mieteinander – Das Magazin der HOWOGE www.howoge.de mieteinander Ausgabe 3 | 2016 Hart am Ackern Berliner mieten ein Stück Feld und ziehen ihr eigenes Gemüse Ab in die Wanne So mischen Sie Ihr persönliches Badeöl mit Milch und Honig Lautlose Rasenmäher Auf dem Biesenhorster Sand weiden Schafe und Ziegen – und schützen so ein einzigartiges Stück Natur D er neue M i e te r ra t Die Wahlergeb nisse aus allen Wahlkreis en auf Seite 18 02 inhalt inhalt 03 Eigene Ernte Hobbybauern ackern in Wartenberg 5.000 neue Wohnungen für Berlin Kirstin Gebauer Leiterin Unternehmenskommunikation und Marketing Seite 6 HOWOGE plant Gartenstadt Elisabeth-Aue Seite 21 Viel Freude beim Lesen! 4–5 Herbsttermine: die schönsten Veranstaltungen auf einen Blick 6–8 Hobbybauern: Berliner ackern in ihrer Freizeit auf dem Feld in Wartenberg 9 So gedeiht Gemüse: Anbautipps von Gartenbauingenieur Gerald Vogel 10–11 IGA 2017: Entdecken Sie schon heute die Highlights der Internationalen Gar- tenausstellung in Marzahn Der ewige Streit: Grün gegen Gebäude Wir Großstadtmenschen sind eine seltsame Spezies. Beim Ausgehen lieben wir die große Auswahl an Cafés und Spätis. Aber wenn wir im Bett liegen, stören uns die Nachtschwärmer. Wir freuen uns, dass jeder tolle Musiker in Berlin auftritt, aber etwas genervt sind wir schon, wenn durch seine vielen Fans die Parkplätze knapp werden. Kurzum: Zwei Seelen wohnen in unserer Brust. Wenn nicht sogar ein paar mehr. In den kommenden Jahren werden wir besonders auf die Probe gestellt: Berlin wächst. Überall entstehen neue Häuser. Auch dort, wo es heute noch grüne Wiesen oder eine schöne Aussicht gibt. Wir sind hin- und hergerissen: Einerseits freuen wir uns über neue Wohnungen, denn so bleiben die Mieten günstig. Auf unsere Joggingwiese wollen wir aber auch nicht verzichten. Der ewige Streit der Großstädter geht in die nächste Runde: Grünfläche oder Gebäude? Natur oder Nahverkehr? Auch die HOWOGE versucht bei ihren Bauprojekten einen guten Mittelweg zu finden. Denn Berlin hat einen Ruf als grüne Stadt zu verlieren: Fast 15 Prozent seiner Fläche sind öffentliche Grünflächen. Das ist weltweit Spitze und macht unsere Stadt attraktiv. Allein in Lichtenberg gibt es so viele wertvolle Oasen. Auf den folgenden Seiten können Sie einige entdecken. meinkiez 12 Die Hundetrainerin: Anja Meier übersetzt zwischen Tier und Mensch 13 Zelles Zeilen: Der rasende Reporter entschleunigt bei einer Teezeremonie 14–15 Bock als Gärtner: Auf dem Biesen- horster Sand weiden Schafe und erhal- ten so das ökologische Gleichgewicht meinzuhause Mehr Lob Bock auf Botanik Anja Meier weiß, wie Hunde sprechen Die Highlights der IGA 2017 in Marzahn Seite 12 Seite 10 16 Selber machen: Mischen Sie sich ein Erkältungsbad aus Milch und Honig 17 Hallo Nachbar! Brit Lippold kocht für ihr Leben gern meinehowoge Alles probieren Brit Lippolds Geschenke kommen aus dem Topf Seite 17 Gutes Gemüse Anbautipps vom Gartenbauingenieur Seite 9 18–19 Ihre Wahl: Die Mitglieder des neuen HOWOGE-Mieterrats 20 Ratschlag von der Polizei: So stoppen Sie Einbrecher 21 Wussten Sie schon …? Aktuelles und Tipps 22 Raten und Gewinnen: zwei Picknick- Körbe de luxe 23 Kinderseite: Lotte + Lasse im Garten Mitmachen & gewinnen Lautlos mähen So pflegen Schafe ein Biotop in Karlshorst Seite 14 Stellen Sie in mieteinander Ihre liebsten Adventsbräuche und Wintertraditionen vor – und gewinnen Sie einen Tannenbaum. Meldeschluss: 30.9.2016. Auskünfte: HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH, Unternehmenskommunikation und Marketing, Telefon (030) 54 64 24 20 oder [email protected] 04 meinkiez meinkiez 05 Herbsttermine Die schönsten Veranstaltungen für den Herbst in Lichtenberg und Umgebung – von Beachvolleyball bis KinderUni. 24. September 8. Oktober Benefizkonzert für eine neue Orgel Berliner Familiennacht 18 Uhr, Pfarrkirche, Loeperplatz 17–24 Uhr, verschiedene Orte Mit einer „Orgelreise“ durch die Weinländer Europas beginnt die Kirchenkonzertsaison in der Pfarrkirche Lichtenberg. Mit dem Benefizkonzert sammelt die evangelische Gemeinde Geld für eine neue Orgel. Bogusław Raba spielt Werke europäischer Komponisten. Dazu werden passende Weine gereicht. Eintritt frei. www.kirche-alt-lichtenberg.de Diese Nacht gehört den Kindern! Statt schlafen zu gehen, erobern sie mit ihren Eltern und Geschwistern Berlin. Bis Mitternacht gibt es Geländeabenteuer, Nachtführungen und Vorlesestunden. Über 150 Vereine, Schulen und Betriebe öffnen ihre Türen. In Lichtenberg ist unter anderem das Tierheim mit dabei. Und die Knirpsenfarm in Malchow lädt zur Fledermausnacht. www.familiennacht.de Mieterkonzert zur Weihnachtszeit Die Bürgersinfonie Berlin spielt festliche Musik von Mozart, Schubert und Mendelssohn 5. bis 26. November KinderUni Lichtenberg Fr. ab 16.30 Uhr, Sa. ab 10.30 Uhr, Hochschule für Technik und Wirtschaft, Aula, Treskowallee 8 3. Oktober HOWOGE-Drachenfest 11–16 Uhr, Wiese am Hagenower Ring Alle reden von Windenergie. Zurecht, denn es ist schön, sie zu spüren. Lassen Sie sich auf unserem Drachenfest vom Sturm mitreißen. www.howoge.de/drachenfest 17. September 17. September 23. September HOWOGEBeach-Cup Offene Baustelle: Gärtnerhof Fennpfuhlfest 10–13 Uhr, Gärtnerstraße/Große-Leege-Straße (Eingang über Große-Leege-Straße 108) 15–23 Uhr, Anton-Saefkow-Platz Besichtigen Sie Musterwohnungen und zahlreiche Grundrisse im neusten HOWOGE-Quartier Hohenschönhausens. Im Gärtnerhof zwischen Gärtnerstraße und Große-Leege-Straße sind ab Dezember 172 Wohnungen bezugsfertig. www.howoge.de/baut Unter dem Motto „Wir von hier“ feiern Schulen, Vereine und Initiativen das Fennpfuhlfest. Sie geben Einblicke in ihre Arbeit: An über 25 Ständen können sich interessierte Besucher darüber informieren. Gegen 19.30 Uhr startet der Lampionumzug durch den Park, ein großes Feuerwerk am See beschließt das Fest. Eintritt frei. www.stz-lichtenbergnord.de 11–18 Uhr, SJC Buch, Karower Chaussee 169c Ein Fun-Wettkampf zum Ausklang des Sommers: Zum dritten Mal richtet der SJC Buch ein Beachvolleyballturnier aus. Die HOWOGE stiftet den Cup. Viererteams (plus Auswechselspieler) registrieren sich per E-Mail oder Telefon unter [email protected] oder (030) 949 78 25. www.sjc-buch.de Echte Professoren halten in einem echten Hörsaal Vorlesungen für neugierige Kinder ab acht Jahren – und beantworten zum Beispiel die Frage: Haben Roboter ein Gewissen? Seit 2003 gibt es die KinderUni Lichtenberg jedes Jahr. Dank der Unterstützung der HOWOGE ist das Angebot kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Wer kommen will, kommt einfach vorbei – und bringt am besten noch ein paar Freunde mit. Und auch die Eltern können noch so einiges lernen … www.kinderuni-lichtenberg.de 11./12. November 12. November Jobmesse „Einstieg Berlin“ Seen putzen 9–16 Uhr, Messe Berlin, Messedamm Die Ausbildungsmesse „Einstieg Berlin“ hilft dir dabei, einen passenden Studiengang oder Ausbildungsplatz zu finden. Unis und Unternehmen stellen sich vor, auch die HOWOGE ist vor Ort. Übrigens: Vom 1. September bis 31. Dezember kannst du dich bei der HOWOGE um einen Ausbildungsplatz für 2017 bewerben! www.einstieg.com/berlin 9–12.30 Uhr, Treffpunkt: Waldowstr. 34 Umweltschutz konkret: Die Kiezbewohner rund um Orankesee und Obersee greifen sich Herbst für Herbst Eimer und Rechen und säubern die Uferstreifen der beliebten Naturoasen. Organisiert wird die „Harkenparty“ vom Förderverein der beiden Seen. Helfen Sie mit! Treffpunkt: Grünflächenamt. www.obersee-orankesee.de Am 27. November beginnt der Advent und damit die Hochsaison für klassische Musik. Die HOWOGE macht den Anfang und lädt schon am 18. November zum weihnachtlichen Mieterkonzert – diesmal mit der Bürgersinfonie, Berlins erstem demokratischen Orchester. Das Besondere: Die rund 35 Musiker spielen ohne einen Dirigenten und stimmen sich allein durch Blickkontakt ab. „Wenn vorn ein musikalischer Leiter steht, schaut man eher auf ihn und achtet weniger aufs Kollektiv“, erklärt Martin Majewski, Posaunist bei der Bürgersinfonie. „Ohne Dirigenten ist es anspruchsvoller, aber auch spannender – bei uns trägt jeder Einzelne Verantwortung.“ Zum demokratischen Anspruch gehört auch, dass die Bürgersinfonie ihre Zuhörer informiert: Zwischen den Stücken erfahren sie mehr über Musik und Komponist, zum Beispiel über Schuberts „Unvollendete“. HOWOGEMieter können sich pro Haushalt zwei Sitzplatzkarten reservieren – kostenlos! Ticketinfos siehe unten. 18. November, 19 Uhr, Hochschule für Technik und Wirtschaft, Audimax, Treskowallee 8, Ticket-Bestellung: 17.–21. Oktober, 10–18 Uhr unter (030) 554 94 11 20 oder über die angegebene Webadresse. Karten werden per Post zugesandt. Keine Abendkasse! www.howoge.de/mieterkonzert 06 meinkiez meinkiez 07 Als Ausgleich zum Bürojob arbeitet Claudia Kunze gerne mit den Händen in der Erde: „Im Garten bin ich im Hier und Jetzt“ Ihr Stück Acker mietet Claudia Kunze von Landwirt Gerald Vogel (rechts). Und der hilft mit Fachwissen und Geräten etwas nach, damit bei den Hobbybauern möglichst viel wächst Gartenglück für Großstädter Schrebergarten war gestern. Immer mehr Großstädter mieten sich gleich ein Stück Acker, um Kartoffeln und Kohlköpfe anzubauen. Landwirt Gerald Vogel aus Wartenberg hat den nötigen Boden – und gute Tipps für reiche Ernte. E rntezeit in Wartenberg – und die Bäuerin ist überfordert. An den sattgrünen Sträuchern hängen dicke Ackerbohnen. Die prallen Schoten ziehen die Pflanzenstängel so tief hinab, dass einige schon die Krume berühren. Claudia Kunze rollt eine der haarigen Schoten zwischen den Innenflächen ihrer Hände und schaut etwas ratlos auf das Beet. „Die Bohnen sind reif“, sagt die 35-Jährige. „Ich weiß nur nicht so recht, was ich damit machen könnte.“ Aber als leidenschaftliche Köchin liebt Claudia Kunze die Herausforderung: „Es gibt eigentlich nichts, was ich nicht zubereiten kann“, sagt sie und lacht. Claudia Kunze ist entspannt, denn verkaufen muss sie ihr Gemüse nicht. Der Garten auf dem Acker bei Wartenberg ist nur ein Hobby. Hauptberuflich arbeitet die Pankowerin als Trainerin für Gesundheitsmanagement. Sie hilft Führungskräften, ihr Leben kräfteschonend zu organisieren. Eine wichtige Lektion für ihre Klienten: regelmäßig Auszeiten nehmen! Das macht Claudia Kunze auch selbst, wenn sie abends ihre schicken Büroschuhe gegen Gummistiefel tauscht und von Pankow in den alten Dorfkern von Wartenberg radelt, vorbei an kleinen Häuschen, hin zu ihrem Gemüsegarten: „Das ist mein Ausgleich“, sagt Claudia Kunze. „Im Garten bin ich immer im Hier und Jetzt.“ Sie genießt es, mit den Händen in der Erde zu arbeiten. Sie schleppt schwere Gießkannen, sucht die Blätter nach Kartoffelkäfern ab oder hockt zwischen den Furchen, um Unkraut zu zupfen. Der Garten gibt den Speisezettel vor. Gegessen wird, was reif ist. Das ist gar nicht so einfach für die berufstätige Frau. Nicht immer schafft sie es, die Ernte rechtzeitig einzuholen. Man sieht es am Spinat – der blüht bereits. Aber heute nimmt sich die junge Frau erst einmal Zeit, um die Erbsen zu ernten. Deren Schoten sind viel kleiner und glatter als die haarigen Hülsen der Ackerbohnen. Claudia Kunze knipst mit den Fingern eine kleine Schote von der Pflanze. Sie schiebt vorsichtig den Fingernagel an der Schotennaht entlang, die sich wie ein Spalt öffnet. Zum Vorschein kommen zart schimmernde, glatte Perlen. Die Gärtnerin schiebt sich drei der hellgrünen Erbsen in den Mund. „Ich wollte ja schon immer raus aufs Feld, mein Gemüse in richtigem Boden ziehen, statt in Töpfen“, sagt sie. Zumal auf der Terrasse in Pankow nichts so recht wachsen wollte. Als auch noch die Blattläuse dazukamen, wuchs ihre Sehnsucht nach einem echten Nutzgarten. Vielleicht auch, weil daran stets Erinnerungen aus ihrer Kindheit geknüpft waren. Noch gut im Gedächtnis sind ihr die vielen Tage, die sie als Mädchen zwischen Sträuchern und Bäumen Acker auf Zeit Und so funktionieren die „Gemüsegärten zum Mieten“ von „Meine Ernte“: Zum Saisonbeginn im Mai wird Gartenfläche mit 20 Gemüsesorten fertig bepflanzt oder besät. Der Mieter ist für Pflege und Ernte zuständig. Geräte werden gestellt. Auf einer kleinen Freifläche kann der Mieter sein Lieblingsgemüse aussäen. Geerntet wird in der Regel bis November. Interessenten können sich schon jetzt für die Saison 2017 vormerken lassen und ab 28. Oktober verbindlich buchen. In Wartenberg sind noch Parzellen frei. Mit der Pacht von 199 Euro (45 Quadratmeter) bzw. 369 Euro (90 Quadratmeter) sind alle Kosten für Gemüse und Wasser abgegolten. www.meine-ernte.de Bauer Gerald Vogel hält jede Woche Sprechstunde auf seinem Feld. Kommt der Kartoffelkäfer, schickt er eine Warnmail an die Hobbybauern. des elterlichen Gartens in Brandenburg verbrachte. Oder wie sie im Herbst mit Vater und Mutter zur Nachlese über die Kartoffelacker gestapft ist. „Das kommt mir immer in Erinnerung, wenn ich jetzt meine eigenen Kartoffeln aus der Erde ziehe. Überhaupt esse ich nun mal gerne Gemüse“, sagt sie und schaut auf die in den Beeten gedeihenden Pflanzen. „Da drüben wächst Wirsing. Und da hinten Zucchini – drei grüne und drei gelbe. Die werde ich süßsauer einlegen, als Antipasti servieren oder einfach Chips daraus machen.“ 45 Quadratmeter misst Claudia Kunzes Miniacker. Das klingt klein im Vergleich zu der Anbaufläche, die ihr Vermieter bewirtschaftet: Auf rund 100 Hektar Land baut Gerald Vogel hier in Wartenberg vor allem Salate und Kräuter an, mit denen er täglich Berliner Supermärkte beliefert. Dass nun Städter wie Claudia Kunze den Weg zu ihm aufs Land nehmen, um ihre Kräuter selbst zu hegen, bringt den Gartenbauingenieur zum Schmunzeln. Seit 2011 vermietet der 51-Jährige Teile seines Bodens an Hobbybauern. Rund 170 solcher Parzellen gibt es auf seinem Acker. Die Vermittlung übernimmt „Meine Ernte“. Hinter dem bundesweit tätigen Unternehmen aus dem Rheinland stehen Wanda Ganders und Natalie Kirchbaumer. 08 meinkiez meinkiez 09 So gedeiht Gemüse gut Der eigene Gemüsegarten kann Freude machen – oder bitter enttäuschen. Vor allem, wenn nichts gedeiht. Gartenbauingenieur Gerald Vogel erinnert an die Grundregeln des Gartenbaus. Mit fantasievollen Namensschildern stecken die Hobbybauern ihre Parzellen ab. In einem Bauwagen lagert Profiwerkzeug zum Ausleihen 2011 hatten die damaligen Betriebswirtschaftsstudentinnen die Idee, Gemüsegärten zu vermieten. Denn immer öfter suchen Großstädter nach Möglichkeiten der Selbstversorgung. Gerade junge Menschen möchten wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen und wie sie angebaut werden. „Urban Gardening“ heißt dieser Trend einer ökologisch nachhaltigen Lebensweise. Inzwischen bietet „Meine Ernte“ in Zusammenarbeit mit lokalen Landwirten ihre Miet-Gemüsegärten an 25 Standorten deutschlandweit an. In Berlin gibt es noch einen weiteren Acker in Rudow. Zum Rundumservice gehört auch professionelle Unterstützung für die zumeist ahnungslosen Freizeitlandwirte. „Wer einem Beruf im Büro nachgeht, hat ja kaum noch Zeit dafür, sich einen Garten zuzulegen“, weiß Gerald Vogel. „Mit meiner Hilfe klappt das.“ Damit es im Herbst eine reiche Ernte gibt, pflanzt der Wartenberger schon vor der Saison in einem Teil der Beete 20 Gemüsesorten an. Die Hobbygärtner müssen nur noch gießen, Unkraut jäten, Schädlinge bekämpfen und ernten. In einem Bauwagen auf dem Feld stehen Gerätschaften wie Gießkannen, Schaufeln und Harken bereit. Zudem hält Gerald Vogel jede Woche Sprechstunde auf seinem Feld und beantwortet Fragen der Gärtner. Aktuelle Hinweise schickt er per Mail in die Runde, zum Beispiel, wenn der Kartoffelkäfer die Ernte bedroht. Eine kleine Freifläche lässt Gerald Vogel in jeder Parzelle unangetastet. Dort können die Gärtner ganz auf eigenes Risiko Nutzpflanzen oder Blumen ziehen. Der wichtigste Ratschlag des Fachmanns lautet: Ein Garten braucht Gelassenheit. „Die meisten Anfänger machen sich viel zu viele Gedanken ums Gießen“, berichtet Gerald Vogel. „Dabei gibt es in unseren Breitengraden eigentlich genug Regen.“ Zudem seien nicht alle Gemüsesorten gleich durstig. „Gurken brauchen mehr Wasser als Kartoffeln.“ Nur in Trockenzeiten sollten Gärtner auf ausreichende Bewässerung achten. Für Claudia Kunze ist es die erste Saison im Gemüsegarten. Bis November kann sie noch ernten. Gemietet wird bei „Meine Ernte“ immer nur für eine Saison, das macht die Landwirtschaft nicht zu einer Verpflichtung für mehrere Jahre, wie es bei Schrebergärten üblich ist. „Es ist unverbindlicher“, gesteht die Städterin, „das hat mir gefallen.“ Dennoch schätzen die Gelegenheitsgärtner das Gefühl, zumindest einen Sommer lang die eigene Scholle zu beackern. Die meisten haben ihr einen fantasievollen Namen gegeben. Er steht auf kleinen weißen Schildern, die an einem Holzscheit in die Furchen gerammt sind: „Ökopia“ heißt es da, „Erbsenzählerei“, „Marienkäfers Spielwiese“ oder einfach nur „Lutz sein Garten“. Auch Claudia Kunzes Gartenglück trägt einen Namen: „Zeit für Achtsamkeit“. Sie genießt jeden Moment auf dem Feld. „Der Garten ist wie ein guter Freund“, sagt sie. „Und Freundschaften wollen gepflegt werden.“ Gemietet wird der Acker nur für eine Saison, das verpflichtet weniger als ein Schrebergarten: „Es ist unverbindlicher, das hat mir gefallen.“ 1. Gelassen bleiben Legen Sie von Anfang an fest, wie Sie den Platz zwischen Nutz- und Zierpflanzen aufteilen. Machen Sie sich bewusst, dass gerade im Frühjahr beim Anbau von Gemüse regelmäßig viel Arbeit anfällt: anpflanzen, gießen, düngen, jäten. Prüfen Sie genau, wie viel Zeit Sie für den Garten aufbringen können und wollen. Und: Bleiben Sie gelassen! 2. Skizze machen Ein Garten will geplant sein: Eine kleine Skizze hilft, festzulegen, wo welche Pflanzen angepflanzt werden sollen. Wählen Sie Pflanzen oder Samen je nach der Beschaffenheit des Bodens und ihren Standortansprüchen aus: Tomaten wachsen am besten in einem lockeren Lehmboden und brauchen viel Sonne. Aufpassen bei Pflanzen wie Pfefferminze. Sie bildet unterirdische Ausläufer und kann den gesamten Garten überwuchern. Eine Wurzelsperre verhindert dies. Besser: Pfefferminze im Topf ziehen. 3. Gut kombinieren 5. Maßvoll wässern Nicht alle Pflanzen vertragen sich. Manche Gemüsesorten können sich sogar gegenseitig im Wachstum hemmen: Gurken mögen weder Salat noch Tomaten in der Nähe. Günstiger ist ein Platz neben Dill. Blumenkohl wächst gut neben Sellerie, mag aber keinen Spinat. Achten Sie schon bei der Planung darauf, „gute Nachbarn“ zusammenzusetzen. Beste Anbauweise: Mischkultur. Unterschiedliches Gemüse wächst gemischt in den Beeten. Nicht jede Pflanze muss täglich gegossen werden (Kartoffel), andere verzehren sich nach Wasser (Gurke). Ob der Boden Wasser braucht, erkennen Sie, indem Sie wenige Zentimeter des Bodens freilegen. Sind die unteren Erdschichten feucht, sind die Pflanzen bereits versorgt. Am besten morgens oder abends gießen, um die Verdunstung so gering wie möglich zu halten. 4. Abstand wahren Viele Hobbygärtner pflanzen zu dicht an. Vor allem Kürbisse und Zucchini nehmen ihren Nachbarn viel Licht und Wasser. Die Pflanz- und Saattermine können je nach Gemüsesorte sehr unterschiedlich sein. Sorgen Sie vor: Fenchel, Brokkoli oder Salat können auf dem heimischen Fensterbrett vorgezogen werden. @ Onlinetipp: Gemeinsam gärtnern ist am schönsten. Nachbarschaftsgärten in Lichtenberg finden Sie auf www.howoge.de/kiezleben 10 meinkiez meinkiez 11 4. FREILICHTBÜHNE IGA 2017 in Marzahn Im Oktober startet der Vorverkauf für die Internationale Gartenausstellung in Marzahn. Auf 100 Hektar präsentieren Landschaftsgestalter und Pflanzenzüchter ihre Visionen vom Garten der Zukunft. mieteinander zeigt schon jetzt die Highlights der IGA 2017. N och wird eifrig ausgesät, eingepflanzt und umgegraben: In Marzahn-Hellersdorf entsteht derzeit mit der IGA 2017 das Gartenlabor der Zukunft – auf einer Fläche, die mehr als zehnmal so groß ist wie die Berliner Museumsinsel. Herzstück der bislang größten Gartenschau Deutschlands sind die Gärten der Welt. Ihre neun Bereiche – gestaltet nach Vorbildern aus Asien, dem Vorderen Orient und Europa – werden ausgebaut und ergänzt. Der Balinesische Garten bekommt eine Tropenhalle. Ganz neu: der Englische Garten mit einem reetgedeckten Cottage, Rosen- und Staudengarten, Obstwiese und britisch gepflegten Rasenflächen zum Picknicken. In direkter Nachbarschaft dazu liegen das Wuhletal mit seinen ausgedehnten Wanderwegen und der Kienberg, der zu einem biologisch vielfältigen Stadtwald umgestaltet wird. Von seiner neuen Aussichtsplattform aus eröffnet sich Richtung Westen eine Sichtachse über Lichtenberg hinweg bis zum Fernsehturm. Berlins schönste Parkanlagen sind als „grüne Orte“ in das Ausstellungskonzept eingebunden. Darunter sind auch zwei Lieblingsorte der Lichtenberger (siehe Kasten). Die Vorbereitungen für dieses faszinierende Gartenfestival laufen auf Hochtouren: Am 16. Oktober lassen sich beim Herbstfest die Gärten der Welt und der „Kienbergpark“ letztmalig erkunden, bevor sie zum Umbau geschlossen werden. Bei diesem krönenden Jahresabschluss gibt es ein unterhaltsames Programm für die ganze Familie. Besucher können sich außerdem auf geführten Touren über die Gestaltung der internationalen Ausstellung informieren. @ Onlinetipp: Der IGA-Kartenvorverkauf startet im Oktober 2016. Informationen auf: www.iga-berlin-2017.de Nicht nur grüne Idylle lässt sich während der IGA entdecken. Hauptveranstaltungsort ist die neue Freilichtbühne mit ihren 5.000 Sitzplätzen. Hier erleben die Besucher Theater, klassische Konzerte und junge Talente. 4 5. INTERNATIONALE GARTENKABINETTE Neun innovative Landschaftsarchitekten aus fünf Kontinenten zeigen ihr Können, darunter auch der Berliner Martin Kaltwasser: Sein „Los Angeles Garden“ ist die Nachbildung einer Blumeninsel, die er einst in der kalifornischen Megacity entdeckte – inmitten von Asphalt und parkenden Autos. 5 6. WOLKENHAIN Die in der Form einer Wolke gestaltete Aussichtsplattform auf der 102 Meter hohen Spitze des Kienbergs ist über eine Treppe oder einen Aufzug zu erreichen und soll für himmlische Aussichten sorgen. 1 6 2 7. KIENBERGTERRASSEN Am sonnenbeschienen Südhang des Kienbergs zeigen Terrassen gärtnerische Kulturtechnik: Hier wächst eine Vielfalt von Obstbäumen, aber auch blühende Steingärten und offene Wiesen gehören dazu. 1. SEILBAHN Den schönsten Ausblick auf das Landschaftspanorama erlebt man bei einer Fahrt in der ersten Kabinenseilbahn Berlins. Die 1,5 Kilometer lange Fahrt beginnt am IGA-Haupteingang, dem Kienbergpark, und führt auf bis zu 30 Metern Höhe schwebend über dessen Gipfel zu den Gärten der Welt. 2. PROMENADE AQUATICA Ob mystische Wassernebel oder spielerisch fallende Wasserfontänen: Im Süden der Gärten der Welt entstehen mit der „Promenade Aquatica“ einzigartige Wasserlandschaften. Die Kreationen reichen von sprudelnden Quelltöpfen bis hin zu sprühendem Nebel. 3. BLUMIGE SYMPHONIEN Ob Azaleen oder Rhododendren, Freilandrosen oder Dahlien – die Vielfalt der Frühjahrs- und Sommerblumen gibt es in den Freilandschauen zu erleben. Zusätzlich werden in den Ausstellungshallen botanische Kostbarkeiten wie Orchideen oder Besonderheiten wie Bonsaibäume präsentiert. 3 7 Grüne Orte Ober- und Orankesee Der natürlich entstandene Orankesee und der künstlich angelegte Obersee gehören zu den „Außenstellen“ der IGA. Bis zum Frühjahr werden der Rosengarten am Obersee und der Spielplatz am Orankesee erneuert. Vor allem aber wird die Oberseestraße verkehrsberuhigt, damit Fußgänger leichter von einem See zum anderen kommen. Landschaftspark Herzberge Wie Landwirtschaft mitten in der Stadt funktioniert, lässt sich im Landschaftspark Herzberge erleben. Neben natürlichen Biotopen gibt es hier auch eine Schafzucht. Seit dem Jahr 2004 wurde das Areal durch den Verein Agrarbörse Deutschland Ost mit dem Bezirksamt Lichtenberg zu einem Ort der Naherholung und Landwirtschaft entwickelt. 12 meinkiez meinkiez 13 L Hundeerzieherin Anja Meier (28) und ihr Hund Marek (1), ein stattlicher Akita Inu Übersetzen zwischen Mensch und Hund Bei Anja Meier lernen Vier- und Zweibeiner, richtig zu kommunizieren. Die Hausaufgabe für Herrchen oder Frauchen lautet meist: Lobe den Hund, so oft du kannst. ichtenberg ist ein gutes Pflaster für Hunde: viel Grün und ausreichend Platz zwischen den Häusern. „Mit einem Hund sind breite Gehwege praktisch“, sagt Anja Meier (28), „da kann man leichter ausweichen.“ Das sei oft entspannend für Mensch und Tier. Denn beide sind manchmal im Stress. Berlin fordert einiges, vor allem von einem Hund: die vielen Menschen, die duftenden Essensreste, ungewöhnliche Geräusche – von der Sirene bis zum Gläserklirren. „Eine halbe Stunde in der Stadt kann für einen Hund so anstrengend sein wie mehrere Stunden auf dem Land“, erklärt Anja Meier. Deshalb sollte der Halter seinem Freund viele Pausen gönnen. Die gebürtige Lichtenbergerin weiß, wie Hunde ticken: Sie ist IHK-geprüfte Hundeerzieherin und betreibt seit 2015 die Hundeschule „Art of Life“. Eine wichtige Lektion ihres Unterrichtes lautet: Nützlicher als ein elegantes „Platz!“ sind alltagstaugliche Signale. Zum Beispiel ein „Stopp!“, das der Hund versteht, wenn’s darauf ankommt. Etwa an der Ampel. Oder der Rückruf „Hier!“, wenn ein anderer Hund naht. „Wenn ich dem Hund ein Signal in der Wohnung beigebracht habe, weiß er noch nicht, dass es auch auf der Straße gilt“, erläutert Anja Meier. Wichtige Regeln sollten Halter und Hund deshalb permanent und an verschiedenen Orten üben. Am besten dann, wenn wenig stört und beide entspannt sind. Im Alltag ist das meist anders: Da ruft Herrchen nur, wenn ein anderer Hund kommt. So schleicht sich ein Missverständnis ein: Herrchen ruft – und der Hund hält Ausschau. Er ist überzeugt: „Stopp!“ ist ein Hinweis auf etwas Interessantes. Nur eines von vielen Missverständnissen zwischen Mensch und Tier. Der Halter muss sich immer klarmachen: Der Hund spricht eine andere Sprache. Aber Anja Meier hilft bei der Übersetzung. Und zum Üben ist in Lichtenberg Platz genug. Kennen Sie diese Hunderegeln? Warnbellen wahrnehmen Mit einem leisen „Wuff“ warnt der Hund sein Herrchen, etwa wenn es klingelt. Zeigen Sie ihm dann, dass alles in Ordnung ist. Wird das Warnbellen häufig ignoriert, fühlt sich der Hund genötigt, immer lauter zu warnen. Auf den Arm nehmen Oft ist es sinnvoll, einen kleinen Hund aus einer Problemsituation herauszuheben. Eine U-Bahn-Fahrt ist auf dem Schoß erträglicher. Aber in der Regel fühlt sich der Hund auf Ihrem Arm gefangen, weil er von dort nicht weglaufen kann. Den Kopf schonen Die wenigsten Hunde lassen sich draußen gerne tätscheln. Schon gar nicht am Kopf. Außerhalb der Wohnung gilt: Weniger ist mehr. In „freier Wildbahn“ irritieren Zärtlichkeiten den Hund eher, als dass sie ihn belohnen. A Natur braucht ihre Zeit, lernt Ulli Zelle in den Gärten der Welt ZELLES ZEILEN Kein Mann für eine Stunde Normalerweise trinkt Ulli Zelle Kaffee, und zwar fix! Eine Teezeremonie im Chinesischen Garten stellt seine Geduld auf die Probe. m liebsten trinke ich Kaffee. Leidenschaftlich gern Kaffee! Irgendwie gehört das zum Beruf als Reporter. Meist muss es schnell gehen, meist wird der Becher Kaffee am Automaten gezogen, meist wähle ich Cappuccino. An einem Tag mit mal wieder vielen Cappuccini – wie der Italiener in der Mehrzahl sagt – hatte ich noch einen Drehtermin mit meinem Kamerateam in den Gärten der Welt, genauer gesagt: im Chinesischen Garten. Ich war noch nie da. Aber nach ein paar Schritten im Grün wähnte ich mich schon im Reich der Mitte. Ja, hier ist China, mit seinen Pagoden, seinen Tempeln und Teichen und einem ziemlich großen roten Teehaus. Dort „regiert“ Frau Yali, eine dunkelhaarige Frau aus Fernost, von feiner Statur, in einem ebenso feinen Seidenkostüm mit klassischen chinesischen Mustern. Frau Yali ist eigentlich Landschaftsarchitektin und seit zwei Jahrzehnten mitverantwortlich für die authentische Gestaltung des Gartens. Alles, was hier an Gebäuden und Kunstwerken steht, wurde im Fernen Osten ausgesucht und in Marzahn-Hellersdorf wieder aufgebaut. Alles ist echt! Vor dem Teehaus mit dem geschwungenen Dach liegt der 5.000 Quadratmeter große Teich mit Goldfischen und Seerosen. Auf seinem Grund glitzern Münzen. Geld ins Wasser zu werfen, soll Glück bringen. Ich hatte das Glück, von Frau Yali zur Teezeremonie eingeladen zu werden. Pech für einen rasenden Reporter, der auf die Schnelle Kaffee trinkt: Denn eine solche Teezeremonie dauert eine Stunde! Eine Stunde, um einen Tee zu kochen? Wie bitte? Ja, so wird es in China auf der Teeakademie gelehrt und auch Frau Yalis Helferinnen sind durch diese harte Schule gegangen: Wang Cui und Ying Ying assistieren der Meisterin. Die Prozedur beginnt schon beim Tisch. Der muss an der richtigen Stelle stehen (wegen der guten Geister). Was an Geschirr auf den Tisch kommt, wird zuvor aufwendig gespült und angewärmt. Es gibt Kännchen und Tassen aus Ton, Glas und Porzellan (klar, Made in China). Zu jedem Gefäß passt ein anderer Tee. 30 Sorten hat Frau Yali im Angebot. So viele Kaffeevarianten gibt es nicht mal bei den einschlägigen amerikanischen Kaffeeketten. Endlich bekomme ich das Teeglas. Aber drin liegt nur ein nussgroßes Kügelchen. Gepresster Tee? Ein Vorläufer des Teebeutels? Mitnichten, so etwas gibt es hier nicht! Bitte etwas Geduld! Frau Yali bringt heißes Wasser. Und gießt auf. Jetzt heißt es Ruhe bewahren, einkehren in sich selbst. Der Kaffeetrinker wird ungeduldig, aber das Umfeld in dieser kleinen chinesischen Welt wirkt ungemein beruhigend: himmlischer Frieden! Zeit zum Erzählen, wie es so ist in Sichuan, wo Frau Yali aufwuchs, am Jangtsekiang, dem langen Fluss. Und schon spürt auch der Kaffeetrinker: Das Leben ist ein langer ruhiger Fluss ... Der Tee atmet, arbeitet seiner Reife entgehen. Die kleine Kugel im Glas erwacht zu neuem Leben, wird eine blühende Blume und entfaltet einen feinen Geschmack. Das ist viel schöner, als auf den Cappuccino-Knopf des Kaffeeautomaten zu drücken. Das ist „Tee-Art“, die Kunst des Genießens. Frau Yali und ihre Assistentinnen haben mich überzeugt. Sie haben mich mitgenommen auf eine Reise in ein anderes Land: nach China im Nordosten Berlins. Die Gärten der Welt bieten darüber hinaus die Möglichkeit, auch auf andere Kontinente zu reisen, zumindest in der Welt der Botanik. Ich komme gern wieder. Spätestens am 17. September, dann wird im Chinesischen Garten das Mondfest gefeiert. Nach alter Kaisersitte. Die Herrscher aus der Verbotenen Stadt huldigten unserem Trabanten mit einem Fest und das ganze Volk feierte mit. Bis heute ist es der zweitwichtigste Feiertag Chinas. Mit traditionellen Mythen und Mahlzeiten. Dazu gehört auch ein Mondkuchen. Und natürlich ein großes chinesisches Feuerwerk. Am nächsten Tag gehe ich wieder Kaffee trinken. Aus Zeitgründen ... Der Kaffeetrinker wird ungeduldig, aber diese kleine chinesische Welt wirkt äußerst beruhigend. 14 meinkiez meinkiez 15 Landschaftspfleger mit Bart, Neubau und Natur liegen in Berlin dicht beieinander: Auf dem Biesenhorster Sand leben Schmetterlinge und Käfer, die als ausgestorben galten. Schafe und Ziegen helfen dabei, die besondere Wiese zu erhalten. „Es ist ein großer Gewinn, wenn man so eine Naturoase vor der Haustür hat“, sagt Jens Scharon vom Naturschutzbund (links) Hörnern und großem Appetit In Karlshorst weiden Schafe und Ziegen, um ein besonders artenreiches Stück Natur zu erhalten. Ein Besuch bei den genügsamen Landschaftspflegern auf dem Biesenhorster Sand. R asenmähen ist eine laute Angelegenheit. Aber nicht auf dem Biesenhorster Sand. Nur ein leises Knuspern ist zu hören, wenn die Landschaftspfleger die Wildwiese zwischen Karlshorst und Biesdorf bearbeiten: Schafe und Ziegen streichen durch das dichte Grün, rupfen einen Grasbüschel nach dem anderen aus und zermahlen ihn langsam zwischen ihren Kiefern. Lediglich zwei schwarzgrau gezottelte Thüringer Landziegen gehen lauter zu Werk: Mit gerecktem Hals erreichen sie die langen Zweige eines Rosenbuschs – jeder Biss ein lautes „Knack“. „Na, Ihr beiden, schmeckt’s?“, fragt Jens Scharon (53) freundlich. Der Ökologe vom Naturschutzbund (NABU) Berlin betreut den Biesenhorster Sand. Die genügsamen Ziegen und Gutelandschafe, die hier gemächlich vor sich hin knuspern, sind seine Verbündeten: Sie helfen den Naturschützern, die Verbuschung des Geländes zu verhindern. „Mitte der 90er-Jahre haben wir mit Pflegeeinsätzen begonnen, um diesen Trockenrasen dauerhaft zu sichern“, erklärt Jens Scharon. „Seltene Pflanzen wie Sandnelken sollen sich weiter ausbreiten können.“ Böcke und Mutterschafe erweisen sich dabei als besonders effiziente Gärtner. „Um die Wiesen kurz zu halten, müssten wir sie spätestens alle drei Wochen mähen und das Gras abtransportieren“, erläutert Jens Scharon. „Ehrenamtlich ist das nicht zu leisten.“ Zudem schaffen die Tiere mit dem „goldenen Tritt“ ihrer kleinen Hufe immer wieder neue Offenflächen. „Ziegen sind gute Landschaftspfleger“, erklärt ihr Besitzer Björn Hagge. „Sie gehen intensiver an Gehölze heran als Schafe.“ Der Agraringenieur hält über 400 Schafe und Ziegen, verteilt über ganz Berlin: Seine Paarhufer weiden am Flughafensee in Tegel, hinter der Waldbühne in Grunewald und Schafe sollen sicher weiden Der Biesenhorster Sand ist eine besonders schützenswerte Naturoase. Der NABU Berlin bittet Anwohner und Ausflugsgäste um Unterstützung beim Erhalt dieses Biotops: ∙ ∙ ∙ ∙ Schafe und Ziegen bitte nicht füt- tern. Der Magen eines Wiederkäu- ers kann leicht übersäuern. Die Weideflächen bitte nicht betreten. Achtung: Die Zäune stehen unter Spannung. Bitte führen Sie Ihren Hund an der Leine und lassen Sie ihn nicht auf die Koppel. Bitte keine Gartenabfälle auf dem Gelände abladen. Nährstoffreicher Kompost könnte den besonderen Lebensraum stark verändern. seit 2015 auch auf fünf Koppeln auf dem Biesenhorster Sand. Björn Hagge weiß: „Ziegen sind Teamworker.“ Bei höheren Büschen stellen sie sich auf die Hinterbeine und biegen das Gehölz auf den Boden. „Dann kommen Schafe und Ziegen zusammen und fressen den Busch kahl“, erläutert Björn Hagge. Die hungrigen Allesfresser knabbern die Gewächse knapp oberhalb der Wurzeln ab. So wächst eine dichte, artenreiche Grasnarbe heran. So soll es sein auf dem Biesenhorster Sand, einem in Berlin einmaligen Biotop. Über 100 Jahre lang war die Fläche militärisches Sperrgebiet und Truppenübungsplatz. Als Fachleute sie in den frühen 2000erJahren untersuchten, fanden sie 388 Arten von Großschmetterlingen, darunter zwölf, die in Berlin-Brandenburg als ausgestorben galten. Langfristig soll der gesamte Friedrichsfelder Grünzug mit dem Biesenhorster Sand als Landschaftsschutzgebiet gesichert werden, Bereiche in Karlshorst sogar als Naturschutzgebiet. Bis die genauen Pläne stehen, will der NABU mithilfe von Tier und Mensch die Artenvielfalt erhalten. Wanderwege sind schon angelegt, damit die Berliner diese Urwiese zwischen den Schafkoppeln erkunden können. Biotope wie der Biesenhorster Sand sind aber nicht nur attraktive Erholungsgebiete, sondern lebenswichtig für die wachsende Stadt. „Solche Flächen halten das Grundwasser sauber und die vielen Gehölze filtern den Schmutz aus der Luft“, erklärt Jens Scharon. „Als Frischluftschneise in der dicht bebauten Stadt gleichen sie zudem Temperaturen aus, gerade im Sommer.“ Und Schafbesitzer Björn Hagge sieht auch einen Lerneffekt. „Es ist wichtig, dass die Berliner noch einen Bezug zum ländlichen Leben haben“, betont der 57-Jährige und lacht: „Gerade Kinder sollten wissen, auf welcher Grundlage unsere hoch technisierte Gesellschaft basiert – und dass es mehr gibt als Smartphone und Pokémon.“ @ Onlinetipp: Sie möchten die Umwelt in Ihrem Kiez schützen? Viele Möglichkeiten im Bezirk Lichtenberg finden Sie auf www.howoge.de/ kiezleben Der Biesenhorster Sand ist lebenswichtig für die wachsende Stadt: Er hält das Grundwasser sauber und filtert den Schmutz aus der Luft. Umweltschutz zum Mitmachen NABU Berlin sucht Freiwillige für Naturschutzeinsätze Der Biesenhorster Sand ist ein ungewöhnlich artenreiches Stück Natur mit mehr als 300 Farn- und Blütenpflanzen wie Steinquendel und Finger-Steinbrech sowie über 700 Käferarten. Ein Zehntel davon gilt als stark gefährdet. Um diesen Lebensraum zu erhalten, organisiert der NABU Berlin Pflegeeinsätze: Freiwillige sammeln Unrat ein, roden dominante Gehölze und halten Zäune sowie Wanderwege frei. Die Einsätze dauern rund drei Stunden. Geräte werden gestellt. Treffpunkt ist der grüne Container am Ende der Viechtacher Straße (10318 Berlin-Karlshorst). Nächste Termine: 28. September ab 16 Uhr und am 29. Oktober ab 9 Uhr. Anmeldung und weitere Infos beim NABU Berlin unter (030) 98 60 83 70 oder www.berlin.nabu.de/stadt-undnatur 16 meinzuhause meinzuhause 17 HALLO NACHBAR! Mit Leidenschaft am Herd Brit Lippold kocht für ihr Leben gern. Am liebsten verwöhnt die junge Großmutter den Enkel und ihre Freunde, die sie mit selbst zubereiteten Geschenken überrascht. 1 2 Brit Lippold kocht für ihr Leben gern. Weitere Rezepte teilt sie auf ihrem Blog www.nahrungberlin. wordpress.com 4 DO IT YOURSELF! Naturkosmetik selber machen Wohltuendes Erkältungsbad Herbstzeit ist Schnupfenzeit. Da wirkt ein warmes Erkältungsbad oft Wunder. Das ist im Nu selbst gemischt. Die Zutaten finden sich in jedem Haushalt oder in der Apotheke um die Ecke: Ätherische Öle verdunsten im heißen Badewasser und strömen dabei wohltuend in die Atemwege. „Kosmetik selbst gemacht“ 5. März 2017, 14 Uhr, Dorfstr. 5, Malchow, [email protected] Kürbisspalten auf dem Blech 3 E s gibt ein Wort, das Sabine Engert hellhörig werden lässt: „natürlich“. Steht dies auf einer Cremeverpackung, lässt die 56-Jährige die Finger davon. Allzu oft verbergen sich dahinter nachgemachte Duftstoffe. Das ist nur ein Grund, warum die Diplomchemikerin Anfang der 90er-Jahre ihre Leidenschaft für selbst gemachte Naturkosmetik entdeckt hat. „Ich bin da so reingewachsen“, sagt die Ur-Berlinerin, die ihre Lotionen zu Hause in Marzahn anrührt und so immer genau weiß, was drin ist. Seit einigen Jahren befasst sich Sabine Engert auch beruflich mit ihrem Hobby: In der Naturschutzstation Malchow steht sie im Hofladen, berät die Besucher und gibt Kosmetikkurse. Der nächste Termin ist im Frühjahr 2017 (siehe unten). Sabine Engert möchte den Teilnehmern bewusst machen, dass man sich nicht auf die Versprechen der Werbung verlassen sollte. Stattdessen will sie ermutigen, Pflegeprodukte schnell und einfach selbst herzustellen. Sabine Engerts Spezialtipp, nicht nur für Anfänger: „Legen Sie frische Gurkenraspel auf das Gesicht. Das Wasser spendet der Haut viel Feuchtigkeit.“ ➊ Ätherische Öle für ➋ Speiseöl für samtige Haut ➍ Honig als Krönung die Stimmung Besorgen Sie sich ein gutes ätherisches Öl, zum Beispiel aus Kamille, Pfefferminze, Salbei oder Thymian – den Duft, den Sie am liebsten mögen. Lavendel beruhigt und entspannt, Pfefferminze und Thymian lindern Erkältungen, Blütenduft macht glücklich. Warmes Badewasser einlassen und acht Tropfen Öl dazugeben. Damit auch Ihre Haut schön gepflegt wird, fügen Sie noch zwei bis drei Esslöffel Speiseöl hinzu, also Raps-, Sonnenblumen- oder Olivenöl. Zum Schluss geben Sie noch zwei Esslöffel duftenden Honig ins Wasser. Und nun steigen Sie hinein in Ihr Bad aus Milch und Honig – wie Königin Kleopatra. Nach dem sinnlichen Vergnügen bitte weder abduschen noch abrubbeln, sondern den Körper sanft abtupfen. So können die Zutaten noch eine Weile einwirken – und Ihre Haut wird wunderbar weich. @ ➌ Süße Sahne als Emulgator Jetzt schwimmen auf dem Wasser große Ölaugen. Abhilfe schafft ein Becher süße Sahne oder ein Liter Vollmilch – das sind natürliche Verteiler bzw. Emulgatoren. Onlinetipp: Sie möchten noch mehr Rezepturen ausprobieren? Weitere Schritt-für-Schritt-Anleitungen finden Sie auf www.howoge.de mieteinander: Frau Lippold, wann hat die Kochleidenschaft Sie gepackt? Brit Lippold: Meine Mutter war Französischlehrerin und hat gern für uns und ihre Schüler französisch gekocht. Das war nicht immer so einfach, denn damals fehlten uns viele Zutaten. Sie hat trotzdem flambierte Crêpes gezaubert und mich fürs raffinierte Kochen begeistert. Nach der Wende hat es mich gepackt. Es gab plötzlich alles zu kaufen. Und ich habe fast alles ausprobiert. Anfangs sogar Fertiggerichte. Welche Küche mögen Sie am liebsten? Eigentlich alles! Ich mag deftig-deutsche Küche aus den 1970er-Jahren genauso wie moderne Vollwertrezepte. Ich schaue gern in alte und neue Kochbücher. Mit Kochbüchern hatten Sie ja mal beruflich zu tun … 2001 habe ich in Mitte einen Kochbuchladen mit Kochschule gegründet. Da war mein großes Glück, dass zu der Zeit gerade Jamie Oliver ganz groß herauskam. Das war eine tolle Zeit, in der ich auch andere Köche getroffen und viel gelernt habe. Leider musste ich den Laden nach zehn Jahren schließen. Außerdem habe ich einen Blog, unter anderem mit Rezepten. Wo kaufen Sie Ihre Zutaten? Mein Lieblingsmarkt ist auf dem Boxhagener Platz, samstags von 8 bis 15 Uhr. Der ist mit dem Fahrrad prima zu erreichen. Aber ich gehe auch in den Supermarkt und in Asia- oder Bioläden. Ich schaue genau hin, was ich kaufe. Es ist unglaublich, was die Industrie in manche Lebensmittel packt. Nur ein Beispiel: Sogar im normalen Salz ist oft nicht nur Salz drin, sondern noch künstliche Stoffe, die es am Klumpen hindern sollen. Wer sind Ihre dankbarsten Esser? Früher waren es meine Kinder. Jetzt koche ich am liebsten für mich und meinen Freund. Oder für Freunde. Zu Partys bringe ich oft selbst zubereitete Geschenke mit: im Sommer gerne Marmeladen aus Erdbeeren und Himbeeren oder Sirup aus Rhabarber. Beliebt ist auch meine Avocadocreme. Das Rezept stammt von einer brasilianischen Köchin aus meiner ehemaligen Kochschule. Und natürlich koche ich für meinen dreijährigen Enkel, um den ich mich einmal in der Woche kümmere. Der ist schon ein richtiger kleiner Gourmet. Zutaten: 700g Kürbis, 50g Parmesan, 20g Semmelbrösel, 6 EL gehackte Petersilie, 2,5 TL gehackter Thymian, Schale von 2 Zitronen, 2 Knoblauchzehen, Salz, Pfeffer, 60ml Olivenöl, 120g Sauerrahm, 1 EL gehackter Dill. Zubereitung: Backofen vorheizen (190°C). Kürbis entkernen, in 1 cm dicke Spalten schneiden. Flach auf Blech legen (Backpapier!). Kräuterkruste: Parmesan mit Semmelbröseln, Petersilie, Thymian, Knoblauch, Salz, Pfeffer und der Hälfte der abgeriebenen Zitrone mischen. Spalten mit Öl bepinseln, die Mischung darüber streuen und andrücken. 2 cm Höhe sind okay. 30 Min. backen. Falls Kruste zu braun, mit Alufolie abdecken. Fertige Kürbisspalten mit restlicher Zitronenschale bestreuen. Dip: Sauerrahm mit Dill, Salz und Pfeffer und 1 EL Olivenöl. @ Onlinetipp: Weitere Rezepte von Brit Lippold auf www.howoge.de Ihre Vorschläge: Hallo Nachbar! Wir treffen Menschen aus unseren Kiezen. Vorschläge an: [email protected] oder an HOWOGE, Unternehmenskommunikation, FerdinandSchultze-Str. 71, 13055 Berlin 18 meinehowoge meinehowoge 19 So haben Sie gewählt: der neue Mieterrat der HOWOGE Die HOWOGE-Mieter haben entschieden und neun Vertreter in den neuen Mieterrat gewählt. Die Mindestwahlbeteiligung wurde mit fast 17 Prozent deutlich überschritten. Ein Bericht von der Stimmenauszählung. Dr. Wolf Dieter Anton Maximilian Baltin F ür einen Moment herrscht Aufregung in der Wohnungsmacherei. Vom 8. bis 10. August werden hier in den hellen Räumen im ersten Stock eines Hochhauses am AntonSaefkow-Platz die Stimmen zur HOWOGEMieterratswahl ausgezählt. „Gilt das?“, ruft einer der 14 Wahlhelfer, die um einen fast zehn Meter langen Tisch sitzen, die Umschläge mit den Stimmzetteln öffnen, diese entfalten und zur Auszählung in handliche Häufchen stapeln. Auf einem der Wahlzettel ist der gewünschte Kandidat nicht angekreuzt, wie es in den Wahlunterlagen vorgeschrieben ist, sondern mit Kugelschreiber umkringelt. Ines Neuwirth, Vorsitzende der Wahlkommission, und ihre Kollegen stecken die Köpfe zusammen und diskutieren: Ist die Stimme trotzdem gültig? Nach kurzer Diskussion einigt sich die Wahlkommission und verkündet für alle hörbar: Der Wählerwille ist eindeutig zu erkennen, die Stimme zählt. Von 56.008 wahlberechtigten HOWOGEHaushalten hatten 9.411 rechtzeitig bis 5. August ihre Stimme abgegeben. Das entspricht 16,8 Prozent. „Die hohe Wahlbeteiligung ist ein toller Erfolg“, betont Ines Neuwirth. Denn die vom Senat vorgeschriebene Mindestwahlbeteiligung von fünf Prozent ist damit deutlich überschritten. „Es war eine Herausforderung, die Fülle der Briefe zu bewältigen“, berichtet Ines Neuwirth. „Wir freuen uns sehr, dass sich die Mieter so rege beteiligt haben – als Kandidaten, als Wähler und auch beim Auszählen der Stimmen. Die Bereitschaft mitzuwirken war riesengroß.“ Mehr als 70 Mieter und Mitarbeiter der HOWOGE waren drei Tage 28 Jahre Student Gebäude und Energietechnik, Installateur und Heizungsbaumeister Buch Andre Kraljic 44 Jahre Rettungsdienst Buch 74 Jahre Rentner Im Falkenbogen Ines Neuwirth, Vorsitzende der Wahlkommission, und 70 weitere Mieter und Mitarbeiter der HOWOGE halfen beim Auszählen Claudia Leifert 28 Jahre Projektberatung für Klimaschutz/-anpassung und erneuerbare Energien Am Stadtpark NORD Babett Buschmann WAHLBEZIRKE MITTE 53 Jahre Referentin Ostseeviertel Claudia Ludwig 28 Jahre Stadt- und Regionalplanerin Dolgenseestraße SÜD Roland Burkart Mieterrat: So wurde gewählt 137 Mieterinnen und Mieter hatten sich um einen Sitz im neuen HOWOGEMieterrat beworben. Von den 9.411 eingegangenen Stimmzetteln wurden 304 als ungültig gewertet, zum Beispiel, weil mehr als ein Kandidat angekreuzt oder Kommentare auf dem Wahlzettel vermerkt waren. In Zweifelsfällen entschied die Wahlkommission vor Ort. Alle Entscheidungen wurden sorgfältig protokolliert. 55 Jahre Fleischermeister Ostseeviertel Mathias Voigt 35 Jahre Rechtsanwalt Treskow-Höfe lang damit beschäftigt, die Stimmzettel auszuzählen. Einer der Wahlhelfer: Bernd Förster (68) aus Wartenberg. „Das ist doch komplizierter als gedacht“, berichtet der pensionierte Lehrer. „Es ist erstaunlich viel Handarbeit erforderlich. Man muss aufpassen, dass man nicht nach einer gewissen Zeit in einen Automatismus verfällt, sondern immer aufmerksam bleibt.“ Die Sorgfalt hat sich gelohnt. Nun stehen die Mitglieder des neu geschaffenen Mieterrats fest (siehe Grafik). Die neun Mieter – je drei aus den Wahlbezirken Nord, Mitte und Süd – werden künftig die Interessen der Mieter gegenüber der Unternehmensführung vertreten. Sie werden außerdem mit einem stimmberechtigten Vertreter im Aufsichtsrat den Kurs der HOWOGE mitbestimmen. Am 22. September tritt der Mieterrat erstmals zusammen. Auf www.howoge.de/mieterrat finden Sie aktuelle Informationen. René Hoffmann 45 Jahre Meister für Schutz und Sicherheit Tierpark 22. 16,8 9.411 SEPTEMBER PROZENT Der Mieterrat tritt am 22. September erstmals zusammen und wählt einen Vorsitzenden, dessen Stellvertreter sowie zwei Vertreter für den HOWOGE-Aufsichtsrat. der wahlberechtigen HOWOGEHaushalte haben abgestimmt. Am geringsten war die Wahlbeteiligung im Wahlbezirk Nord (14,2 Prozent), am höchsten im Wahlbezirk Süd (18,7 Prozent). Im Wahlbezirk Mitte stimmten 16,7 Prozent ab. HOWOGEHAUSHALTE nahmen an der Wahl teil. 9.107 Stimmzettel waren gültig. 20 meinehowoge meinehowoge 21 Keine Chance für Diebe! Wussten Sie schon …? Wenn die Tage kürzer werden, steigt die Zahl der Einbrüche. Diebe lieben das Dämmerlicht. Die Berliner Polizei gibt Ratschläge: So können Sie Ihr Zuhause schützen. Bürgerbeteiligung bei Bauprojekten So schützen Sie Ihre Wohnung Jeder Einbruch erschüttert. Beruhigend zu wissen: Mehr als ein Drittel aller Einbruchsversuche scheitert Ab Herbst jagt die Polizei Einbrecher mit neuer Software, die organisierte Raubzüge vorhersagen soll. Aber auch Sie können Langfinger stoppen. Hier die Tipps der Beratungsstelle Einbruchschutz. Die Eingangstür nicht nur zufallen lassen, wenn Sie weggehen. So machen Sie es Einbrechern leicht. Schließen Sie Ihre Tür immer ab – auch nachts, wenn Sie zu Hause sind. Drehen Sie den Schlüssel zweimal herum. Achten Sie auch darauf, den Haupteingang sowie die Türen zu Keller und Dachboden sorgfältig zu schließen. Gekippte Fenster und Balkontüren im Erdgeschoss sind eine herzliche Einladung für Diebe. Bitte immer schließen, auch wenn Sie nur kurz das Haus verlassen. Rollläden nützen nur, wenn sie ganz unten sind. Denn nur dann funktioniert die Hochschiebesicherung. Zeitschaltuhren für Lampen sind preiswert und praktisch. Vor allem in der dunklen Jahreszeit helfen sie, auch tagsüber, Ihre So hilft die Polizei Wenn Sie mehr zum Thema wissen möchten, wenden Sie sich an die Beratungsstelle Einbruchschutz beim Landeskriminalamt Berlin unter (030) 46 64 97 99 99 oder per E-Mail: [email protected] Sie können die Beratungsstelle auch persönlich besuchen: Platz der Luftbrücke 5, Mo 10–18 Uhr, Di–Do 8–15 Uhr. Bewohner von Erd- und Dachgeschosswohnungen können sogar eine Beratung vor Ort vereinbaren. Termine erhalten Sie unter der oben genannten Servicenummer. Auf der Internetseite der Beratungsstelle finden Sie zudem Informationsblätter, zum Beispiel die „zehn goldenen Regeln“ für sicheres Wohnen: www.berlin.de/polizei/ aufgaben/praevention/diebstahlund-einbruch Polizeisprechstunde Hohenschönhausen: 1. und 3. Dienstag des Monats, 17–19 Uhr, Nachbarschaftshaus, Ribnitzer Str. 1b Anwesenheit vorzutäuschen. Denn Langfinger arbeiten nicht nur nachts, sondern auch dann, wenn Sie bei der Arbeit oder beim Einkaufen sind. Überquellende Briefkästen machen Einbrecher neugierig. Wenn Sie verreisen wollen, sagen Sie den Nachbarn Bescheid. Tauschen Sie Telefonnummern und vielleicht auch Urlaubsanschriften aus, damit Sie im Notfall erreichbar sind. Ihre Nachbarn kümmern sich bestimmt gern um Ihre Post und halten Augen und Ohren offen. Falls verdächtige Geräusche aus einer „Urlauberwohnung“ dringen sollten, bitte die Polizei rufen! Fremde im Haus? Es könnten Freunde der Nachbarn sein, aber auch ungebetene Besucher. Sprechen Sie Unbekannte freundlich aber bestimmt an. Und lassen Sie selbst keine Fremden ins Haus. Der Keller ist ein beliebtes Ziel für Langfinger. Lagern Sie dort nichts Wertvolles und schließen Sie die Zugangstür zu den Kellerräumen immer gut ab. W enn gebaut wird, klingt es schnell kompliziert. Da wimmelt es von Wörtern wie „Bebauungsplanverfahren“ und „Flächennutzungsplan“. So entsteht der Eindruck, dass ein Laie nicht mitreden kann. Doch von Fachbegriffen sollte sich niemand abschrecken lassen. Bei einigen Großprojekten der HOWOGE werden die Bürger sogar ausdrücklich aufgefordert, bei der Planung mitzuwirken. Ihre Beiträge sind wichtig. Denn wenn die künftigen Anwohner mit den Neubauten zufrieden sind, entsteht gute Nachbarschaft. Wie Bürgerbeteiligung bei der HOWOGE funktioniert, erfahren Sie in einem Film. In nur drei Minuten erklärt er an einem konkreten Beispiel wie ein Bebauungsplanverfahren abläuft. So können Bürger beispielsweise in einer Ideenwerkstatt Bedenken äußern und Verbesserungsvorschläge machen. Schauen Sie rein: www.howoge. de/erklaerfilm HOWOGE entwickelt neues Stadtquartier B erlin braucht Wohnungen. Ein weiteres Projekt ist auf den Weg gebracht: Am nördlichen Stadtrand, als Westerweiterung von Französisch Buchholz, will der Senat in einem Zug Platz für über 10.000 Menschen schaffen – und setzt auf die HOWOGE. Gemeinsam mit der GESOBAU AG entwickelt sie auf über 70 Hektar das neue Quartier. Zur Umsetzung wurde das gemeinsame Tochterunternehmen „Entwicklungsgesellschaft Elisabeth-Aue GmbH“ gegründet. „Mit bis zu 5.000 Wohnungen handelt es sich um das derzeit größte Neubauvorhaben Berlins“, erklärt Geschäftsführer Thomas Felgenhauer. „Wir wollen einen Kiez schaffen, der alles bietet – Kitas, Schule, Nahversorgung –, gut vernetzt mit der Metropole Berlin ist und 30 Prozent Grünflächenanteil vorweisen kann.“ Die nächsten Schritte: Am 8. Oktober werden die Zwischenergebnisse der regionalen Untersuchungen in einem öffentlichen Workshop präsentiert. 2017 sollen in einem Wettbewerb die besten Bebauungsideen für das Quartier ermittelt werden. Mehr Infos: www.elisabethaue.berlin HOWOGE veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht I m September erscheint der HOWOGE-Nachhaltigkeitsbericht. Unter dem Titel „Mehr als Wandel. Gewohnt zuverlässig“ zeigt er, wie das Unternehmen zukunftstauglich wachsen will. Das Ziel: Bis 2025 sollen durch Neubau und Zukauf rund 14.500 Wohnungen hinzukommen. Aus einer 2015 durchgeführten Befragung der wichtigsten Anspruchsgruppen wurden sechs strategische Handlungsfelder abgeleitet, um die weitere nachhaltige Unternehmensentwicklung zu gestalten. Der Bericht dokumentiert die verschiedenen Maßnahmen, um trotz Wachstumskurs Ressourcen zu schonen und Energie zu sparen. Ein Beispiel: Mit dem „Powerhouse“ in Adlershof hat die HOWOGE ab 2018 erstmals Plus-Energie-Häuser im Portfolio. Dank Dämmung, Solarthermie und Photovoltaik produzieren die fünf Gebäude mehr Wärme und Strom, als die Mieter verbrauchen. So sammelt die HOWOGE Erfahrungen mit erneuerbaren Energien. Mehr zu den kleinen und großen Schritten der nachhaltigen Entwicklung finden Sie auf: www. howoge.de/nachhaltigkeit 22 meinehowoge meinehowoge 23 Raten & Gewinnen LÖSUNGEN AUS HEFT 2/2016 Kreuzworträtsel: Lösungswort: Stadtnah Viel Spaß beim Gehirnjogging mit dem mieteinander-Rätsel. Diesmal zu gewinnen: zwei Picknickkörbe für ein stilvolles Essen im Grünen und ein Mikroskop für kleine Forscher. Kinder-Quiz: Antwort: Weg C Hallo Kinder! Wir sind‘s, Lotte und Lasse. Mit uns könnt Ihr Berlin entdecken und tolle Sachen erleben! IMPRESSUM Wasservogel oberster Teil des Getreidehalms musikalisches Bühnenwerk Stammvater eines Geschlechts Lederart aufgebrühtes Heißgetränk verschönerndes Beiwerk Sultanat am Arabischen Meer 3 6 edle Blume Söller, balkonartiger Vorbau altnordischer Donnergott 4 Landstreitkräfte ital. Autor (Umberto) 8 römischer Liebesgott Feldertrag Druck: Möller Druck & Verlag GmbH Zeppelinstr. 6 16356 Ahrensfelde OT Blumberg slaw. Herrschertitel Stück vom Baumstamm 1 Bestand, tatsächlicher Vorrat Hinweis: Die im Magazin enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte werden vorbehalten. Redaktionelle Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. italienische Hauptstadt Ärger, Wut Laubbaum; Möbelholz Halbaffe Madagaskars Signalfarbe 2 7 Abkürzung für Minute 1 2 3 4 5 6 7 Toll, wie viel Obst und Gemüse es im Herbst im Garten gibt! Lotte und Lasse schleppen riesige Kisten nach Hause. „Ich habe eine Frucht mehr als du!“, sagt Lotte. Welche? Verlag: Axel Springer SE Axel-Springer-Str. 65 10888 Berlin E-Mail: [email protected] Web: www.as-corporate-solutions.de Geschäftsleitung (Corporate Solutions): Frank Parlow, Lutz Thalmann Projektmanagement: Franziska Winter Redaktion: Philip Eicker, Christian Mascheck Gestaltung: Anna Schlichter (AD) Bildredaktion: Birgit Kohne schmal; begrenzt Windschatten- Schwanzseite e. lurch Schiffs hölzerne Wandtäfelung somit, mithin freundlich Zeichnung im Holz chem. Element, Bergspitze, Halb-gipfel metall Name Christi wieder auf sich zu kleines hirschartiges Waldtier männlicher Nachkomme Reinfall; Bankrott ein Marder Weg des Motorkolbens 5 erhöhen, steigern, poetisch: verBiene größern kindisches Benehmen künstliche Lichtquelle Herausgeber: HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH Ferdinand-Schultze-Straße 71 13055 Berlin Telefon: (030) 5464 2401 Fax: (030) 5464 2405 Web: www.howoge.de Leitung: Kirstin Gebauer (V.i.S.d.P.) Redaktion: Kirstin Gebauer, Jacqueline Tartler, Rilana Mahler, Claudia Hasler, Burghard Wieckhorst 8 Zu gewinnen: zwei Picknickkörbe Der Englische Garten in Marzahn eröffnet erst 2017. Aber mit dem Picknickkorb „Stresa de luxe“ können Sie überall auf die feine britische Art speisen: mit Porzellantellern und Stoffservietten für zwei. Stichwort: Picknick Gewinnchance Senden Sie den Lösungsbegriff und das dazugehörige Stichwort per Post an: HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH, Unternehmenskommunikation und Marketing, Ferdinand-Schultze-Str. 71, 13055 Berlin oder per E-Mail an [email protected] Teilnahmebedingungen Einsendeschluss ist der 18. November 2016. Gewinnspielteilnahme erst ab 18 Jahren. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ihre persönlichen Daten werden nur für das Gewinnspiel genutzt. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Eine Teilnahme über Dritte, insbesondere Gewinnspiel-Service-Anbieter, ist ausgeschlossen. Bildnachweise: Cover: Uwe Tölle; S. 2/3: Illustration: Matthias Bender, IGA Berlin 2017 GmbH, Anika Niemeck, Claudius Pflug, Illustration: Marcus Spiller, Uwe Tölle (2); S. 4/5: Hill Street Studios/Getty Images, HOWOGE, Kinderuni Lichtenberg; S. 6-8: Uwe Tölle; S. 9: Illustration: Marcus Spiller; S. 10/11: IGA Berlin 2017 GmbH; S. 12: Anika Niemeck, Nick Ridley/Getty Images; S. 13: Claudius Pflug; S. 14/15: Uwe Tölle; S. 16: Rachel Husband/GettyImages, moodboard/ GettyImages, Jerome Tisme/GettyImages, Tim Winter/GettyImages; S. 17: Claudius Pflug; S. 18/19: David Heerde, HOWOGE; S. 20: Westend61/Getty Images; S. 21: Illustration: Matthias Bender; S. 22: Cilio; S. 23: Hersteller YK, Illustration: Martina Leykamm Was ist der Unterschied zwischen Obst und Gemüse? Äpfel sind Obst, Tomaten Gemüse. Klar! Aber wer entscheidet das? Der Geschmack? Nein! Du musst wissen, wie sie wachsen. Ein Apfel entsteht aus einer Blüte. Jedes Jahr kommen neue. Solche „mehrjährigen“ Pflanzen nennen wir Obst. Tomaten kannst du nur einmal ernten. Dann musst du neue säen. Darum heißen sie Gemüse – so wie die süße Melone. Rätseln und gewinnen! Hol dir das Kindermikroskop! Welche Frucht hat Lotte öfter als Lasse? Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir ein Mikroskop für Kinder ab acht Jahren. Damit kannst du kleine Dinge 1.200-mal größer sehen! Teilnahmebedingungen auf Seite 22. Stichwort: Mikroskop KUNDENZENTREN KUNDENZENTRUM IM OSTSEEVIERTEL Wiecker Str. 3b, 13051 Berlin Tel. / Fax: 030 5464-3400 / -3401 E-Mail: [email protected] KUNDENZENTRUM AM FENNPFUHL Anton-Saefkow-Platz 3, 10369 Berlin Tel. / Fax: 030 5464-2800 / -2801 E-Mail: [email protected] KUNDENZENTRUM KARLSHORST Treskowallee 109, 10318 Berlin Tel. / Fax: 030 5464-3200 / -3201 E-Mail: [email protected] KUNDENZENTRUM WARNITZER BOGEN Warnitzer Str. 22, 13057 Berlin Tel. / Fax: 030 5464-3800 / -3801 E-Mail: [email protected] KUNDENZENTRUM ALT-LICHTENBERG Frankfurter Allee 172, 10365 Berlin Tel. / Fax: 030 5464-3000 / -3001 E-Mail: [email protected] SERVICEBÜRO BERLIN-BUCH Walter-Friedrich-Str. 10, 13125 Berlin Tel. / Fax: 030 5464-4800 / -4801 E-Mail: [email protected]
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