Generationenwechsel – wissenschaftliche Weiterbildung für

BAG WiWA-Jahrestagung in Graz
1.-3. März 2017
Aufruf zur Beteiligung (Call for Papers)
Generationenwechsel – wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere
an Hochschulen zwischen Kontinuität und Neugestaltung
Spezielle Studienangebote für Ältere hielten in den 1980er Jahren Einzug in die
deutschsprachige Hochschullandschaft. Ausgangspunkt für die Entwicklung eines
„Seniorenstudiums“ war im Dezember 1979 der Erste Internationale Workshop „Öffnung der
Universitäten für ältere Erwachsene“ an der Universität Oldenburg. Die Bildungsoffensive
der 70er Jahre hatte dafür gesorgt, dass man besonders auch der Kohorte der
bildungsbenachteiligten Nachkriegsgeneration den Zugang zur akademischen Bildung
ermöglichen wollte. In den Folgejahren wurde in Rahmen von Modellversuchen und
Pilotprojekten etwa in Dortmund, Marburg, Frankfurt am Main und Münster das Studium für
Ältere erprobt und weiterentwickelt. Es folgten Phasen der Expansion, der
Ausdifferenzierung und Verstetigung.1
Heute, gut 30 Jahre nach Einführung des Studiums für Ältere, zeichnet sich eine neue
Entwicklung ab: Initiator*innen und Entwickler*innen des „Seniorenstudiums“ −
Pädagog*innen, Bildungswissenschaftler*innen und Gerontolog*innen der ersten Stunde −
haben selbst das Alter der Zielgruppe erreicht und wechseln in den aktiven Ruhestand. Ein
Wandel kann auch aufseiten der Lehrenden konstatiert werden: Neben erfahrenen
Lebenszeitprofessuren tragen Juniorprofessorinnen und -professoren zur Ausgestaltung der
Studienangebote bei. Aufseiten der Teilnehmenden haben die Alt-68er das Studium für
Ältere für sich entdeckt und auch die Baby-Boomer drängen bereits in die Hochschule. Die
Institution Hochschule insgesamt hat sich in den letzten 30 Jahren grundlegend verändert,
die wissenschaftliche Weiterbildung balanciert zwischen Bachelor- und Masterabschlüssen
auf der einen und Vollkosten- und Trennungsrechnung auf der anderen Seite.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen widmet sich die kommende Jahrestagung der
Bundesarbeitsgemeinschaft wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere (BAG WiWA) dem
Thema „Generationenwechsel – wissenschaftliche Weiterbildung für Ältere an Hochschulen
zwischen Kontinuität und Neugestaltung“.
Folgende Fragen lassen sich in diesem Kontext betrachten:
 Wie hat sich die Gruppe der Teilnehmenden in den letzten Jahren entwickelt?
Inwiefern lassen sich Veränderungen im Hinblick auf Vorbildung, Zielsetzung,
Motivation, Anspruch, Erwartungen erkennen? Welche Folgen ergeben sich für
Programme und Programmmacher? Welche Chancen oder Herausforderungen sind
erkennbar? Welcher Anstrengungen bedarf es, einer veränderten Teilnehmerschaft
zu begegnen?
1
Vgl. Sagebiel, F.: SeniorInnenstudium. In: P. Faulstich (Hg.): Öffentliche Wissenschaft. Neue Perspektiven der
Vermittlung in der wissenschaftlichen Weiterbildung, Bielefeld 2006, S. 189-192.
BAG WiWA - Sektion der Deutschen Gesellschaft für Wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium e.V. (DGWF)
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Welche Konsequenzen bringt der Führungswechsel in der wissenschaftlichen
Weiterbildung mit sich? Was kann die Generation der Entwickler und
Entwicklerinnen von der jungen nachwachsenden Generation lernen − und
umgekehrt?
Was machen die ehemaligen Akteurinnen und Akteure der wissenschaftlichen
Weiterbildung in ihrer nachberuflichen Phase? Wie kann man Potenzial und Expertise
von Lehrenden und scheidenden Weiterbildungsverantwortlichen nutzen? Gibt es
Grenzen der Partizipation und Einbeziehung?
Inwieweit wirken sich institutionelle Umstrukturierungen der wissenschaftlichen
Weiterbildung auf die Studienangebote für Ältere aus?
Im Rahmen der Tagung soll das Thema Generationenwechsel unter den drei Perspektiven
Teilnehmende, Lehrende und Institutionen betrachtet werden. Für die oben genannten
Fragen wünschen wir uns daher Beiträge aus der Hochschulpraxis und Forschung, die den
Fokus auf eine dieser Perspektiven richten.
Bitte senden Sie Ihr Abstract als Word-Dokument im Umfang von einer Seite (maximal 2000
Zeichen) bis zum 15.11.2016 an den Sprecher/innenrat der BAG WiWA unter der E-MailAdresse [email protected].
Bis Mitte Dezember erhalten Sie Nachricht, ob Ihr Beitrag angenommen wurde. Eine
Akzeptanz des Beitrags zieht eine verbindliche Anmeldung zur Tagung nach sich.
BAG WiWA - Sektion der Deutschen Gesellschaft für Wissenschaftliche Weiterbildung und Fernstudium e.V. (DGWF)