Palliative Care Abschlussbericht Familien-Wochenende 2016 Am 18./19. Juni fand im Seminarhotel Boldern das diesjährige Wochenende für Familien, die in den vergangenen zwei Jahren ein Kind verloren haben, statt. Das Motto lautete „Klänge, Farben und Worte“. Das Treffen wurde von acht Mitgliedern aus dem Palliative Care-Team, einem Spitalseelsorger und zwei externen Personen, darunter ein Spitalclown der Theodora Stiftung, gestaltet und geleitet. Wie jedes Jahr wurde für Erwachsene und Kinder ein getrenntes Programm angeboten, das thematische Inputs, kreatives Gestalten, sportliche Aktivitäten und insbesondere genügend Zeit für persönliche Gespräche enthielt. Am Wochenende nahmen zehn Familien mit neunzehn Erwachsenen und sechs Kindern zwischen fünf und elf Jahren, teil. Für die meisten Teilnehmenden war es ein grosser Schritt, an einem solchen Treffen teilzunehmen. Obwohl bereits in der Planung versucht wurde, die Thematik Trauer nicht zu sehr in den Vordergrund zu stellen, war sie unweigerlich präsent, auch durch die Begegnungen mit anderen Familien, die ein ähnliches Schicksal haben. Mit den Erwachsenen wurde über verschiedene Zugangswege wie Gruppengespräche, Kreativität mit Papier, Bewegung und Input-Referat das Thema Verlust, Trauer und Weiterleben beleuchtet und bearbeitet. Zum Teil waren dabei vertiefte und ruhige Auseinandersetzungen möglich, die nur soweit mit anderen geteilt wurden, wie dies dem eigenen Bedürfnis entsprach. Auch bei den Erwachsenen kam der Spitalclown zum Einsatz. Der Spitalseelsorger begleitete die Teilnehmenden nach dem Motto „Sich mit anderen Augen sehen“ auf Wege, die weniger eng mit der eigenen Trauer verbunden sind. Aus der Kindergruppe wurde über die erstaunliche Offenheit im Austausch über ihre verstorbenen Geschwister berichtet und darüber, wie viel sie über die Krankheiten oder den zum Tod führenden Unfall wussten. Neben dieser Auseinandersetzung im Gespräch bemalte jedes Kind eine Schatzkiste für Erinnerungsstücke an sein verstorbenes Geschwister. In diesen Stunden herrschte hohe Konzentration und Ruhe. Gerne gingen die Kinder aber auch ihrem grossen Bedürfnis nach Bewegung und Spiel mit den anderen Kindern, den Betreuungspersonen und dem Clown nach. Besondere Beachtung fand die Schatzsuche, die bei strömendem Regen durch den Wald führte und zum krönenden Abschluss mit einer heiteren Zaubervorstellung belohnt wurde. Wie schon in den vergangenen Jahren hatte jedes Kind eine Bezugsperson aus dem Betreuerinnenteam, was das Loslassen von den Eltern erleichterte und die Sicherstellung der Bedürfnisse jedes Kindes erlaubte. Die grosse Solidarität unter den Kindern und zwischen Geschwistern ist immer wieder beeindruckend und berührend. Jedes Jahr stellen wir uns neu die Frage, wie wir Familien noch besser auf ihrem Weg begleiten können. Um weitere Angebote für betroffene Familie zu realisieren sind wir offen, deren Vorschläge und Wünsche anzuhören und so gut wie möglich zu integrieren. In diesem Zusammenhang weisen wir darauf hin, dass all diese Aktivitäten auf Spendenbasis erfolgen und ein grosses Engagement der Mitarbeitenden aus dem Palliative Care Team wie auch dem Kinderspital erfordern. Dafür bedanke ich mich als Leiterin des Teams und Verantwortliche für diese Veranstaltung sehr. PD Dr. Eva Bergsträsser Verfasser: PD Dr. E. Bergsträsser Zürich, 17.10.2016 1/1
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