mehr auf seite 210 - Deutsche Diabetes Gesellschaft

05.2016
Oktober 2016 | 8. Jahrgang
rnberg
r 2016 | Nü
11./12. Novembe
MEHR AUF SEITE 210
Programm-Infos unter
www.herbsttagung-ddg.de
DEUTSCHER WERBERAT
LEHNT BESCHWERDE AB
GUTE PATIENTENVERSORGUNG BEDROHT
NEUE ERKENNTNISSE BEIM
GESTATIONSDIABETES
DDG und foodwatch forderten Stopp
der Coca-Cola-EM-Werbekampagne
DDG & DGIM kritisieren Ökonomisierung im Gesundheitswesen
Risiko für Diabetes der Mutter wird
durch Stillen reduziert
www.ddg.info
Berichte aus dem Vorstand
203Editorial
Das aktuelle Interview
204
Über das Austarieren zwischen Nutzen
und Schaden bei der Pharmakotherapie
Mitteilungen
208 Abschied von einem engagierten Kämpfer
für die soziale Teilhabe von Menschen mit
Diabetes
210
Diabetes Herbsttagung 2016: „Diabetes und
Familie: Vorbeugen – Erkennen – Entlasten“
212
DDG und foodwatch forderten Stopp von
Coca-Cola EM-Kampagne
213
DDG und foodwatch legten Einspruch beim
Deutschen Werberat ein
215
DGIM und DDG: Ökonomisierung schwächt
die Patientenversorgung
217 Schwangerschaftsdiabetes wird jetzt früher
erkannt – Experten fordern intensivere
Prävention
219 Schnellerer Wundverschluss durch Hyperbare
Sauerstofftherapie (HBO) ist nicht ausreichend
belegt
Inhalt
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
224
Antikörper verraten, wie schnell Kinder
an Typ-1-Diabetes erkranken
226
Stillen verändert den mütterlichen Stoffwechsel
und schützt bis zu 15 Jahre vor Diabetes
228
Wenn die Gene bei „Non-Respondern“
nicht mitlaufen
229
Neuer Ansatzpunkt für Regenerative Therapien
231
DIfE – DEUTSCHER DIABETESRISIKO-TEST
aktualisiert und für mobile Endgeräte optimiert
233 „Freder1k-Studie in Sachsen“ erkennt
das Typ-1-Diabetes-Risiko bereits bei
Neugeborenen
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
235
Frauen mit Diabetes: Bei instabilen
Blutzuckerwerten Zyklus beobachten
236
Vegane Ernährung kann Stoffwechsel
verbessern, Diabetes aber nicht heilen
238
Diabetes besser managen und besser leben
239
diabetesDE fordert Bewegungspause
im Bundestag
240
Illumination in Köln zum Weltdiabetestag
Seminare / Weiterbildung / Fortbildung
220
DDG zertifiziert das Klinikum Ansbach:
für Diabetespatienten geeignet
241
221
Erfahrungsbericht: Weiterbildung zur
Diabetesassistentin erfolgreich abgeschlossen
242
Diabetes-Pflegefachkraft DDG (Langzeit)
242
Diabetesberater/in DDG
222
Die AG Diabetologie und Endokrinologie
Rheinland-Pfalz e. V. (ADE) stellt sich vor
244
Diabetesassistent/in DDG
247
Wundassistent/in DDG
248
Podologe/in DDG
249
„Kommunikation und patientenzentrierte
Gesprächsführung in der Diabetologie“
250
Fachpsychologe/in DDG
252
„Klinische Diabetologie“ DDG
Diabetes-Pflegefachkraft DDG (Klinik)
253Impressum
5/2016 | DDG Informationen
201
Berichte aus dem Vorstand
Editorial
Liebe Mitglieder der DDG,
ab Oktober haben Versicherte, die
mehr als drei verordnete Medikamente einnehmen, einen Anspruch
auf einen Medikationsplan. Das ist
ein wichtiger Schritt in die richtige
Richtung, denn die Problematik der
Wechselwirkungen von Arzneien ist
allen Experten schon lange bewusst
und nur ca. 80 Prozent unserer Patienten erhielten 2015 nach einer Untersuchung solche Medikationspläne.
Mit dem Mitte August bekannt gegebenen „Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland“ reagiert das
Bundesministerium für Gesundheit
(BMG) jetzt auf diesen offensichtlichen Missstand: In Deutschland leiden zwei Drittel der Menschen über
65 Jahre an drei oder mehr chronischen Krankheiten – sie sind multimorbide. Schätzungsweise rund
DDG Informationen | 5/2016
250 000 Krankenhauseinweisungen
jährlich seien auf vermeidbare Medikationsfehler zurückzuführen, so das
BMG. Mit dem Aktionsplan wird nun
eine Grundlage geschaffen, Medikationspläne verbindlich und umfassend
einzuführen und damit auch die
Kommunikation der beteiligten Ärztegruppen untereinander und mit
den Patienten zu verbessern.
Wir haben dies zum Anlass genommen, um uns im „aktuellen Interview“ mit dem Thema „Diabetes,
Multimorbidität und Medikamente“
zu befassen und darüber mit Herrn
Professor Dr. med. Harald H. Klein,
Vorsitzender des Ausschusses Pharmakotherapie des Diabetes der DDG,
gesprochen. (s. Seite 204 ff.)
Die DDG engagiert sich nicht nur
dafür, die Diabetestherapie kontinuierlich zu verbessern, sondern setzt
sich auch aktiv für Prävention ein. Sicherlich erinnern Sie sich, dass wir in
der letzten Ausgabe an dieser Stelle
über den DFB und sein SponsoringKonzept der Fußball-Europameisterschaft 2016 berichteten. Die DDG
hatte in einer Pressemitteilung kritisiert, dass der DFB als Hauptsponsoren der Fußball-EM in Deutschland
Coca Cola, McDonaldʼs und Ferrero
auserkoren hatte. Ende Juni haben
wir zusammen mit der Verbraucherorganisation foodwatch darüber eine
Beschwerde beim Deutschen Werberat eingereicht und einen Stopp der
Werbekampagne auf Cola-Dosen gefordert. Unsere Haltung dazu ist klar
und begründet: Flüssiger Zucker in
Form von Cola und Limonaden ist besonders gefährlich – gerade für Kinder und Jugendliche, die mit FußballIdolen auf Cola-Dosen leicht motiviert werden, die zuckrige Brause zu
trinken (s. S. 212). Der Deutsche Werberat hat unsere Beschwerde kurze
Zeit später mit sehr eigenartigen Begründungen abgewiesen. Unter anderem meinte dieser, die Coca-ColaEM-Werbung richtete sich nicht explizit an Kinder, sondern in erster Linie an Erwachsene. Dies könne man
auch daran sehen, dass vor allem Erwachsene in Fußballstadien gingen
und die EM-Spiele erst um 21 Uhr im
Fernsehen übertragen würden – Kinder also gar keine Zuschauer seien.
Die DDG hat darauf in angemessener,
aber deutlicher Weise reagiert
(s. S. 213 f.). Eine Meinungsänderung
des Werberats wäre im Sinne der
Verbraucher wünschenswert gewesen, war jedoch nicht erwartbar. Die
DDG ist mit dem Ergebnis trotzdem
zunächst zufrieden: Denn nur „steter
Tropfen höhlt den Stein“ und was
ebenfalls wichtig ist: Die Medien haben unsere Position sehr positiv aufgegriffen!
Möglichkeiten der Prävention und
Therapie der Diabeteserkrankung
stehen vom 11. bis 12. November auf
der Agenda der Diabetes Herbsttagung 2016. An diesen zwei Veranstaltungstagen werden sich mehr
als 4000 Ärzte und Mitglieder des
Diabetes-Behandlungsteams
zur
fachlichen Weiterbildung in Nürnberg treffen. Neben zahlreichen interdisziplinären Symposien und
Workshops runden gesundheitspolitische Podiumsdiskussionen, Fortbildungsveranstaltungen für Diabetesberaterinnen und ‑assistentinnen sowie Angebote für den diabetologischen Nachwuchs das Programm ab.
Die diesjährigen Herbsttagung steht
unter einem besonderen Motto: „Diabetes und Familie“. Professor Dr. med.
Klaus Badenhoop hat ein Programm
zusammengestellt, das ausloten will,
wie es gelingen kann, Patient, Partner, Eltern und Geschwister gemeinsam in die Therapie einzubinden,
denn – das ist die zugrundeliegende
Erkenntnis – in diesem Zusammenspiel lässt es sich besser mit der
Krankheit umgehen und die Therapie
wird erfolgreicher. Über weitere
spannende Themen und Highlights
der Herbsttagung informiert Sie der
Beitrag auf S. 210 f. „Nämberch“ –
wie die Franken sagen – ist darüber
hinaus ein attraktiver Kongressstandort mit einer zauberhaften mittelalterlichen Altstadt und zahlreichen
Museen, die es zu besuchen lohnt.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre und freue mich auf Sie in
Nürnberg!
Ihr
Prof. Dr. med. Baptist Gallwitz
203
Das aktuelle Interview
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Ein Gespräch mit Professor Dr. med. Harald H. Klein
Über das Austarieren zwischen Nutzen
und Schaden bei der Pharmakotherapie
DI: In Deutschland leiden zwei Drittel der
Menschen über 65 Jahre an drei oder
mehr chronischen Krankheiten. Häufig
ist es die Kombination „Bluthochdruck,
Fettstoffwechselstörung und Diabetes“
– davon sind fast 9 Prozent betroffen, so
die Ergebnisse einer Untersuchung des
Forschungsverbundes MultiCare 2014.
Betrifft Multimorbidität nur ältere Patienten mit Typ 2 Diabetes und welche
anderen Erkrankungen treten bei diesen
Älteren außer den oben genannten auf?
Quelle: Bergmannsheil
Prof. Klein: Multimorbidität heißt ja
eigentlich nur das gleichzeitige Bestehen mehrerer Krankheiten bei einer
einzelnen Person, und natürlich
nehmen Mehrfacherkrankungen mit
dem Alter zu. Nimmt man diese Definition, gibt es natürlich auch jüngere
Patienten mit Multimorbidität. In der
Regel wird der Begriff aber eher für
im Alter vorliegende Krankheiten
verwendet, die chronisch und irreversibel sind, und in ihren Krankheitsfolgen und damit verbundenen
Funktionseinschränkungen
sowie
den erforderlichen Arzneimitteltherapien in komplexer Weise ineinan-
Harald H. Klein
204
der greifen. Zum zweiten Teil der Frage: „Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Diabetes“ treten natürlich
häufig miteinander auf und sind Teil
des sogenannten Metabolischen Syndroms. Multimorbidität bei älteren
Patienten mit Typ-2-Diabetes kann
natürlich sehr vieles bedeuten: Einerseits die Folgeerkrankungen wie diabetisches Fußsyndrom, dialysepflichtige Niereninsuffizienz, Erblindung,
Herzinfarkt, alles Dinge, die natürlich
auch die Behandlung erschweren.
Andererseits können selbstverständlich Patienten mit Typ-2-Diabetes
auch alle anderen Erkrankungen, die
im Alter vermehrt auftreten, zusätzlich zum Diabetes bekommen. Das
heißt beispielsweise Osteoporose,
rheumatische Erkrankungen, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, bösartige Krebserkrankungen
usw.
DI: Welche besonderen Herausforderungen ergeben sich aus der Multimorbidität für die Behandlung?
Prof. Klein: Je mehr Erkrankungen ein
Patient hat, umso eingeschränkter
sind die Therapiemöglichkeiten für
die einzelnen Erkrankungen, einerseits aufgrund der Kontraindikationen und andererseits deshalb, weil
Medikamente, die für die eine Erkrankung gut sind, für die andere Erkrankung schlecht sein können. Man
denke nur an die Notwendigkeit
einer Glukokortikoid-Therapie und
der Konsequenz dieser Therapie für
die Diabeteseinstellung. Ein grundsätzliches Problem darüber hinaus
ist, dass multimorbide Patienten ja
teilweise viele verschiedene Medikamente einnehmen und wir über deren Interaktion nicht genügend wissen.
DI: Welche Diabetesmedikamente stehen derzeit für die Behandlung des Dia-
betes zur Verfügung und welche Erkenntnisse gibt es über die Wechselwirkung
mit häufig eingesetzten Arzneien zur
Blutdruck- oder Cholesterinsenkung?
Prof. Klein: Ich beginne mal mit Insulin, welches als körpereigene Substanz was Wechselwirkungen betrifft
eher unproblematisch sein sollte, alle
anderen Medikamente können prinzipiell Wechselwirkungen aufweisen.
Im Rahmen der Medikamentenzulassung werden wichtige mögliche Interaktionen untersucht und in den
Fachinformationen beschrieben. Bei
den vielen Medikamenten und möglichen Interaktionen kann ich hier
nur Beispiele nennen, so kann unter
Glibenclamid bei gleichzeitiger ACEHemmer-Gabe das HypoglykämieRisiko steigen. Diuretikagabe kann
durch Verschlechterung der Nierenfunktion das Laktat-Azidose-Risiko
unter Metformin steigern. Exenatide
kann beispielsweise den Spiegel von
Statinen beeinflussen, sodass in der
Fachinformation empfohlen wird, die
Blutfette zu kontrollieren und die Dosis ggf. anzupassen. Auch die verzögerte Magenentleerung kann bei
GLP1-Mimetika und DPP4-Hemmern
die Resorption anderer Arzneimittel
verändern. Bei SGLT2-Inhibitoren ist
zu beachten, dass der diuretische Effekt von Diuretika und damit das Risiko für eine Dehydrierung und Hypotonie erhöht werden. Statine können umgekehrt die Blutzuckereinstellung verschlechtern – bei entsprechender Indikation wird man
dennoch nicht auf sie verzichten. Bitte betrachten Sie dies nur als beispielhafte und wahrscheinlich nicht vollständige Aufzählung von Wechselwirkungen von Diabetesmedikamenten mit häufig eingesetzten Arzneien
zur Bluthochdruck- oder Cholesterinsenkung, im Einzelfall ist es notwendig hier die Fachinformationen zu
lesen.
DDG Informationen | 5/2016
www.ddg.info
Das aktuelle Interview
Prof. Klein: Spätkomplikationen betreffen vor allem Niere, Auge, Herz,
Nerven, Gefäße. Was die mikrovaskulären Komplikation betrifft ist sicherlich eine gute Blutzuckereinstellung
wichtig, die diabetische Nephropathie lässt sich in ihrem Verlauf mit
Medikamenten, die das Renin-Angiotensin-System hemmen, zumindest
verlangsamen. Und es gibt jetzt neue
Daten zu Empagliflozin, die zeigen,
dass dieses Medikament das Fortschreiten einer diabetischen Nephropathie aufhalten kann. Bei den makrovaskulären Veränderungen ist die
Kontrolle des Blutdrucks und der
Blutfette wichtig, glücklicherweise
haben wir jetzt hier ja mit EMPA‑REG
und LEADER Studien, die positive Effekte auch für Diabetesmedikamente
zeigen.
DI: Diabetespatienten erleben zu Beginn
der Erkrankung meist keine belastenden
Einschränkungen. Durch die Medikamenteneinnahme kann es aber durchaus
zu Hypoglykämien, Pankreatitiden oder
Herzinsuffizienz kommen. Nach welchen
Kriterien erfolgt die Entscheidung „Nutzen vs. möglicher Schaden“ durch eingesetzte Substanzen? Und wie bereitet der
Diabetologe seinen Patienten darauf
vor?
Prof. Klein: Diese Frage kann ich natürlich nicht erschöpfend beantworten. Normalerweise kann man einen
milden asymptomatischen Typ-2Diabetes mit Medikamenten behandeln, die wenig Nebenwirkungen aufweisen. Das Medikament der ersten
Wahl ist ja in der Regel Metformin,
welches keine Hypoglykämien verursacht und bis auf mögliche gastrointestinale Nebenwirkungen recht
gut vertragen wird. Ein Hypoglykämie-Risiko besteht ja im Wesentlichen nur unter einer Therapie mit
Sulfonylharnstoffderivaten oder Insulin, und diese Medikamente gibt
man ja in der Regel erst dann, wenn
die Erkrankung fortgeschritten ist
DDG Informationen | 5/2016
Quelle: Thieme Verlagsgruppe/Thomas Möller
DI: Zu den großen Herausforderungen
des Diabetes gehören die mikro- und
makrovaskulären Komplikationen. Was
sind die häufigsten Spätkomplikationen
und welche therapeutischen Ansätze
gibt es, diese zu verhindern?
Der Arzt sollte den Patienten über mögliche Risiken umfassend aufklären;
Kontraindikationen sind zu beachten und bei entsprechenden Symptomen
muss schnell reagiert werden.
und die Zuckerwerte
so hoch wären, dass
Spätkomplikationen,
auch hyperosmolares
erhöht ist.
ohne Therapie
das Risiko für
Infekte oder
Koma deutlich
Ob ein erhöhtes Pankreatitisrisiko
unter Inkretinmimetika existiert,
wird kontrovers diskutiert. Wenn es
vorhanden ist, ist es gering. Wichtig
ist, den Patienten über dieses und andere mögliche Risiken zu informieren, die Kontraindikationen zu beachten und bei entsprechenden
Symptomen zu reagieren. Ob Herzinsuffizienz ein Thema ist, ist ebenfalls kontrovers. Sie sprechen da eine
Studie mit Saxagliptin an, bei der die
Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz häufiger war. Bei anderen Studien mit DPP4-Hemmern ist dies so
nicht reproduziert worden. Die Frage
„Nutzen versus möglicher Schaden“
muss ja letztlich bei jedem Medikament beantwortet werden, es gibt ja
auf dieser Welt wahrscheinlich kein
nebenwirkungsfreies Medikament.
Umso wichtiger ist daher, dass in Studien der Nutzen belegt werden kann.
DI: Zur „individualisierten Therapie“ gehört neben einer speziell auf den einzelnen Patienten abgestimmten Medikation
noch ein weiterer wichtiger Bereich: die
Therapietreue. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 50 Prozent der verordneten Medikamente nicht eingenommen werden. Was bedeutet das für den
Therapieerfolg?
Prof. Klein: Wie gut es mit der Therapietreue steht, kann man ja an sich
selber testen, wenn man mal für eine
Woche beispielsweise ein Antibiotikum regelmäßig einnehmen soll.
Dass tatsächlich 50 Prozent der verordneten Medikamente nicht eingenommen werden, wage ich allerdings
zu bezweifeln. Was das beim Diabetes
für den Therapieerfolg bedeutet, ist
eigentlich recht einfach, man wird es
am HbA1c sehen. Unschön wäre,
wenn es dann aufgrund der Nichteinnahme des ersten Medikaments zu
einer zu frühen Therapieeskalation
käme. Ich glaube aber, dies lässt sich
durch eine entsprechende Kommunikation mit dem Patienten vermeiden.
DI: Zur Behandlung des Diabetes gehören nicht nur Medikamente, sondern
auch Empfehlungen zur „Lebensführung“, also vor allem zu Ernährung, Bewegung und Alkohol- und Zigarettenkonsum. Wie schätzen Sie die Adhärenz
und Wirksamkeit ein?
205
www.ddg.info
Quelle: Thieme Verlagsgruppe/Michael Zimmermann
Das aktuelle Interview
Multimorbide Patienten nehmen mitunter viele verschiedene Medikamente
ein, über deren Interaktion noch nicht genügend bekannt ist.
Prof. Klein: Es gibt Untersuchungen
dazu, dass die veränderte Lebensführung sehr effektiv sein kann. In der
täglichen Praxis ist die Adhärenz und
damit die Wirksamkeit jedoch deutlich geringer.
DI: Mitte August hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) einen „Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland“ be-
206
kanntgegeben. Die darin aufgeführten
Maßnahmen sollen dem sicheren Umgang mit Arzneimitteln dienen und unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen verhindern. Ab Oktober haben Versicherte, die mindestens drei verordnete
Arzneimittel anwendet, einen Anspruch
auf einen Medikationsplan. Wie bewerten Sie diesen Vorstoß? Was bedeutet
das für Diabetespatienten?
Prof. Klein: Zumindest nach meiner
Erfahrung haben die Diabetespatienten, die ich kenne, bereits jetzt einen
Medikationsplan. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass natürlich
die Insulinmedikation, beispielsweise
bei einem intensiviertem Schema,
nicht in einem allgemeinen für andere Medikamente entwickeltem Schema abbildbar ist. Hier wird es insbesondere bei EDV-basierten Medikationsplänen wichtig sein, die Expertise der DDG mit einzubringen.
Vielen Dank für das Gespräch!
Prof. Dr. med. Harald. H. Klein
Direktor der Medizinischen Klinik I –
Allgemeine Innere Medizin,
Endokrinologie und Diabetologie
sowie Gastroenterologie
und Hepatologie
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
44789 Bochum
Tel.: 0234/302-6405 (Sekretariat)
E-Mail: harald.klein@bergmannsheil.
de
DDG Informationen | 5/2016
Mitteilungen
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Nachruf auf Hermann Finck
Abschied von einem engagierten
Kämpfer für die soziale Teilhabe
von Menschen mit Diabetes
Dr. med. Hermann Finck, langjähriger Vorsitzender des Ausschusses Soziales und Ehrenmitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), ist nach langer, schwerer Krankheit am 14. Juli
2016 in Hünfeld gestorben. Mit ihm geht ein Mensch, der sich wie
kaum ein anderer für die sozialen Belange von Menschen mit Diabetes eingesetzt hat und Enormes bewegen konnte.
█
208
men mit Leo Malcherczyk verfasste
und das über viele Jahre als Standardwerk galt. Nicht zuletzt auch aufgrund
seiner eigenen Diabeteserkrankung
hat er die Bedeutung der sozialmedizinischen Dimension des Diabetes für
die Betroffenen sehr früh erkannt. Im
Rahmen seiner beruflichen Weiterbildung zum Amtsarzt/Facharzt für
öffentliches Gesundheitswesen hat
er sich daher mit dem Thema der sozialmedizinischen Aspekte des Diabetes sehr intensiv befasst.
Seit 1988 war er Mitglied des Ausschusses Soziales der Deutschen Diabetes Gesellschaft, dessen Vorsitz er
mehrfach und über einen Zeitraum
Quelle: privat
Dr. med. Hermann Finck, 1947 geboren, studierte Humanmedizin an den
Universitäten in Würzburg und Düsseldorf. Nach seinem Staatsexamen
1973 approbierte er ein Jahr später
als Arzt. An der Universität in Bochum, am Klinikum Fulda und in der
Diabetesklinik Bad Oeynhausen bildete er sich im Fach lnnere Medizin,
Radiologie und Nuklearmedizin weiter. 1979 promovierte er mit dem
Thema „Vergleichende Untersuchungen mit dem oralen Antidiabetikum
Glibenclamid und tolbutamidähnlichen Sulfonamidderivaten bei der
ambulanten Therapie von Altersdiabetikern“. Seine Facharztanerkennung für Innere Medizin erhielt er
im Jahr 1982; darüber hinaus führte
er die Zusatzbezeichnung „SoziaImedizin“. Von 1986 bis 2006 arbeitete
er im öffentlichen Gesundheitswesen
des Kreisgesundheitsamtes Fulda,
dem er als leitender Medizinaldirektor ab 1988 vorstand. Seit dem Ausscheiden aus dem öffentlichen Dienst
war er in der Diabetesschwerpunktpraxis in Schenklengsfeld in Hessen
tätig.
Sein großes Engagement sowie
sein unermüdlicher Einsatz für die
sozialen Belange von Menschen mit
Diabetes lassen sich in wenigen Worten nicht vollständig beschreiben, geschweige denn angemessen würdigen: Sein Name stand stellvertretend
für das Thema „Diabetes und Soziales“, was nicht nur an dem gleichnamigen Buch lag, welches er zusam-
Hermann Finck.
von insgesamt fast zehn Jahren innehatte, zuletzt bis 2012. Über viele
Jahre engagierte er sich auch im Arbeitskreis „Arbeit und Soziales“ des
Deutschen Diabetikerbundes (DDB),
dort war er ab 2003 auch stellvertretender Bundevorsitzender. Daneben
übernahm er Funktionen und Ämter
in zahlreichen weiteren Organisationen, wie beispielsweise der Deutschen Diabetes Union (DDU). Für den
DDB bildete er Sozialreferenten aus,
die ihr Wissen in die einzelnen Landesverbände trugen und dort den
Mitgliedern aktive Unterstützung boten. In unzähligen Vorträgen, Symposien und Fortbildungsveranstaltungen gab er seine Erfahrungen und
sein Wissen an Kollegen, Diabetesberaterinnen und Patienten weiter.
Neben seinem Buch „Diabetes und
Soziales“ hat er an zahlreichen weiteren Publikationen mitgewirkt. Bekannt sind beispielsweise das Diabetes-Rechtsfragenbuch, welches er
zusammen mit Oliver Ebert verfasste
oder das Kapitel Soziales im Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes,
für welches er seit vielen Jahren zusammen mit Reinhard Holl und Oliver Ebert verantwortlich zeichnet.
Meilensteine im Bereich „Diabetes
und Soziales“, an deren Erreichen er
über viele Jahrzehnte maßgeblich beteiligt war, sind der Abbau von Diskriminierungen von Menschen mit
Diabetes bei der Wahl und Ausübung
eines Berufes, beim Führen von Kraftfahrzeugen und die Verbesserungen
der sozialen Teilhabe. Es zählt auch
zu seinen Verdiensten, dass Betroffene heutzutage aufgrund einer Diabeteserkrankung kaum mehr mit Nachteilen rechnen müssen.
Wesentlich war seine Rolle bei der
Neugestaltung der Begutachtungsleitlinien für Kraftfahrer, die es vielen
Betroffenen ermöglicht hat weiter in
DDG Informationen | 5/2016
Mitteilungen
ihrem Beruf zu arbeiten, zu dem sie
einen Führerschein Gruppe 2 benötigen. Im Rahmen von individuellen
Gutachten hat er vielen Menschen
mit Diabetes geholfen, die ihren Führerschein verloren hatten, und ihnen
einen Weg gezeigt, wie sie diesen
wieder bekommen konnten. Hermann Finck war jemand, den man
immer anrufen durfte, und der immer weiterhelfen konnte und wollte;
niemals bekam man das das Gefühl,
zu stören oder mit Fragen zu nerven.
Die schönsten Momente im Umgang mit Diabetespatienten waren
für ihn immer dann gegeben, wenn
es ihm gelang, dem Betroffenen einen
Weg aufzuzeigen, dass mit und trotz
des Diabetes ein wichtiges Ziel erreicht werden kann – beispielsweise
ein (Traum-)Beruf realisierbar ist
oder Hindernisse, die sich diabetesbedingt ergeben hatten, abgebaut
werden konnten. Sein Wunsch und
Streben war, dass Menschen mit und
trotz des Diabetes ihre Lebensziele
erreichen und auf diese Weise ein
„fast normales“ Leben führen können.
Für sein großes Engagement und
seine Verdienste für die sozialen Belange für Menschen mit Diabetes
wurde Hermann Finck zum Ehrenmitglied der DDG ernannt. Im Jahr
2012 wurde er mit der GerhardKatsch-Medaille ausgezeichnet. Im
Rahmen der Zentralveranstaltung
des Weltdiabetestags 2014 im November in Berlin hat er die Ehrenmedaille des DDB erhalten. Ebenfalls in
2014 wurde er mit der Leo-Malcherczyk-Medaille geehrt. Sein Wirken wird uns Ansporn sein; wir werden ihm ein ehrendes Gedenken
bewahren.
Für den Ausschuss Soziales DDG
Oliver Ebert, Reinhard Holl, Eva Küstner, Peter Hübner, Wolfgang Schütt,
Friedhelm Petry
Mitteilungen
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Diabetes Herbsttagung 2016 in Nürnberg: Ausblick auf das Programm
„Diabetes und Familie:
Vorbeugen – Erkennen – Entlasten“
Am 11. und 12. November 2016 findet die 10. Herbsttagung
der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) im Nürnberg Convention Center statt. Tagungspräsident Professor Dr. med. Klaus
Badenhoop stellt die diesjährige Herbsttagung unter das Motto
„Diabetes und Familie: Vorbeugen – Erkennen – Entlasten“. Der
zweitägige Kongress in der Geburtsstadt Albrecht Dürers widmet
sich neuesten Forschungserkenntnissen und ihrer Umsetzung in
den Behandlungsalltag. Neben den medizinischen Aspekten des
Diabetes werden auch psychosoziale und gesundheitspolitische
Themen erörtert, die mit der Krankheit einhergehen.
█
Der Diabetes mellitus betrifft immer
auch die Familie. Durch Früherkennung können Diabeteserkrankungen
verhindert und Komplikationen vermieden werden. Eine gemeinsame
Bewältigung der erkrankungsbedingten Lebensveränderungen entlastet
Patienten und Familien. Diese Aspekte thematisieren verschiedene Symposien und Workshops im Rahmen
der Herbsttagung, zum Beispiel zur
Prävention des Gestationsdiabetes
bei adipösen Schwangeren, zur Früherkennung des Typ-1-Diabetes mellitus in Familien und auch zu familienorientierten Schulungsprogrammen.
Darüber hinaus werden die familiäre
Häufung des Typ-2-Diabetes sowie
seltene Diabetesformen im Fokus stehen. Ein Leben mit Diabetes mellitus
wird von vielen Menschen auch unter
hohen Anforderungen sehr gut bewältigt. Eine Podiumsdiskussion wird
sich daher besonderen Leistungen
von Menschen mit Typ-1-Diabetes
widmen. Die Diskutanten werden Erfahrungen, Herausforderungen und
Strategien im Hinblick auf ihre individuellen und sehr erfolgreichen Karrierewege teilen.
Auf der Herbsttagung werden traditionell neue wissenschaftliche Erkenntnisse und deren Umsetzung in
die Praxis vermittelt. In diesem Jahr
geht es dabei auch um die praktische
Bedeutung und die Perspektiven, die
210
sich aus kürzlich vorgestellten kardiovaskulären
Sicherheitsstudien
beim Typ-2-Diabetes ergeben. Hierzu
wird es nicht nur klinisch-praktische
Symposien, sondern auch gesundheitspolitische Veranstaltungen geben. „Schulung“ im Sinne des Empowerment für Patienten, aber auch als
Wissensvermittlung in der Gesellschaft im Rahmen von Prävention
und besserem Verständnis des Themas Diabetes für unterschiedliche
Berufsgruppen wird ebenfalls einen
breiten Raum einnehmen.
Eröffnungsveranstaltung
thematisiert (Über-)Lebenskunst
Die Diabetes Herbsttagung wird am
Freitag, den 11. November 2016 um
10 : 45 Uhr unter dem Titel „Ey! Wie
schmeckt der Coffee süße!“ in der
Frankenhalle 1/3 des Nürnberg Convention Center eröffnet. Der Titel des
Vortrages nimmt Bezug auf eine Arie
aus der sogenannten Kaffee-Kantate
von Johann Sebastian Bach. Die Musik
dieses Komponisten bewegt bis heute
sehr viele Menschen. Weit weniger
bekannt ist, dass Johann Sebastian
Bach während seines Lebens mit sehr
vielen Belastungen fertig werden
musste: Verlust-Erfahrungen, Versagung von Anerkennung und nicht zuletzt in seinem späteren Leben mit
schweren chronischen Erkrankungen. So nehmen mehrere namhafte
Musikwissenschaftler an, dass Bach
auch von einem Altersdiabetes geplagt wurde. Wie hat es Bach geschafft, angesichts dieser Belastungen für uns Musik zu hinterlassen,
die die Menschen bis heute tief bewegt, erfreut, manchmal auch tröstet? Aus salutogenetischer Sicht soll
untersucht werden, welche Persönlichkeitseigenschaften Bach als Überlebenskünstler auszeichneten. Anhand von Musikbeispielen kann das
auch für uns Heutige sinnlich erfahrbar werden, mit der Perspektive unsere Patientinnen und Patienten in
ihrer Überlebenskunst zu unterstützen und zu stärken.
Den Eröffnungsvortrag hält Professor Dr. med. Peer Abilgaard. Er ist
Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Diplom-Gesangspädagoge und
Diplom-Instrumentalpädagoge.
Er
studierte Medizin an den Universitäten Köln und Paris, sowie Gesang
und Trompete an der Hochschule für
Musik und Tanz in Köln. Opernengagements führten den Countertenor
als Gastsolist an das Staatstheater
Darmstadt und die Opernhäuser in
Halle, Gera, Altenburg und Bonn. Seit
2010 ist er Chefarzt der Klinik für
Psychiatrie, Gerontopsychiatrie und
Psychotherapie am HELIOS-Klinikum-Duisburg. Daneben ist er Professor für Musikermedizin an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln.
Als Autor beschäftigt er sich mit resilienz- und würdeorientierten Ansätzen in der Psychotherapie, dem Stel-
DDG Informationen | 5/2016
Quelle: Fotolia/Tobias Arhelger
Mitteilungen
Vom 11. bis 12. November findet die Diabetes Herbsttagung in Nürnberg statt.
lenwert nonverbaler Psychotherapie
(speziell der Musiktherapie) und
einer ichstärkenden Musikpädagogik.
Neu: Schulungsforum
Vor 25 Jahren wurde es in Deutschland erstmals möglich, ambulante
Patientenschulungen für Menschen
mit Diabetes zu vergüten. Heute gibt
es zahlreiche Programme für verschiedene Therapieformen des Diabetes und seiner Folge- und Begleiterkrankungen. Erstmals findet auf
der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft das Schulungsforum statt. Autoren stehen für Fragen
zur Verfügung. Diabetesberaterinnen
können sich persönlich erkundigen,
wo und wie die Programme vergütet
werden und wo und wann Seminare
zu den Programmen angeboten werden. Auch für Autorinnen und Autoren ist die Ausstellung interessant.
Sie können Anregungen für Verbesserungen nutzen. Das Schulungsforum
befindet sich auf der Piazza, Level 1
DDG Informationen | 5/2016
des NCC Mitte und steht Interessenten von Freitag, 11. November 2016
bis Samstag, 12. November 2016 für
einen Besuch offen. Am Samstag, den
12. November 2016, findet von 12.15
bis 14.00 Uhr unter der Moderation
von Dr. Viktor Jörgens aus Düsseldorf
und Professor Dr. Bernhard Kulzer
aus Bad Mergentheim ein Rundgang
statt.
Die „Dürer-Stadt“ im Herzen
Bayerns
Nürnberg liegt im Regierungsbezirk
Mittelfranken des Freistaats Bayerns.
Mit rund 500 000 Einwohnern ist die
fränkische Metropole nach München
die zweitgrößte Stadt Bayerns und
gehört zu den 15 größten Städten
Deutschlands. Nürnberg ist eine
moderne Industrie-Großstadt und
Dienstleistungszentrum. Sie bietet
genau das, was Unternehmen wachsen lässt: kreative Köpfe, Lebensqualität auf höchstem Niveau und
ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis.
Hier entstehen seit Jahrhunderten
Innovationen. Vom ersten Globus
Martin Behaims bis zur Proportionslehre Albrecht Dürers, von der „Sozialen Marktwirtschaft“ Ludwig Erhards
bis zum MP3-Player der durch Fraunhofer entwickelt wurde. Bei den Patentanmeldungen liegt die Metropolregion Nürnberg in der absoluten
Spitzengruppe.
Mit der Geschichte Nürnbergs
kommen die Besucher ohne Umschweife in Kontakt: Viele Museen,
kostbare Zeugnisse aus der Vergangenheit und historische Kunstschätze
bilden eine reichhaltige Grundlage.
Und darauf aufbauend brodelt eine
lebendige Kunst- und Kulturszene.
Auch kulinarisch hat Nürnberg vieles
zu bieten. Vom fränkischen Wirtshaus über internationale Küche bis
zum Sternerestaurant reicht die kulinarische Bandbreite, das Ambiente ist
je nach Vorliebe rustikal, gemütlichromantisch oder urban gestylt.
Die Themenschwerpunkte
auf einen Blick:
l Familiärer Diabetes mellitus:
gezielt behandeln
l Diabetes und Fettstoffwechsel:
neue Medikamente
l Optimal vernetzt: Apotheken und
Diabetologen
l Psychosoziale Entlastung für Menschen und Familien mit Diabetes
l Neue Helfer: Diabetestechnologie
auf dem Prüfstand
l Neue Nachbarn: Diabetestherapie
transkulturell
l Neues aus der Forschung: Wichtiges von EASD und ADA
l Aktuelles zum diabetischen Fußsyndrom
l Knochen und Zähne bei Diabetes
mellitus: Therapieziele
l GLP-1 Analoga: neue Wirkungen
211
Mitteilungen
www.ddg.info
Beschwerde beim Deutschen Werberat
Deutsche Diabetes Gesellschaft
und foodwatch forderten Stopp
von Coca-Cola EM-Kampagne
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und die Verbraucherorganisation foodwatch forderten den sofortigen Stopp der Werbekampagne von Coca-Cola zur Fußball-Europameisterschaft
2016. Wegen des Verstoßes gegen drei grundlegende Verhaltensregeln für Lebensmittelwerbung reichten die Organisationen Beschwerde beim Deutschen Werberat ein – dem Selbstkontrollorgan der Werbewirtschaft. Mit den Gesichtern der deutschen
Nationalelf verlocke Coca-Cola Kinder zum Kaufen ungesunder
Zuckergetränke und trage damit zum Anstieg von Übergewicht,
Typ-2-Diabetes und anderen chronischen Krankheiten bei.
█
„Coca-Cola betreibt knallhartes Marketing auf Kosten der Kindergesundheit. Der Konzern wirbt mit den Idolen Müller, Schweinsteiger und Co.
für seine zuckrigen Cola-Getränke
und torpediert damit die Bemühungen zahlreicher Eltern und Lehrer,
Kinder für eine gesunde Ernährung
zu gewinnen. Wenn es der Deutsche
Werberat mit seinen selbst gesetzten
Verhaltensregeln ernst meint, muss
er dem Treiben von Coca-Cola ein
Ende setzen“, sagte Oliver Huizinga,
Experte für Lebensmittelmarketing
bei foodwatch.
Zur Fußball-EM prangten die Gesichter der deutschen Nationalspieler
auf Cola-Dosen nach dem Motto:
„Hol Dir das Team auf 24 Sammeldosen“. Die Aktion verstößt laut foodwatch und der Deutschen Diabetes
Gesellschaft gegen drei Verhaltensregeln des Deutschen Werberats über
die „kommerzielle Kommunikation
für Lebensmittel“: Erstens sei die
Kampagne eine „direkte Aufforderung zum Kauf oder Konsum an Kinder“. Zweitens nutze Coca-Cola das
besondere Vertrauen aus, das Kinder
212
Vertrauenspersonen wie den deutschen Fußball-Nationalspielern entgegenbringen. Drittens erschwere
die Kampagne das „Erlernen einer
ausgewogenen, gesunden Ernährung“. Zuckergetränke wie Coca-Cola
gelten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als unausgewogene Lebensmittel, für deren
Absatz Hersteller kein Kindermarketing betreiben sollten.
„Flüssiger Zucker in Form von Cola
und Limonaden ist besonders gefährlich. Schon eine Dose am Tag erhöht
das Risiko für Übergewicht und Typ2-Diabetes“, sagte DDG Präsident
Professor Dr. med. Baptist Gallwitz.
Und die Getränke sind geradezu Zuckerbomben. Die WHO empfiehlt, im
Idealfall nur fünf Prozent des täglichen Energiebedarfs durch Zucker
aufzunehmen. Das entspricht bei
einer erwachsenen Frau 25 Gramm
Zucker am Tag. Eine 0,5 Liter Flasche
Cola enthält mit 52 Gramm Zucker
mehr als das Doppelte.
Der Deutsche Werberat besteht
aus Akteuren der Werbewirtschaft.
Er entscheidet über Verstöße gegen
seinen eigens formulierten Verhaltenskodex, dazu gehören Regeln zu
Kinder- und Alkoholwerbung oder
sexistischer Werbung. 2015 kritisierte der Deutsche Werberat 114 Werbemaßnahmen. 97 Unternehmen beendeten ihre Werbung, sechs Firmen
änderten sie, elf Hersteller wurden
für ihre Werbung öffentlich gerügt.
Coca-Cola war Hauptsponsor der
EM 2016 und Premium-Partner des
Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Sowohl foodwatch und die Deutsche
Diabetes Gesellschaft als auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hatten den DFB bereits
aufgefordert, die Werbeverträge mit
den Junkfood-Konzernen Coca-Cola,
Ferrero und McDonaldʼs zu kündigen.
„Der DFB sollte sein SponsoringKonzept überdenken, um seiner Vorbildfunktion und gesellschaftlichen
Verantwortung gerecht zu werden“,
forderte DDG Präsident Professor
Gallwitz. Damit würde der DFB auch
nicht weiter gegen seine eigene Satzung verstoßen. Darin verpflichtet
sich der DFB zur „Förderung gesunder Ernährung (…) als gesundheitliche Prävention.“
Weiterführende Links:
Beschwerden der DDG und foodwatch beim Deutschen Werberat:
http://tinyurl.com/hlderpu
" E-Mail-Aktion von foodwatch an
den DFB: http://tinyurl.com/jr95l7r
Quellen und weiterführende Informationen:
" Verhaltensregeln für Lebensmittelwerbung des Deutschen Werberats:
https://www.werberat.de/lebensmittel
"
DDG Informationen | 5/2016
Mitteilungen
Deutscher Werberat weist Beschwerde gegen Coca-Cola-Kampagne zur Fußball-EM zurück
Deutsche Diabetes Gesellschaft
und foodwatch legten Einspruch ein
█
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█
DDG und foodwatch legten Einspruch gegen Entscheidung des
Deutschen Werberats zugunsten der EM-Kampagne von CocaCola ein.
Deutscher Werberat hatte zuvor Beschwerde von foodwatch
und der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) als unbegründet zurückgewiesen.
Sowohl Aktionspackungen mit Panini-Stickern als auch von Cola-Sammeldosen mit Fußballstars seien keine Kinderwerbung,
so der Werberat.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und die Verbraucherorganisation foodwatch legten Einspruch gegen ein Urteil des
Deutschen Werberats ein. Dieser hatte eine Beschwerde der Organisationen gegen die EM-Kampagne von Coca-Cola als unbegründet zurückgewiesen. Die strittigen Werbemaßnahmen, darunter
der Verkauf von Cola-Aktionspackungen mit Panini-Stickern und
Cola-Sammeldosen mit den Gesichtern der deutschen Nationalelf,
richteten sich nicht explizit an Kinder, sondern in erster Linie an Erwachsene, so die Erklärung. Fußballstars seien zudem keine Idole,
die vorrangig Kinder ansprechen. Das Sammeln von Panini-Bildern
der Nationalmannschaft sei vor allem ein Hobby von Erwachsenen,
schrieb der Werberat, das Selbstkontrollorgan der Werbewirtschaft. DDG und foodwatch bezeichneten die Argumentation als
absurd und legten Einspruch gegen die Entscheidung des Werberats ein.
„Der Werberat macht sich lächerlich!
Wenn Sammeldosen und Panini-Sticker mit Fußballstars keine Kinderwerbung sind, was dann? Das Urteil
lässt nur einen Schluss zu: Der Werberat schützt nicht die Kinder vor
Junkfood-Marketing, sondern das
Geschäftsmodell der Junkfood-Industrie“, erklärte Oliver Huizinga, Experte für Lebensmittelmarketing bei
foodwatch.
Fußballstars seien sehr wohl Idole
für Kinder, entgegneten foodwatch
und die DDG und verweisen auf
jüngste Umfragen, wonach Jungen
im Alter von 6 bis 12 Jahren „Fußballprofi“ als häufigsten Berufswunsch
angeben. Besonders die Panini-Sammelalben seien bei Kindern und Jugendlichen extrem beliebt. Mehrere
deutsche Schulen sahen sich in diesem Jahr gezwungen, das Stickertauschen auf dem Schulgelände zu
verbieten, weil kleine Kinder für
hohe Summen fehlende Sticker kaufen. Der Panini-Verlag hat seine Sammelheftchen laut Medienberichten
an insgesamt 2500 Schulen bundesweit direkt schicken lassen – zur kostenlosen Verteilung. Elternvertreter
und Schulleiter bezeichneten die Aktion als Lockvogelangebote und unzulässige Werbung.
Studien zeigen, dass Lebensmittelwerbung mit bei Kindern beliebten
Sportlern die Essenswahl von Jungen
beeinflussen. Zudem verweisen Marketing-Fachleute auf die Macht von
sogenannten Promotions, also Sammelaktionen oder Gewinnspiele. Promotions seien „vor allem im Kindermarketing ein sehr effektives
Kommunikationsmittel“, erklärt Cobra Youth, eine führende Agentur für
Kinder- und Jugendmarketing, auf
ihrer Webseite. Kinder seien bei Promotions maßgeblich in die Kauf-
Der Deutsche Werberat meint:
Das spricht Kinder nicht an.
DDG Informationen | 5/2016
213
„
www.ddg.info
Aus der Erklärung des Deutschen Werberats
vom 11. Juli 2016:
[…] Zunächst handelt es sich bei den
geprüften Werbemaßnahmen aus Sicht des
Deutschen Werberates nicht um Werbung,
die zielgerichtet Kinder anspricht. Die FußballEuropameisterschaft interessiert sicherlich
auch Kinder und Jugendliche. Sie richtet sich
aber in erster Linie an Erwachsene. So ist die
Mehrheit der Besucher in den Stadien erwachsen. Auch die Mehrheit der Fernsehzuschauer
bei Spielen, dies ergibt sich schon aus der
zeitlichen Gestaltung der einzelnen Spiele
(ab dem Viertelfinale fanden in der aktuellen
EM alle wichtigen Spiele um 21:00 Uhr
statt), ist erwachsen.
“
entscheidung ihrer Eltern mit einbezogen und begleiteten diese auch
meist beim Einkauf.
Die DDG und foodwatch kritisierten die EM-Kampagne als verantwortungsloses Kindermarketing. „Mit
den Gesichtern der deutschen Nationalelf verleitet Coca-Cola Kinder zum
214
Kaufen ungesunder Zuckergetränke
und trägt damit zur Entstehung von
Übergewicht, Typ-2-Diabetes und anderen chronischen Krankheiten bei“,
erklärte DDG Präsident Professor Dr.
med. Baptist Gallwitz. Die Organisationen kündigten an, gegen die Entscheidung des Deutschen Werberats
Einspruch einzulegen. Sie erneuerten
ihre Forderung, die EM-Kampagne
öffentlich zu rügen und ein wichtiges
Signal gegen Kindermarketing für
ungesunde Lebensmittel zu setzen.
„Mit dieser Entscheidung macht
sich der Deutsche Werberat unglaubwürdig. Er sollte seine Entscheidung
überdenken. Im Sinne der Transparenz fordern wir den Werberat auf,
die Stellungnahme von Coca-Cola zu
unserer Beschwerde zu veröffentlichen. Die Öffentlichkeit hat ein Recht
zu erfahren, wie das Selbstkontrollorgan zu seinem Urteil gekommen
ist“, sagte DDG Geschäftsführer Dr.
Dietrich Garlichs.
Quellen und weiterführende Informationen:
" Pressemeldung: Beschwerde von
foodwatch und DDG beim Deutschen
Werberat:
tinyurl.com/
jvbtf55
" Beschwerdeschreiben von
foodwatch und DDG an den Deutschen
Werberat: tinyurl.com/hozb292
" Antwortschreiben des Deutschen
Werberats: tinyurl.com/jybszoe
" Cobra
Youth zu „Promotions“:
tinyurl.com/gv46eqz
" Studien zu Lebensmittelwerbung
mit Sportlern: http://onlinelibrary.
wiley.com/doi/10.1111/j.20476310.2013.00169.x/abstract
" Infos zur Coca-Cola-EM-Kampagne:
tinyurl.com/zee58tb
DDG Informationen | 5/2016
Quelle: Fotolia/T. Tulik
Mitteilungen
Mitteilungen
Wie viel Kapitalstreben verträgt die Medizin?
DGIM und DDG: Ökonomisierung
schwächt die Patientenversorgung
Wenn die Klinik zum Wirtschaftsunternehmen wird und vor allem Gewinne erzielen soll, leidet die Qualität der Medizin und damit
vor allem der Patient. Wachsender Kostendruck und ökonomisch
orientierte Zielvorgaben an einen wirtschaftlichen Klinikbetrieb
beeinträchtigen Ärzte in der Ausübung ihres Berufes. In einem aktuellen Positionspapier hat die Deutsche Gesellschaft für Innere
Medizin e. V. (DGIM) die derzeitige Situation an deutschen Krankenhäusern analysiert und Lösungsvorschläge erarbeitet, die sie
gemeinsam mit der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) bei
einer Pressekonferenz am 14. Juli 2016 in Berlin erstmals vorstellte.
█
Zahlen“ schreiben zu müssen, ruht
dabei häufig auf den Schultern der
Ärzte. „Der Druck auf die ärztlichen
Berufsgruppen wächst, ihr ärztlichprofessionelles Handeln der Gewinnmaximierung des Krankenhauses unterzuordnen“, sagt Professor Dr. med.
Petra-Maria Schumm-Draeger, Vorsitzende der DGIM aus München. Für
behandelnde Ärzte führe das dazu,
Quelle: DGIM/Tim Flavor
Von Fehlanreizen im Vergütungssystem über die stetig wachsende Arbeitsbelastung beim medizinischen
Personal bis hin zur mangelnden
Finanzierung der „sprechenden Medizin“: Das Gesundheitswesen ist
zunehmend von betriebswirtschaftlichen Denkmustern und Management-Paradigmen
durchdrungen.
Die Last, in der Klinik „schwarze
dass sie immer öfter in den untragbaren Konflikt geraten, zwischen medizin-ethischen Qualitätsstandards
sowie dem Patientenwohl und der
wirtschaftlich besten Lösung für das
Krankenhaus entscheiden zu müssen. „Insbesondere bleiben aufgrund
von Fehlanreizen im Vergütungssystem die Diagnostik und vor allem die
‚sprechende Medizin‘ – die direkte
und unbedingt notwendige persönliche Hinwendung zum Patienten – auf
der Strecke“, sagt die Internistin und
Endokrinologin.
„Eine weitere bedenkliche Entwicklung der letzten Jahre ist zudem,
dass langjährig klinisch tätige leitende Ärztinnen und Ärzte praktisch
nicht mehr direkt in den Entscheidungsgremien der Krankenhäuser, in
Klinikdirektionen und Geschäftsleitungen vertreten sind“, kritisiert
Professor Dr. med. Dr. h. c. Ulrich R.
Fölsch, Generalsekretär der DGIM
Mitte Juli stellten die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und die DDG ein Positionspapier zum Thema
„Situation an deutschen Krankenhäusern“ vor. v. l. n. r.: Dirk Müller-Wieland, Baptist Gallwitz, Anne-Katrin Döbler,
Petra-Maria Schumm-Draeger und Ulrich R. Fölsch.
DDG Informationen | 5/2016
215
Mitteilungen
aus Kiel. Den Ärzten werde damit
mehr und mehr die Entscheidungskompetenz über die Art und Weise
der Ausübung ihres Berufs entzogen.
Dies beobachte die DGIM seit Jahren
mit Sorge.
Die Innere Medizin als großes und
übergreifendes Fachgebiet mit seinen
vielfältigen Teilgebieten wird in Kliniken derzeit vermehrt aus ökonomischen Gründen dezimiert, einzelne
Abteilungen zum Teil ganz aus dem
Versorgungsangebot gedrängt. „Dabei sind es gerade die Patienten der
Allgemeinen Inneren Medizin – beispielsweise Menschen mit Diabetes –
die nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels eine sich stetig
vergrößernde Patientengruppe darstellen und einer professionellen Be-
216
www.ddg.info
handlung bedürfen“, betont Professor
Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident
der DDG. Der materielle und immaterielle Schaden der Ökonomisierung
ist beträchtlich und gefährdet auch
den Nachwuchs in unprofitablen Bereichen der Medizin: „Heilberufe,
der Krankenhaussektor, die Kostenträger und die Gesundheitspolitik
sollten ein gemeinsames Interesse
daran haben, diese Entwicklung
einzudämmen und Schaden vor allem vom Patienten abzuwenden“, ergänzt Professor Dr. med. Dirk MüllerWieland, Mediensprecher der DDG
und Mitautor des Positionspapiers.
Die DGIM macht darin Vorschläge,
wie dies gelingen kann. Bei der
gemeinsamen Pressekonferenz der
Deutschen Gesellschaft für Innere
Medizin e. V. und der Deutschen Diabetes Gesellschaft am 14. Juli 2016 in
Berlin diskutieren Experten der Fachgesellschaften gemeinsam die Risiken einer zunehmenden Ökonomisierung und wie ihnen Politik und
Gesundheitswesen entgegenwirken
können. Ihnen ist es wichtig, dadurch
bei Politik, Kassen, Kliniken und anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen einen Diskussionsprozess in Gang zu setzen, der zu
einer Anpassung des Systems führt.
„Wenn sich nicht bald etwas ändert,
wird es immer schwieriger werden,
den Patienten die medizinische Versorgung zugute kommen zu lassen,
die sie benötigen“, warnen die Experten der Inneren Medizin.
DDG Informationen | 5/2016
Mitteilungen
Screening auf Blutzucker
Schwangerschaftsdiabetes wird jetzt
früher erkannt – Experten fordern
intensivere Prävention
Diabeteserkrankungen in der Schwangerschaft werden einer
aktuellen Studie zufolge in Deutschland jetzt früher erkannt. Die
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) führt dies neben einer Reform der Mutterschaftsrichtlinien auch auf eine Leitlinie der Fachgesellschaft aus dem Jahr 2011 zurück, die ab der 24. Schwangerschaftswoche einen Blutzuckertest im venösen Blut vorsieht. Die
Studie zeigt jedoch auch, dass werdende Mütter zunehmend
übergewichtig sind und zu häufig Insulin zur Behandlung des
Schwangerschaftsdiabetes verordnet wird. DDG Experten fordern
daher ein umfassendes Präventionskonzept für junge Frauen mit
Kinderwunsch, das frühzeitig auf Ernährungsumstellung, Bewegungsförderung, Normalisierung des Körpergewichts vor der Konzeption und Stillen setzt.
█
DDG Informationen | 5/2016
Eine Untersuchung, die das Wissenschaftliche Institut der niedergelassenen Diabetologen (windiab)
jetzt in der Fachzeitschrift „Diabetologie und Stoffwechsel“ veröffentlicht
hat, zeigt: Die neue Mutterschaftsrichtlinie hat die Diagnostik des
Quelle: istockphoto
Die Mutterschaftsrichtlinien schreiben zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche eine venöse Blutentnahme auf Schwangerschaftsdiabetes
vor, den sogenannten Gestationdiabetes mellitus (GDM). Bei dem
Screening trinkt die Schwangere zunächst im nicht-nüchternen Zustand
200 Milliliter Wasser mit 50 Gramm
Traubenzucker, bevor eine Stunde
später der Blutzucker im Venenblut
bestimmt wird. Ist das Screening auffällig, muss zeitnah ein 75-GrammDiagnosetest über zwei Stunden im
nicht-nüchternen Zustand folgen.
„Gestationsdiabetes kann zu Komplikationen in der Schwangerschaft und
bei Geburt führen, steigert das Risiko
für Schwangerschaftshochdruck und
fördert das übermäßige Wachstum
des ungeborenen Kindes“, erläutert
DDG Präsident Professor Dr. med.
Baptist Gallwitz. Er erhöht außerdem
bei Mutter wie Kind die Wahrscheinlichkeit, später dauerhaft an Diabetes
zu erkranken. „Jede zweite Frau nach
GDM entwickelt innerhalb von zehn
Jahren einen Typ-2-Diabetes. Deshalb
ist frühes Erkennen und Therapieren
wichtig“, so Gallwitz.
Schwangerschaftsdiabetes in wenigen Jahren verbessert. „Der Anteil
der Erkrankungen, die bereits zwischen der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche erkannt werden, ist innerhalb von fünf Jahren von 27 auf 33
Prozent gestiegen“, berichtet Dr. med.
Helmut Kleinwechter, der die Screening-Leitlinie der DDG maßgeblich
mit erarbeitet hat. Für die windiabStudie wurden insgesamt 2334
Schwangerschaften mit GDM in den
Jahren 2009/2010 analysiert und den
Daten von 4640 Schwangerschaften
mit GDM in 2013/2014 bereinigt gegenübergestellt. Einschränkend muss
festgestellt werden, dass die erhobenen Daten weder die untersuchten
Regionen noch Deutschland insgesamt repräsentieren. „Trotzdem ist
es die beste bisher verfügbare Registeranalyse“, so Kleinwechter.
Die Studie zeigt aber auch, dass in
diesem Zeitraum der Anteil übergewichtiger Frauen von 26 auf 28 und
Die neue Mutterschaftsrichtlinie hat die Diagnostik des Schwangerschaftsdiabetes in wenigen Jahren verbessert.
217
Mitteilungen
der Anteil adipöser Frauen von 32 auf
35 Prozent angewachsen ist – während der durchschnittliche BodyMass-Index der Schwangeren in
2009/2010 noch bei 27,8 lag, belief
er sich in 2013/14 auf 28,5. Zugleich
stieg die Quote der Frauen, bei denen
eine Insulintherapie begonnen wurde, von 34 auf 40 Prozent. „Eine ungewöhnlich hohe Insulinrate, die uns
überrascht“, erklärt Kleinwechter.
Zum Vergleich: International benötigen zwischen 7 und 20 Prozent der
Schwangeren mit GDM Insulin. Die
windiab-Daten belegen für Deutschland daher eine Übertherapie.
Auf die Gesundheit von Mutter
und Kind wirken sich diese Trends
ungünstig aus. So fördert zu großzügiger Insulineinsatz unnötig die Kaiserschnittrate – die Geburtshelfer gehen bei einer Insulinbehandlung von
einem schwereren Fall aus und beenden am errechneten Entbindungstermin die Schwangerschaft. „Es besteht
also Schulungsbedarf für die teilnehmenden Diabetologen, die Insulintherapie auf die Fälle zu beschränken,
die am ehesten davon profitieren“,
betont Kleinwechter. Eine Adipositas
218
www.ddg.info
vor der Schwangerschaft wiederum
verdoppelt das Fehlbildungsrisiko.
Zugleich stillen adipöse Mütter, insbesondere wenn sie aus sozial schwachen Milieus stammen, seltener und
kürzer. „Damit vergeben sie auch die
Chance, einem Diabetes vorzubeugen“, so Kleinwechter. Denn Stillen
über die Dauer von mindestens drei
Monaten mindert das spätere Diabetesrisiko um 30 Prozent.
Vor diesem Hintergrund gewinnt
die Prävention von Adipositas zunehmend an Bedeutung bei der Betreuung der Schwangeren. „Der Fokus
muss ebenso sehr auf das Erreichen
eines normalen Blutzuckers wie auf
die Beschränkung der Gewichtszunahme gelegt werden“, fordert Gallwitz. Dafür sei eine konsequente Lebensstiländerung erforderlich, zu der
Ernährungsumstellung, mehr körperliche Bewegung und Stillen gehörten.
„Es ist an der Zeit, ein Präventionskonzept für junge Frauen mit Kinderwunsch zu entwickeln, das möglichst
schon vor der Schwangerschaft in gynäkologischen Praxen und bei Hausärzten greift“, erläutert Gallwitz. Ziel
müsse es sein, schon vor der Schwan-
gerschaft das Körpergewicht zu normalisieren. „In der Schwangerschaft
sollte eine drastische Gewichtsabnahme vermieden werden“, meint
der DDG Präsident.
Für den GDM insgesamt gilt: Je
früher Blutzuckerselbstkontrolle, Ernährungsumstellung, Bewegungsförderung und intensivere Beobachtung
des Kindes mit Ultraschall und –
wenn notwendig – Insulintherapie
einsetzen, desto eher kann kindlichen Fehlentwicklungen und Fehlprogrammierungen entgegengewirkt
werden.
Für Schwangere, die sich über die
richtige
Ernährung
informieren
möchten, stellt der Aid-Infodienst
Materialien zur Verfügung: http://
shop.aid.de/1605/das-beste-essenin-der-schwangerschaft.
Weiterführende Links:
" Mutterschaftsrichtlinie: www.
g-ba.de/informationen/richtlinien/
19/
" Leitlinie Gestationsdiabetes: www.
awmf.org/fileadmin/user_upload/
Leitlinien/057_D_Diabetes_Ges/
057-008p_S3_Gestationsdiabetes_
2011-08.pdf
DDG Informationen | 5/2016
Mitteilungen
DDG kritisiert IQWiG-Einschätzung zur HBO beim diabetischen Fußsyndrom
Schnellerer Wundverschluss durch
Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO)
ist nicht ausreichend belegt
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bescheinigt in seinem Abschlussbericht zur hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) beim diabetischen Fußsyndrom
(DFS) einen Nutzen der zusätzlichen HBO im Vergleich zu einer
Standardwundversorgung. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft
(DDG) und ihre Arbeitsgemeinschaft Diabetischer Fuß (AG Fuß)
teilen diese Einschätzung nicht, zumal sie im Widerspruch zu vorhergehenden Aussagen des IQWiG in seinem Bericht steht.
█
Die diabetische Fußerkrankung ist
die komplexeste diabetesassoziierte
Folgeerkrankung bei Menschen mit
Diabetes mellitus. Die „Triopathie“
von Nervenstörung (Neuropathie),
Durchblutungsstörung
(Ischämie)
und Infektion ist der Hintergrund
dieses Krankheitsbildes, welches
häufig zu chronischen Wunden und
hierüber zu Minor- und auch zu Major-Amputationen führt. In Deutschland entwickeln pro Jahr rund
250 000 Patienten ein diabetisches
Fußsyndrom (DFS). Circa 70 Prozent
aller Amputationen in Deutschland
werden bei Menschen mit Diabetes
mellitus durchgeführt. Das entspricht
aktuell über 40 000 Amputationen.
Die erfolgreiche Behandlung mit Vermeidung einer Amputation erfordert
eine multidisziplinäre und multiprofessionelle Teambetreuung. „Gemeinsames Ziel aller Beteiligten
muss, bei optimaler Koordination
der zur Verfügung stehenden Ressourcen, eine hohe Abheilungsrate
sein“, sagt Professor Dr. med. Ralf
Lobmann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Diabetischer Fuß in der
DDG.
DDG Informationen | 5/2016
Die Standardversorgung umfasst
unter anderem die Stoffwechseloptimierung und Behandlung internistischer Grunderkrankungen wie Gefäßprobleme, die Infektionskontrolle,
die lokale Wundbehandlung, eine effektive Druckentlastung durch speziell angepasstes Schuhwerk und
insbesondere auch die Patientenschulung. Bei der hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) atmet der Patient
in einer Druckkammer sitzend unter
erhöhtem Luftdruck meist reinen
Sauerstoff ein. Dieser soll die Durchblutung und dadurch auch die Wundheilung fördern.
Das IQWiG stellt in seinem Abschlussbericht zur Hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) beim diabetischen
Fußsyndrom (N15-02) bezüglich des
Endpunkts Wundverschluss einen
„Anhaltspunkt für einen Nutzen der
zusätzlichen HBO im Vergleich zu
einer Standardwundversorgung“ fest.
„Wir teilen diese Einschätzung nicht“,
sagt Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der DDG. Davon abgesehen stehe sie im Widerspruch zu
anderen im IQWiG-Bericht gemachten Aussagen: „Die Feststellungen
des IQWiG sind in sich widersprüchlich und inkonsistent sowie nicht
durch die Datenbasis gedeckt“, betont Gallwitz. Diese zeige klar, dass
es keinen Vorteil für die HBO in diesem Zusammenhang gebe.
Professor Dr. med. Ralf Lobmann
erläutert dazu: „Die für die Bewertung herangezogenen Studien sind
in punkto Patientenpopulation, Behandlungsdauer, Komorbiditäten und
anderer Faktoren sehr heterogen, sodass anhand von reinen statistischen
Analysen und Aufbereitung der veröffentlichten Studiendaten in Metaanalysen kein Zusatznutzen abgeleitet werden kann.“ Aus Sicht der AG
Fuß komme aufgrund der derzeitigen
Datenlage die HBO beim diabetischen
Fußsyndrom ausschließlich in Fällen
ab Stadium Wagner 3 im Rahmen
eines individuellen Heilversuchs in
Betracht, wenn alle etablierten Therapieoptionen erfolglos waren. „Bei
solchen Fällen handelt es sich um tiefe eitrige Wunden bis zur Ebene von
Knochen und Gelenken“, erklärt Professor Lobmann. Ansonsten erlaube
die Datenlage den Einsatz der HBO
nur innerhalb kontrollierter Studien.
Den IQWiG-Abschlussbericht zur
Hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO)
beim
diabetischen
Fußsyndrom
(N15-02) finden Interessierte im Internet: https://www.iqwig.de/download/N15-02_Abschlussbericht_Version1-1_Hyperbare-Sauerstofftherapie-bei-diabetischem-Fusssyndrom.
pdf
219
Mitteilungen
www.ddg.info
Ausschuss Qualitätssicherung, Schulung und Weiterbildung zeichnet Klinik in Mittelfranken aus
DDG zertifiziert das Klinikum Ansbach
für Diabetespatienten
Mitte August überreichte Dr. med. Eva-Maria Fach vom Ausschuss QSW der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) im mittelfränkischen Klinikum Ansbach das Zertifikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet“. An der feierlichen Veranstaltung nahmen
insgesamt an die 60 Personen teil, darunter zahlreiche Chefärzte
der einzelnen Fachabteilungen, die diabetesversierten Pflegekräfte, die Mitarbeiter der IT-Abteilung, die Pflegedirektion und viele
der an der Zertifizierung Beteiligten. Die Auszeichnung nahm das
Diabetesteam, bestehend aus dem Chefarzt Dr. med. von Blohn,
Oberärztin Dr. med. Susanne Fischer (Diabetologin DDG) und
Ute Neuber (Diabetesberaterin DDG), entgegen.
█
„Über die letzten Jahre ist im Klinikum Ansbach die Erfassung und Behandlung des Diabetes in den Fokus
gerückt. Bereits mit der stationären
Aufnahme beginnt ein strukturiertes
Screening über das Vorliegen einer
Diabeteserkrankung“, erklärte Dr.
med. Susanne Fischer. Fächerübergreifend und klinikweit steht das Diabetesteam unter der Leitung von
Chefarzt Dr. med. Gerhard von Blohn
(Medizinische Klinik II) allen Patienten zur Verfügung. Speziell geschulte
Pflegekräfte sind auf allen Stationen
eingesetzt.
Mit dem DDG Zertifikat wird nun
auch nach außen sichtbar, welche Bedeutung die klinikweite fächerübergreifende Diabetesbehandlung im
Klinikum Ansbach hat. „Durch diese
Maßnahmen wird den Patienten mit
Diagnose Diabetes bei jeder Behandlungsindikation die bestmögliche
Aufmerksamkeit gewidmet. Hierdurch wird sowohl bei operativen Interventionen, bei Behandlungen
durch nicht-internistische Fachdisziplinen oder in Notfallsituationen
ein diabetologischer Standard geboten, von dem die Patienten erheblich
profitieren“, so die Oberärztin.
Dr. Fischer dankte unter anderem
dem Vorstand, Chefarzt Dr. med. Gerhard von Blohn und besonders Diabetesberaterin Ute Neuber, die maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt war.
Weitere Informationen zu den
Krankenhäusern mit dem Zertifikat
„Klinik für Diabetespatienten geeignet“ und zu den Zertifizierungskriterien finden sich auf der Webseite
der DDG: www.deutsche-diabetesgesellschaft.de/zertifizierung/
nebendiagnose.html
Quelle: Klinikum Ansbach
Eva-Maria Fach
(2.v. l.) übergab
das Zertifikat der
DDG an Diabetesberaterin
Ute Neuber (l.),
Oberärztin
Susanne Fischer
(3.v. l.), Vorstand
Claudia B. Conrad und Chefarzt
Gerhard von
Blohn.
220
DDG Informationen | 5/2016
Mitteilungen
Akademie für Gesundheitsberufe Rheine
Erfahrungsbericht: Weiterbildung
zur Diabetesassistentin erfolgreich
abgeschlossen
Am Freitag den 17. Juni 2016 haben 15 Weiterbildungsteilnehmerinnen die Prüfung zur Diabetesassistentin DDG erfolgreich in
Rheine abgeschlossen. Nach 150 Stunden fachlichem Input musste dann am letzten Tag, im Rahmen einer mündlichen Prüfung,
das gesamte Wissen wiedergegeben werden. Die Teilnehmerinnen haben das mit Bravour gemeistert.
█
Diabetesassistentinnen belegen, der
das gelernte Wissen mit anrechnet
und aufnimmt. Alle Teilnehmerinnen
waren sich aber einig, erst einmal
verschnaufen zu wollen und Urlaub
vom Lernen zu machen.
Die Weiterbildung wird in Rheine
begleitet von Ralf Schlingmeyer, Doris Schöning und Alfons Osterbrink.
Kontakt:
Doris Schöning, M. Sc.
Akademie für Gesundheitsberufe
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
Tel.: 0 59 71/42 11 13
E-Mail: d.schoening@
mathias-spital.de
Quelle: Birgit Schmidt
Jetzt geht es darum, im Alltag das
Wissen anzuwenden und Erfahrungen in der Beratung und Schulung
von Menschen mit Typ 2 Diabetes
mellitus zu sammeln. Einige Absolventinnen haben das Ziel, die Weiterbildung zur Diabetesberaterin DDG
anzustreben. Hierzu können die Absolventinnen einen Aufbaukurs für
Die Prüfungsvorsitzende Kathrin
Böhm (Foto hintere Reihe) äußerte
sich sehr positiv über das Leistungsniveau der Absolventinnen und übermittelt den Glückwunsch seitens der
Fachgesellschaft.
Die 15 Diabetesassistentinnen DDG aus dem Kurs D‑Ass 90 freuen sich über ihre bestandenen Prüfungen.
DDG Informationen | 5/2016
221
Mitteilungen
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Regionalgesellschaften im Fokus
Die Arbeitsgemeinschaft Diabetologie
und Endokrinologie Rheinland-Pfalz e. V.
(ADE) stellt sich vor
Unsere Serie „Regionalgesellschaften im Fokus“ setzen wir in
dieser Ausgabe mit der Arbeitsgemeinschaft Diabetologie und Endokrinologie Rheinland-Pfalz e. V. (ADE) fort. Heute im Gespräch:
Professor Dr. med. Matthias Weber.
█
Diabetes befassten Berufsgruppen in
Rheinland-Pfalz führen.
Professor Weber: Eine Fachgesellschaft wie die ADE lebt vom Engagement ihrer Mitglieder. Daher sind wir
derzeit darum bemüht, neben der AG
Diabetischer Fuß und der AG
Schwangerschaft mit der Arbeitsgemeinschaft Psychodiabetologie eine
weitere Arbeitsgruppe innerhalb der
ADE zu gründen. Dies wird nicht nur
eine wichtige fachliche Bereicherung
darstellen, sondern auch zu einer
Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen, mit der Behandlung des
Professor Weber: Die ADE ist eine der
ältesten und größten Regionalgesellschaften der DDG und hat wesentlich
zu der heutigen sehr guten Versorgungs- und Vergütungssituation in
Rheinland Pfalz beigetragen. Eine besonders
hervorzuhebende
Rolle
spielt dabei die AG Diabetischer Fuß,
die erfolgreich eine von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) anerkannte, flächendeckende Weiterbildung
und
Zertifizierung
von
Fußambulanzen und von orthopädischen Schuhmachern in RheinlandPfalz eingeführt hat. Sie trägt damit
wesentlich dazu bei, aktuelle Qualitätsstandards mit entsprechenden
Struktur- und Prozessanforderungen
in der Diabetologie landesweit festzulegen und die Zusammenarbeit
über die Fachgebietsgrenzen hinweg
zu fördern.
Besonders stolz sind wir aber auch
auf unser breites und hochwertiges
Fortbildungs- und Kongressangebot
sowie die große Akzeptanz der ADE
bei den verschiedenen Berufsgruppen, was sich nicht zuletzt in kontinuierlich steigenden Mitgliederzahlen niederschlägt.
Neben einer industrieunabhängigen Fortbildung zu aktuellen Schwerpunktthemen in Form einer Herbsttagung zählt die wissenschaftliche
Jahrestagung der ADE, welche traditionell mit über 400 Teilnehmern
Quelle: privat
DI: Welche Themen werden in der Arbeitsgemeinschaft Diabetologie und Endokrinologie Rheinland-Pfalz e. V. derzeit
am intensivsten diskutiert und bearbeitet?
Matthias Weber
222
DI: Welche Erfolge Ihrer Regionalgesellschaft erfreuen Sie am meisten?
und der Verleihung des Bürger-Büsing Preises, einem Praxisworkshops
und einer DiabetesberaterinnenFortbildung in den Räumlichkeiten
des ZDF stattfindet, zu den wichtigsten Aktivitäten der ADE.
DI: Welchen – vielleicht auch landesspezifischen – Herausforderungen müssen
Sie sich als Fachgesellschaft in den nächsten Jahren stellen?
Professor Weber: Von großer Bedeutung für eine erfolgreiche Fortsetzung
der Arbeit der ADE wird der kontinuierliche Ausbau der fach- und sektorübergreifenden, interdisziplinären
Zusammenarbeit der verschiedenen
Berufsgruppen und medizinischen
Fachgebieten, aber auch der stationären und ambulanten Versorgungsstrukturen sein. Die ADE ist daher bemüht, gesundheitspolitisch darauf
hinzuwirken, dass trotz des zunehmendem ökonomischem Drucks eine
optimale, zeitgemäße und qualitätsgesicherte Versorgung sowohl im stationären als auch im ambulanten Be-
DDG Informationen | 5/2016
Mitteilungen
reich möglich ist. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Nachwuchsförderung mit Sicherstellung
einer ausreichenden Anzahl von qualitativ hochwertigen endokrinologischen und diabetologischen Ausbildungsplätzen und dem Erhalt eines
attraktiven Berufsbildes für Diabetologen und Endokrinologen dar.
DI: Wie entwickelt sich die Mitgliederstruktur? Wie gewinnen Sie neue Mitglieder?
Professor Weber: In den letzten Jahren konnten wir erfreulicherweise
eine kontinuierliche Zunahme unserer Mitgliederzahlen verzeichnen,
was allen diabetologisch tätigen Berufsgruppen und den Betroffenen
eine wichtige gesundheitspolitische
Stimme gibt. Dabei versuchen wir,
die Attraktivität der ADE durch einen
niedrigschwelligen Mitgliedsbeitrag,
der die Teilnahme an dem Jahreskongress beinhaltet, eine neugestaltete
Homepage und ein kontinuierliches
hochwertiges Fortbildungs-, Zertifizierungs- und Informationsangebot
nicht nur für Ärzte sondern auch für
Diabetesberaterinnen und orthopädische Schuhmacher hochzuhalten.
DI: Wie bettet sich die Arbeit der ADE in
die gesundheitspolitische und medizinische Landschaft von Rheinland-Pfalz
ein?
Professor Weber: Die ADE versteht
sich als regionaler Ansprechpartner
von Behörden, politischen Institutionen, Standesorganisationen, den Medien sowie Betroffenenverbänden
und gibt so allen auf dem Gebiet der
DDG Informationen | 5/2016
Steckbrief der Regionalgesellschaft
Name:
Gründungsjahr:
Anzahl der Mitglieder:
Vorsitzender:
Tel. Vorsitzender:
E-Mail:
Mitgliederzeitschrift:
Website:
Arbeitsgemeinschaft Diabetologie und
Endokrinologie Rheinland-Pfalz e. V. (ADE)
1994
410
Univ.-Prof. Dr. med. Matthias M. Weber
06131 17-7260
[email protected]
keine
www.ade-rlp.de
Diabetologie und Endokrinologie tätigen Berufsgruppen und den Betroffenen eine wichtige gesundheitspolitische Stimme im Land.
Wir bieten regelmäßig regionale
Fortbildungsveranstaltungen an, um
Fortschritte in Diagnostik und Therapie im Bereich der Diabetologie und
Endokrinologie an die behandelnden
Ärzte/Ärztinnen,
Diabetesberater/
Diabetesberaterinnen und Mitglieder
anderer Heilberufe zu vermitteln.
Wir engagieren uns stark für Qualitätsstandards mit entsprechenden
Struktur- und Prozessanforderungen
und ihre Umsetzbarkeit im Alltag sowie für die Zusammenarbeit über die
Fachgebietsgrenzen hinweg.
Beispielshaft zeigt sich das an der
Arbeit der AG Fuß in der ADE. Als Diabetes-Fußnetz Südwest stellt sie sich
der Verantwortung als fachspezifisch
versierter Ansprechpartner für den
Versorgungsauftrag beim diabetischen Fußsyndrom. Kostenträger finden hier ein funktionierendes, qualitätsorientiertes System zur Versorgung des Diabetischen Fußsyndroms
– inklusive Qualitätskontrolle mit
stringenten Anforderungen.
DI: Wie sieht die Kooperation mit der
DDG konkret aus? Was wünschen Sie
sich für die Zukunft?
Professor Weber: Von besonderer Bedeutung für eine effektive Zusammenarbeit mit der Muttergesellschaft
ist ein enger und kontinuierlicher Informationsaustausch zwischen dem
Vorstand der DDG und den Vertretern der Regionalgesellschaften, um
die Kräfte auf regionaler und nationaler Ebene zu bündeln. Dabei ist der
geplante Strategietag der DDG vor
der Herbsttagung im November ein
wichtiger erster Schritt, um gemeinsam Einfluss auf regionale und nationale gesundheitspolitische Entwicklungen zu nehmen und zukunftsfähige Strategien für eine bessere Versorgung von Menschen mit Diabetes
mellitus in Deutschland zu entwickeln.
223
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
www.ddg.info
Krankheitsprognose durch bioinformatische Modelle
Antikörper verraten, wie schnell Kinder
an Typ-1-Diabetes erkranken
Die Frühstadien des Typ-1-Diabetes lassen sich mittlerweile
durch Antikörpertests bei betroffenen Kindern bereits vor dem
Auftreten der ersten Krankheitssymptome nachweisen. Forscher
des Helmholtz Zentrums München und des Paul Langerhans Institutes Dresden, beides Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung, berichten nun in „Diabetologia“, dass man durch
bioinformatische Modelle bessere Prognosen hinsichtlich des Verlaufs der Frühstadien bis zur klinisch symptomatischen Erkrankung findet.
█
224
Vermeintliche Hochrisikogruppe
erkrankt später
In der aktuellen Studie wollten die
Wissenschaftler dieses komplexe
Verhalten untersuchen und heraus-
finden, ob sich aus den jeweiligen
Antikörperverläufen möglicherweise
präzisere Aussagen herausfiltern lassen als bisher. Für ihre Analysen kooperierten die Forscher eng mit den
Modellierungs-Experten der Abtei-
Antikörper können
verraten, wie
schnell Kinder an
Typ-1-Diabetes
erkranken.
Quelle: Institut für Diabetesforschung, HZM
Bei Typ-1-Diabetes handelt es sich
um eine Autoimmunerkrankung, die
auch in Deutschland immer häufiger
auftritt – jährlich kommen über 2000
neue Patienten dazu. Im Verlauf der
Krankheitsentstehung entwickeln Patienten Antikörper gegen die insulinproduzierenden Betazellen ihrer eigenen Bauchspeicheldrüse. Das ereignet sich in den meisten Fällen
schon in den ersten Lebensjahren.
Deshalb haben Wissenschaftler vom
Institut für Diabetesforschung (IDF)
am Helmholtz Zentrum München einen Test entwickelt, mit dem bereits
aus einem Tropfen Blut nachgewiesen werden kann, ob entsprechende
Antikörper vorhanden sind, die ein
Frühstadium der Erkrankung kennzeichnen.
Nach den aktuellen Zahlen der
Fr1da-Studie ist das bei etwa vier
von tausend Kindern im Alter von
zwei bis fünf Jahren in Bayern der
Fall. „Zusätzlich kompliziert wird die
Diagnose allerdings dadurch, dass es
sich insgesamt um vier verschiedene
Antikörper handelt“, erklärt Privatdozent Dr. med. Peter Achenbach,
stellvertretender Leiter des IDF. „Darüber hinaus sind nicht alle Antikörpertypen in der Phase der Krankheitsentwicklung permanent vertreten, sondern die einzelnen Antikörper verhalten sich dynamisch –
sprich sie können auch kommen und
gehen.“
DDG Informationen | 5/2016
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
lung Scientific Computing (ASC) um
deren Leiter Privatdozent Dr. rer. nat.
Wolfgang zu Castell. „Unser neuer
Ansatz, Muster im Zeitverlauf zu analysieren, erlaubt es, nicht nur festzustellen, ob die Antikörper da sind
oder nicht, sondern auch Verläufe
verschiedener Antikörper zu beobachten und Kinder mit ähnlichen
Profilen zu gruppieren und das dann
mit der Krankheitsentstehung in Beziehung zu setzen“, beschreibt Erstautor Dr. David Endesfelder von der
ASC die Studie. In dieser untersuchten die Forscher 88 Kinder, die jeweils mehrere verschiedene Antikörper entwickelt hatten und im
Rahmen der BABYDIAB-Studie über
einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren
beobachtet wurden.
Durch die neuen Analysemethoden konnten die Forscher beispielsweise beschreiben, dass bei einigen
Kindern, die aufgrund ihrer Antikörperkonstellation bisher zur Hochrisi-
DDG Informationen | 5/2016
kogruppe für eine schnelle Krankheitsentwicklung gezählt wurden,
erst mit deutlicher Verzögerung ein
klinisch symptomatischer Diabetes
auftrat. „Das war sehr überraschend
und zeigt uns, dass wir mit dem
neuen Ansatz nicht nur Einsen und
Nullen, also Antikörper vorhanden
oder nicht vorhanden, unterscheiden, sondern dass wir beginnen, die
verschiedenen Facetten der Entstehung von Typ-1-Diabetes auch im Detail immer besser zu verstehen“, so
Studienleiter Achenbach.
Künftig wollen die Forscher diese
Analysen weiter vertiefen, um präzisere Aussagen zum Krankheitsverlauf, den zugrunde liegenden Faktoren und Mechanismen, aber auch zu
möglichen Therapieaussichten treffen zu können, wie etwa durch die
vom IDF durchgeführte Insulinschluckimpfung für kleine Risikopatienten.
Weitere Informationen
Hintergrund
Insgesamt verglichen die Forscher die
Profile von 88 Kindern mit einem
Frühstadium des Typ-1-Diabetes hinsichtlich der (Auto-)Antikörper IAA,
GADA, IA-2A und ZnT8A. Der Beobachtungszeitraum betrug 20 Jahre.
Innerhalb dieser Zeit identifizierten
die Forscher neun verschiedene Cluster, die jeweils für unterschiedliche
Antikörperverläufe standen und mit
verschieden schneller Entwicklung
der klinischen Erkrankung verbunden waren.
Original-Publikation
Endesfelder D et al. A novel approach
for the analysis of longitudinal profiles reveals delayed progression to
type 1 diabetes in a subgroup of multiple-islet autoantibody-positive children. Diabetologia 2016; DOI:
10.1007/s00125-016-4050-0
225
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
www.ddg.info
Prävention nach Schwangerschaftsdiabetes
Stillen verändert den mütterlichen
Stoffwechsel und schützt bis zu
15 Jahre vor Diabetes
Ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Helmholtz Zentrum München hat den Stoffwechsel von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes nach der Entbindung untersucht. Zusammen mit Partnern der Technischen
Universität München und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) konnten sie zeigen, dass eine Stilldauer von mehr
als drei Monaten zu langfristigen Veränderungen des Stoffwechsels führt. Die Ergebnisse sind im Fachmagazin „Diabetologia“
nachzulesen.
█
Diabetes. Mittlerweile ist zwar bekannt, dass Stillen dieses Risiko um
40 Prozent senken kann, warum das
so ist, ist aber noch unklar.
In einer früheren Untersuchung
hatten Forscherinnen und Forscher
um Prof. Dr. med. Anette-G. Ziegler,
Direktorin des Instituts für Diabetes-
Quelle: Fotolia
Vier Prozent aller schwangeren Frauen in Deutschland entwickeln vor der
Geburt einen Schwangerschaftsdiabetes. Obwohl sich ihr Blutzuckerspiegel nach der Entbindung zunächst wieder normalisiert, erkrankt
jede zweite Betroffene innerhalb der
nächsten zehn Jahre an einem Typ-2-
Durch das Stillen kann das Risiko für Typ-2-Diabetes bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes langfristig gesenkt werden.
226
forschung (IDF) am Helmholtz Zentrum München, bereits gezeigt, dass
sich ab einer Stilldauer von drei Monaten ein Schutzeffekt einstellt, der
bis zu 15 Jahre nach einem Schwangerschaftsdiabetes anhalten kann. In
einer aktuellen Studie untersuchten
sie nun, ob der Stoffwechsel dafür
verantwortlich sein könnte.*
Für ihre Analysen untersuchte das
Wissenschaftlerteam knapp zweihundert Patientinnen, die einen
Schwangerschaftsdiabetes entwickelt
hatten. Die Studienteilnehmerinnen
nahmen dabei eine standardisierte
Zuckerlösung zu sich und gaben zuvor nüchtern und im Testverlauf eine
Blutprobe ab. Diese verglichen die
Wissenschaftler hinsichtlich 156 verschiedener, bekannter Stoffwechselprodukte. Die Entbindung lag zu diesem Zeitpunkt im Schnitt dreieinhalb
Jahre zurück.
„Wir konnten beobachten, dass
sich die Stoffwechselprodukte der
Frauen, die länger als drei Monate gestillt hatten, deutlich von jenen unterschieden, die kürzere Stillzeiten
hatten“, berichtet Erstautorin Dr. oec.
troph. Daniela Much vom IDF. „Das
längere Stillen ist mit einer veränderten Produktion von Phospholipiden
und verringerten Konzentrationen
von verzweigtkettigen Aminosäuren
im Blutplasma der Mütter verbunden.“ Dies sei auch insofern interessant, weil die betroffenen Stoffwechselprodukte schon in früheren Studien mit Insulinresistenz und Typ-2Diabetes in Verbindung gebracht
wurden, so die Autoren.
DDG Informationen | 5/2016
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
„Die Ergebnisse unserer Studie liefern Hinweise auf krankheitsrelevante Stoffwechselpfade, die durch den
Stillvorgang beeinflusst werden und
somit dem Schutzeffekt zugrunde liegen könnten“, fasst Privatdozentin Dr.
oec. troph. Sandra Hummel zusammen. Sie führt die Arbeitsgruppe Gestationsdiabetes am IDF und leitete
die Studie. Somit stelle Stillen eine
kostengünstige Interventionsmaßnahme dar, langfristig das Risiko für
Typ-2-Diabetes bei Frauen mit
Schwangerschaftsdiabetes zu senken.
Künftig wollen die Wissenschaftler überlegen, wie man die Erkenntnisse in konkrete Handlungsempfehlungen umsetzen kann. „Frauen mit
DDG Informationen | 5/2016
Gestationsdiabetes stillen durchschnittlich seltener und kürzer im
Vergleich zu nicht-diabetischen Müttern“, so Hummel. „Das Ziel ist nun,
Strategien zu entwickeln, die langfristig das Stillverhalten insbesondere von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes verbessern.“
Original-Publikation
Much D et al. Lactation is Associated
with Altered Metabolomic Signatures
in Women with Gestational Diabetes.
Diabetologia 2016; DOI: 10.1007/
s00125-016-4055-8
Grundlagen-Publikation
Hintergrund
* Konkret handelte es sich um einen
targeted Metabolomics Ansatz:
Darunter versteht man die zielgerichtete Identifizierung und
Quantifizierung einer Vielzahl von
bekannten Metaboliten.
Ziegler AG et al. Long-term protective
effect of lactation on the development of type 2 diabetes in women
with recent gestational diabetes mellitus. Diabetes 2012; DOI: 10.2337/
db12-0393
227
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
www.ddg.info
Prävention durch körperliche Aktivität bei Typ-2-Diabetes
Wenn die Gene bei „Non-Respondern“
nicht mitlaufen
Körperliche Aktivität senkt das Risiko für Diabetes – eigentlich!
Bei jedem fünften Teilnehmer an entsprechenden Studien bleibt
diese Wirkung aus. Was im Muskel dieser sogenannten „NonResponder“ passiert, fanden Forscher und Kliniker einer translationalen Kooperation des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung
(DZD) zwischen dem Helmholtz Zentrum München und dem Universitätsklinikum Tübingen heraus. Die Ergebnisse wurden kürzlich
im Journal „Diabetes“ publiziert.
█
Quelle: Helmholtz Zentrum München
Regelmäßige körperliche Aktivität ist
eine sehr effektive Maßnahme, um
das Diabetesrisiko zu senken. Jedoch
sprechen Patienten sehr unterschiedlich darauf an. Bei etwa jedem fünften Teilnehmer an sogenannten Trainingsinterventionsstudien bleibt die
positive Wirkung von Sport auf den
Stoffwechsel sogar aus.
Woran das liegt, untersuchte nun
ein Forscherteam um Prof. Cora Weigert von der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen und Abteilungsleiterin am Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen (IDM) des Helmholtz Zentrums
München an der Universität Tübingen. Hierzu absolvierten zwanzig Probanden mittleren Alters ein Ausdauertraining über acht Wochen, bestehend aus Radfahren und Walking in
der Sportmedizin in Tübingen (Direktor Prof. Andreas Nieß). „Ziel war es
Das Forscherteam: v. l. n. r. Cora
Weigert, Christoph Hoffmann und
Anja Böhm.
228
die Insulinsensitivität der Teilnehmer
zu verbessern und das Diabetesrisiko
zu senken. Alle Teilnehmer hatten ein
hohes Diabetesrisiko und waren vor
der Trainingsintervention wenig körperlich aktiv“, erklärt Dr. Anja Böhm
vom IDM, Erstautorin der Studie.
Botenstoff hemmt Glukose- und
Fettverbrennung
Zusammen mit Prof. Martin Hrabě de
Angelis und Prof. Johannes Beckers
vom Institut für Experimentelle Genetik (IEG) am Helmholtz Zentrum München untersuchten die Forscher die
molekularen Veränderungen im Skelettmuskel der Teilnehmer: Während
in den Muskeln der Teilnehmer, bei
denen sich die Insulinsensitivität verbessert hat, die zu erwartenden positiven Effekte auf Gene der Glukoseund Fettverbrennung zu sehen waren,
waren diese Anpassungen in den Muskeln der „Non-Responder“ reduziert.
Dafür zeigten Analysen aus den
Muskeln dieser Teilnehmer eine Aktivierung des Botenstoffs TGFβ* nach
dem Training. Die Experimente in humanen Skelettmuskelzellen, die daraufhin von Dr. Christoph Hoffmann
am Universitätsklinikum Tübingen
durchgeführt wurden, bestätigten,
dass TGFβ das Ablesen der Gene, die
für die Glukose- und Fettverbrennung wichtig sind, hemmt und die
Insulinsensitivität reduziert.
Kein Freifahrtschein
für Sportmuffel
„Im Moment arbeiten wir noch daran
zu verstehen, warum es bei manchen
Teilnehmern zur Aktivierung von
TGFβ im Muskel kommt, es spricht
aber einiges dafür, dass ein anderes
Trainingsprogramm mit Anpassung
der Trainingsintensität oder Dauer
an die individuelle Trainierbarkeit
auch bei unseren ‚Non-Respondern‘
erfolgreich wäre und zur Diabetesprävention beitragen würde“, so Prof.
Cora Weigert. Als Freifahrtschein für
Sportmuffel will sie die Ergebnisse
deshalb nicht verstanden wissen:
„Ich persönlich bin der Überzeugung,
dass jeder mit einem geeigneten Trainingsprogramm sein persönliches
Diabetesrisiko senken kann!“
Hintergrund
* TGF (Transforming growth factor)
β ist ein zu den Zytokinen gehörendes Signalmolekül und spielt eine
wichtige Rolle bei der Entwicklung
und Differenzierung von Gewebe.
Im adulten Muskel wird es bei Entzündungen und Verletzungen aktiviert und ist an Regenerationsprozessen beteiligt. Eine chronische Aktivierung von TGFβ führt allerdings
unter anderem zur Gewebsfibrose.
Konkret von TGFβ beeinträchtigt
zeigte sich in der Studie u. a. die Expression der Gene PGC1α, AMPKα2
und der transcription factor TFAM
aus den Mitochondrien.
DDG Informationen | 5/2016
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
DZD erforscht molekulare Unterschiede bei Betazellen
Neuer Ansatzpunkt für
Regenerative Therapien
Betazellen in der Bauchspeicheldrüse gibt es in verschiedenen
Varianten. Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) haben nun einen Marker gefunden, der zwei Zellgruppen unterscheiden kann: Während die einen Insulin produzieren, um den Blutzucker im Gleichgewicht zu halten, bilden die
anderen einen teilungsstarken Reservepool. Dies berichten die
Forscher des Helmholtz Zentrum München gemeinsam mit Kollegen anderer DZD-Partner und der Technischen Universität München in der Zeitschrift „Nature“.
█
Die Betazellen der Bauchspeicheldrüse produzieren bei steigendem Blutzuckerspiegel das Stoffwechselhormon Insulin, um den Zuckerhaushalt
im Gleichgewicht zu halten. Werden
sie zerstört oder verlieren ihre Funktion, kann das zu schwerwiegenden
Erkrankungen wie Diabetes führen.
Doch nicht alle dieser Zellen sind
identisch. „Es ist schon länger bekannt, dass es verschiedene Untergruppen der Betazellen gibt“, erklärt
Prof. Dr. Heiko Lickert, Direktor des
Instituts für Diabetes- und Regenerationsforschung am Helmholtz Zentrum München. „Die molekularen
Grundlagen waren bisher aber weitgehend unverstanden.“
Zellen ohne Flattop teilen sich öfter
Eine Art Vorläuferzellen
Umgekehrt beobachtete das Forscherteam, dass Betazellen, in denen
kein Flattop messbar war, eine besonders hohe Teilungsrate aufwiesen. „In
unserem Versuchsmodell vermehrten sich diese Zellen bis zu vier Mal
öfter als die Flattop-positiven“, so
Studienleiter Lickert.
Um der Vermutung nachzugehen,
dass es sich bei den teilungsaktiven
Zellen ohne Flattop um Vorläufer der
stoffwechselaktiven Zellen handelt,
verwendeten die Wissenschaftler einen genetischen Trick um das Schicksal einzelner Zellen zu verfolgen. Dieses sogenannte lineage tracing** zeigte, dass die teilungsaktiven Reservezellen zu stoffwechselaktiven Zellen
heranreifen können. Das war auch
In der aktuellen Studie suchten die
Wissenschaftler um Professor Lickert
nach molekularen Unterscheidungsmöglichkeiten für diese Untergruppen, sogenannte Marker. Dabei geriet
ein Molekül besonders in ihren Fokus: das Protein Flattop.* Es lag in
etwa 80 Prozent aller Betazellen vor,
wie die Wissenschaftler zeigten. Diese Zellen ermittelten den Zuckergehalt ihrer Umgebung und gaben entsprechend viel Insulin ab – verhielten
sich also wie reife Betazellen.
DDG Informationen | 5/2016
Quelle: Helmholtz Zentrum München
Flattop markiert reife Betazellen
Die Betazellen der Bauchspeicheldrüse sind nicht alle gleich: Während Zellen,
die das Molekül Flattop aufweisen (grün) sich um die Insulinproduktion
kümmern, bilden Zellen ohne Flattop (rot) einen teilungsfähigen Reservepool.
229
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
der Fall, wenn man sie in eine künstliche dreidimensionale Umgebung
einsetzt, vergleichbar mit einem
Mini-Organ. Zudem bestätigten genetische Analysen, dass in den Flattop-negativen Zellen vor allem Gene
für die Wahrnehmung der Umwelt
aktiv waren, während in Zellen mit
Flattop vor allem Stoffwechselprogramme abliefen.
„Unsere Ergebnisse lassen darauf
schließen, dass es sich bei den Flattop-negativen Zellen um eine Art
Reservepool handelt, der sich stetig
erneuert und Nachschub für reife Betazellen ausbilden kann“, so Lickert.
Durch die nun mögliche Unterscheidung der Zellgruppen, sei nun auch
eine saubere Analyse der jeweiligen
Signalwege möglich, so der Studienleiter weiter. Gerade mit Blick auf regenerative Therapien, machen die Er-
230
gebnisse den Forschern große Hoffnungen: „Die Verschiedenartigkeit
der Betazellen wird schon mehr als
50 Jahre lang erforscht, nun scheint
es, als ob wir anfangen zu begreifen,
wie sich die Zellen verhalten“, so Heiko Lickert.
Perspektivisch ergeben sich laut
den Forschern nun vor allem zwei
Aspekte: Zum einen erhoffen sie sich
für eine Regenerationstherapie, künftig in Patienten mit einem Mangel
an funktionellen Betazellen deren
Wachstum oder Reifung ankurbeln
zu können. Zum anderen könne man
versuchen über die von Flattop ‚getriggerten‘ Signalwege die Reifung
von Betazellen in der Petrischale zu
fördern, was für die Zellersatztherapie bedeutend, bisher aber noch nicht
vollends möglich sei.
www.ddg.info
Hintergrund
* Flattop ist Bestandteil des sogenannten Wnt Signalweges, der vor
allem die Entwicklung von Geweben
und die Funktionen von Zellen
steuert.
** Lineage tracing ist ein Verfahren
zur Verfolgung von Einzelzellschicksalen. Grundlage ist das Einbringen
von Genvarianten, die beim Einschalten des jeweiligen Gens ein farbiges
Farbsignal von sich geben. In diesem
konkreten Fall leuchten Zellen ohne
Flattop zunächst rot, sobald Flattop
abgelesen wird hingegen grün.
DDG Informationen | 5/2016
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
Fragebogen gibt Auskunft über das Risiko, in den nächsten fünf Jahren an Diabetes zu erkranken
DIfE – DEUTSCHER DIABETESRISIKO-TEST aktualisiert und für
mobile Endgeräte optimiert
Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) hat die Online-Version des von ihm entwickelten
Deutschen Diabetes-Risiko-Test aktualisiert und für mobile Endgeräte optimiert. Der Test berücksichtigt nun auch die familiäre
Vorbelastung und ist ab sofort kostenfrei sowohl in deutscher als
auch englischer Sprache unter drs.dife.de verfügbar. Die Aktualisierung basiert auf wissenschaftlichen Ergebnissen, welche die
Forscher am DIfE gemeinsam mit Kollegen des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) in der Fachzeitschrift „Diabetes Research and Clinical Practice“ publizierten.
█
sentlichen Vorteile des Online-Tests
liegt in den am Testende gegebenen,
individuell zugeschnittenen Empfehlungen zur Risikosenkung. Die Nutzer
können direkt ausprobieren, wie
stark sie ihr Risiko günstig beeinflussen können, indem sie zum Beispiel
ihren eingegebenen Wert für den
Taillenumfang reduzieren oder den
für den Vollkornbrotverzehr erhöhen. Neu ist auch, dass sie die Möglichkeit haben, das Testergebnis anhand einer Grafik mit dem einer
Warum ist es wichtig, sein
persönliches Diabetes-Risiko
zu kennen?
Die Krankheit entwickelt sich schleichend über Jahre, sodass sie oftmals
viel zu spät erkannt wird – nämlich
erst dann, wenn bereits Endorganschäden vorhanden sind. Wer den
Test macht und ein erhöhtes oder
gar hohes Risiko feststellt, kann
rechtzeitig etwas gegen den Ausbruch der Erkrankung tun und sich
ggf. medizinisch behandeln lassen.
Denn die Erkrankung oder durch sie
Quelle: DIfE
Der seit 2007 kontinuierlich von
DIfE- und DZD-Wissenschaftlern
weiterentwickelte Diabetes-RisikoTest basiert auf den Daten der Potsdamer EPIC-Studie, einer LangzeitErnährungs- und Gesundheitsstudie,
an der mehr als 27 000 Frauen und
Männer teilnehmen. Mithilfe des
Tests können Erwachsene ihr persönliches Risiko einfach, schnell und sehr
präzise bestimmen, innerhalb der
nächsten fünf Jahre an einem Typ-2Diabetes zu erkranken. Einer der we-
Durchschnittsperson desselben Alters und Geschlechts zu vergleichen.
Dies hilft ihnen dabei, das persönliche Ergebnis besser einzuordnen.
DIfE-Wissenschaftler haben die Online-Version des Deutschen Diabetes-Risiko-Tests aktualisiert und für mobile
Endgeräte optimiert.
DDG Informationen | 5/2016
231
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
bedingte Folgeschäden lassen sich
gut durch frühzeitig angewandte
und gezielte präventive oder therapeutische Maßnahmen verhindern
oder zumindest deutlich hinauszögern. Wie man sein Diabetes-Risiko
senken kann, zeigen die Hinweise im
Infokasten.
Volksleiden Typ-2-Diabetes
und seine schweren Folgen
In Deutschland sind schätzungsweise
sechs Millionen Menschen von Diabetes betroffen. Von diesen leiden
mehr als 90 Prozent unter einem
Typ-2-Diabetes. Dieser ist keine Bagatellerkrankung, sondern kann unbehandelt Erblindungen, Amputationen, Nierenversagen, Herzinfarkte
oder Schlaganfälle nach sich ziehen.
Laut Robert Koch-Institut ist Diabetes
eine der teuersten chronischen Erkrankungen und belastet das deutsche Gesundheitssystem mit Kosten
in Milliardenhöhe.
www.ddg.info
So können Sie Ihr Diabetesrisiko senken
Einige Faktoren, die im Test berücksichtigt werden, können Sie durch Ihr Verhalten ändern:
Übergewicht (Taillenumfang)
Ein großer Taillenumfang ist mit einem erhöhten Typ-2-Diabetes-Risiko verbunden. Versuchen Sie daher, Ihren Taillenumfang zu reduzieren oder zumindest
konstant zu halten. Studien haben gezeigt, dass bereits eine moderate Gewichtsreduktion das Diabetes-Risiko deutlich senken kann. Generell sollte eine
Gewichtsabnahme durch eine dauerhafte Umstellung auf eine ausgewogene,
vollwertige Ernährung erfolgen. Menschen über 65 sollten vor einer Gewichtsreduktion ihren Hausarzt konsultieren.
Körperliche Aktivität
Bewegen Sie sich regelmäßig, mindestens jedoch 5 Stunden in der Woche.
Körperliche Aktivität hilft Ihnen, Ihr Körpergewicht und Ihren Taillenumfang
niedrig zu halten. Zudem wird die körpereigene Wirkung des Insulins verbessert
und dadurch der Blutzuckerspiegel besser reguliert.
Vollkornprodukte
Versuchen Sie, bei der Auswahl von Getreideprodukten wie Brot und Backwaren,
Nudeln, Reis und Getreideflocken solche mit einem hohen Vollkornanteil zu
bevorzugen. Viele Studien weisen darauf hin, dass der tägliche Verzehr vollkornreicher Lebensmittel das Typ-2-Diabetes-Risiko senkt.
Fleisch
Achten Sie auf Ihren Fleischkonsum. Je weniger Rind-, Schweine- oder Lammfleisch Sie verzehren, desto geringer ist Ihr Risiko für Typ-2-Diabetes.
Rauchen
Als Raucher sollten Sie Ihren Zigarettenkonsum unbedingt einstellen, denn
Rauchen erhöht auch das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
232
DDG Informationen | 5/2016
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
Europaweit einmalige Erhebung soll Chancen für Diabetesprävention bei Kindern erhöhen
„Freder1k-Studie in Sachsen“
erkennt das Typ-1-Diabetes-Risiko
bereits bei Neugeborenen
Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, die auch in
Sachsen gerade bei Kleinkindern immer mehr zunimmt – es ist
die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter.
Als Vorreiter in Europa wird der Freistaat jetzt Ausgangspunkt für
eine internationale Typ-1-Diabetes-Früherkennungsuntersuchung
von Neugeborenen. Damit geben die Wissenschaftler um StudienLeiter Prof. Dr. Ezio Bonifacio, Direktor des Center for Regenerative Therapies Dresden der TU Dresden, gleichzeitig den Startschuss für weitere Studien, die die Prävention von Typ-1-Diabetes
zum Ziel haben.
█
DDG Informationen | 5/2016
sich lange Zeit wohl und wirken vollkommen gesund.
Daher bleibt ein Typ-1-Diabetes
meist viele Jahre unerkannt, bis er
sich schlagartig in oftmals lebensbedrohlichen Symptomen äußert. Das
möchte die Initiative „Globale Plattform zur Prävention des Autoimmunen Diabetes“ – kurz GPPAD – mit
Quelle: André Wirsig
Die Sächsische Staatsministerin für
Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, unterstützt dieses Projekt
und hat die Schirmherrschaft für die
Freder1k-Studie übernommen. Der
amerikanische Helmsley Charitable
Trust fördert die Initiative als Geldgeber. Die Freder1k-Studie in Sachsen
wird von der Technischen Universität
Dresden und der Universität Leipzig
in Kooperation mit dem HelmholtzZentrum München und der Medizinischen Hochschule Hannover durchgeführt.
Unter Typ-1-Diabetes versteht
man diejenige Form der Zuckerkrankheit, bei der schon früh im Leben die körpereigene Insulinherstellung verloren geht und durch Insulinspritzen ersetzt werden muss. Etwa
30 von 1000 Kindern haben RisikoGene für Typ-1-Diabetes. Allein in
Sachsen werden etwa 250 neuerkrankte Kinder jedes Jahr verzeichnet, bundesweit zwischen 2100 und
2300 Kinder bis zum Alter von 15
Jahren. Typ-1-Diabetes kann jeden
treffen. Manchmal kommt die Krankheit in Familien gehäuft vor, aber 90
Prozent der betroffenen Kinder haben keinen Verwandten mit Typ-1Diabetes. Hinzu kommt, dass die
Autoimmunerkrankung sich schleichend entwickelt – die Kinder fühlen
der Freder1k-Studie in Sachsen „Typ1-Diabetes-Risiko früh erkennen“
verhindern. Die Studie bietet Eltern
die Möglichkeit, ihr Kind im Zusammenhang mit dem regulären Neugeborenen-Screening auf das Risiko,
Typ-1-Diabetes zu entwickeln, untersuchen zu lassen.
„Dank neuartiger, am Helmholtz
Zentrum in München in Kooperation
mit dem CRTD der Technischen Universität Dresden entwickelter Tests
ist es heute möglich, sowohl das Risiko als auch eine frühe Form des Typ1-Diabetes noch lange, bevor sich erste Symptome zeigen, festzustellen
Pressekonferenz im CRTD zum Auftakt der Freder1k-Studie: (v. l. n.r):
Ezio Bonifacio, Eva-Maria Stange, Anette-Gabriele Ziegler, Karin Lange und
Wieland Kiess.
233
Quelle: André Wirsig
Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie
Der bekannte, sächsische Liedermacher Gerhard Schöne ist offizieller
Pate der „Freder1k-Studie“.
und die Familien auf die spätere Erkrankung mittels Schulungen und
einer optimalen Betreuung vorzubereiten“, erläutert Univ.-Professor Dr.
med. Anette-Gabriele Ziegler, Direktorin des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München.
Diese
Früherkennungsuntersuchung wird kostenfrei im Rahmen
des Neugeborenen-Screenings angeboten. Besonders für Sachsen hat die
Studie eine große Bedeutung: „Die
Zahlen des sächsischen Kinderdiabetesregisters Dresden-Leipzig zeigen,
dass seit 15 Jahren die Häufigkeit
von Typ-1-Diabetes mellitus bei Kindern und Jugendlichen um circa drei
Prozent pro Jahr ansteigt, unterstreicht Professor Dr. med. Wieland
Kiess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
der Universität Leipzig. „In den jüngsten Monaten und wenigen Jahren
wurden darüber hinaus weiterhin
sehr schwere Neuerkrankungsfälle,
jüngst sogar mit Todesfolgen, bekannt. Der Ausbruch der Erkrankung
wird sowohl von Laien und den Familien der Betroffenen als auch von Ärzten häufig unterschätzt oder fehlgedeutet.“
Die Information über ein erhöhtes
genetisch bedingtes Typ-1-Diabetesrisiko eines Säuglings oder Kleinkindes trifft die große Mehrheit der El-
234
tern völlig unvorbereitet. „Um damit
verbundene Ängste frühestmöglich
aufzufangen und übertriebenen Sorgen vorzubeugen, ist im Rahmen der
Freder1k-Studie von Diagnose an
eine strukturierte Information und
psychologische Begleitung der Eltern
vorgesehen“, betont Professor Dr. rer.
nat. Karin Lange von der Medizinischen Psychologie der Medizinischen
Hochschule Hannover. Sie brachte
ihre Expertise für die Entwicklung
eines Beratungsleitfadens für die Kinderärzte und eine darauf abgestimmte Freder1k-Broschüre mit allen relevanten Informationen ein.
„Unsere Vision ist allerdings mehr
als die frühe Diagnose“; sagt Professor Dr. med. Ezio Bonifacio, Direktor
des Center for Regenerative Therapies Dresden der TU Dresden und
Studien-Leiter (im Bild links). „Wir
wollen eine Therapie entwickeln, mit
der wir die Diabetes-spezifische Autoimmunität verhindern oder heilen
können, damit sich das klinische Stadium des Typ-1-Diabetes erst gar
nicht entwickelt. Ziel ist es, dass Kinder mit einem erhöhten Typ-1-Diabetesrisiko nie in ihrem Leben Insulin
spritzen müssen.“ Prof. Bonifacio
und die Kooperationspartner der Studie freuen sich besonders, bei der
Gründung der europäischen Initiative GPPAD (Global Platform for the
Prevention of Autoimmune Diabetes)
mitgewirkt zu haben und als Partner
zu agieren. Ziel von GPPAD ist es, eine
internationale Infrastruktur für Studien zur primären Prävention von
Typ-1-Diabetes zu etablieren. Der
amerikanische Helmsley Charitable
Trust unterstützt die Initiative. Die
GPPAD-Initiative möchte mit der
Freder1k-Studie ein Modellprojekt
schaffen, mit dem in Zukunft auch in
anderen Bundesländern und Europäischen Ländern nach dem Modell
Freder1k Kinder mit einem erhöhten
Risiko für Typ-1-Diabetes erkannt
und frühzeitig behandelt werden
können.
„Ich habe mich gern zur Übernahme der Schirmherrschaft bereiterklärt, denn als Wissenschaftsministerin ist es mir ein besonderes
Anliegen, den wissenschaftlichen
www.ddg.info
Fortschritt zur Behandlung von Typ1-Diabetes zu unterstützen“, erklärt
Sachsens
Wissenschaftsministerin
Dr. Eva-Maria Stange. „Diese Krankheit wird die Betroffenen ihr ganzes
Leben lang begleiten. Darum ist es
auch besonders wichtig, nicht nur
die kleinen Patienten selbst, sondern
auch ihre Eltern so früh wie möglich
einzubinden. Die Ministerin sieht
aber noch einen weiteren wichtigen
Aspekt: „Die Studie, für die die Experten der Medizinischen Fakultäten in
Dresden und Leipzig eng kooperieren, wird auch wichtige Erkenntnisse
für mögliche Präventionsmaßnahmen liefern. Sie hat somit eine wichtige gesellschaftspolitische Dimension. Denn die Erkenntnisse können
helfen, die zu erwartenden Behandlungskosten für das Gesundheitswesen zu beherrschen.“
Die an der Studie beteiligten PartnerInstitutionen sind:
" DFG – Center for Regenerative Therapies, Cluster of Excellence, Technische Universität Dresden
" Medizinische Fakultät Carl Gustav
Carus, Technische Universität Dresden
" Universitätsklinikum Carl Gustav
Carus Dresden
" Universitätsklinikum Leipzig
" Helmholtz Zentrum München
" Medizinische Hochschule Hannover
Kontakt:
Prof. Ezio Bonifacio, PhD
DFG-Center for Regenerative Therapies Dresden
Cluster of Excellence/TU Dresden
Fetscherstraße 105
01307 Dresden
Tel.: + 49/3 51/45 88 20 52
Fax: + 49/3 51/45 88 20 59
E-Mail: [email protected]
Freder1k-Team:
Hotline: 08 00/7 24 51 48
E-Mail: diabetesstudie.crtd@
tu-dresden.de
Weitere Informationen finden Sie in
den ausführlichen Statements sowie
unter www.gppad.org
DDG Informationen | 5/2016
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Wechselwirkung zwischen Blutzuckerspiegel und weiblichen Sexualhormonen
Frauen mit Diabetes: Bei instabilen
Blutzuckerwerten Zyklus beobachten
In Deutschland sind etwa sechs Millionen Menschen mit Diabetes mellitus in Behandlung, darunter zum Beispiel Kinder mit Diabetes Typ 1, Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes oder Männer
und Frauen mit Diabetes Typ 2. Allen gemeinsam ist, dass sie auf
ihre Stoffwechseleinstellung achten und mittels einer je nach Diabetestyp abgestimmten Therapie im Gleichgewicht halten müssen. Faktoren wie mangelnde Bewegung, ungünstige Ernährung
und Stress wirken sich auf die Stoffwechsellage aus. Bei Frauen
mit Diabetes spielt jedoch auch der Menstruationszyklus eine große Rolle. Sie sollten bei Blutzuckerschwankungen immer auch ihre
Zykluslage als Ursache in Betracht ziehen und ihre Insulingaben
darauf abstimmen. Darauf macht die gemeinnützige Organisation
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe aufmerksam.
█
Der Menstruationszyklus beeinflusst
die Insulinempfindlichkeit und damit
auch die Stoffwechsellage von Mädchen und Frauen mit Diabetes. „Diese
Erkenntnis ist zwar nicht neu, aber
vielen von ihnen nicht bekannt oder
bewusst“, sagt Dr. rer. medic. Nicola
Haller, stellvertretende Vorstandsvorsitzende von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Vorstandsvorsitzende des Verbands der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in
Deutschland (VDBD) und Diabetesberaterin im Ärztehaus Mering/Augsburg. Sei es, weil betroffene Mädchen
und Frauen noch nicht lange an Dia-
DDG Informationen | 5/2016
betes erkrankt sind oder ihnen entsprechende Informationen nicht in
einer Diabetesschulung vermittelt
wurden.
Die für den Zyklus verantwortlichen Geschlechtshormone Östrogen
und Progesteron beeinflussen auch
den Blutzuckerspiegel: Einige Tage
vor Einsetzen der Regelblutung sind
der Östrogen- und Progesteronspiegel hoch. Viele Frauen mit Diabetes
bemerken in dieser Phase einen erhöhten Blutzuckerspiegel. Mit dem
Einsetzen der Regel sinken Östrogenund Progesteronspiegel und parallel
dazu häufig auch die Blutzuckerwer-
te. Umgekehrt beeinflusst eine Diabeteserkrankung auch den Zyklus:
„Frauen mit Diabetes haben häufig
längere Zyklen, stärkere Blutungsphasen und mehr Menstruationsbeschwerden als stoffwechselgesunde
Frauen“, berichtet Dr. Haller.
Starke Blutzuckerschwankungen
können auch vor besonderen Phasen
des weiblichen Zyklus auftreten: der
Menarche oder der Menopause. „Sowohl bei jungen Mädchen mit Diabetes Typ 1 als auch älteren Frauen mit
Diabetes können in den Wochen vor
der ersten Periode beziehungsweise
vor dem Einsetzen der Wechseljahre
Phasen einer erhöhten Insulinresistenz auftreten, die durch höhere Insulingaben ausgeglichen werden
müssen“, erklärt Dr. Haller.
Beobachten Frauen mit Diabetes
für sie unerklärliche Blutzuckerschwankungen, sollten sie neben
ihren Blutzuckerwerten auch ihren
Menstruationszyklus protokollieren
und ihren behandelnden Diabetologen darauf ansprechen. Bei Diabetes
Typ 1 können sie gemeinsam mit ihm
ihre Insulingaben oder auch die -zusammensetzung entsprechend korrigieren. Bei Frauen mit Diabetes Typ 2,
die ohne Insulin behandelt werden,
kann mehr Bewegung den Blutzuckerspiegel regulieren.
235
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Studie zeigt positive Effekte durch rein pflanzliche Kost auf
Vegane Ernährung kann Stoffwechsel
verbessern, Diabetes aber nicht heilen
Die Stoffwechselerkrankung Diabetes – insbesondere Diabetes
Typ 2 – nimmt weltweit und auch in Deutschland unverändert
dramatisch zu. Hierzulande hat sich die Zahl der neu Erkrankten
seit Beginn des Jahrtausends um 40 Prozent erhöht. Mittlerweile
sind 6,7 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, darunter zwei
Millionen Menschen, ohne es zu wissen. Eine Ursache hierfür ist
Übergewicht, zu dem aufgrund fett-, zucker- und fleischreicher Ernährung immer mehr Menschen neigen: Derzeit sind zwei von
drei Männern und jede zweite Frau in Deutschland übergewichtig,
knapp ein Viertel ist sogar adipös [1]. Vegetarische Kostformen
beugen der Entstehung von Übergewicht vor. Vegetarisch und
vegan lebende Menschen haben im Vergleich zu Nichtvegetariern
ein deutlich geringeres Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Eine solche Ernährungsweise kann auch bei bereits bestehendem Diabetes die Stoffwechsellage verbessern. Die Erkrankung ist dadurch jedoch nicht heilbar, betont diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.
█
236
vegetariern ein geringeres Risiko für
metabolische und kardiovaskuläre
Krankheiten aufwiesen. Auch das Risiko für ischämische Herzkrankheiten und Krebs war geringer.
Veganer verzehren ausschließlich
pflanzliche Lebensmittel. In einer
Quelle: Fotolia/G. Wahl.
In Europa verursachen Übergewicht
und Adipositas jedes Jahr um die
337 000 vorzeitige Todesfälle [2].
„Rund 90 Prozent der Patienten mit
Diabetes Typ 2 sind adipös; bei Normalgewichtigen tritt die Krankheit
nicht oder erst im hohen Alter auf“,
erläutert Prof. Dr. Dr. Hans-Georg
Joost, als Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
zuständig für die Themen Wissenschaft und Ernährung. Vegetarische
Ernährungsweisen beugen Übergewicht vor und verringern somit auch
das Diabetesrisiko. Dafür sind insbesondere die höhere Zufuhr von komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen aus pflanzlichen Lebensmitteln sowie eine geringere Zufuhr von
Gesamtfett und gesättigten Fettsäuren verantwortlich. Mit vegetarischer
Ernährung lässt sich auch eine Diabetestherapie leicht umsetzen und
das Risiko diabetesbedingter Folgeerkrankungen verringern. Studien
zeigten auch, dass vegetarisch lebende Menschen im Vergleich zu Nicht-
Studie wurde bei zwei vergleichbaren
Gruppen mit übergewichtigen Menschen mit Typ-2-Diabetes untersucht,
welche Auswirkungen eine vegane
und gleichzeitig auch fett- und eiweißarme Kost auf den Krankheitsverlauf hat. Dazu wurden eine vegane
Gruppe und eine Vergleichsgruppe,
die sich gemäß den Richtlinien der
American Diabetes Association ernährte, gegenübergestellt. Mit der
veganen, fett-reduzierten Diät wurde
eine etwas bessere Blutzuckerkontrolle erreicht als in der konventionell
ernährten Gruppe. Zudem verringerten sich die Risikofaktoren für HerzKreislauf-Erkrankungen bei der veganen Gruppe [3]. Die Dosis der medikamentösen Diabetesbehandlung
konnte bei mehr Teilnehmern mit
rein pflanzlicher Kost reduziert werden [4, 5]. Diese Effekte sind möglicherweise darauf zurückzuführen,
dass die vegane Gruppe aufgrund
der Reduktion des Fettanteils mehr
Gewicht abnahm als die Vergleichsgruppe. „Auch wenn die Stoffwechseleinstellung durch spezielle Diäten
verbessert werden kann, ist eine bereits bestehende Diabeteserkrankung
Ernährung ist ein beeinflussender Faktor. Wer sich vegan ernährt kann den
Stoffwechsel verbessern.
DDG Informationen | 5/5
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
damit nicht heilbar. Patienten und
Personen mit hohem Diabetesrisiko
sollten ihr Körpergewicht durch eine
gesunde Ernährung kontrollieren.
Dies kann, muss aber nicht durch
eine vegane Ernährungsweise geschehen“, betont Professor Joost. Betroffene müssen lebenslang ihre Blutzuckerwerte im Blick behalten, auf
ihre Ernährung und Bewegung achten. Zudem sei eine vegane Ernährung nicht für jeden geeignet. Die
Deutsche Gesellschaft für Ernährung
e. V. (DGE) hat im April eine Position
zur veganen Ernährung erarbeitet,
die diabetesDE – Deutsche DiabetesHilfe teilt. Bei einer rein pflanzlichen
Ernährung ist eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen
nicht oder nur schwer möglich. Der
DDG Informationen | 5/2016
kritischste Nährstoff ist Vitamin B12.
Schwangeren, Stillenden und Heranwachsenden rät die DGE von einer
veganen Ernährungsweise ab. Wer
sich vegan ernähren möchte, sollte
dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat
einnehmen, auf eine ausreichende
Nährstoffzufuhr achten und sich dazu
von einer Ernährungsfachkraft beraten lassen.
Quellen
1 https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/Degs/degs_w1/
Symposium/degs_uebergewicht_
adipositas.pdf?__blob=publicationFile
2 Infografiken zum EOD 2016: http://www.
europeanobesityday.eu/wp-content/
uploads/2016/05/160509-EOD_
Infographic_1_A4_RGB.pdf
3 Barnard ND, Cohen J, Jenkins DJ, TurnerMcGrievy G et al. A low-fat vegan diet im-
proves glycemic control and cardiovascular risk factors in a randomized clinical
trial in individuals with type 2 diabetes.
Diabetes Care 2006; 29 (8): 1777 – 1783
4 Barnard ND, Cohen J, Jenkins DJ, TurnerMcGrievy G et al. A low-fat vegan diet
and a conventional diabetes diet in the
treatment of type 2 diabetes: a randomized, controlled, 74-wk clinical trial. Am J
Clin Nutr 2009; 89 (5 Suppl.):
1588S – 1596S
5 Barnard ND, Gloede L, Cohen J, Jenkins DJ
et al. A low-fat vegan diet elicits greater
macronutrient changes, but is comparable in adherence and acceptability, compared with a more conventional diabetes
diet among individuals with type 2 diabe-tes. J Am Diet Assoc 2009; 109 (2):
263 – 272
6 https://www.dge.de/wissenschaft/
weitere-publikationen/dge-position/
vegane-ernaehrung/
237
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Zentrale Veranstaltung zum Weltdiabetestag am 20. November in Berlin
Diabetes besser managen
und besser leben
Rund um den Weltdiabetestag am 14. November finden traditionell weltweit Informationsveranstaltungen über die chronische
Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus statt. Wie jedes Jahr organisiert diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe gemeinsam mit
der Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen
mit Diabetes (DDH‑M) unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums die zentrale Veranstaltung in Deutschland
unter dem Motto „Diabetes – besser managen, besser leben!“. Sie
findet in diesem Jahr eine Woche nach dem eigentlichen Gedenktag statt, am Sonntag, dem 20. November 2016 von 10.00 bis
15.30 Uhr im KOSMOS Berlin. Der Eintritt beträgt drei Euro, für
Mitglieder der DDH‑M ist der Eintritt frei. Das Programm steht
online unter: http://www.diabetesde.org/weltdiabetestag/2016/
█
Zum Weltdiabetestag 2016 in Berlin
ist ein Programm aus über 30 Vorträgen von namhaften Experten rund um
den Diabetes und ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, moderiert
von TV-Moderatorin Madeleine Wehle, entstanden. Unter anderem stellt
Olympiasieger Matthias Steiner sein
„Steiner-Prinzip“ zur erfolgreichen
Gewichtsabnahme vor. Die Schwerpunktthemen der diesjährigen zentralen Veranstaltung des Weltdiabetestags in Berlin sind Folgeerkrankungen und Therapie, Ernährung,
Selbsthilfe, Beratung und Hilfe im Alltag sowie neue Technologien. Interessierte und Betroffene können sich
in zahlreichen Vorträgen unter ande-
238
rem darüber informieren, wie sie das
lebenslang notwendige Selbstmanagement der Stoffwechselerkrankung
besser meistern, ihre Ernährung und
Fitness verbessern können. Informieren können sich die Besucher auch
über Kinder- und Jugendfreizeiten,
die speziell auf junge Menschen mit
Diabetes Typ 1 abgestimmt sind. Neu
sind die Workshops „Diabetes und
Kinderwunsch“ sowie „Zu Hause in
fremden Kulturen“.
Vertreter der Selbsthilfe diskutieren darüber, wie sie Betroffene und
Angehörige dabei unterstützen, die
Krankheit zu meistern. Auch berufliche Aspekte sind ein Themenschwerpunkt.
Höhepunkt
des
Rahmenprogramms ist wieder ein gemeinsamer
Walk für den guten Zweck inklusive
Blutzuckermessen vorher, dieses Mal
mit Kultmoderator Waldi Hartmann,
und nachher. Jeder Schritt zählt.
Denn zahlreiche Unterstützer spenden pro Teilnehmer für das Projekt
„Schulungsprogramm für Angehörige“. Kinder, die den Weltdiabetestag
in Berlin besuchen, erwartet eine eigene Lounge, in der sie sich von Starvisagistin Betty Amrhein schminken
lassen können.
Einen ganz besonderen Platz
nimmt die Verleihung der MehnertMedaille ein: Jedes Jahr wird auf
dem Weltdiabetestag ein Mensch mit
50 Jahren Diabetes und mehr für sein
optimales Selbstmanagement ausgezeichnet.
Ein großer Ausstellerbereich informiert die Besucher unter anderem
über neueste Produkte zum Blutzuckermessen und Insulinspritzen. An
einigen Ständen werden gratis Blutzucker-, Fett- und Body-Mass-Index
(BMI)-Messungen angeboten.
DDG Informationen | 5/2016
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
5 Minuten Aktivpause der Parlamentarier stärkt Urteils- und Entscheidungskraft
diabetesDE fordert Bewegungspause
im Bundestag
Der Deutsche Bundestag hat vor rund einem Jahr das Gesetz
zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) verabschiedet, damit Vorbeugung und
Gesundheitsförderung unmittelbar greifen, wo Menschen leben,
lernen und arbeiten. Konkrete Maßnahmen dazu sollten auch direkt dort umgesetzt werden, wo sie beschlossen werden, fordert
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und ruft die Abgeordneten
des Deutschen Bundestags dazu auf, als Volksvertreter mit gutem
Beispiel voranzugehen und regelmäßig selbst eine aktive Pause
mit Bewegungseinheiten im Parlament umzusetzen. Die gemeinnützige Organisation und Univ.-Professor Dr. Ingo Froböse von der
Deutschen Sporthochschule Köln geben den Parlamentariern dafür fünf konkrete Tipps.
█
DDG Informationen | 5/2016
bis hin zu Gesetzesverabschiedungen
treffen muss, sollte verantwortungsbewusst mit seiner Gesundheit umgehen und aktiv etwas dafür tun.
Und nur Vorbilder finden auch in der
Bevölkerung positive Nachahmer!“,
so Kröger. Konkret schlägt diabetesDE
– Deutsche Diabetes-Hilfe eine aktive
Bewegungspause mit 5 Übungen im
Quelle: iStockphoto
Stundenlanges Sitzen, Zuhören und
Debattieren machen träge, schlapp
und häufig auch dick. Wer die Plenarsitzungen im Parlamentsfernsehen
verfolgt, kann den stundenlangen Bewegungsmangel live beobachten.
Denn nicht nur viele Büroarbeiter
landauf und landab leiden unter der
„Sitzkrankheit“, die unter anderem
Übergewicht, Diabetes Typ 2 und
Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördert.
Ausgerechnet unsere Volksvertreter,
die sich für die Zukunft unseres Landes einsetzen und mit ihrem Handeln
Vorbild für alle sein sollten, laufen
Gefahr, sich krank zu sitzen. „Wer viel
Verantwortung trägt und sich als
‚Macher für andere‘ versteht, neigt
dazu, Raubbau an seiner eigenen Gesundheit zu betreiben. Deshalb sind
in besonderem Maße auch die derzeit
630 Abgeordneten im Deutschen
Bundestag gefährdet“, sagt Dr. med.
Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender
von diabetesDE – Deutsche DiabetesHilfe und niedergelassener Diabetologe aus Hamburg-Bergedorf. „Wir
appellieren an Bundestagspräsident
Prof. Lammert, Bewegungspausen in
den Ablauf der Plenarsitzungen zu integrieren. „Wer frisch im Kopf weitreichende politische Entscheidungen
Bundestag von 5 Minuten alle 2 Stunden vor. Prof. Froböse empfiehlt, jede
Stunde eine 5-minütige Bewegungspause zu machen. Das kann auch
schon der Gang zur Toilette sein oder
auch der Weg zur Kaffeemaschine.
Aber auch ein einfaches Recken und
Strecken am Arbeitsplatz ist bereits
eine Entlastung für die verspannte
Muskulatur im Schulter und Nackenbereich.
Regelmäßige Bewegungspausen
mit verschiedenen Übungen verbessern den Stoffwechsel und steigern
die allgemeine Leistungsfähigkeit,
insbesondere Konzentration und Beweglichkeit. Auch bereits chronisch
Erkrankte mit Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhten Blutfetten oder
Diabetes profitieren: Bewegung ist
eine der wirksamsten „Pillen“, die
Ärzte verordnen können! Schon eine
Stunde am Tag macht einen 8-stündigen Sitztag wett [2]. Ob Expertenrunde, Ausschusssitzung oder Plenum,
fünf von Professor Froböse empfohlenen Übungen tragen überall und zu
Büroarbeit und Bewegungsmangel gehören zusammen: Sie können
belastend sein und das Risiko für Erkrankungen erhöhen.
239
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
jeder Zeit leicht durchführbar dazu
bei und sollten zum Pflichtsport im
Bundestag werden.
Quellen
1 The Lancet Series 2016 “Physical Activity:
Progress and Challenges”. http://www.
thelancet.com/series/physical-activity2016
2 Ekelund U et al. Does physical activity attenuate, or even eliminate, the detrimental association of sitting time with mor-
tality? A harmonised meta-analysis of
data from more than 1 million men and
women. http://www.thelancet.com/
pdfs/journals/lancet/PIIS0140-6736(16)
30370-1.pdf
3 http://www.bewegte-uni.de/bewegungspausehttp://www.bewegte-uni.de/
bewegungspause<//a>/
Hohenzollernbrücke wechselt die Farbe
Illumination in Köln zum Weltdiabetestag
kern, u. a. Helga Kühn-Mengel (SPD)
und Dietrich Monstadt (CDU) sowie
den Vorsitzenden Ulrich Weigeldt
vom Hausärtzeverband und Dr. Jens
Kröger von diabetesDE – Deutsche
Diabetes-Hilfe sowie Vertretern von
Krankenkassen im nahegelegenen
Hotel Hyatt statt. Möchten Sie teilnehmen, überprüfen wir gerne, ob
noch Plätze frei sind. Melden Sie sich
bitte bei mattig-fabian@diabetesde.
org
Quelle: KölnTourismus GmbH
Am 14. November 2016 wird in Köln
am Abend des Weltdiabetestag unter
dem Motto „Wir bauen Brücken. Für
Menschen. Mit Diabetes“ die Hohenzollernbrücke blau illuminiert. Anschließend findet eine politische Podiumsdiskussion mit Bundespoliti-
Die Hohenzollernbrücke in Köln wird am 14. November in einem „anderen Licht“ erscheinen.
240
DDG Informationen | 5/5
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
Diabetes-Pflegefachkraft DDG
Die DDG hat eine neue Weiterbildungssäule für die Pflege konzipiert, die in 2016 auf den beiden Gebieten Akut-/Kurzzeitpflege (Klinik) und ambulante und stationäre Langzeitpflege (Langzeit) maßgeschneiderte Weiterbildungsangebote
für Pflegende bietet.
Die Kurstermine finden Sie auf dieser und der folgenden Seite.
Weitere Informationen unter: www.ddg.info/weiterbildung
Weiterbildung
Diabetes-Pflegefachkraft DDG (Klinik)
Weiterbildungsstätte
Termine
Kosten
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
1. Block 19.09. – 23.09.2016
2. Block 24.10. – 28.10.2016
990,– €
zzgl. Gebühren für
Anmeldung, Prüfung
und Material 260,– €
RED-Institut für medizinische Forschung
und Weiterbildung
Mühlenkamp 5
23758 Oldenburg i.H.
 Tel.: 0 43 61-51 31 30
 Fax: 0 43 61-51 36 16
E-Mail: [email protected]
www.red-institut.de
1. Block 20.02. – 24.02.2017
2. Block 03.04. – 07.04.2017
990,– €
zzgl. Gebühren für
Anmeldung, Prüfung
und Material 260,– €
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
1. Block 20.03. – 24.03.2017
2. Block 29.05. – 02.06.2017
990,– €
zzgl. Gebühren für
Anmeldung, Prüfung
und Material 260,– €
RED-Institut für medizinische Forschung
und Weiterbildung
Mühlenkamp 5
23758 Oldenburg i.H.
 Tel.: 0 43 61-51 31 30
 Fax: 0 43 61-51 36 16
E-Mail: [email protected]
www.red-institut.de
1. Block 19.06. – 23.06.2017
2. Block 25.09. – 29.09.2017
990,– €
zzgl. Gebühren für
Anmeldung, Prüfung
und Material 260,– €
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
1. Block 25.09. – 29.09.2017
2. Block 11.12. – 15.12.2017
990,– €
zzgl. Gebühren für
Anmeldung, Prüfung
und Material 260,– €
DDG Informationen | 5/2016
241
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Diabetespfleg fachkraft DDG (Klinik)
Anmeldung:
Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden. Hier erhalten Sie auch
Auskunft über das Bewerbungsverfahren.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/diabetes-pflegefachkraft-klinik-ddg.html
Weiterbildung DiabetesPflegefachkraft DDG (Langzeit)
Weiterbildungsstätte
Termine
IIGM – Institut für Innovatives
Gesundheitsmanagement GmbH
Frau Katja Hodeck
Allee der Kosmonauten 33 g
12681 Berlin
 Tel.: 0 30/54 70 82 32
 Fax: 0 30/54 70 82 92 32
E-Mail: [email protected]
www.iigm.de
Dortmund NW171 07.03.2017 – 12.07.2017
Hannover NI171 08.03.2017 – 09.08.2017
Hamburg HH171 23.03.2017 – 13.07.2017
03.05.2017 – 08.09.2017
Aurich NI171_2
Heidelberg BW172 20.09.2017 – 07.02.2018
München BY172 21.09.2017 – 08.02.2018
27.09.2017 – 14.02.2018
Berlin BB172
Kosten:
Kursorganisation:
Anmeldung:
Die Kosten für die Weiterbildung betragen zur Zeit 1 000,– € Kursgebühr, zzgl. 270,– € Prüfungs- und
Materialgebühr.
Die Weiterbildung findet an 10 einzelnen Kurstagen in dem genannten Zeitraum statt. Die genauen
Termine erfragen Sie bitte bei der Weiterbildungsstätte.
Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden. Hier erhalten Sie auch
Auskunft über das Bewerbungsverfahren.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/diabetes-pflegefachkraft-ddg-langzeit.html
Weiterbildung Diabetesberater/in DDG
242
Weiterbildungsstätte
Kurs-Nr.
Termine
Diabetes Zentrum Thüringen e.V.
(Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III,
FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)
Bachstraße 18
07743 Jena
 Tel.: 0 36 41 93 30 71
 Fax: 0 36 41 93 30 09
E-Mail: [email protected]
www.diabetes-thueringen.de
179
1. Block 13.02. – 03.03.2017
2. Block 05.06. – 23.06.2017
3. Block 21.08. – 01.09.2017
4. Block 13.11. – 24.11.2017
5. Block 12.02. – 23.02.2018
DDG Informationen | 5/2016
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Diabetesberater/in DDG
Weiterbildungsstätte
Kurs-Nr.
Termine
Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V.
Ostengasse 27
93047 Regensburg
 Tel.: 0941/56 96-22
 Fax: 0941/56 96-38
E-Mail: [email protected]
www.katholischeakademie-regensburg.de
180
verkürzte Aufbauqualifikation!
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
181
1. Block 13.03. – 31.03.2017
2. Block 12.06. – 30.06.2017
3. Block 25.09. – 07.10.2017
4. Block 08.01. – 19.01.2018
5. Block 09.04. – 20.04.2018
Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e. V.
Theodor-Klotzbücher-Straße 12
97980 Bad Mergentheim
 Tel.: 0 79 31/59 41 65
 Fax: 0 79 31/77 50
E-Mail: [email protected]
www.diabetes-akademie.de
182
1. Block 20.03. – 07.04.2017
2. Block 19.06. – 07.07.2017
3. Block 18.09. – 29.09.2017
4. Block 27.11. – 08.12.2018
5. Block 19.02. – 02.03.2018
Diabetes-Akademie Südostbayern e. V.
Bürgerwaldstraße 1
83278 Traunstein
 Tel.: 08 61 90 98 07 67
 Fax: 08 61 90 98 07 68
E-Mail: [email protected]
www.diabetesakademie.net
189
1. Block 24.07. – 05.08.2017
2. Block 11.09. – 22.09.2017
3. Block 27.11. – 09.12.2017
4. Block 19.02. – 03.03.2018
5. Block 04.06. – 16.06.2018
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
183
1. Block 07.08. – 25.08.2017
2. Block 23.10. – 10.11.2017
3. Block 12.02. – 23.02.2018
4. Block 04.06. – 15.06.2018
5. Block 13.08. – 24.08.2018
Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH
Feldstraße 16
54290 Trier
 Tel.: 0 65 19 47-3160
 Fax: 0 65 19 47-22 05
E-Mail: [email protected]
www.mutterhaus.de
184
1. Block 14.08. – 02.09.2017
2. Block 27.11. – 16.12.2017
3. Block 05.03. – 17.03.2018
4. Block 04.06. – 16.06.2018
5. Block 08.10. – 19.10.2018
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
185
verkürzte Aufbauqualifikation!
DDG Informationen | 5/2016
1. Block 13.02. – 24.02.2017
2. Block 24.04. – 05.05.2017
3. Block 03.07. – 14.07.2017
4. Block 04.12. – 15.12.2017
1. Block 09.10. – 20.10.2017
2. Block 29.01. – 09.02.2018
3. Block 14.05. – 26.05.2018
4. Block 08.10. – 19.10.2018
243
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Diabetesberater/in DDG
Weiterbildungsstätte
Kurs-Nr.
Termine
Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V.
Ostengasse 27
93047 Regensburg
 Tel.: 0941/56 96-22
 Fax: 0941/56 96-38
E-Mail: [email protected]
www.katholischeakademie-regensburg.de
186
1. Block 09.10. – 27.10.2017
2. Block 15.01. – 05.02.2018
3. Block 07.05. – 19.05.2018
4. Block 16.07. – 27.07.2018
5. Block 17.09. – 28.09.2018
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42-41 14
 Fax: 0 59 71/42-11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
187
1. Block 06.11. – 24.11.2017
2. Block 26,02. – 16.03.2018
3. Block 18.06. – 29.06.2018
4. Block 27.08. – 07.09.2018
5. Block 26.11. – 07.12.2018
Wannsee-Akademie
Zum Heckeshorn 36
14109 Berlin
 Tel.: 03 08 06 86-0 40
 Fax: 03 08 06 86-4 04
E-Mail: [email protected]
www.wannseeakademie.de
188
1. Block 04.12. – 15.12.2017
2. Block 12.02. – 23.02.2018
3. Block 09.04. – 20.04.2018
4. Block 11.06. – 29.06.2018
5. Block 03.09. – 14.09.2018
6. Block 26.11. – 07.12.2018
Kosten:
Die Kosten für die Weiterbildung betragen zur Zeit 200,– € bei Anmeldung, zzgl. 2 900,– €
Teilnahmegebühr für den regulären Kurs und 2 450,– € für den verkürzten Kurs, zzgl. 100,– €
Prüfungsgebühr, ohne Material- und Reisekosten.
Anmeldeverfahren: Bitte senden Sie die Unterlagen an:
Deutsche Diabetes Gesellschaft
Anja Fornoff
Albrechtstraße 9
10117 Berlin
Tel.: 030 3116937-18
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter
http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesberaterin-ddg/kurstermine.html
Weiterbildung Diabetesassistent/in DDG
244
Weiterbildungsstätte
Termine
Kosten
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42 41 14
 Fax: 0 59 71/42 11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
Kurs 92
1 390,– €
zzgl. 135,– €
Prüfungsgebühr
Diabeteszentrum am Elisabeth-Krankenhaus Essen
Klara-Kopp-Weg 1
45138 Essen
 Tel.: 02 02/8 97 45 92
E-Mail: [email protected]
www.elisabeth-krankenhaus.contilia.de/
kompetenzzentrum/klinisches-diabetes-zentrum/
Kurs 21
1. Block 05.09. – 16.09.2016
2. Block 21.11. – 02.12.2016
1 395,– €
inkl. Prüfungsgebühr
1. Block 19.09. – 30.09.2016
2. Block 07.11. – 19.11.2016
DDG Informationen | 5/2016
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Diabetesassistent/in DDG
Weiterbildungsstätte
Termine
Kosten
Diabeteszentrum Sinsheim
Schwerpunktpraxis im Ärztehaus Sinsheim
Hauptstraße 71
74889 Sinsheim
 Tel.: 0 72 61/89 98
E-Mail: [email protected]
www.daikeler.de
Kurs 22
1 300,– €
zzgl. MWST
Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V.
Ostengasse 27
93047 Regensburg
 Tel.: 0941/56 96-22
 Fax: 0941/56 96-38
E-Mail: [email protected]
www.katholischeakademie-regensburg.de
Kurs 41
Medigreif Inselklinik Heringsdorf GmbH –
Haus Gothensee
Setheweg 11
17424 Heringsdorf
 Tel.: 03 83 78/7 80-0
 Fax: 03 83 78/7 80-4 44
E-Mail: [email protected]
www.inselklinik.de
Kurs 9
Diabetes Zentrum Thüringen e.V.
(Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III,
FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)
Bachstraße 18
07743 Jena
 Tel.: 0 36 41 93 30 71
 Fax: 0 36 41 93 30 09
E-Mail: [email protected]
www.diabetes-thueringen.de
Kurs 6
Akademie der Kreisliniken Reutlingen
Steinenberger Straße 31
72764 Reutlingen
 Tel.: 0 71 21/2 00 39 79
 Fax: 0 71 21/2 00 44 58
E-Mail: [email protected]
www.akademie-reutlingen.de
Kurs 32
UKGM
Universitäres Diabeteszentrum Mittelhessen
Diabetesschulungszentrum
Med. Klinik und Poliklinik III
Frau Dr. Liersch
Frau Hofmann
Klinikstraße 33
35392 Gießen
 Tel.: 06 41/98 54 28 87
E-Mail: [email protected]
www.udzm.de
Kurs 24
DDG Informationen | 5/2016
1. Block 17.10. – 23.10.2016
2. Block 21.11. – 26.11.2016
3. Block 16.01. – 21.01.2017
4. Block 06.03. – 10.03.2017
1. Block 07.11. – 18.11.2016
2. Block 06.03. – 17.03.2017
1. Block 14.11. – 25.11.2016
2. Block 20.02. – 04.03.2017
1 300,– €
zzgl. 100,– €
Prüfungsgebühr
zzgl. 35,– €
Zertifikatsgebühr
1 300,– €
zzgl. 135,– €
Prüfungs- und
Zertifikatsgebühr
1 300,– €
inkl. Zertifikatsgebühr
1. Block 09.01. – 20.01.2017
2. Block 24.04. – 05.05.2017
1. Block 09.01. – 27.01.2017
2. Block 24.04. – 28.04.2017
1. Block 16.01. – 20.01.2017
2. Block 13.02. – 17.02.2017
3. Block 06.03. – 10.03.2017
4. Block 03.04. – 07.04.2017
5. Block 28.04. – 29.04.2017
1 370,– €
zzgl. 35,– €
Zertifikatsgebühr
1 300,– €
zzgl. 135,– €
Prüfungs- und
Zertifikatsgebühr
245
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Diabetesassistent/in DDG
Weiterbildungsstätte
Termine
Kosten
Thüringer Gesellschaft für Diabetes und
Stoffechselkrankheiten e.V.
Sophien- und Hufelandklinikum Weimar gGmbH
Klinik für Innere Medizin I
Henry-van-de-Velde Straße 2
99425 Weimar
 Tel.: 0 36 43/57 11 81
E-Mail: [email protected]
Kurs 23
1 300,– €
zzgl. 135,– €
Prüfungsgebühr
Diabeteszentrum Leipzig e. V.
Westbad, Marktstraße 1–6
04177 Leipzig
 Tel.: 03 41/4 42 48 51
E-Mail: [email protected]
Kurs 27
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42 41 14
 Fax: 0 59 71/42 11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
Kurs 93
Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V.
Ostengasse 27
93047 Regensburg
 Tel.: 0941/56 96-22
 Fax: 0941/56 96-38
E-Mail: [email protected]
www.katholischeakademie-regensburg.de
Kurs 42
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
 Tel.: 0 59 71/42 41 14
 Fax: 0 59 71/42 11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
Kurs 94
Diabeteszentrum am Elisabeth-Krankenhaus Essen
Klara-Kopp-Weg 1
45138 Essen
 Tel.: 02 01/8 97 45 91
 Fax: 02 02/8 97 45 92
E-Mail: [email protected]
www.elisabeth-krankenhaus.contilia.de/
kompetenzzentrum/klinisches-diabetes-zentrum/
Kurs 22
Anmeldung:
1. Block 16.01. – 20.01.2017
2. Block 22.02. – 03.03.2017
3, Block 08.05. – 12.05.2017
4. Block 25.09. – 29.09.2017
1. Block 30.01. – 10.02.2017
2. Block 08.05. – 19.05.2017
1. Block 06.02. – 17.02.2017
2. Block 08.05. – 19.05.2017
1. Block 20.03. – 31.03.2017
2. Block 19.06. – 30.06.2017
1. Block 11.09. – 22.09.2017
2. Block 13.11. – 24.11.2017
1 435,– €
inkl. Prüfungs- und
Zertifikatsgebühr
1 390,– €
zzgl. 135,– €
Prüfungsgebühr
1 300,– €
zzgl. 100,– €
Prüfungsgebühr
zzgl. 35,– €
Zertifikatsgebühr
1 390,– €
zzgl. 135,– €
Prüfungsgebühr
1 395,– €
inkl. Prüfungsgebühr
1. Block 18.09. – 29.09.2017
2. Block 22.01. – 03.02.2018
Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden. Hier erhalten Sie auch
Auskunft über das Bewerbungsverfahren.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter
http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesassistentin-ddg/kurstermine.html
246
DDG Informationen | 5/2016
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
Weiterbildung Wundassistent/in DDG
Weiterbildungsstätte
Kursort
Termine
Deutsches Institut für Wundheilung
 Tel.: 07 73 29 39 15 25
E-Mail: [email protected]
www.deutsches-wundinstitut.de
Kursort: Radolfzell
Anmeldung über:
Fritz-Reichle-Ring 2
78315 Radolfzell
19.09. – 23.09.2015
Gandersheimer Modell
HoppeConsult
 Tel.: 0 39 46 97 34 94 oder 0 30 54 70 82 32
 Fax: 0 39 46 97 34 96
E-Mail: [email protected]
www.gandersheimer-modell.de/cms/home.html
www.iigm.de
Kursort Berlin:
IIGM – Diabetes-Pflege-Akademie
Allee der Kosmonauten 33g
12681 Berlin
Kurs 8
CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung
 Tel.: 0 22 19 34 94 61
 Fax: 0 22 19 34 94 61
E-Mail: [email protected]
www.cid-direct.de
Kursort: St. Vinzenz-Hospital
Merheimer Straße 221–223
50733 Köln-Nippes
Kurs 36
Diabetes Zentrum Thüringen e.V.
(Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III,
FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen)
 Tel.: 0 36 41 93 30 71
 Fax: 0 36 41 93 30 09
E-Mail: [email protected]
www.diabetes-thueringen.de
Bachstraße 18
07743 Jena
Kurs 15
Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e. V.
 Tel.: 0 79 31/80 15
 Fax: 0 79 31/77 50
E-Mail: [email protected]
www.diabetes-zentrum.de
Theodor-Klotzbücher-Straße 12
97980 Bad Mergentheim
Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH
 Tel.: 0 65 19 47-30 80
 Fax: 0 65 19 47-22 05
E-Mail: [email protected]
www.mutterhaus.de
Feldstraße 16
54290 Trier
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
 Tel.: 0 59 71/42 41 75
 Fax: 0 59 71/42 11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung
 Tel.: 0 22 19 34 94 61
 Fax: 0 22 19 34 94 61
E-Mail: [email protected]
www.cid-direct.de
Kursort: St. Vinzenz-Hospital
Merheimer Straße 221–223
50733 Köln-Nippes
Kurs 37
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
 Tel.: 0 59 71/42 41 75
 Fax: 0 59 71/42 11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
Kurs 48
DDG Informationen | 5/2016
05.10. – 07.10.2016
und
10.10. – 12.10.2016
24.10. – 28.10.2016
1. Block:
26.10. – 28.10.2016
2. Block:
02.11. – 04.11.2016
Kurs 3
14.11. – 18.11.2016
Kurs 13
21.11. – 25.11.2016
Kurs 47
05.12. – 10.12.2016
13.02. – 17.02.2017
06.03. – 11.03.2017
247
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Wundassistent/in DDG
Weiterbildungsstätte
Kursort
Termine
Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V.
 Tel.: 0941/56 96-22
 Fax: 0941/56 96-38
E-Mail: [email protected]
www.katholischeakademie-regensburg.de
Ostengasse 27
93047 Regensburg
Kurs 80
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
 Tel.: 0 59 71/42 41 75
 Fax: 0 59 71/42 11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung
 Tel.: 0 22 19 34 94 61
 Fax: 0 22 19 34 94 61
E-Mail: [email protected]
www.cid-direct.de
Kursort: St. Vinzenz-Hospital
Merheimer Straße 221–223
50733 Köln-Nippes
Kurs 38
CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung
 Tel.: 0 22 19 34 94 61
 Fax: 0 22 19 34 94 61
E-Mail: [email protected]
www.cid-direct.de
Kursort: St. Vinzenz-Hospital
Merheimer Straße 221–223
50733 Köln-Nippes
Kurs 39
Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH
 Tel.: 0 65 19 47-30 80
 Fax: 0 65 19 47-22 05
E-Mail: [email protected]
www.mutterhaus.de
Feldstraße 16
54290 Trier
Kurs 14
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
 Tel.: 0 59 71/42 41 75
 Fax: 0 59 71/42 11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
29.05. – 02.06.2017
Kurs 49
19.06. – 24.06.2017
03.07. – 07.07.2017
25.09. – 29.09.2017
20.11. – 24.11.2017
Kurs 50
27.11. – 02.12.2017
Kosten:
Die Kosten des Kurses betragen 600,– € zzgl. Material- und Reisekosten.
Anmeldung:
Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.
Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/wundassistentin-ddg/kurstermine.html
Weiterbildung Podologe/in DDG
248
Weiterbildungsstätte
Kursort
Termine
Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e. V.
 Tel.: 0 79 31/80 15
 Fax: 0 79 31/77 50
E-Mail: [email protected]
www.diabetes-klinik-mergentheim.de
Theodor-Klotzbücher-Straße 12
97980 Bad Mergentheim
28.10. – 30.10.2016
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
 Tel.: 0 59 71/42 11 14
 Fax: 0 59 71/42 11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
Kursgebühr: 450,– €
zzgl. 50,– €
Zertifikatsgebühr
23.11. – 25.11.2016
Kursgebühr: 425,– €
zzgl. 50,– €
Zertifikatsgebühr
DDG Informationen | 5/2016
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Podologe/in DDG
Weiterbildungsstätte
Kursort
Termine
Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital
 Tel.: 0 59 71/42 11 14
 Fax: 0 59 71/42 11 16
E-Mail: [email protected]
www.afg-rheine.de
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
22.11. – 24.11.2017
Anmeldung:
Kursgebühr: 425,– €
zzgl. 50,– €
Zertifikatsgebühr
Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden.
Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/podologin-ddg/kurstermine.html
Seminare
Kommunikation und patientenzentrierte Gesprächsführung in der Diabetologie
von mindestens 4 Tagen zu 8 Unterrichtsstunden Dauer sind Bestandteil der ärztlichen Qualifikation des Diabetologen/
der Diabetologin DDG. Zertifizierte Anbieter und Termine:
Anbieter
Termine
Dr. rer. medic. Nicola Haller
medipäd
Am Mitterfeld 11 (Büro)
86415 Mering
 0 82 33/74 36 77
 0 82 33/74 36 88
 01 75/4 00 49 01
E-Mail: [email protected]
www.medi-paed.de
07.10. – 10.10.2016 Tagungszentrum
Hotel am alten Park
DIAKO
Augsburg
(zentral in Bahnhofsnähe)
650,– € inkl. 19 % MwSt.
inkl. Seminarunterlagen
und Pausengetränke
Dipl.-Psych. Heinrich Vogel
Praxis für Psychotherapie
Olvenstedter Straße 10
39108 Magdeburg
 01 76/40 03 19 11
E-Mail: [email protected]
08.10. – 09.10.2016 Magdeburg
05.11. – 06.11.2016 Praxis für
Psychotherapie
550,– €
inkl. Pausenbewirtung
(gemeinsames Mittagessen
kann organisiert werden)
willms.coaching
Am Feuerschanzengraben 22
37083 Göttingen
 05 51/7 97 47 41
 05 51/7 97 47 40
Info und Anmeldung telef. oder unter:
E-Mail: [email protected]
www.willmscoaching.de
01.11. – 04.11.2016 Göttingen
30.11. – 03.12.2016
17.01. – 20.01.2017
23.02. – 26.02.2017
07.03. – 10.03.2017
(Schwerpunkt
Pädiatrie)
03.05. – 06.05.2017
25.10. – 28.10.2017
06.12. – 09.12.2017
690,– € inkl.
Pausenbewirtung und Mittagessen
Frühbucherrabatt (bis 60 Tage
vor Kursbeginn): 679,– €
AKADEMIE LUFTIKU(R)S e. V.
am Kinderhospital Osnabrück
Beate Hagedorn-Heße
Iburger Straße 187
49082 Osnabrück
 05 41/5 82 99 84
 05 41/5 82 99 85
E-Mail: [email protected]
www.akademie-luftikurs.de
22.11. – 25.11.2016 Landvolkshochschule Oesede
Gartbrink 5
49124
Georgsmarienhütte
600,– €
DDG Informationen | 5/2016
Veranstaltungsort
Kosten
31 Fortbildungspunkte für 4 Tage
Weiterbildungspunkte
werden beantragt
Weiterbildungspunkte der niedersächsischen Akademie für ärztliche Fortbildung werden erteilt
249
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Seminare Kommunikation und patientenzentrierte Gesprächsführung
in der Diabetologie
Anbieter
Termine
Veranstaltungsort
Neuer Anbieter:
Dipl.-Psych. Isabel Laß
Beckertstraße 12
61273 Wehrheim
 0 60 81/57 65 89 (Praxis-Tel. mit AB)
E-Mail: [email protected]
22.10. – 23.10.2016 Bürgerhospital
12.11. – 13.11.2016 Frankfurt, DiabetesZentrum RheinMain, Nibelungenallee 37, 60148
Frankfurt a. M.
Kosten
670,– € inkl. MwSt.,
Seminarunterlagen,
Getränke und Snacks
Fortbildungspunkte werden
beantragt
Weiterbildung Fachpsychologe/in DDG
Im Jahr 2016/2017 wird von der AG
Diabetes und Psychologie e. V. in der
DDG wieder eine Seminarreihe zur
Ausbildung zum Fachpsychologen/in
Diabetes DDG und auch zum Psycho­
diabetologen/in angeboten.
Entsprechend der geänderten Weiterbildungsordnung (s. www.diabetes-
psychologie.de) werden auch in diesem
Jahr zusätzliche Seminare angeboten,
die sich an Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten richten.
Damit wird angestrebt, die psychologische Versorgung von Menschen mit Diabetes nicht nur im stationären, sondern
Seminar
auch im ambulanten Bereich zu verbessern.
In Kooperation mit der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz
werden diese Seminare ebenfalls anerkannt, um die führungsfähige Zusatzbezeichnung „Psychodiabetologie RP“
zu erlangen.
Veranstaltungsort
Termin
Christliches Krankenhaus
Quakenbrück
21.10. – 22.10.2016
Seminartermine 2016
Diabetes und Soziales, Gesundheitspolitik, Teamarbeit, Qualitätssicherung, Erwachsenenbildung
Referenten: Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange (Hannover)
Dipl.-Psych. Klaus Martin Rölver
(Quakenbrück)
Zusätzliche Seminare zur Ausbildung zum/zur Psychodiabetologen/in DDG* (nach 2.3 der Weiterbildungsordnung)
Therapie des Diabetes mellitus und dessen Begleitund Folgeerkrankungen
Referenten: Dr. med. Rainer Langsch, Diabetologe
(Bad Neuenahr)
Dr. med. Peter Hübner, Diabetologe DDG
(Bad Neuenahr)
Klinik Niederrhein Bad Neuenahr
25.11. – 26.11.2016
Praxisseminar: Fallvorstellung und -supervision*
Referenten: PD Dr. Bernd Kulzer (Bad Mergentheim)
Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim
04.11. – 05.11.2016
Praxisseminar: Fallvorstellung und -supervision*
Referenten: PD Dr. Bernd Kulzer (Bad Mergentheim)
Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim
06.11.2016
Cusanuskrankenhaus,
Bernkastel-Kues
10.03. – 11.03.2017
Seminartermine 2017
Physiologisch-medizinische Grundlagen des Diabetes
Referenten: Ruth Kauer, Diabetesberaterin DDG
(Bernkastel-Kues)
Dr. med. Bertil Oser, Diabetologe DDG
(Bernkastel-Kues)
Dr. med. Eckhard Müller, Diabetologe DDG,
FußAg (Bernkastel-Kues)
250
DDG Informationen | 5/2016
www.ddg.info
Seminare/Weiterbildung/Fortbildung
 Weiterbildung Fachpsychologe/in DDG
Seminar
Veranstaltungsort
Termin
Verhaltensmedizinische Grundlagen I
Referenten: Dr. Dipl.-Psych. Ulrike Löw (Mainz)
Dipl.-Psych. Eva Küstner (Offenbach)
Poliklinische Institutsambulanz
des Psychologischen Instituts
der Universität Mainz
12.05. – 13.05.2017
Verhaltensmedizinische Grundlagen II
Referenten: Dr. Dipl.-Psych. Manuela Schäfer (Mainz)
Dr. Dipl.-Psych. Berthold Maier
(Bad Mergentheim)
Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim
02.06. – 03.06.2017
Diabetes und Soziales, Gesundheitspolitik, Team­
arbeit, Qualitätssicherung, Erwachsenenbildung
Referenten: Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange (Hannover)
Dipl.-Psych. Klaus Martin Rölver
(Quakenbrück)
Medizinische Hochschule Hannover
27.10. – 28.10.2017
Neu: Für Kolleginnen und Kollegen, die sich für psychologische Aspekte der pädiatrischen Diabetologie interessieren, bieten wir
erstmalig ein Seminar an, dass sich auf die besonderen Herausforderungen des Typ-1- und des Typ-2-Diabetes in Kindheit und
Jugend konzentriert. Auf Antrag ersetzt das Seminar 3 a für pädiatrisch tätige Kolleginnen und Kollegen das Seminar 3, das sich
auf Erwachsene mit Typ-2-Diabetes konzentriert.
Verhaltensmedizinische Grundlagen II
Referenten: Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange (Hannover)
Dr. med. Torben Biester (Hannover)
Team des Kinder- und Jugendkrankenhauses
auf der Bult
Medizinische Hochschule Hannover
Kinder- und Jugendkrankenhaus auf
der Bult
23.06. – 24.06.2017
Zusätzliche Seminare zur Ausbildung zum/zur Psychodiabetologen/in DDG* (nach 2.3 der Weiterbildungsordnung)
Therapie des Diabetes mellitus und dessen Begleitund Folgeerkrankungen
Referenten: Dr. med. Rainer Langsch, Diabetologe
(Bad Neuenahr)
Klinik Niederrhein Bad Neuenahr
24.11. – 25.11.2017
Praxisseminar: Fallvorstellung und -supervision*
Referenten: Prof. Dr. Bernd Kulzer (Bad Mergentheim)
Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim
13.10. – 14.10.2017
Praxisseminar: Fallvorstellung und -supervision*
Referenten: Prof. Dr. Bernd Kulzer (Bad Mergentheim)
Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim
15.10.2017
* Insgesamt müssen lt. Weiterbildungsordnung 25 Std. fallbezogene Supervision durchgeführt werden.
Jedes der Seminare wird von der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz anerkannt. Es werden jeweils
20 Fortbildungspunkte für zweitägige und 10 Fortbildungspunkte für eintägige Veranstaltungen vergeben.
Information und Anmeldung:
Informationen zur Ausbildung, zu den Seminaren und Online-Anmeldung:
www.diabetes-psychologie.de. Informationen zur Zusatzbezeichnung „Psychodiabetologie“
der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz: www.lpk-rlp.de und Frau Dr. Ulrike Löw:
[email protected].
Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Karin Lange
Ausschuss „Fachpsychologe/in Diabetes (DDG)“
Medizinische Hochschule Hannover
Medizinische Psychologie
OE 5430
30625 Hannover
Fax: 0511/5 32 42 14
E-Mail: [email protected]
DDG Informationen | 5/2016
251
Fortbildung
Verbindliche Anmeldung
80-Stunden-Fortbildungskurs
„Klinische Diabetologie“ der DDG
Hiermit melde ich mich verbindlich zu folgendem Fortbildungskurs an: (Kurs findet nur statt bei einer Teilnehmerzahl von mindestens 75)
$
Termine 2016
Mainz
Mo.–Fr., 13.02.–17.02.2017 und Mo.–Fr., 20.03.–24.03.2017
Köln
Mo.–Fr., 16.10.–20.10.2017 und Mo.–Fr., 20.11.–24.11.2017
Titel, Vorname, Name:
Geb.-Datum:
Institution (Praxis/Klinik):
(Straße, PLZ, Ort):
Privat (Straße, PLZ, Ort):
Telefon-Nr.:
Rechnung an Dienstanschrift
Deutsche Diabetes Gesellschaft
Martina Wallmeier
Albrechtstraße 9
10117 Berlin
E-Mail:
Rechnung an Privatanschrift
Telefon-Nr.: 0 30/3 11 69 37 17
Telefax-Nr.: 0 30/3 11 69 37 20
E-Mail:
[email protected]
Die Teilnahmegebühr beträgt 1 250,– € für beide Teile (625,– € pro Woche). Die Rechnungen werden ca. 8 Wochen
vor Kursbeginn zugeschickt.
Bei kurzfristigen Stornierungen erheben wir die folgenden Gebühren:
Stornierung 8 bis 4 Wochen vor dem Kurs 100,– €
Stornierung 4 bis 2 Wochen vor dem Kurs 10% der Kursgebühr
Stornierung 2 Wochen vor dem Kurs
20% der Kursgebühr
Bei Nichterscheinen erfolgt keine Rückerstattung.
Datum:
252
Stempel/Unterschrift:
DDG Informationen | 5/2016
www.ddg.info
Impressum
Redaktion
Wichtige Hinweise
Prof. Dr. med. Baptist Gallwitz
Universitätsklinikum Tübingen
Otfried-Müller-Str. 10
72076 Tübingen
DDG Informationen ist das Mitteilungsblatt für DDG Mitglieder
und diabetesDE-Mitglieder, die sich beruflich mit Diabetes beschäftigen. Für diabetesDE-Mitglieder aus der Gruppe der Betroffenen wird ein separater Newsletter erstellt.
Die für die Berufsbezeichnungen verwendete männliche oder
weibliche Form richtet sich nach der Mehrzahl der Angehörigen
der jeweiligen Berufsgruppe. Auf die Verwendung beider Geschlechtsformen wird mit Blick auf die bessere Lesbarkeit des Textes verzichtet.
Geschützte Warenbezeichnungen oder Handelsnamen werden
nicht in jedem Fall besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann nicht geschlossen werden, dass
es sich um einen freien Warennamen handelt.
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes
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über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom
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angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultation eines
Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für
Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in dieser Zeitschrift abweicht. Jede Dosierung
oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.
Prof. Dr. med. Dirk Müller-Wieland
Medizinische Klinik I
Universitätsklinikum der Rheinisch-Westfälischen
Technischen Hochschule (RWTH) Aachen
Pressestelle DDG/diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Rüdigerstr. 14
70469 Stuttgart
Dr. Dietrich Garlichs
Geschäftsführer Deutsche Diabetes Gesellschaft
Albrechtstraße 9
10117 Berlin
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Nicole Mattig-Fabian
Geschäftsführerin diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Albrechtstraße 9
10117 Berlin
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www.diabetesde.org
Foto Titel: Tourismus Nürnberg/Uwe Niklas
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Satz: Ziegler + Müller, Kirchentellinsfurt
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Stuttgart · New York 2016
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