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European Dialogue, what else?
Die Europäische Union und das damit verbundene Integrationsprojekt stehen vor einer ihrer
größten Herausforderungen seit ihrer Gründung. Kein Tag vergeht ohne eine Krisenmeldung
und Hiobsbotschaft. Die immer größer werdende Unzufriedenheit in der Bevölkerung droht
das „Erfolgsprojekt des 20. Jahrhunderts“ zu überschatten. Zweifel machen sich breit, ob eine
„immer engere Union der Völker Europas“ noch die richtige Antwort auf die aktuellen
Ereignisse und Krisen ist.
Hinzu kommt, dass die Europäische Union oftmals aufgrund der mangelnden Verantwortung
und Solidarität der Mitgliedsstaaten handlungsunfähig ist, was sich nicht zuletzt in einer
dringlich erforderlichen gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik als auch Migrations- und
Asylpolitik erkennbar macht.
Diese fehlende innere Struktur und Strategie der Union wirkt sich negativ auf ihren Kern,
nämlich auf das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger aus. Anstatt mutig, offen und vor
allem gemeinsam sich den europäischen Herausforderungen zu widmen, wird der
populistische „Ruf“ nach einem „nationalen“ Weg immer lauter.
Populismus nährt sich bekanntlich an der Schwäche und Uneinigkeit. Insbesondere vertreten
jene Staaten diesen Gedanken, die von ihren eigenen meist innenpolitischen Problemen
abzulenken versuchen, wodurch ein Sündenbock mit dem „Namen EU“ gerade recht kommt.
Was soll nun Europa tun, um dieser Entwicklung entgegenzusteuern? Und welche Rolle spielt
eine Organisation wie European Dialogue darin?
Mein Rezept lautet: Mut zur Pflicht und zur Offenheit! Europa muss sich auf ihre Stärken
besinnen. Europas „Rohstoffe“ heißen BILDUNG und KULTUR! Für mich sind Bildung und
Kultur die wesentlichen Schlüsselkompetenzen, die vor allem jungen Generationen
beibringen, sich gegenseitig zu schätzen, sich kennen zu lernen und Europa als einen
natürlichen, spürbaren, lebendigen, vielfältigen und vertrauten Lebensraum zu empfinden.
Die Bürgerinnen und Bürger sind der Garant für ein Europa der Zukunft!
Europa muss mit Herz und Leidenschaft gestaltet werden. Dabei ist die Kreativität für mich
das Urgestein der Innovation. Und jene Innovation gepaart mit Mut sowie Zuversicht benötigt
Europa - vor allem aber Optimisten.
Schon Johann W. Goethe erkannte:„Alles in der Welt kommt auf einen gescheiten Einfall und
auf einen festen Entschluss an“.
Diesen „gescheiten Einfall“ und „festen Entschluss“ verkörpert European Dialogue, vor allem
aber durch viel Herz und Leidenschaft!
European Dialogue ist einzigartig, zumal es Projekte und Veranstaltungen über die Grenzen
des eigenen Landes hinaus gestaltet und die Eigenschaft besitzt, Menschen durch Europa zu
verbinden. Die Kunst des „Vernetzens“ und des „Entdeckens“ neuer Kulturen, Ideen und
Lebenserfahrungen sowie das aktive Mitgestalten und Mitreden machen das Europäische
Projekt durch dieses Forum „nass“ und spürbar.
Mut und Entschlossenheit sind jene zwei Komponenten, die durch diese Organisation
verkörpert werden!
European Dialogue ist ein Aufbruch, ein Aufbruch in die Zukunft!
Für European Dialogue gilt ein Ausspruch von Bertrand Russell:„Die moralischen Ideen
gehen manchmal Hand in Hand mit politischen Entscheidungen, manchmal eilen sie ihnen
aber auch voraus.“
Wenn man fest an etwas glaubt, muss man dafür mit Engagement eintreten und den Mut zur
Pflicht sowie die damit verbundene Verantwortung übernehmen.
Erfolg und Scheitern liegen in unseren Händen!
Vertrauen, Mut und Optimismus sind das Gebot der Stunde!
Andreas J. Schröck