweise jene Zahnarztklinik in der Kölner Innenstadt,
möchte, holt gerne Rat von einem Profi ein. Da reicht ein Onlinedie von 7 Uhr bis 22 Uhr geöffnet hat, und zwar sieben Tage die
reiseportal eben nicht aus. Genau genommen verkaufen ReisebüWoche.
ros ihren Kunden auch nur das Versprechen
Auch die Zahnmedizin ist Teil des Dienstauf einen tollen Urlaub. Ähnlich wie die Zahnleistungssektors, und somit bestehen durcharztpraxis, die ihren Patienten eine bessere
aus Parallelen zum Kauf eines Konzerttickets
Gesundheit zusichert. Die Profis in den Reiseoder zur Buchung einer Kreuzfahrt. Denn wie
büros wissen jedoch genau, wie man das Fehbei allen Dienstleistungen fehlt auch bei der
len von Fassbarkeit und Unmittelbarkeit komDentalmedizin die physische Evidenz und
pensiert. Deshalb kann ein Reisebüro ein
Unmittelbarkeit. Diese Eigenschaften mögen
durchaus interessantes Vorbild für das Patienoffensichtlich und banal klingen, sind jedoch
tenberatungsgespräch in der Zahnarztpraxis
alles andere als bedeutungslos. Denn auch
sein.
heute noch scheint der Tauschhandel tief in
DANIEL IZQUIERDO HÄNNI
der Mentalität der Menschen verankert zu ist Marketing- und Kommunikationsprofi,
AUF AUGENHÖHE
sein. Dieses „Ich gebe dir, dafür gibst du mir …“
Referent und Autor im Bereich der
Zahnmedizin und Gründer von
Kaum betritt man ein Reisebüro, wird man
funktioniert beim Produktmarketing bestens:
www.swissdentalmarketing.com.
eingeladen, Platz zu nehmen und es sich
Als Gegenleistung für sein Geld erhält man
bequem zu machen. Schließlich sollen die
beim Obsthändler frische Erdbeeren, im Apple
[email protected]
76 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Abrechnung
PROVISORIEN UND BEIHILFE
Ein Runderlass des Finanzministeriums NRW zum zahnärztlichen
Gebührenrecht macht für Zahnärzte das Thema Provisorien und Beihilfe zu
einem Ärgernis der besonderen Art. | STEFFI SCHOLL
HERSTELLUNG IM LABOR
Ein Beispiel: Unter Punkt zwölf „Zu den
GOZ-Nummern 2260 und 2270“ heißt es:
„Kosten für die labortechnische Herstellung provisorischer Kronen und Brücken
sind nur dann beihilfefähig, wenn es sich
um Langzeitprovisorien nach den Nummern 7080 und 7090 GOZ handelt, nicht
jedoch in Verbindung mit den Nummern
2260, 2270 sowie 5120 und 5140 GOZ.“
– Was „labortechnische Herstellung“ mit
einer konfektionierten provisorischen
Hülse/Kappe (2260) zu tun hat, ist nicht
ersichtlich. Dieser beihilferechtlichen Einschätzung könnte der GOZ-Kenner gegebenenfalls sogar zustimmen, denn mit
der GOZ-Novellierung 2012 hat sich hinsichtlich der Berechnung von zahntechnischen Leistungen im Zusammenhang mit
78 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Provisorien in Verbindung mit der Beihilfe werden zunehmend
zu einem Ärgernis in der Abrechnung.
den GOZ-Ziffern 2260, 2270, 5120 und
5140 etwas geändert:
Für die direkte, intraorale zahntechnische Herstellung eines Provisoriums
mithilfe einer Abformung können keine
Laborkosten gemäß § 9 GOZ in Ansatz
gebracht werden, denn die Leistung heißt
„Provisorium im direkten Verfahren mit
Abformung“. Das bedeutet, eine einheitliche Laborleistung für die gesamte Herstellung des Provisoriums ist nicht mehr
berechnungsfähig wie beispielsweise
Privat
erge von Papier, gefüllt mit unzähligen Textbausteinen – man kennt
sie, diese Form der „Leistungszusage“
einer Beihilfestelle, und das sicher nicht
nur in Nordrhein-Westfalen. Ein vermeintliches Detail wird im Praxisalltag
zunehmend zu einem Ärgernis der
besonderen Art: der Runderlass des
Finanzministeriums Nordrhein-Westfalens vom 16. November 2012 (B 3100 –
3.1.6.2.A – IV A 4). Dieser listet zahlreiche Punkte zum zahnärztlichen Gebührenrecht auf, wodurch die Beihilfefähigkeit von erbrachten und abgerechneten
zahnärztlichen Leistungen erheblich eingeschränkt wird. Und das Fatale: Nicht
nur den meisten Beihilfeberechtigten,
auch vielen Zahnärzten ist der Inhalt dieses eigentlich nicht mehr ganz aktuellen
Runderlasses nicht bekannt. Auseinandersetzungen im Erstattungsgeschehen
sind vorprogrammiert.
STEFFI SCHOLL
ist Abrechnungsspezialistin und arbeitet
seit 2011 bei der ZA Zahnärztlichen
Abrechnungsgesellschaft AG in
Düsseldorf in der GOZ-Fachabteilung.
[email protected]
Michael Tieck/Fotolia
B
noch gemäß der GOZ’88 (unter anderem
mit der BEB-Ziffer 1401 „Provisorische
Krone“): Das direkte Herstellen des „Provisorienrohlings“ ist etwa in der Nummer
2270 enthalten. So verbirgt sich hinter
der Formulierung „Provisorium im direkten Verfahren mit Abformung nicht mehr
als die „Herstellung und Direkteingliederung“ eines Provisoriums.
WAS IST „EINFACH“
Doch ist tatsächlich jegliche Berechnung
möglicher zahntechnischer Leistungen
nun ausgeschlossen? Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) hält sich in ihrem
Kommentar dazu eher bedeckt und konstatiert lediglich: „… Die einfache Ausarbeitung (eines Provisoriums – Anmerkung der Autorin) erfüllt nicht die
Voraussetzungen einer Berechnung nach
§ 9 GOZ.“ Das wirft direkt die nächste Frage auf: Wie ist eine „einfache“ Ausarbeitung“ eines Werkstücks – eines Provisoriums im zahntechnischen Werdegang –
beschrieben und ab wann wird Ausarbeitung kompliziert? Fakt ist: Eine „einfache“
Ausarbeitung eines Werkstücks ist in der
Abrechnung
zahntechnischen Literatur nicht definiert; die Bearbeitung eines
Werkstücks kann sich sehr unterschiedlich darstellen, von
extrem umfangreich und schwierig bis hin zu erfahrungsgemäß
durchschnittlich. Eine „Richtschnur“, was zeitlich gesehen durchschnittlich ist und was nicht, bieten die Planzeiten der BEB.
NACHARBEITEN IM LABOR
Ob nun doch zahntechnische Leistungen im Zusammenhang mit
den GOZ-Ziffern 2260, 2270, 5120 und 5140 in Ansatz gebracht
werden dürfen, erklärt die Zahnärztekammer Westfalen-Lippe
etwas genauer in ihrer Stellungnahme vom 29. Januar 2013:
„Eine zahntechnische Leistung gemäß § 9 GOZ ist möglich, wenn
im Labor nachgearbeitet wird (zum Beispiel Hochglanzpolitur
am Poliermotor des Eigenlabors oder feinanatomische Gestaltung im Eigenlabor). Einfaches Entgraten und Gummieren löst
keine Berechnung nach § 9 GOZ aus.“
Heißt konkret: Laborkosten können durchaus zusätzlich
zum „direkten Verfahren mit Abformung“ – daran anschließend
– anfallen zum Beispiel für die „Gestaltung, Umformung und Politur“ eines Provisorienrohlings und gegebenenfalls „Oberflächenversiegelung oder -veredelung“. Darüber hinaus ist die Herstellung eines Modells beziehungsweise Teilmodells und darauf eines
Tiefziehformteils für eine intraorale Abformung der präparierten
klinischen Situation mit den dadurch anfallenden Material- und
Laborkosten ebenfalls berechnungsfähig.
PATIENTEN VORAB INFORMIEREN
So gilt es zu bedenken: Erst wenn ein Werkstück (hier konkret der
Provisorienrohling) fertiggestellt ist, wird es zum zahnärztlichen,
einsatzbereiten Behandlungsmittel. Und dieser Prozess der Fertigstellung kann unterschiedlich aufwendig sein, je nach individueller
Ausgangssituation, sei es aufgrund sehr komplexer Bissverhältnisse
oder auch extrem hoher Anforderungen an die Stabilität der provisorischen Versorgung. Dies darzustellen ist auch mit der novellierten
GOZ 2012 möglich. Das Augenmerk sollte dabei neben der detaillierten Dokumentation der Behandlung auf der korrekten Bezeichnung und Bewertung der erbrachten zahntechnischen Maßnahmen
liegen. Dabei besteht für den Zahnarzt durchaus die Möglichkeit,
wenn keine geeignete BEB-Ziffer vorhanden ist, eine eigene, geeignete Leistung zu definieren und entsprechend zu benennen.
Eine Beihilfefähigkeit dieser erbrachten zahntechnischen Maßnahmen ist dennoch nicht zu erwarten, geschweige zu gewährleisten: Somit ist es ratsam, den Patienten vor Behandlungsbeginn auf
diese beihilferechtliche Besonderheit zumindest in NRW hinzuweisen – und ihn gegebenenfalls vorher zu seinen Ansprüchen und
Erfordernissen an eine provisorische Versorgung zu befragen.
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
| 79
Marketing
HEILEN UND VERKAUFEN
Einfach nur mit dem Patienten arbeiten, sich nicht mit Themen wie dem Verkauf
einer Leistung auseinandersetzen müssen. Wie wäre es, wenn die Patienten von
allein nach den Leistungen der Praxis greifen würden? Der Artikel gibt einige
Anstöße. | DR. ANKE SCHMITAINSKI, ULRICH ZIMMERMANN
I
n einer Zahnarztpraxis bekommt kein Mensch gerne etwas
verkauft. Und bis auf wenige Ausnahmen tun sich die meisten
Menschen auch schwer, anderen etwas zu verkaufen. In einer
Praxis sitzt aber ein Patient mit Wünschen, Bedürfnissen und
Beschwerden, auf die es einzugehen gilt. Wenn also das Angebot
des Zahnarztes den Patienten da abholt, wo er grade steht, und
dort ein Angebot macht, wo der Patient ein Bedürfnis hat, hört
Verkauf auf, Verkauf zu sein.
Es lohnt sich nachzufragen, was der Patient erwartet:
Wünscht er sich eine Standardbehandlung, die seine Kasse zahlt,
oder wünscht er sich eine nachhaltige, eine hochwertige Behandlung, selbst wenn er dabei in die eigene Tasche greifen muss. Ein
Patient, der nur Zahnstein entfernen lassen will, ist wahrscheinlich nicht von einer Generalsanierung zu überzeugen. Der Zahnarzt verlässt die Rolle des Verkäufers, wenn er erspürt, was der
Patient braucht, und diesem aus seiner Erfahrung heraus einen
Vorschlag unterbreitet.
Geld. Diese sorgen dann oft dafür, dass sie sich selbst erfüllen. Ein
Beispiele für einen solche Glaubensatz lautet etwa: „Helfen, Heilen und Geldverdienen passen nicht zusammen.“
Die eigenen Glaubenssätze zeigen sich meist in der Wiederholung von immer gleichen Situationen und Worten. Wenn zum
Beispiel Patienten immer wieder sagen, dass eine Leistung zu
teuer sei, kann es daran liegen, dass der Behandler selbst unbewusst diese als zu teuer bewertet. Sich selbst anzunehmen ist
manchmal ein großer Schritt. Er beginnt mit dem Erkennen, Auflösen oder Loslassen der eigenen Glaubensmuster.
ALLEINSTELLUNGSMERKMALE FINDEN
Privat
Webseiten von Zahnärzten gleichen sich häufig im Therapie- und
Diagnoseverfahren. Ist Ästhetik angesagt, findet man diese Leistung auf vielen Webseiten, läuft Bleaching gut, dann haben das
viele Kollegen im Programm. Über Erkrankungen wird in den
meisten Fällen gar nicht geschrieben. Wie soll da Einzigartigkeit
entstehen?
NUR DER NUTZEN ZÄHLT
Im besten Fall wird sie über den Zahnarzt selbst, über seine
Darstellung im Netz sichtbar – vorausgesetzt, der Behandler
Was ist die Leistung eines Zahnarztes wert? Das ist nicht einfach
traut sich, mehr zu schreiben als einen knappen Lebenslauf.
zu bestimmen. Was ist es wert, wenn der Patient nach langer
Warum sollte ein Patient gerade in diese Praxis kommen? Es
Suche Hilfe bekommt, etwa bei nicht abheilenden Parodontalbelohnt sich, auf die eigene Darstellung mit dieser Frage und den
schwerden oder sich lösenden Implantaten? Wie ist die jahrelanAugen des Patienten zu schauen. Die eigene Einzigartigkeit wird
ge Zusatzausbildung mit einem immensen Kosten- und Zeitaufsichtbar aus Fragestellungen wie:
wand abzubilden? Für den Patienten sind diese Fragen allerdings
unwichtig, was für ihn einzig zählt, ist der wahrgenommene Nut Bei welchen Erkrankungen kann ich am besten helfen?
zen.
Was treibt mich an? Sind es eher komplizierte Fälle oder eine
Wenn in der Jameda-Bewertung steht: „Der Zahnarzt ist nur
besonders gute Rekonstruktion?
aufs Geld aus“, dann hat in den meisten Fällen
Mit welchen Patienten arbeite ich am liebsten?
Um die Fragen zu beantworten, ist es hilfder Patient den Wert der Leistung und das
Behandlungskonzept nicht verstanden. Der
reich, am Ende eines Praxistags Situationen zu
notieren, in denen die Arbeit ein pures VerWert einer Leistung hat immer zwei Seiten:
gnügen war oder der Erfolg mühelos gelang.
Erkennt der Behandler den Wert der eigeAus den Aufzeichnungen wächst ein persönnen Leistung und hält er diese für wertvoll?
Erkennt der Patient die Leistung als wertvoll
liches Wertkonto. Die eigenen Werte rücken in
für sich, hat er sie verstanden und trifft der
den Fokus und man kann sich so über die Zeit
Behandlungsvorschlag das Bedürfnis des
besser wertschätzen. Diese Wertschätzung
DR. ANKE SCHMIETAINSKI
Patienten?
für sich selbst fließt dann auch in die KommuIn der Kindheit lernt man, dass Eigenlob Geschäftsführerin der AltaMediNet GmbH, nikation mit dem Patienten.
verantwortlich für die Bereiche
Was ist eine Brücke wert, die 20 Jahre und
stinkt. Solche Glaubenssätze werden auch
Medizinmarketing und Coaching
noch von Erwachsenen häufig unbewusst als
mehr die Belastungen im Mund des Patienten
Wahrheit genommen – selbst zum Thema
aushält? Was ist es wert, wenn es gelingt, die
[email protected]
80 | Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
Marketing
eigenen Zähne für den Patienten noch
lange zu erhalten? Patienten, die einer
Praxis über 20 Jahre treu bleiben, können dem Behandler das Ergebnis seiner
Arbeit auch nach vielen Jahren bestätigen und gleichermaßen als Marketinginstrument dienen.
Voraussetzung ist, dass im Wartezimmer
einer Praxis tatsächlich Patienten sitzen,
die das Wissen und Können des Zahnarztes wertschätzen. Das ist Aufgabe der
Praxishomepage und des Praxismarketings. Hinzu kommt die Situation des
Patienten. Wo steht er gerade und was
braucht er vom Behandler? Sucht der
Patient eine nachhaltige Lösung, rückt
der Preis in den Hintergrund und hochwertiges Material in den Fokus. Ist er
empfindlich und wünscht Beratung und
eine sorgsame Materialauswahl – auch
dann ist der Preis eher Nebensache. Ist
der Patient aber knapp bei Kasse, freut er
sich über einen Therapievorschlag, bei
dem sein Problem zu geringen Kosten
gelöst wird. Zwei Patienten mit zwei völlig verschiedenen Therapieansätze, aber
möglicherweise gleicher Indikation.
Ein weiterer Aspekt ist, dass der
Patient versteht, was die Leistung wertvoll für ihn macht. Gelingt es in der Beratung, die Träume des Patienten anzusprechen und Sehnsüchte zu aktivieren (ohne
ein Heilversprechen zu geben), dann verkauft der Behandler dem Patienten nicht
ein Implantat, sondern die Erwartung,
danach wieder sein Lieblingssteak kauen
zu können.
Nicht selten kommt das Argument:
„Das kann sich der Patient nicht leisten.“
Mit der Aussage nimmt der Behandler die
Entscheidung des Patienten vorweg. Wie
kann er wissen, welchen Stellenwert der
Patient einer Leistung beimisst. Vielleicht
verschiebt der Patient einen Urlaub oder
den Kauf eines Möbelstücks, um den Aufpreis der Behandlung zu bezahlen. Wenn
in der Praxis aber tatsächlich viele Patienten sind, die die Leistung nicht zahlen
können, empfehlen sich einige Entscheidungen:
Anpassungen der Leistungen der Praxis
an die finanziellen Möglichkeiten der
Igor Mojzes/fotolia
TRÄUME ANSPRECHEN
Patienten: Arbeit mit kleineren Leistungspaketen, zeitliche Streckung von
Leistungen, Suche von Finanzpartnern,
um Teilzahlungen anzubieten;
die „Robin-Hood-Medizin“ – das heißt,
mit den privat versicherten Patienten
werden im Rahmen der rechtlichen
Möglichkeiten Selbstzahler mit kleinem
Budget querfinanziert;
Nutzung der Möglichkeiten des Praxismarketings, um mehr Patienten mit
höherem Einkommen in die Praxis zu
ziehen.
Wichtig ist, dass diese Entscheidung
bewusst getroffen wird. Oft zieht sich
eine diffuse Unzufriedenheit über eine
lange Zeit durch den Praxisalltag. Beständige Unzufriedenheit ist ein Hinweis
dafür, dass der Wertausgleich nicht
stimmt. Das geht an die Substanz. Der
Schlüssel ist, zu erkennen, wo der Patient
steht, was seine Sehnsucht hinter der
Indikation ist und wie der Behandler
darauf reagieren kann.
FAZIT
Die Leitwährung einer Praxis ist die
Authentizität. „Verkauft“ der Praxisinhaber eine Leistung, die zwar Geld bringt,
aber in seinem Wertesystem dem Patienten wenig nützt, spürt das der Patient.
Verkauf generiert in einer Praxis immer
nur kurzfristige Erträge mit Patienten, die
nie wieder kommen. Ein Zahnarzt sollte
immer in seiner Rolle als Behandler bleiben und nur die Verfahren und Materialien empfehlen, hinter denen er hundertprozentig stehen kann.
Leistungen verkaufen sich von allein,
wenn es der Praxis gelingt, die Bedürfnisse der Patienten zu erkennen und ganz
spezifisch darauf einzugehen, zum
Patientenversteher, Sehnsuchtsrealisierer, Wunscherfüller zu werden. Entscheidungen werden immer emotional getroffen und nachträglich rational begründet.
Es lohnt sich, mit dem Bauch des Patienten zu sprechen und dann Argumente für
dessen Verstand zu liefern.
Deutscher Ärzteverlag | DENTAL MAGAZIN | 2016;34(6)
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33. Jahrgang
Verlagsrepräsentanten:
ISSN: 0176-7291 (print) /
ISSN: 2190-8001 (online)
Nord/Ost: Götz Kneiseler
Uhlandstr. 161, 10719 Berlin
© Copyright by
Deutscher Ärzteverlag GmbH, Köln
INSERENTENVERZEICHNIS
3M Deutschland GmbH ..................................................................Seite 19
CAMLOG Vertriebs GmbH .............................................................Seite 31
Dentsply Implants GmbH ...............................................................Seite 37
Deutscher Ärzteverlag GmbH.........................................................Seite 69
DMG Dental-Material GmbH ..........................................................Seite 41
Dürr Dental AG.................................................................................Seite 15
Align Technology BV .........................................................3. Umschlagseite
Fachausstellungen Heckmann GmbH ............................................Seite 57
GC Germany GmbH .........................................................................Seite 67
Henry Schein Dental Deutschland GmbH......................................Seite 11
Komet Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG ...........................................Seite 9
Landesmesse Stuttgart GmbH ........................................................Seite 59
Medentis Medical GmbH ..................................................2. Umschlagseite
Miele & Cie KG..................................................................................Seite 71
Nobel Biocare Deutschland GmbH .................................................Seite 45
Permadental BV ................................................................................Seite 25
Philips GmbH ....................................................................................Seite 35
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Planmeca Vertriebs GmbH ..............................................................Seite 65
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH ................................................Seite 75
Sirona Dental Systems GmbH...........................................4. Umschlagseite
Sirona/Dentsply ...............................................................................Seite 27
Steinbeis-Transfer-Institut ..............................................................Seite 79
Straumann GmbH ............................................................................Seite 47
Unilever Deutschland GmbH...........................................................Seite 39
Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG ...................................Seite 49
Voco GmbH ......................................................................................Seite 21
W & H Deutschland ........................................................................Seite 55
Wrigley GmbH ..................................................................................Seite 29
Zimmer Dental .................................................................................Seite 43
Zangenbanderole
Philips GmbH .......................................................................Seite 34 und 35
Einhefter 4-stg
Dentsply De Trey GmbH ................................................zwischen S. 50/51
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SIE HABEN HÖCHSTE
ANSPRÜCHE.
SIE HABEN TENEO.
TENEO glänzt in allen Disziplinen: Die Innovations-Klasse entwickelt
sich ständig weiter und behält dank upgradefähiger Technologie
auch langfristig ihren Wert. Das macht sie zur konsequenten Wahl
für jeden, der immer mit modernstem und komfortabelstem Workflow
arbeiten will und auch an Qualität und Design höchste Ansprüche stellt.
Es wird ein guter Tag. Mit Sirona.
SIRONA.COM
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