Newsletter „Ich bin ein Viernheimer“ Ausgabe 12 – Oktober 2016 Am 24. September fand im Tivoli-Park ein Charity-Lauf der Ahmadiyya-Gemeinde statt. Der Erlös in Höhe von 800,00 Euro wurde dem Projekt „Ich bin ein Viernheimer“ gespendet. Wir danken allen Läufern und der ganzen Gemeinde von Herzen für dieses Zeichen der Solidarität. Vorurteile bekämpfen durch Informationen: „Flüchtlinge nehmen Einheimischen die Jobs weg.“ Laut Arbeitsmarkt-Experten ist nicht zu befürchten, dass Arbeitnehmer durch Flüchtlinge „in größerem Umfang" verdrängt werden. Das hat drei Gründe: 1. Viele Flüchtlinge arbeiten in den ersten Jahren nach ihrer Ankunft im Niedriglohnsektor – in Berufen, in denen Deutsche immer seltener vertreten sind. Arbeitsmarktforscher gehen deshalb nicht von einem „Wettbewerbsdruck" aus. 2. In einigen Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit haben Asylbewerber in den ersten 15 Monaten nur eingeschränkten Zugang zum Arbeitsmarkt. Sie können sich zwar um eine Arbeit bemühen, es gilt jedoch das „Vorrangprinzip". Das heißt: Deutsche, EU-Bürger und „sonstige bevorrechtigte ausländische Arbeitnehmer“ haben zuerst Anrecht auf eine Stelle. 3. Die Zahl der Personen im berufsfähigen Alter („Erwerbspersonenpotenzial") ist durch die Flüchtlingsmigration nicht so stark angestiegen, als dass deutsche Arbeitnehmer Nachteile befürchten müssten, erklärt das „Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung". Eine Studie aus Dänemark weist darauf hin, dass der Zuzug von Flüchtlingen sogar zu besseren Arbeitsbedingungen für einheimische Arbeitnehmer führen kann. Wegen mangelnder Sprachkenntnisse könnten Schutzsuchende zunächst meist nur in niedrigqualifizierten Jobs tätig sein. Für einheimische Arbeitnehmer, die in diesem Sektor beschäftigt sind, biete das die Möglichkeit, komplexere Aufgaben zu übernehmen und in Positionen aufzusteigen, die besser bezahlt sind. Dass sich dies auf Dauer negativ auf die Teilhabechancen von Geflüchteten auswirkt, steht auf einem anderen Blatt. Mit Blick auf das Thema Armut liefert eine Analyse des gewerkschaftsnahen „Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts" interessante Ergebnisse. Demnach ist das Armutsrisiko in Deutschland durch die Flüchtlingsmigration gestiegen. Davon seien jedoch ausschließlich Menschen mit Migrationshintergrund betroffen, nicht aber Angehörige der Mehrheitsgesellschaft. Newsletter „Ich bin ein Viernheimer“ Kontakte Projektleitung Pfarrer Angelo Stipinovich Bürgermeister Matthias Baaß Gemeindereferent Herbert Kohl Kontakt: [email protected] Telefon: 06204 6011-515 www.ich-bin-ein-viernheimer.de Projektkoordination Anke Winkler [email protected] Tel. 0178 2822926 Annette Reinhardt-Klee [email protected] Tel. 0172 6179429 Öffnungszeiten Sozialbüro Di 09:00 – 12:30 Uhr Mi 14:00 – 17:30 Uhr Do 09:00 – 12:30 Uhr Im ehemaligen Rhein-Neckar-Hotel Heinrich-Lanz-Ring 2, Viernheim Öffnungszeiten Integrationsbüro der Helping Hands Leitung: Kibreab Habtemichael Di 13:00 – 17:00 Uhr Do 13:00 – 17:00 Uhr Fr 11:00 – 13:00 Uhr Kirschenstraße 52 [email protected] Telefon: 06204 6011-576 Integrationsbereiche Steuerungsgruppe gegründet Monatlich lädt Bürgermeister Matthias Baaß zum runden Tisch ins Rathaus ein, damit wesentliche Absprachen zum Thema Integration stattfinden können. Neben Jobcenter und Lernmobil sind auch die Mitarbeiter der Stadt Viernheim und unsere Projektgruppe „Ich bin ein Viernheimer“ vertreten. Sprachliche Integration In 15 Integrationskursen sind zurzeit 153 Geflüchtete in Deutschkursen organisiert. In drei weiteren Sprachkursen sind 45 Flüchtlinge die noch keine Anerkennung haben. Berufliche Integration Unsere Vermittlungsbemühungen zeigen Erfolge: Wir haben 2 Geflüchtete in eine Qualifizierungsmaßnahme vermittelt mit anschließender Ausbildung zum Metallbauer bzw. Verkäufer oder Lagerist. Ein Syrer wurde in ein Praktikum mit anschließender Weiterqualifizierung vermittelt. Ein Eritreer wurde in einen Vollzeitjob in einen Fahrzeugpflegebetrieb vermittelt. Vermittlung durch eine Tandempartnerin: Einen jungen Syrer in Ausbildung zum Verkäufer, einen jungen Syrer in Ausbildung in Zimmereibetrieb. Gespräche mit Elektrofirma geführt wegen Arbeitsplätzen für 2 Elektrohelfer. Ist noch nicht entschieden. Lernmobil e.V. Larysa Kay-Kulakowski [email protected] Telefon: 06204 3057255 Berufliche Integrationslotsen gesucht Derzeit leben rund 460 Geflüchtete in Viernheim die in verschiedenen Sprachkursen die deutsche Sprache erlernen. Im kommenden Jahr werden ca. 70 Geflüchtete das Niveau B1 erreicht haben. Viele Geflüchtete haben schon jetzt den Wunsch in ein Arbeitsverhältnis vermittelt zu werden. Die Koordination der beruflichen Integration erfolgt über das Sozialbüro im Rhein-Neckar-Hotel benötigt aber Unterstützung, um diese Aufgabe leisten zu können. Vor diesem Hintergrund suchen wir ehrenamtliche Mitarbeiter mit eigener Erfahrung in der Berufs- und Arbeitswelt, um Flüchtlinge auf ihrem Weg in Arbeit bzw. Ausbildung zu begleiten und zu unterstützen. Interessierte Ehrenamtliche sind herzlich eingeladen zu einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, den 10. November um 18.30 Uhr im Ratssaal des Rathauses. Offene Sprechstunde für Sprachkurs-Interessenten des Vereins Lernmobil Erstanmeldung und Sprachberatung dienstags 14:00-16:00 Uhr Am Schlangenpfad 3 68519 Viernheim Selbstorganisation / Helping Hands Im November werden wir zu einer politischen Bildungsfahrt nach Berlin reisen. Auf Einladung von Christine Lambrecht, MdB, werden wir uns das politische Berlin erklären lassen, um in Viernheim allen Geflüchteten davon zu berichten. Jeden Dienstag machen wir zusammen mit Anke Winkler und Annette Reinhardt-Klee einen Hausbesuch in der Bunsenstraße, um die Bewohner bei ihren Anliegen mit Rat und Tat zu unterstützen. Newsletter „Ich bin ein Viernheimer“ Arbeitskreis Soziales Gonca Karagöz [email protected] Telefon: 06204 3057293 oder 0176 54714512 Carmen Tomaszewski [email protected] 0171 8382403 Anke Winkler [email protected] Telefon: 0178 2822926 Arbeitskreis Berufliche Integration Annette Reinhardt-Klee [email protected] Tel. 0172 6179429 Makerspace – Holz, Radund Computerwerkstatt Jeden Dienstag 18:00 Uhr im Sozialzentrum, Zugang über Vogelpark. Achtung: Oktober geschlossen wegen Umbau Wolfgang Klee [email protected] Wenn Sie den Newsletter regelmäßig erhalten wollen, schicken Sie einfach eine kurze Mail an [email protected] Spende für die Integrationsarbeit Spendenkonto: Katholisches Sozialzentrum Viernheim Sparkasse Starkenburg IBAN DE68 5095 1469 0013 3892 13 Spendenquittungen können ausgestellt werden. Artikel, Infos und Termine für den nächsten Newsletter senden Sie bitte an [email protected] Am 22.Oktober treffen wir uns zum 6. Workshop um die Arbeit für das Jahr 2017 zu planen. Soziale Integration Ferienangebot für Kinder von Geflüchteten Die Ballschule Tayfun (Familie Karagöz) hat in Kooperation mit Lernmobil in den Sommerferien verschiedene Angebote gemacht: Minigolf, Heidelberger Zoo, Waldschwimmbad und Kletterwald. Sie waren auch mehrere Male auf dem Sportpark West. Dort wurde unter anderem Fußball gespielt und jede Menge Sport gemacht. Lustig war immer am Schluss die Kneipanlage. PfiVV Ab 26.11.2016 bieten wir eine neue Sprechstunde in der Gemeinschaftsunterkunft Bunsenstraße an. Hier können Geflüchtete jeweils mittwochs von 16:00 Uhr bis 17:00 Uhr mit ihren Anliegen vorstellig werden. Unsere Vermittlerin heißt Frau Almaz HAGOS, sie kommt aus Eritrea und spricht Tigrinya, Amharisch und Arabisch. Ihre Sprechstunde im Support Office in der Friedrich-Ebert-Str. 8a (TiB – Treff im Bahnhof) ist dienstags von 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr. Mikrokredite Zwei private Kreditgeber haben die Kaution und die erste Miete eines Studenten übernommen damit er seine Wohnung beziehen konnte. Die erste Miete konnte direkt nach der Auszahlung des Bafög-Antrages zurückerstattet werden. Die Mietkaution wird nun in Raten abgezahlt. Danke an alle Unterstützer. Haus des Lebens Wir werden am 19.10.2016 eine kostenlose Kinderbücherausgabe für alle Asylbewerberkinder und die Kinder unserer Kunden der Kinderkleiderkammer "Jacke wie Hose" von 14.00 bis 17.00 Uhr im Haus des Lebens in der Kirschenstr. 52 veranstalten. Yogakurs für Viernheimer und Geflüchtete Findet ab sofort wöchentlich im Rhein-Neckar-Hotel statt. Nähere Informationen bei Anke Winkler. Familiennachzug Wer Hilfe sucht zum Thema Familiennachzug von Geflüchteten wird hier fündig: www.steyrconsult.de/de/downloads. Herr Steyrleuthner ist ehrenamlich in unserem Projekt "Ich bin ein Viernheimer" tätig. Newsletter „Ich bin ein Viernheimer“ Rückblick auf den Tandemstammtisch am 21.09.2016 Wer sich auf einen rein informativen Abend eingestellt hatte, der hatte sich gründlich getäuscht. Die für das Rhein-Neckar-Hotel zuständige Sozialarbeiterin, Frau Herwig, erzählte sehr unterhaltsam aus dem Leben eines mit Flüchtlingsaufgaben betrauten Sozialarbeiters. So erfuhren die Zuhörer, dass ca. 170 Menschen momentan im Rhein-Neckar-Hotel untergebracht sind. Einige wenige in Einzel- bzw. Zweibettzimmern, der Rest in 3- und 4-Bettzimmern. Die Aufgabe der Sozialarbeiter ist nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Betreuung jedes einzelnen. So sind Probleme wegen Sprachkursen genauso zu lösen, wie die Klärung verpasster Termine beim Jobcenter und damit einhergehender Leistungskürzungen. Es müssen Anträge ausgefüllt werden, Streitigkeiten geschlichtet und es muss für Ordnung und Sauberkeit gesorgt werden. Da diese Sauberkeit speziell im Treppenhaus und im Foyer mittlerweile sehr zu wünschen übrig lässt, wurden die Hausbewohner dazu verpflichtet, in den nächsten Tagen beim Streichen mitzuhelfen. Wer sich drückt bekommt außer dem Geld, das er für die Farbe ohnehin zahlen muss, noch einen weiteren Obolus abgezogen. Frau Herwig machte deutlich, wie wichtig es ist, diese zum größten Teil junge Menschen an die Hand zu nehmen, um ihnen zu helfen sich in Deutschland zu recht zu finden. Täglich stehen sie vor Herausforderungen, die sich ihnen in einer fremden Kultur stellen. Besonders die Sozialarbeiter sind tagtäglich damit konfrontiert, dass diesen Menschen oft das Verständnis für Dinge und Gepflogenheiten fehlt, die für uns Deutsche völlig selbstverständlich sind. Von Pünktlichkeit über Müllentsorgung, Respekt und Rücksichtnahme bis hin zur Gleichberechtigung von Mann und Frau und anderen Werten, über die wir zum Teil gar nicht mehr nachdenken, geht der Katalog dessen, was für die geflüchteten Menschen völlig neu ist. Teils ist es der anderen Kultur, aber oft auch dem Alter dieser jungen Menschen geschuldet, dass hier Aufklärung und Unterstützung wichtig ist. Sozialkaufhaus „Topf und Deckel“ wird hergerichtet
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