05.2016 Oktober 2016 | 8. Jahrgang rnberg r 2016 | Nü 11./12. Novembe MEHR AUF SEITE 210 Programm-Infos unter www.herbsttagung-ddg.de DEUTSCHER WERBERAT LEHNT BESCHWERDE AB GUTE PATIENTENVERSORGUNG BEDROHT NEUE ERKENNTNISSE BEIM GESTATIONSDIABETES DDG und foodwatch forderten Stopp der Coca-Cola-EM-Werbekampagne DDG & DGIM kritisieren Ökonomisierung im Gesundheitswesen Risiko für Diabetes der Mutter wird durch Stillen reduziert www.ddg.info Berichte aus dem Vorstand 203Editorial Das aktuelle Interview 204 Über das Austarieren zwischen Nutzen und Schaden bei der Pharmakotherapie Mitteilungen 208 Abschied von einem engagierten Kämpfer für die soziale Teilhabe von Menschen mit Diabetes 210 Diabetes Herbsttagung 2016: „Diabetes und Familie: Vorbeugen – Erkennen – Entlasten“ 212 DDG und foodwatch forderten Stopp von Coca-Cola EM-Kampagne 213 DDG und foodwatch legten Einspruch beim Deutschen Werberat ein 215 DGIM und DDG: Ökonomisierung schwächt die Patientenversorgung 217 Schwangerschaftsdiabetes wird jetzt früher erkannt – Experten fordern intensivere Prävention 219 Schnellerer Wundverschluss durch Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) ist nicht ausreichend belegt Inhalt Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie 224 Antikörper verraten, wie schnell Kinder an Typ-1-Diabetes erkranken 226 Stillen verändert den mütterlichen Stoffwechsel und schützt bis zu 15 Jahre vor Diabetes 228 Wenn die Gene bei „Non-Respondern“ nicht mitlaufen 229 Neuer Ansatzpunkt für Regenerative Therapien 231 DIfE – DEUTSCHER DIABETESRISIKO-TEST aktualisiert und für mobile Endgeräte optimiert 233 „Freder1k-Studie in Sachsen“ erkennt das Typ-1-Diabetes-Risiko bereits bei Neugeborenen diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe 235 Frauen mit Diabetes: Bei instabilen Blutzuckerwerten Zyklus beobachten 236 Vegane Ernährung kann Stoffwechsel verbessern, Diabetes aber nicht heilen 238 Diabetes besser managen und besser leben 239 diabetesDE fordert Bewegungspause im Bundestag 240 Illumination in Köln zum Weltdiabetestag Seminare / Weiterbildung / Fortbildung 220 DDG zertifiziert das Klinikum Ansbach: für Diabetespatienten geeignet 241 221 Erfahrungsbericht: Weiterbildung zur Diabetesassistentin erfolgreich abgeschlossen 242 Diabetes-Pflegefachkraft DDG (Langzeit) 242 Diabetesberater/in DDG 222 Die AG Diabetologie und Endokrinologie Rheinland-Pfalz e. V. (ADE) stellt sich vor 244 Diabetesassistent/in DDG 247 Wundassistent/in DDG 248 Podologe/in DDG 249 „Kommunikation und patientenzentrierte Gesprächsführung in der Diabetologie“ 250 Fachpsychologe/in DDG 252 „Klinische Diabetologie“ DDG Diabetes-Pflegefachkraft DDG (Klinik) 253Impressum 5/2016 | DDG Informationen 201 Berichte aus dem Vorstand Editorial Liebe Mitglieder der DDG, ab Oktober haben Versicherte, die mehr als drei verordnete Medikamente einnehmen, einen Anspruch auf einen Medikationsplan. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, denn die Problematik der Wechselwirkungen von Arzneien ist allen Experten schon lange bewusst und nur ca. 80 Prozent unserer Patienten erhielten 2015 nach einer Untersuchung solche Medikationspläne. Mit dem Mitte August bekannt gegebenen „Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland“ reagiert das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) jetzt auf diesen offensichtlichen Missstand: In Deutschland leiden zwei Drittel der Menschen über 65 Jahre an drei oder mehr chronischen Krankheiten – sie sind multimorbide. Schätzungsweise rund DDG Informationen | 5/2016 250 000 Krankenhauseinweisungen jährlich seien auf vermeidbare Medikationsfehler zurückzuführen, so das BMG. Mit dem Aktionsplan wird nun eine Grundlage geschaffen, Medikationspläne verbindlich und umfassend einzuführen und damit auch die Kommunikation der beteiligten Ärztegruppen untereinander und mit den Patienten zu verbessern. Wir haben dies zum Anlass genommen, um uns im „aktuellen Interview“ mit dem Thema „Diabetes, Multimorbidität und Medikamente“ zu befassen und darüber mit Herrn Professor Dr. med. Harald H. Klein, Vorsitzender des Ausschusses Pharmakotherapie des Diabetes der DDG, gesprochen. (s. Seite 204 ff.) Die DDG engagiert sich nicht nur dafür, die Diabetestherapie kontinuierlich zu verbessern, sondern setzt sich auch aktiv für Prävention ein. Sicherlich erinnern Sie sich, dass wir in der letzten Ausgabe an dieser Stelle über den DFB und sein SponsoringKonzept der Fußball-Europameisterschaft 2016 berichteten. Die DDG hatte in einer Pressemitteilung kritisiert, dass der DFB als Hauptsponsoren der Fußball-EM in Deutschland Coca Cola, McDonaldʼs und Ferrero auserkoren hatte. Ende Juni haben wir zusammen mit der Verbraucherorganisation foodwatch darüber eine Beschwerde beim Deutschen Werberat eingereicht und einen Stopp der Werbekampagne auf Cola-Dosen gefordert. Unsere Haltung dazu ist klar und begründet: Flüssiger Zucker in Form von Cola und Limonaden ist besonders gefährlich – gerade für Kinder und Jugendliche, die mit FußballIdolen auf Cola-Dosen leicht motiviert werden, die zuckrige Brause zu trinken (s. S. 212). Der Deutsche Werberat hat unsere Beschwerde kurze Zeit später mit sehr eigenartigen Begründungen abgewiesen. Unter anderem meinte dieser, die Coca-ColaEM-Werbung richtete sich nicht explizit an Kinder, sondern in erster Linie an Erwachsene. Dies könne man auch daran sehen, dass vor allem Erwachsene in Fußballstadien gingen und die EM-Spiele erst um 21 Uhr im Fernsehen übertragen würden – Kinder also gar keine Zuschauer seien. Die DDG hat darauf in angemessener, aber deutlicher Weise reagiert (s. S. 213 f.). Eine Meinungsänderung des Werberats wäre im Sinne der Verbraucher wünschenswert gewesen, war jedoch nicht erwartbar. Die DDG ist mit dem Ergebnis trotzdem zunächst zufrieden: Denn nur „steter Tropfen höhlt den Stein“ und was ebenfalls wichtig ist: Die Medien haben unsere Position sehr positiv aufgegriffen! Möglichkeiten der Prävention und Therapie der Diabeteserkrankung stehen vom 11. bis 12. November auf der Agenda der Diabetes Herbsttagung 2016. An diesen zwei Veranstaltungstagen werden sich mehr als 4000 Ärzte und Mitglieder des Diabetes-Behandlungsteams zur fachlichen Weiterbildung in Nürnberg treffen. Neben zahlreichen interdisziplinären Symposien und Workshops runden gesundheitspolitische Podiumsdiskussionen, Fortbildungsveranstaltungen für Diabetesberaterinnen und ‑assistentinnen sowie Angebote für den diabetologischen Nachwuchs das Programm ab. Die diesjährigen Herbsttagung steht unter einem besonderen Motto: „Diabetes und Familie“. Professor Dr. med. Klaus Badenhoop hat ein Programm zusammengestellt, das ausloten will, wie es gelingen kann, Patient, Partner, Eltern und Geschwister gemeinsam in die Therapie einzubinden, denn – das ist die zugrundeliegende Erkenntnis – in diesem Zusammenspiel lässt es sich besser mit der Krankheit umgehen und die Therapie wird erfolgreicher. Über weitere spannende Themen und Highlights der Herbsttagung informiert Sie der Beitrag auf S. 210 f. „Nämberch“ – wie die Franken sagen – ist darüber hinaus ein attraktiver Kongressstandort mit einer zauberhaften mittelalterlichen Altstadt und zahlreichen Museen, die es zu besuchen lohnt. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre und freue mich auf Sie in Nürnberg! Ihr Prof. Dr. med. Baptist Gallwitz 203 Das aktuelle Interview www.ddg.info Ein Gespräch mit Professor Dr. med. Harald H. Klein Über das Austarieren zwischen Nutzen und Schaden bei der Pharmakotherapie DI: In Deutschland leiden zwei Drittel der Menschen über 65 Jahre an drei oder mehr chronischen Krankheiten. Häufig ist es die Kombination „Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung und Diabetes“ – davon sind fast 9 Prozent betroffen, so die Ergebnisse einer Untersuchung des Forschungsverbundes MultiCare 2014. Betrifft Multimorbidität nur ältere Patienten mit Typ 2 Diabetes und welche anderen Erkrankungen treten bei diesen Älteren außer den oben genannten auf? Quelle: Bergmannsheil Prof. Klein: Multimorbidität heißt ja eigentlich nur das gleichzeitige Bestehen mehrerer Krankheiten bei einer einzelnen Person, und natürlich nehmen Mehrfacherkrankungen mit dem Alter zu. Nimmt man diese Definition, gibt es natürlich auch jüngere Patienten mit Multimorbidität. In der Regel wird der Begriff aber eher für im Alter vorliegende Krankheiten verwendet, die chronisch und irreversibel sind, und in ihren Krankheitsfolgen und damit verbundenen Funktionseinschränkungen sowie den erforderlichen Arzneimitteltherapien in komplexer Weise ineinan- Harald H. Klein 204 der greifen. Zum zweiten Teil der Frage: „Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Diabetes“ treten natürlich häufig miteinander auf und sind Teil des sogenannten Metabolischen Syndroms. Multimorbidität bei älteren Patienten mit Typ-2-Diabetes kann natürlich sehr vieles bedeuten: Einerseits die Folgeerkrankungen wie diabetisches Fußsyndrom, dialysepflichtige Niereninsuffizienz, Erblindung, Herzinfarkt, alles Dinge, die natürlich auch die Behandlung erschweren. Andererseits können selbstverständlich Patienten mit Typ-2-Diabetes auch alle anderen Erkrankungen, die im Alter vermehrt auftreten, zusätzlich zum Diabetes bekommen. Das heißt beispielsweise Osteoporose, rheumatische Erkrankungen, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, bösartige Krebserkrankungen usw. DI: Welche besonderen Herausforderungen ergeben sich aus der Multimorbidität für die Behandlung? Prof. Klein: Je mehr Erkrankungen ein Patient hat, umso eingeschränkter sind die Therapiemöglichkeiten für die einzelnen Erkrankungen, einerseits aufgrund der Kontraindikationen und andererseits deshalb, weil Medikamente, die für die eine Erkrankung gut sind, für die andere Erkrankung schlecht sein können. Man denke nur an die Notwendigkeit einer Glukokortikoid-Therapie und der Konsequenz dieser Therapie für die Diabeteseinstellung. Ein grundsätzliches Problem darüber hinaus ist, dass multimorbide Patienten ja teilweise viele verschiedene Medikamente einnehmen und wir über deren Interaktion nicht genügend wissen. DI: Welche Diabetesmedikamente stehen derzeit für die Behandlung des Dia- betes zur Verfügung und welche Erkenntnisse gibt es über die Wechselwirkung mit häufig eingesetzten Arzneien zur Blutdruck- oder Cholesterinsenkung? Prof. Klein: Ich beginne mal mit Insulin, welches als körpereigene Substanz was Wechselwirkungen betrifft eher unproblematisch sein sollte, alle anderen Medikamente können prinzipiell Wechselwirkungen aufweisen. Im Rahmen der Medikamentenzulassung werden wichtige mögliche Interaktionen untersucht und in den Fachinformationen beschrieben. Bei den vielen Medikamenten und möglichen Interaktionen kann ich hier nur Beispiele nennen, so kann unter Glibenclamid bei gleichzeitiger ACEHemmer-Gabe das HypoglykämieRisiko steigen. Diuretikagabe kann durch Verschlechterung der Nierenfunktion das Laktat-Azidose-Risiko unter Metformin steigern. Exenatide kann beispielsweise den Spiegel von Statinen beeinflussen, sodass in der Fachinformation empfohlen wird, die Blutfette zu kontrollieren und die Dosis ggf. anzupassen. Auch die verzögerte Magenentleerung kann bei GLP1-Mimetika und DPP4-Hemmern die Resorption anderer Arzneimittel verändern. Bei SGLT2-Inhibitoren ist zu beachten, dass der diuretische Effekt von Diuretika und damit das Risiko für eine Dehydrierung und Hypotonie erhöht werden. Statine können umgekehrt die Blutzuckereinstellung verschlechtern – bei entsprechender Indikation wird man dennoch nicht auf sie verzichten. Bitte betrachten Sie dies nur als beispielhafte und wahrscheinlich nicht vollständige Aufzählung von Wechselwirkungen von Diabetesmedikamenten mit häufig eingesetzten Arzneien zur Bluthochdruck- oder Cholesterinsenkung, im Einzelfall ist es notwendig hier die Fachinformationen zu lesen. DDG Informationen | 5/2016 www.ddg.info Das aktuelle Interview Prof. Klein: Spätkomplikationen betreffen vor allem Niere, Auge, Herz, Nerven, Gefäße. Was die mikrovaskulären Komplikation betrifft ist sicherlich eine gute Blutzuckereinstellung wichtig, die diabetische Nephropathie lässt sich in ihrem Verlauf mit Medikamenten, die das Renin-Angiotensin-System hemmen, zumindest verlangsamen. Und es gibt jetzt neue Daten zu Empagliflozin, die zeigen, dass dieses Medikament das Fortschreiten einer diabetischen Nephropathie aufhalten kann. Bei den makrovaskulären Veränderungen ist die Kontrolle des Blutdrucks und der Blutfette wichtig, glücklicherweise haben wir jetzt hier ja mit EMPA‑REG und LEADER Studien, die positive Effekte auch für Diabetesmedikamente zeigen. DI: Diabetespatienten erleben zu Beginn der Erkrankung meist keine belastenden Einschränkungen. Durch die Medikamenteneinnahme kann es aber durchaus zu Hypoglykämien, Pankreatitiden oder Herzinsuffizienz kommen. Nach welchen Kriterien erfolgt die Entscheidung „Nutzen vs. möglicher Schaden“ durch eingesetzte Substanzen? Und wie bereitet der Diabetologe seinen Patienten darauf vor? Prof. Klein: Diese Frage kann ich natürlich nicht erschöpfend beantworten. Normalerweise kann man einen milden asymptomatischen Typ-2Diabetes mit Medikamenten behandeln, die wenig Nebenwirkungen aufweisen. Das Medikament der ersten Wahl ist ja in der Regel Metformin, welches keine Hypoglykämien verursacht und bis auf mögliche gastrointestinale Nebenwirkungen recht gut vertragen wird. Ein Hypoglykämie-Risiko besteht ja im Wesentlichen nur unter einer Therapie mit Sulfonylharnstoffderivaten oder Insulin, und diese Medikamente gibt man ja in der Regel erst dann, wenn die Erkrankung fortgeschritten ist DDG Informationen | 5/2016 Quelle: Thieme Verlagsgruppe/Thomas Möller DI: Zu den großen Herausforderungen des Diabetes gehören die mikro- und makrovaskulären Komplikationen. Was sind die häufigsten Spätkomplikationen und welche therapeutischen Ansätze gibt es, diese zu verhindern? Der Arzt sollte den Patienten über mögliche Risiken umfassend aufklären; Kontraindikationen sind zu beachten und bei entsprechenden Symptomen muss schnell reagiert werden. und die Zuckerwerte so hoch wären, dass Spätkomplikationen, auch hyperosmolares erhöht ist. ohne Therapie das Risiko für Infekte oder Koma deutlich Ob ein erhöhtes Pankreatitisrisiko unter Inkretinmimetika existiert, wird kontrovers diskutiert. Wenn es vorhanden ist, ist es gering. Wichtig ist, den Patienten über dieses und andere mögliche Risiken zu informieren, die Kontraindikationen zu beachten und bei entsprechenden Symptomen zu reagieren. Ob Herzinsuffizienz ein Thema ist, ist ebenfalls kontrovers. Sie sprechen da eine Studie mit Saxagliptin an, bei der die Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz häufiger war. Bei anderen Studien mit DPP4-Hemmern ist dies so nicht reproduziert worden. Die Frage „Nutzen versus möglicher Schaden“ muss ja letztlich bei jedem Medikament beantwortet werden, es gibt ja auf dieser Welt wahrscheinlich kein nebenwirkungsfreies Medikament. Umso wichtiger ist daher, dass in Studien der Nutzen belegt werden kann. DI: Zur „individualisierten Therapie“ gehört neben einer speziell auf den einzelnen Patienten abgestimmten Medikation noch ein weiterer wichtiger Bereich: die Therapietreue. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 50 Prozent der verordneten Medikamente nicht eingenommen werden. Was bedeutet das für den Therapieerfolg? Prof. Klein: Wie gut es mit der Therapietreue steht, kann man ja an sich selber testen, wenn man mal für eine Woche beispielsweise ein Antibiotikum regelmäßig einnehmen soll. Dass tatsächlich 50 Prozent der verordneten Medikamente nicht eingenommen werden, wage ich allerdings zu bezweifeln. Was das beim Diabetes für den Therapieerfolg bedeutet, ist eigentlich recht einfach, man wird es am HbA1c sehen. Unschön wäre, wenn es dann aufgrund der Nichteinnahme des ersten Medikaments zu einer zu frühen Therapieeskalation käme. Ich glaube aber, dies lässt sich durch eine entsprechende Kommunikation mit dem Patienten vermeiden. DI: Zur Behandlung des Diabetes gehören nicht nur Medikamente, sondern auch Empfehlungen zur „Lebensführung“, also vor allem zu Ernährung, Bewegung und Alkohol- und Zigarettenkonsum. Wie schätzen Sie die Adhärenz und Wirksamkeit ein? 205 www.ddg.info Quelle: Thieme Verlagsgruppe/Michael Zimmermann Das aktuelle Interview Multimorbide Patienten nehmen mitunter viele verschiedene Medikamente ein, über deren Interaktion noch nicht genügend bekannt ist. Prof. Klein: Es gibt Untersuchungen dazu, dass die veränderte Lebensführung sehr effektiv sein kann. In der täglichen Praxis ist die Adhärenz und damit die Wirksamkeit jedoch deutlich geringer. DI: Mitte August hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) einen „Aktionsplan zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland“ be- 206 kanntgegeben. Die darin aufgeführten Maßnahmen sollen dem sicheren Umgang mit Arzneimitteln dienen und unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen verhindern. Ab Oktober haben Versicherte, die mindestens drei verordnete Arzneimittel anwendet, einen Anspruch auf einen Medikationsplan. Wie bewerten Sie diesen Vorstoß? Was bedeutet das für Diabetespatienten? Prof. Klein: Zumindest nach meiner Erfahrung haben die Diabetespatienten, die ich kenne, bereits jetzt einen Medikationsplan. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass natürlich die Insulinmedikation, beispielsweise bei einem intensiviertem Schema, nicht in einem allgemeinen für andere Medikamente entwickeltem Schema abbildbar ist. Hier wird es insbesondere bei EDV-basierten Medikationsplänen wichtig sein, die Expertise der DDG mit einzubringen. Vielen Dank für das Gespräch! Prof. Dr. med. Harald. H. Klein Direktor der Medizinischen Klinik I – Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie sowie Gastroenterologie und Hepatologie Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 44789 Bochum Tel.: 0234/302-6405 (Sekretariat) E-Mail: harald.klein@bergmannsheil. de DDG Informationen | 5/2016 Mitteilungen www.ddg.info Nachruf auf Hermann Finck Abschied von einem engagierten Kämpfer für die soziale Teilhabe von Menschen mit Diabetes Dr. med. Hermann Finck, langjähriger Vorsitzender des Ausschusses Soziales und Ehrenmitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), ist nach langer, schwerer Krankheit am 14. Juli 2016 in Hünfeld gestorben. Mit ihm geht ein Mensch, der sich wie kaum ein anderer für die sozialen Belange von Menschen mit Diabetes eingesetzt hat und Enormes bewegen konnte. █ 208 men mit Leo Malcherczyk verfasste und das über viele Jahre als Standardwerk galt. Nicht zuletzt auch aufgrund seiner eigenen Diabeteserkrankung hat er die Bedeutung der sozialmedizinischen Dimension des Diabetes für die Betroffenen sehr früh erkannt. Im Rahmen seiner beruflichen Weiterbildung zum Amtsarzt/Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen hat er sich daher mit dem Thema der sozialmedizinischen Aspekte des Diabetes sehr intensiv befasst. Seit 1988 war er Mitglied des Ausschusses Soziales der Deutschen Diabetes Gesellschaft, dessen Vorsitz er mehrfach und über einen Zeitraum Quelle: privat Dr. med. Hermann Finck, 1947 geboren, studierte Humanmedizin an den Universitäten in Würzburg und Düsseldorf. Nach seinem Staatsexamen 1973 approbierte er ein Jahr später als Arzt. An der Universität in Bochum, am Klinikum Fulda und in der Diabetesklinik Bad Oeynhausen bildete er sich im Fach lnnere Medizin, Radiologie und Nuklearmedizin weiter. 1979 promovierte er mit dem Thema „Vergleichende Untersuchungen mit dem oralen Antidiabetikum Glibenclamid und tolbutamidähnlichen Sulfonamidderivaten bei der ambulanten Therapie von Altersdiabetikern“. Seine Facharztanerkennung für Innere Medizin erhielt er im Jahr 1982; darüber hinaus führte er die Zusatzbezeichnung „SoziaImedizin“. Von 1986 bis 2006 arbeitete er im öffentlichen Gesundheitswesen des Kreisgesundheitsamtes Fulda, dem er als leitender Medizinaldirektor ab 1988 vorstand. Seit dem Ausscheiden aus dem öffentlichen Dienst war er in der Diabetesschwerpunktpraxis in Schenklengsfeld in Hessen tätig. Sein großes Engagement sowie sein unermüdlicher Einsatz für die sozialen Belange von Menschen mit Diabetes lassen sich in wenigen Worten nicht vollständig beschreiben, geschweige denn angemessen würdigen: Sein Name stand stellvertretend für das Thema „Diabetes und Soziales“, was nicht nur an dem gleichnamigen Buch lag, welches er zusam- Hermann Finck. von insgesamt fast zehn Jahren innehatte, zuletzt bis 2012. Über viele Jahre engagierte er sich auch im Arbeitskreis „Arbeit und Soziales“ des Deutschen Diabetikerbundes (DDB), dort war er ab 2003 auch stellvertretender Bundevorsitzender. Daneben übernahm er Funktionen und Ämter in zahlreichen weiteren Organisationen, wie beispielsweise der Deutschen Diabetes Union (DDU). Für den DDB bildete er Sozialreferenten aus, die ihr Wissen in die einzelnen Landesverbände trugen und dort den Mitgliedern aktive Unterstützung boten. In unzähligen Vorträgen, Symposien und Fortbildungsveranstaltungen gab er seine Erfahrungen und sein Wissen an Kollegen, Diabetesberaterinnen und Patienten weiter. Neben seinem Buch „Diabetes und Soziales“ hat er an zahlreichen weiteren Publikationen mitgewirkt. Bekannt sind beispielsweise das Diabetes-Rechtsfragenbuch, welches er zusammen mit Oliver Ebert verfasste oder das Kapitel Soziales im Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes, für welches er seit vielen Jahren zusammen mit Reinhard Holl und Oliver Ebert verantwortlich zeichnet. Meilensteine im Bereich „Diabetes und Soziales“, an deren Erreichen er über viele Jahrzehnte maßgeblich beteiligt war, sind der Abbau von Diskriminierungen von Menschen mit Diabetes bei der Wahl und Ausübung eines Berufes, beim Führen von Kraftfahrzeugen und die Verbesserungen der sozialen Teilhabe. Es zählt auch zu seinen Verdiensten, dass Betroffene heutzutage aufgrund einer Diabeteserkrankung kaum mehr mit Nachteilen rechnen müssen. Wesentlich war seine Rolle bei der Neugestaltung der Begutachtungsleitlinien für Kraftfahrer, die es vielen Betroffenen ermöglicht hat weiter in DDG Informationen | 5/2016 Mitteilungen ihrem Beruf zu arbeiten, zu dem sie einen Führerschein Gruppe 2 benötigen. Im Rahmen von individuellen Gutachten hat er vielen Menschen mit Diabetes geholfen, die ihren Führerschein verloren hatten, und ihnen einen Weg gezeigt, wie sie diesen wieder bekommen konnten. Hermann Finck war jemand, den man immer anrufen durfte, und der immer weiterhelfen konnte und wollte; niemals bekam man das das Gefühl, zu stören oder mit Fragen zu nerven. Die schönsten Momente im Umgang mit Diabetespatienten waren für ihn immer dann gegeben, wenn es ihm gelang, dem Betroffenen einen Weg aufzuzeigen, dass mit und trotz des Diabetes ein wichtiges Ziel erreicht werden kann – beispielsweise ein (Traum-)Beruf realisierbar ist oder Hindernisse, die sich diabetesbedingt ergeben hatten, abgebaut werden konnten. Sein Wunsch und Streben war, dass Menschen mit und trotz des Diabetes ihre Lebensziele erreichen und auf diese Weise ein „fast normales“ Leben führen können. Für sein großes Engagement und seine Verdienste für die sozialen Belange für Menschen mit Diabetes wurde Hermann Finck zum Ehrenmitglied der DDG ernannt. Im Jahr 2012 wurde er mit der GerhardKatsch-Medaille ausgezeichnet. Im Rahmen der Zentralveranstaltung des Weltdiabetestags 2014 im November in Berlin hat er die Ehrenmedaille des DDB erhalten. Ebenfalls in 2014 wurde er mit der Leo-Malcherczyk-Medaille geehrt. Sein Wirken wird uns Ansporn sein; wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Für den Ausschuss Soziales DDG Oliver Ebert, Reinhard Holl, Eva Küstner, Peter Hübner, Wolfgang Schütt, Friedhelm Petry Mitteilungen www.ddg.info Diabetes Herbsttagung 2016 in Nürnberg: Ausblick auf das Programm „Diabetes und Familie: Vorbeugen – Erkennen – Entlasten“ Am 11. und 12. November 2016 findet die 10. Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) im Nürnberg Convention Center statt. Tagungspräsident Professor Dr. med. Klaus Badenhoop stellt die diesjährige Herbsttagung unter das Motto „Diabetes und Familie: Vorbeugen – Erkennen – Entlasten“. Der zweitägige Kongress in der Geburtsstadt Albrecht Dürers widmet sich neuesten Forschungserkenntnissen und ihrer Umsetzung in den Behandlungsalltag. Neben den medizinischen Aspekten des Diabetes werden auch psychosoziale und gesundheitspolitische Themen erörtert, die mit der Krankheit einhergehen. █ Der Diabetes mellitus betrifft immer auch die Familie. Durch Früherkennung können Diabeteserkrankungen verhindert und Komplikationen vermieden werden. Eine gemeinsame Bewältigung der erkrankungsbedingten Lebensveränderungen entlastet Patienten und Familien. Diese Aspekte thematisieren verschiedene Symposien und Workshops im Rahmen der Herbsttagung, zum Beispiel zur Prävention des Gestationsdiabetes bei adipösen Schwangeren, zur Früherkennung des Typ-1-Diabetes mellitus in Familien und auch zu familienorientierten Schulungsprogrammen. Darüber hinaus werden die familiäre Häufung des Typ-2-Diabetes sowie seltene Diabetesformen im Fokus stehen. Ein Leben mit Diabetes mellitus wird von vielen Menschen auch unter hohen Anforderungen sehr gut bewältigt. Eine Podiumsdiskussion wird sich daher besonderen Leistungen von Menschen mit Typ-1-Diabetes widmen. Die Diskutanten werden Erfahrungen, Herausforderungen und Strategien im Hinblick auf ihre individuellen und sehr erfolgreichen Karrierewege teilen. Auf der Herbsttagung werden traditionell neue wissenschaftliche Erkenntnisse und deren Umsetzung in die Praxis vermittelt. In diesem Jahr geht es dabei auch um die praktische Bedeutung und die Perspektiven, die 210 sich aus kürzlich vorgestellten kardiovaskulären Sicherheitsstudien beim Typ-2-Diabetes ergeben. Hierzu wird es nicht nur klinisch-praktische Symposien, sondern auch gesundheitspolitische Veranstaltungen geben. „Schulung“ im Sinne des Empowerment für Patienten, aber auch als Wissensvermittlung in der Gesellschaft im Rahmen von Prävention und besserem Verständnis des Themas Diabetes für unterschiedliche Berufsgruppen wird ebenfalls einen breiten Raum einnehmen. Eröffnungsveranstaltung thematisiert (Über-)Lebenskunst Die Diabetes Herbsttagung wird am Freitag, den 11. November 2016 um 10 : 45 Uhr unter dem Titel „Ey! Wie schmeckt der Coffee süße!“ in der Frankenhalle 1/3 des Nürnberg Convention Center eröffnet. Der Titel des Vortrages nimmt Bezug auf eine Arie aus der sogenannten Kaffee-Kantate von Johann Sebastian Bach. Die Musik dieses Komponisten bewegt bis heute sehr viele Menschen. Weit weniger bekannt ist, dass Johann Sebastian Bach während seines Lebens mit sehr vielen Belastungen fertig werden musste: Verlust-Erfahrungen, Versagung von Anerkennung und nicht zuletzt in seinem späteren Leben mit schweren chronischen Erkrankungen. So nehmen mehrere namhafte Musikwissenschaftler an, dass Bach auch von einem Altersdiabetes geplagt wurde. Wie hat es Bach geschafft, angesichts dieser Belastungen für uns Musik zu hinterlassen, die die Menschen bis heute tief bewegt, erfreut, manchmal auch tröstet? Aus salutogenetischer Sicht soll untersucht werden, welche Persönlichkeitseigenschaften Bach als Überlebenskünstler auszeichneten. Anhand von Musikbeispielen kann das auch für uns Heutige sinnlich erfahrbar werden, mit der Perspektive unsere Patientinnen und Patienten in ihrer Überlebenskunst zu unterstützen und zu stärken. Den Eröffnungsvortrag hält Professor Dr. med. Peer Abilgaard. Er ist Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Diplom-Gesangspädagoge und Diplom-Instrumentalpädagoge. Er studierte Medizin an den Universitäten Köln und Paris, sowie Gesang und Trompete an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Opernengagements führten den Countertenor als Gastsolist an das Staatstheater Darmstadt und die Opernhäuser in Halle, Gera, Altenburg und Bonn. Seit 2010 ist er Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Gerontopsychiatrie und Psychotherapie am HELIOS-Klinikum-Duisburg. Daneben ist er Professor für Musikermedizin an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Als Autor beschäftigt er sich mit resilienz- und würdeorientierten Ansätzen in der Psychotherapie, dem Stel- DDG Informationen | 5/2016 Quelle: Fotolia/Tobias Arhelger Mitteilungen Vom 11. bis 12. November findet die Diabetes Herbsttagung in Nürnberg statt. lenwert nonverbaler Psychotherapie (speziell der Musiktherapie) und einer ichstärkenden Musikpädagogik. Neu: Schulungsforum Vor 25 Jahren wurde es in Deutschland erstmals möglich, ambulante Patientenschulungen für Menschen mit Diabetes zu vergüten. Heute gibt es zahlreiche Programme für verschiedene Therapieformen des Diabetes und seiner Folge- und Begleiterkrankungen. Erstmals findet auf der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft das Schulungsforum statt. Autoren stehen für Fragen zur Verfügung. Diabetesberaterinnen können sich persönlich erkundigen, wo und wie die Programme vergütet werden und wo und wann Seminare zu den Programmen angeboten werden. Auch für Autorinnen und Autoren ist die Ausstellung interessant. Sie können Anregungen für Verbesserungen nutzen. Das Schulungsforum befindet sich auf der Piazza, Level 1 DDG Informationen | 5/2016 des NCC Mitte und steht Interessenten von Freitag, 11. November 2016 bis Samstag, 12. November 2016 für einen Besuch offen. Am Samstag, den 12. November 2016, findet von 12.15 bis 14.00 Uhr unter der Moderation von Dr. Viktor Jörgens aus Düsseldorf und Professor Dr. Bernhard Kulzer aus Bad Mergentheim ein Rundgang statt. Die „Dürer-Stadt“ im Herzen Bayerns Nürnberg liegt im Regierungsbezirk Mittelfranken des Freistaats Bayerns. Mit rund 500 000 Einwohnern ist die fränkische Metropole nach München die zweitgrößte Stadt Bayerns und gehört zu den 15 größten Städten Deutschlands. Nürnberg ist eine moderne Industrie-Großstadt und Dienstleistungszentrum. Sie bietet genau das, was Unternehmen wachsen lässt: kreative Köpfe, Lebensqualität auf höchstem Niveau und ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Hier entstehen seit Jahrhunderten Innovationen. Vom ersten Globus Martin Behaims bis zur Proportionslehre Albrecht Dürers, von der „Sozialen Marktwirtschaft“ Ludwig Erhards bis zum MP3-Player der durch Fraunhofer entwickelt wurde. Bei den Patentanmeldungen liegt die Metropolregion Nürnberg in der absoluten Spitzengruppe. Mit der Geschichte Nürnbergs kommen die Besucher ohne Umschweife in Kontakt: Viele Museen, kostbare Zeugnisse aus der Vergangenheit und historische Kunstschätze bilden eine reichhaltige Grundlage. Und darauf aufbauend brodelt eine lebendige Kunst- und Kulturszene. Auch kulinarisch hat Nürnberg vieles zu bieten. Vom fränkischen Wirtshaus über internationale Küche bis zum Sternerestaurant reicht die kulinarische Bandbreite, das Ambiente ist je nach Vorliebe rustikal, gemütlichromantisch oder urban gestylt. Die Themenschwerpunkte auf einen Blick: l Familiärer Diabetes mellitus: gezielt behandeln l Diabetes und Fettstoffwechsel: neue Medikamente l Optimal vernetzt: Apotheken und Diabetologen l Psychosoziale Entlastung für Menschen und Familien mit Diabetes l Neue Helfer: Diabetestechnologie auf dem Prüfstand l Neue Nachbarn: Diabetestherapie transkulturell l Neues aus der Forschung: Wichtiges von EASD und ADA l Aktuelles zum diabetischen Fußsyndrom l Knochen und Zähne bei Diabetes mellitus: Therapieziele l GLP-1 Analoga: neue Wirkungen 211 Mitteilungen www.ddg.info Beschwerde beim Deutschen Werberat Deutsche Diabetes Gesellschaft und foodwatch forderten Stopp von Coca-Cola EM-Kampagne Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und die Verbraucherorganisation foodwatch forderten den sofortigen Stopp der Werbekampagne von Coca-Cola zur Fußball-Europameisterschaft 2016. Wegen des Verstoßes gegen drei grundlegende Verhaltensregeln für Lebensmittelwerbung reichten die Organisationen Beschwerde beim Deutschen Werberat ein – dem Selbstkontrollorgan der Werbewirtschaft. Mit den Gesichtern der deutschen Nationalelf verlocke Coca-Cola Kinder zum Kaufen ungesunder Zuckergetränke und trage damit zum Anstieg von Übergewicht, Typ-2-Diabetes und anderen chronischen Krankheiten bei. █ „Coca-Cola betreibt knallhartes Marketing auf Kosten der Kindergesundheit. Der Konzern wirbt mit den Idolen Müller, Schweinsteiger und Co. für seine zuckrigen Cola-Getränke und torpediert damit die Bemühungen zahlreicher Eltern und Lehrer, Kinder für eine gesunde Ernährung zu gewinnen. Wenn es der Deutsche Werberat mit seinen selbst gesetzten Verhaltensregeln ernst meint, muss er dem Treiben von Coca-Cola ein Ende setzen“, sagte Oliver Huizinga, Experte für Lebensmittelmarketing bei foodwatch. Zur Fußball-EM prangten die Gesichter der deutschen Nationalspieler auf Cola-Dosen nach dem Motto: „Hol Dir das Team auf 24 Sammeldosen“. Die Aktion verstößt laut foodwatch und der Deutschen Diabetes Gesellschaft gegen drei Verhaltensregeln des Deutschen Werberats über die „kommerzielle Kommunikation für Lebensmittel“: Erstens sei die Kampagne eine „direkte Aufforderung zum Kauf oder Konsum an Kinder“. Zweitens nutze Coca-Cola das besondere Vertrauen aus, das Kinder 212 Vertrauenspersonen wie den deutschen Fußball-Nationalspielern entgegenbringen. Drittens erschwere die Kampagne das „Erlernen einer ausgewogenen, gesunden Ernährung“. Zuckergetränke wie Coca-Cola gelten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als unausgewogene Lebensmittel, für deren Absatz Hersteller kein Kindermarketing betreiben sollten. „Flüssiger Zucker in Form von Cola und Limonaden ist besonders gefährlich. Schon eine Dose am Tag erhöht das Risiko für Übergewicht und Typ2-Diabetes“, sagte DDG Präsident Professor Dr. med. Baptist Gallwitz. Und die Getränke sind geradezu Zuckerbomben. Die WHO empfiehlt, im Idealfall nur fünf Prozent des täglichen Energiebedarfs durch Zucker aufzunehmen. Das entspricht bei einer erwachsenen Frau 25 Gramm Zucker am Tag. Eine 0,5 Liter Flasche Cola enthält mit 52 Gramm Zucker mehr als das Doppelte. Der Deutsche Werberat besteht aus Akteuren der Werbewirtschaft. Er entscheidet über Verstöße gegen seinen eigens formulierten Verhaltenskodex, dazu gehören Regeln zu Kinder- und Alkoholwerbung oder sexistischer Werbung. 2015 kritisierte der Deutsche Werberat 114 Werbemaßnahmen. 97 Unternehmen beendeten ihre Werbung, sechs Firmen änderten sie, elf Hersteller wurden für ihre Werbung öffentlich gerügt. Coca-Cola war Hauptsponsor der EM 2016 und Premium-Partner des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Sowohl foodwatch und die Deutsche Diabetes Gesellschaft als auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hatten den DFB bereits aufgefordert, die Werbeverträge mit den Junkfood-Konzernen Coca-Cola, Ferrero und McDonaldʼs zu kündigen. „Der DFB sollte sein SponsoringKonzept überdenken, um seiner Vorbildfunktion und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden“, forderte DDG Präsident Professor Gallwitz. Damit würde der DFB auch nicht weiter gegen seine eigene Satzung verstoßen. Darin verpflichtet sich der DFB zur „Förderung gesunder Ernährung (…) als gesundheitliche Prävention.“ Weiterführende Links: Beschwerden der DDG und foodwatch beim Deutschen Werberat: http://tinyurl.com/hlderpu " E-Mail-Aktion von foodwatch an den DFB: http://tinyurl.com/jr95l7r Quellen und weiterführende Informationen: " Verhaltensregeln für Lebensmittelwerbung des Deutschen Werberats: https://www.werberat.de/lebensmittel " DDG Informationen | 5/2016 Mitteilungen Deutscher Werberat weist Beschwerde gegen Coca-Cola-Kampagne zur Fußball-EM zurück Deutsche Diabetes Gesellschaft und foodwatch legten Einspruch ein █ █ █ DDG und foodwatch legten Einspruch gegen Entscheidung des Deutschen Werberats zugunsten der EM-Kampagne von CocaCola ein. Deutscher Werberat hatte zuvor Beschwerde von foodwatch und der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) als unbegründet zurückgewiesen. Sowohl Aktionspackungen mit Panini-Stickern als auch von Cola-Sammeldosen mit Fußballstars seien keine Kinderwerbung, so der Werberat. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und die Verbraucherorganisation foodwatch legten Einspruch gegen ein Urteil des Deutschen Werberats ein. Dieser hatte eine Beschwerde der Organisationen gegen die EM-Kampagne von Coca-Cola als unbegründet zurückgewiesen. Die strittigen Werbemaßnahmen, darunter der Verkauf von Cola-Aktionspackungen mit Panini-Stickern und Cola-Sammeldosen mit den Gesichtern der deutschen Nationalelf, richteten sich nicht explizit an Kinder, sondern in erster Linie an Erwachsene, so die Erklärung. Fußballstars seien zudem keine Idole, die vorrangig Kinder ansprechen. Das Sammeln von Panini-Bildern der Nationalmannschaft sei vor allem ein Hobby von Erwachsenen, schrieb der Werberat, das Selbstkontrollorgan der Werbewirtschaft. DDG und foodwatch bezeichneten die Argumentation als absurd und legten Einspruch gegen die Entscheidung des Werberats ein. „Der Werberat macht sich lächerlich! Wenn Sammeldosen und Panini-Sticker mit Fußballstars keine Kinderwerbung sind, was dann? Das Urteil lässt nur einen Schluss zu: Der Werberat schützt nicht die Kinder vor Junkfood-Marketing, sondern das Geschäftsmodell der Junkfood-Industrie“, erklärte Oliver Huizinga, Experte für Lebensmittelmarketing bei foodwatch. Fußballstars seien sehr wohl Idole für Kinder, entgegneten foodwatch und die DDG und verweisen auf jüngste Umfragen, wonach Jungen im Alter von 6 bis 12 Jahren „Fußballprofi“ als häufigsten Berufswunsch angeben. Besonders die Panini-Sammelalben seien bei Kindern und Jugendlichen extrem beliebt. Mehrere deutsche Schulen sahen sich in diesem Jahr gezwungen, das Stickertauschen auf dem Schulgelände zu verbieten, weil kleine Kinder für hohe Summen fehlende Sticker kaufen. Der Panini-Verlag hat seine Sammelheftchen laut Medienberichten an insgesamt 2500 Schulen bundesweit direkt schicken lassen – zur kostenlosen Verteilung. Elternvertreter und Schulleiter bezeichneten die Aktion als Lockvogelangebote und unzulässige Werbung. Studien zeigen, dass Lebensmittelwerbung mit bei Kindern beliebten Sportlern die Essenswahl von Jungen beeinflussen. Zudem verweisen Marketing-Fachleute auf die Macht von sogenannten Promotions, also Sammelaktionen oder Gewinnspiele. Promotions seien „vor allem im Kindermarketing ein sehr effektives Kommunikationsmittel“, erklärt Cobra Youth, eine führende Agentur für Kinder- und Jugendmarketing, auf ihrer Webseite. Kinder seien bei Promotions maßgeblich in die Kauf- Der Deutsche Werberat meint: Das spricht Kinder nicht an. DDG Informationen | 5/2016 213 „ www.ddg.info Aus der Erklärung des Deutschen Werberats vom 11. Juli 2016: […] Zunächst handelt es sich bei den geprüften Werbemaßnahmen aus Sicht des Deutschen Werberates nicht um Werbung, die zielgerichtet Kinder anspricht. Die FußballEuropameisterschaft interessiert sicherlich auch Kinder und Jugendliche. Sie richtet sich aber in erster Linie an Erwachsene. So ist die Mehrheit der Besucher in den Stadien erwachsen. Auch die Mehrheit der Fernsehzuschauer bei Spielen, dies ergibt sich schon aus der zeitlichen Gestaltung der einzelnen Spiele (ab dem Viertelfinale fanden in der aktuellen EM alle wichtigen Spiele um 21:00 Uhr statt), ist erwachsen. “ entscheidung ihrer Eltern mit einbezogen und begleiteten diese auch meist beim Einkauf. Die DDG und foodwatch kritisierten die EM-Kampagne als verantwortungsloses Kindermarketing. „Mit den Gesichtern der deutschen Nationalelf verleitet Coca-Cola Kinder zum 214 Kaufen ungesunder Zuckergetränke und trägt damit zur Entstehung von Übergewicht, Typ-2-Diabetes und anderen chronischen Krankheiten bei“, erklärte DDG Präsident Professor Dr. med. Baptist Gallwitz. Die Organisationen kündigten an, gegen die Entscheidung des Deutschen Werberats Einspruch einzulegen. Sie erneuerten ihre Forderung, die EM-Kampagne öffentlich zu rügen und ein wichtiges Signal gegen Kindermarketing für ungesunde Lebensmittel zu setzen. „Mit dieser Entscheidung macht sich der Deutsche Werberat unglaubwürdig. Er sollte seine Entscheidung überdenken. Im Sinne der Transparenz fordern wir den Werberat auf, die Stellungnahme von Coca-Cola zu unserer Beschwerde zu veröffentlichen. Die Öffentlichkeit hat ein Recht zu erfahren, wie das Selbstkontrollorgan zu seinem Urteil gekommen ist“, sagte DDG Geschäftsführer Dr. Dietrich Garlichs. Quellen und weiterführende Informationen: " Pressemeldung: Beschwerde von foodwatch und DDG beim Deutschen Werberat: tinyurl.com/ jvbtf55 " Beschwerdeschreiben von foodwatch und DDG an den Deutschen Werberat: tinyurl.com/hozb292 " Antwortschreiben des Deutschen Werberats: tinyurl.com/jybszoe " Cobra Youth zu „Promotions“: tinyurl.com/gv46eqz " Studien zu Lebensmittelwerbung mit Sportlern: http://onlinelibrary. wiley.com/doi/10.1111/j.20476310.2013.00169.x/abstract " Infos zur Coca-Cola-EM-Kampagne: tinyurl.com/zee58tb DDG Informationen | 5/2016 Quelle: Fotolia/T. Tulik Mitteilungen Mitteilungen Wie viel Kapitalstreben verträgt die Medizin? DGIM und DDG: Ökonomisierung schwächt die Patientenversorgung Wenn die Klinik zum Wirtschaftsunternehmen wird und vor allem Gewinne erzielen soll, leidet die Qualität der Medizin und damit vor allem der Patient. Wachsender Kostendruck und ökonomisch orientierte Zielvorgaben an einen wirtschaftlichen Klinikbetrieb beeinträchtigen Ärzte in der Ausübung ihres Berufes. In einem aktuellen Positionspapier hat die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) die derzeitige Situation an deutschen Krankenhäusern analysiert und Lösungsvorschläge erarbeitet, die sie gemeinsam mit der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) bei einer Pressekonferenz am 14. Juli 2016 in Berlin erstmals vorstellte. █ Zahlen“ schreiben zu müssen, ruht dabei häufig auf den Schultern der Ärzte. „Der Druck auf die ärztlichen Berufsgruppen wächst, ihr ärztlichprofessionelles Handeln der Gewinnmaximierung des Krankenhauses unterzuordnen“, sagt Professor Dr. med. Petra-Maria Schumm-Draeger, Vorsitzende der DGIM aus München. Für behandelnde Ärzte führe das dazu, Quelle: DGIM/Tim Flavor Von Fehlanreizen im Vergütungssystem über die stetig wachsende Arbeitsbelastung beim medizinischen Personal bis hin zur mangelnden Finanzierung der „sprechenden Medizin“: Das Gesundheitswesen ist zunehmend von betriebswirtschaftlichen Denkmustern und Management-Paradigmen durchdrungen. Die Last, in der Klinik „schwarze dass sie immer öfter in den untragbaren Konflikt geraten, zwischen medizin-ethischen Qualitätsstandards sowie dem Patientenwohl und der wirtschaftlich besten Lösung für das Krankenhaus entscheiden zu müssen. „Insbesondere bleiben aufgrund von Fehlanreizen im Vergütungssystem die Diagnostik und vor allem die ‚sprechende Medizin‘ – die direkte und unbedingt notwendige persönliche Hinwendung zum Patienten – auf der Strecke“, sagt die Internistin und Endokrinologin. „Eine weitere bedenkliche Entwicklung der letzten Jahre ist zudem, dass langjährig klinisch tätige leitende Ärztinnen und Ärzte praktisch nicht mehr direkt in den Entscheidungsgremien der Krankenhäuser, in Klinikdirektionen und Geschäftsleitungen vertreten sind“, kritisiert Professor Dr. med. Dr. h. c. Ulrich R. Fölsch, Generalsekretär der DGIM Mitte Juli stellten die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und die DDG ein Positionspapier zum Thema „Situation an deutschen Krankenhäusern“ vor. v. l. n. r.: Dirk Müller-Wieland, Baptist Gallwitz, Anne-Katrin Döbler, Petra-Maria Schumm-Draeger und Ulrich R. Fölsch. DDG Informationen | 5/2016 215 Mitteilungen aus Kiel. Den Ärzten werde damit mehr und mehr die Entscheidungskompetenz über die Art und Weise der Ausübung ihres Berufs entzogen. Dies beobachte die DGIM seit Jahren mit Sorge. Die Innere Medizin als großes und übergreifendes Fachgebiet mit seinen vielfältigen Teilgebieten wird in Kliniken derzeit vermehrt aus ökonomischen Gründen dezimiert, einzelne Abteilungen zum Teil ganz aus dem Versorgungsangebot gedrängt. „Dabei sind es gerade die Patienten der Allgemeinen Inneren Medizin – beispielsweise Menschen mit Diabetes – die nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels eine sich stetig vergrößernde Patientengruppe darstellen und einer professionellen Be- 216 www.ddg.info handlung bedürfen“, betont Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der DDG. Der materielle und immaterielle Schaden der Ökonomisierung ist beträchtlich und gefährdet auch den Nachwuchs in unprofitablen Bereichen der Medizin: „Heilberufe, der Krankenhaussektor, die Kostenträger und die Gesundheitspolitik sollten ein gemeinsames Interesse daran haben, diese Entwicklung einzudämmen und Schaden vor allem vom Patienten abzuwenden“, ergänzt Professor Dr. med. Dirk MüllerWieland, Mediensprecher der DDG und Mitautor des Positionspapiers. Die DGIM macht darin Vorschläge, wie dies gelingen kann. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. und der Deutschen Diabetes Gesellschaft am 14. Juli 2016 in Berlin diskutieren Experten der Fachgesellschaften gemeinsam die Risiken einer zunehmenden Ökonomisierung und wie ihnen Politik und Gesundheitswesen entgegenwirken können. Ihnen ist es wichtig, dadurch bei Politik, Kassen, Kliniken und anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen einen Diskussionsprozess in Gang zu setzen, der zu einer Anpassung des Systems führt. „Wenn sich nicht bald etwas ändert, wird es immer schwieriger werden, den Patienten die medizinische Versorgung zugute kommen zu lassen, die sie benötigen“, warnen die Experten der Inneren Medizin. DDG Informationen | 5/2016 Mitteilungen Screening auf Blutzucker Schwangerschaftsdiabetes wird jetzt früher erkannt – Experten fordern intensivere Prävention Diabeteserkrankungen in der Schwangerschaft werden einer aktuellen Studie zufolge in Deutschland jetzt früher erkannt. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) führt dies neben einer Reform der Mutterschaftsrichtlinien auch auf eine Leitlinie der Fachgesellschaft aus dem Jahr 2011 zurück, die ab der 24. Schwangerschaftswoche einen Blutzuckertest im venösen Blut vorsieht. Die Studie zeigt jedoch auch, dass werdende Mütter zunehmend übergewichtig sind und zu häufig Insulin zur Behandlung des Schwangerschaftsdiabetes verordnet wird. DDG Experten fordern daher ein umfassendes Präventionskonzept für junge Frauen mit Kinderwunsch, das frühzeitig auf Ernährungsumstellung, Bewegungsförderung, Normalisierung des Körpergewichts vor der Konzeption und Stillen setzt. █ DDG Informationen | 5/2016 Eine Untersuchung, die das Wissenschaftliche Institut der niedergelassenen Diabetologen (windiab) jetzt in der Fachzeitschrift „Diabetologie und Stoffwechsel“ veröffentlicht hat, zeigt: Die neue Mutterschaftsrichtlinie hat die Diagnostik des Quelle: istockphoto Die Mutterschaftsrichtlinien schreiben zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche eine venöse Blutentnahme auf Schwangerschaftsdiabetes vor, den sogenannten Gestationdiabetes mellitus (GDM). Bei dem Screening trinkt die Schwangere zunächst im nicht-nüchternen Zustand 200 Milliliter Wasser mit 50 Gramm Traubenzucker, bevor eine Stunde später der Blutzucker im Venenblut bestimmt wird. Ist das Screening auffällig, muss zeitnah ein 75-GrammDiagnosetest über zwei Stunden im nicht-nüchternen Zustand folgen. „Gestationsdiabetes kann zu Komplikationen in der Schwangerschaft und bei Geburt führen, steigert das Risiko für Schwangerschaftshochdruck und fördert das übermäßige Wachstum des ungeborenen Kindes“, erläutert DDG Präsident Professor Dr. med. Baptist Gallwitz. Er erhöht außerdem bei Mutter wie Kind die Wahrscheinlichkeit, später dauerhaft an Diabetes zu erkranken. „Jede zweite Frau nach GDM entwickelt innerhalb von zehn Jahren einen Typ-2-Diabetes. Deshalb ist frühes Erkennen und Therapieren wichtig“, so Gallwitz. Schwangerschaftsdiabetes in wenigen Jahren verbessert. „Der Anteil der Erkrankungen, die bereits zwischen der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche erkannt werden, ist innerhalb von fünf Jahren von 27 auf 33 Prozent gestiegen“, berichtet Dr. med. Helmut Kleinwechter, der die Screening-Leitlinie der DDG maßgeblich mit erarbeitet hat. Für die windiabStudie wurden insgesamt 2334 Schwangerschaften mit GDM in den Jahren 2009/2010 analysiert und den Daten von 4640 Schwangerschaften mit GDM in 2013/2014 bereinigt gegenübergestellt. Einschränkend muss festgestellt werden, dass die erhobenen Daten weder die untersuchten Regionen noch Deutschland insgesamt repräsentieren. „Trotzdem ist es die beste bisher verfügbare Registeranalyse“, so Kleinwechter. Die Studie zeigt aber auch, dass in diesem Zeitraum der Anteil übergewichtiger Frauen von 26 auf 28 und Die neue Mutterschaftsrichtlinie hat die Diagnostik des Schwangerschaftsdiabetes in wenigen Jahren verbessert. 217 Mitteilungen der Anteil adipöser Frauen von 32 auf 35 Prozent angewachsen ist – während der durchschnittliche BodyMass-Index der Schwangeren in 2009/2010 noch bei 27,8 lag, belief er sich in 2013/14 auf 28,5. Zugleich stieg die Quote der Frauen, bei denen eine Insulintherapie begonnen wurde, von 34 auf 40 Prozent. „Eine ungewöhnlich hohe Insulinrate, die uns überrascht“, erklärt Kleinwechter. Zum Vergleich: International benötigen zwischen 7 und 20 Prozent der Schwangeren mit GDM Insulin. Die windiab-Daten belegen für Deutschland daher eine Übertherapie. Auf die Gesundheit von Mutter und Kind wirken sich diese Trends ungünstig aus. So fördert zu großzügiger Insulineinsatz unnötig die Kaiserschnittrate – die Geburtshelfer gehen bei einer Insulinbehandlung von einem schwereren Fall aus und beenden am errechneten Entbindungstermin die Schwangerschaft. „Es besteht also Schulungsbedarf für die teilnehmenden Diabetologen, die Insulintherapie auf die Fälle zu beschränken, die am ehesten davon profitieren“, betont Kleinwechter. Eine Adipositas 218 www.ddg.info vor der Schwangerschaft wiederum verdoppelt das Fehlbildungsrisiko. Zugleich stillen adipöse Mütter, insbesondere wenn sie aus sozial schwachen Milieus stammen, seltener und kürzer. „Damit vergeben sie auch die Chance, einem Diabetes vorzubeugen“, so Kleinwechter. Denn Stillen über die Dauer von mindestens drei Monaten mindert das spätere Diabetesrisiko um 30 Prozent. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Prävention von Adipositas zunehmend an Bedeutung bei der Betreuung der Schwangeren. „Der Fokus muss ebenso sehr auf das Erreichen eines normalen Blutzuckers wie auf die Beschränkung der Gewichtszunahme gelegt werden“, fordert Gallwitz. Dafür sei eine konsequente Lebensstiländerung erforderlich, zu der Ernährungsumstellung, mehr körperliche Bewegung und Stillen gehörten. „Es ist an der Zeit, ein Präventionskonzept für junge Frauen mit Kinderwunsch zu entwickeln, das möglichst schon vor der Schwangerschaft in gynäkologischen Praxen und bei Hausärzten greift“, erläutert Gallwitz. Ziel müsse es sein, schon vor der Schwan- gerschaft das Körpergewicht zu normalisieren. „In der Schwangerschaft sollte eine drastische Gewichtsabnahme vermieden werden“, meint der DDG Präsident. Für den GDM insgesamt gilt: Je früher Blutzuckerselbstkontrolle, Ernährungsumstellung, Bewegungsförderung und intensivere Beobachtung des Kindes mit Ultraschall und – wenn notwendig – Insulintherapie einsetzen, desto eher kann kindlichen Fehlentwicklungen und Fehlprogrammierungen entgegengewirkt werden. Für Schwangere, die sich über die richtige Ernährung informieren möchten, stellt der Aid-Infodienst Materialien zur Verfügung: http:// shop.aid.de/1605/das-beste-essenin-der-schwangerschaft. Weiterführende Links: " Mutterschaftsrichtlinie: www. g-ba.de/informationen/richtlinien/ 19/ " Leitlinie Gestationsdiabetes: www. awmf.org/fileadmin/user_upload/ Leitlinien/057_D_Diabetes_Ges/ 057-008p_S3_Gestationsdiabetes_ 2011-08.pdf DDG Informationen | 5/2016 Mitteilungen DDG kritisiert IQWiG-Einschätzung zur HBO beim diabetischen Fußsyndrom Schnellerer Wundverschluss durch Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) ist nicht ausreichend belegt Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bescheinigt in seinem Abschlussbericht zur hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) beim diabetischen Fußsyndrom (DFS) einen Nutzen der zusätzlichen HBO im Vergleich zu einer Standardwundversorgung. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und ihre Arbeitsgemeinschaft Diabetischer Fuß (AG Fuß) teilen diese Einschätzung nicht, zumal sie im Widerspruch zu vorhergehenden Aussagen des IQWiG in seinem Bericht steht. █ Die diabetische Fußerkrankung ist die komplexeste diabetesassoziierte Folgeerkrankung bei Menschen mit Diabetes mellitus. Die „Triopathie“ von Nervenstörung (Neuropathie), Durchblutungsstörung (Ischämie) und Infektion ist der Hintergrund dieses Krankheitsbildes, welches häufig zu chronischen Wunden und hierüber zu Minor- und auch zu Major-Amputationen führt. In Deutschland entwickeln pro Jahr rund 250 000 Patienten ein diabetisches Fußsyndrom (DFS). Circa 70 Prozent aller Amputationen in Deutschland werden bei Menschen mit Diabetes mellitus durchgeführt. Das entspricht aktuell über 40 000 Amputationen. Die erfolgreiche Behandlung mit Vermeidung einer Amputation erfordert eine multidisziplinäre und multiprofessionelle Teambetreuung. „Gemeinsames Ziel aller Beteiligten muss, bei optimaler Koordination der zur Verfügung stehenden Ressourcen, eine hohe Abheilungsrate sein“, sagt Professor Dr. med. Ralf Lobmann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Diabetischer Fuß in der DDG. DDG Informationen | 5/2016 Die Standardversorgung umfasst unter anderem die Stoffwechseloptimierung und Behandlung internistischer Grunderkrankungen wie Gefäßprobleme, die Infektionskontrolle, die lokale Wundbehandlung, eine effektive Druckentlastung durch speziell angepasstes Schuhwerk und insbesondere auch die Patientenschulung. Bei der hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) atmet der Patient in einer Druckkammer sitzend unter erhöhtem Luftdruck meist reinen Sauerstoff ein. Dieser soll die Durchblutung und dadurch auch die Wundheilung fördern. Das IQWiG stellt in seinem Abschlussbericht zur Hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) beim diabetischen Fußsyndrom (N15-02) bezüglich des Endpunkts Wundverschluss einen „Anhaltspunkt für einen Nutzen der zusätzlichen HBO im Vergleich zu einer Standardwundversorgung“ fest. „Wir teilen diese Einschätzung nicht“, sagt Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der DDG. Davon abgesehen stehe sie im Widerspruch zu anderen im IQWiG-Bericht gemachten Aussagen: „Die Feststellungen des IQWiG sind in sich widersprüchlich und inkonsistent sowie nicht durch die Datenbasis gedeckt“, betont Gallwitz. Diese zeige klar, dass es keinen Vorteil für die HBO in diesem Zusammenhang gebe. Professor Dr. med. Ralf Lobmann erläutert dazu: „Die für die Bewertung herangezogenen Studien sind in punkto Patientenpopulation, Behandlungsdauer, Komorbiditäten und anderer Faktoren sehr heterogen, sodass anhand von reinen statistischen Analysen und Aufbereitung der veröffentlichten Studiendaten in Metaanalysen kein Zusatznutzen abgeleitet werden kann.“ Aus Sicht der AG Fuß komme aufgrund der derzeitigen Datenlage die HBO beim diabetischen Fußsyndrom ausschließlich in Fällen ab Stadium Wagner 3 im Rahmen eines individuellen Heilversuchs in Betracht, wenn alle etablierten Therapieoptionen erfolglos waren. „Bei solchen Fällen handelt es sich um tiefe eitrige Wunden bis zur Ebene von Knochen und Gelenken“, erklärt Professor Lobmann. Ansonsten erlaube die Datenlage den Einsatz der HBO nur innerhalb kontrollierter Studien. Den IQWiG-Abschlussbericht zur Hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) beim diabetischen Fußsyndrom (N15-02) finden Interessierte im Internet: https://www.iqwig.de/download/N15-02_Abschlussbericht_Version1-1_Hyperbare-Sauerstofftherapie-bei-diabetischem-Fusssyndrom. pdf 219 Mitteilungen www.ddg.info Ausschuss Qualitätssicherung, Schulung und Weiterbildung zeichnet Klinik in Mittelfranken aus DDG zertifiziert das Klinikum Ansbach für Diabetespatienten Mitte August überreichte Dr. med. Eva-Maria Fach vom Ausschuss QSW der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) im mittelfränkischen Klinikum Ansbach das Zertifikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet“. An der feierlichen Veranstaltung nahmen insgesamt an die 60 Personen teil, darunter zahlreiche Chefärzte der einzelnen Fachabteilungen, die diabetesversierten Pflegekräfte, die Mitarbeiter der IT-Abteilung, die Pflegedirektion und viele der an der Zertifizierung Beteiligten. Die Auszeichnung nahm das Diabetesteam, bestehend aus dem Chefarzt Dr. med. von Blohn, Oberärztin Dr. med. Susanne Fischer (Diabetologin DDG) und Ute Neuber (Diabetesberaterin DDG), entgegen. █ „Über die letzten Jahre ist im Klinikum Ansbach die Erfassung und Behandlung des Diabetes in den Fokus gerückt. Bereits mit der stationären Aufnahme beginnt ein strukturiertes Screening über das Vorliegen einer Diabeteserkrankung“, erklärte Dr. med. Susanne Fischer. Fächerübergreifend und klinikweit steht das Diabetesteam unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Gerhard von Blohn (Medizinische Klinik II) allen Patienten zur Verfügung. Speziell geschulte Pflegekräfte sind auf allen Stationen eingesetzt. Mit dem DDG Zertifikat wird nun auch nach außen sichtbar, welche Bedeutung die klinikweite fächerübergreifende Diabetesbehandlung im Klinikum Ansbach hat. „Durch diese Maßnahmen wird den Patienten mit Diagnose Diabetes bei jeder Behandlungsindikation die bestmögliche Aufmerksamkeit gewidmet. Hierdurch wird sowohl bei operativen Interventionen, bei Behandlungen durch nicht-internistische Fachdisziplinen oder in Notfallsituationen ein diabetologischer Standard geboten, von dem die Patienten erheblich profitieren“, so die Oberärztin. Dr. Fischer dankte unter anderem dem Vorstand, Chefarzt Dr. med. Gerhard von Blohn und besonders Diabetesberaterin Ute Neuber, die maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt war. Weitere Informationen zu den Krankenhäusern mit dem Zertifikat „Klinik für Diabetespatienten geeignet“ und zu den Zertifizierungskriterien finden sich auf der Webseite der DDG: www.deutsche-diabetesgesellschaft.de/zertifizierung/ nebendiagnose.html Quelle: Klinikum Ansbach Eva-Maria Fach (2.v. l.) übergab das Zertifikat der DDG an Diabetesberaterin Ute Neuber (l.), Oberärztin Susanne Fischer (3.v. l.), Vorstand Claudia B. Conrad und Chefarzt Gerhard von Blohn. 220 DDG Informationen | 5/2016 Mitteilungen Akademie für Gesundheitsberufe Rheine Erfahrungsbericht: Weiterbildung zur Diabetesassistentin erfolgreich abgeschlossen Am Freitag den 17. Juni 2016 haben 15 Weiterbildungsteilnehmerinnen die Prüfung zur Diabetesassistentin DDG erfolgreich in Rheine abgeschlossen. Nach 150 Stunden fachlichem Input musste dann am letzten Tag, im Rahmen einer mündlichen Prüfung, das gesamte Wissen wiedergegeben werden. Die Teilnehmerinnen haben das mit Bravour gemeistert. █ Diabetesassistentinnen belegen, der das gelernte Wissen mit anrechnet und aufnimmt. Alle Teilnehmerinnen waren sich aber einig, erst einmal verschnaufen zu wollen und Urlaub vom Lernen zu machen. Die Weiterbildung wird in Rheine begleitet von Ralf Schlingmeyer, Doris Schöning und Alfons Osterbrink. Kontakt: Doris Schöning, M. Sc. Akademie für Gesundheitsberufe Frankenburgstraße 31 48431 Rheine Tel.: 0 59 71/42 11 13 E-Mail: d.schoening@ mathias-spital.de Quelle: Birgit Schmidt Jetzt geht es darum, im Alltag das Wissen anzuwenden und Erfahrungen in der Beratung und Schulung von Menschen mit Typ 2 Diabetes mellitus zu sammeln. Einige Absolventinnen haben das Ziel, die Weiterbildung zur Diabetesberaterin DDG anzustreben. Hierzu können die Absolventinnen einen Aufbaukurs für Die Prüfungsvorsitzende Kathrin Böhm (Foto hintere Reihe) äußerte sich sehr positiv über das Leistungsniveau der Absolventinnen und übermittelt den Glückwunsch seitens der Fachgesellschaft. Die 15 Diabetesassistentinnen DDG aus dem Kurs D‑Ass 90 freuen sich über ihre bestandenen Prüfungen. DDG Informationen | 5/2016 221 Mitteilungen www.ddg.info Regionalgesellschaften im Fokus Die Arbeitsgemeinschaft Diabetologie und Endokrinologie Rheinland-Pfalz e. V. (ADE) stellt sich vor Unsere Serie „Regionalgesellschaften im Fokus“ setzen wir in dieser Ausgabe mit der Arbeitsgemeinschaft Diabetologie und Endokrinologie Rheinland-Pfalz e. V. (ADE) fort. Heute im Gespräch: Professor Dr. med. Matthias Weber. █ Diabetes befassten Berufsgruppen in Rheinland-Pfalz führen. Professor Weber: Eine Fachgesellschaft wie die ADE lebt vom Engagement ihrer Mitglieder. Daher sind wir derzeit darum bemüht, neben der AG Diabetischer Fuß und der AG Schwangerschaft mit der Arbeitsgemeinschaft Psychodiabetologie eine weitere Arbeitsgruppe innerhalb der ADE zu gründen. Dies wird nicht nur eine wichtige fachliche Bereicherung darstellen, sondern auch zu einer Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen, mit der Behandlung des Professor Weber: Die ADE ist eine der ältesten und größten Regionalgesellschaften der DDG und hat wesentlich zu der heutigen sehr guten Versorgungs- und Vergütungssituation in Rheinland Pfalz beigetragen. Eine besonders hervorzuhebende Rolle spielt dabei die AG Diabetischer Fuß, die erfolgreich eine von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) anerkannte, flächendeckende Weiterbildung und Zertifizierung von Fußambulanzen und von orthopädischen Schuhmachern in RheinlandPfalz eingeführt hat. Sie trägt damit wesentlich dazu bei, aktuelle Qualitätsstandards mit entsprechenden Struktur- und Prozessanforderungen in der Diabetologie landesweit festzulegen und die Zusammenarbeit über die Fachgebietsgrenzen hinweg zu fördern. Besonders stolz sind wir aber auch auf unser breites und hochwertiges Fortbildungs- und Kongressangebot sowie die große Akzeptanz der ADE bei den verschiedenen Berufsgruppen, was sich nicht zuletzt in kontinuierlich steigenden Mitgliederzahlen niederschlägt. Neben einer industrieunabhängigen Fortbildung zu aktuellen Schwerpunktthemen in Form einer Herbsttagung zählt die wissenschaftliche Jahrestagung der ADE, welche traditionell mit über 400 Teilnehmern Quelle: privat DI: Welche Themen werden in der Arbeitsgemeinschaft Diabetologie und Endokrinologie Rheinland-Pfalz e. V. derzeit am intensivsten diskutiert und bearbeitet? Matthias Weber 222 DI: Welche Erfolge Ihrer Regionalgesellschaft erfreuen Sie am meisten? und der Verleihung des Bürger-Büsing Preises, einem Praxisworkshops und einer DiabetesberaterinnenFortbildung in den Räumlichkeiten des ZDF stattfindet, zu den wichtigsten Aktivitäten der ADE. DI: Welchen – vielleicht auch landesspezifischen – Herausforderungen müssen Sie sich als Fachgesellschaft in den nächsten Jahren stellen? Professor Weber: Von großer Bedeutung für eine erfolgreiche Fortsetzung der Arbeit der ADE wird der kontinuierliche Ausbau der fach- und sektorübergreifenden, interdisziplinären Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen und medizinischen Fachgebieten, aber auch der stationären und ambulanten Versorgungsstrukturen sein. Die ADE ist daher bemüht, gesundheitspolitisch darauf hinzuwirken, dass trotz des zunehmendem ökonomischem Drucks eine optimale, zeitgemäße und qualitätsgesicherte Versorgung sowohl im stationären als auch im ambulanten Be- DDG Informationen | 5/2016 Mitteilungen reich möglich ist. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Nachwuchsförderung mit Sicherstellung einer ausreichenden Anzahl von qualitativ hochwertigen endokrinologischen und diabetologischen Ausbildungsplätzen und dem Erhalt eines attraktiven Berufsbildes für Diabetologen und Endokrinologen dar. DI: Wie entwickelt sich die Mitgliederstruktur? Wie gewinnen Sie neue Mitglieder? Professor Weber: In den letzten Jahren konnten wir erfreulicherweise eine kontinuierliche Zunahme unserer Mitgliederzahlen verzeichnen, was allen diabetologisch tätigen Berufsgruppen und den Betroffenen eine wichtige gesundheitspolitische Stimme gibt. Dabei versuchen wir, die Attraktivität der ADE durch einen niedrigschwelligen Mitgliedsbeitrag, der die Teilnahme an dem Jahreskongress beinhaltet, eine neugestaltete Homepage und ein kontinuierliches hochwertiges Fortbildungs-, Zertifizierungs- und Informationsangebot nicht nur für Ärzte sondern auch für Diabetesberaterinnen und orthopädische Schuhmacher hochzuhalten. DI: Wie bettet sich die Arbeit der ADE in die gesundheitspolitische und medizinische Landschaft von Rheinland-Pfalz ein? Professor Weber: Die ADE versteht sich als regionaler Ansprechpartner von Behörden, politischen Institutionen, Standesorganisationen, den Medien sowie Betroffenenverbänden und gibt so allen auf dem Gebiet der DDG Informationen | 5/2016 Steckbrief der Regionalgesellschaft Name: Gründungsjahr: Anzahl der Mitglieder: Vorsitzender: Tel. Vorsitzender: E-Mail: Mitgliederzeitschrift: Website: Arbeitsgemeinschaft Diabetologie und Endokrinologie Rheinland-Pfalz e. V. (ADE) 1994 410 Univ.-Prof. Dr. med. Matthias M. Weber 06131 17-7260 [email protected] keine www.ade-rlp.de Diabetologie und Endokrinologie tätigen Berufsgruppen und den Betroffenen eine wichtige gesundheitspolitische Stimme im Land. Wir bieten regelmäßig regionale Fortbildungsveranstaltungen an, um Fortschritte in Diagnostik und Therapie im Bereich der Diabetologie und Endokrinologie an die behandelnden Ärzte/Ärztinnen, Diabetesberater/ Diabetesberaterinnen und Mitglieder anderer Heilberufe zu vermitteln. Wir engagieren uns stark für Qualitätsstandards mit entsprechenden Struktur- und Prozessanforderungen und ihre Umsetzbarkeit im Alltag sowie für die Zusammenarbeit über die Fachgebietsgrenzen hinweg. Beispielshaft zeigt sich das an der Arbeit der AG Fuß in der ADE. Als Diabetes-Fußnetz Südwest stellt sie sich der Verantwortung als fachspezifisch versierter Ansprechpartner für den Versorgungsauftrag beim diabetischen Fußsyndrom. Kostenträger finden hier ein funktionierendes, qualitätsorientiertes System zur Versorgung des Diabetischen Fußsyndroms – inklusive Qualitätskontrolle mit stringenten Anforderungen. DI: Wie sieht die Kooperation mit der DDG konkret aus? Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Professor Weber: Von besonderer Bedeutung für eine effektive Zusammenarbeit mit der Muttergesellschaft ist ein enger und kontinuierlicher Informationsaustausch zwischen dem Vorstand der DDG und den Vertretern der Regionalgesellschaften, um die Kräfte auf regionaler und nationaler Ebene zu bündeln. Dabei ist der geplante Strategietag der DDG vor der Herbsttagung im November ein wichtiger erster Schritt, um gemeinsam Einfluss auf regionale und nationale gesundheitspolitische Entwicklungen zu nehmen und zukunftsfähige Strategien für eine bessere Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus in Deutschland zu entwickeln. 223 Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie www.ddg.info Krankheitsprognose durch bioinformatische Modelle Antikörper verraten, wie schnell Kinder an Typ-1-Diabetes erkranken Die Frühstadien des Typ-1-Diabetes lassen sich mittlerweile durch Antikörpertests bei betroffenen Kindern bereits vor dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome nachweisen. Forscher des Helmholtz Zentrums München und des Paul Langerhans Institutes Dresden, beides Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung, berichten nun in „Diabetologia“, dass man durch bioinformatische Modelle bessere Prognosen hinsichtlich des Verlaufs der Frühstadien bis zur klinisch symptomatischen Erkrankung findet. █ 224 Vermeintliche Hochrisikogruppe erkrankt später In der aktuellen Studie wollten die Wissenschaftler dieses komplexe Verhalten untersuchen und heraus- finden, ob sich aus den jeweiligen Antikörperverläufen möglicherweise präzisere Aussagen herausfiltern lassen als bisher. Für ihre Analysen kooperierten die Forscher eng mit den Modellierungs-Experten der Abtei- Antikörper können verraten, wie schnell Kinder an Typ-1-Diabetes erkranken. Quelle: Institut für Diabetesforschung, HZM Bei Typ-1-Diabetes handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die auch in Deutschland immer häufiger auftritt – jährlich kommen über 2000 neue Patienten dazu. Im Verlauf der Krankheitsentstehung entwickeln Patienten Antikörper gegen die insulinproduzierenden Betazellen ihrer eigenen Bauchspeicheldrüse. Das ereignet sich in den meisten Fällen schon in den ersten Lebensjahren. Deshalb haben Wissenschaftler vom Institut für Diabetesforschung (IDF) am Helmholtz Zentrum München einen Test entwickelt, mit dem bereits aus einem Tropfen Blut nachgewiesen werden kann, ob entsprechende Antikörper vorhanden sind, die ein Frühstadium der Erkrankung kennzeichnen. Nach den aktuellen Zahlen der Fr1da-Studie ist das bei etwa vier von tausend Kindern im Alter von zwei bis fünf Jahren in Bayern der Fall. „Zusätzlich kompliziert wird die Diagnose allerdings dadurch, dass es sich insgesamt um vier verschiedene Antikörper handelt“, erklärt Privatdozent Dr. med. Peter Achenbach, stellvertretender Leiter des IDF. „Darüber hinaus sind nicht alle Antikörpertypen in der Phase der Krankheitsentwicklung permanent vertreten, sondern die einzelnen Antikörper verhalten sich dynamisch – sprich sie können auch kommen und gehen.“ DDG Informationen | 5/2016 Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie lung Scientific Computing (ASC) um deren Leiter Privatdozent Dr. rer. nat. Wolfgang zu Castell. „Unser neuer Ansatz, Muster im Zeitverlauf zu analysieren, erlaubt es, nicht nur festzustellen, ob die Antikörper da sind oder nicht, sondern auch Verläufe verschiedener Antikörper zu beobachten und Kinder mit ähnlichen Profilen zu gruppieren und das dann mit der Krankheitsentstehung in Beziehung zu setzen“, beschreibt Erstautor Dr. David Endesfelder von der ASC die Studie. In dieser untersuchten die Forscher 88 Kinder, die jeweils mehrere verschiedene Antikörper entwickelt hatten und im Rahmen der BABYDIAB-Studie über einen Zeitraum von bis zu 20 Jahren beobachtet wurden. Durch die neuen Analysemethoden konnten die Forscher beispielsweise beschreiben, dass bei einigen Kindern, die aufgrund ihrer Antikörperkonstellation bisher zur Hochrisi- DDG Informationen | 5/2016 kogruppe für eine schnelle Krankheitsentwicklung gezählt wurden, erst mit deutlicher Verzögerung ein klinisch symptomatischer Diabetes auftrat. „Das war sehr überraschend und zeigt uns, dass wir mit dem neuen Ansatz nicht nur Einsen und Nullen, also Antikörper vorhanden oder nicht vorhanden, unterscheiden, sondern dass wir beginnen, die verschiedenen Facetten der Entstehung von Typ-1-Diabetes auch im Detail immer besser zu verstehen“, so Studienleiter Achenbach. Künftig wollen die Forscher diese Analysen weiter vertiefen, um präzisere Aussagen zum Krankheitsverlauf, den zugrunde liegenden Faktoren und Mechanismen, aber auch zu möglichen Therapieaussichten treffen zu können, wie etwa durch die vom IDF durchgeführte Insulinschluckimpfung für kleine Risikopatienten. Weitere Informationen Hintergrund Insgesamt verglichen die Forscher die Profile von 88 Kindern mit einem Frühstadium des Typ-1-Diabetes hinsichtlich der (Auto-)Antikörper IAA, GADA, IA-2A und ZnT8A. Der Beobachtungszeitraum betrug 20 Jahre. Innerhalb dieser Zeit identifizierten die Forscher neun verschiedene Cluster, die jeweils für unterschiedliche Antikörperverläufe standen und mit verschieden schneller Entwicklung der klinischen Erkrankung verbunden waren. Original-Publikation Endesfelder D et al. A novel approach for the analysis of longitudinal profiles reveals delayed progression to type 1 diabetes in a subgroup of multiple-islet autoantibody-positive children. Diabetologia 2016; DOI: 10.1007/s00125-016-4050-0 225 Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie www.ddg.info Prävention nach Schwangerschaftsdiabetes Stillen verändert den mütterlichen Stoffwechsel und schützt bis zu 15 Jahre vor Diabetes Ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am Helmholtz Zentrum München hat den Stoffwechsel von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes nach der Entbindung untersucht. Zusammen mit Partnern der Technischen Universität München und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) konnten sie zeigen, dass eine Stilldauer von mehr als drei Monaten zu langfristigen Veränderungen des Stoffwechsels führt. Die Ergebnisse sind im Fachmagazin „Diabetologia“ nachzulesen. █ Diabetes. Mittlerweile ist zwar bekannt, dass Stillen dieses Risiko um 40 Prozent senken kann, warum das so ist, ist aber noch unklar. In einer früheren Untersuchung hatten Forscherinnen und Forscher um Prof. Dr. med. Anette-G. Ziegler, Direktorin des Instituts für Diabetes- Quelle: Fotolia Vier Prozent aller schwangeren Frauen in Deutschland entwickeln vor der Geburt einen Schwangerschaftsdiabetes. Obwohl sich ihr Blutzuckerspiegel nach der Entbindung zunächst wieder normalisiert, erkrankt jede zweite Betroffene innerhalb der nächsten zehn Jahre an einem Typ-2- Durch das Stillen kann das Risiko für Typ-2-Diabetes bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes langfristig gesenkt werden. 226 forschung (IDF) am Helmholtz Zentrum München, bereits gezeigt, dass sich ab einer Stilldauer von drei Monaten ein Schutzeffekt einstellt, der bis zu 15 Jahre nach einem Schwangerschaftsdiabetes anhalten kann. In einer aktuellen Studie untersuchten sie nun, ob der Stoffwechsel dafür verantwortlich sein könnte.* Für ihre Analysen untersuchte das Wissenschaftlerteam knapp zweihundert Patientinnen, die einen Schwangerschaftsdiabetes entwickelt hatten. Die Studienteilnehmerinnen nahmen dabei eine standardisierte Zuckerlösung zu sich und gaben zuvor nüchtern und im Testverlauf eine Blutprobe ab. Diese verglichen die Wissenschaftler hinsichtlich 156 verschiedener, bekannter Stoffwechselprodukte. Die Entbindung lag zu diesem Zeitpunkt im Schnitt dreieinhalb Jahre zurück. „Wir konnten beobachten, dass sich die Stoffwechselprodukte der Frauen, die länger als drei Monate gestillt hatten, deutlich von jenen unterschieden, die kürzere Stillzeiten hatten“, berichtet Erstautorin Dr. oec. troph. Daniela Much vom IDF. „Das längere Stillen ist mit einer veränderten Produktion von Phospholipiden und verringerten Konzentrationen von verzweigtkettigen Aminosäuren im Blutplasma der Mütter verbunden.“ Dies sei auch insofern interessant, weil die betroffenen Stoffwechselprodukte schon in früheren Studien mit Insulinresistenz und Typ-2Diabetes in Verbindung gebracht wurden, so die Autoren. DDG Informationen | 5/2016 Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie „Die Ergebnisse unserer Studie liefern Hinweise auf krankheitsrelevante Stoffwechselpfade, die durch den Stillvorgang beeinflusst werden und somit dem Schutzeffekt zugrunde liegen könnten“, fasst Privatdozentin Dr. oec. troph. Sandra Hummel zusammen. Sie führt die Arbeitsgruppe Gestationsdiabetes am IDF und leitete die Studie. Somit stelle Stillen eine kostengünstige Interventionsmaßnahme dar, langfristig das Risiko für Typ-2-Diabetes bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes zu senken. Künftig wollen die Wissenschaftler überlegen, wie man die Erkenntnisse in konkrete Handlungsempfehlungen umsetzen kann. „Frauen mit DDG Informationen | 5/2016 Gestationsdiabetes stillen durchschnittlich seltener und kürzer im Vergleich zu nicht-diabetischen Müttern“, so Hummel. „Das Ziel ist nun, Strategien zu entwickeln, die langfristig das Stillverhalten insbesondere von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes verbessern.“ Original-Publikation Much D et al. Lactation is Associated with Altered Metabolomic Signatures in Women with Gestational Diabetes. Diabetologia 2016; DOI: 10.1007/ s00125-016-4055-8 Grundlagen-Publikation Hintergrund * Konkret handelte es sich um einen targeted Metabolomics Ansatz: Darunter versteht man die zielgerichtete Identifizierung und Quantifizierung einer Vielzahl von bekannten Metaboliten. Ziegler AG et al. Long-term protective effect of lactation on the development of type 2 diabetes in women with recent gestational diabetes mellitus. Diabetes 2012; DOI: 10.2337/ db12-0393 227 Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie www.ddg.info Prävention durch körperliche Aktivität bei Typ-2-Diabetes Wenn die Gene bei „Non-Respondern“ nicht mitlaufen Körperliche Aktivität senkt das Risiko für Diabetes – eigentlich! Bei jedem fünften Teilnehmer an entsprechenden Studien bleibt diese Wirkung aus. Was im Muskel dieser sogenannten „NonResponder“ passiert, fanden Forscher und Kliniker einer translationalen Kooperation des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) zwischen dem Helmholtz Zentrum München und dem Universitätsklinikum Tübingen heraus. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Journal „Diabetes“ publiziert. █ Quelle: Helmholtz Zentrum München Regelmäßige körperliche Aktivität ist eine sehr effektive Maßnahme, um das Diabetesrisiko zu senken. Jedoch sprechen Patienten sehr unterschiedlich darauf an. Bei etwa jedem fünften Teilnehmer an sogenannten Trainingsinterventionsstudien bleibt die positive Wirkung von Sport auf den Stoffwechsel sogar aus. Woran das liegt, untersuchte nun ein Forscherteam um Prof. Cora Weigert von der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen und Abteilungsleiterin am Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen (IDM) des Helmholtz Zentrums München an der Universität Tübingen. Hierzu absolvierten zwanzig Probanden mittleren Alters ein Ausdauertraining über acht Wochen, bestehend aus Radfahren und Walking in der Sportmedizin in Tübingen (Direktor Prof. Andreas Nieß). „Ziel war es Das Forscherteam: v. l. n. r. Cora Weigert, Christoph Hoffmann und Anja Böhm. 228 die Insulinsensitivität der Teilnehmer zu verbessern und das Diabetesrisiko zu senken. Alle Teilnehmer hatten ein hohes Diabetesrisiko und waren vor der Trainingsintervention wenig körperlich aktiv“, erklärt Dr. Anja Böhm vom IDM, Erstautorin der Studie. Botenstoff hemmt Glukose- und Fettverbrennung Zusammen mit Prof. Martin Hrabě de Angelis und Prof. Johannes Beckers vom Institut für Experimentelle Genetik (IEG) am Helmholtz Zentrum München untersuchten die Forscher die molekularen Veränderungen im Skelettmuskel der Teilnehmer: Während in den Muskeln der Teilnehmer, bei denen sich die Insulinsensitivität verbessert hat, die zu erwartenden positiven Effekte auf Gene der Glukoseund Fettverbrennung zu sehen waren, waren diese Anpassungen in den Muskeln der „Non-Responder“ reduziert. Dafür zeigten Analysen aus den Muskeln dieser Teilnehmer eine Aktivierung des Botenstoffs TGFβ* nach dem Training. Die Experimente in humanen Skelettmuskelzellen, die daraufhin von Dr. Christoph Hoffmann am Universitätsklinikum Tübingen durchgeführt wurden, bestätigten, dass TGFβ das Ablesen der Gene, die für die Glukose- und Fettverbrennung wichtig sind, hemmt und die Insulinsensitivität reduziert. Kein Freifahrtschein für Sportmuffel „Im Moment arbeiten wir noch daran zu verstehen, warum es bei manchen Teilnehmern zur Aktivierung von TGFβ im Muskel kommt, es spricht aber einiges dafür, dass ein anderes Trainingsprogramm mit Anpassung der Trainingsintensität oder Dauer an die individuelle Trainierbarkeit auch bei unseren ‚Non-Respondern‘ erfolgreich wäre und zur Diabetesprävention beitragen würde“, so Prof. Cora Weigert. Als Freifahrtschein für Sportmuffel will sie die Ergebnisse deshalb nicht verstanden wissen: „Ich persönlich bin der Überzeugung, dass jeder mit einem geeigneten Trainingsprogramm sein persönliches Diabetesrisiko senken kann!“ Hintergrund * TGF (Transforming growth factor) β ist ein zu den Zytokinen gehörendes Signalmolekül und spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Differenzierung von Gewebe. Im adulten Muskel wird es bei Entzündungen und Verletzungen aktiviert und ist an Regenerationsprozessen beteiligt. Eine chronische Aktivierung von TGFβ führt allerdings unter anderem zur Gewebsfibrose. Konkret von TGFβ beeinträchtigt zeigte sich in der Studie u. a. die Expression der Gene PGC1α, AMPKα2 und der transcription factor TFAM aus den Mitochondrien. DDG Informationen | 5/2016 Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie DZD erforscht molekulare Unterschiede bei Betazellen Neuer Ansatzpunkt für Regenerative Therapien Betazellen in der Bauchspeicheldrüse gibt es in verschiedenen Varianten. Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) haben nun einen Marker gefunden, der zwei Zellgruppen unterscheiden kann: Während die einen Insulin produzieren, um den Blutzucker im Gleichgewicht zu halten, bilden die anderen einen teilungsstarken Reservepool. Dies berichten die Forscher des Helmholtz Zentrum München gemeinsam mit Kollegen anderer DZD-Partner und der Technischen Universität München in der Zeitschrift „Nature“. █ Die Betazellen der Bauchspeicheldrüse produzieren bei steigendem Blutzuckerspiegel das Stoffwechselhormon Insulin, um den Zuckerhaushalt im Gleichgewicht zu halten. Werden sie zerstört oder verlieren ihre Funktion, kann das zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Diabetes führen. Doch nicht alle dieser Zellen sind identisch. „Es ist schon länger bekannt, dass es verschiedene Untergruppen der Betazellen gibt“, erklärt Prof. Dr. Heiko Lickert, Direktor des Instituts für Diabetes- und Regenerationsforschung am Helmholtz Zentrum München. „Die molekularen Grundlagen waren bisher aber weitgehend unverstanden.“ Zellen ohne Flattop teilen sich öfter Eine Art Vorläuferzellen Umgekehrt beobachtete das Forscherteam, dass Betazellen, in denen kein Flattop messbar war, eine besonders hohe Teilungsrate aufwiesen. „In unserem Versuchsmodell vermehrten sich diese Zellen bis zu vier Mal öfter als die Flattop-positiven“, so Studienleiter Lickert. Um der Vermutung nachzugehen, dass es sich bei den teilungsaktiven Zellen ohne Flattop um Vorläufer der stoffwechselaktiven Zellen handelt, verwendeten die Wissenschaftler einen genetischen Trick um das Schicksal einzelner Zellen zu verfolgen. Dieses sogenannte lineage tracing** zeigte, dass die teilungsaktiven Reservezellen zu stoffwechselaktiven Zellen heranreifen können. Das war auch In der aktuellen Studie suchten die Wissenschaftler um Professor Lickert nach molekularen Unterscheidungsmöglichkeiten für diese Untergruppen, sogenannte Marker. Dabei geriet ein Molekül besonders in ihren Fokus: das Protein Flattop.* Es lag in etwa 80 Prozent aller Betazellen vor, wie die Wissenschaftler zeigten. Diese Zellen ermittelten den Zuckergehalt ihrer Umgebung und gaben entsprechend viel Insulin ab – verhielten sich also wie reife Betazellen. DDG Informationen | 5/2016 Quelle: Helmholtz Zentrum München Flattop markiert reife Betazellen Die Betazellen der Bauchspeicheldrüse sind nicht alle gleich: Während Zellen, die das Molekül Flattop aufweisen (grün) sich um die Insulinproduktion kümmern, bilden Zellen ohne Flattop (rot) einen teilungsfähigen Reservepool. 229 Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie der Fall, wenn man sie in eine künstliche dreidimensionale Umgebung einsetzt, vergleichbar mit einem Mini-Organ. Zudem bestätigten genetische Analysen, dass in den Flattop-negativen Zellen vor allem Gene für die Wahrnehmung der Umwelt aktiv waren, während in Zellen mit Flattop vor allem Stoffwechselprogramme abliefen. „Unsere Ergebnisse lassen darauf schließen, dass es sich bei den Flattop-negativen Zellen um eine Art Reservepool handelt, der sich stetig erneuert und Nachschub für reife Betazellen ausbilden kann“, so Lickert. Durch die nun mögliche Unterscheidung der Zellgruppen, sei nun auch eine saubere Analyse der jeweiligen Signalwege möglich, so der Studienleiter weiter. Gerade mit Blick auf regenerative Therapien, machen die Er- 230 gebnisse den Forschern große Hoffnungen: „Die Verschiedenartigkeit der Betazellen wird schon mehr als 50 Jahre lang erforscht, nun scheint es, als ob wir anfangen zu begreifen, wie sich die Zellen verhalten“, so Heiko Lickert. Perspektivisch ergeben sich laut den Forschern nun vor allem zwei Aspekte: Zum einen erhoffen sie sich für eine Regenerationstherapie, künftig in Patienten mit einem Mangel an funktionellen Betazellen deren Wachstum oder Reifung ankurbeln zu können. Zum anderen könne man versuchen über die von Flattop ‚getriggerten‘ Signalwege die Reifung von Betazellen in der Petrischale zu fördern, was für die Zellersatztherapie bedeutend, bisher aber noch nicht vollends möglich sei. www.ddg.info Hintergrund * Flattop ist Bestandteil des sogenannten Wnt Signalweges, der vor allem die Entwicklung von Geweben und die Funktionen von Zellen steuert. ** Lineage tracing ist ein Verfahren zur Verfolgung von Einzelzellschicksalen. Grundlage ist das Einbringen von Genvarianten, die beim Einschalten des jeweiligen Gens ein farbiges Farbsignal von sich geben. In diesem konkreten Fall leuchten Zellen ohne Flattop zunächst rot, sobald Flattop abgelesen wird hingegen grün. DDG Informationen | 5/2016 Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie Fragebogen gibt Auskunft über das Risiko, in den nächsten fünf Jahren an Diabetes zu erkranken DIfE – DEUTSCHER DIABETESRISIKO-TEST aktualisiert und für mobile Endgeräte optimiert Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) hat die Online-Version des von ihm entwickelten Deutschen Diabetes-Risiko-Test aktualisiert und für mobile Endgeräte optimiert. Der Test berücksichtigt nun auch die familiäre Vorbelastung und ist ab sofort kostenfrei sowohl in deutscher als auch englischer Sprache unter drs.dife.de verfügbar. Die Aktualisierung basiert auf wissenschaftlichen Ergebnissen, welche die Forscher am DIfE gemeinsam mit Kollegen des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) in der Fachzeitschrift „Diabetes Research and Clinical Practice“ publizierten. █ sentlichen Vorteile des Online-Tests liegt in den am Testende gegebenen, individuell zugeschnittenen Empfehlungen zur Risikosenkung. Die Nutzer können direkt ausprobieren, wie stark sie ihr Risiko günstig beeinflussen können, indem sie zum Beispiel ihren eingegebenen Wert für den Taillenumfang reduzieren oder den für den Vollkornbrotverzehr erhöhen. Neu ist auch, dass sie die Möglichkeit haben, das Testergebnis anhand einer Grafik mit dem einer Warum ist es wichtig, sein persönliches Diabetes-Risiko zu kennen? Die Krankheit entwickelt sich schleichend über Jahre, sodass sie oftmals viel zu spät erkannt wird – nämlich erst dann, wenn bereits Endorganschäden vorhanden sind. Wer den Test macht und ein erhöhtes oder gar hohes Risiko feststellt, kann rechtzeitig etwas gegen den Ausbruch der Erkrankung tun und sich ggf. medizinisch behandeln lassen. Denn die Erkrankung oder durch sie Quelle: DIfE Der seit 2007 kontinuierlich von DIfE- und DZD-Wissenschaftlern weiterentwickelte Diabetes-RisikoTest basiert auf den Daten der Potsdamer EPIC-Studie, einer LangzeitErnährungs- und Gesundheitsstudie, an der mehr als 27 000 Frauen und Männer teilnehmen. Mithilfe des Tests können Erwachsene ihr persönliches Risiko einfach, schnell und sehr präzise bestimmen, innerhalb der nächsten fünf Jahre an einem Typ-2Diabetes zu erkranken. Einer der we- Durchschnittsperson desselben Alters und Geschlechts zu vergleichen. Dies hilft ihnen dabei, das persönliche Ergebnis besser einzuordnen. DIfE-Wissenschaftler haben die Online-Version des Deutschen Diabetes-Risiko-Tests aktualisiert und für mobile Endgeräte optimiert. DDG Informationen | 5/2016 231 Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie bedingte Folgeschäden lassen sich gut durch frühzeitig angewandte und gezielte präventive oder therapeutische Maßnahmen verhindern oder zumindest deutlich hinauszögern. Wie man sein Diabetes-Risiko senken kann, zeigen die Hinweise im Infokasten. Volksleiden Typ-2-Diabetes und seine schweren Folgen In Deutschland sind schätzungsweise sechs Millionen Menschen von Diabetes betroffen. Von diesen leiden mehr als 90 Prozent unter einem Typ-2-Diabetes. Dieser ist keine Bagatellerkrankung, sondern kann unbehandelt Erblindungen, Amputationen, Nierenversagen, Herzinfarkte oder Schlaganfälle nach sich ziehen. Laut Robert Koch-Institut ist Diabetes eine der teuersten chronischen Erkrankungen und belastet das deutsche Gesundheitssystem mit Kosten in Milliardenhöhe. www.ddg.info So können Sie Ihr Diabetesrisiko senken Einige Faktoren, die im Test berücksichtigt werden, können Sie durch Ihr Verhalten ändern: Übergewicht (Taillenumfang) Ein großer Taillenumfang ist mit einem erhöhten Typ-2-Diabetes-Risiko verbunden. Versuchen Sie daher, Ihren Taillenumfang zu reduzieren oder zumindest konstant zu halten. Studien haben gezeigt, dass bereits eine moderate Gewichtsreduktion das Diabetes-Risiko deutlich senken kann. Generell sollte eine Gewichtsabnahme durch eine dauerhafte Umstellung auf eine ausgewogene, vollwertige Ernährung erfolgen. Menschen über 65 sollten vor einer Gewichtsreduktion ihren Hausarzt konsultieren. Körperliche Aktivität Bewegen Sie sich regelmäßig, mindestens jedoch 5 Stunden in der Woche. Körperliche Aktivität hilft Ihnen, Ihr Körpergewicht und Ihren Taillenumfang niedrig zu halten. Zudem wird die körpereigene Wirkung des Insulins verbessert und dadurch der Blutzuckerspiegel besser reguliert. Vollkornprodukte Versuchen Sie, bei der Auswahl von Getreideprodukten wie Brot und Backwaren, Nudeln, Reis und Getreideflocken solche mit einem hohen Vollkornanteil zu bevorzugen. Viele Studien weisen darauf hin, dass der tägliche Verzehr vollkornreicher Lebensmittel das Typ-2-Diabetes-Risiko senkt. Fleisch Achten Sie auf Ihren Fleischkonsum. Je weniger Rind-, Schweine- oder Lammfleisch Sie verzehren, desto geringer ist Ihr Risiko für Typ-2-Diabetes. Rauchen Als Raucher sollten Sie Ihren Zigarettenkonsum unbedingt einstellen, denn Rauchen erhöht auch das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 232 DDG Informationen | 5/2016 Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie Europaweit einmalige Erhebung soll Chancen für Diabetesprävention bei Kindern erhöhen „Freder1k-Studie in Sachsen“ erkennt das Typ-1-Diabetes-Risiko bereits bei Neugeborenen Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, die auch in Sachsen gerade bei Kleinkindern immer mehr zunimmt – es ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter. Als Vorreiter in Europa wird der Freistaat jetzt Ausgangspunkt für eine internationale Typ-1-Diabetes-Früherkennungsuntersuchung von Neugeborenen. Damit geben die Wissenschaftler um StudienLeiter Prof. Dr. Ezio Bonifacio, Direktor des Center for Regenerative Therapies Dresden der TU Dresden, gleichzeitig den Startschuss für weitere Studien, die die Prävention von Typ-1-Diabetes zum Ziel haben. █ DDG Informationen | 5/2016 sich lange Zeit wohl und wirken vollkommen gesund. Daher bleibt ein Typ-1-Diabetes meist viele Jahre unerkannt, bis er sich schlagartig in oftmals lebensbedrohlichen Symptomen äußert. Das möchte die Initiative „Globale Plattform zur Prävention des Autoimmunen Diabetes“ – kurz GPPAD – mit Quelle: André Wirsig Die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, unterstützt dieses Projekt und hat die Schirmherrschaft für die Freder1k-Studie übernommen. Der amerikanische Helmsley Charitable Trust fördert die Initiative als Geldgeber. Die Freder1k-Studie in Sachsen wird von der Technischen Universität Dresden und der Universität Leipzig in Kooperation mit dem HelmholtzZentrum München und der Medizinischen Hochschule Hannover durchgeführt. Unter Typ-1-Diabetes versteht man diejenige Form der Zuckerkrankheit, bei der schon früh im Leben die körpereigene Insulinherstellung verloren geht und durch Insulinspritzen ersetzt werden muss. Etwa 30 von 1000 Kindern haben RisikoGene für Typ-1-Diabetes. Allein in Sachsen werden etwa 250 neuerkrankte Kinder jedes Jahr verzeichnet, bundesweit zwischen 2100 und 2300 Kinder bis zum Alter von 15 Jahren. Typ-1-Diabetes kann jeden treffen. Manchmal kommt die Krankheit in Familien gehäuft vor, aber 90 Prozent der betroffenen Kinder haben keinen Verwandten mit Typ-1Diabetes. Hinzu kommt, dass die Autoimmunerkrankung sich schleichend entwickelt – die Kinder fühlen der Freder1k-Studie in Sachsen „Typ1-Diabetes-Risiko früh erkennen“ verhindern. Die Studie bietet Eltern die Möglichkeit, ihr Kind im Zusammenhang mit dem regulären Neugeborenen-Screening auf das Risiko, Typ-1-Diabetes zu entwickeln, untersuchen zu lassen. „Dank neuartiger, am Helmholtz Zentrum in München in Kooperation mit dem CRTD der Technischen Universität Dresden entwickelter Tests ist es heute möglich, sowohl das Risiko als auch eine frühe Form des Typ1-Diabetes noch lange, bevor sich erste Symptome zeigen, festzustellen Pressekonferenz im CRTD zum Auftakt der Freder1k-Studie: (v. l. n.r): Ezio Bonifacio, Eva-Maria Stange, Anette-Gabriele Ziegler, Karin Lange und Wieland Kiess. 233 Quelle: André Wirsig Neues aus der wissenschaftlichen Diabetologie Der bekannte, sächsische Liedermacher Gerhard Schöne ist offizieller Pate der „Freder1k-Studie“. und die Familien auf die spätere Erkrankung mittels Schulungen und einer optimalen Betreuung vorzubereiten“, erläutert Univ.-Professor Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler, Direktorin des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München. Diese Früherkennungsuntersuchung wird kostenfrei im Rahmen des Neugeborenen-Screenings angeboten. Besonders für Sachsen hat die Studie eine große Bedeutung: „Die Zahlen des sächsischen Kinderdiabetesregisters Dresden-Leipzig zeigen, dass seit 15 Jahren die Häufigkeit von Typ-1-Diabetes mellitus bei Kindern und Jugendlichen um circa drei Prozent pro Jahr ansteigt, unterstreicht Professor Dr. med. Wieland Kiess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Leipzig. „In den jüngsten Monaten und wenigen Jahren wurden darüber hinaus weiterhin sehr schwere Neuerkrankungsfälle, jüngst sogar mit Todesfolgen, bekannt. Der Ausbruch der Erkrankung wird sowohl von Laien und den Familien der Betroffenen als auch von Ärzten häufig unterschätzt oder fehlgedeutet.“ Die Information über ein erhöhtes genetisch bedingtes Typ-1-Diabetesrisiko eines Säuglings oder Kleinkindes trifft die große Mehrheit der El- 234 tern völlig unvorbereitet. „Um damit verbundene Ängste frühestmöglich aufzufangen und übertriebenen Sorgen vorzubeugen, ist im Rahmen der Freder1k-Studie von Diagnose an eine strukturierte Information und psychologische Begleitung der Eltern vorgesehen“, betont Professor Dr. rer. nat. Karin Lange von der Medizinischen Psychologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Sie brachte ihre Expertise für die Entwicklung eines Beratungsleitfadens für die Kinderärzte und eine darauf abgestimmte Freder1k-Broschüre mit allen relevanten Informationen ein. „Unsere Vision ist allerdings mehr als die frühe Diagnose“; sagt Professor Dr. med. Ezio Bonifacio, Direktor des Center for Regenerative Therapies Dresden der TU Dresden und Studien-Leiter (im Bild links). „Wir wollen eine Therapie entwickeln, mit der wir die Diabetes-spezifische Autoimmunität verhindern oder heilen können, damit sich das klinische Stadium des Typ-1-Diabetes erst gar nicht entwickelt. Ziel ist es, dass Kinder mit einem erhöhten Typ-1-Diabetesrisiko nie in ihrem Leben Insulin spritzen müssen.“ Prof. Bonifacio und die Kooperationspartner der Studie freuen sich besonders, bei der Gründung der europäischen Initiative GPPAD (Global Platform for the Prevention of Autoimmune Diabetes) mitgewirkt zu haben und als Partner zu agieren. Ziel von GPPAD ist es, eine internationale Infrastruktur für Studien zur primären Prävention von Typ-1-Diabetes zu etablieren. Der amerikanische Helmsley Charitable Trust unterstützt die Initiative. Die GPPAD-Initiative möchte mit der Freder1k-Studie ein Modellprojekt schaffen, mit dem in Zukunft auch in anderen Bundesländern und Europäischen Ländern nach dem Modell Freder1k Kinder mit einem erhöhten Risiko für Typ-1-Diabetes erkannt und frühzeitig behandelt werden können. „Ich habe mich gern zur Übernahme der Schirmherrschaft bereiterklärt, denn als Wissenschaftsministerin ist es mir ein besonderes Anliegen, den wissenschaftlichen www.ddg.info Fortschritt zur Behandlung von Typ1-Diabetes zu unterstützen“, erklärt Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange. „Diese Krankheit wird die Betroffenen ihr ganzes Leben lang begleiten. Darum ist es auch besonders wichtig, nicht nur die kleinen Patienten selbst, sondern auch ihre Eltern so früh wie möglich einzubinden. Die Ministerin sieht aber noch einen weiteren wichtigen Aspekt: „Die Studie, für die die Experten der Medizinischen Fakultäten in Dresden und Leipzig eng kooperieren, wird auch wichtige Erkenntnisse für mögliche Präventionsmaßnahmen liefern. Sie hat somit eine wichtige gesellschaftspolitische Dimension. Denn die Erkenntnisse können helfen, die zu erwartenden Behandlungskosten für das Gesundheitswesen zu beherrschen.“ Die an der Studie beteiligten PartnerInstitutionen sind: " DFG – Center for Regenerative Therapies, Cluster of Excellence, Technische Universität Dresden " Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden " Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden " Universitätsklinikum Leipzig " Helmholtz Zentrum München " Medizinische Hochschule Hannover Kontakt: Prof. Ezio Bonifacio, PhD DFG-Center for Regenerative Therapies Dresden Cluster of Excellence/TU Dresden Fetscherstraße 105 01307 Dresden Tel.: + 49/3 51/45 88 20 52 Fax: + 49/3 51/45 88 20 59 E-Mail: [email protected] Freder1k-Team: Hotline: 08 00/7 24 51 48 E-Mail: diabetesstudie.crtd@ tu-dresden.de Weitere Informationen finden Sie in den ausführlichen Statements sowie unter www.gppad.org DDG Informationen | 5/2016 diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Wechselwirkung zwischen Blutzuckerspiegel und weiblichen Sexualhormonen Frauen mit Diabetes: Bei instabilen Blutzuckerwerten Zyklus beobachten In Deutschland sind etwa sechs Millionen Menschen mit Diabetes mellitus in Behandlung, darunter zum Beispiel Kinder mit Diabetes Typ 1, Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes oder Männer und Frauen mit Diabetes Typ 2. Allen gemeinsam ist, dass sie auf ihre Stoffwechseleinstellung achten und mittels einer je nach Diabetestyp abgestimmten Therapie im Gleichgewicht halten müssen. Faktoren wie mangelnde Bewegung, ungünstige Ernährung und Stress wirken sich auf die Stoffwechsellage aus. Bei Frauen mit Diabetes spielt jedoch auch der Menstruationszyklus eine große Rolle. Sie sollten bei Blutzuckerschwankungen immer auch ihre Zykluslage als Ursache in Betracht ziehen und ihre Insulingaben darauf abstimmen. Darauf macht die gemeinnützige Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe aufmerksam. █ Der Menstruationszyklus beeinflusst die Insulinempfindlichkeit und damit auch die Stoffwechsellage von Mädchen und Frauen mit Diabetes. „Diese Erkenntnis ist zwar nicht neu, aber vielen von ihnen nicht bekannt oder bewusst“, sagt Dr. rer. medic. Nicola Haller, stellvertretende Vorstandsvorsitzende von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Vorstandsvorsitzende des Verbands der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) und Diabetesberaterin im Ärztehaus Mering/Augsburg. Sei es, weil betroffene Mädchen und Frauen noch nicht lange an Dia- DDG Informationen | 5/2016 betes erkrankt sind oder ihnen entsprechende Informationen nicht in einer Diabetesschulung vermittelt wurden. Die für den Zyklus verantwortlichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron beeinflussen auch den Blutzuckerspiegel: Einige Tage vor Einsetzen der Regelblutung sind der Östrogen- und Progesteronspiegel hoch. Viele Frauen mit Diabetes bemerken in dieser Phase einen erhöhten Blutzuckerspiegel. Mit dem Einsetzen der Regel sinken Östrogenund Progesteronspiegel und parallel dazu häufig auch die Blutzuckerwer- te. Umgekehrt beeinflusst eine Diabeteserkrankung auch den Zyklus: „Frauen mit Diabetes haben häufig längere Zyklen, stärkere Blutungsphasen und mehr Menstruationsbeschwerden als stoffwechselgesunde Frauen“, berichtet Dr. Haller. Starke Blutzuckerschwankungen können auch vor besonderen Phasen des weiblichen Zyklus auftreten: der Menarche oder der Menopause. „Sowohl bei jungen Mädchen mit Diabetes Typ 1 als auch älteren Frauen mit Diabetes können in den Wochen vor der ersten Periode beziehungsweise vor dem Einsetzen der Wechseljahre Phasen einer erhöhten Insulinresistenz auftreten, die durch höhere Insulingaben ausgeglichen werden müssen“, erklärt Dr. Haller. Beobachten Frauen mit Diabetes für sie unerklärliche Blutzuckerschwankungen, sollten sie neben ihren Blutzuckerwerten auch ihren Menstruationszyklus protokollieren und ihren behandelnden Diabetologen darauf ansprechen. Bei Diabetes Typ 1 können sie gemeinsam mit ihm ihre Insulingaben oder auch die -zusammensetzung entsprechend korrigieren. Bei Frauen mit Diabetes Typ 2, die ohne Insulin behandelt werden, kann mehr Bewegung den Blutzuckerspiegel regulieren. 235 diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Studie zeigt positive Effekte durch rein pflanzliche Kost auf Vegane Ernährung kann Stoffwechsel verbessern, Diabetes aber nicht heilen Die Stoffwechselerkrankung Diabetes – insbesondere Diabetes Typ 2 – nimmt weltweit und auch in Deutschland unverändert dramatisch zu. Hierzulande hat sich die Zahl der neu Erkrankten seit Beginn des Jahrtausends um 40 Prozent erhöht. Mittlerweile sind 6,7 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, darunter zwei Millionen Menschen, ohne es zu wissen. Eine Ursache hierfür ist Übergewicht, zu dem aufgrund fett-, zucker- und fleischreicher Ernährung immer mehr Menschen neigen: Derzeit sind zwei von drei Männern und jede zweite Frau in Deutschland übergewichtig, knapp ein Viertel ist sogar adipös [1]. Vegetarische Kostformen beugen der Entstehung von Übergewicht vor. Vegetarisch und vegan lebende Menschen haben im Vergleich zu Nichtvegetariern ein deutlich geringeres Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Eine solche Ernährungsweise kann auch bei bereits bestehendem Diabetes die Stoffwechsellage verbessern. Die Erkrankung ist dadurch jedoch nicht heilbar, betont diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. █ 236 vegetariern ein geringeres Risiko für metabolische und kardiovaskuläre Krankheiten aufwiesen. Auch das Risiko für ischämische Herzkrankheiten und Krebs war geringer. Veganer verzehren ausschließlich pflanzliche Lebensmittel. In einer Quelle: Fotolia/G. Wahl. In Europa verursachen Übergewicht und Adipositas jedes Jahr um die 337 000 vorzeitige Todesfälle [2]. „Rund 90 Prozent der Patienten mit Diabetes Typ 2 sind adipös; bei Normalgewichtigen tritt die Krankheit nicht oder erst im hohen Alter auf“, erläutert Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost, als Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe zuständig für die Themen Wissenschaft und Ernährung. Vegetarische Ernährungsweisen beugen Übergewicht vor und verringern somit auch das Diabetesrisiko. Dafür sind insbesondere die höhere Zufuhr von komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen aus pflanzlichen Lebensmitteln sowie eine geringere Zufuhr von Gesamtfett und gesättigten Fettsäuren verantwortlich. Mit vegetarischer Ernährung lässt sich auch eine Diabetestherapie leicht umsetzen und das Risiko diabetesbedingter Folgeerkrankungen verringern. Studien zeigten auch, dass vegetarisch lebende Menschen im Vergleich zu Nicht- Studie wurde bei zwei vergleichbaren Gruppen mit übergewichtigen Menschen mit Typ-2-Diabetes untersucht, welche Auswirkungen eine vegane und gleichzeitig auch fett- und eiweißarme Kost auf den Krankheitsverlauf hat. Dazu wurden eine vegane Gruppe und eine Vergleichsgruppe, die sich gemäß den Richtlinien der American Diabetes Association ernährte, gegenübergestellt. Mit der veganen, fett-reduzierten Diät wurde eine etwas bessere Blutzuckerkontrolle erreicht als in der konventionell ernährten Gruppe. Zudem verringerten sich die Risikofaktoren für HerzKreislauf-Erkrankungen bei der veganen Gruppe [3]. Die Dosis der medikamentösen Diabetesbehandlung konnte bei mehr Teilnehmern mit rein pflanzlicher Kost reduziert werden [4, 5]. Diese Effekte sind möglicherweise darauf zurückzuführen, dass die vegane Gruppe aufgrund der Reduktion des Fettanteils mehr Gewicht abnahm als die Vergleichsgruppe. „Auch wenn die Stoffwechseleinstellung durch spezielle Diäten verbessert werden kann, ist eine bereits bestehende Diabeteserkrankung Ernährung ist ein beeinflussender Faktor. Wer sich vegan ernährt kann den Stoffwechsel verbessern. DDG Informationen | 5/5 diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe damit nicht heilbar. Patienten und Personen mit hohem Diabetesrisiko sollten ihr Körpergewicht durch eine gesunde Ernährung kontrollieren. Dies kann, muss aber nicht durch eine vegane Ernährungsweise geschehen“, betont Professor Joost. Betroffene müssen lebenslang ihre Blutzuckerwerte im Blick behalten, auf ihre Ernährung und Bewegung achten. Zudem sei eine vegane Ernährung nicht für jeden geeignet. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat im April eine Position zur veganen Ernährung erarbeitet, die diabetesDE – Deutsche DiabetesHilfe teilt. Bei einer rein pflanzlichen Ernährung ist eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich. Der DDG Informationen | 5/2016 kritischste Nährstoff ist Vitamin B12. Schwangeren, Stillenden und Heranwachsenden rät die DGE von einer veganen Ernährungsweise ab. Wer sich vegan ernähren möchte, sollte dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen, auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr achten und sich dazu von einer Ernährungsfachkraft beraten lassen. Quellen 1 https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/Degs/degs_w1/ Symposium/degs_uebergewicht_ adipositas.pdf?__blob=publicationFile 2 Infografiken zum EOD 2016: http://www. europeanobesityday.eu/wp-content/ uploads/2016/05/160509-EOD_ Infographic_1_A4_RGB.pdf 3 Barnard ND, Cohen J, Jenkins DJ, TurnerMcGrievy G et al. A low-fat vegan diet im- proves glycemic control and cardiovascular risk factors in a randomized clinical trial in individuals with type 2 diabetes. Diabetes Care 2006; 29 (8): 1777 – 1783 4 Barnard ND, Cohen J, Jenkins DJ, TurnerMcGrievy G et al. A low-fat vegan diet and a conventional diabetes diet in the treatment of type 2 diabetes: a randomized, controlled, 74-wk clinical trial. Am J Clin Nutr 2009; 89 (5 Suppl.): 1588S – 1596S 5 Barnard ND, Gloede L, Cohen J, Jenkins DJ et al. A low-fat vegan diet elicits greater macronutrient changes, but is comparable in adherence and acceptability, compared with a more conventional diabetes diet among individuals with type 2 diabe-tes. J Am Diet Assoc 2009; 109 (2): 263 – 272 6 https://www.dge.de/wissenschaft/ weitere-publikationen/dge-position/ vegane-ernaehrung/ 237 diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Zentrale Veranstaltung zum Weltdiabetestag am 20. November in Berlin Diabetes besser managen und besser leben Rund um den Weltdiabetestag am 14. November finden traditionell weltweit Informationsveranstaltungen über die chronische Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus statt. Wie jedes Jahr organisiert diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe gemeinsam mit der Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH‑M) unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums die zentrale Veranstaltung in Deutschland unter dem Motto „Diabetes – besser managen, besser leben!“. Sie findet in diesem Jahr eine Woche nach dem eigentlichen Gedenktag statt, am Sonntag, dem 20. November 2016 von 10.00 bis 15.30 Uhr im KOSMOS Berlin. Der Eintritt beträgt drei Euro, für Mitglieder der DDH‑M ist der Eintritt frei. Das Programm steht online unter: http://www.diabetesde.org/weltdiabetestag/2016/ █ Zum Weltdiabetestag 2016 in Berlin ist ein Programm aus über 30 Vorträgen von namhaften Experten rund um den Diabetes und ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm, moderiert von TV-Moderatorin Madeleine Wehle, entstanden. Unter anderem stellt Olympiasieger Matthias Steiner sein „Steiner-Prinzip“ zur erfolgreichen Gewichtsabnahme vor. Die Schwerpunktthemen der diesjährigen zentralen Veranstaltung des Weltdiabetestags in Berlin sind Folgeerkrankungen und Therapie, Ernährung, Selbsthilfe, Beratung und Hilfe im Alltag sowie neue Technologien. Interessierte und Betroffene können sich in zahlreichen Vorträgen unter ande- 238 rem darüber informieren, wie sie das lebenslang notwendige Selbstmanagement der Stoffwechselerkrankung besser meistern, ihre Ernährung und Fitness verbessern können. Informieren können sich die Besucher auch über Kinder- und Jugendfreizeiten, die speziell auf junge Menschen mit Diabetes Typ 1 abgestimmt sind. Neu sind die Workshops „Diabetes und Kinderwunsch“ sowie „Zu Hause in fremden Kulturen“. Vertreter der Selbsthilfe diskutieren darüber, wie sie Betroffene und Angehörige dabei unterstützen, die Krankheit zu meistern. Auch berufliche Aspekte sind ein Themenschwerpunkt. Höhepunkt des Rahmenprogramms ist wieder ein gemeinsamer Walk für den guten Zweck inklusive Blutzuckermessen vorher, dieses Mal mit Kultmoderator Waldi Hartmann, und nachher. Jeder Schritt zählt. Denn zahlreiche Unterstützer spenden pro Teilnehmer für das Projekt „Schulungsprogramm für Angehörige“. Kinder, die den Weltdiabetestag in Berlin besuchen, erwartet eine eigene Lounge, in der sie sich von Starvisagistin Betty Amrhein schminken lassen können. Einen ganz besonderen Platz nimmt die Verleihung der MehnertMedaille ein: Jedes Jahr wird auf dem Weltdiabetestag ein Mensch mit 50 Jahren Diabetes und mehr für sein optimales Selbstmanagement ausgezeichnet. Ein großer Ausstellerbereich informiert die Besucher unter anderem über neueste Produkte zum Blutzuckermessen und Insulinspritzen. An einigen Ständen werden gratis Blutzucker-, Fett- und Body-Mass-Index (BMI)-Messungen angeboten. DDG Informationen | 5/2016 diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe 5 Minuten Aktivpause der Parlamentarier stärkt Urteils- und Entscheidungskraft diabetesDE fordert Bewegungspause im Bundestag Der Deutsche Bundestag hat vor rund einem Jahr das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) verabschiedet, damit Vorbeugung und Gesundheitsförderung unmittelbar greifen, wo Menschen leben, lernen und arbeiten. Konkrete Maßnahmen dazu sollten auch direkt dort umgesetzt werden, wo sie beschlossen werden, fordert diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und ruft die Abgeordneten des Deutschen Bundestags dazu auf, als Volksvertreter mit gutem Beispiel voranzugehen und regelmäßig selbst eine aktive Pause mit Bewegungseinheiten im Parlament umzusetzen. Die gemeinnützige Organisation und Univ.-Professor Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln geben den Parlamentariern dafür fünf konkrete Tipps. █ DDG Informationen | 5/2016 bis hin zu Gesetzesverabschiedungen treffen muss, sollte verantwortungsbewusst mit seiner Gesundheit umgehen und aktiv etwas dafür tun. Und nur Vorbilder finden auch in der Bevölkerung positive Nachahmer!“, so Kröger. Konkret schlägt diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe eine aktive Bewegungspause mit 5 Übungen im Quelle: iStockphoto Stundenlanges Sitzen, Zuhören und Debattieren machen träge, schlapp und häufig auch dick. Wer die Plenarsitzungen im Parlamentsfernsehen verfolgt, kann den stundenlangen Bewegungsmangel live beobachten. Denn nicht nur viele Büroarbeiter landauf und landab leiden unter der „Sitzkrankheit“, die unter anderem Übergewicht, Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördert. Ausgerechnet unsere Volksvertreter, die sich für die Zukunft unseres Landes einsetzen und mit ihrem Handeln Vorbild für alle sein sollten, laufen Gefahr, sich krank zu sitzen. „Wer viel Verantwortung trägt und sich als ‚Macher für andere‘ versteht, neigt dazu, Raubbau an seiner eigenen Gesundheit zu betreiben. Deshalb sind in besonderem Maße auch die derzeit 630 Abgeordneten im Deutschen Bundestag gefährdet“, sagt Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche DiabetesHilfe und niedergelassener Diabetologe aus Hamburg-Bergedorf. „Wir appellieren an Bundestagspräsident Prof. Lammert, Bewegungspausen in den Ablauf der Plenarsitzungen zu integrieren. „Wer frisch im Kopf weitreichende politische Entscheidungen Bundestag von 5 Minuten alle 2 Stunden vor. Prof. Froböse empfiehlt, jede Stunde eine 5-minütige Bewegungspause zu machen. Das kann auch schon der Gang zur Toilette sein oder auch der Weg zur Kaffeemaschine. Aber auch ein einfaches Recken und Strecken am Arbeitsplatz ist bereits eine Entlastung für die verspannte Muskulatur im Schulter und Nackenbereich. Regelmäßige Bewegungspausen mit verschiedenen Übungen verbessern den Stoffwechsel und steigern die allgemeine Leistungsfähigkeit, insbesondere Konzentration und Beweglichkeit. Auch bereits chronisch Erkrankte mit Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhten Blutfetten oder Diabetes profitieren: Bewegung ist eine der wirksamsten „Pillen“, die Ärzte verordnen können! Schon eine Stunde am Tag macht einen 8-stündigen Sitztag wett [2]. Ob Expertenrunde, Ausschusssitzung oder Plenum, fünf von Professor Froböse empfohlenen Übungen tragen überall und zu Büroarbeit und Bewegungsmangel gehören zusammen: Sie können belastend sein und das Risiko für Erkrankungen erhöhen. 239 diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe jeder Zeit leicht durchführbar dazu bei und sollten zum Pflichtsport im Bundestag werden. Quellen 1 The Lancet Series 2016 “Physical Activity: Progress and Challenges”. http://www. thelancet.com/series/physical-activity2016 2 Ekelund U et al. Does physical activity attenuate, or even eliminate, the detrimental association of sitting time with mor- tality? A harmonised meta-analysis of data from more than 1 million men and women. http://www.thelancet.com/ pdfs/journals/lancet/PIIS0140-6736(16) 30370-1.pdf 3 http://www.bewegte-uni.de/bewegungspausehttp://www.bewegte-uni.de/ bewegungspause<//a>/ Hohenzollernbrücke wechselt die Farbe Illumination in Köln zum Weltdiabetestag kern, u. a. Helga Kühn-Mengel (SPD) und Dietrich Monstadt (CDU) sowie den Vorsitzenden Ulrich Weigeldt vom Hausärtzeverband und Dr. Jens Kröger von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe sowie Vertretern von Krankenkassen im nahegelegenen Hotel Hyatt statt. Möchten Sie teilnehmen, überprüfen wir gerne, ob noch Plätze frei sind. Melden Sie sich bitte bei mattig-fabian@diabetesde. org Quelle: KölnTourismus GmbH Am 14. November 2016 wird in Köln am Abend des Weltdiabetestag unter dem Motto „Wir bauen Brücken. Für Menschen. Mit Diabetes“ die Hohenzollernbrücke blau illuminiert. Anschließend findet eine politische Podiumsdiskussion mit Bundespoliti- Die Hohenzollernbrücke in Köln wird am 14. November in einem „anderen Licht“ erscheinen. 240 DDG Informationen | 5/5 www.ddg.info Seminare/Weiterbildung/Fortbildung Diabetes-Pflegefachkraft DDG Die DDG hat eine neue Weiterbildungssäule für die Pflege konzipiert, die in 2016 auf den beiden Gebieten Akut-/Kurzzeitpflege (Klinik) und ambulante und stationäre Langzeitpflege (Langzeit) maßgeschneiderte Weiterbildungsangebote für Pflegende bietet. Die Kurstermine finden Sie auf dieser und der folgenden Seite. Weitere Informationen unter: www.ddg.info/weiterbildung Weiterbildung Diabetes-Pflegefachkraft DDG (Klinik) Weiterbildungsstätte Termine Kosten Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Frankenburgstraße 31 48431 Rheine Tel.: 0 59 71/42-41 14 Fax: 0 59 71/42-11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de 1. Block 19.09. – 23.09.2016 2. Block 24.10. – 28.10.2016 990,– € zzgl. Gebühren für Anmeldung, Prüfung und Material 260,– € RED-Institut für medizinische Forschung und Weiterbildung Mühlenkamp 5 23758 Oldenburg i.H. Tel.: 0 43 61-51 31 30 Fax: 0 43 61-51 36 16 E-Mail: [email protected] www.red-institut.de 1. Block 20.02. – 24.02.2017 2. Block 03.04. – 07.04.2017 990,– € zzgl. Gebühren für Anmeldung, Prüfung und Material 260,– € Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Frankenburgstraße 31 48431 Rheine Tel.: 0 59 71/42-41 14 Fax: 0 59 71/42-11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de 1. Block 20.03. – 24.03.2017 2. Block 29.05. – 02.06.2017 990,– € zzgl. Gebühren für Anmeldung, Prüfung und Material 260,– € RED-Institut für medizinische Forschung und Weiterbildung Mühlenkamp 5 23758 Oldenburg i.H. Tel.: 0 43 61-51 31 30 Fax: 0 43 61-51 36 16 E-Mail: [email protected] www.red-institut.de 1. Block 19.06. – 23.06.2017 2. Block 25.09. – 29.09.2017 990,– € zzgl. Gebühren für Anmeldung, Prüfung und Material 260,– € Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Frankenburgstraße 31 48431 Rheine Tel.: 0 59 71/42-41 14 Fax: 0 59 71/42-11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de 1. Block 25.09. – 29.09.2017 2. Block 11.12. – 15.12.2017 990,– € zzgl. Gebühren für Anmeldung, Prüfung und Material 260,– € DDG Informationen | 5/2016 241 www.ddg.info Seminare/Weiterbildung/Fortbildung Weiterbildung Diabetespfleg fachkraft DDG (Klinik) Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden. Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/diabetes-pflegefachkraft-klinik-ddg.html Weiterbildung DiabetesPflegefachkraft DDG (Langzeit) Weiterbildungsstätte Termine IIGM – Institut für Innovatives Gesundheitsmanagement GmbH Frau Katja Hodeck Allee der Kosmonauten 33 g 12681 Berlin Tel.: 0 30/54 70 82 32 Fax: 0 30/54 70 82 92 32 E-Mail: [email protected] www.iigm.de Dortmund NW171 07.03.2017 – 12.07.2017 Hannover NI171 08.03.2017 – 09.08.2017 Hamburg HH171 23.03.2017 – 13.07.2017 03.05.2017 – 08.09.2017 Aurich NI171_2 Heidelberg BW172 20.09.2017 – 07.02.2018 München BY172 21.09.2017 – 08.02.2018 27.09.2017 – 14.02.2018 Berlin BB172 Kosten: Kursorganisation: Anmeldung: Die Kosten für die Weiterbildung betragen zur Zeit 1 000,– € Kursgebühr, zzgl. 270,– € Prüfungs- und Materialgebühr. Die Weiterbildung findet an 10 einzelnen Kurstagen in dem genannten Zeitraum statt. Die genauen Termine erfragen Sie bitte bei der Weiterbildungsstätte. Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden. Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/diabetes-pflegefachkraft-ddg-langzeit.html Weiterbildung Diabetesberater/in DDG 242 Weiterbildungsstätte Kurs-Nr. Termine Diabetes Zentrum Thüringen e.V. (Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen) Bachstraße 18 07743 Jena Tel.: 0 36 41 93 30 71 Fax: 0 36 41 93 30 09 E-Mail: [email protected] www.diabetes-thueringen.de 179 1. Block 13.02. – 03.03.2017 2. Block 05.06. – 23.06.2017 3. Block 21.08. – 01.09.2017 4. Block 13.11. – 24.11.2017 5. Block 12.02. – 23.02.2018 DDG Informationen | 5/2016 www.ddg.info Seminare/Weiterbildung/Fortbildung Weiterbildung Diabetesberater/in DDG Weiterbildungsstätte Kurs-Nr. Termine Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V. Ostengasse 27 93047 Regensburg Tel.: 0941/56 96-22 Fax: 0941/56 96-38 E-Mail: [email protected] www.katholischeakademie-regensburg.de 180 verkürzte Aufbauqualifikation! Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Frankenburgstraße 31 48431 Rheine Tel.: 0 59 71/42-41 14 Fax: 0 59 71/42-11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de 181 1. Block 13.03. – 31.03.2017 2. Block 12.06. – 30.06.2017 3. Block 25.09. – 07.10.2017 4. Block 08.01. – 19.01.2018 5. Block 09.04. – 20.04.2018 Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e. V. Theodor-Klotzbücher-Straße 12 97980 Bad Mergentheim Tel.: 0 79 31/59 41 65 Fax: 0 79 31/77 50 E-Mail: [email protected] www.diabetes-akademie.de 182 1. Block 20.03. – 07.04.2017 2. Block 19.06. – 07.07.2017 3. Block 18.09. – 29.09.2017 4. Block 27.11. – 08.12.2018 5. Block 19.02. – 02.03.2018 Diabetes-Akademie Südostbayern e. V. Bürgerwaldstraße 1 83278 Traunstein Tel.: 08 61 90 98 07 67 Fax: 08 61 90 98 07 68 E-Mail: [email protected] www.diabetesakademie.net 189 1. Block 24.07. – 05.08.2017 2. Block 11.09. – 22.09.2017 3. Block 27.11. – 09.12.2017 4. Block 19.02. – 03.03.2018 5. Block 04.06. – 16.06.2018 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Frankenburgstraße 31 48431 Rheine Tel.: 0 59 71/42-41 14 Fax: 0 59 71/42-11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de 183 1. Block 07.08. – 25.08.2017 2. Block 23.10. – 10.11.2017 3. Block 12.02. – 23.02.2018 4. Block 04.06. – 15.06.2018 5. Block 13.08. – 24.08.2018 Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH Feldstraße 16 54290 Trier Tel.: 0 65 19 47-3160 Fax: 0 65 19 47-22 05 E-Mail: [email protected] www.mutterhaus.de 184 1. Block 14.08. – 02.09.2017 2. Block 27.11. – 16.12.2017 3. Block 05.03. – 17.03.2018 4. Block 04.06. – 16.06.2018 5. Block 08.10. – 19.10.2018 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Frankenburgstraße 31 48431 Rheine Tel.: 0 59 71/42-41 14 Fax: 0 59 71/42-11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de 185 verkürzte Aufbauqualifikation! DDG Informationen | 5/2016 1. Block 13.02. – 24.02.2017 2. Block 24.04. – 05.05.2017 3. Block 03.07. – 14.07.2017 4. Block 04.12. – 15.12.2017 1. Block 09.10. – 20.10.2017 2. Block 29.01. – 09.02.2018 3. Block 14.05. – 26.05.2018 4. Block 08.10. – 19.10.2018 243 www.ddg.info Seminare/Weiterbildung/Fortbildung Weiterbildung Diabetesberater/in DDG Weiterbildungsstätte Kurs-Nr. Termine Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V. Ostengasse 27 93047 Regensburg Tel.: 0941/56 96-22 Fax: 0941/56 96-38 E-Mail: [email protected] www.katholischeakademie-regensburg.de 186 1. Block 09.10. – 27.10.2017 2. Block 15.01. – 05.02.2018 3. Block 07.05. – 19.05.2018 4. Block 16.07. – 27.07.2018 5. Block 17.09. – 28.09.2018 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Frankenburgstraße 31 48431 Rheine Tel.: 0 59 71/42-41 14 Fax: 0 59 71/42-11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de 187 1. Block 06.11. – 24.11.2017 2. Block 26,02. – 16.03.2018 3. Block 18.06. – 29.06.2018 4. Block 27.08. – 07.09.2018 5. Block 26.11. – 07.12.2018 Wannsee-Akademie Zum Heckeshorn 36 14109 Berlin Tel.: 03 08 06 86-0 40 Fax: 03 08 06 86-4 04 E-Mail: [email protected] www.wannseeakademie.de 188 1. Block 04.12. – 15.12.2017 2. Block 12.02. – 23.02.2018 3. Block 09.04. – 20.04.2018 4. Block 11.06. – 29.06.2018 5. Block 03.09. – 14.09.2018 6. Block 26.11. – 07.12.2018 Kosten: Die Kosten für die Weiterbildung betragen zur Zeit 200,– € bei Anmeldung, zzgl. 2 900,– € Teilnahmegebühr für den regulären Kurs und 2 450,– € für den verkürzten Kurs, zzgl. 100,– € Prüfungsgebühr, ohne Material- und Reisekosten. Anmeldeverfahren: Bitte senden Sie die Unterlagen an: Deutsche Diabetes Gesellschaft Anja Fornoff Albrechtstraße 9 10117 Berlin Tel.: 030 3116937-18 Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesberaterin-ddg/kurstermine.html Weiterbildung Diabetesassistent/in DDG 244 Weiterbildungsstätte Termine Kosten Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Frankenburgstraße 31 48431 Rheine Tel.: 0 59 71/42 41 14 Fax: 0 59 71/42 11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de Kurs 92 1 390,– € zzgl. 135,– € Prüfungsgebühr Diabeteszentrum am Elisabeth-Krankenhaus Essen Klara-Kopp-Weg 1 45138 Essen Tel.: 02 02/8 97 45 92 E-Mail: [email protected] www.elisabeth-krankenhaus.contilia.de/ kompetenzzentrum/klinisches-diabetes-zentrum/ Kurs 21 1. Block 05.09. – 16.09.2016 2. Block 21.11. – 02.12.2016 1 395,– € inkl. Prüfungsgebühr 1. Block 19.09. – 30.09.2016 2. Block 07.11. – 19.11.2016 DDG Informationen | 5/2016 www.ddg.info Seminare/Weiterbildung/Fortbildung Weiterbildung Diabetesassistent/in DDG Weiterbildungsstätte Termine Kosten Diabeteszentrum Sinsheim Schwerpunktpraxis im Ärztehaus Sinsheim Hauptstraße 71 74889 Sinsheim Tel.: 0 72 61/89 98 E-Mail: [email protected] www.daikeler.de Kurs 22 1 300,– € zzgl. MWST Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V. Ostengasse 27 93047 Regensburg Tel.: 0941/56 96-22 Fax: 0941/56 96-38 E-Mail: [email protected] www.katholischeakademie-regensburg.de Kurs 41 Medigreif Inselklinik Heringsdorf GmbH – Haus Gothensee Setheweg 11 17424 Heringsdorf Tel.: 03 83 78/7 80-0 Fax: 03 83 78/7 80-4 44 E-Mail: [email protected] www.inselklinik.de Kurs 9 Diabetes Zentrum Thüringen e.V. (Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen) Bachstraße 18 07743 Jena Tel.: 0 36 41 93 30 71 Fax: 0 36 41 93 30 09 E-Mail: [email protected] www.diabetes-thueringen.de Kurs 6 Akademie der Kreisliniken Reutlingen Steinenberger Straße 31 72764 Reutlingen Tel.: 0 71 21/2 00 39 79 Fax: 0 71 21/2 00 44 58 E-Mail: [email protected] www.akademie-reutlingen.de Kurs 32 UKGM Universitäres Diabeteszentrum Mittelhessen Diabetesschulungszentrum Med. Klinik und Poliklinik III Frau Dr. Liersch Frau Hofmann Klinikstraße 33 35392 Gießen Tel.: 06 41/98 54 28 87 E-Mail: [email protected] www.udzm.de Kurs 24 DDG Informationen | 5/2016 1. Block 17.10. – 23.10.2016 2. Block 21.11. – 26.11.2016 3. Block 16.01. – 21.01.2017 4. Block 06.03. – 10.03.2017 1. Block 07.11. – 18.11.2016 2. Block 06.03. – 17.03.2017 1. Block 14.11. – 25.11.2016 2. Block 20.02. – 04.03.2017 1 300,– € zzgl. 100,– € Prüfungsgebühr zzgl. 35,– € Zertifikatsgebühr 1 300,– € zzgl. 135,– € Prüfungs- und Zertifikatsgebühr 1 300,– € inkl. Zertifikatsgebühr 1. Block 09.01. – 20.01.2017 2. Block 24.04. – 05.05.2017 1. Block 09.01. – 27.01.2017 2. Block 24.04. – 28.04.2017 1. Block 16.01. – 20.01.2017 2. Block 13.02. – 17.02.2017 3. Block 06.03. – 10.03.2017 4. Block 03.04. – 07.04.2017 5. Block 28.04. – 29.04.2017 1 370,– € zzgl. 35,– € Zertifikatsgebühr 1 300,– € zzgl. 135,– € Prüfungs- und Zertifikatsgebühr 245 www.ddg.info Seminare/Weiterbildung/Fortbildung Weiterbildung Diabetesassistent/in DDG Weiterbildungsstätte Termine Kosten Thüringer Gesellschaft für Diabetes und Stoffechselkrankheiten e.V. Sophien- und Hufelandklinikum Weimar gGmbH Klinik für Innere Medizin I Henry-van-de-Velde Straße 2 99425 Weimar Tel.: 0 36 43/57 11 81 E-Mail: [email protected] Kurs 23 1 300,– € zzgl. 135,– € Prüfungsgebühr Diabeteszentrum Leipzig e. V. Westbad, Marktstraße 1–6 04177 Leipzig Tel.: 03 41/4 42 48 51 E-Mail: [email protected] Kurs 27 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Frankenburgstraße 31 48431 Rheine Tel.: 0 59 71/42 41 14 Fax: 0 59 71/42 11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de Kurs 93 Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V. Ostengasse 27 93047 Regensburg Tel.: 0941/56 96-22 Fax: 0941/56 96-38 E-Mail: [email protected] www.katholischeakademie-regensburg.de Kurs 42 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Frankenburgstraße 31 48431 Rheine Tel.: 0 59 71/42 41 14 Fax: 0 59 71/42 11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de Kurs 94 Diabeteszentrum am Elisabeth-Krankenhaus Essen Klara-Kopp-Weg 1 45138 Essen Tel.: 02 01/8 97 45 91 Fax: 02 02/8 97 45 92 E-Mail: [email protected] www.elisabeth-krankenhaus.contilia.de/ kompetenzzentrum/klinisches-diabetes-zentrum/ Kurs 22 Anmeldung: 1. Block 16.01. – 20.01.2017 2. Block 22.02. – 03.03.2017 3, Block 08.05. – 12.05.2017 4. Block 25.09. – 29.09.2017 1. Block 30.01. – 10.02.2017 2. Block 08.05. – 19.05.2017 1. Block 06.02. – 17.02.2017 2. Block 08.05. – 19.05.2017 1. Block 20.03. – 31.03.2017 2. Block 19.06. – 30.06.2017 1. Block 11.09. – 22.09.2017 2. Block 13.11. – 24.11.2017 1 435,– € inkl. Prüfungs- und Zertifikatsgebühr 1 390,– € zzgl. 135,– € Prüfungsgebühr 1 300,– € zzgl. 100,– € Prüfungsgebühr zzgl. 35,– € Zertifikatsgebühr 1 390,– € zzgl. 135,– € Prüfungsgebühr 1 395,– € inkl. Prüfungsgebühr 1. Block 18.09. – 29.09.2017 2. Block 22.01. – 03.02.2018 Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden. Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter http://www.ddg.info/weiterbildung/diabetesassistentin-ddg/kurstermine.html 246 DDG Informationen | 5/2016 www.ddg.info Seminare/Weiterbildung/Fortbildung Weiterbildung Wundassistent/in DDG Weiterbildungsstätte Kursort Termine Deutsches Institut für Wundheilung Tel.: 07 73 29 39 15 25 E-Mail: [email protected] www.deutsches-wundinstitut.de Kursort: Radolfzell Anmeldung über: Fritz-Reichle-Ring 2 78315 Radolfzell 19.09. – 23.09.2015 Gandersheimer Modell HoppeConsult Tel.: 0 39 46 97 34 94 oder 0 30 54 70 82 32 Fax: 0 39 46 97 34 96 E-Mail: [email protected] www.gandersheimer-modell.de/cms/home.html www.iigm.de Kursort Berlin: IIGM – Diabetes-Pflege-Akademie Allee der Kosmonauten 33g 12681 Berlin Kurs 8 CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung Tel.: 0 22 19 34 94 61 Fax: 0 22 19 34 94 61 E-Mail: [email protected] www.cid-direct.de Kursort: St. Vinzenz-Hospital Merheimer Straße 221–223 50733 Köln-Nippes Kurs 36 Diabetes Zentrum Thüringen e.V. (Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen) Tel.: 0 36 41 93 30 71 Fax: 0 36 41 93 30 09 E-Mail: [email protected] www.diabetes-thueringen.de Bachstraße 18 07743 Jena Kurs 15 Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e. V. Tel.: 0 79 31/80 15 Fax: 0 79 31/77 50 E-Mail: [email protected] www.diabetes-zentrum.de Theodor-Klotzbücher-Straße 12 97980 Bad Mergentheim Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH Tel.: 0 65 19 47-30 80 Fax: 0 65 19 47-22 05 E-Mail: [email protected] www.mutterhaus.de Feldstraße 16 54290 Trier Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Tel.: 0 59 71/42 41 75 Fax: 0 59 71/42 11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de Frankenburgstraße 31 48431 Rheine CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung Tel.: 0 22 19 34 94 61 Fax: 0 22 19 34 94 61 E-Mail: [email protected] www.cid-direct.de Kursort: St. Vinzenz-Hospital Merheimer Straße 221–223 50733 Köln-Nippes Kurs 37 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Tel.: 0 59 71/42 41 75 Fax: 0 59 71/42 11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de Frankenburgstraße 31 48431 Rheine Kurs 48 DDG Informationen | 5/2016 05.10. – 07.10.2016 und 10.10. – 12.10.2016 24.10. – 28.10.2016 1. Block: 26.10. – 28.10.2016 2. Block: 02.11. – 04.11.2016 Kurs 3 14.11. – 18.11.2016 Kurs 13 21.11. – 25.11.2016 Kurs 47 05.12. – 10.12.2016 13.02. – 17.02.2017 06.03. – 11.03.2017 247 www.ddg.info Seminare/Weiterbildung/Fortbildung Weiterbildung Wundassistent/in DDG Weiterbildungsstätte Kursort Termine Kath. Akademie für Berufe im Gesundheitsund Sozialwesen in Bayern e. V. Tel.: 0941/56 96-22 Fax: 0941/56 96-38 E-Mail: [email protected] www.katholischeakademie-regensburg.de Ostengasse 27 93047 Regensburg Kurs 80 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Tel.: 0 59 71/42 41 75 Fax: 0 59 71/42 11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de Frankenburgstraße 31 48431 Rheine CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung Tel.: 0 22 19 34 94 61 Fax: 0 22 19 34 94 61 E-Mail: [email protected] www.cid-direct.de Kursort: St. Vinzenz-Hospital Merheimer Straße 221–223 50733 Köln-Nippes Kurs 38 CID Centrum für integrierte Diabetesversorgung Tel.: 0 22 19 34 94 61 Fax: 0 22 19 34 94 61 E-Mail: [email protected] www.cid-direct.de Kursort: St. Vinzenz-Hospital Merheimer Straße 221–223 50733 Köln-Nippes Kurs 39 Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH Tel.: 0 65 19 47-30 80 Fax: 0 65 19 47-22 05 E-Mail: [email protected] www.mutterhaus.de Feldstraße 16 54290 Trier Kurs 14 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Tel.: 0 59 71/42 41 75 Fax: 0 59 71/42 11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de Frankenburgstraße 31 48431 Rheine 29.05. – 02.06.2017 Kurs 49 19.06. – 24.06.2017 03.07. – 07.07.2017 25.09. – 29.09.2017 20.11. – 24.11.2017 Kurs 50 27.11. – 02.12.2017 Kosten: Die Kosten des Kurses betragen 600,– € zzgl. Material- und Reisekosten. Anmeldung: Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden. Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/wundassistentin-ddg/kurstermine.html Weiterbildung Podologe/in DDG 248 Weiterbildungsstätte Kursort Termine Diabetes-Akademie Bad Mergentheim e. V. Tel.: 0 79 31/80 15 Fax: 0 79 31/77 50 E-Mail: [email protected] www.diabetes-klinik-mergentheim.de Theodor-Klotzbücher-Straße 12 97980 Bad Mergentheim 28.10. – 30.10.2016 Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Tel.: 0 59 71/42 11 14 Fax: 0 59 71/42 11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de Frankenburgstraße 31 48431 Rheine Kursgebühr: 450,– € zzgl. 50,– € Zertifikatsgebühr 23.11. – 25.11.2016 Kursgebühr: 425,– € zzgl. 50,– € Zertifikatsgebühr DDG Informationen | 5/2016 www.ddg.info Seminare/Weiterbildung/Fortbildung Weiterbildung Podologe/in DDG Weiterbildungsstätte Kursort Termine Akademie für Gesundheitsberufe am Mathias-Spital Tel.: 0 59 71/42 11 14 Fax: 0 59 71/42 11 16 E-Mail: [email protected] www.afg-rheine.de Frankenburgstraße 31 48431 Rheine 22.11. – 24.11.2017 Anmeldung: Kursgebühr: 425,– € zzgl. 50,– € Zertifikatsgebühr Die Bewerbungsunterlagen sind an die jeweilige Weiterbildungsstätte zu senden. Hier erhalten Sie auch Auskunft über das Bewerbungsverfahren. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite unter http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/weiterbildung/podologin-ddg/kurstermine.html Seminare Kommunikation und patientenzentrierte Gesprächsführung in der Diabetologie von mindestens 4 Tagen zu 8 Unterrichtsstunden Dauer sind Bestandteil der ärztlichen Qualifikation des Diabetologen/ der Diabetologin DDG. Zertifizierte Anbieter und Termine: Anbieter Termine Dr. rer. medic. Nicola Haller medipäd Am Mitterfeld 11 (Büro) 86415 Mering 0 82 33/74 36 77 0 82 33/74 36 88 01 75/4 00 49 01 E-Mail: [email protected] www.medi-paed.de 07.10. – 10.10.2016 Tagungszentrum Hotel am alten Park DIAKO Augsburg (zentral in Bahnhofsnähe) 650,– € inkl. 19 % MwSt. inkl. Seminarunterlagen und Pausengetränke Dipl.-Psych. Heinrich Vogel Praxis für Psychotherapie Olvenstedter Straße 10 39108 Magdeburg 01 76/40 03 19 11 E-Mail: [email protected] 08.10. – 09.10.2016 Magdeburg 05.11. – 06.11.2016 Praxis für Psychotherapie 550,– € inkl. Pausenbewirtung (gemeinsames Mittagessen kann organisiert werden) willms.coaching Am Feuerschanzengraben 22 37083 Göttingen 05 51/7 97 47 41 05 51/7 97 47 40 Info und Anmeldung telef. oder unter: E-Mail: [email protected] www.willmscoaching.de 01.11. – 04.11.2016 Göttingen 30.11. – 03.12.2016 17.01. – 20.01.2017 23.02. – 26.02.2017 07.03. – 10.03.2017 (Schwerpunkt Pädiatrie) 03.05. – 06.05.2017 25.10. – 28.10.2017 06.12. – 09.12.2017 690,– € inkl. Pausenbewirtung und Mittagessen Frühbucherrabatt (bis 60 Tage vor Kursbeginn): 679,– € AKADEMIE LUFTIKU(R)S e. V. am Kinderhospital Osnabrück Beate Hagedorn-Heße Iburger Straße 187 49082 Osnabrück 05 41/5 82 99 84 05 41/5 82 99 85 E-Mail: [email protected] www.akademie-luftikurs.de 22.11. – 25.11.2016 Landvolkshochschule Oesede Gartbrink 5 49124 Georgsmarienhütte 600,– € DDG Informationen | 5/2016 Veranstaltungsort Kosten 31 Fortbildungspunkte für 4 Tage Weiterbildungspunkte werden beantragt Weiterbildungspunkte der niedersächsischen Akademie für ärztliche Fortbildung werden erteilt 249 www.ddg.info Seminare/Weiterbildung/Fortbildung Seminare Kommunikation und patientenzentrierte Gesprächsführung in der Diabetologie Anbieter Termine Veranstaltungsort Neuer Anbieter: Dipl.-Psych. Isabel Laß Beckertstraße 12 61273 Wehrheim 0 60 81/57 65 89 (Praxis-Tel. mit AB) E-Mail: [email protected] 22.10. – 23.10.2016 Bürgerhospital 12.11. – 13.11.2016 Frankfurt, DiabetesZentrum RheinMain, Nibelungenallee 37, 60148 Frankfurt a. M. Kosten 670,– € inkl. MwSt., Seminarunterlagen, Getränke und Snacks Fortbildungspunkte werden beantragt Weiterbildung Fachpsychologe/in DDG Im Jahr 2016/2017 wird von der AG Diabetes und Psychologie e. V. in der DDG wieder eine Seminarreihe zur Ausbildung zum Fachpsychologen/in Diabetes DDG und auch zum Psycho diabetologen/in angeboten. Entsprechend der geänderten Weiterbildungsordnung (s. www.diabetes- psychologie.de) werden auch in diesem Jahr zusätzliche Seminare angeboten, die sich an Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten richten. Damit wird angestrebt, die psychologische Versorgung von Menschen mit Diabetes nicht nur im stationären, sondern Seminar auch im ambulanten Bereich zu verbessern. In Kooperation mit der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz werden diese Seminare ebenfalls anerkannt, um die führungsfähige Zusatzbezeichnung „Psychodiabetologie RP“ zu erlangen. Veranstaltungsort Termin Christliches Krankenhaus Quakenbrück 21.10. – 22.10.2016 Seminartermine 2016 Diabetes und Soziales, Gesundheitspolitik, Teamarbeit, Qualitätssicherung, Erwachsenenbildung Referenten: Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange (Hannover) Dipl.-Psych. Klaus Martin Rölver (Quakenbrück) Zusätzliche Seminare zur Ausbildung zum/zur Psychodiabetologen/in DDG* (nach 2.3 der Weiterbildungsordnung) Therapie des Diabetes mellitus und dessen Begleitund Folgeerkrankungen Referenten: Dr. med. Rainer Langsch, Diabetologe (Bad Neuenahr) Dr. med. Peter Hübner, Diabetologe DDG (Bad Neuenahr) Klinik Niederrhein Bad Neuenahr 25.11. – 26.11.2016 Praxisseminar: Fallvorstellung und -supervision* Referenten: PD Dr. Bernd Kulzer (Bad Mergentheim) Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim 04.11. – 05.11.2016 Praxisseminar: Fallvorstellung und -supervision* Referenten: PD Dr. Bernd Kulzer (Bad Mergentheim) Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim 06.11.2016 Cusanuskrankenhaus, Bernkastel-Kues 10.03. – 11.03.2017 Seminartermine 2017 Physiologisch-medizinische Grundlagen des Diabetes Referenten: Ruth Kauer, Diabetesberaterin DDG (Bernkastel-Kues) Dr. med. Bertil Oser, Diabetologe DDG (Bernkastel-Kues) Dr. med. Eckhard Müller, Diabetologe DDG, FußAg (Bernkastel-Kues) 250 DDG Informationen | 5/2016 www.ddg.info Seminare/Weiterbildung/Fortbildung Weiterbildung Fachpsychologe/in DDG Seminar Veranstaltungsort Termin Verhaltensmedizinische Grundlagen I Referenten: Dr. Dipl.-Psych. Ulrike Löw (Mainz) Dipl.-Psych. Eva Küstner (Offenbach) Poliklinische Institutsambulanz des Psychologischen Instituts der Universität Mainz 12.05. – 13.05.2017 Verhaltensmedizinische Grundlagen II Referenten: Dr. Dipl.-Psych. Manuela Schäfer (Mainz) Dr. Dipl.-Psych. Berthold Maier (Bad Mergentheim) Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim 02.06. – 03.06.2017 Diabetes und Soziales, Gesundheitspolitik, Team arbeit, Qualitätssicherung, Erwachsenenbildung Referenten: Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange (Hannover) Dipl.-Psych. Klaus Martin Rölver (Quakenbrück) Medizinische Hochschule Hannover 27.10. – 28.10.2017 Neu: Für Kolleginnen und Kollegen, die sich für psychologische Aspekte der pädiatrischen Diabetologie interessieren, bieten wir erstmalig ein Seminar an, dass sich auf die besonderen Herausforderungen des Typ-1- und des Typ-2-Diabetes in Kindheit und Jugend konzentriert. Auf Antrag ersetzt das Seminar 3 a für pädiatrisch tätige Kolleginnen und Kollegen das Seminar 3, das sich auf Erwachsene mit Typ-2-Diabetes konzentriert. Verhaltensmedizinische Grundlagen II Referenten: Prof. Dr. Dipl.-Psych. Karin Lange (Hannover) Dr. med. Torben Biester (Hannover) Team des Kinder- und Jugendkrankenhauses auf der Bult Medizinische Hochschule Hannover Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult 23.06. – 24.06.2017 Zusätzliche Seminare zur Ausbildung zum/zur Psychodiabetologen/in DDG* (nach 2.3 der Weiterbildungsordnung) Therapie des Diabetes mellitus und dessen Begleitund Folgeerkrankungen Referenten: Dr. med. Rainer Langsch, Diabetologe (Bad Neuenahr) Klinik Niederrhein Bad Neuenahr 24.11. – 25.11.2017 Praxisseminar: Fallvorstellung und -supervision* Referenten: Prof. Dr. Bernd Kulzer (Bad Mergentheim) Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim 13.10. – 14.10.2017 Praxisseminar: Fallvorstellung und -supervision* Referenten: Prof. Dr. Bernd Kulzer (Bad Mergentheim) Diabetes-Zentrum Bad Mergentheim 15.10.2017 * Insgesamt müssen lt. Weiterbildungsordnung 25 Std. fallbezogene Supervision durchgeführt werden. Jedes der Seminare wird von der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz anerkannt. Es werden jeweils 20 Fortbildungspunkte für zweitägige und 10 Fortbildungspunkte für eintägige Veranstaltungen vergeben. Information und Anmeldung: Informationen zur Ausbildung, zu den Seminaren und Online-Anmeldung: www.diabetes-psychologie.de. Informationen zur Zusatzbezeichnung „Psychodiabetologie“ der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz: www.lpk-rlp.de und Frau Dr. Ulrike Löw: [email protected]. Prof. Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Karin Lange Ausschuss „Fachpsychologe/in Diabetes (DDG)“ Medizinische Hochschule Hannover Medizinische Psychologie OE 5430 30625 Hannover Fax: 0511/5 32 42 14 E-Mail: [email protected] DDG Informationen | 5/2016 251 Fortbildung Verbindliche Anmeldung 80-Stunden-Fortbildungskurs „Klinische Diabetologie“ der DDG Hiermit melde ich mich verbindlich zu folgendem Fortbildungskurs an: (Kurs findet nur statt bei einer Teilnehmerzahl von mindestens 75) $ Termine 2016 Mainz Mo.–Fr., 13.02.–17.02.2017 und Mo.–Fr., 20.03.–24.03.2017 Köln Mo.–Fr., 16.10.–20.10.2017 und Mo.–Fr., 20.11.–24.11.2017 Titel, Vorname, Name: Geb.-Datum: Institution (Praxis/Klinik): (Straße, PLZ, Ort): Privat (Straße, PLZ, Ort): Telefon-Nr.: Rechnung an Dienstanschrift Deutsche Diabetes Gesellschaft Martina Wallmeier Albrechtstraße 9 10117 Berlin E-Mail: Rechnung an Privatanschrift Telefon-Nr.: 0 30/3 11 69 37 17 Telefax-Nr.: 0 30/3 11 69 37 20 E-Mail: [email protected] Die Teilnahmegebühr beträgt 1 250,– € für beide Teile (625,– € pro Woche). Die Rechnungen werden ca. 8 Wochen vor Kursbeginn zugeschickt. Bei kurzfristigen Stornierungen erheben wir die folgenden Gebühren: Stornierung 8 bis 4 Wochen vor dem Kurs 100,– € Stornierung 4 bis 2 Wochen vor dem Kurs 10% der Kursgebühr Stornierung 2 Wochen vor dem Kurs 20% der Kursgebühr Bei Nichterscheinen erfolgt keine Rückerstattung. Datum: 252 Stempel/Unterschrift: DDG Informationen | 5/2016 www.ddg.info Impressum Redaktion Wichtige Hinweise Prof. Dr. med. Baptist Gallwitz Universitätsklinikum Tübingen Otfried-Müller-Str. 10 72076 Tübingen DDG Informationen ist das Mitteilungsblatt für DDG Mitglieder und diabetesDE-Mitglieder, die sich beruflich mit Diabetes beschäftigen. Für diabetesDE-Mitglieder aus der Gruppe der Betroffenen wird ein separater Newsletter erstellt. Die für die Berufsbezeichnungen verwendete männliche oder weibliche Form richtet sich nach der Mehrzahl der Angehörigen der jeweiligen Berufsgruppe. Auf die Verwendung beider Geschlechtsformen wird mit Blick auf die bessere Lesbarkeit des Textes verzichtet. Geschützte Warenbezeichnungen oder Handelsnamen werden nicht in jedem Fall besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen – auch z. B. durch Fotokopie –, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in dieser Zeitschrift abweicht. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen. Prof. Dr. med. Dirk Müller-Wieland Medizinische Klinik I Universitätsklinikum der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen Pressestelle DDG/diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Rüdigerstr. 14 70469 Stuttgart Dr. Dietrich Garlichs Geschäftsführer Deutsche Diabetes Gesellschaft Albrechtstraße 9 10117 Berlin E-Mail: [email protected] www.ddg.info Nicole Mattig-Fabian Geschäftsführerin diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Albrechtstraße 9 10117 Berlin E-Mail: [email protected] www.diabetesde.org Foto Titel: Tourismus Nürnberg/Uwe Niklas Verlag Georg Thieme Verlag KG Stuttgart New York Rüdigerstr. 14, 70469 Stuttgart Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 07 11/89 31- 0 www.thieme.de Printed in Belgium Satz: Ziegler + Müller, Kirchentellinsfurt Druck und Bindung: Kliemo Printing AG, Eupen, Belgien © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York 2016 Leserservice: Tel.: 07 11/89 31- 9 00 Fax: 07 11/89 31- 9 01 E-Mail: [email protected] Verlagsredaktion: Tel.: 07 11/89 31- 3 80 Fax: 07 11/89 31- 1 67 E-Mail: [email protected] Anzeigenleitung: Tel.: 07 11/89 31- 4 66 Fax: 07 11/89 31- 4 70 E-Mail: [email protected] 5/2016 | DDG Informationen 253
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