Reisetipp Reisetipp die sie Api-Tours, Api-Exkursionen und Api-Wohlfühlprogramme nennen, an. Damit wollen sie den sanften und grünen Tourismus fördern. Die Reisen eignen sich bestens für Busreisen, ideal für etwa 45 Personen. Aber auch kleinere Gruppen oder Individualreisende werden mit Beratung, Planung und Leistungen unterstützt. Es gibt fünfzehn markierte Routen, die Slowenien durchqueren und die reiche Bienenzuchttradition des Landes entdecken lassen. Schlafen im Bienenhaus Im Land der Carnica Imker-Reisen nach Slowenien Slowenien, ein Land der natürlichen Superlative: Mehr als die Hälfte seiner Fläche ist von Wald bedeckt, ein Drittel des Landes ist Naturschutzgebiet. 24.000 Tierarten werden gezählt. Für Imker die interessanteste dürfte die heimische Honigbiene sein, die Apis mellifera carnica. Der slowenische Imkerexperte und Vorsitzende des ImkerLandesverbandes Franc Šivic erläutert: „Die Krainer graue Biene gilt als ruhig, mit gutem Orientierungssinn, sie fliegt bereits bei Temperaturen unter 10 °C aus, ist extrem fleißig, überwintert in relativ kleinen Völkern und braucht deswegen wenig Futter, aber im Frühjahr erstarken die Völker schnell. Die Carnica ist deshalb in der ganzen Welt bekannt und verbreitet.“ Api-Tourismus im Aufwind Fotos von oben: Zwischen Triest und Ljubljana liegt die Burg Predjama. Ihr Höhlensystem lässt sich erkunden. Der mächtige Felsüberhang bot über Jahrhunderte Schutz vor Eroberung. Fotos: Apiroutes 26 ADIZ / db / IF 1 / 2014 Bienenhaus mit Bildern der Kreuzigung Jesu. Der Imker erwartet einen Schwarm und befestigt einen Fangkasten am Flugloch. Durch die Bemalung sollen die Bienen ihren Stock leichter wiederfinden. Und der Imker merkt sich besser, welches Volk bereits geschwärmt hat. Im Jahr 2003 haben die slowenischen Imker die Apimondia, den Weltimkerkongress, in ihrer Hauptstadt Ljubljana ausgerichtet. Genau zehn Jahre später präsentierten sie auf der Apimondia in Kiew ein touristisches Konzept, das die Tradition und Kultur der Bienenzucht mit den Naturschönheiten des Landes verbindet. Slowenien hat als erstes und bisher einziges Land den Api-Tourismus und die Apitherapie-Anbieter zertifiziert. Der slowenische Imkerverband und der Reiseveranstalter ApiRoutes bieten gemeinsam organisierte Reisen, Zur Ausgestaltung der Reisen gehören eine breit aufgestellte Apitherapie, Orte und Gelegenheiten kulinarischer Genüsse, Einblicke, sogar Lernkurse in Imkereien und auch der direkte Bezug von Carnica-Königinnen. Die staatlich anerkannten Züchter verkaufen jährlich rund dreißigtausend Bienenköniginnen. Eine große Rolle spielen die Bienenprodukte. Man kann eine Bio-Honig-Massage genießen und sogar in Bienenhäusern schlafen, die Luft der Bienen atmen. Die Reisen schließen das weithin bekannte Imkereizentrum in Lukovica ein. Schon das Gebäude selbst ist eine architektonische Perle. Vor dem Zentrum ist ein Honigund Heilpflanzengarten angelegt, und unterhalb davon stehen drei schöne Bienenhäuser im echten Krainer Stil. Dieser ist einzigartig in der Welt. Im großen Saal des Zentrums, in dem bis zu 150 Gäste Platz nehmen können, erlebt man eine Präsentation der slowenischen Imkerei in deutscher Sprache. Na, stiftet die Königin? Belegstelle in den Bergen. Im Mittelpunkt die Imkerei Nahe Lukovica befindet sich das slowenische Imkereizentrum mit Restaurant. Foto unten: Zu den Apitherapie-Angeboten des Reiseveranstalters ApiRoutes gehört die Möglichkeit, sich eine Zeitlang in einem Bienenhaus bei Bienensummen und guter Luft zu entspannen. Zum Besuch angeboten werden auch Sehenswürdigkeiten wie das Imkereimuseum in Radovljica mit rund sechshundert bemalten Stirnbrettchen von Krainer Bienenkästen oder Anton Janšas Bienenhaus in Breznica. Man trifft auf Königinnenzuchtstationen und besichtigt viele Imkereien in Slowenien, vom westlichen Küstenland Primorje bis ins Prekmurje im Nordosten. Im Land gibt es einige ausgezeichnete Hersteller von Imkereiausstattung, die man besuchen kann. Darunter das Familienunternehmen Logar, das mit seinen Honigschleudern auf den Märkten der Welt vertreten ist. Authentische Reisen Eine achttägige Api-Exkursion umfasst neben den imkerlichen Zielen auch touristische Höhepunkte, wie weltbekannte Höhlen, Seen, Wasserfälle, Weinverkostungen, eine Besichtigung der Hauptstadt Ljubljana und anderer traditioneller Ortschaften wie Ptuj, das bis auf die Römerzeit zurückgeht. Man bietet aber auch Dreitage-Reisen an. Auf der Homepage der Reiseagentur steht eine aussagestarke, reich bebilderte InfoBroschüre zum Download bereit. Man kann sie auch gedruckt anfordern. Imkerexperte Franc Šivic schwärmt: „Es geht um authentische Reisen, die das Leben der Menschen bereichern. Wir nennen es Api. Wir haben es geschafft, zwei einzigartige slowenische Gegebenheiten, Imkerei und Reisen, zu verbinden und sie in eine neue Dimension umzuwandeln – in Api-Tourismus.“ Internet und Kontakt: www.apiroutes. com Gilbert Brockmann ADIZ / db / IF 1 / 2014 27
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