Als Pdf herunterladen - Der Paritätische Berlin

PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
SEPTEMBER / OKTOBER 2016
Alle(s) unter einem Dach –
Mehrgenerationenhäuser in Berlin
Berührende Lebensgeschichten
Philipp Harpain, GRIPS Theater
Glamour inklusiv
Parieté-Gala 2016
Hilfen aus einer Hand
SEHstern e. V. bekommt Familienzentrum
»Der innere Klang der Welt« –
Vom Gegenständlichen zum Abstrakten
Vernissage am 8. November 2016 um 17.30 Uhr
Innerhalb eines Kunstprojektes, das von 2014 bis 2016 in der ­Kaspar
Hauser Stiftung angeboten wurde, entstanden die Bilder dieser
Ausstellung. Beschäftigte der Werkstatt für behinderte Menschen
setzen sich mit den Werken der Künstlerin Hilma af Klint und der
Entstehung abstrakter Formen auseinander. Von der gegenständlichen Malerei ausgehend, gelangten sie zum Ausdruck des Erlebten in Farben und Formen. Viele Entwürfe und Entwicklungsschritte
führten zu Bildern, die die gegenständliche Welt noch manchmal
erahnen lassen, sich aber weitestgehend davon lösen und zu einer
individuellen Sicht auf die Dinge und Objekte führen.
In dieser Ausstellung kann der Betrachter die einzelnen Schritte der
Entstehung nachvollziehen. Die am Ende des Prozesses entstandenen Werke auf großer Leinwand drücken auf beeindruckende Weise
das individuelle Erleben des inneren Klangs der gegenständlichen
Welt aus.
Der Paritätische Berlin
Brandenburgische Straße 80
10713 Berlin
U Fehrbelliner Platz oder
U Blissestraße
VORWORT
Alle(s) unter einem Dach –
Mehrgenerationenhäuser in Berlin
V
erschiedene Generationen in einem Haus vereint –
was früher selbstverständlich war, ist heute eher eine
Seltenheit. Seit 2003 gibt es in Berlin mehr Ein- als
Mehrpersonenhaushalte, und die Tendenz steigt. In einem
Viertel der fast zwei Millionen Privathaushalte in Berlin leben Menschen im Alter von über 65 Jahren, und in jedem
fünften Haushalt leben mittlerweile ausschließlich Seniorinnen und Senioren. Gleichzeitig werden in Berlin inzwischen
viel mehr Kinder geboren als noch vor einigen Jahren – die
Stadt wird zugleich älter und jünger.
Aber wo haben Alt und Jung im Alltag noch die Gelegenheit, sich zu begegnen? Hier setzt das Konzept der Mehrgenerationenhäuser an. Sie vereinen Angebote für Menschen unterschiedlicher Lebensalter unter einem Dach – und sie gehen
noch weiter, indem sie ehrenamtliches Engagement fördern.
Das heißt, Nachbarinnen und Nachbarn setzen sich füreinander ein, in Lerngruppen, mit Betreuungs- und Sprachangeboten, mit ehrenamtlichem Reparaturservice und vielem mehr.
»Durch das Mehrgenerationenhaus habe ich Kontakt zu
Menschen in der direkten Nachbarschaft. Ich brauche einfach den Bezug zum Kiez«, berichtet uns in diesem Rundbrief
Frau Renkewitz, die sich jede Woche ehrenamtlich im Café
der Kiezoase des Pestalozzi-Fröbel-Hauses engagiert. Das
Café erfüllt eine der Anforderungen an ein Mehrgenerationenhaus: Es ist ein offener Treff, in dem sich die Nachbarinnen und Nachbarn begegnen können. Im Gegensatz zu einem
kommerziellen Café sind die Preise hier sehr günstig – und
man muss auch nichts konsumieren, kann sogar sein eigenes
Essen mitbringen. Damit ist die Hemmschwelle gesenkt für
alle, die finanziell schlechter gestellt sind – oder die einfach
keine drei Euro für einen Kaffee ausgeben wollen.
Um solche Angebote zu fördern und Kommunen bei den
Herausforderungen des demografischen Wandels zu unterstützen, hat das Bundesfamilienministerium im Jahr 2006
das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser ins Leben
gerufen. Bundesweit wurden damals 500 Häuser bei ihrer generationsübergreifenden Arbeit unterstützt und gefördert. Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat das Programm
von Anfang an begleitet und eine Fortsetzung auch über die
zweite Phase hinaus gefordert. Wir begrüßen sehr, dass ab
dem 1. Januar 2017 die neue Förderphase beginnt und sich
fast alle der bereits geförderten Häuser wieder beworben haben – aller Voraussicht nach kommen noch weitere Häuser
hinzu.
Denn was können die Mehrgenerationenhäuser, was andere Einrichtungen nicht können? Zunächst einmal ist besonders, dass sie auf bereits bestehende Einrichtungen aufbauen. Das heißt, die Häuser profitieren von vorhandenen
Strukturen von Nachbarschaftshäusern oder Familienzentren. Sie sind schon bekannt und gut vernetzt im Kiez, mit
der lokalen Politik und Verwaltung. Das macht vieles einfacher bei der täglichen Arbeit. Denn die Menschen, die in
den Mehrgenerationenhäusern aktiv sind, wissen ganz genau,
was in ihrer direkten Umgebung gebraucht wird und was die
Anwohnerinnen und Anwohner dort bewegt. Das können
in einem Kiez speziell Betreuungsangebote für junge Familien sein, in einem anderen Kiez werden Integrationsangebote
und Deutschkurse gebraucht, an einem anderen Ort mehr
September / Oktober 2016
Barbara John ist Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtverbands Berlin.
FOTO: DORIS KLAAS-SPIEKERMANN
Pflege- und Versorgungsmöglichkeiten für ältere Menschen.
Und immer ist es eine große Vielfalt an Angeboten, die wir in
den Häusern vorfinden.
»Wir brauchen sie, die Mehrgenerationenhäuser«, so beginnt die gemeinsame Stellungnahme unserer Geschäftsstelle
Bezirke und des Verbands für sozial-kulturelle Arbeit, die Sie
in diesem Rundbrief lesen können. Das stimmt, wir brauchen
diese Häuser. Vor allem aber brauchen wir die engagierten
Menschen, die sich täglich für ihre Nachbarschaft einsetzen.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!
Ihre Barbara John
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
3
INHALT
Der Paritätische
Wohlfahrtsverband Berlin
in den Sozialen Medien
Den Paritätischen finden Sie auch
auf Facebook und Twitter. Wenn
Sie tagesaktuelle Nachrichten über
uns und unsere Mitglieder erhalten
möchten, laden wir Sie ein, uns zu
liken oder zu folgen:
ParitaetBerlin
Impressum
Herausgeber:
Paritätischer Wohlfahrtsverband
Landesverband Berlin
Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin
Tel. 030 8 60 01-0, Fax 030 8 60 01 110
[email protected]
Geschäftsführung: Dr. Gabriele Schlimper
Facebook.com/ParitaetBerlin
Twitter.com/ParitaetBerlin
paritaet-berlin.de
Layout und Satz:
unicom werbeagentur gmbh
unicom-berlin.de
Titelbild:
Großes Bild: Fest der Nachbarn auf dem PFH-Campus in Schöneberg, Foto: Julia Ziegler/PFH Berlin;
Philipp Harpain, künstlerischer Leiter des GRIPS
Theater (links), Foto: Katrin Kraemer; Tanz-Performance bei der Parieté-Gala (Mitte), Foto: Yan
Revazov; Familiensenatorin Scheeres eröffnet Familienzentrum (rechts), Foto: Senatsverwaltung
für Bildung, Jugend und Wissenschaft
Landesgeschäftsstelle
Ehrenamt
Gegen das geplante Bundesteilhabegesetz regt
sich lauter Protest. Befürchtet wird die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung. Seite 6
Über 100 Mitmach-Aktionen in der ganzen
Stadt: Der Berliner Freiwilligentag hat gezeigt,
dass freiwilliges Engagement Spaß macht. Seite 12
6 – 8
17Familien
·· Modellprojekt MoKiS bringt
Kindertagesbetreuung in den Haushalt
8 – 9
Herstellung:
Union Sozialer Einrichtungen gemeinnützige
GmbH.
Gedruckt auf 100 Prozent chlorfrei gebleichtem
Papier. Der Rundbrief hat eine Auflage von 1200
Stück. Der Verteiler umfasst alle Mitglieds­
organisationen der Paritätischen Landesverbände Berlin und Brandenburg. Weitere Adressaten:
Gesellschaftliche Institutionen, Verbände, Verwaltung, Einrichtungen aus Politik, Wirtschaft
und Wissenschaft.
Der Rundbrief erscheint zweimonatig. Bitte senden Sie Pressemitteilungen und Beiträge per Mail
an die Redaktion ([email protected]).
Stellenanzeigen tragen Sie direkt unter paritaet-berlin.de/stellen/stellenangebote.html ein.
Sie werden online und, wenn zeitlich sinnvoll
(abhängig vom Erscheinungstermin), im Rundbrief veröffentlicht.
Der Redaktionsschluss für Ihre Beiträge ist zu
Beginn jedes zweiten Monats:
Rundbrief 11/12 2016, Schwerpunkt: Hilfen zur
Erziehung, Zuarbeit bis 11. November
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben
nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Der Rundbrief wird unter paritaet-berlin.de
veröffentlicht.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichtet
die Redaktion auf eine Genderschreibweise. Die
Bezeichnung von Personengruppen bezieht die
weibliche Form und Trans* jeweils ein.
4
9
Landesgeschäftsstelle
·· Was uns bewegt
·· Nachbesserungen notwendig:
Protestaktionen gegen Bundesteilhabegesetz
·· Herzlich Willkommen beim Paritätischen
Wohlfahrtsverband!
·· Neuaufnahme und Änderungen bei Mitgliedern
Gesamtverband
·· Demonstrationen:
320.000 fordern Aus für CETA und TTIP
·· Hartz IV: Paritätischer fordert Regelsatz
von 520 Euro
Frauen, Mädchen
·· Neues Buch: Frauensuchtarbeit in Deutschland
10 – 11 Neues aus der Geschäftsstelle Bezirke
·· Fachtagung: »Alphabetisierung als
gesellschaftliche Aufgabe«
·· Angebot für Geflüchtete: Berliner Zentrums für
Selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen e. V.
·· Zukunftsfähige Personalarbeit:
Programm unternehmensWert:Mensch
·· Informationsveranstaltung:
Selbsthilfeförderung 2017
·· Tag der offenen Tür im Stadtteilzentrum Charlottenburg-Nord
12 – 16 Ehrenamt
·· Ehrenamt wird groß geschrieben:
Freiwilligentag 2016
·· Wenn Berater zu Hammer und Zieheisen greifen:
Ketchum Pleon beim Freiwilligentag
·· Klassikvergnügen: Benefiz-Konzert der
Stiftung Gute-Tat
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
17 – 18 Jugendhilfe
·· »Lebensgeschichten, die berühren«
Fünf Fragen an Philipp Harpain, künstlerischer
Leiter des GRIPS Theater
·· Beiträge auf dem Blog jugend-hilfe-bewegt-berlin
19HIV/Aids
·· Ja, ich will … arbeiten!
HIV-positive Menschen ohne Krankenversicherung
19 – 20 Kindertagesstätten
·· »Pina schaukelt« Dokumentarfilm zeigt Lernen
und Großwerden im Kindergarten
20Krankenhäuser
·· Neuer Chefarzt am Jüdischen Krankenhaus:
Dr. med. Saleem Hefni
21 – 25 Kultur
·· »Macht hoch die Tür« Adventsbasar der
Albert Schweitzer Stiftung
·· Raben auf Irrwegen: Projektwoche mit
Willkommensklasse
·· Kultur im Paritätischen Berlin: Gestalten Sie mit!
·· Fotos unserer Mitglieder: Bitte nehmen Sie den
Paritätischen in Ihre Einverständniserklärung auf
·· Inklusions-Theater: Rückblick auf die Parieté-Gala
26 – 39 Schwerpunktthema: Alle(s) unter einem
Dach – Mehrgenerationenhäuser in Berlin
·· Positionspapier: Mehrgenerationenhäuser
­bereichern Berlin
·· Öffentliches Wohnzimmer, Kieztreff und
grüne Oase: Besuch im Mehrgenerationenhaus
­Reinickendorf
September / Oktober 2016
FOTOS: CHRISTIANE WEIDNER (LINKS); WILLIAM GLUCROFT (RECHTS)
Verantwortlich:
Nina Peretz, stv. Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, und Kathrin Zauter, Leitung Presseund Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 030 8 60 01 123
[email protected]
INHALT
SEPTEMBER / OKTOBER 2016
HERZLICH WILLKOMMEN!
Neuaufnahme von Mitgliedern
im Paritätischen Berlin
Horizontereignis gemeinnützige
UG (haftungsbeschränkt)
Torstraße 25
10119 Berlin
Tel.: 030 29 03 55 65
Fax: 030 86 87 06 36 89
[email protected]
horizontereignis.de
HIV/Aids
Migration/Flüchtlinge
HIV positiv, keine Krankenversicherung –
keine Hilfe? Das Programm Perspektive A Plus
der Berliner Aids-Hilfe soll das ändern. Seite 19
Im interkulturellen Nähcafé der Volkssolidarität
lernen sich alte und neue Nachbarinnen beim
Seite 39
gemeinsamen Handarbeiten kennen. ·· Vielfalt im Mehrgenerationenhaus Berlin
­Reinickendorf
·· Schauen, was im Kiez gebraucht wird: Die Mehrgenerationenhäuser des Pestalozzi-Fröbel-Hauses
·· Ein Ort zum Ankommen: Das Mehrgenerationenhaus im SOS-Kinderdorf Berlin
·· Miteinander der Generationen: Japanische
Wissenschaftlerinnen im Mehrgenerationenhaus
in Lichtenberg
·· Lernen, Spaß haben und gemeinsam essen auf der
Fischerinsel: Mehrgenerationenhaus Berlin Mitte
FOTOS: BERLINER AIDS-HILFE E.V. (LINKS); VOLKSSOLIDARITÄT BERLIN E.V. (RECHTS)
40 – 43 Menschen mit Behinderungen
·· Vertrauensperson bei sexualisierter Gewalt:
Frauen- und Männerbeauftragte mit
Lernschwierigkeiten
·· Festliche Stimmung: Zwei Standorte von
Mosaik feierten Jubiläen
·· »20 Minuten Fummelarbeit durchhalten«
Das Angebot »Handschlag« von reha e. V.
43 – 47 Migration/Flüchtlinge
·· Computer-Kurs im Flüchtlingsheim –
Engagement für unbegleitete Jugendliche
·· Willkommenskultur: Volkssolidarität eröffnet
interkulturelles Nähcafé in Marzahn-Mitte
·· Mehr Vernetzung für Geflüchtete.
Fachtag der Liga Berlin
·· Mit Musik Grenzen überwinden: Konzert von
FluchtpunktBegegnung in der Philharmonie
49Recht
·· Gesetzesänderung! Überprüfen Sie Ausschluss­
klauseln in Standard-Arbeitsverträgen
50 – 51 Soziales
·· Förderprogramm KinderZukunft –
Hilfe für Kinder und Jugendliche 2016
·· VdK-Vorsorgebroschüre »Ein Augenblick kann
alles ändern« neu erschienen
51 – 53 Stadtteilzentren und Nachbarschaftshäuser
·· Stellungnahme: Integration gelingt,
wenn Nachbarschaft entsteht
·· Kochgruppen und Krabbelfrühstück:
Familientreffpunkt des SEHstern e. V.
wird Familienzentrum
Lenaustraße 3
12047 Berlin
Tel.: 030 64 44 80 44
Fax: ohne
[email protected]
rueckenwind.berlin
SolidariGee e. V.
c/o Frau Anh-Susann Pham Thi
Herbergstraße 4
10367 Berlin
Tel.: 0152 26 60 69 87
Fax: ohne
[email protected]
solidarigee.de
ÄNDERUNGEN
Mitgliedsorganisationen des
Paritätischen Berlin
LebensWerkGemeinschaft gGmbH
neue Adresse:
Teltower Damm 269, 14167 Berlin
neue Homepage:
lebenswerkgemeinschaft.de
53 – 54 Wettbewerbe und Förderpreise
54
Fachgruppen und Arbeitskreise
47 – 48 Pflege
·· »Pflege spezial«:
Das neue Begutachtungsinstrument
55
Paritätische Akademie Berlin
56
Paritätisches Personalforum
48 – 49 Psychiatrie
·· Gemeindepsychiatrischen Versorgung junger
Menschen. ajb feiert 40-jähriges Bestehen
·· Gesundheitslotsen: KommRum e. V. startet
Zertifikatskurs für Geflüchtete
57 – 64 Pinnwand
September / Oktober 2016
Rückenwind –
Fahrräder für Flüchtlinge e. V.
65
Paritätisches Bildungswerk Brandenburg
66 – 67 Telefonverzeichnis
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Die Mitgliedsorganisation ist weiterhin unter den bekannten Telefon-/
Faxnummern und E-Mail-Adressen
erreichbar.
Platane 19 – Service, Integration
und Dienstleistung gemeinnützige
Gesellschaft mit beschränkter
Haftung zur Wiedereingliederung
psychisch Kranker
Umbenennung in:
Platane 19 gGmbH
Die Mitgliedsorganisation ist weiterhin unter den bekannten Telefon-/
Faxnummern, E-Mail-Adressen
sowie der Homepage erreichbar.
5
LANDESGESCHÄFTSSTELLE
WAS UNS BEWEGT
Von Dr. Gabriele Schlimper,
Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin
D
ÄNDERUNGEN
Mitgliedsorganisationen des
Paritätischen Berlin
Rote Nasen Deutschland e. V. –
Clowns im Krankenhaus
neuer Name:
Rote Nasen Deutschland e. V.
Die Mitgliedsorganisation ist
weiterhin unter den bekannten
Telefon-/Faxnummern, E-Mail-Adressen sowie über ihre Homepage
erreichbar.
Independent Living – Kindertagesstätten für Berlin gGmbH
neue Adresse:
Rosa-Luxemburg-Allee 34a, 14772
Brandenburg an der Havel
Telefon neu:
03381 797 83 30
Fax neu:
03381 797 83 31
E-Mail neu:
[email protected]
Die Mitgliedsorganisation ist weiterhin über die bekannte Homepage
erreichbar.
Independent Living – Kindertagesstätten für Berlin gGmbH
weiterhin aktuelle Adresse:
Möllendorffstraße 52, 10367 Berlin
weiterhin aktuelle Telefonnummer:
030 443 52 90
weiterhin aktuelle Faxnummer:
030 443 52 911
weiterhin aktuelle E-Mail-Adresse:
[email protected]
Spastikerhilfe Berlin eG
neue Adresse:
Kurfürstenstraße 75 , 1. Etage
10787 Berlin
Die Mitgliedsorganisation ist
weiterhin unter den bekannten
Telefon-/Faxnummern, E-Mail-Adressen sowie über ihre Homepage
erreichbar.
6
er September war ein ereignisreicher Monat! Das war er für die ganze
Stadt, da kurz nach der Sommerpause die Wahlen zum Abgeordnetenhaus
stattgefunden haben. Für uns als Wohlfahrtsverband bedeutet das konkret, dass wir nicht
nur vor der Wahl, sondern auch jetzt viele Gespräche mit Vertretern von Politik und Verwaltung führen. So wollen wir sicherstellen,
dass die Themen, die uns und unseren Mitgliedern wichtig sind, sich in den politischen
Entscheidungen wiederfinden. Nach einer
langen Phase des Wahlkampfes erwarten wir
von der neuen Regierung, dass der Blick jetzt
wieder auf die sozialen Kernfragen geht: Wohnungsnot, Integration Geflüchteter, Qualität
von Bildung und weitere. Dabei stehen wir
gerne als Partner zur Verfügung.
Aber auch bei uns im Paritätischen Wohlfahrtsverband gab es gleich mehrere Highlights. Vom 9. bis 11. September beteiligten
sich Organisationen in der ganzen Stadt am
Berliner Freiwilligentag und setzten ein Zeichen für die Bedeutung von ehrenamtlichem
Engagement. Zum ersten Mal haben wir zur
zentralen Auftaktveranstaltung ins Bürgerzentrum Neukölln eingeladen, ein Ort, an
dem Ehrenamt besonders groß geschrieben
wird. Und insgesamt konnte sich der Freiwilligentag wirklich sehen lassen: 107 Mitmach-Aktionen in der ganzen Stadt, an denen
sich häufig auch lokale Politikerinnen und Politiker beteiligten, und über 200 Gäste bei der
Dankesfeier beim Tagesspiegel – das spricht
für sich!
Am gleichen Wochenende haben wir
mit hunderten Gästen die Parieté-Gala auf
dem Pfefferberg gefeiert. Künstlerinnen und
Dr. Gabriele Schlimper
FOTO: WILLIAM GLUCROFT
Künstler mit und ohne Behinderung stehen
bei dieser Show auf der Bühne, die nun schon
zum zweiten Mal stattgefunden hat. Besonders freut mich, dass durch die Schirmherrschaft des ehemaligen Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit die Veranstaltung –
und damit auch das Thema Inklusion – noch
mehr Präsenz in der Stadt bekommen hat.
Nachbesserungen zwingend notwendig!
Protestaktionen gegen das geplante Bundesteilhabegesetz
G
egen das geplante Bundesteilhabegesetz regt sich immer mehr Protest.
Verbände, Interessenvertreter und
Aktivisten warnen vor Leistungskürzungen
und Verschlechterungen für viele Menschen
mit Behinderung und fordern eine Nachbesserung des aktuellen Gesetzesentwurfs.
»Der Regierungsentwurf für ein Bundesteilhabegesetz muss dringend nachgebessert werden. Das wichtigste behindertenpolitische Reformvorhaben dieser Legislaturperiode
darf in der vorliegenden Form so nicht Gesetz
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
werden«, fordert Ulrike Mascher, Vorsitzende
des Sprecherrats des Deutschen Behindertenrats (DBR).
»Entsprechend den Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention muss das Ziel des
Gesetzes die volle und wirksame Teilhabe
von Menschen mit Behinderung an der Gesellschaft sein«, fordert Mascher. Stattdessen
sieht der DBR im Regierungsentwurf trotz
positiver Ansätze weiterhin die Gefahr von
Verschlechterungen gegenüber der bestehenden Rechtslage.
September / Oktober 2016
LANDESGESCHÄFTSSTELLE
RUBRIK
Inakzeptabel seien vor allem Einschränkungen des leistungsberechtigten Personenkreises, Leistungsausschlüsse oder -einschränkungen, die
grundsätzliche Beibehaltung der Einkommens- und Vermögensgrenzen für
Menschen mit Behinderung, der Vorrang der Leistungen der Pflegeversicherung und der Hilfe zur Pflege vor Leistungen der Eingliederungshilfe sowie
die Aushöhlung des Grundsatzes »ambulant vor stationär« beziehungsweise
des Wahlrechts von Menschen mit Behinderung, etwa beim Wohnen. So sei
nicht hinnehmbar, dass das fundamentale Menschenrecht der freien Wahl von
Wohnort und Wohnform nicht nur immer noch nicht realisiert, sondern sogar
eingeschränkt werde.
Für den 22. September rief Ability
Watch, ein Zusammenschluss behinderter Menschen, die sich bundesweit
für gleichberechtigte Teilhabe, Barrierefreiheit und ein selbstbestimmtes Leben
behinderter Menschen starkmachen, zu
einer Kundgebung vor dem Brandenburger Tor unter dem Motto »We are
watching you« auf. Dort wurde die erste
Lesung des geplanten Teilhabegesetzes
im Bundestag live übertragen.
Konkret kritisieren die Aktivisten unter anderem, dass sich die Regierung weigert, Menschen mit Behinderung zuzusichern, dass sie nicht zum
Leben in einem Heim gezwungen wer-
Referentin Ulrike Pohl setzt sich für ein lebens­
langes Recht auf Teilhabe ein FOTO: CHRISTIANE WEIDNER
den können. »Das Gesetz muss den
Betroffenen garantieren, dass sie ihre
Wohnform frei wählen dürfen. Hierzu
hat sich Deutschland schon 2009 in der
UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet. Dennoch wird dies von Ämtern missachtet. Das neue Gesetz muss
hier für Klarheit sorgen und behinderten Menschen die Wahlfreiheit zusichern. Stattdessen steht im Entwurf die
Kostenabwägung im Vordergrund«, erläutert Nancy Poser, die auch im Forum behinderter Juristinnen und Juristen mitarbeitet.
Das neue Gesetz soll zudem erstmals eine Praxis legalisieren, die Menschen mit Behinderung zum Leben in
Aktivist Raul Krauthausen im Interview
September / Oktober 2016
Zwangsgemeinschaften zwingt, weil
sie sich eine Assistenzkraft teilen sollen. »Man muss dann mit wildfremden
Menschen sein Leben verbringen, Aktivitäten sind nur in der Gruppe möglich und eine eigene Tagesplanung gibt
es nicht mehr«, befürchtet der Berliner
Inklusions-Aktivist Raul Krauthausen.
Zudem befürchten die Aktivistinnen und Aktivisten, dass viele Personen
gar keine Eingliederungshilfe mehr erhalten werden. »Dass man aufgrund einer Behinderung zwingend Hilfe in einem bestimmten Bereich des Lebens
benötigt, genügt nicht mehr. Wenn das
Amt einschätzt, dass man damit nicht
ausreichend behindert ist, gibt es gar
keine Unterstützung mehr«, kritisiert
Raul Krauthausen.
Ability Watch übertrug die erste
Lesung des Gesetzentwurfs zum Bundesteilhabegesetz im Deutschen Bundestag auf einer Großleinwand vor dem
Brandenburger Tor. Da die Regierung
sich bislang weigert, das Recht auf eine
freie Wahl der Wohnform festzuschreiben, machten die Aktivisten zudem
mit Umzugswagen und -kartons symbolisch auf Zwangseinweisungen ins
Heim aufmerksam.
Wissenswertes
Quellen:
Dominik Peter, www.berliner-behindertenzeitung.de
www.teilhabegesetz.org
FOTO: CHRISTIANE WEIDNER
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
7
LANDESGESCHÄFTSSTELLE
GESAMTVERBAND
Auf sieben Demonstrationen:
320.000 fordern Aus für
CETA und TTIP
In Berlin sendeten 70.000
Menschen ein klares Signal an
SPD-Parteikonvent und EU-Handelsministerkonferenz
Herzlich Willkommen beim
Paritätischen Wohlfahrtsverband!
Christian Sievert, 27 Jahre, seit 4. Januar 2016 Bezirksbeauftragter bei der
Geschäftsstelle Bezirke
Mehr als 320.000 Menschen haben
am 17. September bundesweit gegen CETA und TTIP demonstriert.
Wenige Tage vor der EU-Handelsministerkonferenz am 23. September
in Bratislava trugen die Bürgerinnen
und Bürger ihren Widerstand gegen
die geplanten Freihandelsabkom-
men der EU mit Kanada und den
USA in sieben deutschen Städten auf
die Straße. In Berlin demonstrierten
70.000 Menschen.
»Heute haben 320.000 noch einmal
bekräftigt: Die Bundesregierung
muss endlich die Notbremse ziehen
und das Nein der Bürgerinnen und
Bürger zu CETA und TTIP respektieren«, erklärten die Organisatoren.
»Beide Abkommen schaffen eine
konzernfreundliche Paralleljustiz,
beide sind eine Gefahr für die Demokratie, für Sozial- und Umweltstandards und die öffentliche Daseinsvorsorge, beide müssen gestoppt
werden.« Das Bündnis fordert, die
Verhandlungen zu TTIP offiziell zu
beenden und CETA weder zu ratifizieren, noch anzuwenden. Das Abkommen mit Kanada dürfe in keinem Fall
vorläufig angewendet werden, bevor
die nationalen Parlamente darüber
abgestimmt haben.
Aufgerufen hatte der Trägerkreis
von bundesweit mehr als 30 Aktivistennetzwerken, Wohlfahrts- und
Sozialverbänden, Umwelt- und
Verbraucherschutzorganisationen,
Jugendverbänden, Gewerkschaften,
kirchlichen und entwicklungspolitischen Organisationen und anderen.
Dieses Video gibt einen Eindruck von
der Demonstration in Berlin, an der
sich der Paritätische Gesamtverband
aktiv beteiligte:
https://youtu.be/BTxkBG-1sw8
Weitere Informationen und Fotos
finden Sie unter: www.ttip-demo.de
8
Christian Sievert
FOTO: CHRISTIANE WEIDNER
Mit welchen Erwartungen sind Sie zum Paritätischen Berlin gekommen?
Ich habe eine sehr spannende Zeit erwartet
und genau die habe ich auch bekommen!
Auf welche Aufgaben freuen Sie sich besonders?
Was gehört eher zum Pflichtprogramm?
Da die Arbeit selbst unglaublich abwechslungsreich ist, gibt es fast jede Woche neue
Überraschungen, sodass ein Pflichtprogramm
aus Routineaufgaben vergleichsweise wenig
Arbeitszeit einstreicht.
Was wünschen Sie sich für Ihr erstes Jahr beim Paritätischen?
Gerade jetzt beim Paritätischen, auch noch
hier in Berlin, zu arbeiten, ist für mich auch
persönlich sehr reizvoll. Die vielen Dinge, die
hier in der Stadt passieren, und die Herausforderungen, vor denen wir stehen, haben Wirkungen weit über die Landesgrenzen hinaus.
Mit der Chance, an diesen Prozessen aus beruflicher Perspektive teilhaben zu dürfen, haben sich schon einige Wünsche erfüllt.
Was haben Sie in Ihr neues Büro mitgebracht
(Pflanze, Kaffeemaschine …) ?
Darüber hab ich ehrlich gesagt noch gar nicht
nachgedacht, ein guter Tipp! Danke!
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Sind Sie auch neu in die Stadt gekommen, oder haben Sie »nur« den Job gewechselt?
Da ich hier in der Stadt aufgewachsen bin, war
ich mit Berlin auch schon immer verbunden,
ohne dabei irgendeinem Lokalpatriotismus
zu erliegen. Daher ist es natürlich sehr schön,
mal wieder für einen längeren Zeitraum in
Berlin leben zu können.
Wie viele Namen von Kolleginnen und Kollegen
konnten Sie sich bereits merken?
Da mein Namengedächtnis tendenziell ausbaufähig ist, bin ich mehr als glücklich, in
der Geschäftsstelle Bezirke arbeiten zu dürfen. Das Team ist überschaubar und mittlerweile kriege ich alle Namen ziemlich gut auf
die Reihe. Wenn ich allerdings doch einmal
in Verlegenheit komme, kann ich mich dankenswerterweise immer an mein Team wenden.
Wo hat man die besten Chancen, Sie nach Dienstschluss anzutreffen?
Neuerdings kann man mich in der Schwimmhalle finden – ein guter Ausgleich zum Job!
Was sollten die neuen Kollegen unbedingt von Ihnen wissen?
Ich bin immer für einen Scherz zu haben!
September / Oktober 2016
GESAMTVERBAND
Hartz IV: Paritätischer fordert Regelsatz
von 520 Euro
Pressemitteilung des Paritätischen Gesamtverbands
A
uf 520 Euro muss nach einer Studie der Paritätischen Forschungsstelle
der Regelsatz in Hartz IV angehoben
werden. Der Paritätische Wohlfahrtsverband
wirft dem Bundesarbeitsministerium vor,
bei der Neuberechnung der Regelsätze willkürliche Eingriffe in die Statistik vorgenommen und das Ergebnis auf 409 Euro künstlich
kleingerechnet zu haben. Zur Bestimmung
des Existenzminimums von Kindern verlangt
der Verband die umgehende Einsetzung einer
Expertenkommission.
»Die vorliegenden Regelsatzberechnungen des Ministeriums sind ein Gemisch aus
statistischer Willkür und finanzieller Nickeligkeit. Wer hingeht und sogar Cent-Beträge
für die chemische Reinigung, Grabschmuck
oder Hamsterfutter streicht, hat sich vom Alltag der Menschen ganz offensichtlich längst
verabschiedet«, so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes.
Der Verband kritisiert, dass so gut wie alle
Ausgaben, die mit gesellschaftlicher Teilhabe
zu tun haben, dem Rotstift geopfert wurden.
Statt das soziokulturelle Existenzminimum
zu garantieren, wie es die Verfassung vorsieht,
werde fast ausschließlich ein physisches Existenzminimum berechnet. »Der Regelsatz der
Bundesregierung grenzt die Menschen einfach
nur aus, anstatt wenigstens auf bescheidenstem Niveau Teilhabe zu ermöglichen«, kritisiert Schneider. Überhaupt nicht nachvollziehbar sei zudem, dass die Bundesregierung
trotz Ermahnung des Bundesverfassungsgerichts noch immer keine Lösung für die Frage
nach dem Mobilitätsbedarf vorgelegt habe.
Nach den Berechnungen des Paritätischen
müsste der Regelsatz für Erwachsene bei sachgerechter Herleitung zum 1. Januar 2017 von
derzeit 404 Euro um 28,7 Prozent auf dann
520 Euro angehoben werden.
Die Berechnungen des Ministeriums zu
den Kinderregelsätzen seien wissenschaftlich
nicht belastbar und extrem fehlerbehaftet, so
das Ergebnis der Expertise. Auf der vorhandenen Datengrundlage ließen sich seriöserweise
keine Kinderregelsätze berechnen. Der Paritätische fordert daher von der Bundesregierung
die sofortige Einsetzung einer Expertenkommission, um die Frage zu beantworten, was
ein Kind braucht.
Wissenswertes
Hier finden Sie die Mitteilung mit Link auf die Regelsatzanalyse:
www.der-paritaetische.de/startseite/artikel/news/hartz-iv-paritaetischer-fordert-regelsatz-von-520-euro/
oder
http://bit.ly/2doTpOK
Gesellschaftliche Teilhabe ist durch Hartz IV stark eingeschränkt
FOTO: KURT F. DOMNIK/PIXELIO
FRAUEN, MÄDCHEN
Neues Buch: Frauensuchtarbeit
in Deutschland
Publikation mit Beiträgen von
FrauSuchtZukunft
Was ist nach mehr als drei Jahrzehnten Frauensuchtarbeit in Deutschland
aus den ursprünglichen Konzepten
geworden? Welche Errungenschaften
und Entwicklungen lassen sich nachzeichnen? Welche neuen Herausforderungen beobachten?
Der neu erschienene Sammelband
»Frauensuchtarbeit in Deutschland.
Eine Bestandsaufnahme« gibt erstmals einen umfassenden Überblick
über theoretische Bezüge, Geschichte
und Prämissen der Frauensuchtarbeit
und untersucht, wie ihre Konzepte
implementiert und weiterentwickelt
wurden. Die Beiträge beleuchten aus
Sicht von Wissenschaft und Praxis
zentrale Themen der frauenbezogenen Suchtarbeit und reflektieren,
welche Anforderungen sich vor dem
Hintergrund von gesellschaftlichen
Transformationsprozessen, Generationenwechsel und Feminismus
ergeben.
Die Publikation enthält Beiträge zur
Praxis der feministischen Suchtarbeit
in Berlin, die von Mitarbeiterinnen
von FrauSuchtZukunft, Verein zur Hilfe suchtmittelabhängiger Frauen e. V.
verfasst wurden.
Weitere Infos zu dem Buch sowie
eine Leseprobe finden Sie hier:
www.transcript-verlag.de/9783-8376-3285-9/frauensuchtarbeit-in-deutschland
Frauensuchtarbeit in Deutschland.
Eine Bestandsaufnahme
Martina Tödte &
Christiane Bernard (Hg.)
07/2016, 418 Seiten, kart.
ISBN 978-3-8376-3285-9
39,99 Euro
September / Oktober 2016
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
9
GESCHÄFTSSTELLE BEZIRKE
NEUES AUS DER GESCHÄFTSSTELLE BEZIRKE
»Alphabetisierung als gesellschaftliche Aufgabe – aus Erkenntnis handeln!«
D
ie Koordinatoren des Projekts
»Alpha.5« laden am 24. Oktober zur Fachtagung »Alphabetisierung als gesellschaftliche Aufgabe« ein. Die Teilnehmer blicken auf
die Ergebnisse der Alphabetisierung in
der laufenden Dekade zurück und sprechen über die Herausforderungen und
Ziele für die kommenden Jahre. Dr.
des. Caroline Euringer von der Universität Hamburg wird aus wissenschaftlicher Sicht über die Entwicklungen der
letzten Jahrzehnte berichten. Viktoria
Thieme, Senior Expert der Koordinierungsstelle »Dekade für Alphabetisierung« des Bundesinstituts für Berufsbil-
»Ich kann …!« berichten, aus dem eine
AVGS-Maßnahme für funktionale Analphabeten hervorgegangen ist.
Anschließend werden die Angebote
des Projektes »Alpha.5« in Berlin vorgestellt und Sie können sich mit Akteuren der Alphabetisierungsarbeit beim
Cross-Linking austauschen.
dung, gibt einen Ausblick auf die Ziele
der nächsten Jahre. Carmen Kuprat von
der Deutschen Angestellten Akademie
wird von den Ergebnissen des Projekts
Wissenswertes
Wann: Montag, 24. Oktober 2016, 11 bis 16 Uhr
Wo: Paritätischer Wohlfahrtsverband LV Berlin,
Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin
Anmelden können Sie sich per E-Mail unter
[email protected].
Breites Angebot auch für Geflüchtete: Berliner Zentrum für
Selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen e. V.
D
ie Beratungsstelle im Berliner Zentrum hat ihr Beratungsangebot auf geflüchtete
Menschen ausgeweitet. Dafür werden
Sprachmittler eingesetzt. Die Beratungsstelle bietet für Menschen mit Behinderung und/oder chronischen Erkrankungen, ihre Angehörigen und
Menschen ihres Umfeldes Beratung
zu Möglichkeiten an, die ein selbstbestimmtes Leben erreichbar werden las-
sen. Dazu gehören Informationen, persönliche Zukunftsplanungen, Unterstützungen bei der Durchsetzung von
sozialrechtlichen Anträgen und Beratungen in Konfliktsituationen.
Diese Beratungen werden nach terminlicher Vereinbarung von qualifizierten, selbst von Behinderung Betroffenen im Sinne des Peer-Prinzips
durchgeführt. Sie können telefonisch,
schriftlich (meist per E-Mail) oder im
direkten Gespräch in der Beratungsstelle geführt werden: Gustav-AdolfStraße 130, 13086 Berlin.
Wissenswertes
Termine können per E-Mail an [email protected] oder telefonisch unter 030 4405 4424 vereinbart werden.
Weiterführende Informationen unter www.bzsl.de. Ihre
Ansprechpartnerinnen sind Petra Ottmann (Peer-Beraterin) und Petra Stephan (Dipl.-Psych./Peer-Beraterin).
Zukunftsfähige Personalarbeit ist gefragt und wird gefördert
Informationsveranstaltung zum Programm unternehmensWert:Mensch
O
b soziale Einrichtung, gemeinnütziger Verein oder privatwirtschaftlicher Betrieb – die
Qualifikation, Erfahrung, Gesundheit
und Motivation von Beschäftigten ist
die Basis für eine zukunftsfähige Organisation. Dabei hat jede Belegschaft
auch ganz individuelle Herausforderungen: Personal gewinnen und Fachkräfte binden, Arbeit alternsgerecht gestalten oder auch Teamkonflikte lösen
und ein gemeinsames Führungsverständnis entwickeln. Oft fehlen jedoch
die Ressourcen, um personelle Herausforderungen anzugehen. Hier setzt das
10
Förderprogramm unternehmensWert:Mensch an: Mit passgenauen Beratungsleistungen werden Unternehmen
mit bis zu 250 Beschäftigten bei der
Entwicklung moderner, mitarbeiterorientierter Personalstrategien vor Ort unterstützt.
Arbeit und Leben – DGB/VHS
Berlin-Brandenburg ist eine der 102
bundesweiten Erstberatungsstellen. In
Berlin wird das Programm sozialpartnerschaftlich mit dem Forschungsinstitut Betriebliche Bildung gGmbH umgesetzt. Gefördert werden Beratungen
in den Handlungsfeldern PersonalfühPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
rung, Chancengleichheit & Diversity,
Gesundheit und Wissen & Kompetenz. Die individuelle Prozessberatung
vor Ort wird mit mindestens 50 Prozent bezuschusst. Bei Unternehmen bis
zu zehn Mitarbeitenden sogar mit 80
Prozent – und das bei gedeckelten Honorarkosten. Die neutrale Erstberatung
ist kostenfrei. Termine für ein Erstberatungsgespräch können laufend mit den
Erstberatungsstellen vereinbart werden.
In Kooperation mit der Geschäftsstelle Bezirke wird ein Info-Termin von
den Berliner Erstberatungsstellen für
interessierte Organisationen angeboten.
September / Oktober 2016
GESCHÄFTSSTELLE BEZIRKE
Dabei werden die Förderbedingungen
und zeitliche Abläufe vorgestellt:
Informationsveranstaltung
»Zukunftsfähige Personalarbeit ist
gefragt und wird gefördert«
Termin: 17. November 2016,
15 bis 17 Uhr
Ort: Geschäftsstelle Bezirke,
Kollwitzstr. 94 – 96, 10435 Berlin,
Konferenzraum
Anmeldung:
Simone Hanjohr
Sekretariat der Geschäftsstelle Bezirke
Tel.: 030 86 001-600
E-Mail: [email protected]
Wissenswertes
Weitere Informationen über das Programm finden Sie unter:
www.unternehmens-wert-mensch.de
Berliner Erstberatungsstellen:
Arbeit und Leben – DGB/VHS Berlin-Brandenburg
Henning Kruse, Diana Woltersdorf
Keithstr. 1/3, 10787 Berlin
Tel.: 030-513 0192-30/ -60
E-Mail: [email protected]
Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH
Dr. Dirk Bunzel
Wichmannstr. 6, 10787 Berlin
Tel.: 030-417 4986-22
E-Mail: [email protected]
Informationsveranstaltung über die Selbsthilfeförderung 2017
I
n Zusammenarbeit mit Detlef
Fronhöfer von der AOK Nordost
bietet die Geschäftsstelle Bezirke
eine Informationsveranstaltung über
die Selbsthilfeförderung im Jahr 2017
an. Dabei werden die Förderstrukturen
und die Voraussetzungen für die Förderung erörtert. Auch aktuelle Themen in
der Selbsthilfe und Projekte werden diskutiert. Alle interessierten Mitglieder
sind herzlich eingeladen, das Informa-
tionsangebot der AOK Nordost wahrzunehmen.
Informationsveranstaltung zur
Selbsthilfeförderung 2017
Termin: 30. November 2016,
14 bis 17 Uhr
Ort: Geschäftsstelle Bezirke,
Kollwitzstr. 94 – 96, 10435 Berlin,
Konferenzraum
Anmeldung: bis 21. November 2016
über Simone Hanjohr, Sekretariat der
Geschäftsstelle Bezirke
Tel.: 030 86001-600
E-Mail: [email protected]
Wissenswertes
Rückfragen: Anna Zagidullin, Stv. Leiterin der Geschäftsstelle Bezirke, Bezirksbeauftragte für Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Reinickendorf
Tel.: 030 86 001-618
E-Mail: [email protected]
Rückblick: Tag der offenen Tür im Stadtteilzentrum Charlottenburg-Nord
A
m 16. September hat das
Stadtteilzentrum Charlottenburg-Nord die Bürgerinnen
und Bürger zum Tag der offenen Tür
eingeladen und über eine Vielzahl von
Angeboten informiert. An spannenden
Stationen zum Mitmachen wie Bibliotheksclub, Kosmetikstudio, Hüpfburg,
Sportclub, Nachbarschafts-Café, Kino-Club, Freizeitgruppen und Familienangeboten konnten sich die Nachbarinnen und Nachbarn von der Arbeit des Stadtteilzentrums überzeugen.
Der Bezirksbürgermeister in Charlottenburg-Wilmersdorf, Reinhard Naumann, und der Sozialstadtrat, Carsten Engelmann, haben den Tag der offenen Tür eröffnet und die Bedeutung
der Nachbarschafts- und Stadtteilarbeit im Bezirk verdeutlicht. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger hatten die Möglichkeit, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und ihre Fragen an
sie zu stellen.
September / Oktober 2016
Einblicke in die Arbeit des Stadtteilzentrums beim Tag der offenen Tür
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: ANNA ZAGIDULLIN
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EHRENAMT
»Ehrenamt
wird groß geschrieben«
Pflanzaktion im Bürgerzentrum
FOTO: WILLIAM GLUCROFT
Willkommensworte
Chor des Bürgerzentrums Neukölln
E
hrenamt wird groß geschrieben, und das ist, was wir so lieben. Darum geh’n wir gerne hin,
hier macht alles einen Sinn.« Mit diesen Worten begrüßte der Chor des Bürgerzentrums Neukölln die Gäste bei der
Auftaktveranstaltung des Berliner Freiwilligentages am 9. September. Gärt12
FOTO: WILLIAM GLUCROFT
FOTO: WILLIAM GLUCROFT
nern und Streichen auf der Dachterrasse und im Vorgarten – das stand auf
dem Programm. »Hunderte Menschen
kommen regelmäßig ins Bürgerzentrum
Neukölln, um sich ehrenamtlich zu engagieren. Engagement muss sich zeigen
und braucht Aufmerksamkeit!«, so Dr.
Gabriele Schlimper in ihrer Begrüßung.
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Tagesspiegel-Redakteur Gerd Nowakowski, Staatssekretärin Hella Dunger-Löper, der Leiter des Bürgerzentrums, Ralf Steuerwald, und Dr. Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin des
Paritätischen, schwangen gemeinsam
die Pinsel. Später übernahmen dann die
zahlreichen Ehrenamtlichen, die zum
September / Oktober 2016
EHRENAMT
Bei schönstem Sommerwetter war der
Freiwilligentag 2016 ein echter Erfolg
Neuer Anstrich für die Terrasse
FOTO: WILLIAM GLUCROFT
Dr. Gabriele Schlümper grüßt die Gäste
Helfen ins Bürgerzentrum gekommen
waren: Menschen aus der Nachbarschaft, regelmäßig aktive Ehrenamtliche und Flüchtlinge aus einer Neuköllner Flüchtlingsunterkunft.
Unsere Stadt und unsere Nachbarschaft verschönern – das stand auch
bei zahlreichen anderen Aktivitäten im
September / Oktober 2016
Streichen im Nachbarschaftshaus
FOTO: WILLIAM GLUCROFT
FOTO: MARTIN THOMA
Schleifarbeiten auf der Dachterrasse
Blumenbinden der Sternenfischer
Mittelpunkt. Bei 107 Mitmach-Aktionen in der ganzen Stadt wurde gebastelt, gebaut, gekocht und gestrichen.
Hunderte freiwillige Helferinnen und
Helfer kamen miteinander ins Gespräch, lernten ihre Nachbarn besser
kennen und setzten gemeinsam ein Zeichen für ehrenamtliches Engagement.
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: WILLIAM GLUCROFT
FOTO: WILLIAM GLUCROFT
Im Kreuzberger Wassertor-Kiez bauten engagierte Anwohner gemeinsam
mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
lokaler Unternehmen Sitzbänke aus
Holz und legten Hochbeete an, um ihr
Wohn- und Arbeitsumfeld zu verschönern und Begegnung zu fördern. Das
Stadtteilzentrum Kaulsdorf des Mitten13
EHRENAMT
Sommerfest der Jungen Humanist_innen
FOTO: CHRISTIAN PETH
Nachbarschaftsaktion des MGH Wassertor
FOTO: MARKUS PLEYER
Streichen im Stadtteilzentrum Kaulsdorf
FOTO: MARKUS PLEYER
drin leben e. V. hatte Helferinnen und
Helfer gesucht, um einen Zaun zu streichen – und fand sie am Berliner Freiwilligentag. Auch die Bezirksstadträtin
Dagmar Pohle kam zu Besuch. In Mitte
informierte das Kinderhospiz Berliner
Herz über seine Angebote für Familien, um potenzielle Ehrenamtliche
14
Grünflächen säubern in der Quitzowstraße
Stadtteilputz in der Heerstraße Nord
für ein Engagement zu interessieren.
Einen besonderen Höhepunkt gab es
auch am Samstag: Beim 36. Internationalen Sportfest des SCL Sportclub Lebenshilfe Berlin e. V. fanden sich über
1000 Sportlerinnen und Sportler mit
Behinderung aus Berlin, anderen Bundesländern und dem Ausland im FriedPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: KATHRIN ZAUTER
FOTO: ULRICH KLUGE
rich-Ludwig-Jahn-Park ein. Gemeinsam setzten sie ein Zeichen für echte
Teilhabe. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller eröffnete die Veranstaltung.
Wer »Engagement« sagt, muss
auch »Danke« sagen, so unsere Überzeugung. Daher waren alle ehrenamtSeptember / Oktober 2016
EHRENAMT
Redaktionsführung beim Tagesspiegel Auftritt Gangway Beatz
FOTO: KAI-UWE HEINRICH
FOTO: KAI-UWE HEINRICH
Gut besucht: Dankeschön-Feier beim Tagesspiegel
Pflanzaktion in der Königsmarsch Stiftung
Hoffest beim Tagesspiegel
FOTO: KAI-UWE HEINRICH
Tag der offenen Tür beim Kinderhospiz
September / Oktober 2016
FOTO: KAI-UWE HEINRICH
FOTO: WOLFGANG KLEIN
Jocely B. Smith
lichen Helferinnen und Helfer am
Sonntag auch dieses Mal wieder zur
Dankeschön-Feier von Tagesspiegel,
Paritätischem Wohlfahrtsverband und
wirBERLIN eingeladen. Rund 200
Gäste kamen der Einladung nach und
genossen das musikalische Programm
von Gangway Beatz, dem Tagesspie-
FOTO: KAI-UWE HEINRICH
gel-Chor und der Jazz- und Soulsängerin Jocelyn B. Smith. Ein Highlight
waren außerdem die Führungen durch
das Gebäude, bei denen die Gäste viele
Fragen loswerden und »den Dingen auf
den Grund gehen« konnten – getreu
dem Motto des Tagesspiegels. Der laue
Sommerabend tat sein Übriges, um das
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: CHRISTIAN PETH
Hoffest bei Würstchen, Gemüse und
Kartoffelsalat zum Erfolg werden zu
lassen.
Auf diesen Seiten gewinnen Sie einen bildhaften Eindruck von der Auftakt-Veranstaltung, von verschiedenen
Mitmach-Aktionen und von der Dankeschön-Feier.
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EHRENAMT
Wenn Berater zu Hammer
und Zieheisen greifen
Die Agentur Ketchum Pleon Berlin engagiert sich am Berliner Freiwilligentag
Das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden
Klassikvergnügen: Benefiz-Konzert
der Stiftung Gute-Tat
Ein ganz besonderes Klassikvergnügen verspricht das Benefizkonzert
der Stiftung Gute-Tat am 15. Dezember im Kammermusiksaal der
Philharmonie. So viele hochkarätige
Stars stehen selten gemeinsam auf
der Bühne – noch dazu für einen
guten Zweck! Holger Wemhoff führt
durch einen kurzweiligen Abend, an
dem Klassikstars einige ihrer ganz
persönlichen Lieblingsstücke präsentieren.
Bereits zum siebten Mal lädt die Stiftung Gute-Tat, langjährige Initiatorin
sozialen Engagements, zu einem
mitreißenden Konzerterlebnis ein.
Höhepunkte dieses unkonventionellen Konzertereignisses sind mit der
Flötistin Dorothee Oberlinger, dem
Geiger Nemanja Radulović, dem
Bratscher Nils Mönkemeyer, dem Pianisten William Youn, dem Trompeter
Tamás Pálfalvi und dem Bassbariton
Pietro Di Bianco garantiert. Begleitet werden die Solisten vom Bayerischen Kammerorchester unter der
Leitung von Johannes Moesus. Nach
der Eröffnung durch den Staats- und
Domchor Berlin erwartet Sie unter
anderem Musik von Bach, Händel,
Mozart, Vivaldi, Telemann.
Mit dem Kauf Ihrer Karte tragen
Sie dazu bei, dass sich die Stiftung
Gute-Tat weiterhin für über 500 Projekte in Berlin einsetzen kann, die
ehrenamtliche Hilfe benötigen.
Karten (20 – 45 Euro zzgl. Gebühren)
gibt es unter 01806 – 999 0000, an
allen bekannten Vorverkaufsstellen
oder unter
www.ticketmaster.de/event/180845.
KLASSIK
VERGNÜGEN
Moderiert von HOLGER WEMHOFF
DOROTHEE OBERLINGER Blockflöte NEMANJA RADULOVIĆ Geige
NILS MÖNKEMEYER Bratsche WILLIAM YOUN Klavier
TAMÁS PÁLFALVI Trompete PIETRO DI BIANCO Bassbariton
© Johannes Ritter
© Marie Staggat / DG
© Irène Zandel/Sony Classical
© Irène Zandel
Bayerisches Kammerorchester / Staats- und Domchor Berlin
Benefizkonzert der Stiftung Gute-Tat
15. DEZEMBER 2016 20 UHR
PHILHARMONIE KMS
Karten unter
01806-999 0000
0,14 a/Min. aus dem dt. Festnetz,
Mobilfunk max. 0,42 a/Min.
WWW.TICKETMASTER.DE
und an allen bekannten Vorverkaufsstellen
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Vom Schreibtisch an die Werkbank: PR-Beraterinnen bei der Holzarbeit
N
ina Fintzen ist schwer zu erreichen.
Erreichbarkeit ist für die Angehende
PR-Beraterin eigentlich eine berufliche Tugend, nicht jedoch an diesem Tag. Es
ist Freitag, der 9. September 2016 und für einen Tag im Frühherbst ungewöhnlich heiß in
Berlin.
Im Rahmen des Freiwilligentages des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes engagiert
sie sich gemeinsam mit knapp zwanzig weiteren Kollegen der PR-Agentur Ketchum Pleon
für wohltätige Zwecke. So wie hier in Berlin
Köpenick, wo auf einem brachliegenden Gelände mitten in der Stadt ein Freilichtmuseum
entsteht. Auf Initiative des Zeitfluss e. V. soll
an der Alten Spree unweit der Baumgarteninsel ein mittelalterliches Dorf errichtet werden.
Viele helfende Hände sind nötig, das Projekt
steht noch ganz am Anfang. Bis auf ein erstes Fachwerkhaus lässt sich bisher nur erahnen, was hier einmal entstehen soll: ein Erlebnisdorf, welches Schulklassen und Besuchergruppen die Welt des Mittelalters zugänglich
macht. »Die letzten Stunden habe ich damit
zugebracht, mit einem Zieheisen Kiefern zu
schälen«, ruft Nina, als sie gemeinsam mit weiteren Freiwilligen unter der fachkundigen Anleitung von Tischlermeisterin Nadja mit einem
unhandlich anmutenden Werkzeug die Rinde
von einem frisch geschlagenen Baum zieht.
Ähnlich handfest geht es währenddessen
in Berlin-Kreuzberg zu, wo drei weitere Ketchum Pleon-Beraterinnen dabei helfen, auf
dem Gelände des Familienzentrums »Ritterburg« eine Sitzgelegenheit zu bauen. Das Familienzentrum »Ritterburg« bietet als Kinderfreizeithaus ein vielseitiges Programm für
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: KETCHUM PLEON
Kinder aus dem Kiez. Von Krabbelgruppe
über die Kita bis hin zu Deutschkursen ist die
»Ritterburg« eine feste Größe in Kreuzberg.
Koordiniert durch den Mehrgenerationenhaus Wassertor e. V. greifen Ellen Brinckmann, Carolin Kölling und Babette Müller
zu Säge, Hammer und Nagel, um eine Gartenbank um einen Baum herum zu zimmern.
Nach gut drei Stunden Arbeit ist die Bank fertig, das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Es sind viele kleine Beiträge, die die
PR-Agentur mit Sitz in der Friedrichstraße
an diesem Tag leistet, wie der stellvertretende
Standortleiter von Ketchum Pleon, Alexander
Brincker erläutert: »Für uns als Berliner Agentur ist es wichtig, soziale Einrichtungen in der
Stadt zu unterstützen. Der Freiwilligentag ist
eine ideale Möglichkeit, um selbst mit anzupacken. Der Paritätische Wohlfahrtsverband
leistet hervorragende Arbeit, und 2017 sind
wir bestimmt wieder mit dabei.« BENDIX HÜGELMANN
Eine Holzbank für die Nachbarschaft:
Aktion des MGH Wassertor
FOTO: KETCHUM PLEON
September / Oktober 2016
FAMILIEN
RUBRIK
Früh morgens, ganz spät und
am Wochenende
JUGENDHILFE
Modellprojekt MoKiS bringt Kindertagesbetreuung in den Haushalt der Eltern
E
ltern und Alleinerziehende mit außergewöhnlichen Arbeitszeiten sollen
künftig Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren können. Hierfür hat Familiensenatorin Sandra Scheeres den mobilen
Kinderbetreuungsservice MoKiS initiiert, der
am 14. September offiziell vorgestellt wurde.
MoKiS ist eine Erweiterung des bestehenden
Systems der ergänzenden Kindertagespflege.
In Berlin bieten die Kindertagesstätten,
Kindertagespflegepersonen und Horte in der
Regel Öffnungszeiten an, die zwischen 6 und
18 Uhr liegen. Für einige Eltern und Alleinerziehende reichen diese Regelbetreuungsangebote nicht aus, da ihre Arbeitszeit die Öffnungszeiten regelmäßig um mehr als eine
Stunde überschreitet. Mütter und Väter haben
in diesem Fall die Möglichkeit, neben dem regulären Betreuungsgutschein noch einen weiteren Gutschein für die Betreuung ihres Kindes/ihrer Kinder zu beantragen. Diesen »Gutschein für ergänzende Kindertagespflege«
können Eltern beim Jugendamt beantragen.
Für die Betreuung der Kinder ist dann eine
geschulte Betreuungsperson zuständig.
Das Konzept funktioniert wie folgt: Wenn
die Eltern früh morgens arbeiten gehen,
kommt eine Betreuerin oder ein Betreuer zu
ihnen nach Hause, weckt die Kinder, macht
ihnen Frühstück und bringt sie danach in die
Kita. Müssen die Eltern spät abends arbeiten,
holt die Betreuerin oder der Betreuer die Kinder von der Kita ab und versorgt sie, bis die
Eltern nach Hause kommen. Am Wochenende kommen die Betreuungspersonen in den
Haushalt und kümmern sich, während die Eltern arbeiten, um die Kinder.
Für diese Aufgabe werden kinderfreundliche Menschen ab 18 Jahren gesucht, beispielsweise Studierende, Seniorinnen, Hausfrauen
und Minijobber, die Zeit und Spaß daran haben, Kinder außerhalb der Regelöffnungszeiten von Kita und Hort zu betreuen. Die Vergütung der Betreuerinnen und Betreuer erfolgt über die Jugendämter des Bezirks, in
dem die Kinder leben. Für die Koordination,
Vermittlung und Akquise der Betreuerinnen
und Betreuer sind Mitarbeiterinnen der proFam gGmbH zuständig.
Beiträge auf dem Blog jugendhilfe-bewegt-berlin in den
vergangenen vier Wochen
· Inklusive Jugendarbeit
· »Die Versäulungen der Jugendhilfe
und der Schule auflösen«
· Barrierefreiheit für gehörlose
Kinder und Jugendliche im Kontext
Jugendnotdienst
· Children far away from home – ein
Berliner Projekt zur Unterbringung
von minderjährigen unbegleiteten
Flüchtlingen in Pflegefamilien
Alle Beiträge und noch viel mehr unter jugendhilfe-bewegt-berlin.de
Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
Wissenswertes
Mehr unter: www.mokis.berlin und www.profam.de
JUGENDHILFE
»Mich interessieren Lebensgeschichten, die berühren«
Fünf Fragen an Philipp Harpain, künstlerischer Leiter des GRIPS Theater
Bereits mit 14 Jahren hat Philipp Harpain Straßenmusik und Straßentheater gemacht, nach seiner
Ausbildung zum Theaterpädagogen in Ulm arbeitete er als Schauspieler und Theaterpädagoge am
Landestheater Neustrelitz, im Moks-Theater Bremen und Carrousel-Theater an der Parkaue, bevor er 2003 ans GRIPS wechselte. Hier baute er eine
theaterpädagogische Abteilung von insgesamt fünf
Mitarbeitenden auf und war verantwortlich für die
Entwicklung von Projekten mit Kindern und JuSeptember / Oktober 2016
gendlichen. Philipp Harpain ist für seine langjährige und vielschichtige Kampagnenarbeit für junge
Flüchtlinge wie »Hier geblieben!« und »SOS for Human Rights« bundesweit bekannt geworden. Seine
Projekte (unter anderem »Kinderkongress« und Jugendklub BANDA AGITA) wurden mehrfach ausgezeichnet. Die Fragen stellte Andreas Schulz.
Philipp, »Aus die Maus« hatte am 22. September im Podewil in der Klosterstraße
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Premiere, es ist deine Eröffnungsproduktion. Das Thema Obdachlosigkeit steht dabei im Mittelpunkt. Wie kam es dazu?
Philipp Harpain: Das war ein lang gehegter Herzenswunsch. Auf Obdachlosigkeit und Armut triffst du hier in Berlin
überall, es macht keinen Sinn, Kindern
dies nicht zumuten zu wollen oder es
vor Kindern zu verstecken. Dazu wollte
17
JUGENDHILFE
ich schon lange ein Kinderstück entwickeln, dank positiver Erfahrungen, die
ich mit Kindern gemacht habe, wenn
man ihnen Einblicke in die Lebenswelt Obdachloser gibt. Der Autor Georg Piller ist auch Kinder- und Jugend­
therapeut, er weiß sehr genau, was man
achtjährigen Kindern zumuten kann.
Die Schweizer Komikerin und Clownin
Nadja Sieger (»Ursus & Nadeschkin«)
dafür als Regisseurin fürs GRIPS zu
gewinnen, auch das habe ich mir gewünscht. Weißt du, was ein Clown,
ein Kind und eine Obdachlose gemeinsam haben? Nadja Sieger war das sofort klar – alle drei fallen aus dem Rahmen, sie ticken »anders«. Die Idee des
Stückes – eine obdachlose Frau kommt
auf die Bühne, weil sie behauptet, das
wäre ihr Zuhause – hat uns die Realität geliefert: Im Podewil, wo wir unsere Studiobühne haben, hat es tatsächlich mal eine obdachlose ältere Frau geschafft, mehrere Monate unbemerkt zu
übernachten. Ihr ist es gelungen, äußerlich unauffällig zu bleiben, und mit den
über 100 Mitarbeitern täglich ein- und
auszugehen. Nicht sie fiel auf, sondern
irgendwann ihre Tüten, die sie überall
verteilt hatte.
Hast du Absichten, das Thema Obdachlosigkeit weiter im Programm zu platzieren?
Philipp Harpain: Seit über 30 Jahren
sind immer wieder Obdachlose beispielsweise in Volker Ludwigs Stücken
ein Thema gewesen, egal, ob es sich
um Straßenkinder, Wohnungslose, Illegale, oder Geflüchtete, die auf der
Straße gelandet sind, handelt. So lange
das Thema zu unserer gesellschaftlichen Realität gehört, wird es auch immer wieder Thema in den Stücken des
GRIPS Theaters sein.
Du eröffnest die Spielzeit im großen Haus
am Hansaplatz im Oktober mit der Dramatisierung von Jürgen Todenhöfers Bericht »INSIDE IS«. Viele werden sich fragen, warum.
Warum gibst du dem Thema IS so ein großes
Forum?
Philipp Harpain: Der Autor und
GRIPS-Regisseur Yüskel Yolcu kam
mit dieser Idee auf uns zu. Ihn hatte Todenhöfers Bericht beeindruckt, denn er
fand darin Antworten auf Fragen, die
ihn beschäftigen. Es gibt dieses relativ
neue Phänomen, dass Jugendliche von
hier freiwillig für den IS in den Krieg
ziehen, Yüksel Yolcu wollte wissen: Was
wollen sie da verteidigen, um was geht
es ihnen, was finden sie da, was sie hier
nicht finden? Darüber hat er lange Ge18
Philipp Harpain
spräche mit Jürgen Todenhöfer geführt,
der zunächst große Widerstände hatte,
dass sein Bericht für die Bühne bearbeiten werden sollte. Letztendlich überzeugte Todenhöfer die Idee, dass Yüksel Yolcu mit dem GRIPS Theater auf
Basis seines Materials ein Jugendstück
entwickelt. Unter dieser Vorgabe hat
Todenhöfer die Rechte vergeben. Ich
möchte das GRIPS noch mehr öffnen
für brisante, aktuelle, auch unbequeme
Themen. In den Berliner Schulen war
schon vor zwei, drei Jahren zu spüren,
dass die Terror-Bilder des IS bei Jugendlichen schneller und dichter ankamen
als bei uns Erwachsenen. Sie lösten eine
diffuse Angst, ein Gefühl von Bedrohung aus, man konnte sehen, dass die
Jugendlichen begannen, sich für eine
Seite des Krieges zu entscheiden beziehungsweise Partei zu ergreifen.
Ins GRIPS kommen ja vor allem Berliner
Schulklassen, welche Reaktionen erwartest
du auf das IS-Stück?
Philipp Harpain: Muslimische Jugendliche sind Teil unserer Gesellschaft, aber
zunehmend durch die pauschalisierten
Werturteile gegenüber dem Islam ausgegrenzt, diskriminiert, als zweitklassig
deklassiert. Todenhöfer hat eine ganz
klare, aufgeschlossene Haltung zum Islam, ebenso klar ist seine Haltung gegenüber einer extremistischen Auslegung. Bei diesem Stück nehmen wir
hoffentlich alle auf eine Reise mit, bis
hin zum Kern des »Islamischen StaaPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: KATRIN KRAEMER
tes«. Der Themenkomplex Islam, Islamfeindlichkeit, Islamismus wird in
unseren theaterpädagogischen Angeboten rund um die Inszenierung einen großen Raum einnehmen, nach jeder Vorstellung bieten Expertinnen und
Experten Publikumsgespräche an.
Abschließende Frage: Was sind deine Wünsche, deine Absichten über die eine Spielzeit hinaus?
Philipp Harpain: Mich interessieren Lebensgeschichten, Alltagsgeschichten,
Geschichten, die berühren. Ich möchte
unser Publikum emotional erreichen,
nicht nur über den Kopf. Das, finde ich,
ist die große Stärke des GRIPS Theaters.
Am GRIPS haben wir viele Möglichkeiten, diese Geschichten aufzuspüren:
Unsere theaterpädagogische Abteilung
hat täglich in den Schulen Einblicke in
den Alltag von Kindern und Jugendlichen, wir sind breit vernetzt mit Expertinnen und Partnern aus dem sozialen,
pädagogischen und politischen Bereich.
In Kooperations-Formaten mit den
GRIPS Werken e. V. wie »Mensch, willkommen«, dem »KinderTheaterParlament«, »Recherchiert« und den Kinderund Jugendklubs öffnen wir die Bühne
direkt für unser Publikum.
Wissenswertes
Lesen Sie mehr auf der Internetseite des GRIPS Theaters:
www.grips-theater.de
September / Oktober 2016
HIV / AIDS
Ja, ich will … arbeiten!
Online-Spendenaktion für HIV-positive Menschen ohne Krankenversicherung
M
itten in Berlin leben Menschen, die HIV-positiv dia­
gnostiziert sind, aber aus
den unterschiedlichsten Gründen keine
Krankenversicherung haben. Diesen
Menschen ist der Zugang zu den lebensnotwendigen Medikamenten verwehrt,
die HIV in Schach halten könnten.
Die Perspektive A Plus, eine gemeinnützige GmbH der Berliner AidsHilfe e. V., möchte auf dieses Problem
aufmerksam machen und hat zu diesem
Zweck eine Online-Spendenaktion ins
Leben gerufen, die einen Arbeitsplatz
für einen nicht-versicherten, HIV-positiven Menschen schaffen soll. Dadurch
erhält dieser Mensch Zugang zur Krankenversicherung und zu den lebenserhaltenden Medikamenten der antiviralen Therapie. »Ja, ich will … arbeiten!«
wurde als Online-Spendenaktion auf
der Internet-Plattform Startnext.com
im Juli dieses Jahres mit Hilfe des Regierenden Bürgermeisters von Berlin,
Michael Müller, gestartet: www.startnext.com/jaichwillarbeiten
Jedes Unternehmen, jede Organisation und jede Person kann bei der
Problemlösung helfen, zum Beispiel in
Form eines konkreten Arbeitsplatzangebots oder durch die Vermittlung einer Arbeitsstelle. Die direkte finanzielle Unterstützung durch die Fundraising-Kampagne soll es dem Projekt
»Ja, ich will … arbeiten!« ermöglichen,
schon ab kommenden Herbst für einen
Der Regierende Bürgermeister Michael Müller ist Pate der Aktion.
Menschen Beschäftigung und Schutz
zu bieten.
Die Perspektive A Plus gGmbH
wurde im September 2015 gegründet, um Arbeitsplätze für HIV-positive
und/oder schwerbehinderte Menschen
auf dem ersten Arbeitsmarkt zu schaffen. Alle Bewerberinnen und Bewerber
für die neue Arbeitsstelle sind Hilfesuchende aus dem Projekt »Unversichert
mit HIV« der Berliner Aids-Hilfe e. V.,
FOTO: BERLINER AIDSHILFE E. V.
gefördert vom ViiV Healthcare Positive
Action Program.
Wissenswertes
Mehr über die Perspektive A Plus unter:
www.perspektive-a-plus.de
Bei Fragen und weiteren Informationswünschen wenden
Sie sich gerne an: Lothar Klein, Tel.: 030 23 92 33 51
Perspektive A Plus gGmbH, Lothar Klein – Geschäftsführer, Kurfürstenstraße 130, 10785 Berlin
E-Mail: [email protected]
KINDERTAGESSTÄTTEN
»Pina schaukelt – Was kleine Kinder brauchen«
Dokumentarfilm zeigt Lernen und Großwerden im Kindergarten
D
er Dokumentarfilm »Pina
schaukelt« beobachtet die
vier Kinder Pina, Luc, Juri
und Charlotte bei ihrem Krippenalltag im INA.KINDER.GARTEN in
der Dresdener Straße. Der Film begleitet sie ab einem Alter von zehn Monaten, bis sie zweieinhalb Jahre alt sind.
Der Film zeigt die Lernfähigkeit, Entdeckerfreude und Gestaltungslust, mit
der sich kleine Kinder auf ihren Weg
begeben. Bis auf wenige kurze Statements von Erzieherinnen, Leiterinnen
September / Oktober 2016
und Eltern sieht man geduldige, intensive Beobachtungen der Kleinst- bzw.
Kleinkinder, wie sie Freude, Glück,
oder Schmerz erleben, oft mit Lachen,
manchmal aber auch unter Tränen.
Beim Zuschauen nehmen wir Anteil an ihren Erfahrungen und Entwicklungsschritten. Ebenso nimmt der
Film die Haltung und das Verhalten
der Erzieherinnen Yildiz und Anne und
des Erziehers Robert in den Blick: wie
sie die Kinder begleiten, auch herausfordern, niemals gängeln, immer zugePARITÄTISCHER RUNDBRIEF
19
KINDERTAGESSTÄTTEN
RUBRIK
wandt und aufmerksam sind. So gelingt
es ihnen in beeindruckender Weise, die
Kinder auf ihrem Weg zu unterstützen – und dabei ein tiefes, stabiles Vertrauen aufzubauen.
Nun besteht die Möglichkeit, den
Dokumentarfilm »Pina schaukelt –
Was kleine Kinder brauchen« mit allen
Rechten für die Vorführung in Kitas,
Fachschulen und in Fortbildungen etc.
als DVD mit didaktischem Material
bei Frijus zu kaufen: www.frijus.de/frijus-dvd/pina-schaukelt-was-kleine-kinder-brauchen/
Wer den Film nur privat nutzen
möchte, kann die DVD mit (wenigen)
englischen Untertiteln direkt bei der
Filmemacherin Heide Breitel zum Preis
von 29 Euro, zuzuglich 4,50 Euro Versand bestellen: www.heide-breitel-film.
eu/HBF/index.html
Wissenswertes
Pina schaukelt – Was kleine Kinder brauchen
Ein Dokumentarfilm von Heide Breitel – Deutschland
2016 – Laufzeit 88 Minuten.
KRANKENHÄUSER
Neuer Chefarzt am
Jüdischen Krankenhaus Berlin
Dr. med. Saleem Hefni vom Kuratorium ernannt
Dr. med. Saleem Hefni
D
as Kuratorium der Stiftung Jüdisches Krankenhaus Berlin
hat in seiner Sitzung am 21.
September 2016 Dr. med. Saleem Hefni
zum Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Viszeralchirurgie am Jüdischen Krankenhaus Berlin ernannt.
Dr. Hefni ist Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie und war zum 1. November 2012 an
das Jüdische Krankenhaus Berlin gewechselt. Zunächst war er als Leitender
Oberarzt und ständiger Chefarztvertreter tätig, zuletzt leitete er die Klinik für
Orthopädie, Unfallchirurgie und Vis20
FOTO: JÜDISCHES KRANKENHAUS BERLIN
zeralchirurgie kommissarisch. Seine Erfahrung als mehrjähriger leitender Mitarbeiter des Jüdischen Krankenhauses
Berlin und seine hervorragende medizinische Qualifikation waren maßgeblich für die Ernennung Dr. Hefnis zum
neuen Chefarzt der chirurgischen Klinik. Das medizinische Leistungsspektrum der Klinik wird unter seiner Leitung schwerpunktmäßig fortentwickelt.
Das Jüdische Krankenhaus Berlin
ist eines der acht Berliner Notfallkrankenhäuser in der Region Mitte und die
chirurgische Klinik hat einen bedeutenden Anteil an der qualitativ hohen
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
medizinischen und pflegerischen Versorgung von (Notfall-)Patienten. Das
operative Spektrum erstreckt sich auf
Eingriffe sowohl im Bereich der Allgemein- und Viszeralchirurgie als auch
im Bereich der Unfall-, Wiederherstellungs- und orthopädischen Chirurgie,
der Endoprothetik der großen und kleinen Gelenke, der Fuß- und Hand-Chirurgie sowie der Sportmedizin.
Wissenswertes
Mehr über die Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und
Viszeralchirurgie am Jüdischen Krankenhaus Berlin erfahren Sie unter www.juedisches-krankenhaus.de/
kliniken-und-medizinische-zentren/.
September / Oktober 2016
KULTUR
»Macht hoch die Tür, die Tor macht weit«
Adventsbasar der Albert Schweitzer Stiftung am 26. November
Stockbrotbacken beim Adventsbasar
V
FOTO: ALBERT SCHWEITZER STIFTUNG
orweihnachtliche Stimmung verbreitet sich am 26.
November 2016 von 15 bis 18:30 Uhr beim diesjährigen Adventsbasar auf dem Gelände der Albert
Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen in Berlin-Blankenburg. Unter dem Motto »Macht hoch die Tür, das Tor
macht weit« lädt die Stiftung dazu ein, durch die festlich geschmückte Anlage zu flanieren und sich von den weihnachtlich verzierten Marktständen und den stimmungsvollen Aufführungen verzaubern zu lassen.
Auch in diesem Jahr sind die Nutzerinnen und Nutzer der
Stiftung wieder an den Vorbereitungen und der Auswahl an
Attraktionen beteiligt. Geschäftsführer Jörg Schwarzer sagt
dazu: »Wieder steht das Motto ganz im Zeichen unserer Leitkonzeption ‚Lebensqualität für Alle‘. Wir möchten unsere Türen und Tore für alle Menschen weit öffnen, damit sich jeder an dem festlichen Adventsbasar erfreuen kann. Ich freue
mich schon auf den bunten Trubel und die vielen Gäste unseres Festes.«
Wie bei allen Stiftungsfesten können Besucherinnen
und Besucher bei zahlreichen Mitmach-Aktionen selbst aktiv werden: Sei es Eisstockschießen, ein gemeinsamer Lichtertanz oder Stockbrotbacken – bei dieser Auswahl kommt
keine Langeweile auf. Für leuchtende Kinderaugen sorgt ein
Kinderkarussell. Auch der festlich beleuchtete Streichelzoo ist
eine Hauptattraktion bei den kleinen Besuchern und natürlich darf der Stelzenmann nicht fehlen.
An den zahlreichen Marktständen lässt es sich auch in
diesem Jahr herrlich nach individuellen Geschenken für die
September / Oktober 2016
Liebsten stöbern, sei es Selbstgestricktes, Kerzen, Teemischungen oder Weihnachtsdekorationen. Eine große Feuertonne spendet Wärme und eine heimelige Atmosphäre.
Das Unterhaltungsprogramm steht ganz im Zeichen der
Adventszeit. Der Stiftungschor »Alberts fröhliche Stimmen«
wird zusammen mit Kindern der Kita »Spatzenburg« stimmungsvolle Weihnachtslieder darbieten, ebenso wie das Bläserensemble »Hauptstadtblech«.
Adventsbasar »Macht hoch die Tür, die Tor macht weit«
26. November 2015, 15 bis 18:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen
Bahnhofstraße 32
13129 Berlin
Der Eintritt ist frei. Das Gelände der Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen befindet sich in Pankow unmittelbar am S-Bahnhof Blankenburg. Bitte nutzen Sie nach
Möglichkeit die öffentlichen Verkehrsmittel, da Parkplätze
nur in begrenzter Anzahl vorhanden sind.
Wissenswertes
Mehr zur Albert Schweitzer Stiftung – Wohnen & Betreuen unter: www.ass-berlin.org
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
21
KULTUR
Raben auf Irrwegen
Projektwoche mit Willkommensklasse
Als die Raben noch bunt waren: Eindruck der Projektwoche
FOTO: SUSANNE PLÖGER
Es war einmal eine Zeit, als die Raben noch bunt waren.
Sie lebten an ihren Lieblingsplätzen, die roten Raben liebten das Feuer,
die blauen Raben das Wasser, die gelben Raben die Sonne
und die grünen Raben die Bäume. Sie waren glücklich und zufrieden
und schenkten sich gegenseitig die Musik.
I
m Jugendzentrum VD13 trafen sich unter der Leitung
von Prof. Johanna Kaiser von Montag, 11. Juli, bis Freitag, 15. Juli 2016, täglich Kinder der Willkommensklasse
der Werbellinsee-Grundschule mit den Bunten Zellen aus
dem Theater der Erfahrungen. Unterstützt wurden sie von
Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Disziplinen,
um sich anhand einer Geschichte um Raben – die Ressourcen,
Erfahrungen und Vorlieben der Akteur fordernd – auf Entdeckungsreise zu begeben. Dabei sollten unterschiedliche künstlerische Mittel mehrere Zugänge zu der Geschichte eröffnen.
Nach ersten Kennenlern-Runden standen Theater, Musik,
Rhythmus, Kostümbildnerei, Puppenspiel und Jonglieren auf
dem Programm. Neben der Arbeit mit Sprache sollten nonverbale Ausdrucksformen gefunden werden. Mit der Vielfalt
der Disziplinen war es auch möglich, den individuellen Begabungen und Bedürfnissen – vor allem der Kinder – gerecht zu
werden. Denn es kamen nicht nur Alt und Jung zusammen,
sondern auch Menschen aus unterschiedlichen Ländern, mit
verschiedenen Sprachen und vielfältigen Erfahrungen. So trafen Geschichten aus Syrien, Persien, Afghanistan, Ägypten,
Italien und Rumänien auf Geschichten aus Deutschland.
Natürlich gab es viele kleine Pausen und täglich ein gemeinsames Essen, bei denen sich alle näher kennenlernen
22
konnten. Ein Höhepunkt der Projektwoche war der gemeinsame Besuch der Gärten der Welt in Marzahn, wobei viele
besondere Momente entstanden. Beim Unwetter rückten alle
zusammen, um Schutz vor Regen und Hagel zu finden – für
einige Kinder eine ungewohnte Naturerscheinung. Arabische
Schriftzeichen aus dem Koran an einer Wand des orientalischen Gartens wurden von einem Mädchen erklärt. Der Irrgarten stellte eine Herausforderung für die Älteren und ein
Leichtes für die Kinder dar. Eine willkommene Gelegenheit
für die Kinder, den Alten den Weg zu weisen.
Am Ende der Woche stand eine Präsentation von Alt
und Jung vor Kindern und Pädagoginnen und Pädagogen
der Werbellinsee-Grundschule und den Eltern der Willkommensklasse im VD13. Durch die Geschichte um die sich streitenden Raben, die einen Weg zur Versöhnung finden, führte
eine Erzählerin. Die Inszenierung war getragen von den unterschiedlichen Begabungen der Spielenden: Es gab Tanzund Gesangseinlagen in Arabisch und Farsi, Trommelsoli,
Jonglage und Dialogszenen. Mit Begeisterung hatten die Akteurinnen und Aktuere bereits am Montag mit der Gestaltung
ihrer Kostüme begonnen. Im Laufe der Woche kamen dann
immer mehr Ideen und Requisiten hinzu, bis am Ende ein farbenfrohes Bühnenbild entstanden war.
Einen Abschluss fand die Woche dann bei einem gemeinsamen Mittagessen im Garten des Jugendzentrums, an dessen Rande die letzten Interviews mit Kindern, Künstlerinnen,
Pädagogen und Bunten Zellen geführt wurden. Die gesamte
Woche wurde filmisch begleitet. Bis Ende des Jahres wird der
Film fertig sein und kann als DVD im Theater der Erfahrungen angefordert werden. FRANK SCHÜLER
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
September / Oktober 2016
KULTUR
RUBRIK
Kultur im Paritätischen Berlin
Nehmen Sie teil und gestalten Sie mit im Arbeitskreis Kultur!
D
er Arbeitskreis Kultur trifft sich viermal jährlich, jedes Mal an einem anderen Ort. Jeweils ein Mitglied
aus dem Arbeitskreis Kultur lädt ein und stellt seine
Einrichtung vor. Ein Gast von außen spricht zu einem Thema
aus dem weiten Feld der Kultur oder Kulturförderung. Wir
wollen uns austauschen und gegenseitig stärken.
Das nächste Treffen findet am Dienstag, den 6. Dezember, 15 bis 17 Uhr im Theater der Erfahrungen, Vorarlberger Damm 1, Ecke Rubensstraße in 12157 Berlin, S-Bahnhof
Friedenau, statt.
Interessierte aus Paritätischen Mitgliedsorganisationen
sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen. Wolfgang Kaldenhoff, VIA Verbund für Integrative Angebote Berlin gGmbH, [email protected], Telefon 030 44 35 4-854,
leitet die Gruppe. Beim Paritätischen Berlin ist Ihre Ansprechpartnerin Rita Schmid, [email protected], Telefon 030 860 01-183. Beide stehen auch gern für Rückfragen
zur Verfügung. Wir bitten Sie um kurze Anmeldung an eine
der beiden Adressen. Dann nehmen wir Sie in den Verteiler
auf und Sie erhalten eine Einladung zugeschickt.
Kulturelle Angebote Paritätischer Mitglieds­
organisationen online und per Newsletter
Die Kultur unter Paritätischem Dach präsentiert sich zu
zahlreichen Anlässen in all ihrer Vielfalt. Mehr zu aktuellen Kulturangeboten erfahren Interessierte über unseren Kultur-Newsletter, der am ersten Freitag des Monats verschickt
wird. Abonnieren Sie den Newsletter unter paritaet-berlin.de/
kultur/kultur-newsletter.html oder über den Button auf unserer Startseite paritaet-berlin.de.
Aktuelle Kulturangebote unserer Mitglieder finden Sie im
Kulturkalender unter paritaet-berlin.de/kultur/kulturelle-veranstaltungen.html. Als Mitglied im Arbeitskreis können Sie
Ihre Veranstaltungen direkt über eine Eingabemaske dort ankündigen.
Ihr kultureller Beitrag im Rundbrief
Und immer freuen wir uns über Ihren Beitrag im Paritätischen Rundbrief, der zweimonatlich erscheint. Für den nächs-
»Traumlabor« – Tanzperformance des Theater Strahl
FOTO: JÖRG METZNER
ten Rundbrief 11-12/2016 ist der Einsendeschluss von Beiträgen und Fotos der 11. November 2016. Ihre Beiträge mit freigegebenen Fotos und Angabe der Bildquelle schicken Sie an
[email protected] oder [email protected].
Fotos unserer Mitglieder für unsere Öffentlichkeitsarbeit
Bitte nehmen Sie den Paritätischen Wohlfahrtsverband in Ihre Einverständniserklärung auf
»Ein Bild sagt mehr als tausend Worte«, dieser nicht
ganz neue Satz trifft auch auf die Öffentlichkeitsabeit des Paritätischen Wohlfahrtsverbands zu. Die
Fotos unserer Mitgliedsorganisationen illustrieren
unsere Beiträge auf der Website, in sozialen Medien, in Themenheften und in unserem Geschäftsbericht. Ihre Fotos machen Ihre Arbeit sichtbar und
verständlich – und damit auch unsere Aufgabe als
Verband.
Daher fragen wir vom Team der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit immer wieder bei unseren Mitglieds­
organisationen an und erhalten wunderschöne
Bilder in hoher Qualität. Dafür sagen wir herzlich
Danke! Ein wichtiger Punkt bei unserer Nachfrage
ist die Klärung der Bild­rechte. Da dieses Thema sehr
September / Oktober 2016
aufwändig und auch rechtlich kompliziert ist, möchten
wir Sie bitten, uns als Dachverband immer in Ihre Regelung der Einverständniserklärungen aufzunehmen.
So können Sie uns Fotos rechtlich problemlos zur Veröffentlichung zur Verfügung stellen. Eine beispielhafte
Formulierung wäre:
Wir freuen uns auch in Zukunft immer über die
Bilder aus Ihrem Arbeitsalltag und von besonderen Anlässen. Selbstverständlich freuen wir uns,
unabhängig von konkreten Anlässen und Anfragen
unsererseits immer über aussagekräftige Bilder in
Druckqualität.
„Herr/Frau ist einverstanden, dass die von ihr/ihm am in/beim fotografierten Aufnahmen vom
Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin e. V. in Paritätischen Publikationen, in der Presse oder/und im Internet
veröffentlicht werden.“
Bitte wenden Sie sich bei Fragen zu Fotorechten
oder zu Bildveröffentlichungen gern an:
Petra Engel
Tel:. 030 86 001-107,
E-Mail: [email protected] oder
Volker Berg
Tel:. 030 86 001-183/107
E-Mail: [email protected]
Gerne stellen wir Ihnen unseren Vordruck für die Einverständniserklärung zur Verfügung.
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
23
KULTUR
Rückblick auf die Parieté-Gala
Bildunterschrift
K
unst ist Vielfalt – doch inklusive Kunst ist Vielfalt in einer
ganz anderen, eigenen Form.
Auf welch hohem Niveau dies in Berlin geschieht, präsentierte die 2. Parieté
Gala eindrucksvoll auf dem Pfefferberg.
Zu dem außergewöhnlichen Ereignis
hatte der VIA Unternehmensverbund
24
FOTO: YAN REVAZOV
und der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin eingeladen. Schirmherr der
Veranstaltung war der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus
Wowereit. Er eröffnete die Gala unter
anderem mit den Worten: »Wir haben
schon vieles erreicht – aber Inklusion ist
und bleibt eine große Aufgabe. Sie je-
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
doch haben schon einmal richtig entschieden, denn die Parieté-Gala ist eine
europaweit einmalige Veranstaltung.«
Durch den Abend führte gekonnt die
Moderatorin Mara Bergmann und mit
viel Witz Mirco Kuball.
Was geboten wurde, war wie bereits
im vergangenen Jahr eine gelungene
September / Oktober 2016
KULTUR
FOTOS: YAN RAVAZOV
Inklusions-Theater in seiner schönsten Form
Mischung aus Artistik, Tanz, Schauspiel und Musik, dargeboten von rund
60 Künstlerinnen und Künstlern. Mit
den Darbietungen wurde die Veranstaltung dem Untertitel der Gala »Inklusions-Theater in seiner schönsten Form«
vollauf gerecht. Man darf sich schon
jetzt auf die 3. Parieté-Gala im kom-
September / Oktober 2016
menden Jahr freuen. Es gab aber auch
einen Wermutstropfen:
Mit einem Ticketpreis von 98 Euro
sind die Karten für viele Menschen in
der Stadt schlichtweg unerschwinglich. So schön die Pfefferberg-Location
und das Theater auch ist, ein größeres
Theater mit mehr Platz für Zuschauer,
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
würde vielleicht dazu beitragen, im
kommenden Jahr den Eintrittspreis zu
reduzieren. Dann könnten auch weitaus
mehr Menschen sich an der tollen Gala
erfreuen.
DOMINIK PETER
DOMINIK PETER IST VORSITZENDER DES BERLINER
BEHINDERTENVERBANDS E. V. UND VORSTANDSMITGLIED
DES PARITÄTISCHEN WOHLFAHRTSVERBANDS BERLIN
25
SCHWERPUNKT: ALLE(S) UNTER EINEM DACH –
MEHRGENERATIONENHÄUSER IN BERLIN
Mehrgenerationenhäuser bereichern Berlin
Stellungnahme von Paritätischem Wohlfahrtsverband und dem Verband für sozial-kulturelle Arbeit
Verschiedene Generationen und Kulturen unter einem Dach
W
ir brauchen sie, die Mehrgenerationenhäuser. Denn
wo, wenn nicht in Berlin, leben so viele unterschiedliche Generationen, Nationen und Kulturen auf engem Raum?
Mehrgenerationenhäuser (MGH)
reagieren flexibel auf die unterschiedlichen Bedarfe in den Kommunen. Sie
erfassen, was genau eine Kommune, ein
Bezirk braucht, und haben ein Gespür
für die jeweils spezifische Prägung und
richten ihre Aktivitäten danach aus. Es
kann keine Patentrezepte geben, schon
gar nicht für eine Stadt wie Berlin. Eine
Vielzahl an Mehrgenerationenhäusern
ist notwendig, um die Bezirke und damit alle Bürgerinnen und Bürger optimal zu unterstützen.
Jedes Mehrgenerationenhaus ist ein
bisschen anders und jedes von ihnen erfüllt individuell das, was im Umfeld gebraucht wird. Sie sind sozialraumorientiert ausgerichtet.
Die Häuser sind offen für alle Nachbarinnen und Nachbarn sowie deren
Familien, die Interesse am Haus haben
und Zugang zu Hilfe- und Unterstützungsangeboten suchen. So fungieren
die Berliner Mehrgenerationenhäuser
mit ihrer Öffnung in den Stadtteil als
Brücken zwischen den Menschen und
sozialen Hilfenetzen.
Das Bundesprogramm Mehrgenerationenhäuser soll Kommunen unterstützen, die Herausforderungen des de26
FOTO: MITTELHOF E. V.
mografischen Wandels zu bewältigen,
die soziale Infrastruktur zu sichern und
kurzfristig anstehende Aufgaben, wie
zum Beispiel die Flüchtlingsintegration,
zu bewältigen. Ab 2017 wird das Bundesprogramm angepasst. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend (BMFSFJ) setzt die bisherige
Förderung mit neuer inhaltlicher Fokussierung fort. Dafür stehen jährlich rund
14 Millionen Euro zur Verfügung. Das
Interessensbekundungsverfahren ist gerade abgeschlossen, die neue Förderung
soll bis 2020 laufen.
Inhaltliche Schwerpunkte im neuen
Bundesprogramm werden erneut Demografie als obligatorischer Schwerpunkt und die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund
und Fluchtgeschichte als fakultativer Schwerpunkt sein. Die Arbeit der
Mehrgenerationenhäuser verfolgt drei
Querschnittsziele:
1. Generationenübergreifende Arbeit
Hauptanliegen der Arbeit ist die Verknüpfung und das soziale Miteinander zwischen den Generationen. Dieses prägt die Angebote der MGH insgesamt.
2. Sozialraumorientierung
Die MGH strahlen mit ihrer Arbeit in
den Sozialraum aus, sie gestalten den
Sozialraum im Sinne seiner Bewohnerinnen und Bewohner und pflegen KoPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
operationen mit allen erforderlichen
Partnern.
3. Einbindung von freiwilligem En­
gagement
Die MGH stärken das freiwillige Engagement durch hauptamtlich Tätige,
welche freiwillig Engagierte gewinnen,
unterstützen und begleiten.
Es wird Zeit, einmal aufzuzeigen, was
Mehrgenerationenhäuser leisten und
welche Kompetenzen sie haben.
1. Hochwertige und bedarfsge­
rechte Aktivitäten durch Veranke­
rung im Sozialraum
MGH können schnell reagieren. Sie
sind im Sozialraum vernetzt und verankert. Niedrigschwelligkeit und Zentralität der Angebote zeichnen sie aus,
sie erreichen unterschiedliche Bevölkerungsgruppen in der Nachbarschaft.
MGH arbeiten wertschätzend und präventiv. Die neue Schwerpunktsetzung
auf Sozialraumorientierung führt zu einer Stärkung der Kooperationen im Sozialraum, die notwendig sind, damit
MGH qualitativ hochwertige und bedarfsgerechte Aktivitäten für alle Generationen entwickeln und Erfahrungen
und Ressourcen der eigenen Arbeit teilen können.
Um die kommunale Verankerung
der Mehrgenerationenhäuser im neuen
Programm zu stärken, ist neben der
September / Oktober 2016
SCHWERPUNKT: ALLE(S) UNTER EINEM DACH –
MEHRGENERATIONENHÄUSER IN BERLIN
Finanzierung von Kommune, Landkreis und/oder Land künftig auch ein
Beschluss der kommunalen Vertretungskörperschaft erforderlich. Dieser Beschluss soll konzeptionelle Überlegungen dazu beinhalten, wie das
Mehrgenerationenhaus in die kommunalen Planungen zur Bewältigung des
demografischen Wandels einbezogen
werden kann.
Dies ist begrüßenswert, denn Mehrgenerationenhäuser sind nicht nur ein
Zusatzangebot von Nachbarschaftshäusern und Stadtteilzentren. Sie haben
ein eigenes Profil und erreichen eigene
Zielgruppen.
2. Vorreiter für das Miteinander
und Füreinander der Generationen
und Kulturen
Mit der Schwerpunktsetzung auf das
Miteinander verschiedener Generationen setzen MGH in der Nachbarschaftsarbeit eigene Akzente.
Häufig wurden MGH aus anderen
Einrichtungen heraus entwickelt, die
sich vorher nur an eine Altersgruppe –
zum Beispiel Kitas oder Senioreneinrichtungen – richteten. Mit der Etab-
lierung von Mehrgenerationenhäusern
werden neue Zielgruppen erreicht, die
sich vorher nicht angesprochen gefühlt
haben. Diese Einbindung öffnet bestehende Einrichtungen für alle Menschen
in der Nachbarschaft.
Mehrgenerationenhäusern gelingt
es, die verschiedenen Generationen einzubinden und in sehr positiver Weise in
Kontakt zu bringen. Menschen engagieren sich füreinander – für Menschen
anderer Lebensalter. Diese vielzähligen
und vielfältigen Begegnungen wie auch
gezielte gemeinsame Projekte von Menschen verschiedener Lebensalter gehören zum Alltag der Berliner Mehrgenerationenhäuser. Damit sind sie Vorreiter
für eine neue gesellschaftliche Perspektive, in der die Generationen sich füreinander engagieren und der Generationenvertrag mit einem neuen Inhalt verknüpft werden kann.
Mehrgenerationenhäuser vermitteln
ihre positiven Erfahrungen im Rahmen
von Fachveranstaltungen an andere
Einrichtungen wie Stadtteil- oder Familienzentren, sodass diese fachlichen
Impulse in der Praxis immer mehr präsent sind. In Berlin ist es wichtig, Zu-
gänge zu und für Menschen mit Migrationshintergrund zu schaffen, aber auch
Menschen in unterschiedlichen sozialen
Kontexten miteinander in Kontakt zu
bringen. Mehrgenerationenhäuser sind
interkulturell offen; sie sind Orte der
Begegnung und des Lernens für Menschen aller Altersgruppen, gleich welcher Herkunft. Die Häuser haben es
sich zur besonderen Aufgabe gemacht,
individuelle Kompetenzen und Ressourcen der Menschen zu stärken und
sie in ihren Bildungswegen und Fähigkeiten zu unterstützen. Durch das gegenseitige Engagement füreinander,
nicht nur von Menschen verschiedener
Lebensalter, sondern auch verschiedener Biografien und sozialer sowie kultureller Herkunft, wird nicht nur die
gesellschaftliche Teilhabe jedes Einzelnen gestärkt, sondern auch der soziale
Zusammenhalt vor Ort. Mehrgenerationenhäuser sind also unersetzbar in unserer Berliner Soziallandschaft!
ANNE JEGLINSKI,
PARITÄTISCHER WOHLFAHRTSVERBAND LV BERLIN,
LEITERIN DER GESCHÄFTSSTELLE BEZIRKE
BARBARA REHBEHN,
VERBAND FÜR SOZIAL-KULTURELLE ARBEIT E. V.,
GESCHÄFTSFÜHRERIN
Öffentliches Wohnzimmer, Kieztreff und grüne Oase
Ein Besuch im Mehrgenerationenhaus Reinickendorf
E
in wenig abseits der lauten und verkehrsreichen Scharnweberstraße betritt man eine kleine Oase: das Gelände
des Mehrgenerationenhauses Reinickendorf der Albatros gGmbH. Einstöckige, rote Bungalows, umgeben von einer großen Hecke, dazwischen Sandkästen und Spielgeräte.
»Familienzentrum« steht auf dem einen Haus, »Interkultureller Mädchentreff« auf dem anderen. Zum Büro des Leiters Richard Palm geht es durch einen offenen und großzügigen Raum, in dem sich eine Gruppe junger Mädchen, über einen Laptop gebeugt, unterhält. Durch das Fenster blickt man
auf fünf ältere Damen, die im Takt einen Gymnastikstab in
der Luft schwingen und Bewegungsübungen machen. »Die
Idee ist, dass die Älteren und die Jüngeren sich hier begegnen, dass alle das Mehrgenerationenhaus nutzen können – und
während und zwischen den Angeboten miteinander in Kontakt kommen«, erklärt Richard Palm und bringt damit ein
Grundprinzip von Mehrgenerationenhäusern auf den Punkt.
In Reinickendorf hat das Haus außerdem eine wichtige soziale Funktion für den nachbarschaftlichen Zusammenhalt.
Die multiethnisch geprägte Region in der Einflugschneise des
Flughafens Tegel liegt im Sozialstrukturatlas auf den hinteren
Plätzen, die Wohnungen sind eng und günstig – wer es sich
leisten kann, zieht weg.
Hilfesysteme erreichen die Menschen nicht genug
Seit 2007 gibt es das Mehrgenerationenhaus, und von Anfang
an wurde es gut genutzt. »Uns ging es darum, die Menschen
September / Oktober 2016
Willkommenskultur im Kiez fördern
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: NINA PERETZ
27
SCHWERPUNKT: ALLE(S) UNTER EINEM DACH –
MEHRGENERATIONENHÄUSER IN BERLIN
in der Nachbarschaft zu gewinnen«, berichtet Palm von der
Anfangszeit. Dafür brauchte man kein ausgeklügeltes Kurssystem mit anspruchsvollen Bildungsangeboten, sondern einfach einen angenehmen Ort der Begegnung und Menschen,
die andere Menschen gewinnen konnten. Geholfen hat, dass
von Anfang an Integrationslotsinnen und -lotsen aktiv waren
und die Menschen in ihrer jeweiligen Muttersprache ansprechen und begleiten konnten. »Wir brauchten in Reinickendorf
eine Schnittstelle zwischen Behörden und dem ‚echten Leben‘.
Es gibt viele Hilfesysteme, deren Schwelle aber oft zu hoch ist,
die von den Menschen nur genutzt werden, wenn sie begleitet werden«, erklärt Palm. Damit war der Anfang geschafft,
nach und nach kamen sowohl Angebote als auch mehr Menschen dazu.
Man habe in der Anfangszeit schnell gemerkt, dass die
Vermittlung in Arbeit ein wichtiges Thema war – und mit
dem Angebot »Neue Wege in Arbeit« reagiert. »Mit der Methode des Vermittlungscoaching setzten wir an den Stärken
und Interessen der Menschen an statt an den Defiziten und
konnten zum Beispiel Menschen unterstützen, die noch nie in
Arbeit waren. Familienunterstützende Maßnahmen und Sozialberatung waren ein fester Bestandteil des Projekts.«
Chancen erkennen und sie den Menschen aufzeigen – in
dieser einfachen Formel liegt ein Prinzip des Mehrgenerationenhauses Reinickendorf und seines Trägers, der Albatros
gGmbH. Das hat von Anfang an gut funktioniert, vor allem
durch die Integrationslotsen wurden die Leute in der Nachbarschaft schnell auf die Angebote aufmerksam.
Unverzichtbare Angebote für die Nachbarschaft
Inzwischen ist das Mehrgenerationenhaus nicht mehr aus dem
Kiez wegzudenken – Menschen aus 20 bis 25 verschiedenen
Nationen nutzen mittlerweile regelmäßig die verschiedensten Angebote, von der Kita, den Sprechstunden des Kinderund Jugendgesundheitsdienstes, des Bürgeramtes, der Kreativ­
gruppe für Mädchen über Frauengruppen, dem Spendentele-
fon der Willkommensinitiative bis zur Seniorensportgruppe
und der Initiative zu gemeinschaftlichem Wohnen. Richard
Palm erinnert sich noch gut an die Zeit, als die erste Phase des
Aktionsprogramms Mehrgenerationenhäuser des Bundesfamilienministeriums startete. Damals habe es viel mediale Aufmerksamkeit gegeben, die teilnehmenden Häuser seien geradezu prominent gewesen. Delegationen aus unterschiedlichen
Ländern kamen, um sich das Konzept in Deutschland anzuschauen. »Der demografische Wandel ist in vielen Ländern
eine große Herausforderung«, sagt Palm. »In Berlin sind Mehrgenerationenhäuser nicht mehr wegzudenken, in Kleinstädten
oder auf dem Land sind sie völlig unverzichtbar. Sie bündeln
sämtliche vorhandenen Angebote unter einem Dach.«
Die Mehrgenerationenhäuser haben den Charakter eines
offenen Wohnzimmers für die Nachbarschaft. »Der Offene
Treff«, heißt es im Konzept, »ist das Herzstück jedes Mehrgenerationenhauses: Er bietet Menschen aller Altersgruppen
den Raum und die Möglichkeit, sich unkompliziert und ungezwungen zu begegnen.« Meist erfüllt ein Café mit günstigen Preisen diese Voraussetzung. Viele der 500 an der ersten
Programmphase beteiligten Häuser nutzten dafür die finanzielle Förderung, die damals noch vollständig vom Bund kam.
Mit Beginn des Aktionsprogramms II wurden die Kommunen stärker in die Pflicht genommen und stellten 10.000 EUR
der 40.000 EUR Förderung pro Jahr – in Geld oder geldwerten Leistungen. In der dritten Programmphase ab 2017 ist
man jetzt bemüht, auch die Länder stärker einzubinden.
Bundesweit vernetzt und eingebunden
»Wichtig ist für uns als Mehrgenerationenhaus auch, dass wir
durch das Programm Teil eines bundesweiten Netzwerks sind,
das sich ständig weiter entwickelt«, sagt Palm, der selbst Mitglied im Sprecherrat des Bundesnetzwerks der Mehrgenerationenhäuser ist. Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass mit
einer Corporate Identity, also einheitlichen Logos und Gestaltungselementen, aber auch mit der inhaltlichen Arbeit in
Fit bleiben im Alter: Bewegungsangebot für Seniorinnen
28
FOTO: NINA PERETZ
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
September / Oktober 2016
SCHWERPUNKT: ALLE(S) UNTER EINEM DACH –
RUBRIK
MEHRGENERATIONENHÄUSER IN BERLIN
derung«, erklärt Richard Palm. Das sei darauf zurückzuführen, dass ein Mehrgenerationenhaus immer auf einer bereits
bestehenden Einrichtung basiert, also bereits eine Infrastruktur und ein Netzwerk vorhanden sind. Viele haben in der ersten Phase einen Teil der Förderung für eine Personalstelle eingesetzt, beispielsweise für eine Ehrenamtskoordination. Eine
Investition, die sich lohnt, betont Palm: »Diese eine Person
schafft es oft, viele Ehrenamtliche an das Haus zu binden. Sie
hat den Finger direkt am Puls der Menschen und weiß, was
vor Ort gebraucht wird. So werden in den Mehrgenerationenhäusern Angebote gestrickt, die genau den Bedürfnissen der
Menschen, vom Neugeborenen bis zum alten Menschen, entsprechen und die beispielgebend für andere sind.«
Richard Palm
FOTO: ANNE JEGLINSKI
den Schwerpunkten und von einer zentralen Serviceagentur
begleitet eine »Marke Mehrgenerationenhäuser« geschaffen
wurde. Die Mehrgenerationenhäuser wurden ermuntert, die
mediale Aufmerksamkeit des Programms durch prominente
Patinnen und Paten und die gezielte Ansprache der Bundestagsabgeordneten vor Ort zu stärken. Das ist gut gelungen,
nicht zuletzt bezeugt auch die Weiterführung des Programms
seinen Erfolg. »Die Arbeit der Mehrgenerationenhäuser ist
quer durch alle Fraktionen des Deutschen Bundestages und
auch bei den Kommunen anerkannt. Das stärkt die Häuser in
ihren Angeboten zur Gestaltung der gesellschaftspolitischen
Aufgaben vor Ort, die sie oft, wie auch in Reinickendorf, zusammen mit den Kommunen entwickeln«, so Palm.
»Die Mehrgenerationenhäuser machen in der Fläche ganz
viel möglich, und das mit einer unheimlich kleinen Basisför-
Ein neuer Blick aufs Ehrenamt
Zu Beginn sei es in Reinickendorf eine Herausforderung gewesen, ausreichend Ehrenamtliche für die vielen Aufgaben zu
finden. Das habe sich aber verändert, als vier Flüchtlingsunterkünfte in der direkten Umgebung errichtet worden seien
und das Mehrgenerationenhaus die Zentrale der Initiative
»Willkommen in Reinickendorf« bildete. »Dadurch ist ein
starkes Bewusstsein für die Bedeutung von Engagement entstanden«, so Palm.
Was die Verwaltung betrifft, bestehe im Land Berlin auf
jeden Fall noch Handlungsbedarf, konstatiert Palm. So habe
zum Beispiel Brandenburg eine Servicestelle für die Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburger Mehrgenerationenhäuser eingerichtet, um die Infrastruktur des Programms voranzubringen. »So etwas fehlt in Berlin noch. Wir wünschen
uns, dass das Land stärker einsteigt, denn schließlich sind die
Mehrgenerationenhäuser ein ganz wichtiger Knotenpunkt in
der Demografiestrategie.«
Ende September 2016 feiert das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser sein zehnjähriges Bestehen. Richard
Palms Wunsch zum Jubiläum? »Ich wünsche mir eine Verstetigung der Struktur – und noch mehr politische Nachhaltigkeit für das Konzept Mehrgenerationenhäuser.«
NINA PERETZ
Vielfalt im Mehrgenerationenhaus Berlin Reinickendorf
Das Haus ist ein Treffpunkt für die verschiedensten Gruppen in der Nachbarschaft
W
hat they are doing here?
They help you out when you
are in trouble«, erklärt Simon Mensah seiner Begleiterin. Mensah ist ein Gründungsmitglied der Ewe
Union Berlin e. V., einem Verein, der die
Volksgruppe der Ewe, aus Ghana, Togo,
Benin, im Berliner Norden zusammenbringt. Simon Mensahs und viele weitere Familien treffen sich monatlich zu
einer Versammlung, zum gemeinsamen
Essen und Feiern im Mehrgenerationenhaus Berlin-Reinickendorf der Albatros
gGmbH. Der Kontakt besteht bereits
lange vor der Vereinsgründung, bei der
die Mitarbeiter des Mehrgenerationenhauses die Initiative unterstützt haben.
Das Mehrgenerationenhaus bietet
Raum für Treffen von MigrantengrupSeptember / Oktober 2016
pen, aus dem Kiez wie Ewe Union, aus
Reinickendorf und darüber hinaus. Außer der Ewe Union treffen sich Novissi
e. V., Familien aus Togo sowie eine türkische und eine arabische Frauengruppe
regelmäßig zum Austausch im Haus.
»Wir sind Teil einer offenen Gesellschaft, das spiegelt sich in den Angeboten im Mehrgenerationenhaus wider«,
sagt Richard Palm, der Leiter des Hauses. »Und wir fördern neue Möglichkeiten des bürgerschaftlichen Engagements, denn die Gruppen geben anderen nicht nur von ihrer Herzlichkeit,
sondern sind auch bei Veranstaltungen
oder Aktionen tatkräftig präsent.«
Das Mehrgenerationenhaus orientiert sich mit seinen Angeboten an den
Bedarfen vor Ort und hat mit der Zeit
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
einen interkulturellen Schwerpunkt innerhalb der Handlungsfelder des Aktionsprogramms entwickelt. In Reinickendorf ist man besonders stolz auf
diese mit dem Kiez verwobene Angebotsstruktur. »Es kommen viele Menschen, vor allem Migranten aus der
Nachbarschaft herein, die uns erzählen,
wo sie der Schuh drückt. Wir können
darauf sehr schnell mit Angeboten reagieren, eine Vernetzung herstellen und
etwas für den Zusammenhalt im Kiez
tun«, erklärt Palm. So war es auch mit
Simon Mensah, der vor Jahren mit der
Idee kam, Ewe Union in Berlin zu starten. »Wir mögen diesen Ort und die
Menschen hier, wir gehören hier doch
alle zusammen«, sagt Mensah noch, als
er sich verabschiedet. RICHARD PALM
29
SCHWERPUNKT: ALLE(S) UNTER EINEM DACH –
RUBRIK
MEHRGENERATIONENHÄUSER IN BERLIN
Schauen, was im Kiez gebraucht wird
Die Mehrgenerationenhäuser des Pestalozzi-Fröbel-Hauses
D
as Mehrgenerationenhaus Kiez­
oase hat drei Standorte im
Schöneberger Norden. Einer davon ist das Nachbarschaftszentrum in der Steinmetzstraße, und dort
ist es heute ganz schön eng geworden!
Der Gemeinschaftsraum ist bis auf den
letzten Platz gefüllt, durch die großen
Fensterfronten scheint die Nachmittagssonne und heizt den rund 100 Gästen ordentlich ein. Draußen auf dem
Vorplatz wird getrommelt. Es herrscht
ein reges Kommen und Gehen.
Unbeeindruckt von Temperatur
und Geräuschpegel stehen Jetti Hahn,
Leiterin des Projekts Bildungsbotschafter/innen, und Hamad Nasser, der Leiter des Nachbarschaftszentrums, vor
den Gästen und moderieren die Veranstaltung mit viel Humor. Heute werden
die Bildungsbotschafterinnen und -botschafter für ihr freiwilliges Engagement
geehrt. Sie sind die Verbindung, die
Multiplikatoren zwischen Schulen, Bildungseinrichtungen, Mehrgenerationenhäusern und den Familien im Kiez.
Das Opferfest als Anlass gewählt
Für den entsprechenden festlichen
Rahmen wurde als Termin das islamische Opferfest gewählt. Vom Buffet zieht ein köstlicher Duft durch das
ganze Gebäude. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Partnerorganisationen, aus Politik und Verwaltung
sind zum Fest gekommen. »Unsere Bildungsbotschafter sind echte Garanten
für Bildungserfolg«, sagt Quartiersmanager Peter Pulm. Fach- und Besuchergruppen aus der ganzen Welt seien beeindruckt davon, was man im Kiez auf
die Beine stelle. Prof. Dr. Sabine Hebenstreit-Müller, Direktorin des Pestalozzi-Fröbel-Hauses, bemerkt positiv
die Verbindung der Ehrung mit der
Feier des Opferfestes. »Ein Fest, bei
dem man sich traditionell mit Freunden
und Nachbarn trifft, schafft den richtigen Rahmen für diese Veranstaltung.«
Das Bildungsbotschafter-Projekt könne
nachhaltig zur Verbesserung der Situation für Kinder und Familien beitragen,
so Hebenstreit-Müller.
Unter einem festlich geschmückten Gartenpavillon auf dem Vorplatz
des Nachbarschaftszentrums sitzt Monika Fröhlich, Koordinatorin der Mehrgenerationenhäuser des Pestalozzi-Fröbel-Hauses, mit der Deutschlehrerin
30
Beratung für an Ehrenamt Interessierte
Ioanna Liakou. Direkt neben ihnen erreicht das Trommelkonzert einen Höhepunkt. »Jedes unserer Mehrgenerationenhäuser hat ein eigenes Konzept, erklärt Monika Fröhlich. »So können wir
auf den Bedarf und die kulturellen Besonderheiten im jeweiligen Kiez eingehen.« Denn obwohl die drei Häuser in
Schöneberg nur wenige Minuten aus­
einanderlägen, sei die jeweilige Nachbarschaft sehr unterschiedlich – und
damit auch die Besucherinnen und Besucher der Häuser. »Hier in der Steinmetzstraße zum Beispiel haben fast die
Hälfte der Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen nicht Deutsch als Muttersprache und sprechen nicht die Sprachen der Nachbarinnen und Nachbarn.«
Viel Verständnis für die Herausfor­
derungen des Deutschlernens
Auch Ioanna Liakou musste die deutsche Sprache erst erlernen – die Griechin hat Deutsch als Fremdsprache und
Interkulturelle Bildung studiert. Heute
leitet sie die Deutschkurse im Nachbarschafts- und Familienzentrum Kurmärkische Straße, dem zweiten Standort.
Frauen aus den verschiedensten Ländern kommen zusammen und lernen
von- und miteinander: aus Syrien, dem
Libanon, der Türkei, aus Frankreich,
Italien, Bulgarien, Marokko, BanglaPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: NINA PERETZ
desch, Pakistan, Iran und anderen Orten der Welt. »Die Multikulturalität der
Teilnehmerinnen ist wirklich das Besondere am Kursangebot. Ich genieße
die Interaktion mit den verschiedenen
Kulturen.« Die Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur stehe natürlich im Vordergrund. Daneben liefere
das »Anderssein« aber auch viel Stoff
für Diskussionen, die ein wesentlicher
Bestandteil der Integrationsarbeit seien.
Der Kurs bietet die Möglichkeit, in einer vertrauten Atmosphäre weltoffener
zu werden, berichtet Ioanna Liakou. Die
Teilnehmerinnen entdecken im Sprachkurs Unterschiede, aber auch sehr viele
Gemeinsamkeiten untereinander, über
die man gemeinsam im Klassenzimmer
diskutiere. »Oft ist es hilfreich, dass
Deutsch auch nicht meine Muttersprache ist«, erzählt die Sprachlehrerin. »Ich
verstehe die Fragen und Unsicherheiten
der Frauen sehr gut, weil ich genau die
gleichen Herausforderungen beim Lernen hatte.«
Neben hauptamtlichen Kräften wie
Ioanna Liakou spielen auch ehrenamtlich Engagierte in allen Mehrgenerationenhäusern eine große Rolle. Monika
Fröhlich koordiniert den Freiwilligentreff im MGH Kiezoase in der Barbarossastraße. Interessierte aus der Nachbarschaft melden sich dort, können sich
September / Oktober 2016
SCHWERPUNKT: ALLE(S) UNTER EINEM DACH –
RUBRIK
MEHRGENERATIONENHÄUSER IN BERLIN
Das MGH als Treffpunkt für die Nachbarschaft
in festen Sprechstunden beraten lassen
und schauen, wo gerade welcher Bedarf
besteht. Monika Fröhlich verteilt die
Ehrenamtlichen von dort auf die anderen Häuser. »Pro Haus haben wir etwa
30 bis 40 regelmäßig aktive Freiwillige:
als Lernpaten und Gastgeber, für das
Sprachcafé und als Behördenbegleiter.
Über 20 Personen bereichern die Häuser mit eigenen Angeboten und Kursen, wie Stricken und Computerhilfe –
und jeder und jede neue Engagagierte
ist herzlich willkommen. Darüber hinaus sind die Mehrgenerationenhäuser
Treffpunkt für zahlreiche Elterninitiativen und Selbsthilfegruppen.
Ohne Ehrenamt geht es nicht
Freiwilliges Engagement zu fördern, gehört zu den Schwerpunkten des Bundesprogramms
Mehrgenerationenhaus. Dort heißt es: »Wer sich zivilgesellschaftlich einbringen möchte, egal
ob jung oder alt, ist in den Mehrgenerationenhäusern an der richtigen Stelle.
Hier werden Engagierte beraten, unterstützt, vermittelt und qualifiziert. Es ist
ein Geben und Nehmen, denn das vielfältige Angebot der Häuser ist durch
den unermüdlichen Einsatz der vielen
Freiwilligen überhaupt erst möglich.«
Die Einrichtungen des Pestalozzi-Fröbel-Hauses sind schon seit 2008 Mehrgenerationenhäuser, sind also im Laufe
der ersten Phase dazugekommen. Auch
in der dritten Phase wird das Haus wieder dabei sein. »Das Programm ist für
uns ein großer Gewinn«, berichtet Monika Fröhlich. »Wir befinden uns in einem ständigen Lernprozess und können
unsere individuellen Ansätze kontinuierlich weiterentwickeln. Für alle unsere
Häuser gilt, dass die Themen bearbeitet
werden, die gerade vor Ort drängen.«
September / Oktober 2016
FOTO: NINA PERETZ
Offen für alle: Das Café des MGH
»Freiwilligentreff«, »Suche« und
»Biete« steht an den großen Fenstern
des Nachbarschafts- und Familienzentrums in der Schöneberger Barbarossastraße. Von der schattigen, begrünten
Straße aus blickt man direkt in das ruhige Café, den offenen Treff des Hauses. Dort sitzt auf einem roten Sofa Frau
Renkewitz, eine elegante Dame mit
silbergrauem Kurzhaarschnitt. Heute
hat sie frei, aber normalerweise steht
sie im Café hinter der Theke, serviert
Kaffee und kalte Getränke und unterhält sich mit den Menschen, die als
Gäste kommen. »Mir gefällt hier vor allem der Kontakt zu den Menschen im
Kiez«, sagt sie mit einem Lächeln. Sie
Frau Renkewitz engagiert sich ehrenamtlich im Café.
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: NINA PERETZ
sei ursprünglich über ihren Enkelsohn
hier in die Kiezoase gekommen. »Er
will einfach immer nur auf diesen eigenen Spielplatz«, sagt sie, und deutet
durch die Fensterfront auf die ausladenden Holzgerüste, auf denen rund 50
Kinder spielen und klettern. 2013 sei sie
aus Schwaben nach Schöneberg ins bayerische Viertel gezogen und habe dort
ein neues Zuhause gefunden, erzählt
Frau Renkewitz. Sie war seit Kurzem
in Rente und wollte erst mal nicht zu
viel machen. »Im Job war ich zuvor sehr
eingebunden.« Schon nach kurzer Zeit
habe sie das freiwillige Engagement im
Mehrgenerationenhaus für sich entdeckt. Heute arbeitet sie mindestens
FOTO: NINA PERETZ
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SCHWERPUNKT: ALLE(S) UNTER EINEM DACH –
MEHRGENERATIONENHÄUSER IN BERLIN
Den Wert der Nachbarschaftsarbeit früh erkannt: Kinderkunstwerk in der Kiezoase
einmal in der Woche ehrenamtlich im
Café der Kiezoase, und dort gefällt es
ihr sehr gut. »Ohne Ehrenamt ginge
hier in der Kiezoase gar nichts«, sagt sie.
»Das Café ist dafür da, dass Menschen im Kiez sich treffen können –
und zwar alle, von 0 bis 99«, berichtet
Frau Renkewitz. Morgens seien dass die
Tagesmütter mit ihren Kindern, nachmittags kämen Schülerinnen und Schüler, um Hausaufgaben zu machen, und
später nutzte es die ältere Generation
zum Kaffeetrinken oder für Gesellschaftsspiele. Manchmal lasse sie sich
über die hauseigene Babysittervermittlung schon mal zum Babysitter-Dienst
bei einer Familie in der direkten Nachbarschaft einteilen. »Meine Tochter und
mein Enkel leben zwar in Berlin, aber
etwas weiter weg. Durch das Mehrgenerationenhaus habe ich Kontakt zu Menschen in der direkten Nachbarschaft.
FOTO: NINA PERETZ
Ich brauche einfach den Bezug zum
Kiez«, erklärt Frau Renkewitz.
Wissenswertes
Mehr über die Nachbarschaftsarbeit des Pestalozzi-­
Fröbel-Hauses lesen Sie hier:
www.pfh-berlin.de/kinder-und-jugendhilfe/
familien-und-nachbarschaftszentren
Mehr zum freiwilligen Engagement finden Sie hier:
www.pfh-berlin.de/unbezahlbar
Offene Sprechstunde zur Beratung: Dienstags von
10 bis 12 Uhr in der Barbarossastraße 65 und nach
­Vereinbarung
Ein Ort zum Ankommen
Das Mehrgenerationenhaus im SOS-Kinderdorf Berlin
D
er Sommer 2015 hat auch
im
Mehrgenerationenhaus
(MGH) SOS-Kinderdorf Berlin wichtige Weichen neu gestellt.
Grund dafür waren die vielen geflüchteten Familien, die auch in Moabit Zuflucht und Unterstützung suchten.
Ein wichtiger Anlaufpunkt war von
Anfang an die Erziehungs- und Familienberatung (EFB) im MGH, in der
auch Anisa Saed-Yonan, eine Psycholo32
Maya malt in der Kunstwerkstatt ihr Traumhaus mit Garten.
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: ARCHIV SOS-KINDERDORF BERLIN
September / Oktober 2016
SCHWERPUNKT: ALLE(S) UNTER EINEM DACH –
MEHRGENERATIONENHÄUSER IN BERLIN
gin mit syrischen Wurzeln, arbeitet. Sie
vermittelt den Menschen allein durch
den Einsatz der arabischen Sprache Vertrauen und Sicherheit. Bis heute werden
etwa 70 Prozent ihrer Beratungen von
Geflüchteten wahrgenommen. In der
Beratung geht es in erster Linie um die
Bewältigung von traumatischen Erlebnissen, aber auch um die Verortung in
der neuen Gesellschaft. »In ihrer Heimat hatten sie alles im Griff. In der Erziehung der Kinder konnten sie zum
Beispiel Hilfe bei den Schulaufgaben
geben. Aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse können sie dies hier nicht.
Sie haben das Gefühl, dass ihnen alles
entgleitet«, schildert Anisa Saed-Yonan
das Problem.
Die EFB im Haus ist ein guter Ausgangspunkt, um die geflüchteten Menschen in weitere offene Angebote im
MGH zu vermitteln. Da sind zum Beispiel die Kulturvermittler im offenen
Treff des MGH, die von muttersprachlichen Integrationslotsen des Kooperationspartners Die Brücke e. V. unterstützt
werden. Hier erfahren die Menschen
alles Wissenswerte, zum Beispiel zum
Kontakt mit der Ausländerbehörde,
zum Jugendamt, zu Schulen oder Kitas.
Neben den Angeboten für die erwachsenen Flüchtlinge stehen auch die
geflüchteten Kinder im Fokus, wie zum
Beispiel in der Kunstwerkstatt. Immer
freitags treffen sich die Kinder (6-12
Jahre) aus einem nahegelegenen Flüchtlingsheim und haben im MGH die Möglichkeit, ihre Ideen und ihre individuelle
Geschichte kreativ zu erzählen. So wie
Maya, die fast jede Woche das gleiche
Bild malt: Ein friedliches Haus mit Garten und Bäumen davor. »Das ist wie ein
Sehnsuchtshaus für Maya«, erklärt die
Malerin und Bildhauerin Sabine Teubner-MBaye, die das Kunstprojekt anleitet. »Sie möchte später mal Ärztin werden und wieder in ihre Heimat zurückkehren. Vielleicht kann sie sich ja eines
Tages das Haus dort aufbauen.«
Gemeinsames Kochen im Familiencafé
Außer den expliziten Angeboten für
die Flüchtlinge gibt es im MGH viele
Möglichkeiten, bei denen sich die verschiedenen Nutzergruppen treffen und
austauschen können. Dazu zählt zum
Beispiel im Rahmen der Wochenendöffnung des MGH auch das Angebot für
Väter mit ihren Kindern. Daraus entstand eine Väter-Fahrt im Juni 2016 mit
sechs gebürtigen Deutschen, einem gebürtigen Tschechen, vier gebürtigen Syrern und 14 Kindern, denen die Nationalität egal war. Der Gruppenleiter Sebastian Leenen zog nach der Fahrt das
Fazit: »Meine Erfahrung war, dass sich –
abgesehen von der Fluchterfahrung im
Hintergrund – die Väter mit ihren Themen, ihrer anfänglichen Höflichkeit und
zunehmenden Herzlichkeit, ihrem Umgang mit den Kindern viel ähnlicher waren als von mir erwartet. Wenn da eine
‚Schwelle‘ gewesen war zwischen uns,
dann schmolz diese spätestens über den
Kontakt mit den Kindern dahin.«
Die Wochenendöffnung des MGH
zeigt auch, wie sich die geflüchteten
FOTO: ARCHIV SOS-KINDERDORF BERLIN
Menschen mit großer Begeisterung einbringen. Gemeinsam mit einer Servicekraft aus dem MGH bereiten sie
samstags das Frühstücksbüffet zu und
übernehmen den Service. Dieser unkomplizierte und engagierte Einsatz der
Geflüchteten zeigt sich auch in der Woche bei den sommerlichen Straßenspielen vor dem Haus, die in erster Linie von
einer Gruppe Freiwilliger organisiert
und durchgeführt werden. Auch Hazim (27) ist dabei und übernimmt häufig die Rolle des Sprachmittlers. Aber er
will nicht nur im Arabischen bleiben,
sondern möchte sich gerne noch mehr
mit der deutschen Sprache anfreunden. Dabei helfen ihm auch die anderen Freiwilligen im Team, von denen
die einen noch studieren und andere ihr
Arbeitsleben bereits abgeschlossen haben. Alle zusammen unterstützen mit
ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit die Arbeit des MGH im SOS-Kinderdorf Berlin, das sonst die Straßenspiele in dieser
Fülle und Regelmäßigkeit nicht anbieten könnte.
BARBARA WINTER
»Das Miteinander der Generationen lässt sich nicht erzwingen«
Japanische Wissenschaftlerinnen zu Besuch im Mehrgenerationenhaus in Lichtenberg
Das Mehrgenerationenhaus Orangerie-Kiezspinne
bekam im August Besuch aus Japan. Zwei Wissenschaftlerinnen der Frauenuniversität von Tokyo reisten nach Berlin, um sich über die Organisation und
den Aufbau des Mehrgenerationenhauses zu informieren. Dass sie sich für eine Reise nach Deutschland entschieden haben, macht Sinn: Beide Länder
weisen eine sehr ähnliche Bevölkerungsstruktur auf
und können in vielen Bereichen voneinander lernen.
September / Oktober 2016
Höchste Zeit also, sich über die Arbeit im Mehrgenerationenhaus auszutauschen. Mamiko Miyahara
und Azusa Goto waren im Gespräch mit der Projektkoordinatorin Franziska Ruhnau.
Was ist ein Mehrgenerationenhaus?
Mehrgenerationenhäuser (MGH) sind
zentrale Begegnungsorte, an denen
das Miteinander der Generationen akPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
tiv gelebt wird. Sie bieten Raum für gemeinsame Aktivitäten und schaffen ein
neues nachbarschaftliches Miteinander,
welches insbesondere im offenen Treff
gelebt werden kann. Der generationenübergreifende Ansatz gibt den MGH
ihren Namen, denn sie unterstützen das
Zusammenspiel der Generationen, bewahren Alltagskompetenzen, fördern
33
SCHWERPUNKT: ALLE(S) UNTER EINEM DACH –
MEHRGENERATIONENHÄUSER IN BERLIN
die Integration und stärken den Zusammenhalt zwischen den Menschen.
Was ist der offene Treff und wie funktioniert er?
Der offene Treff ist der Mittelpunkt
des MGH Orangerie-Kiezspinne und
zugleich das »soziale Herz« des Kiezes.
Hier begegnen sich Menschen, kommen
miteinander ins Gespräch und knüpfen
erste Kontakte. Für viele Besucherinnen
und Besucher der MGH ist der offene
Treff die erste Anlaufstelle und Ausgangspunkt für weitere Aktivitäten.
Welche Aktivitäten sind das und warum
kommen die Menschen ins MGH Orangerie-Kiezspinne?
Die Besucherinnen und Besucher kommen her, um Sport zu treiben, zu gärtnern, zu nähen, Kindern vorzulesen,
Geburtstage zu feiern, sich in Arbeitsoder Selbsthilfegruppen auszutauschen, eigene Initiativen zu starten, mit
ihren Kindern zu spielen, Sprachen zu
lernen und vieles mehr. Besonders die
Seniorinnen und Senioren aus dem
Wohn­
u mfeld kommen zahlreich für
die morgendliche Gymnastik zu uns,
aber auch zu Angeboten wie dem Gedächtnistraining, Kaffeeklatsch oder
Literaturcafé. Im Wohnumfeld ist das
MGH Orangerie-Kiezspinne die einzige Anlaufstelle in direkter Nähe, mit
einem so breit gefächerten Angebot für
alle Zielgruppen.
Besuch aus Japan im Garten des MGH Kiezspinne
34
Voneinander lernen: Wie geht man mit demografischen Herausforderungen um? Wie werden die Kurse und Angebote realisiert?
Wir haben sehr viele freiwillig Engagierte im Haus, welche die Vielfalt an
Angeboten ermöglichen. Die meisten Aktivitäten und Gruppen in unserem Haus sind aus jahrelangem Engagement gewachsen. Dadurch sind die
Angebote niedrigschwellig und können
kostenlos oder gegen einen kleinen Be-
FOTO: REINER MEYER, KIEZSPINNE
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: REINER MEYER, KIEZSPINNE
trag zur Deckung der Unkosten realisiert werden. Daneben gibt es auch Angebote mit regulärer Kursgebühr oder
Eintrittspreisen. Immer wieder gibt es
neue Anfragen für Konzerte, Theaterstücke und Vorträge, welche die Kiezspinne über die bezirklichen Grenzen
hinaus zu einem beliebten und bekannten Ort machen.
Wie entsteht das Miteinander der Generationen?
Das Miteinander der Generationen lässt
sich nicht erzwingen. Aber wir können
im MGH immer wieder eine Plattform
für Austausch und Begegnung bieten
und unterschiedliche Zielgruppen füreinander sensibilisieren. In meiner Arbeit ist mir wichtig, direkt vor Ort
im MGH Synergien zu schaffen und
das Miteinander zu unterstützen. Unsere Frauen aus dem Nähstübchen haben erst kürzlich neue Schürzen für die
Kinder der Holzwerkstatt genäht und
beide Seiten hatten große Freude daran.
Durch die Nutzung unserer Angebote
ermöglichen wir unseren Besucherinnen und Besuchern die Begegnung
mit anderen Generationen. So ergeben
sich schöne Situationen: An den mehrmals wöchentlich stattfindenden Familiennachmittagen kann es schon einmal vorkommen, dass ältere Damen den
Kindern spontan etwas vorlesen oder
Jugendliche Nachhilfe in der Bedienung
von Smartphones geben. Daraus entstehen dann Beziehungen, die letztlich die
Gemeinschaft stärken.
FRANZISKA RUHNAU
September / Oktober 2016
Alle(s) unter einem Dach –
Mehrgenerationenhäuser in Berlin
SCHWERPUNKT: ALLE(S) UNTER EINEM DACH –
MEHRGENERATIONENHÄUSER IN BERLIN
Alle(s) unter einem Dach –
Mehrgenerationenhäuser in Berlin
Unter dem Dach des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin gibt es zehn Mehrgenerationenhäuser in
neun Bezirken. Sie engagagieren sich in den unterschiedlichsten Bereichen der Nachbarschaftsarbeit.
Im Januar 2017 geht das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser des Bundesfamilienministeriums
in die neue Förderphase, derzeit laufen dafür die Bewerbungen.
Mehrgenerationenhaus Berlin-Reinickendorf
Träger: Albatros gGmbH
Auguste-Viktoria-Allee 17 a, 13403 Berlin
Telefon: (030) 322 92 21 80
www.albatrosggmbh.de/stadtteilarbeit-undnachbarschaft/stadtteilzentren/reinickendorf-ava
Ansprechpartner: Richard Palm
[email protected]
ansprechen will – unabhängig von ihrem Alter, ihrer
Nationalität, ihrem kulturellen, sozialen oder religiösen Hintergrund.
Im Divan e. V. steht Integration im Mittelpunkt. So
sind viele Angebote besonders auf die Bedürfnisse von
Menschen mit Migrationshintergrund zugeschnitten:
Sprachförderung, Integrationsbegleitung und Bildungsförderung gehören zu den Kernaufgaben. Aktive
Freiwillige, die selbst einen Migrationshintergrund haben, gehen hier gezielt auf Migrantinnen und Migranten zu, um sie für ein Engagement zu gewinnen.
Mehrgenerationenhäuser sind zentrale Anlaufstellen, an denen Menschen in ihrer Nachbarschaft das
finden, was sie im Alltag brauchen. So entlasten sie
Familien, Alleinerziehende und pflegende Angehörige. Mehrgenerationenhäuser bieten praktische Hilfe,
aber auch die Möglichkeit, sich weiterzubilden oder
kulturelle Veranstaltungen zu besuchen.
Das Mehrgenerationenhaus Berlin-Reinickendorf besteht seit 2007 und ist eins der ersten 50 Häuser, die
aus dem Aktionsprogramm des Bundesfamilienministeriums gefördert wurden. In seinen Räumen bietet das Mehrgenerationenhaus Platz für eine Kindertagesstätte, ein interkulturelles Familienzentrum und
den Interkulturellen Mädchen- und Frauentreff sowie
weitere Projekte, Kurse, Initiativen und Vorhaben.
Mehr Generationen Haus im
Nachbarschaftshaus Orangerie
Träger: Kiezspinne FAS Nachbarschaftlicher Interessenverbund e. V. Schulze-Boysen-Straße 38, 10355 Berlin
Telefon: (030) 55 48 96 35
www.kiezspinne.de/mehrgenerationenhaus
Ansprechpartnerin: Franziska Ruhnau
[email protected]
Mehrgenerationshaus Divan –
Berlin-Charlottenburg
Träger: Divan e. V.
Nehringstraße 26, 14059 Berlin
Telefon: (030) 81 70 01 03
www.divan-berlin.de
Ansprechpartnerin: Grit Höseler-Irmak
[email protected]
Das Mehrgenerationenhaus Divan versteht sich als
offenes Haus, das auf lokaler Ebene alle Menschen
36
Das Nachbarschaftshaus Orangerie bietet seit Oktober
2005 Raum für vielfältige Aktivitäten der Nachbarschaftsarbeit und der Selbsthilfe. Als soziales Zentrum
und Herz des Kiezes trägt das Nachbarschaftshaus
maßgeblich zur Verbesserung der Lebensverhältnisse
und der Gestaltung eines sozialen Zusammenlebens
im Wohngebiet Frankfurter Allee Süd (FAS) bei. Das
Zentrum befördert ehrenamtliches und freiwilliges
Engagement. Es schafft Begegnungsmöglichkeiten
und wirkt damit der Anonymität im Kiez entgegen.
Integration von Menschen mit Migrationshintergrund
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
und Menschen mit Behinderung ist ein Ziel des Nachbarschaftshauses.
Rund 4500 Besucher nutzen monatlich die Angebote
der unterschiedlichen Genres wie Information; Weiterbildung; Beratung; Kinder, Jugendliche & Familien;
Kunst & Handwerk; Medienarbeit; Generation 60+
und Gesundheitsselbsthilfe. Darüber hinaus gibt es
engagierte Gruppen, die in unserem Nachbarschaftshaus Orangerie beheimatet sind, wie zum Beispiel die
IG Heimatgeschichte, das Literaturcafé, der Fotozirkel
und die Singegruppe. Im April 2016 wurde die Kiezspinne für den Pretest des Förderprogramms »Mehrgenerationenhäuser ab 2017« ausgewählt.
Mehrgenerationenhaus Berlin Mitte –
KREATIVHAUS
Träger: Mehrgenerationenhaus Berlin Mitte –
KREATIVHAUS e. V.
Fischerinsel 3, 10179 Berlin
Telefon: (030) 23 80 91-44/; Telefon: 23 80 91-3
www.kreativhaus-berlin.de
Ansprechpartnerinnen: Angela Gärtner; Sevgi Inal
[email protected]
Das KREATIVHAUS auf der Fischerinsel ist eine Kultur- und Begegnungsstätte mit soziokulturellen
Angeboten innerhalb der Kinder-, Jugend- und Erwachsenen-/Seniorenarbeit, Berlins erstes Theaterpädagogisches Zentrum (TPZ), Mehrgenerationenhaus, Familienzentrum Fischerinsel und seit Januar
2015 auch Stadtteilzentrum.
Es widmet sich der Förderung von Kunst und Kultur
sowie Bildung und Erziehung mit den Mitteln des kreativen Spiels und Theaters. In den vielfältigen Formen
kreativen Miteinanders sollen die individuellen Stärken
jedes Einzelnen entdeckt, entwickelt und bewahrt und
die gegenseitige Akzeptanz gefördert werden.
Das Kreativhaus wurde bereits im Jahr 2007 vom
Bundesfamilienministerium zum Mehrgenerationenhaus ernannt. Schon seit dem Umzug 2001 auf die FiSeptember / Oktober 2016
SCHWERPUNKT: ALLE(S) UNTER EINEM DACH –
MEHRGENERATIONENHÄUSER IN BERLIN
scherinsel fungierte das Kreativhaus nicht nur für die
Menschen im Kiez als Kultur- und Begegnungsstätte,
deren Angebote von Sprach-, Sport- und Kreativkursen über Internet-/Computerschulungen und weitere
Dienstleistungen bis hin zu unterschiedlichen Unterhaltungsangeboten für Jung und Alt reichen.
Mehrgenerationshaus Phoenix
Träger: Mittelhof e. V.
Teltower Damm 228, 14167 Berlin
Telefon: (030) 84 50 92 47
www.mittelhof.org/mehrgenerationenhaus-phoenix/
Ansprechpartner: Timm Lehmann
[email protected]
Das Mehrgenerationenhaus Phoenix hat sich inzwischen zum »Wohnzimmer im Kiez« entwickelt. Dort
gibt es vielfältige Möglichkeiten für Jung und Alt.
Respekt und Toleranz sowie soziale Verantwortung
und Engagement für die Gemeinschaft prägen den
Umgang im Haus. Inzwischen engagieren sich über
60 Freiwillige im Haus und leisten einen Beitrag für
eine solidarische Gemeinschaft. Es ist ein offener Ort
der Begegnung, in dem Menschen aller Generationen
ihren Alltag und ihre Freizeit gestalten, spielen, lernen, einander helfen und sich näherkommen.
Die jüngsten Nutzerinnen und Nutzer sind gerade erst
wenige Wochen alt und die ältesten blicken auf 80 Jahre Leben zurück. Im Nachbarschafts- und Internetcafé
im Phoenix gibt es für alle Getränke, selbstgebackenen
Kuchen und Kleinigkeiten sowie einen preiswerten
Mittagstisch. In den einladenden Räumen gibt es
wechselnde Ausstellungen und die Möglichkeit, täglich
nette und interessante Menschen zu treffen.
Möglichkeit, sich in der Freiwilligenvermittlung »Unbezahlbar« zu engagieren.
Nachbarschafts- und Familienzentrum
Kurmärkische Str.
Träger: Pestalozzi-Fröbel-Haus
Kurmärkische Straße 1-3,10783 Berlin
Telefon: (030) 25 79 75 38
www.pfh-berlin.de/kinder-und-jugendhilfe/
familienzentren/kurmaerkische-strasse
Ansprechpartnerin: Jutta Husemann
[email protected]
Das Zentrum bietet ein breites Spektrum an familienunterstützenden Diensten und wendet sich insbesondere an junge Familien mit kleineren Kindern von der
Geburt bis zum Grundschulalter.
Neben der Frühförderung für Kinder gibt es vielfältige Hilfe und Unterstützung sowie Möglichkeiten
für die Freizeitgestaltung. Im Familientreffpunkt ist
auch eine Außenstelle der Familienberatung des PFH
eingerichtet, außerdem gibt es eine Sprechstunde
des Kinder- und Jugend-Gesundheitsdienstes sowie
Rechtsberatung zu Ausländerrecht und Familienrecht.
Der Familientreffpunkt kooperiert unter anderem mit
dem »Haus der Kinder« (FIPP e. V.), der Kinder- und
Jugendfreizeiteinrichtung Villa, dem Quartiersmanagement Schöneberger Norden sowie mit dem Jugendamt Tempelhof-Schöneberg.
Pestalozzi-Fröbel-Haus
Koordination Mehrgenerationenhaus
und Freiwilliges Engagement
»Bülowkiez« für die zahlreichen Familien mit Migrationshintergrund, die oft mit schwierigen Wohn- und
Lebensbedingungen zurechtkommen müssen, einen
Anlaufpunkt im Kiez schaffen. Dieses Ziel verfolgt das
PFH seitdem in Kooperation mit dem Quartiersmanagement Schöneberg-Nord, dem Jugendamt Tempelhof-Schöneberg sowie der Jugendwohnen im Kiez
gGmbH. Gemeinsam mit weiteren Partnern konnten
wir inzwischen ein weit reichendes Netzwerk entwickeln, das ganz vielfältige Formen von Unterstützung
und Hilfen für Familien bietet.
Nachbarschafts- und Familienzentrum Kiezoase
Mehrgenerationenhaus
Träger: Pestalozzi-Fröbel-Haus
Barbarossastraße 65, 10781 Berlin
Telefon: (030) 21 73 02 74
www.pfh-berlin.de/kinder-und-jugendhilfe/
familienzentren/kiezoase
Ansprechpartnerin: Marianne Konermann
[email protected]
Das Nachbarschafts- und Familienzentrum Kiezoase in der Barbarossastraße 65 ist seit vielen Jahren
Anlaufstelle für Bewohnerinnen und Bewohner aus
Schöneberg. Das Spektrum umfasst Angebote für
Menschen jeden Alters und ganz unterschiedlicher
Nationalitäten. Auf unserem Programm stehen zum
Beispiel Sport-, Musik- und Tanzangebote, Eltern
können mit ihren Kindern PEKIP-Kurse oder andere
Kindergruppen besuchen, wir engagieren Fachleute
für diverse Beratungsangebote etwa in den Bereichen
Recht oder Arbeitssuche, es gibt kulturelle Angebote, einen Babysitter-Service sowie regelmäßig einen
Flohmarkt oder eine Tauschoase. Viele der Angebote
werden durch das Engagement von ehrenamtlichen
und freiwilligen Mitarbeitern ermöglicht.
Karl-Schrader-Str.7-8, 10781 Berlin
Telefon: (030) 217 30-166
Ansprechpartnerin: Monika Fröhlich
[email protected]
Das Pestalozzi-Fröbel-Haus ist Träger von fünf Nachbarschafts- und Familienzentren in den Berliner Bezirken
Tempelhof-Schöneberg und Kreuzberg-Friedrichshain.
Diese Einrichtungen stehen offen für alle Kinder, Eltern
und Bewohnerinnen und Bewohner aus der näheren
Umgebung, täglich gibt es Angebote zu den unterschiedlichsten Themen. So können Besucher in den
Familien- und Nachbarschaftszentren zum Beispiel
Deutsch-, Sport-, Musik- oder Kochkurse belegen, sie
können spezielle Angebote für Kinder nutzen, sich bei
rechtlichen oder familiären Problemen beraten lassen
oder einfach nur Gesellschaft genießen – zum Beispiel
bei einem Tee in einer der kleinen Cafeterien, die jedes
Zentrum unter seinem Dach hat. In allen Zentren finden viele generationenübergreifende Aktivitäten statt.
So gibt es zum Beispiel zahlreiche Feiern und Veranstaltungen für Jung und Alt, Projekte, Vorträge, einen
Fahrrad-Reparaturservice, eine Tauschbörse und die
September / Oktober 2016
Nachbarschaftszentrum Steinmetzstr.
Träger: Pestalozzi-Fröbel-Haus
Steinmetzstr. 67/68, 10783 Berlin
Telefon: (030) 23 60 86 88
www.pfh-berlin.de/kinder-und-jugendhilfe/familienzentren/steinmetz-strasse
Ansprechpartnerin: Hamad Nasser
[email protected]
Das Nachbarschaftszentrum Steinmetzstraße bietet
im Norden Schönebergs ein facettenreiches Angebot
für Familien in den Bereichen Bildung, Erziehung
und Beratung an. Neben den Eltern-Kind-Gruppen
sind besonders der offene Elterntreff, die Vätertreffs
und das Frauenfrühstück sehr beliebt. Auch kommen
viele Grundschulkinder zu uns, die Unterstützung bei
den Hausaufgaben erhalten oder ihre Freizeit hier
verbringen möchten. Unser Nachbarschaftszentrum
entstand 2004 vor dem Hintergrund, im sogenannten
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Familien- und Nachbarschaftszentrum
Wrangelkiez
Träger: Pestalozzi-Fröbel-Haus
Cuvrystr. 13-14 a, 10997 Berlin
Telefon: (030) 22 50 24 01
www.pfh-berlin.de/kinder-und-jugendhilfe/
familienzentren/wrangelkiez
Ansprechpartnerin: Esther Borkham
[email protected]
Das Familien- und Nachbarschaftszentrum Wrangelkiez in Berlin-Kreuzberg eröffnete nach einer um-
37
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MEHRGENERATIONENHÄUSER IN BERLIN
fangreichen Sanierung und Erweiterung im Oktober
2015 seine Pforten.
Herzstück ist ein Café, das montags bis freitags geöffnet ist. Hier können sich Familien, Anwohnerinnen
und Anwohner sowie Besucher unabhängig von Alter,
Geschlecht und Herkunft treffen. Es gibt Waffeln,
Snacks und Getränke zu fairen Preisen sowie eine
Spielecke für Kinder.
Des Weiteren gibt es ein buntes Kursprogramm für
Jung und Alt mit Kunst-, Keramik-, Näh-, Musik-,
Meditations- und PC-Kursen, einer Kochgruppe und
vielem mehr. Es gibt ein 60+-Treffen sowie kulturelle
Angebote auch am Wochenende für Eltern und Großeltern mit Kindern und Enkelkindern.
Im Rahmen des Aktionsprogramms Mehrgenerationenhäuser möchte das Familien- und Nachbarschaftszentrum Wrangelkiez dazu beitragen, verschiedene
Generationen zusammenzubringen. Wichtige Aufgabe dabei ist es, Menschen die Möglichkeit zum
bürgerschaftlichen Engagement zu bieten und ihre
Erfahrungen in die tägliche Arbeit mit einzubeziehen.
Mehrgenerationshaus SOS-Kinderdorf Berlin
Träger: SOS-Kinderdorf e. V.
Waldstraße 23-24, 10551 Berlin
Telefon: (030) 330 99 30
www.sos-kinderdorf.de/kinderdorf-berlin/
angebot-berlin/mehrgenerationenhaus
Ansprechpartnerin: Gabriele Annen
[email protected]
Die Mehrgenerationenhäuser von SOS-Kinderdorf
zeigen, dass das Miteinander der verschiedenen
Generationen gelingen kann, zeigen. Sie sind zentrale Anlaufstellen für die Menschen in ihrer Nachbarschaft. Hier sind Alt und Jung willkommen. Menschen
verschiedener Generationen verbringen gemeinsam
Zeit, sprechen miteinander und helfen sich gegenseitig bei den kleinen und etwas größeren Alltagssorgen. Seit dem Sommer 2008 ist das SOS-Kinderdorf
Lernclub Kiezoase
38
Berlin auch ein Mehrgenerationenhaus. Das SOS-Kinderdorf Berlin hat eine Vielzahl von offenen Angeboten, die ebenso auch Angebote des Mehrgenerationenhauses sind und alle Bewohner des Stadtteils
wahrnehmen können. Dazu gehören unter anderem
Eltern-Kind-Gruppen, Theatergruppe, Erziehungsberatung oder Sprachkurse für Migranten, Familienbildungsangebote für alle Generationen, Seniorenangebote und das Netzwerk Freiwilligen-Arbeit. Seit 2015
ist auch die Integration von geflüchteten Menschen
und der Aufbau einer Willkommenskultur in der
Nachbarschaft ein Handlungsschwerpunkt, dem das
Team des MGH sich widmet.
Mehrgenerationenhaus Köpenick
»Campus Kiezspindel«
Träger: Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft (tjfbg) gGmbh
Rudower Straße 37/39, 12557 Berlin
Telefon: (030) 67 48 94 93
www.tjfbg.de/ausserschulische-angebote/
campus-kiezspindel/mehrgenerationenhaus-koepenick/
Ansprechpartnerin: Karin Kant
[email protected]
Ziel des Mehrgenerationenhauses ist es, mit seinen
zahlreichen Angeboten Alt und Jung zusammenzuführen und Raum für generationsübergreifende
Begegnungen zu schaffen, um so voneinander lernen und profitieren zu können. Das stärkt zudem die
Gemeinschaft im Kiez, fördert den Austausch und
gemeinsame Aktivitäten.
Angebote, die durch das Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser realisiert werden können, sind zum
Beispiel Kulturveranstaltungen, Handarbeitskurse,
Computerkurse, Tanzkurse, wie auch die Hausaufgabenhilfe für Schülerinnen und Schüler, gemeinsame
Feste oder das täglich geöffnete Café. Von der Krabbelgruppe über die Hausaufgabenhilfe bis hin zur
FOTO: MEHRGENERATIONENHAUS KIEZOASE SCHÖNEBERG
Rechtsberatung – diese Angebote sind vielfach nur
möglich durch das beherzte Engagement der Kiez-Bewohnerinnen und -Bewohner. Interessierte sind eingeladen, sich ehrenamtlich vor Ort zu engagieren
und eigene Angebote umzusetzen oder einfach nur
vorbeizukommen.
MehrGenerationenHaus Wassertor
Träger: Wassertor 48 e. V.
Wassertorstr. 48, 10969 Berlin
Telefon: (030) 61 50 72 61
www.mgh-wassertor.de
Ansprechpartnerin: Julia Lehmann
[email protected]
Das MGH ist eine Bildungs-, Beratungs- und Begegnungseinrichtung für Familien, Eltern, Kinder, Großeltern und Multiplikatoren der Quartiersarbeit rund
um den Wassertorplatz. Der Bedarf an Unterstützung
durch Bildung- und Beratungsangebote im Kiez ist
groß.
Die Grundidee des Trägervereins ist, Nachbarschaftshilfe und bürgerschaftliches Engagement zu fördern,
indem Anwohnerinnen und Anwohner Raum zur eigenen Gestaltung bekommen. Das MGH ist eine generationenübergreifende und interkulturelle Begegnungsstätte für alle Menschen im Quartier. Gerade
Migrantinnen und Migranten sollen einen Zugang zu
öffentlichem Raum und gesellschaftlichen Ressourcen bekommen.
Darüber hinaus bietet das MGH den lokal basierten
Initiativen ein Dach, unter dem sie sich gegenseitig
austauschen, informieren und unterstützen können.
Angebote des MGH sind unter anderem Unterstützung bei Anträgen und Formalitäten, Freizeit- und
Feriengestaltung für Kinder, Hausaufgaben- und
Nachhilfe für Kinder und Jugendliche, Sprach- und
Kulturkurse für Erwachsene, Sport- und Bewegungsangebote für Ältere, Kiezfeste und vieles mehr.
Auszeichnung Ehrenamtlicher im MGH Steinmetzstraße
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: NINA PERETZ
September / Oktober 2016
SCHWERPUNKT: ALLE(S) UNTER EINEM DACH –
MEHRGENERATIONENHÄUSER IN BERLIN
Lernen, Spaß haben und gemeinsam essen
auf der Fischerinsel
Das Mehrgenerationenhaus Berlin Mitte – Kreativhaus e. V.
Treffpunkt im Kiez: Terrasse des Café CoCo
I
m zehnten Jahr des Bestehens unseres Mehrgenerationenhauses auf der
Fischerinsel erfreuen sich die Angebote zu jeder Jahreszeit großer Beliebtheit – ob es Schulprojekttage mit Zeitzeugen sind, Märchen- und Geschichten zum Zuhören oder der „Kreative
InselSonntag an der Spree« (KISS).
Menschen mit Rollator und Kinderwagen treffen sich hier mit Respekt und
Jung und Alt genießen die Angebote des MGH
September / Oktober 2016
FOTO: KREATIVHAUS E. V.
Interesse. Neu hinzugekommene Nachbarn, die ebenso altersgemischt sind,
haben große Freude an den Kontakten
und Angeboten im Hause, zum Beispiel
bei der Sommerküche beziehungsweise
der Vierjahreszeitenküche. Essen ist ein
verbindendes Element. In den kommenden Monaten wird da ein SprachCafé angedockt, um den Mehrwert für
alle Beteiligten noch einmal etwas zu
FOTO: KREATIVHAUS E. V.
heben und die Kommunikation zwischen den Kulturen und Generationen
zu befördern.
Alte und junge Menschen benötigen Angebote zum Mitmachen, bei denen auch Lernen ein Ziel ist, aber der
Spaß nicht zu kurz kommt. Dass die
Beteiligten mit Spaß bei der Sache sind,
sieht man auf unseren Schnappschüssen
zu verschiedenen Anlässen. ANGELA GÄRTNER
Kennenlernen beim gemeinsamen Essen
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: KREATIVHAUS E. V.
39
MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN
Vertrauensperson hilft bei sexualisierter Gewalt
Schulung: Frauen- und Männerbeauftragte mit Lernschwierigkeiten
I
m Januar 2017 wird es soweit sein:
Acht Frauen und acht Männer mit
Lernschwierigkeiten werden die
Schulung zur Frauenbeauftragten beziehungsweise zum Männerbeauftragten voraussichtlich mit Erfolg beenden.
Die Schulung wurde initiiert von Mutstelle Berlin – Ombudsstelle zur Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt an Menschen mit Behinderungen, die seit 2014 unter dem Dach
der Lebenshilfe aktiv ist.
Schon jetzt finden bei einigen die
ersten Gehversuche statt: Es wird geklärt, wie, wann und wo eine FB oder
ein MB, so die geläufige Abkürzung
für Frauen- und Männerbeauftragte, in
Amt und Würden kommen kann. Viele
Fragen zur praktischen Umsetzung
werden in den Seminaren und bei Einzelgesprächen mit den FBs/MBs und
den Unterstützerinnen und Unterstützern besprochen, zum Beispiel:
·· Wo wird der Einsatzbereich sein – in
der Werkstatt oder im Wohnen?
·· Gibt es einen Raum, der als Büro genutzt werden kann?
·· Wie mache ich Werbung, wie erreiche ich die Menschen in meiner Umgebung?
·· Wie kann der Träger unterstützen, zum Beispiel über die Bereitstellung einer Internet-Adresse, eines
Dienst-Handys, den Druck von Visitenkarten oder Flyern?
·· Wer ist Ansprechpartnerin oder -partner beim Träger, eventuell gemeindenah im Sozialraum und fachlich versiert in Beratungsstellen?
Diese und andere Themen müssen
strukturell und individuell geklärt werden. Dabei unterstützt die Mutstelle
Berlin. Gespräche vor Ort mit den Beteiligten können Inspiration und Sicherheit für den Prozess der Implementierung bewirken.
Am 9. September 2016 war Elke
Baier, Frauenbeauftragte der Lindenwerkstatt der Diakonie Leipzig, zu Gast
beim jüngsten Seminar für die Berliner
FBs und MBs. Sie erzählte beispielhaft
von ihren Erfahrungen als FB. Für alle
wurde deutlich, wie sehr sie als FB die
Rolle des »Türöffners« hat: Beschäftigte kommen auf sie zu oder lassen sich
von ihr anregen, um von sich zu sprechen. So werden Probleme und Anliegen überhaupt erst offenbart und kön40
»In die Praxis kommen«: Eindruck vom Seminartag im September 2016
nen dann bearbeitet werden. Dies wirkt
sich nachhaltig auf die Zufriedenheit
und Selbstsicherheit der Frauen in der
Werkstatt aus.
Frau Baier berichtete auch, dass der
Umgang der Beschäftigten insgesamt
besser geworden sei: Man sei sensibler
für Grenzverletzungen geworden, reagiere schneller und verhindere so, dass
sich diskriminierende und abwertende
Verhaltensweisen durchsetzen können.
Die Mutstelle hatte 2015 die Idee von
Weibernetz aufgegriffen, FBs und als Pilotprojekt auch MBs auszubilden. Ansatzpunkt war und ist die konzeptionelle
Herausforderung, Prävention lebendig
und nachhaltig zu gestalten. Konkret
heißt das, dass auf Trägerebene die Arbeit an Konzepten und an der Haltung
zum Thema sexualisierte Gewalt zunächst im Vordergrund steht. Die konstruktive Wirkung in die Einrichtungen
hinein erfordert jedoch die konsequente
Beteiligung der Mitarbeitenden und der
Nutzerinnen und Nutzer in den Einrichtungen. FBs und MBs als Ansprechpartner und Vorbilder vor Ort könne hier einen wesentlichen Beitrag leisten, damit
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: MUTSTELLE BERLIN
Veränderungen in die Tiefe gehen und
damit die Strukturen und die Menschen
selbst erreicht werden.
Die Erfahrung mit der Schulung der
FBs und MBs bisher zeigt, dass die Einbeziehung der Männer konstruktiv ist:
Männer werden als potenzielle Opfer
wahrgenommen – und das ist besonders für Männer mit Behinderung leider sehr relevant. Viele Gewaltkonstellationen, die die Mutstelle in den letzten
beiden Jahren erreicht haben, betreffen
Übergriffe, bei denen männliche Nutzer Opfer ihrer Kollegen wurden, unter
anderem in Werkstätten. Wenn Opfer­
erfahrungen bei beiden Geschlechtern
gewürdigt werden, verhindert dies eine
einseitige Festlegung zum Beispiel mit
der Rollenzuschreibung »Frau sein« ist
gleichbedeutend mit »Opfer sein«. Natürlich müssen die Zahlenverhältnisse
(deutlich mehr weibliche Opfer!) kommuniziert werden. Für einen aktiven
Schritt in Richtung Selbstermächtigung
ist es jedoch notwendig, sich mit all den
Ressourcen und Potenzialen zu identifizieren, die ein flexibles Rollenbild jenseits konservativer Stereotype zulässt.
September / Oktober 2016
MENSCHEN MIT
RUBRIK
BEHINDERUNGEN
Die männlichen Schulungsteilnehmer interessieren sich unter anderem für
Gerechtigkeit. Damit ist die Basis für
eine kritische Auseinandersetzung mit
Rollenstereotypen gelegt. Das eigene
Verhalten bewusst machen, Feedback
erhalten und geben, sensibler werden
für Momente, in denen jemand übergangen, gekränkt, diskriminiert wird,
das sind Grundvoraussetzungen dafür, als MB gute Impulse in die soziale
(männliche) Umgebung einzubringen.
Abschließend sei noch erwähnt,
dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ohne Ausnahme vom ersten
Tag an dabeigeblieben sind. Die besonders schöne Rückmeldung einer FB
war: »Das ist das erste Mal in meinem
Leben, dass ich mich in einer Gruppe
wohlfühle und anerkannt.« Sie meinte
damit die gesamte Gruppe an Frauen
und Männern, die seit Oktober 2015 an
der Schulung zur FB oder zum MB teilnehmen. Ein tolles und bestärkendes
Kompliment an alle Beteiligten, über
das ich mich ganz besonders freue.
PIA WITTHÖFT
DIPLOM-PSYCHOLOGIN, MUTSTELLE BERLIN
Wissenswertes
Mutstelle Berlin –
Ombudsstelle zur Prävention und Intervention bei
­s exualisierter Gewalt an Menschen mit Behinderungen
Heinrich-Heine-Str. 15
10179 Berlin
Tel.: 030-82 99 98-171
E-Mail: [email protected]
Festliche Stimmung mit Kunst, Kultur und Kühen
Zwei Standorte von Mosaik feierten Jubiläen
Traditionell gut besucht: Erntedankfest auf dem Ökohof Kuhhorst
B
eim Mosaik Unternehmensverbund gab es im September besonderen Grund zum Feiern –
mit gleich zwei Jubiläen an einem
Wochenende. Beide Feiern waren bei
schönem Spätsommerwetter ein voller
Erfolg.
Am Freitag, den 16. September
2016, feierte die Mosaik-Betriebsstätte
in Spandau ihr 30-jähriges Bestehen
mit Mitarbeitenden, deren Angehörigen und geladene Gästen. Die Betriebsstätte ist die größte des Berliner Unternehmensverbundes zur Integration von
Menschen mit Behinderung, und ihre
Gründung war ein wichtiger Schritt
für dessen erfolgreiche Expansion, mit
September / Oktober 2016
FOTO: TEAM CODE ZERO
heute mehr als 40 Standorten in Berlin und Brandenburg. Der Standort
ist ein wichtiger Partner für zahlreiche
Startups und andere Unternehmen und
zeichnet sich auch durch seine preisgekrönte Kunstwerkstatt aus, die in diesem Jahr ebenfalls runden Geburtstag
feiert.
Der Bürgermeister von Spandau,
Helmut Kleebank, hielt eine persönliche und sehr gelungene Festrede. Er
ist häufiger und gern gesehener Gast in
den Spandauer Mosaik-Einrichtungen.
In seinem Büro hängen auch Werke
der Kunstwerkstatt Mosaik Berlin, die
in der Spandauer Betriebsstätte beheimatet ist. Er will Mosaik auch bei der
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Suche eines neuen Standorts für die
Kunstwerkstatt unterstützen. Eine neue
Nutzung des ehemaligen Gebäudes der
Volkshochschule Spandau steht in Aussicht.
Lesen Sie mehr über die Betriebsstätte Spandau unter:
www.mosaik-berlin.de/locations/betriebsstaette-spandau-2
Zwei Tage später, am 18. September,
lud der Mosaik-Ökohof Kuhhorst im
Havelland anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums zum traditionellen Erntedankfest ein. Das gute Wetter zog
viele Besucher an. Der Ökohof stellte
seine beeindruckende Vielfalt unter Be41
MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN
weis – mit einem abwechslungsreichen
Programm für Kinder und Erwachsene, mit Kutsch- und Traktorfahrten,
einer Hüpfburg aus Stroh, Kuh-Bingo
und einer Miniatur-Eisenbahn sowie einer Technikschau. Nicht nur die Kinder waren begeistert von der besonderen
Atmosphäre auf dem inklusiven Ökohof und dem Zusammenleben dort. Es
war eine Feier mit sehr viel Herz, typisch für Mosaik.
Der Ökohof Kuhhorst ist in seiner
Form einzigartig in Deutschland und
wurde 2006 mit dem Förderpreis Ökologischer Landbau ausgezeichnet. Betriebsstättenleiter Hannes-Peter Dietrich konnte anlässlich des Erntedankfestes auch auf ein erfolgreiches Jahr
und eine gute Ernte zurückblicken.
Mehr über den Ökohof Kuhhorst finden Sie hier:
www.mosaik-berlin.de/ueber-mosaik/standorte/kuhhorst
www.diekuhhorster.de
Nicht nur für Stadtkinder etwas Besonderes: eine
FOTO: TEAM CODE ZERO
Hüpfburg aus Stroh
Tango-Tanz zum Jubiläum in Spandau
FOTO: TEAM CODE ZERO
»20 Minuten Fummelarbeit durchhalten – das ist schon
mal ein guter Anfang!«
Das Angebot »Handschlag« von reha e.v.
I
m neuen Förderbereich »Handschlag« des Vereins die reha e.v. finden junge Erwachsene mit Lernschwierigkeiten und besonderem psychosozialen Unterstützungsbedarf eine
passende Tagesstruktur: Sie können
hier vor allem lernen, durch handwerkliches Arbeiten und viel Sport mit ihren
Aggressionen und Krisen besser klarzukommen.
Eine wilde Mischung aus Straßenbahnschienen,
Gründerzeitfabriken
und DDR-Betrieben, Altbau-Wohnhäusern und Baracken: Im Gewerbegebiet Herzbergstraße in Lichtenberg
herrscht das typische Gewimmel eines
gewachsenen Berliner Industriestandortes. In einem Hinterhof mit Kleintransportern und Containern, Schutt und
Schrott wird gerade das neue Projekt
»Handschlag« des Vereins die reha e.v.
ausgebaut. Das industrielle, etwas raue
Ambiente ist ziemlich ungewöhnlich
für eine Betreuungseinrichtung. Dorit
Mechling, Bereichsleiterin Behindertenhilfe, führt durch die Räume und
erläutert, was die reha e.v. in der Herzbergstraße 127 ab Oktober 2016 vorhat.
»Hier geht es gerade darum, dass man
richtig Krach machen kann und damit
nicht sofort an Grenzen stößt«, erklärt
sie die Wahl des Ortes.
42
Junge Männer mit Lern- und
­anderen Schwierigkeiten
Das »Handschlag«-Konzept entstand
aus einem Bedarf eines Wohnheims,
das Dorit Mechling vor einigen Jahren
aufgebaut hat. In diesem Wohnheim –
schön gelegen in einer attraktiven
Wohngegend – hatte die Reha-Pädagogin die Probleme und Herausforderungen einer speziellen Klientel hautnah kennengelernt: Oft gab es Konflikte mit der Nachbarschaft, und auch
im Heim selbst war häufig sozialpädagogisches Krisenmanagement gefragt.
Denn hier leben vorwiegend junge Erwachsene mit Lernschwierigkeiten, die
weit mehr oder ganz andere Unterstützung benötigen, als die formalen Grenzen des Eingliederungshilfe-Systems
vorsehen. Diese jungen Menschen haben nicht nur mit den Beeinträchtigungen durch ihre Lernschwierigkeiten oder ihre Intelligenzminderung zu
kämpfen. Hinzu kommen weitere Probleme: eine seelische Behinderung, biografische Brüche, schädigende Einflüsse aus dem sozialen Umfeld. Der
zusätzliche Unterstützungsbedarf wird
jedoch weder erfasst durch das in der
Behindertenhilfe übliche HMB-W-Verfahren, noch durch den Behandlungsund Rehabilitationsplan der SozialpsyPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
chiatrie, der wiederum die geistige Behinderung nicht berücksichtigt.
Was heißt das konkret? Hier geht
es um junge Menschen – überwiegend
Männer –, die sich nicht ohne Weiteres
in Beziehungen einbinden lassen und
dadurch kaum mitwirkungsfähig sind,
wenn es um das Erreichen vereinbarter Betreuungsziele geht. Unregelmäßiges Einhalten von Terminen und Absprachen, Regelverletzungen, Verhaltensauffälligkeiten und Aggressionen
sind an der Tagesordnung. Die Folge:
immer wieder Brüche, Scheitern, Perspektivlosigkeit.
Neue Wege und viel Flexibilität
Im bestehenden Leistungstyp »Angebote zur Beschäftigung, Förderung und
Betreuung« (ABFB) gelingt es nicht in
allen Fällen, diese jungen Leute in einer abwechslungsreichen Tagesstruktur
zu beschäftigen, weiterzubilden und fit
zu machen für weitere Schritte zu mehr
Selbständigkeit ohne Delinquenz. Oft
sind die Problemlagen der Betroffenen
zu komplex, zu fordernd deren Umgang
mit anderen Klienten oder Beschäftigten. Das führt häufig wieder zu Abbrüchen in der Betreuung, in Beziehungen und Kontakten. Bei »Handschlag«
sind genau diese Schwierigkeiten der
September / Oktober 2016
MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN
Kern des Konzepts. »Wir haben wirklich lange überlegt, womit wir die Leute
erreichen können und wie wir das große
Störpotenzial umkehren und produktiv
nutzen können.«
Neue pädagogische Ansätze waren
gefragt. Ganz zentral: Nicht zu viele
Personen zusammen auf engem Raum,
sonst entsteht schnell Stress – mit explosiver Dynamik. Gebraucht werden
Räume zur Deeskalation; und zwar
nicht nur, wenn sich eine Krise anbahnt. »Es ist für unseren Personenkreis
ganz wichtig, dass eine Krise auch mal
von Anfang bis Ende durchlaufen werden kann! Wie soll man sonst die Erfahrung machen, dass man aus einer
beschissenen Situation auch wieder herausfinden kann? Im besten Fall ist dann
jemand da – wie hier bei uns«, erläutert
Dorit Mechling das neue Konzept. Eine
Herausforderung für die fünf künftigen
Mitarbeiter, die speziell geschult sein
müssen und zusätzlich von Sozialtherapeuten unterstützt werden. Denn hier
sind auch Kompetenzen für eine konfrontative Sozialarbeit gefragt. Das
kann im Extremfall heißen, eine Krise
bewusst und kontrolliert herbeizuführen – um dann gemeinsam an persönlichen Strategien zu arbeiten.
Das Vorbild: die Work and Box
Company
Die Anregung holten sich die Initiatoren bereits im Jahr 2010 aus München:
Die Work and Box Company betreut
mit einer Kombination aus Boxsport
und ambulanter Jugendarbeit gewaltbereite oder straffällig gewordene Jugend-
liche. Dann dauerte es vier Jahre, bis
die reha gemeinsam mit Verantwortlichen der Senatsverwaltung und bezirklichen Fachgremien ein tragfähiges
Konzept für einen Förderbereich laut §
54 (1) SGB XII i. V. mit § 55 SGB IX
für Anspruchsberechtigte der Eingliederungshilfe nach § 53 SGB XII abstimmen konnte.
Die Suche nach einer geeigneten
Immobilie dauerte dann noch einmal
über ein Jahr. Nun können 16 junge
Erwachsene, die aufgrund ihrer Beeinträchtigung voll erwerbsgemindert sind
und kein anderes Tagesstruktur-Angebot wahrnehmen, eine laut Leistungsbeschreibung »tätigkeits- und arbeits­
orientierte Beschäftigung und Förderung im Rahmen der Teilhabe am Leben
in der Gemeinschaft« aufnehmen.
Harte Körperarbeit und klein­
teiliges Handwerk
Die »Handschlag«-Räume sind aufgeteilt in mehrere Funktionsbereiche.
Die wichtigsten sind der große, offene
Aktivraum und der Beschäftigungsbereich. Der Aktivraum, unter anderem mit einem Boxring ausgestattet,
dient der sportbetonten Körperarbeit
und Entspannungsübungen. Andere
Sportarten sollen eher draußen stattfinden, Laufen, Kicken, Klettern oder
Kanufahren zum Beispiel. Dabei geht
es um Ausdauer und soziale Kompetenzen, um das Kennenlernen der eigenen Ressourcen, den Umgang mit Sieg
und Niederlagen, die Wahrnehmung
eigener Gefühle, um das Verhalten in
Gruppen und um Selbstwerterlebnisse.
Im Beschäftigungsbereich gibt es
Werkzeuge und einfache Maschinen
für handwerkliche Arbeiten mit verschiedenen Materialien und sensiblere
feinmotorische Tätigkeiten. Damit sollen Handlungsabläufe erlernt, trainiert
und zunehmend verinnerlicht werden.
»Man kann froh sein, wenn jemand, der
sonst gewohnt ist zuzuschlagen, hier 20
Minuten Fummelarbeit durchhält. Das
ist schon mal ein guter Anfang.« Dorit Mechling weiß aus langer Erfahrung, dass diese kleinen, unscheinbaren
Schritte oft die schwersten, aber auch
die wichtigsten sind.
Alle Räume sind eher spartanisch
ausgestattet und strahlen eine handfeste Arbeitsatmosphäre anstelle des
kuscheligen Wohlfühlcharmes aus,
den man sonst oft bei sozialen Projekten antrifft. »Genau richtig für unsere
Leute«, findet Dorit Mechling, »die
brauchen vor allem Luft und klare Ansagen. Es ist auch gut, dass hier um uns
herum so viel Gewerbe ist. Vielleicht
finden wir da Kooperationspartner, die
unsere Teilnehmer hier vor Ort in körperliche Tätigkeiten einbinden, zum
Beispiel bei Abrissarbeiten oder beim
Aufräumen.« Wenn das gelingt, kann
die Vermittlung in ein Praktikum, in
eine Ausbildung oder an einen Werkstatt-Arbeitsplatz das nächste Ziel sein.
SILKE IHDEN-ROTHKIRCH
Wissenswertes
die reha e.v., Förderbereich »Handschlag«. Herzbergstraße 127, 10365 Berlin
www.diereha.de/handschlag.html
MIGRATION / FLÜCHTLINGE
Computer-Kurs im Flüchtlingsheim
Ehrenamtliches Bürger-Engagement für unbegleitete Jugendliche
A
bdul ist 16 und hat noch nie eine
Schule gesehen. Er ist Kriegsflüchtling aus Afghanistan und
einer der unbegleiteten Jugendlichen,
die nun vor einem Laptop sitzen. Er
möchte den Umgang mit dem Gerät erlernen – für sein Leben, das ihm seit einigen Monaten eine Überraschung nach
der anderen beschert. Norbert Kerkhey und ich sind skeptisch, aber warum
nicht? Da der junge Mann eifrig die
Deutschstunden besucht, vertrauen wir
den Lehrern dort. Mustafa kommt aus
Syrien, er hat einige Jahre eine Schule
besucht, aber PC-Wissen, das GleichaltSeptember / Oktober 2016
rige hierzulande aufweisen können, hat
er noch nicht. Auch er hat unseren Kurs
gewählt, mit dem wir den Migranten
Programmieren beibringen wollen, wie
wir es in Grundschulen mit 10-Jährigen
seit Längerem erfolgreich praktizieren.
Aus Benin kommt Kamarou, mit
ihm können wir uns immerhin auf
Französisch gut verständigen. Seine
Muttersprache ist Dendi, das sprechen
nur wenige Leute, und bis vor Kurzem
wussten wir nicht einmal, dass es diese
Sprache gibt. Kamarou hat eine Koranschule besucht, daran werden wir jeden Freitag erinnert, wenn er dem UnPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
terricht fernbleibt, weil er zur Moschee
geht, zum Freitagsgebet. Wenn wir ihn
fragen, ob das nicht vor oder nach dem
zweistündigen Kurs sein könnte, bleibt
er uns die Antwort schuldig. Ihm gegenüber sitzt Atani, auch aus Afghanistan.
Er bezeichnet sich selber als Chef, denn
er spricht das beste Deutsch der etwa ein
Dutzend Kursteilnehmer, von denen jeweils acht bis neun pro Tag anwesend
sind. Als wandelndes Lexikon hat Atani
für jede Situation einen Spruch, einen
Aphorismus oder ein Zitat auf den Lippen, zuweilen geht er den anderen damit auf die Nerven. Aber er hat eine
43
MIGRATION / FLÜCHTLINGE
gute Perspektive: Ein Berliner Ehepaar
hat eine Patenschaft übernommen, und
noch während der Sommerferien kann
er in ein Haus nach Dahlem umziehen.
Umzüge bereiten Schwierigkeiten
Weniger Glück hat Abdul, denn schon
am dritten Lehrgangstag steht er uns mit
einer gepackten Reisetasche gegenüber.
Gleich wird er abgeholt und in ein anderes Heim verlegt – warum, weiß niemand, weder er, noch seine Betreuer
hier. Er ist nicht der Einzige, den unvermittelt ein Umzug betrifft. Das sei so üblich, sagen die Betreuer im Flüchtlingsheim am Ende des Spandauer Damms.
Da komme dann abends eine Mitteilung vom Senat von Berlin, dass anderntags ein Jugendlicher ausziehen muss.
Auf uns wirkt das befremdlich und ganz
entgegen der gewünschten Integrationsbemühungen. Nicht nur, dass die unbegleiteten Jugendlichen mutterseelenallein im fremden Land sind – sobald sie
mit anderen Betroffenen sich im Heimleben arrangiert haben oder in Kontakt
gekommen sind, kann es sie treffen.
Auch andere Unterbrechungen machen die Kursteilnahme schwer. Einer
zeigt uns sein Smartphone, auf dem eine
Ladung des Familiengerichts in Kreuzberg gespeichert ist: Er wird am nächsten Tag fehlen. Und schließlich haben
die Kids noch persönliche Betreuer, die
irgendwo in Berlin sind und zum Termin rufen. In einem Fall geht es darum,
den Jugendlichen mit anderen in Kontakt zu bringen, mit denen er demnächst
eine Wohngemeinschaft in Köpenick
bilden soll. Ich stelle mir das sehr schwer
vor, immer wieder neue Leute zu treffen, Fremde aus anderen Ländern und
mit anderen Gewohnheiten und anderem kulturellen Hintergrund. Kaum hat
man sich zurechtgefunden, müssen die
Habseligkeiten wieder eingepackt werden, um ganz woanders sesshaft zu werden. Für wie lange?
Herausforderndes Alltagspensum
Der Eindruck, dass die jungen Flüchtlinge viel zu tun haben, hat sich für uns
bereits in unserem ersten Kurs in Mariendorf ergeben. Das Flüchtlingsheim
war in einem ehemaligen Feuerwehrhaus untergebracht. Vormittags mussten die Jungs, nur ein Mädchen war unter den 41 Belegpersonen, in die Schule.
Nachmittags gab es ein Kursangebot
nach dem anderen, von Fußball über
Tanzen, Graffiti-Malerei bis zu Nachhilfeunterricht und dann unserem PCKurs. Als Kursleiter haben wir schnell
Respekt vor den Jugendlichen gewonnen, denn nach unserem Workshop
mussten sie abends in den Deutsch-Unterricht und dafür eine Fahrstrecke
durch die halbe Stadt bewältigen. Spät
nach 22 Uhr waren sie wieder zurück,
und anderntags früh war dann wieder
Schule. Kein Wunder, dass dieses Tagespensum schließlich zusammenbrach.
Im Ramadan-Monat von Anfang
Juni bis Anfang Juli legten sich die Jungs
einfach ins Bett. Sie durften ja tagsüber
nichts essen und waren am Nachmittag
Norbert Kerkhey mit seinen Schülern
44
einfach erschöpft. Als Kursleiter fiel es
uns schwer, dafür Verständnis aufzubringen, schließlich gab es einen Träger,
der den Kurs bezahlt hatte, eine Liste
mit scheinbar verbindlichen Anmeldungen und ein immer wieder bestätigtes Interesse. Wir hätten uns gewünscht,
dass die Ramadan-Regel weniger mächtig in unseren Berliner Alltag eingreifen
kann, wer später im Berufsleben steht,
muss auch täglich auf der Matte stehen.
Offenbar sieht man das beim Berliner
Senat anders, aber das ist eine Anmerkung vom Hörensagen.
Um dieses Mal konzentrierter zu arbeiten, haben wir die Sommerferien genutzt. Ohne Schulunterricht sind die
Kids froh über die Abwechslung, die ihnen unser Lehrgang bietet. Den Inhalt
haben wir ausgeweitet, indem wir neben den Algorithmen auch den Umgang
mit einem Schreibprogramm üben.
Denn die Jugendlichen wollen lernen,
sich um eine Wohnung, einen Ausbildungsplatz zu bewerben und überhaupt
den Umgang mit der schwierigen deutschen Sprache. Eine Anfangsübung hat
uns gelehrt, wie unterschiedlich Sichtweisen sein können. Allein die Großund Kleinschreibung stellt eine anfängliche Hürde dar, die wir nicht vorausgesehen hätten. Norbert Kerkhey und ich
versuchen, dabei zu unterstützen. Um
den Kenntnisstand zu überprüfen, haben wir einen Test schreiben lassen. Ich
habe den Jungs dabei über die Schulter
gesehen, und dabei ist mir aufgefallen,
wie wichtig es ist, eine gute Verständnis­
FOTO: YOOW/WISSEN-MACHT-SPASS
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
September / Oktober 2016
MIGRATION / FLÜCHTLINGE
ebene zu finden. Denn nicht immer
wird zugegeben, dass man das ein oder
andere doch nicht ganz so richtig verstanden hat. Um aber Prüfungsaufgaben erfolgreich zu bewältigen, müssen
die Fragen verstanden sein. Das Finden einer Verständnisebene hat einiges
an Zeit abverlangt. Aber wenn sie sich
dann durchgekämpft haben, ist das für
beide – die Schüler und Lehrer – eine
Erfolgsgeschichte.
Integration muss schnell gehen –
und braucht Zeit
Es ist hervorzuheben, dass wir Zeit
brauchen, dass wir für die jungen Leute
Geduld und Zuwendung aufbringen
müssen, wenn Integration gelingen soll.
Da gibt es einige Talente in der Gruppe,
die schnellstens begreifen und umsetzen, da gibt es viel Potenzial, mit dem
wir gewissenhaft umgehen sollten. Andererseits ist unser Eindruck bislang
unerschüttert, dass es wiederum eine
starre und unbegreifliche Bürokratie
ist, die das ganze Flüchtlingsproblem
irgendwie und möglicherweise willkürlich verwaltet, ohne auf das Naheliegende zu sehen: den Betroffenen und
seine Mitbringsel, den Reichtum an Talent und Begabung, die auch für uns
eine Bereicherung darstellen.
Eine Bitte aus der Gruppe wollen
wir erfüllen: Nach den Sommerferien
kommen die Jugendlichen, die bislang
an einer Integrationsschule waren, in
den normalen Schulbetrieb. Alle haben
sie Angst, dass sie den Anforderungen
dort nicht standhalten können. Besonders in Mathematik wollen sie vorbereitet sein und fragen, ob wir sie unterstützen können, den erforderlichen Kenntnisstand aufzuholen und vielleicht ein
Stück des Wegs mit Nachhilfe zu begleiten. Norbert Kerkhey ist bereits mit
einem Lehrplan beschäftigt, und dank
des Paritätischen Wohlfahrtsverbands
kann der Verein YOOW – Young and
Old for One World – die erforderlichen
Möglichkeiten dazu schaffen. ACHIM RUPPEL
Wissenswertes
Mehr Informationen: YOOW e. V., www.yoow.org
Wissen macht Spaß e. V., www.wissen-macht-spass.net
Willkommenskultur beim Nähen und Häkeln
Volkssolidarität eröffnet interkulturelles Nähcafé in Marzahn-Mitte
W
ir nähen uns was zusammen – die Volkssolidarität hat ein Interkulturelles
Nähcafé eröffnet. Das interkulturelle
Nähcafé im Stadtteilzentrum Marzahn-Mitte dient als Raum der Begegnung für neue und alte Nachbarinnen und Nachbarn. Seit dem 9. August
2016 können sich Frauen über gemeinsame Handarbeiten bei einer Tasse Tee
oder Kaffee besser kennenlernen und
austauschen
In angenehmer Atmosphäre können Bewohnerinnen des Bezirks Marzahn-Hellersdorf jegliche Näh- und
Handarbeiten ausführen und dabei mit
alten und neuen Nachbarinnen ins Gespräch kommen. Sie können Kleidung
nähen, umgestalten oder reparieren,
stricken, häkeln oder sticken.
Dank beeindruckend vieler Spenden stehen den Besucherinnen 18 Nähmaschinen, eine Strickmaschine, unzählige Stoffe, Wolle und jegliches
weiteres Handarbeitszubehör zur Verfügung. Eigenes Material kann gern
mitgebracht werden. Die Nutzung des
Nähcafés ist kostenlos.
Das interkulturelle Nähcafé ist ein
Gemeinschaftsprojekt von Cordula
Bienstein vom bezirklichen Migrationssozialdienst und Martina Polizzi
im Rahmen ihrer Projekte »Fortführung einer Willkommenskultur und einer lebendigen Nachbarschaft für und
mit Flüchtlingen im Stadtteil Marzahn
Mitte« und »Plattform für interkultuSeptember / Oktober 2016
rellen Austausch und Zusammenarbeit
von Menschen unterschiedlicher Herkunft im Stadtteil Marzahn-Mitte« in
Zusammenarbeit mit dem Stadtteilzentrum Marzahn-Mitte. Träger dieser Projekte und Einrichtungen ist die
Volkssolidarität Landesverband Berlin
e. V.
Martina Polizzi: »Ich freue mich besonders auf den interkulturellen Austausch in unserem Nähcafé und stehe
den Besucherinnen mit Rat und Tat
zur Seite. Es ist mir eine große Freude,
mein H
­ obby an den Arbeitsplatz zu holen und es so mit Gleichgesinnten zu
teilen.«
Cordula Bienstein: »Vielleicht können
in unserem Nähcafé in Zukunft – beispielsweise zur Weihnachtszeit – selbst
Kreationen für den guten Zweck hergestellt werden, mit denen wir andere Projekte hier im Bezirk unterstützen.«
Wissenswertes
Das Nähcafé ist wie folgt geöffnet:
Montag 10 bis 16:30 Uhr
Dienstag 10 bis 16:30 Uhr
Donnerstag 10 bis 18 Uhr
Freitag 10 bis 18 Uhr
In Zukunft sollen zusätzlich mittwochs Handarbeitsschulungen angeboten werden.
Falls Sie Interesse haben, das Nähcafé zu nutzen, dann
kommen Sie einfach zu den Öffnungszeiten vorbei.
Wenn Sie selbst Kurse anbieten möchten, dann melden
Sie sich vorab bei Martina Polizzi und Cordula Bienstein
unter der Nummer 030 93 02 38 15 oder unter
[email protected].
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Willkommenskultur in Marzahn-Hellersdorf:
Martina Polizzi und Cordula Bienstein im
FOTO: VOLKSSOLIDARITÄT BERLIN E. V.
neuen Nähcafé
45
MIGRATION / FLÜCHTLINGE
Mehr Vernetzung für Geflüchtete
Fachtag der Liga Berlin am 9. September
W
ir schaffen das« – rund ein
Jahr nach diesem bekannten Satz der Bundeskanzlerin gibt es in der Flüchtlingspolitik
noch immer viel zu tun. In Berlin beispielsweise sind nach wie vor viele Menschen provisorisch in Turnhallen untergebracht und das teilweise ebenfalls
seit einem Jahr. Eine schnellere Bearbeitung von Asylanträgen – 15.000 wurden in 2016 bisher gestellt – ist nicht zu
verzeichnen. Das Ankommen und besonders das Weiterkommen in Berlin
wirft für Geflüchtete und Zuwanderer
unzählige Fragen auf.
Die Ansprechpartner für diese Fragen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Migrations- und Flüchtlingsberatungsstellen in ganz Berlin, trafen
sich Anfang September in der Kreuzberger Blücherstraße bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) zum fachlichen Austausch. Sie wünschen sich auch von den
Behörden eindeutig mehr Vernetzung
und Zusammenarbeit für Geflüchtete.
Rund 70 Gäste begrüßte der Fachausschuss Migration der Berliner Wohlfahrtsverbände (LIGA Berlin) zum
Fachtag unter dem Titel »Vom Ankommen bis in die Regeldienste – Aktuelle
Entwicklungen in der Migrations-und
Flüchtlingsberatung«. Zu Beginn des
Tages dankte AWO-Geschäftsführerin
Barbara König allen Anwesenden für
ihre Unterstützung Geflüchteter und
betonte, dass schnell wechselnde rechtliche Veränderungen den Beratungsalltag immer wieder zu einer Herausforderung machten. Zudem forderte sie
mehr finanzielle Mittel für diesen Bereich. Engelhard Mazanke, Leiter der
Berliner Ausländerbehörde, zeigte sich
überraschend offen und selbstkritisch.
Er dankte den Wohlfahrtsverbänden
für die seit zehn Jahren bestehende Zusammenarbeit in der Clearingstelle, einem niedrigschwelligen Angebot in der
Ausländerbehörde, das Neuankömmlinge über die vielfältige Beratungslandschaft in der Stadt informiert. Mazanke räumte ein, dass das Fachwissen
der Kolleginnen und Kollegen aus den
Wohlfahrtsverbänden den Behörden
zugutekomme, insofern betrachtete er
die anwesenden Gäste als »seine Dienstleister«.
Stefanie John vertrat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und
gab Einblicke in aktuelle Zahlen und
46
Der Liga-Fachausschuss Migration, v.l. Jessica Karbon (DRK Berlin), Ingrid Lühr (Diakonie), Holger Spöhr
(Paritätischer Wohlfahrtsverband), Peter Botzian (Caritas), Dirk Arp-Stapelfeldt (AWO), Anke Otter-­
FOTO: ANGELA KRÖLL
Beaujean (AWO)
Entwicklungen ihrer Arbeit, ebenso
wie der Integrationsbeauftragte des
Berliner Senats, Andreas Germershausen. Die sogenannten »Willkommen in
Arbeit-Büros« führte Germershausen
als gelungenes Beispiel an. Seien diese
doch bewusst dort geschaffen worden,
wo die Menschen sich ohnehin aufhielten, nämlich in großen Unterkünften
wie zum Beispiel Tempelhof.
Moderiert von Holger Spöhr, Referent für Migration beim Paritätischen
Wohlfahrtsverband, stellte sich Dietrich Koch, Psychologischer Psychotherapeut und langjähriger Experte im Bereich traumatisierte Geflüchtete, den
Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Thema der Fragerunde: Umgang mit Traumatisierung in der Beratung. Dietrich Koch ist Gründungsmitglied und Leiter von Xenion e. V., dem
ersten und ältesten Zentrum zur psychosozialen Behandlung für traumatisierte Flüchtlinge in Berlin.
Im zweiten Teil des Fachtages drehten sich die Inputs um die Beratungspraxis, etwa um immer wiederkehrende
Fragen in der Asylverfahrensberatung.
Gerade als es um den Umgang mit
Traumatisierten und um das Thema
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Familienzusammenführung von Geflüchteten ging, war ein Nerv getroffen, denn viele Gäste suchten spontan
Rat für ihre Fälle und stellten den Experten ihre drängenden Fragen aus dem
Publikum heraus. Über den Fachtag hinaus sind so neue Netze geknüpft worden, die sich um individuelle Lösungen für Geflüchtete spannen. Praktische Einblicke gaben auch Kitty Thiel
und Leyla Boran, die als Vertreterinnen
der LIGA in der Berliner Härtefallkommission tätig sind und ebenfalls unterstreichen konnten, was Barbara König
eingangs betont hatte: Erst seit Kurzem wirksame Änderungen der rechtlichen Voraussetzungen bedeuteten für
sie große Steine im Weg zur bestmöglichen Lösung für ihre Klienten.
Dirk Arp-Stapelfeldt, Vorsitzender
des LIGA-Fachausschusses Migration,
appellierte vor dem Hintergrund aller
besprochenen Chancen und Hürden
an die Berliner Behörden und forderte
mehr Zusammenarbeit für Geflüchtete
– weg von punktuellen Lösungen hin
zu mehr Nachhaltigkeit bei der Integration. Dazu gehöre auch der bedarfsgerechte Ausbau der landes- und bundesgeförderten Beratungsstrukturen in der
September / Oktober 2016
MIGRATION / FLÜCHTLINGE
Stadt. Er konnte den Teilnehmern zum
Ende des Tages eine Schulung im Integrationsgesetz beziehungsweise seinen
aktuellsten Änderungen zusagen, die
die Ausländerbehörde trage: ein nützliches Ergebnis dieses Fachtages für die
Beraterinnen und Berater im Migrationsdienst und in der Flüchtlingsberatung. Und dadurch auch für die Stadt
Berlin mit den hier aktiven Wohlfahrtsverbänden. Denn: »Gerade nach den
Wahlergebnissen in Mecklenburg-Vor-
Dietrich Koch, Xenion e. V.
FOTO: ANGELA KRÖLL
pommern müssen wir in Berlin ein
deutliches Zeichen für Willkommenskultur setzen«, so Arp-Stapelfeldt.
Innerhalb der LIGA Berlin bieten
die AWO, die Diakonie, der Paritätische Wohlfahrtsverband, das DRK und
die Caritas in der Region Berlin Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer an, ebenso sind diese Verbände
Träger von zahlreichen Beratungs- und
Unterstützungsangeboten für Geflüchtete.
CHRISTINA KÖLPIN
Mit Musik Grenzen überwinden
Außergewöhnliches Konzert von FluchtpunktBegegnung in der Philharmonie
D
as Projekt FluchtpunktBegegnung lädt zu einem außergewöhnlichen Konzert in die
Philharmonie.
Vier Chöre, dazu Sängerinnen,
Tänzer, Schauspieler und Musikerinnen gestalten gemeinsam mit 80 Schülerinnen und Schülern, darunter auch
Willkommensklassen, ein großes musikalisches Ereignis über Flucht, Ankommen und Begegnung. Sie sind herzlich
eingeladen, dabei zu sein:
Am 9. November, 20 Uhr
im Kammermusiksaal der
Berliner Philharmonie
Herbert-von-Karajan-Straße 1,
10785 Berlin
Musik berührt die Herzen und spricht
eine eigene Sprache. In der Inszenierung der Theaterregisseurin Isabella
Mamatis treffen verschiedene Rhythmen und Melodien aufeinander, verschmelzen zu einer musikalischen Sprache, die Kontinente und Generationen
verbindet.
Die beteiligten Künstlerinnen und
Künstler stehen stellvertretend für die
geflüchteten Menschen, die heute und
in den vergangenen Jahrzehnten in Berlin eine neue Heimat gefunden haben.
Die Kunstschaffenden kommen unter anderem aus der Ukraine, aus Ägypten, Syrien, Griechenland, dem Iran,
aus Deutschland, Spanien und Polen.
80 Schüler des Leibniz-Gymnasiums und der Freiligrath-Oberschule
wirken bei FluchtpunktBegegnung mit.
Im Rahmen des vom Bundesbildungsministeriums geförderten Programms
»Kultur Macht Stark!« trafen sie gleichaltrige Geflüchtete und bilden nun einen Begegnungschor. Ihre Erfahrungen
aus dem Projekt sind ein wesentlicher
Teil der Inszenierung.
FluchtpunktBegegnung besteht aus
vier Akten: Morgen, Mittag, Abend
und Nacht. Dabei spannt sich der Bogen von klassischer Musik bis hin zur
aktuellen Beatbox-Performance. Es erklingen unter anderem Lieder von J.S.
Bach, Korangesang, Flamenco und italienische Arien, Gregorianischer Chor-
gesang, russische Lieder, Stücke von
Brecht/Weil und Michael Jackson, Afrodance und Tango.
FluchtpunktBegegnung in der Berliner Philharmonie ist der letzte Teil einer Trilogie, die mit den Schülern, den
Willkommensklässlern, Künstlerinnen
und Künstlern diesen Sommer mit zwei
»Lange-Tafel«-Inszenierungen auf der
Reuterstraße (48h Neukölln) und der
Bergmannstraße begann und nun mit
diesem Konzert den Höhepunkt erlebt.
Konzept und Regie: Isabella Mamatis; Moderation: Isabella Mamatis und
Morris Perry
Wissenswertes
Die Eintrittskarten für diese Veranstaltung sind ohne
Bezahlung, müssen aber vorbestellt werden.
Ihre Bestellung richten Sie bitte per E-Mail an:
[email protected]
In der Betreffzeile geben Sie bitte Namen und Anzahl
der gewünschten Karten an.
Eine Produktion des Lange Tafel e. V.
Tel.: 0152 289 85 098
Mehr Informationen:
[email protected], www.lange-tafel.com
www.fluchtpunktbegegnung.de
PFLEGE
Das neue Begutachtungsinstrument
Serie „Pflege spezial“ des Paritätischen Wohlfahrtsverbands
A
b dem 1. Januar 2017 werden
pflegebedürftige Menschen in
Deutschland nach einem neuem
System eingeschätzt. Automatisch wird
jeder, der zum Beispiel am 31. Dezember 2016 mit einer Pflegestufe 2 ins
Bett geht und nicht an Demenz leidet, am 1. Januar 2017 mit dem PfleSeptember / Oktober 2016
gegrad 3 aufwachen, ohne etwas dafür
beantragen zu müssen. Hat diese Person
auch noch die Diagnose Demenz, wird
sie mit dem Pflegegrad 4 erwachen. Das
neue System führt zwei Elemente des alten Systems nach wissenschaftlich entwickelten Kriterien zusammen. Körper
und Geist werden nicht separat betrachPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
tet, sondern in einem System geprüft.
In der folgenden Tabelle ist ersichtlich,
welche Elemente eine Rolle spielen. Die
Module 1-6 werden eingeschätzt, gewichtet und summiert, die Informationen aus den Modulen 7 und 8 werden für eine ausführliche Beratung und
Einschätzung der Rehabilitationsfähig47
PFLEGE
keit, eventuell Anpassung des Wohnumfeldes und einer Hilfsmittelbedarfsfeststellung genutzt.
Aus der Gesamtsumme ergibt sich
dann der Pflegegrad, der in fünf Stufen gegliedert ist. Das Berechnungssystem ist nicht einfach und für den Laien
kaum zu durchschauen. So wird bei drei
Modulen die Selbständigkeit in vier
Stufen eingeschätzt und bei den anderen
Modulen jeweils ein anderes System genutzt. Relevant ist, ob personelle Hilfe
notwendig ist. Ein Hilfsmittel, wie zum
Beispiel ein Rollator, der die Gangunsicherheit kompensiert, trägt dazu bei,
dass dieser Punkt als »selbständig« eingestuft wird. Positiv an diesem System
ist, dass Ressourcen mehr berücksichtigt werden, ebenso wie Kommunikation und Verhalten. Es wird jedoch im
rechnerischen Vorgang nur eins von beiden Modulen berücksichtig: das Modul
mit den höheren Punktwerten.
Schwere Pflegesituationen (mit zwei
Personen oder bei Adipositas) werden
nicht berücksichtigt. Die einzige Ausnahme liegt bei der Unfähigkeit, Arme
und Beine zu bewegen. Dann erhält die
Person sofort den Pflegegrad 5, auch
wenn sie die dafür notwendigen 90
Punkte nicht erreicht.
Das neue Instrument wird im
Herbst den Gutachtern des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen
mittels Schulungen beigebracht und es
wird eine entsprechende Software geschrieben. So kann das neue, möglicherweise gerechtere System pünktlich
am ersten Januar umgesetzt werden.
DR. CHRISTIANE PANKA, QUALITÄTSMANAGERIN
REFERAT PFLEGE UND ALTENHILFE DES PARITÄTISCHEN BERLIN
PSYCHIATRIE
Erfahrungen in der gemeindepsychiatrischen
­Versorgung junger Menschen
ajb feiert 40-jähriges Bestehen
D
ie ajb ist seit 40 Jahren ein anerkannter Träger der Jugendhilfe, der gemeindepsychiatrischen Versorgung, der Berufsorientierung sowie der Beschäftigung und
Qualifizierung.
Am 29. November 2016 feiert die ajb
ihr 40-jähriges Jubiläum im Heimat­
hafen Berlin Neukölln mit einer Fachtagung. In Rahmen der anschließenden Abendveranstaltung wird die langjährige Kollegin und Geschäftsführerin
Ute Meybohm in den Ruhestand verabschiedet und Karin Hirdina als neue
Geschäftsführerin begrüßt.
Die Fachtagung wird mit Grußworten von Monika Hermann (Bezirksbürgermeisterin Friedrichshain-Kreuzberg), Dr. Thomas Götz (Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales
Landesbeauftragter für Psychiatrie) und
Dr. Gabriele Schlimper (Geschäftsführerin Paritätischer Wohlfahrtsverband,
Landesverband Berlin e. V.) eröffnet.
48
Im Anschluss widmen sich die Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen Perspektiven dem Brückenschlag zwischen Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft in der gemeindepsychiatrischen Versorgung.
Christian Heise (Geschäftsführer
des Baden-Württembergischen Landesverbandes für Prävention und Rehabilitation und Vorstand Fachverband Drogen- und Suchthilfe e. V.)
gibt einen Rückblick auf die »Geschichte der ajb und junger Menschen«. Christoph Pewesin (Facharzt
für Kinder- und Jugendpsychiatrie) berichtet über »40 Jahre kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung«. Nora
Balke (­Dipl.-Psych., Behandlungszentrum für Folteropfer Berlin, Wohnverbund für Migrantinnen) bezieht sich
auf die Situation geflüchteter Menschen mit ihrem Beitrag »Flucht und
Trauma gestern und heute – Umgang
mit Herausforderungen«.
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Prof. Dr. Andreas Bechdolf (Chef­
arzt Vivantes Klinikum Am Urban,
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik) stellt die
»Früherkennung psychischer Störungen« vor. Karin Hirdina (Dipl.-Psych.,
stellvertretende Geschäftsführung ajb
gmbh) spricht über »Nahtstellen statt
Schnittstellen – der Arbeitsauftrag der
ajb«. Die Fachtagung wird von Silke
Ude-Schäufele (Dipl.-Päd., Jugendhilfeträger JaKuS gGmbH) moderiert.
Wissenswertes
Bei Interesse wird um Anmeldung für eine oder beide
der Veranstaltungen bis zum 31. Oktober 2016 gebeten.
Bitte senden Sie dafür eine E-Mail an:
[email protected]
Mehr: www.ajb-berlin.de
September / Oktober 2016
PSYCHIATRIE
Gesundheitslotsen in der psychiatrischen Versorgung
geflüchteter Menschen
KommRum e. V. startet Zertifikatskurs für Geflüchtete
M
it steigender Zahl von Flüchtlingen aus Syrien und anderen Krisengebieten ergibt
sich die Notwendigkeit, den Geflüchteten, die unter psychischen Beeinträchtigungen leiden oder davon bedroht sind,
Beratung und Vermittlung in psychiatrische/psychosoziale Hilfen anzubieten. Um den bestmöglichen Zugang zu
den betroffenen Menschen zu ermöglichen, hat KommRum e. V. gemeinsam
mit dem Referat Weiterbildung der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) den Zertifikatskurs
»Gesundheitslotsen psychiatrische Versorgung geflüchteter Menschen« entwickelt. Geflüchtete mit einschlägigen
beruflichen Vorerfahrungen werden in
dem Kurs befähigt, in den Einrichtungen der Flüchtlingshilfe Vermittlung in
das hiesige psychosoziale Versorgungssystem anbieten zu können. In 12 gedolmetschten Modulen erhalten die
Teilnehmenden umfangreiche Kenntnisse für die Beratung und Vermittlung Geflüchteter mit psychosozialem
Unterstützungsbedarf. In einem an-
schließenden vierwöchigen Praktikum
in psychosozialen Einrichtungen wird
das Erlernte praktisch erprobt. Der vom
Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin finanzierte Pilotkurs startet mit 12
Teilnehmenden am 16. September 2016
und schließt im Januar 2017 ab.
Die Initialzündung zur Entwicklung war eine Veranstaltung in der Kontakt- und Beratungsstelle Friedrichshain des KommRum e. V. – hier wurde
zu Beginn des Jahres mit einem aus Syrien stammenden Psychologen lebhaft
über die Situation der Menschen in Syrien und den angrenzenden Ländern
sowie die aktuelle Situation der Aufnahme der Geflüchteten und deren Bedarfe diskutiert. In den folgenden Fachdiskussionen um eine zielführende psychosoziale Versorgung der geflüchteten
Menschen wurde deutlich, dass wir der
Schwierigkeit begegnen, mit den derzeit
vorhandenen Strukturen kaum Kontakt
zu den Geflüchteten zu bekommen. Auf
diesem Hintergrund entstand die Idee,
Menschen, die selbst als Geflüchtete
nach Berlin gekommen sind, in einem
Zertifikatskurs mit dem notwendigen
fachlichen Know-how für diese Arbeit
auszustatten.
Inzwischen hat der Berliner Senat,
vorerst befristet bis Ende 2016, berlinweit Mittel für 24 Fachkräfte bereitgestellt, die die notwendige aufsuchende
Arbeit in den Geflüchteteneinrichtungen aufbauen sollen. Der nun startende
Zertifikatskurs unterstützt diese Arbeit, indem Menschen mit entsprechenden Sprach- und Kulturkenntnissen befähigt werden, diese Lotsenfunktion zu
übernehmen.
Wissenswertes
Termine und das ausführliche Curriculum finden Sie unter: www.khsb-berlin.de/weiterbildung
Koordination: Mechthild Schuchert, KHSB
[email protected], Tel. 030 50 10 10 - 37
Pirko Selmo (arabisch sprechend), KommRum e. V.
[email protected] (nur Kontakt per E-Mail möglich)
RECHT
Achtung Gesetzesänderung! Überprüfen Sie
Ausschlussklauseln in Standard-Arbeitsverträgen
Information der Paritätischen Tarifgemeinschaft e. V.
A
rbeitsverträge enthalten oft Ausschlussklauseln, wonach An­
sprüche verfallen, wenn Sie
nicht innerhalb von drei Monaten nach
Fälligkeit schriftlich geltend gemacht
werden. Enthält ein nach dem 1. Oktober 2016 geschlossener Arbeitsvertrag
eine solche Klausel, so ist diese nach
dem neuen § 309 Nr. 13 BGB nichtig.
Dies gilt auch für Anwender der AVB
des Paritätischen Gesamtverbandes, da
auch diese erst zum 1. Januar 2017 der
neuen Rechtslage angepasst werden.
Zum 1. Oktober 2016 wird § 309 Nr. 13
BGB geändert. Ab diesem Zeitpunkt
darf der Verwender von AGB vom Verbraucher für von diesem abzugebende
September / Oktober 2016
Erklärungen keine strengere Form als
die Textform im Sinne von § 126b BGB
verlangen. Standard-Arbeitsverträge unterliegen als allgemeine Geschäftsbedingungen der Inhaltskontrolle nach 305 ff.
BGB und damit auch den Klauselverboten des § 309 BGB. Der Arbeitgeber ist
hierbei der Verwender, der Arbeitnehmer
der Verbraucher im Sinne des Gesetzes.
Fordern Sie in ab dem 1. Oktober 2016
neu abgeschlossenen Arbeitsverträgen
von Ihrem Arbeitnehmer die schriftliche Geltendmachung von Ansprüchen,
so erreichen Sie hiermit das Gegenteil
Ihres eigentlichen Ziels. Da Sie mehr
­
fordern, als Sie nach dem Gesetz dürfen,
ist Ihre Forderung unwirksam und Ihr
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Arbeitnehmer kann seine Ansprüche sogar mündlich geltend machen.
Ersetzen Sie daher in den Ausschlussklauseln Ihrer Arbeitsverträge das Wort
»schriftlich« durch »in Textform«. Auf
Altverträge, die vor dem 1. Oktober 2016
abgeschlossen wurden, findet die gesetzliche Neuregelung keine Anwendung.
Wissenswertes
Wegen rechtlicher Fragen oder einer ersten kostenfreien Beratung können sich Mitgliedsorganisationen des
Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin wenden an die:
Paritätische Tarifgemeinschaft e. V.
Geschäftsstelle Berlin, Rechtsanwalt Sebastian Jeschke
Kollwitzstr. 94-96, 10435 Berlin
Tel.: 030 423 88 06, Fax: 030 86 001 550,
E-Mail: [email protected], www.ptg-berlin.org
49
SOZIALES
KinderZukunft – Hilfe für Kinder und Jugendliche 2016
Ein Förderprogramm des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin e. V.
D
as Programm »KinderZukunft«
hat das Ziel, benachteiligte
Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 15 Jahren, das heißt maximal bis zu deren 16. Geburtstag, besonders im Bereich Bildung zu fördern.
Das Programm läuft seit 2006; jährlich stehen rund 50.000 Euro zur Verfügung. Mit der Einführung des Bildungs- und Teilhabepaketes des Bundes veränderte sich die Förderung durch
KinderZukunft. Die Mittel aus dem
Förderprogramm KinderZukunft werden weiterhin nachrangig und ergänzend eingesetzt:
Die von der Bundesregierung durch
das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT)
zur Verfügung gestellten 10 Euro monatlich sind von den Bedürftigen/Berechtigten vorrangig zu beantragen. Die
Mittel aus KinderZukunft ergänzen
diese nur, wenn der monatliche Beitrag
bei der Teilhabe an sportlichen, musischen, kreativen und anderen Angeboten die vom Staat geförderten 10 Euro
übersteigt oder wenn eine Ablehnung
vorliegt. Je Kind/Jugendlichem kann
einmal im Kalenderjahr eine Förderung
bewilligt werden:
1.bis zu 50 Euro für kleinere Anschaffungen wie zum Beispiel: Bücher, Instrumente, Sportkleidung, Spielzeug,
Schulsachen, ausnahmsweise auch
Kleinstmöbel, Kleidung
2.bis zu 300 Euro (ausgezahlt werden
maximal 270 Euro, da 10 Prozent
Eigenbeteiligung erforderlich sind)
für die Teilnahme an verschiedenen
Kursen/Programmen wie zum Beispiel Bildungs- und Sportangebote,
mathematisch-technische, musische,
kreativ-gestalterische Angebote
Förderungen erfolgen über Gutscheine – Sie finden eine Kopiervorlage
als Beilage dieses Rundbriefs.
Wer kann Gutscheine vergeben?
Alle Mitgliedsorganisationen des Paritätischen können Gutscheine für benachteiligte Kinder und Jugendliche
vergeben, die von ihnen betreut werden. Um eine bessere Verteilung der
Fördersumme zu gewährleisten, sollten
allerdings je Mitgliedsorganisation insgesamt höchstens 20-25 Anträge/Gutscheine im Jahr vergeben werden (inklusive Unterprojekten).
Wie werden Gutscheine erstellt?
Die Mitgliedsorganisation selbst muss
den Bedarf eines Kindes, eines Jugendlichen erkennen und eine Förderung
befürworten. Außerdem muss sich die
Mitgliedsorganisation die Zusage oder
die Ablehnung von BuT zeigen lassen.
Dann fragt die Mitgliedsorganisation
beim zuständigen Stadtteilzentrum (im
Folgenden: STZ) nach, ob Mittel verfügbar sind. (Liste der STZ ist in der
Anlage beigefügt.) Ist dies der Fall, füllt
die Mitgliedsorganisation entsprechend
des Bedarfes einen Gutschein aus und
übergibt diesen an die/den Erziehungsberechtigte/n.
Wo werden Gutscheine eingereicht
und ausgezahlt?
Die/der Erziehungsberechtigte reicht
den Gutschein beim zuständigen STZ
ein.
·· Bei Anschaffungen bis zu 50 Euro
zahlt das STZ den Betrag bar aus. Der
Empfang des Geldes muss schriftlich
von der/dem Erziehungsberechtigten
bestätigt werden. Ein weiterer Nachweis ist nicht notwendig.
·· Für die Teilnahme an Kursen/Programmen muss der/die Erziehungsberechtigte die Anmeldung bzw. Rechnung über die Kursteilnahme beim
STZ vorlegen. Das STZ zahlt die Fördersumme (maximal 270 Euro) bar
aus oder überweist die Fördersumme
direkt an den Kursanbieter. Der Empfang muss auch hier schriftlich von
der/dem Erziehungsberechtigten bestätigt werden. Ein weiterer Nachweis
ist nicht notwendig.
Beginn und Ende der Umsetzung
2016 ?
Ab sofort können in Absprache mit dem
zuständigen STZ Förderungen über
Gutscheine erfolgen. Das Förderjahr
endet am 31. Dezember 2016.
Wer beantwortet Fragen zum
­Förderprogramm?
Bitte wenden Sie sich zuerst an Ihre/n
Ansprechpartner/in beim zuständigen
STZ. Dort können Sie sich auch über
geeignete Kurse und Programme beraten lassen.
Bei allgemeinen Nachfragen zum Förderprogramm wenden Sie sich bitte beim
Paritätischen Wohlfahrtsverband an:
Chris Wachholz
Tel: 86 001 127
Fax: 86 001 240
E-Mail: [email protected]
Sabine vom Böckel
Tel.: 86 001 121
Fax: 86 001 240
E-Mail: [email protected]
VdK-Vorsorgebroschüre »Ein Augenblick kann alles
­ändern« neu erschienen
Version 2016 berücksichtigt aktuellen Beschluss des Bundesgerichtshofes
D
er Bundesgerichtshof hat kürzlich einen viel beachteten Beschluss zu den Anforderungen
an Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen im Zusammenhang mit
50
dem Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen gefasst (AZ XII ZB 61/16). Es
handelt sich dabei um eine äußerst vielschichtige und komplizierte Entscheidung, die in weiten Teilen der ÖffentPARITÄTISCHER RUNDBRIEF
lichkeit zu großer Verunsicherung geführt hat. Diese betrifft vorrangig die
Frage, ob die bereits abgefassten Vollmachten und Verfügungen den neuen
Anforderungen künftig noch genügen.
September / Oktober 2016
SOZIALES
Es ist nicht auszuschließen, dass die
Ärzte zukünftig genauer hinsehen und
prüfen werden, bevor sie dem Abbruch
lebenserhaltender Maßnahmen gegebenenfalls zustimmen.
Aus dem Gerichtsurteil ergeben sich
aus unserer Sicht folgende Anforderungen:
Der Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg e. V. rät zudem, im Falle einer
Kombination aus Patientenverfügung
und Vorsorgevollmacht (oder Betreuungsverfügung) jeweils dieselben Personen zu beauftragen, um widersprüchlichen Interpretationen und Vorgehensweisen vorzubeugen. Bevollmächtigte
Personen beziehungsweise rechtliche
Betreuerinnen oder Betreuer sollten die
Mit
rte im
allka
Notf
rten
ckka
Sche
at
form
Vorsorge für den Ernstfall
Schutzgebühr EUR 3,-
·· Texte für Vollmachten und Verfügungen sollten in Bezug auf die (befürchteten) gesundheitlichen Situationen und Krankheiten wie auch auf
die (gewünschten / nicht gewünschten) ärztlichen Maßnahmen so präzise wie möglich formuliert werden.
·· Es sollte klargestellt werden, ob ein
Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen auch dann gewünscht wird,
wenn dies eine Verschlechterung des
Gesundheitszustandes sowie eine indirekte Verkürzung der Lebenszeit
nach sich ziehen kann.
EIN AUGENBLICK KANN
ALLES ÄNDERN ...
Patientenverfügung
Betreuungsverfügung
Vorsorgevollmacht
Berlin 09 | 2016
Wünsche der vollmachtgebenden Person, die in der Patientenverfügung genannt sind, in Bezug auf die medizinische Behandlung am Lebensende kennen und auch akzeptieren.
Wir empfehlen dringend, etwaig
verfasste Vollmachten und Verfügungen darauf hin zu prüfen, ob auch diesen Kriterien entsprochen wurde, und
gegebenenfalls Ergänzungen vorzunehmen. Dies können Sie auf einem beigefügten Extrablatt, versehen mit Datum
und Unterschrift, tun. Ferner empfehlen wir, sich bei Bedarf von Arzt, Anwalt oder Betreuungsverein vor Ort beraten zu lassen.
Aktuell hat der Sozialverband VdK
Berlin-Brandenburg e. V. eine neue Version der Broschüre »Ein Augenblick
kann alles ändern …« (51. Auflage) erstellt, welche die Konsequenzen aus
dem BGH-Beschluss bereits berücksichtigt.
Wer also noch keine Vollmachten oder Verfügungen erstellt hat oder
aber keine nachträglichen Ergänzungen vornehmen möchte, kann ab sofort
auf die soeben neu erschienene Broschüre zurückgreifen. Sie ist unter der
Mailadresse [email protected] erhältlich, kostet 3 Euro und beinhaltet weiterhin die dreiteilige Gliederung in Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht
und Betreuungsverfügung mit den dazugehörigen Formularen und einer kartonierten Notfallkarte. Sie berücksichtigt die aktuelle Rechtsprechung 2016
und präzisiert an entscheidenden Stellen die Vollmachten und Verfügungen
im ­Detail.
Da eine regelmäßige Überprüfung
der in der Vergangenheit erstellten Vollmachten und Verfügungen ohnehin angezeigt ist, empfehlen wir die Nutzung
der aktuellen Version von »Ein Augenblick kann alles ändern …«. GEORG STEINHOFF
STADTTEILZENTREN UND NACHBARSCHAFTSHÄUSER
Integration gelingt, wenn Nachbarschaft entsteht
Stellungnahme von Paritätischem Wohlfahrtsverband Berlin und dem Verband für sozial-kulturelle Arbeit e. V.
I
n den letzten eineinhalb Jahren sind
65.700 geflüchtete Menschen nach
Berlin gekommen. Ihre Integration
ist eine gesellschaftspolitische Aufgabe.
Nicht nur Unterbringung und Versorgung sind gefragt, sondern auch die
Einbindung in die Nachbarschaft, in
Wohnen, Arbeit, Bildung, Freizeit und
Kultur.
Stadtteilzentren und Nachbarschaftshäuser übernehmen diese Aufgabe. Sie sind Träger von sozialraumund gemeinwesenorientierter Kinder-,
Jugend-, Familien- und Seniorenarbeit.
Sie haben langjährige Erfahrungen in
der Arbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund. Sie betreuen zahlreiche Ehrenamtliche, die die Arbeit auf
vielfältige Weise unterstützen. Und
schließlich begleiten und unterstützen
sie Flüchtlingsinitiativen und WillkomSeptember / Oktober 2016
Gemeinsam anpacken und Verständigung fördern – im Mehrgenerationenhaus Wassertor
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
FOTO: HEIKE SIEVERS
51
STADTTEILZENTREN UND NACHBARSCHAFTSHÄUSER
mensbündnisse. Sie entwickeln flexibel
und bedarfsgerecht neue Aktivitäten
für und mit Geflüchteten.
Den Dialog gestalten
Stadtteilzentren und Nachbarschaftseinrichtungen leisten einen Beitrag
dazu, dass ein authentischer Dialog
zwischen Berlinerinnen und Berlinern
entsteht, dass Menschen vernetzt werden und gemeinsam ihre Nachbarschaft gestalten. Dabei leisten sie keine
reine Flüchtlingssozialarbeit, sondern
richten sich immer an alle Bewohnerinnen und Bewohner in ihrem Stadtteil.
Kompetenzen und Leistungen
Die besondere Kompetenz von Stadtteilzentren und Nachbarschaftseinrichtungen liegt darin, die Selbstorganisation von Menschen zu fördern und Begegnung zu ermöglichen. So können
informelle
Unterstützungsnetzwerke
entstehen, die die Eigenverantwortung
der Geflüchteten stärken und Kontakt
mit ihren Nachbarn möglich machen.
Begegnung ermöglichen und
­Begleitung organisieren
In den letzten Monaten sind Begegnungsstätten in unmittelbarer Nähe zu
Unterkünften entstanden, die öffentlich zugänglich sind und in denen sich
gemeinsame Aktivitäten entwickeln.
Aber auch wenn die direkte räumliche
Nähe nicht gegeben ist, bieten Stadtteilzentren und Nachbarschaftshäuser
durch ihre besonderen Angebote Raum
und Gelegenheit zu Begegnung:
·· offene Treffpunkte für Menschen mit
und ohne Fluchterfahrung
·· Freizeitaktivitäten für Kinder und Erwachsene (Sport, Spiel)
·· Kulturarbeit mit Menschen als Begegnungsangebot
·· Räume für Ausstellungen, Theater, Konzerte von Hobby- und Profikünstlern
·· Fahrradwerkstätten, Repair-Cafés
·· Möglichkeit zum ehrenamtlichen Engagement für Geflüchtete
·· Patenprojekte, Vermittlung und Begleitung von (Ankommens-)Patenschaften zwischen Geflüchteten und
Nachbarn
·· Willkommensfeste / interkulturelle
Feste
Kräfte bündeln und Partizipation
ermöglichen
Eine partizipative Grundhaltung prägt
Stadtteilzentren und Nachbarschaftshäuser. Sie richten den Blick auf Interessen und Fähigkeiten der Menschen.
Sie schaffen Gelegenheiten zur aktiven
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
im Stadtteil und stärken die Position
der Neuankömmlinge in der Nachbarschaft. Sie tun dies indem sie
·· Prozesse gestalten und moderieren,
zum Beispiel Anwohnerversammlungen, Aufbau von Unterstützungskreisen
·· Beteiligungsstrukturen für Anwohnerinnen und Anwohner sowie Geflüchtete ermöglichen
·· Netzwerke knüpfen, um Kontakte zu
vermitteln zwischen Politik, Verwaltung, Bewohnern und Bewohnerinnen, Geflüchteten, Initiativen
·· zivilgesellschaftliche Kontrolle ermöglichen, zum Beispiel im Dialog
mit Heimbetreibern
·· Initiativen begleiten und Engagement
stärken.
Stadtteilzentren und Nachbarschaftshäuser sind Kontakt- und Anlaufstellen
für interessierte Nachbarn. Jeder dritte
Interessierte wird zum Engagierten. Die
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in
den Stadtteilzentren
·· schulen, begleiten und beraten Ehrenamtliche und Freiwillige in der Projektarbeit
·· moderieren in Konfliktfällen
·· unterstützen Initiativen und Willkommensbündnisse
·· bieten Anerkennung und Wertschätzung zum Beispiel durch Dankeschön-Veranstaltungen (Konzerte,
Feste unter anderem), Aufwandentschädigungen und persönliche Gespräche.
Notwendige Rahmenbedingungen
Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, brauchen Stadtteilzentren entsprechende Rahmenbedingungen:
·· schnelle Informationen über Standorte von Unterkünften und frühzeitige Einbindung in die Planung
·· eine konstruktive Zusammenarbeit
mit den Betreibern von Unterkünften,
unter anderem Zugänge zu Räumen
und Kontaktmöglichkeiten zu den Bewohnerinnen und Bewohnern
·· Finanzierung von zusätzlichem strukturellen und professionellen Arbeitsaufwand
In Berlin erfolgt dies seit Anfang 2016
unter anderem über 30 »Willkommenskulturprojekte«, die an die senatsgeförderten Stadtteilzentren angebunden sind und je 20.000 Euro im Jahr
für diese Aufgabe erhalten. Das ist ein
guter Anfang – ein Ausbau ist möglich
und notwendig! Denn Integration gelingt nicht von heute auf morgen, Integration braucht einen Rahmen und muss
dann beginnen, wenn unsere neuen
Mitbürgerinnen und Mitbürger hier
ankommen – also vom ersten Tag an.
Von der Kochgruppe bis zum Krabbelfrühstück
Familientreffpunkt des SEHstern e. V. wird 32. Berliner Familienzentrum
A
m 19. August 2016 eröffnete Familiensenatorin Sandra Scheeres im Rahmen eines kleinen
Festes offiziell das 32. Familienzentrum in Berlin. Es befindet sich direkt
im Bucher Bürgerhaus im Ortsteil Buch
des Bezirks Pankow.
Bereits seit 2012 gibt es den Familientreffpunkt mit vielfältigen AngeboEine Torte fürs Familienzentrum –
Eröffnung durch Familiensenatorin Scheeres
FOTO: SENATSVERWALTUNG FÜR BILDUNG, JUGEND UND WISSENSCHAFT
52
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
September / Oktober 2016
STADTTEILZENTREN UND NACHBARSCHAFTSHÄUSER
ten für Familien mit Kindern bis acht
Jahre: von Kreativ- und Bewegungsangeboten über Kochgruppen in der
Kinderküche und einem regelmäßigen Krabbelfrühstück bis hin zu individueller Beratung für Eltern. Durch
die Aufnahme in das Landesprogramm
Berliner Familienzentren und die damit verbundene Förderung durch die
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend
und Wissenschaft stehen die Angebote für Familien am Standort im Bu-
cher Bürgerhaus nun auf stabilen finanziellen Füßen. Daher besteht nun endlich die Möglichkeit, die Angebote am
Standort orientiert am Bedarf der Bucher Familien noch weiter auszubauen.
SEHstern e. V., der Träger des Familienzentrums, hält unter dem Motto
»Hilfen aus einer Hand« bereits ein vielfältiges Unterstützungsangebot für Familien, Kinder und Jugendliche sowie
für Menschen mit Behinderung bereit.
Nähere Informationen zum gesamten
Angebot des Trägers finden Sie auf der
Internetseite www.sehstern-ev.de.
Wissenswertes
Familienzentrum im Bucher Bürgerhaus
SEHstern e. V. – Geschäftsstelle
Franz-Schmidt-Str. 8 – 10, 13125 Berlin
Parkstraße 66, 13086 Berlin
Tel.: 030 94 79 56 91oder 030 96 06 66 99-0
E-Mail: [email protected] oder
[email protected]
WETTBEWERBE UND FÖRDERPREISE
Jetzt bewerben!
Wettbewerbe und Förderpreise
Demokratisch Handeln – Ein Wett­
bewerb für Jugend und Schule
Der Wettbewerb Demokratisch Handeln wird seit 1990 für alle allgemeinbildenden Schulen in Deutschland ausgeschrieben. Mit der Aufforderung
»Gesagt! Getan: Gesucht« werden Beispiele für Demokratie. In der Schule
und darüber hinaus« sollen schulische
Gruppen angesprochen, insbesondere
aber Schülerinnen und Schüler zum
Mitmachen gewonnen werden. Ideelle Partner des Wettbewerbs sind die
Theodor-Heuss-Stiftung e. V. und die
Akademie für Bildungsreform. Mitglieder dieser beiden bürgerschaftlichen Initiativen haben einen »Förderverein Demokratisch Handeln e. V.« gegründet, der den Wettbewerb trägt und
am Lehrstuhl für Schulpädagogik und
Schulentwicklung der Friedrich-Schiller-Universität Jena eine Geschäftsstelle
eingerichtet hat. Abgabefrist ist der 30.
November 2016.
Teilnehmen können Schülerinnen
und Schüler alleine, in Gruppen oder
zusammen mit Lehrenden aller Schularten und Schulstufen, auch mit Eltern
und mit Jugendarbeitern. Es interessieren Themen und Projekte aus dem Alltag von Schule und Sozialarbeit, insbesondere solche, die eine eigenverantwortliche Tätigkeit der Schülerinnen
und Schüler ermöglichen.
Mehr Informationen finden Sie unter:
demokratisch-handeln.de/wettbewerb
Deutscher Bildungspreis 2017
Bis 31. Oktober 2016 können sich alle
Unternehmen, Einrichtungen, Organisationen und Behörden um den DeutSeptember / Oktober 2016
schen Bildungspreis 2017 bewerben.
Der Deutsche Bildungspreis zeichnet
Unternehmen, Organisationen, Institutionen und Behörden aller Größen und
Branchen aus, die ihre Mitarbeiter im
Rahmen eines vorbildlichen Bildungsund Talentmanagements fördern und
weiterentwickeln. Zudem hilft er
durch wissenschaftliches Know-how
und Best-Practice-Ansätze Unternehmen, ihr Bildungs- und Talentmanagement effizient und nachhaltig zu verbessern. Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren und
Kontaktmöglichkeiten bietet die Internetpräsenz des
Deutschen Bildungspreises: deutscher-bildungspreis.de
Download verfügbar, sodass Sie sich vor
der Beantwortung ein genaues Bild machen können, wonach gefragt wird. Die
Bewerbung selbst ist ausschließlich mit
dem Tool möglich! Bewerbungszeitraum: 15. September bis 23. Dezember
2016.
Bei organisatorischen Fragen zur Bewerbung wenden
Sie sich bitte an Anja Hülsken:
E-Mail: [email protected],
Tel.: 05241 81 815 71
Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich an Dennis Vogt:
E-Mail: [email protected],
Tel.: 05241-81 81 197
Zu mehr Informationen und zur Online-Bewerbung gelangen Sie über: jakobmuthpreis.de
Jakob Muth-Preis
Seit 2009 vergeben die Beauftrage der
Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, die Bertelsmann
Stiftung und die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) gemeinsam
den Jakob Muth-Preis für inklusive
Schule. Es werden insgesamt vier Preise
vergeben:
·· drei gleichwertige Preise an Einzelschulen in Höhe von jeweils 3000
Euro
·· ein Preis an einen Schulverbund in
Höhe von 5000 Euro
Außerdem erhält jeder der Preisträger
die Möglichkeit einer individuell auf
ihn zugeschnittenen Fortbildung zum
Index für Inklusion durch die Montag
Stiftung Jugend und Gesellschaft.
Die Bewerbung findet in diesem
Jahr zum zweiten Mal mit einem Online-Tool statt. Die Fragen sind als
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Engagiert für mehr Inklusion in der
Wirtschaft 2016
Das UnternehmensForum zeichnet besonders gute Beispiele mit dem »Inklusionspreis der Wirtschaft« aus.
Unterstützt wird der Preis von der
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, der Bundesagentur für Arbeit sowie von der Charta der
53
WETTBEWERBE UND FÖRDERPREISE
Vielfalt. Gemeinsam wollen die Initiatoren Impulse dafür geben, wie die Potenziale von Menschen mit Behinderung genutzt werden können. Prämiert
werden Unternehmen, die 2015/2016
beispielhafte Projekte und Aktionen
durchgeführt haben. Ausgezeichnet
werden Best Practice Beispiele zur:
·· Einstellung und Ausbildung von Menschen mit Behinderungen
·· Weiterbeschäftigung von leistungsgewandelten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
·· Erhaltung von Beschäftigungsfähigkeit
Jedes Unternehmen, das sich für mehr
Inklusion von Menschen mit Behinderungen engagiert, kann sich für den Inklusionspreis der Wirtschaft 2016 bewerben.
Die Bewerbungsunterlagen stehen
Ihnen rechts zum Download zur Verfügung. Darüber hinaus finden Sie rechts
Informationen zu den Bewertungskriterien und einen kleinen Ratgeber zum
Thema Barrierefreiheit.
Mehr unter: www.inklusionspreis.de
Deutscher Hörfilmpreis 2017
Im März 2017 feiert der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V.
(DBSV) das 15-jährige Jubiläum des
Deutschen Hörfilmpreises in Berlin.
Bis zum 1. November 2016 können herausragende
Hörfilm-Produktionen
beim DBSV eingereicht werden. Die
Hörfilme können aus den Bereichen
Spielfilm (Kino/TV), Kurzfilm, Kinder- und Jugendfilm, Dokumentation,
Serie/TV-Reihe kommen.
Jeder Einreichende kann pro genanntem Bereich einen Nominierungsvorschlag abgeben. Die AD-Produktion der Einreichung sollte aus dem
Jahr 2015/2016 stammen. Die Einreichungsfrist für den 15. Deutschen Hörfilmpreis 2017 läuft bis zum 1. November 2016
gagementpreises ab. Das Projekt mit
den meisten Stimmen gewinnt den mit
10.000 Euro dotierten Publikumspreis.
Die ersten 30 Plätze gewinnen zudem
die Teilnahme an einem Weiterbildungsseminar in Berlin. Zur Auswahl
für den Publikumspreis stehen alle Teilnehmenden des Wettbewerbs, die ihren Fragebogen eingereicht haben und
sich mit der Teilnahme einverstanden
erklärt haben. Die im September von
der Jury ausgewählten Preisträgerinnen und Preisträger der fünf Kategorien
nehmen nicht am Online-Voting teil.
Mehr unter: www.deutscher-engagementpreis.de
Weitere Informationen und die Einreichungsrichtlinien
gibt es unter:
Deutscher Engagementpreis – Pub­
likumspreis 2016
Vom 19. September bis 31. Oktober
2016 stimmt die Bevölkerung unter
www.deutscher-engagementpreis.de über
den Publikumspreis des Deutschen En-
Fachgruppen und Arbeitskreise
Beim Paritätischen Wohlfahrtsverband treffen sich Fachgruppen (FG) und Arbeitskreise (AK). Termine und Informationen erhalten Sie über paritaet-alsopfleg.de, im passwortgeschützten Extranet pariextra.de oder telefonisch.
FG Ältere Menschen
Forum Jugendhilfeausschüsse JHA
FG Menschen mit Behinderungen
FG Psychiatrische und psychosoziale Versorgung
FG Suchthilfe | AK Gesundheit | FG HIV, Aids, STI und Hepatitiden
FG Krankenhäuser
FG Sozialstationen
FG Stationäre pflegerische Versorgung
AK Soziale Beratung | AK § 67 SGB XII und Schuldnerberatung | AK Qualität § 67 SGB XII
FG Familie, Frauen, Mädchen
FG Kita | Integrations-AG
FG Jugendberufshilfe | FG Hilfen zur Erziehung | FG Jugendarbeit
FG Schulträger
FG Betreuung Schulkinder | FG Schulbez. Jugendhilfe | AK Koordinierende Leitungen im Ganztagsbereich
FG Migration
AK Straffälligen- und Opferhilfe
AK Kultur im Paritätischen
AK Ehrenamtskoordination
PR-Forum
54
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Telefon: 8 60 01-501
Telefon: 8 60 01-165
Telefon: 8 60 01-155
Telefon: 8 60 01-555
Telefon: 8 60 01-168
Telefon: 8 60 01-101
Telefon: 8 60 01-503
Telefon: 8 60 01-501
Telefon: 8 60 01-171
Telefon: 8 60 01-176
Telefon: 8 60 01-179
Telefon: 8 60 01-165
Telefon: 8 60 01- 161
Telefon: 8 60 01-166
Telefon: 8 60 01-177
Telefon: 8 60 01-188
Telefon: 8 60 01-183
Telefon: 8 60 01-613
Telefon: 8 60 01-107/ -183
September / Oktober 2016
PARITÄTISCHE AKADEMIE BERLIN
Paritätische Akademie Berlin
Veranstaltungsinformationen November 2016 bis Januar 2017
Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen erhalten Sie bei:
Paritätische Akademie Berlin
Telefon: 030 275 82 82-12, Mail: [email protected]
Der erstgenannte Preis gilt für Seminarteilnehmer aus Mitgliedsorganisationen, der an zweiter Stelle genannte Preis für Seminarteilnehmer
aus Nicht-Mitgliedsorganisationen. Soweit nicht anders angegeben, finden alle Veranstaltungen in Berlin statt.
November 2016
Analphabetismus erkennen und handeln. – 4. Sensibilisierungsworkshop
2016 | Nr.: 7501604 |
01. November 2016 | kostenlos
Betriebswirtschaft in sozialwirtschaftlichen Dienstleistungsunternehmen | Nr.: 081622 | 02. November
2016 Start von 4 Modulen |
2.340 / 2.808 Euro
Personalentwicklung I Personalauswahl, Mitarbeiterbeurteilung, Feedback | Nr.: 091608 |
02. November 2016 | 169 / 189 Euro
Personalentwicklung II Personal-,
Personalentwicklungs- und Kritikgespräche | Nr.: 091610 |
03. November 2016 | 169 / 189 Euro
Facebook, Twitter & Co. Der Einsatz von Social Media in gemeinnützigen Einrichtungen. | Nr.: 071673 |
04. November 2016 | 89 / 99 Euro
Geprüfte Finanzbuchhalterin / Geprüfter Finanzbuchhalter SOZIALWIRTSCHAFT | Nr.: 091608 | 07.
November 2016 Start von 4 Modulen |
1.580 / 1.892 Euro
Anleitung von Praktikanten/innen
im Praxisfeld von Pädagogik und sozialer Arbeit. Aufbauseminar – Gespräche mit Praktikanten/innen führen. | Nr.: 071609 | 07. – 08. November 2016 | 199 / 249 Euro
XVII. Master of Arts (M.A.) SOZIALMANAGEMENT | Weiterbildender berufsbegleitender Master-StudiSeptember / Oktober 2016
engang der Alice Salomon Hochschule
Berlin in Kooperation mit der Paritätischen Akademie Berlin | Nr.: 011651 |
07. November 2016 bis 31. März 2018 |
8.396 / 8.396 Euro
Rollenwechsel... und morgen Führungskraft Angebot für (angehende)
Leitungs- und Führungskräfte |
Nr.: 091607 | 22. November 2016 |
479 / 499 Euro
Grundlagen für die Arbeit mit Ehrenamtlichen | Nr.: 041603 |
07. November 2016 | 53 / 65 Euro
Arbeitsrecht für Arbeitgeber | Nr.:
071616 | 24. – 25. November 2016 |
349 / 399 Euro
Methoden der kollegialen Beratung.
Modul 2- Methodenvertiefung |
Nr.: 071617-2 | 10. – 11. November
2016 | 325 / 375 Euro
Analphabetismus erkennen und handeln. 5. Sensibilisierungsworkshop
2016 | Nr.: 7501605 |
24. November 2016 | 0 / 0 Euro
Anleitung von Erzieher/innen in berufsbegleitender Ausbildung (Quereinsteiger/innen) | Nr.: 071610 |
14. November 2016-03.03.2017 |
739 / 649 Euro
Das neue Begutachtungsassessment
in der Pflege – vom Minutenzählen zur Beurteilung der Selbständigkeit. | Nr.: 071633 |
25. November 2016 | 79 / 159 Euro
Kosten- und Leistungsrechnung –
Das »Denken in Kosten« im Sozialbereich | Nr.: 081601 | 14. – 15. November 2016 | 379 / 459 Euro
AZAV – QM Entwicklung | Nr.:
081641 | 28. November 2016 |
210 / 231 Euro
Konfliktmanagement und Mediation in Organisationen – Konflikte
systemisch betrachtet – Zertifikatskurs in vier Modulen | Nr.: 071607 |
16. November 2016 Start von 4 Modulen | 1.990 / 2.290 Euro
Burnout – wahrnehmen und vorbeugen. Erkennen persönlicher Stressmuster. | Nr.: 071675 |
16. – 17. November 2016 |
289 / 339 Euro
Finanzierung über Leistungsentgelte & Zuwendungen | Nr.: 081602 |
16. – 18. November 2016 |
559 / 679 Euro
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
2+2=7 Teamentwicklung in der
Kita | Nr.: 091636 | 28. – 29. November 2016 | 249 / 299 Euro
Ein Team leiten. Basiswissen für eine
erfolgreiche Teamleitung |
Nr.: 091612 | 30. November – 02. Dezember 2016 | 369 / 419 Euro
Dezember 2016
Die Macht der Worte. Kommunikative Kompetenz in Gespräch und
Rede | Nr.: 091650 |
01. – 02. Dezember 2016 |
419 / 489 Euro
55
PARITÄTISCHE AKADEMIE BERLIN
Strategische Personalakquise |
Nr.: 081629 | 02. Dezember 2016 |
169 / 199 Euro
Pflichtfortbildung für Betreuungsassistenz nach § 87b SGB XI. Ernährung und Umgang mit Nahrungsverweigerung demenziell Erkrankter. | Nr.: 071636 |
05. – 06. Dezember 2016 |
269 / 299 Euro
Einführung in psychiatrische
Krankheitsbilder: Dialogische Intensivtage zu psychischen Erkrankungen | Nr.: 081610 |
07. – 09. Dezember 2016 |
390 / 460 Euro
Entwicklung moderner QM Systeme
nach DIN EN ISO 9001:2015 im Bereich sozialer Dienste | Nr.: 081642 |
13. – 14. Dezember 2016 |
445 / 490 Euro
Januar 2017
Methoden ohne Ende – für alle die
beraten | Nr.: 091743 |
12. Januar 2016-13. Januar 2017 |
309 / 359 Euro
Projektmanagement in sozialen Betrieben – Basiskurs Methodik. Schritt für Schritt zum
Projekterfolg. | Nr.: 071700 |
18.01. – 14.03.2017 |
969 / 1.029 Euro
Umgang mit kultureller Vielfalt in
der Altenpflege. Multikulturelle Zusammensetzung der alternden Gesellschaft und Umgangsweisen aus
Sicht der Mitarbeitenden. |
Nr.: 071752 | 25. – 26. Januar 2017 |
309 / 359 Euro
Implementierung des neuen Strukturmodells zur Entbürokratisierung
der Pflegedokumentation für Pflegedienstleitungen, Team- und Wohnbereichsleitungen | Nr.: 071790 |
30. – 31. Januar 2017 |
109 / 129 Euro
Implementierung des neuen Strukturmodells zur Entbürokratisierung
der Pflegedokumentation für Pflegefachkräfte | Nr.: 071744 |
23. Januar 2017 | 59 / 89 Euro
Mensch ärgere dich nicht … |
Nr.: 081713 | 24. Januar 2017 |
199 / 239 Euro
PARITÄTISCHES PERSONALFORUM
Paritätisches Personalforum
Unsere Weiterbildungen
Gärtnern im Nachbarschaftsgarten Haus Müggelspree
FOTO: ANNA ZAGIDULLIN
Auch in diesem Veranstaltungsjahr bieten wir Ihnen wieder
spannende Weiterbildungsangebote. Sie interessieren sich für
ein Thema? Nähere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf unserer Internetseite unter
paritaetisches-personalforum.de.
Informationen zu unseren Seminaren erhalten Sie auf unserer
Webseite oder unter der Telefonnummer 030 55 17 41 02.
Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Unsere Weiterbildungen im Oktober, November und
Dezember
01. November 2016
03. November 2016
23. November 2016
29. November 2016
30. November 2016
06. Dezember 2016
56
Austausch- und Vernetzungstreffen für
(Lohn-)Buchhalter/Innen
Arbeitsrecht-Frühstück
Datenschutz 2016 –
Neuheiten und Änderungen
Jahresendtagung: Ausblick 2017
(Arbeitsrecht, SV, Lohnsteuer)
Datenschutz in Kitas und Schulen
Jahresendtagung: Ausblick 2017
(Arbeitsrecht, SV, Lohnsteuer)
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
September / Oktober 2016
PINNWAND
Pinnwand
Sonderkonditionen
Günstige Konditionen für Mitglieder des Paritätischen bietet der Stellenmarkt von
Meinestadt.de
Mitglieder des Paritätischen erhalten einen Sonderrabatt von 30 Prozent auf die Preise der Premium-Stellenanzeige. Um von diesem Angebot zu profitieren,
melden Sie sich bitte direkt beim Ansprechpartner von
MeineStadt.de und geben sich als Paritäter zu erkennen.
Ansprechpartner: Frank Stietenroth, meinestadt.de GmbH,
[email protected], 0221 995 33-670
Mehr zum Rahmenvertrag des Paritätischen mit MeineStadt.de sowie zu anderen Rahmenverträgen finden
Sie unter:
der-paritaetische.de/startseite/rahmenvertraege0
Stellenangebote
Schulhelfer (m/w)
Institution: Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH
Verfügbar ab: sofort
Aufgaben:
·· Begleitung und Unterstützung von Schülern im
Regelunterricht, in den Pausen und im Ganztagsbereich der Schule
·· Umgang mit sozial- emotionalen Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsverzögerungen, Autismus
Spektrumsstörungen und Diabetes
·· Kooperationsgespräche mit Schulleitung, Klassenlehrer/innen und Eltern der Projektkinder
·· Einzelförderung im schulischen Unterricht und der
sozialen Integration
·· Aufzeigen von Strategien im Konfliktfall
·· Unterstützung bei der Bewältigung von Krisen
·· im Einzelfall kann es zur Übernahme von pflegerischen Tätigkeiten (Hilfe bei zum Beispiel Diabetes)
kommen
·· Mitwirken bei der individuellen Förderplanung
·· Einhalten der Qualitätsstandards des Trägers
Voraussetzungen:
·· Interesse an der Arbeit mit Kindern am Lernort
Schule
·· Erfahrungen in der Zusammenarbeit von Jugendhilfe in Schule von Vorteil
·· Konflikt- und Kritikfähigkeit
·· Kommunikations- und Teamfähigkeit
·· Belastbarkeit und Flexibilität, Bereitschaft zur
Übernahme von pflegerischen Tätigkeiten
·· erweitertes Führungszeugnis
Die Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH, Bereich
Schulsozialarbeit, Schnittstellenprojekte Jugendhilfe/
Schule/Psychiatrie und Schulhelfer, sucht ab sofort
Schulhelfer m/w, oder studentische Hilfskräfte, in der
W.A.-Mozart Gesamtschule.
Protesttag zum geplanten Bundesteilhabegesetz
September / Oktober 2016
Wir bieten Ihnen spannende und abwechslungsreiche
Aufgaben sowie attraktive Rahmenbedingungen, wie
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Supervision,
Aufstiegsqualifizierungen, jährl. Gratifikationszahlungen, betriebliche Gesundheitsförderung, wertschätzendes, gesundes Arbeitsklima, Mitarbeitergespräche
mit Zielvereinbarungen, attraktive Bezahlung.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns
auf Ihre Bewerbung per E-Mail an:
[email protected]
oder Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH, PF 520308,
12593 Berlin.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.jao-berlin.de
Erzieher/in
Institution: AspE e.V., freier Träger der Jugendhilfe
Verfügbar ab: 17. Oktober 2016
Wir suchen für unseren Natur- und Kultur-Kindergarten »Kleine Herzen« eine/n staatlich anerkannte/n Erzieher/in für eine wöchentliche Arbeitszeit von 25 Std.,
Vergütung abhängig von der Berufserfahrung bis TVL
Berlin 8/2.
Einstellung ab 17. Oktober 2016 oder zu einem späteren Zeitpunkt.
In unserem Kindergarten werden 25 kleine »Erdbeeren« und »Minzen« zwischen 12 Monaten und 6 Jahren
betreut. Wir sind ein multikultureller Kindergarten –
laut, kreativ und neugierig. Vor allem aber haben wir
einen grünen Daumen und pflegen unseren Gemüsegarten mit großer Freude.
FOTO: CHRISTINE WEIDNER
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
57
PINNWAND
wöchentliche Arbeitszeit beträgt 19,50 Stunden. Die
Vergütung erfolgt entsprechend der betrieblichen Entgeltstruktur.
Bewerbungen von Schwerbehinderten sind erwünscht.
Ihre Bewerbung senden Sie bitte ausschließlich per
E-Mail an Frau Hirdina: [email protected].
Für weitere Fragen zu diesem Stellenangebot steht Ihnen Herr Rösener telefonisch zur Verfügung: 030 325
324 40.
www.ajb-berlin.de
Dipl.-Pädagoge/-pädagogin in der
Jugendberufshilfe
Institution: ajb gmbh
Verfügbar ab: 4. Oktober 2016
·· Aufbau einer festen Lerngruppe (Bezugslerngruppe)
·· Einbeziehung neu hinzugekommener Teilnehmer/-innen
·· curriculare Entwicklung bzw. Anpassung des
Unterrichts an die Persönlichkeitsstrukturen der
Teilnehmer/-innen
·· methodischer Austausch zwischen den Lehrern
·· enge Abstimmung und gemeinsames Handeln mit
den Sozialpädagogen des Projektes
·· In Absprache mit den Sozialpädagogen Kontaktpflege zu Jugendämtern, Eltern, Sorgeberechtigten,
Bezugsbetreuern aus Wohnprojekten etc.
·· Mitarbeit bei der Konzeption, Vorbereitung und
Realisierung von gruppenbezogenen Angeboten
(Übungsfirma, Mittwochs-Angebote etc.)
·· Mitarbeit bei der Realisierung der individuellen bzw.
gruppenbezogenen Dokumentation (Belegungslisten, Anwesenheitslisten, Entwicklungsberichte,
Abschlussberichte etc.)
·· Mitarbeit bei der Akquise neuer Teilnehmer/-innen
·· Öffentlichkeitsarbeit, Anbahnung und Pflege von
Kontakten zu Schulen
Voraussetzungen und Anforderungen:
·· Qualifikation als Diplom-Pädagogin /-Pädagoge
oder vergleichbare Qualifikationen, ggf. mit entsprechendem Staatsexamen
·· umfangreiche Erfahrungen aus Tätigkeiten im
schulischen Bereich (Lehramt, Schulsozialarbeit,
Lernförderung etc.)
·· Kenntnisse des Schul- und Sozialrechts (insbes.
Berliner SchulG und SGB VIII)
·· Wünschenswert sind gute Sprachkenntnisse
(deutsch, türkisch, arabisch)
·· PC-Kenntnisse (MS Office)
Ihr Aufgabengebiet:
·· Organisation und Durchführung des Unterrichts in
einer Lerngruppe mit fünf bis acht Teilnehmer/-innen
Konditionen:
Die Stelle ist ab dem 4. Oktober 2016 zu besetzen
und vorerst für 12 Monate befristet. Die regelmäßige
Wir bieten Ihnen:
·· Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
·· Bezahlung in Anlehnung an TV-L Berlin
Ihr Profil:
·· staatlich anerkannte/r Erzieher/in (abgeschlossene
Berufsausbildung mit staatlicher Anerkennung)
·· oder Bachelor in Kindheitspädagogik, Frühpädagogik/Elementarpädagogik
·· oder staatlich anerkannte/r Sozialarbeiter/in /
Sozialpädagoge/in
Aufgaben:
·· Arbeiten nach dem BBP und unserem Konzept
(Schwerpunkte: Natur und Kultur)
·· Gartenarbeit mit den Kindern
·· Dokumentation der pädagogischen Arbeit
·· Arbeiten mit Sprachlerntagebüchern
·· Sprachförderung
·· Elternarbeit und Elterngespräche
Wir bieten:
·· 25 Stunden/Woche
·· einen Arbeitsplatz an dem Sie Ihre erlangten
Kenntnisse und Qualifikationen in den Arbeitsalltag
mit einbringen können
·· Ein angenehmes Arbeitsklima und die Möglichkeit
zu selbständigem Arbeiten
·· ein engagiertes, liebevolles Team
·· regelmäßige Supervision
·· interne und externe Weiterbildungsmöglichkeiten
www.aspe-berlin.de
[email protected]
Sommerfest der Jungen Humanist_innen beim Freiwilligentag
58
Sozialpädagoge/in
Institution: contact-Jugendhilfe und Bildung
gGmbH
Verfügbar ab: sofort
Zur Erweiterung unseres Lern-Teams suchen wir eine/n
Sozialpädagoge/in mit lerntherapeutischer/lernpädagogischer Zusatzqualifikation in Teilzeit (19,5h wöchentlich).
Ihre Aufgaben:
·· Soziale Gruppenarbeit mit Grundschulkindern
gemäß § 29 SGB VIII mit dem Schwerpunkt Lernen
·· Lernförderung für Kinder und Jugendliche mit und
ohne Fluchterfahrung
·· Beratung von Eltern
·· Zusammenarbeit mit Schule, Jugendamt und
vielfältigen Kooperationspartnern
·· Vernetzungsarbeit
·· Erstellen von Konzeptionen und Fachberichten
FOTO: CHRISTIAN PETH
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
September / Oktober 2016
PINNWAND
·· Ein gutes Betriebsklima
·· Flexible Arbeitszeiten
·· Erhöhung des Stellenanteils ab 1.1.17
Wir erwarten:
·· Abgeschlossenes Studium der Sozialen Arbeit
·· Interesse bzw. Vorkenntnisse im Bereich DAZ
(Deutsch als Fremdsprache)
·· Systemische Ausbildung wünschenswert
·· Ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten
·· Selbständiges Arbeiten und hohe Motivation
·· Aufgeschlossenheit für neue Arbeitsbereiche
Wenn Sie Interesse an dieser anspruchsvollen Aufgabe
haben, richten Sie bitte Ihre Bewerbung mit Lebenslauf
und Arbeitszeugnissen per E-Mail an
[email protected]
Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass wir
die entstehenden Kosten (Fahrt-, Unterkunft, etc.),
welche im Zusammenhang mit dieser Bewerbung entstehen, leider nicht erstatten können.
Ansprechpartnerin bei Fragen:
contact- Jugendhilfe und Bildung gGmbH
Tatjana Krischel
Clayallee 350, 14169 Berlin
www.facebook.com/contact.jugendhilfe.bildung/
Staatlich anerkannte Erzieherin
Institution: Europa-Kita VAK e.V.
Verfügbar ab: sofort
Der VAK e.V. – Verein zur Förderung ausländischer und
deutscher Kinder e.V. – ist ein freier Träger, der im
Stadtteil Kreuzberg zwei Kindertagesstätten für insgesamt 170 Kinder betreibt. Nähere Informationen unter:
www.vak-kindertagesstaetten.de
Für unsere zweisprachige Kita (Deutsch / Türkisch) in
der Oranienstr. suchen wir ab sofort eine staatlich anerkannte Erzieherin mit türkischer Muttersprache und
einer wöchentlichen Arbeitszeit von 37 Stunden. Die
Kita bietet Platz für 93 Kinder im Alter vom 1½ bis 5
Jahren, aufgeteilt in fünf Gruppen: vier altersgemischte
Gruppen und eine Vorschulgruppe.
Es erwarten Sie:
·· ein freundliches, multikulturelles Team
·· eine pädagogische Konzeption zur vorurteilsbewussten, interkulturellen, zweisprachigen Erziehung
·· gruppenbezogene Arbeit mit Kindern zwischen 1,5
und 5 Jahren.
·· kontinuierliche interne Fortbildungen, sowie die
Möglichkeit zu externen Fortbildungen.
·· Bezahlung nach Haustarif.
Voraussetzungen sind:
·· eine pädagogische Ausbildung mit staatlicher
Anerkennung.
·· sicher im Umgang mit dem BBP und dem Sprachlerntagebuch.
Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung per
Mail an: [email protected] oder schriftlich an:
Europa-Kita VAK e.V.
Oranienstr. 4
10997 Berlin
Sozialpädagoge, Sozialpädagogin
Institution: Neues Wohnen im Kiez GmbH
Verfügbar ab: sofort
Sozialpädagoge/in zur beruflichen Beratung und Betreuung junger Menschen und junger Geflüchteter an
zwei Standorten gesucht.
Streichaktion beim Nachbarschaftshaus Schöneberg
September / Oktober 2016
·· In unserem Angebot zur beruflichen Beratung
und Aktivierung/Orientierung junger Menschen
und junger Geflüchteter suchen wir Sie mit hoher
Einsatzbereitschaft und Flexibilität.
·· Es macht Ihnen Spaß, junge Menschen im Alltag und
in der Integration intensiv zu begleiten, zu betreuen
und für schulische und berufliche Ausbildungsmöglichkeiten zu begeistern.
·· Verwaltungsaufgaben und unterstützende
Begleitung bei verschiedenen Ämtergängen (unter
anderem Jugendämter, Schulen, Aufenthaltsbehörden) sind Ihnen vertraut?
·· Sie stellen sich mit Leidenschaft neuen Herausforderungen, sind ein Teamplayer und auch selbständiges
Arbeiten gewöhnt?
·· Sie pflegen gerne berufliche Kontakte und sind
immer auf dem neuesten Stand?
·· Sie haben Spaß an der Arbeit mit jungen Menschen,
eine vorurteilsbewusste Haltung, Erfahrung in der
Jugendsozialarbeit und verfügen über Kenntnisse von Empowerment, besitzen evtl. arabische
Sprachkenntnisse o. a. und suchen eine neue
herausfordernde Anstellung mit der Perspektive auf
eine anspruchsvolle, eigenverantwortliche Tätigkeit
in einem stetig wachsenden Unternehmen?
·· Sie haben ein Studium der Sozialpädagogik/-arbeit
bzw. Sozialen Arbeit (Diplom, Bachelor oder Master)
erfolgreich absolviert?
·· Oder sind Pädagoge/in (Diplom, Bachelor, Master
oder Master Artium) mit den Ergänzungsfächern
bzw. Studienschwerpunkten Sozialpädagogik,
Sonderpädagogik oder Jugendhilfe?
Dann sind Sie bei uns richtig!
Umfang der Stelle: 30 – 40 Wochenstunden
Standort: ABO »Aktivierende berufliche Orientierung«
in 10553 Berlin Mitte und Jugendberatungshaus mentos in 10179 Berlin Mitte
FOTO: MARTIN THOMA
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
59
PINNWAND
Bei uns erwartet Sie:
·· eine herausfordernde und verantwortungsvolle
Tätigkeit
·· regelmäßige Teamsitzungen
·· Supervision
·· bezahlte Fort- und Weiterbildungen
·· ein Unternehmen mit langjähriger Erfahrung im
Bereich der Jugendhilfe
Bitte schicken Sie Ihre aussagekräftigen und vollständigen Bewerbungsunterlagen unter Angabe der Ausschreibungsnummer 15/16 bis zum 21. Oktober 2016 an:
Neues Wohnen im Kiez GmbH
Personalabteilung
Kopernikusstraße 23, 10245 Berlin
oder per E-Mail an: [email protected]
Wir freuen uns auf Sie und Ihre Bewerbung!
Bewerbungsunterlagen können grundsätzlich nur zurückgesandt werden, wenn ihnen ein frankierter und
geeigneter Rückumschlag beiliegt. Zu unserer Entlastung werden nicht mehr benötigte Unterlagen mit
Ablauf einer Frist von 2 Monaten vernichtet. Anfallende
Kosten im Zusammenhang mit einer Bewerbung in unserem Haus (Kosten für Bewerbungsmappen, Fahrtkosten etc.) können von uns nicht übernommen werden.
Referent, Referentin für die interne und externe
Kommunikation
Institution: Deutscher Kinderschutzbund LV
Berlin e.V.
Verfügbar ab: sofort
Der Deutsche Kinderschutzbund Landesverband Berlin
e.V. setzt sich seit 60 Jahren für die Rechte der Kinder
ein. An fünf Projektstandorten betreuen und unterstützen die Mitarbeitenden des Kinderschutzbundes bis zu
1.500 Kinder. Darüber hinaus ist er mit seiner berlinweit arbeitenden Beratungsstelle Ansprechpartner für
alle, die sich um Kinder sorgen. Seine Hauptaufgabe
ist es, Kinder vor Gewalt, Vernachlässigung, sexuellem
Missbrauch oder seelischer und körperlicher Misshandlung zu schützen. Dabei ist der Landesverband Berlin
in ein bundesweites Netz von 16 Landes- und 420
Ortsverbänden des Deutschen Kinderschutzbundes
eingebunden.
Ihre Aufgaben:
·· Ausbau und Betreuung der Verbandskommunikation
·· Betreuung unserer Mitglieder, Spender und Spenderinnen und Sponsoren
·· Akquise von Spenden und Fördermitteln
·· Erstellung, Gestaltung und Umsetzung von Publikationen und Infomaterialien (wie zum Beispiel
Broschüren, Flyer, Mitglieder-Rundbriefe oder
Jahresberichte)
·· Verfassen und Veröffentlichen von Pressemitteilungen
·· Kommunikation mit Medienvertretern
·· Betreuung und Pflege der Website
Anforderungen:
·· Abgeschlossenes Hochschulstudium und
·· mehrjährige Berufserfahrung im Medien- und/oder
PR-Bereich oder
·· mehrjährige Erfahrung im Bereich Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit oder redaktioneller Tätigkeit
·· Identifikation mit den Aufgaben und Zielen des
Deutschen Kinderschutzbundes
·· Freude und Erfahrung beim Verfassen und Redigieren von Texten für unterschiedliche Zielgruppen
·· stilsichere Kenntnisse der deutschen Sprache
·· sicherer Umgang mit dem Microsoft-Office-Paket
·· hohe Flexibilität und Interesse an sozialpolitischen
Themen
Die Parieté-Gala lädt zu Austausch und Diskussion ein.
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·· engagierte, vielseitige, kommunikative und teamfreudige Persönlichkeit
·· Sie arbeiten eigeninitiativ und behalten auch in
hektischen Zeiten den Überblick. Ein hohes Maß an
Loyalität und Verlässlichkeit sowie ein freundliches
Auftreten zeichnet Sie aus.
Wir bieten:
·· einen interessanten, vielseitigen Arbeitsplatz
·· eine abwechslungsreiche Tätigkeit mit hoher
Eigenverantwortung
·· gutes Betriebsklima und ein spannendes Umfeld
·· Fortbildungsmöglichkeiten
Die Vergütung orientiert sich am TV-L Berlin.
Bitte schicken Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung bis
zum 31. Oktober 2016 unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung und dem frühestmöglichen Eintrittstermin an:
Deutscher Kinderschutzbund LV Berlin e.V.
Heike Müller
Malplaquetstr. 38, 13347 Berlin
oder im PDF-Format per E-Mail an:
[email protected]
Eine Rücksendung der Bewerbungsunterlagen ist nur
dann möglich, wenn ein ausreichend frankierter Briefumschlag beiliegt. Kosten (zum Beispiel Reisekosten)
im Rahmen des Auswahlverfahrens können leider nicht
übernommen werden.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
www.kinderschutzbund-berlin.de
Palliativfachkraft im SAPV-Team
Institution: Nachbarschaftsheim Schöneberg
Pflegerische Dienste gGmbH
Verfügbar ab: 1. Oktober 2016
Den Tagen mehr Leben schenken! Unter diesem Motto bieten wir umfangreiche palliative Versorgung für
FOTO: YAN RAVAZOV
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
September / Oktober 2016
PINNWAND
Menschen an, die unheilbar erkrankt sind. Mit unserem spezialisierten ambulanten Pflegeteam begleiten wir schwerstkranke und sterbende Menschen zu
Hause mit Grundpflege, Behandlungspflege und zwei
offenen Ohren. Dabei arbeiten wir eng mit unserem
stationären Hospiz und unserem ambulanten Hospizdienst zusammen.
Wenn Sie zugewandt, professionell und engagiert
mithelfen möchten, den Tagen unserer Schwerstkranken mehr Leben zu schenken und wenn Palliativpflege
eine Arbeit ist, die Sie mit Kompetenz und Herz füllen
möchten, dann bewerben Sie sich bei uns als Pflegefachkraft.
Pflegefachkraft mit Palliativ-Care-Kurs (kann ggf.
nachgeholt werden), Führerschein
www.nbhs.de
[email protected]
Pflegefachkraft gesucht
Institution: Nachbarschaftsheim Schöneberg
Pflegerische Dienste gGmbH
Verfügbar ab: 1. Oktober 2016
Sie sind bei uns herzlich willkommen, wenn Sie Freude
an abwechslungsreicher, verantwortungsvoller Pflege
und Betreuung von älteren Menschen in deren Wohnung haben, einen respektvollen Umgang mit älteren
Menschen pflegen und ein gepflegtes Auftreten haben.
Zu Ihren Aufgaben gehören zum Beispiel Behandlungspflegen, Beratung, Fallmanagement, Arztkontakte,
Maßnahmenplanung.
Voraussetzung: Pflegefachkraft, Führerschein oder
Fahrradfahrerin
www.nbhs.de
[email protected]
Pflegehelfer gesucht
Institution: Nachbarschaftsheim Schöneberg
Pflegerische Dienste gGmbH
Verfügbar ab: 1. Oktober 2016
Sie sind bei uns herzlich willkommen, wenn Sie Freude
an abwechslungsreicher, verantwortungsvoller Pflege
und Betreuung von älteren Menschen in deren Wohnung haben, einen respektvollen Umgang mit älteren
Menschen pflegen und ein gepflegtes Auftreten haben.
Voraussetzung: Pflegebasiskurs; Führerschein oder
Fahrradfahrer/in
www.nbhs.de
[email protected]
Sozialpädagogen (m/w) 10 Std./Wo.
Institution: Tannenhof Berlin-Brandenburg
gGmbH
Verfügbar ab: ab sofort
Der Tannenhof Berlin-Brandenburg ist ein freier gemeinnütziger Träger, der 1979 unter dem Motto »Wege
aus der Sucht und Hilfen für Kinder und Jugendliche«
gegründet wurde. Derzeit beschäftigen wir 260 Mitarbeiter in den Geschäftsfeldern Sucht- und Psychosomatische Rehabilitation, Prävention und Beratung,
Kinder- und Jugendhilfe sowie Schul- und Berufsausbildung. Unser Angebot umfasst dabei über 470
Therapie-, Betreuungs-, Ausbildungs- und Schulplätze
und wird komplettiert von Beratungsangeboten und
Präventionsprojekten.
Wir suchen für das Kinderhaus im Tannenhof Zentrum
I in Berlin-Lichtenrade vorerst bis zum 31. Januar 2017
befristet ab sofort einen Sozialpädagogen (m/w); 10
Std./Woche.
Theater RambaZamba bei der Parieté-Gala
September / Oktober 2016
Wir erwarten:
Abschluss als Sozialpädagoge/-in oder vorangeschrittenes Studium, Interesse an der systemischen Arbeit
mit Familien im Rahmen der medizinischen Rehabilitation mit dem Schwerpunkt Sucht, Bereitschaft zu
Schichtdienst und Wochenendarbeit
Ihre Aufgaben sind:
Betreuung von Kindern im Alter von 0 bis 12 Jahren,
intensive Eltern und Familienarbeit sowie Dokumentation und Berichtslegung
Unser Angebot an Sie:
Mitarbeit in einem zukunftsorientierten, dynamischen
und aufgeschlossenen Team, Inter- und Supervision,
Teilnahme an Projektentwicklungen, eine leistungsgerechte Entlohnung, Unterstützung bei Fort- und
Weiterbildung
Für Fragen steht Ihnen Frau Tzschoppe gerne zur Verfügung; Tel. 030 76 49 25-26.
Ihre Bewerbung erbitten wir per E-Mail im Format PDF
(max. 5 MB) an [email protected] oder per
Post an:
Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH, Personalabteilung, Wexstr. 2, 10825 Berlin
www.tannenhof.de
Erzieherin / Erzieher
Institution: Netzwerk Spiel/Kultur Prenzlauer
Berg e.V.
Verfügbar ab: Oktober 2016
Wir suchen eine Erzieherin oder einen Erzieher für eine
altersgemischte Gruppe (Kinder von 2 bis 6) in unserem
Kindergarten am Hirschhof.
FOTO: YAN RAVAZOV
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
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PINNWAND
Bewerbungen bitte vorzugsweise per Mail an
[email protected]
oder schriftlich mit frankiertem Rückumschlag an
Netzwerk Spiel/Kultur Prenzlauer Berg e.V., Lychener
Straße 74, 10437 Berlin.
www.netzwerkspielkultur.de
Abteilungsleiter/in
Institution: tandem BQG
Verfügbar ab: sofort
Zur Begleitung und Beratung unserer Ganztagsangebote an Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige
oder motorische Entwicklung suchen wir ab sofort eine/n Abteilungsleiter/in.
Sie haben Lust und Ideen, folgende Aufgaben mit den
Ihnen unterstellten Einrichtungen anzugehen:
·· Sie stellen die Einhaltung der gesetzlichen und fachlichen Anforderungen in den Einrichtungen sicher
·· Sie beraten und begleiten die Teams bei ihrer
Entwicklung und gestalten Maßnahmen zur Weiterentwicklung unserer Angebote und Konzepte
·· Sie planen und organisieren Fortbildungen
·· Sie leiten Dienstbesprechungen und Arbeitsgruppen
·· Sie übernehmen Personalverantwortung für die
unterstellten Einrichtungsleitungen
·· Sie planen und steuern den Personalbedarf in den
Einrichtungen und stellen diesen auch kurzfristig
sicher
·· Sie gestalten die Kooperationsbeziehungen in den
jeweiligen Schulen mit
·· Sie arbeiten eng mit der Leitung des Bereiches und
der Verwaltung zusammen
·· Sie engagieren sich in fachlichen und politischen
Gremien und in der Öffentlichkeitsarbeit der tandem
BQG
Sie sind wie folgt qualifiziert:
·· Sozialpädagoge/in (Diplom, BA, MA) oder
vergleichbare Abschlüsse, zum Beispiel Erziehungswissenschaftler/in, Erzieher/in mit langjähriger
Leitungserfahrung
Sie haben idealerweise folgende Berufserfahrungen:
Leitungserfahrung in der Ergänzenden Förderung und
Betreuung an Grundschulen oder an Förderzentren
oder Leitungserfahrung in der stationären bzw. teilstationären Behindertenhilfe.
Sie besitzen Kenntnisse und Erfahrung in:
·· der Förderung von Kindern und Jugendlichen mit
geistigen und motorischen Behinderungen
·· der Personalbedarfsplanung und Personalakquise
·· der Personalführung und Teamentwicklung
·· der Planung und Steuerung pädagogischer Prozesse
·· der Umsetzung des Berliner Bildungsprogramms für
Grundschulen oder Kindertagesstätten
·· der Umsetzung gesetzlicher Rahmenbedingungen
und Anforderungen in Kitas oder der Ergänzenden
Förderung und Betreuung an Grundschulen oder
Förderzentren
·· der sicheren Anwendung von MS Office
Wir machen Ihnen folgendes Angebot:
·· Sie erwartet eine vielseitige Tätigkeit mit hohem
Gestaltungsspielraum
·· Sie sind an der Entwicklung eines spannenden
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Arbeitsfeldes beteiligt
·· Sie arbeiten in einem innovativ denkenden, multiprofessionellen Team
·· Ihre persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten
fördern wir mit Supervision, Fortbildung und
Gesundheitsvorsorge
·· Sie sind direkt der Bereichsleitung unterstellt
·· Ihre Wochenarbeitszeit beträgt in Absprache mit
Ihnen 30-39 Stunden
·· Ihre Vergütung erfolgt nach unseren Arbeitsvertragsbedingungen
·· Einzelfallhilfe für Schüler*innen
·· Arbeiten mit sozial benachteiligten und individuell
beeinträchtigten Schüler*innen
·· Beratung von Eltern und Familien
·· Unterstützung von Schüler*innen und deren Familien bei der Lösung von Problemen
·· Mediation im Konfliktfall
·· Beratung der Lehrkräfte
·· Hausaufgabenbetreuung
·· Aufbau von Präventivprojekten – zum Beispiel
Suchtprävention, Gewaltprävention
Sie fühlen sich angesprochen? Wir freuen uns auf Ihre
Bewerbung!
Telefon für Nachfragen: 030 – 44 33 60-79
www.tandembqg.de
[email protected]
Voraussetzungen:
Staatlich anerkannter Sozialpädagoge/ Sozialarbeiter
(m/ w)
oder vergleichbare Qualifikation
Fachkraft (m/w) in Vollzeit – Sozialpädagogische Familien- und Einzelfallhilfe
Institution: InterKÖrmet e.V.
Verfügbar ab: sofort
Aufgaben:
individuell gestaltete sozialpädagogische Beratung
und Begleitung von Kindern, Jugendlichen und deren
Familien nach §§ 30, 31, 35a SGB VIII, Erarbeitung und
Umsetzung von Hilfeplanzielen gemeinsam mit Eltern,
Kindern und jungen Heranwachsenden, Erstellung von
Fachberichten und Dokumentation sowie Kooperation
mit KollegInnen von Jugendämtern und anderen Institutionen.
Wir bieten Ihnen regelmäßige Team- und Fallsupervision, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Bezahlung
in Anlehnung an TVöD, ein gutes Betriebsklima sowie
flexible Arbeitszeiten.
Wir erwarten:
ein abgeschlossenes Studium der Sozialen Arbeit oder
Psychologie, ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten und Bereitschaft zur Co-Arbeit und einschlägige
Berufserfahrung und fundierte Fachkenntnisse. Eine
systemische Zusatzqualifikation wäre wünschenswert.
Bewerbungen unter Angabe von Gehaltvorstellungen
und des frühestmöglichen Eintrittstermins an:
InterKÖrmet e.V., Mühlenstr. 2, 13187 Berlin oder per
E-Mail an [email protected]
Ansprechpartner: Birgit Gasche & Sibylle Ramin:
030 98 333 261
www.interkoermet.de
Sozialpädagoge für Jugend/Schulsozialarbeit
in Friedenau (m/ w) an einer Sekundarschule in
Friedenau, 34 Std./ Woche
Institution: Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum in der ufafabrik e.V.
Verfügbar ab: sofort
Tätigkeitsschwerpunkte
·· Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung von
aktuellen Problemsituationen
·· Stress- und Konfliktsituationen, sowie Lernschwierigkeiten
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Sie haben:
·· soziale Kompetenz, Kooperationsbereitschaft
·· Fähigkeit zur Vermittlung in Konflikten
·· sehr gute kommunikative Fähigkeiten
·· Ambiguitätstoleranz
·· Integrität
·· professionelle Distanz
·· hohe Belastbarkeit und Flexibilität
·· Fähigkeit zu konstruktiver Elternarbeit
·· organisatorische Fähigkeiten
·· Kenntnisse in der Anwendung moderner Bürokommunikationsmedien
·· Sie sind verantwortungsbewusst, motiviert, teamfähig, belastbar.
·· Sie arbeiten orientiert an Zielen und Ressourcen.
Wir bieten:
·· unbefristete Arbeitsverträge, betriebliche Altersvorsorge
·· regelmäßige Fortbildungs- und Supervisionsmöglichkeiten, fachliche Begleitung
·· kostenlose Teilnahme an hausinternen Gesundheitskursen
·· kostenfreie Teilnahme an internationalen Begegnungen mit Fachkräften im In- und Ausland
Hinweise zur Bewerbung:
Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung
vorzugsweise per E-Mail und in einer Datei an die unten stehende Adresse.
Bei Rücksendungswunsch postalischer Bewerbungen
bitte frankierten Rückumschlag beilegen.
Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum in der ufafabrik e.V.
Viktoriastraße 13
12105 Berlin
[email protected]
www.nusz.de
Honorar-Fachkraft für Lernförderung, 2x wöchentl. 90 Min. (Aufstockung möglich)
Institution: Ergänzende Lernförderung an
Grundschulen in Tempelhof und Marienfelde
Verfügbar ab: sofort
Tätigkeitsschwerpunkte
·· individuelle Förderung von Schülern in Kleingruppen
am Nachmittag
·· Dokumentation der Förderinhalte und Lernfortschritte
·· Führen von Teilnehmerlisten
·· enge Kooperation mit den Lehrkräften der Schule
und der sozialpädagogischen Fachkraft des Trägers
vor Ort
·· Elterninformation und Beratung
September / Oktober 2016
PINNWAND
Ziel: Schüler haben Lernerfolge, erreichen die Unterrichtsziele und haben gelernt zu lernen
Voraussetzungen:
·· Unterrichts- und- Fördererfahrung
·· Fachkenntnisse in Didaktik/Methodik
·· die Bereitschaft auf schulorganisatorische Belange
Rücksicht zu nehmen
·· soziale Kompetenz, Kooperationsbereitschaft
·· professionelle Distanz
·· Empathie und Durchsetzungsvermögen
·· Fähigkeit zu konstruktiver Elternarbeit
·· organisatorische Fähigkeiten
·· Sie sind verantwortungsbewusst, motiviert, kooperativ und belastbar
·· Sie arbeiten orientiert an Zielen und Ressourcen
Wir bieten:
·· Fachliche Beratung und Begleitung
·· Organisatorische Unterstützung
·· Vergütung gemäß den Vorgaben der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Weitere Informationen zur Ergänzenden Lernförderung
unter: www.berlin.de/sen/bwf/bildungspaket/
Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung
vorzugsweise per E-Mail und in einer Datei an die unten stehende Adresse.
Bei Rücksendungswunsch postalischer Bewerbungen
bitte frankierten Rückumschlag beilegen.
Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum in
der ufafabrik e.V.
Viktoriastraße 13, 12105 Berlin
[email protected]
www.nusz.de
Erzieherinnen Voll- und Teilzeit
Institution: KVPB Kindertagesstätten gGmbH
Verfügbar ab: sofort
Aufgaben:
·· Frühpädagogik
·· 95 Kinder in vier altersgemischten Gruppen
·· offene Arbeit
·· Zertifikat »Haus der kleinen Forscher«
·· Familienarbeit hat hohen Stellenwert
·· EU-Austausch mit Island
Wenn Sie sich angesprochen fühlen, freuen wir uns auf
Ihre Bewerbung.
Ihre aussagekräftigen Unterlagen (Bewerbungsschreiben, Nachweis der formalen Voraussetzungen, Arbeitszeugnisse) senden Sie bitte per Mail (PDF, max. 3
MB) an kontakt[at]kvpb.de oder per Post an folgende
Adresse:
KVPB Kindertagesstätten gGmbH
Swinemünder Straße 121
10435 Berlin
kubibe.berlin
Pflegehelfer/-innen als Krankenvertretung
Institution: Albert Schweitzer Stiftung –
Wohnen & Betreuen
Verfügbar ab: sofort
www.ass-berlin.org/pflegehelfer_innen_3101.html
[email protected]
September / Oktober 2016
Exam. Krankenschwester/-pfleger bzw.
Gesundheitspfleger/in
Institution: Albert Schweitzer Stiftung –
Wohnen & Betreuen
Verfügbar ab: sofort
www.ass-berlin.org/exam_krankenschwester__-pfleger_bzw_gesundheitspfleger_in_3100.html
[email protected]
Mitarbeiter/in
Institution: Albert Schweitzer Stiftung –
Wohnen & Betreuen
Verfügbar ab: sofort
www.ass-berlin.org/mitarbeiter_in_3104.html
[email protected]
Psychologin/Psychologe
Institution: ajb gmbh
Verfügbar ab: 1. November 2016
Zur Verstärkung unseres Teams in der Kontakt- und
Beratungsstelle »transit« Friedrichshain-Kreuzberg
suchen wir eine Psychologin/einen Psychologen. Sie
begleiten den Aufbau eines Früherkennungs- und Interventionszentrums für Jugendliche / junge Erwachsene mit beginnender psychischer Erkrankung.
Ihr Aufgabengebiet:
·· psychologische Beratung
·· Konzeption und Durchführung psychoedukativer
und therapeutischer Gruppen
·· Klientenzentrierte, Empowerment orientierte
Fallarbeit
·· niedrigschwellige Kontaktgestaltung in offenen
Gruppensituationen
·· Angehörigen- und Netzwerkgespräche
·· (aufsuchende) Krisenintervention
·· Problemklärung und Vermittlung in gemeindepsychiatrische Hilfsangebote
·· konzeptionelle Weiterentwicklung von Angeboten
zur Früherkennung psychischer Erkrankungen
·· Konzeption nutzerbasierter Beratungsangebote/
trialogisches Arbeiten
·· Netzwerkarbeit im Bezirk, insbesondere interinstitutionelle Zusammenarbeit mit Kooperationspartner/-innen zur Früherkennung
·· Öffentlichkeits- und Präventionsarbeit
·· Dokumentation, Evaluation
·· Außenvertretung des Projekts in Bezirks- und
Fachgremien
Voraussetzungen und Anforderungen:
·· Hochschulabschluss Psychologie
·· Erfahrungen mit der Zielgruppe
·· gemeinde-/ psychiatrische Kenntnisse und Erfahrungen
·· Erfahrungen mit psychischen Krisen/ psychiatrischen
Notfällen
·· interkulturelle und soziale Kompetenz; sicheres
Auftreten in der Außenvertretung
·· Netzwerkkompetenz, Fähigkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit
Konditionen:
Die Stelle ist ab dem 1. November 2016 zu besetzen
und vorerst für 24 Monate befristet. Die regelmäßige
wöchentliche Arbeitszeit beträgt 29,25 Stunden. Die
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
Vergütung erfolgt entsprechend der betrieblichen Entgeltstruktur.
Bewerbungen von Personen mit Schwerbehinderung
sind ausdrücklich erwünscht.
Ihre Bewerbung senden Sie bitte ausschließlich per
E-Mail an Frau Hirdina: [email protected]
Homepage:
www.ajb-berlin.de
Sozialpädagogin/Sozialpädagoge für eine
Wohngemeinschaft mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten in Berlin Spandau (m/w)
Institution: Jugendwohnen im Kiez – Jugendhilfe gGmbH
Verfügbar ab: 17. Oktober 2016
Die Jugendwohnen im Kiez – Jugendhilfe gGmbH ist
als Tochtergesellschaft des langjährig etablierten Trägerverbunds Jugendwohnen im Kiez e.V. eng mit den
breit aufgestellten Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe, der schulbezogenen Jugendhilfe sowie familienunterstützenden Bildungsangeboten vernetzt.
Für unsere Wohngemeinschaft für unbegleitete minderjährige Asylsuchende im Rahmen der stationären
Jugendhilfe in Berlin-Spandau suchen wir ab 15. Oktober bzw. zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n
Sozialpädagogin/Sozialpädagogen (m/w) in Teilzeit
mit mind. 30 Wochenstunden (darüber hinaus belegungsabhängig).
Wir bieten:
·· eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit
mit hohem fachlichem und ideellem Anspruch
·· eine Bezahlung nach der mit dem Betriebsrat
abgestimmten Vergütungsordnung
·· die Zusammenarbeit mit einem engagierten Team
·· fachliche Unterstützung durch fachliche Leitung,
Team und Supervision
·· die finanzielle und organisatorische Unterstützung
von Fort- & Weiterbildung
·· die organisatorische Einbindung in einen berlinweit
tätigen Träger mit gutem Betriebsklima
Zu Ihren Aufgaben zählen:
·· pädagogische Unterstützungs-, Beratungs- und
Betreuungsaufgaben gem. §§ 30, 34, 35 und 41 SGB
VIII mit besonderem Schwerpunkt auf Herausforderungen, die sich aus dem Ankommen in Deutschland
ergeben
·· Mitwirkung an der Ausgestaltung von Hilfeplänen
und -zielen
·· Zusammenarbeit mit zuständigen Institutionen,
insbesondere dem Jugendamt, Schulen, regionalen
Jugendfreizeiteinrichtungen, Migrationsdiensten
und anderen
·· Erstellen von Berichten, Dokumentation und
Aktenführung
Wir setzen voraus:
·· eine staatliche Anerkennung als SozialarbeiterIn
bzw. SozialpädagogIn (mit Dipl., B.A.. M.A. oder
einen vergleichbaren Studienabschluss)
·· Bereitschaft zur Arbeit am Wochenende, sowie
telefonische Erreichbarkeit auch außerhalb der
regulären Arbeitszeit
·· eine hohe Motivation für eine Tätigkeit in dem
Arbeitsfeld mit jungen Geflüchteten
·· Kenntnisse in MS Office
63
PINNWAND
Wir wünschen uns:
·· Erfahrungen in den Erziehungshilfen nach SGB VIII,
vorzugsweise in der stationären Jugendhilfe, zum
Beispiel im Betreuten Jugendwohnen
·· Erfahrungen in der Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden, bzw. in der Arbeit mit
Menschen in Migrationsprozessen
·· Methodenkompetenz und Beratungssicherheit
·· Sprachkenntnisse in den vorwiegend gesprochenen
Sprachen unserer Zielgruppe, wie Arabisch, Farsi
(bzw. Dari), bzw. den Amtssprachen afrikanischer
Länder wie Französisch, Englisch, Niger-Kongo-Sprachen unter anderem
[email protected] oder schriftlich mit
frankiertem Rückumschlag an: Kneipp-Kita-Spandau,
Brunsbütteler Damm 409, 13591 Berlin
Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung unter Angabe des Stichworts »Sozpäd UMA-WG Spandau«
gerne per E-Mail an unten genannte Adresse.
(Sollten Sie eine postalische Bewerbung bevorzugen,
so legen Sie bitte einen ausreichend frankierten Rückumschlag bei, sofern eine Rücksendung erwünscht
ist.)
Jugendwohnen im Kiez – Jugendhilfe gGmbH
Koordination stationäre Jugendhilfe Spandau
Herr Joachim Radtke
Pichelsdorfer Straße 129
13595 Berlin
[email protected]
www.jugendwohnen-berlin.de
Rentner, ehem. Prokurist, Leiter Finanzen u. Controlling
bei sozialem Träger, sucht bevorzugt geringfügige Beschäftigung!
Name: Gust, Reinhard
E-Mail: [email protected]
Telefon: 01577 256 94 25
Staatl. anerkannte Erzieherin/Erzieher
Institution: Kneipp-Kita Spandau
Verfügbar ab: sofort
Wir suchen eine engagierte und zuverlässige Erzieherin oder einen Erzieher (staatl. anerkannt) für unsere
Kneipp-Kita in Berlin Spandau. Wir freuen uns auf ihre
Bewerbungen.
Bewerbungen bitte vorzugsweise per Mail an:
Stellengesuche
Verwaltung/Rechnungswesen
Ich bin verfügbar ab: 1. November 2016
Kinder- und Jugendbereich (mit Migrationshintergrund)
Ich bin verfügbar ab: sofort
Im Rahmen meiner berufsbegleitenden Erzieherausbildung suche ich eine Stelle als pädagogischer Mitarbeiter mit mind. 19,5 h/Woche.
Ich verfüge über Erfahrung im offenen Kinder- und
Jugendbereich, spreche fließend deutsch, türkisch und
englisch, bin engagiert, belastbar und bringe ein hohes
Maß an Empathie mit.
Über eine Kontaktaufnahme freue ich mich.
Name: Demirtas, Cayan
E-Mail: [email protected]
Der Pfefferberg wird zum Spektakel. Parieté-Gala 2016
64
Rehabilitationspädagogin/ psychosoziale Beratung/Betreuung
Ich bin verfügbar ab: ab sofort
Mein Name ist Anne Unglaub und im März 2016 habe
ich mein Bachelorstudium Rehabilitationspädagogik
an der Humboldt-Universität zu Berlin erfolgreich beendet. Mein bisher erworbenes Wissen würde ich in
naher Zukunft sehr gerne in der Praxis ausbauen und
meinen Fokus auf die Bereiche Suchterkrankungen
und psychische Erkrankungen und/ oder Menschen
mit HIV-Erkrankungen legen. Vor meinem Studium
absolvierte ich bereits eine 3-jährige Ausbildung zur
Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin.
Zu meinen wesentlichen Persönlichkeitsmerkmalen
gehören Empathiefähigkeit, Kontaktfreudigkeit und
eine große Flexibilität gegenüber anderen Lebensentwürfen und Kulturen. Eine selbstständige Arbeitsweise
sowie eine schnelle Aneignung von neuen Arbeitsgebieten gehören zu meinen Stärken, genauso wie die
Arbeit im Team, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit.
Ich hoffe sehr, Ihr Interesse geweckt zu haben und würde mich über eine Kontaktaufnahme freuen.
Name: Unglaub, Anne
E-Mail: [email protected]
Sonstiges
Weitergabe von gebrauchten Holzstühlen (200
Stück) und den passenden Tischen (34 Stück)
gegen eine Spende.
Bei Interesse per E-Mail an uns wenden ([email protected]).
FOTO: YAN RAVAZOV
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
September / Oktober 2016
PARITÄTISCHES BILDUNGSWERK
Paritätisches Bildungswerk
Landesverband Brandenburg e. V.
Informationen zu den aufgeführten Veranstaltungen erhalten Sie beim Paritätischen Bildungswerk LV Brandenburg e.V., Stephensonstraße 24-26, 14482 Potsdam, Telefon: 0331 748 18-75; Fax: 0331 748 18-77. Alle Veranstaltungen finden in den Räumen des Paritätischen
Bildungswerks Brandenburg in Potsdam statt.
Das Bildungsprogramm für 2016 können Sie beim Paritätischen Bildungswerk kostenlos anfordern oder über deren Homepage unter der Adresse www.bildung-paritaet-brb.de abrufen. Anmeldungen sind über die Homepage direkt möglich. Ab etwa Mitte Oktober erscheint das
neue Jahresprogramm für 2017, zeitgleich wird es auch auf die Homepage eingestellt.
Für Fragen erreichen Sie das Paritätische Bildungswerk unter 0331 748 18 75 oder [email protected].
Oktober 2016
Onlineberatung – neue Perspektiven
für die Praxis | Sem.-Nr.: 16-202B |
10. Oktober 2016 | 100 Euro
Bedeutung und Einsatz von Psychopharmaka bei der Behandlung
von psychischen Erkrankungen |
Sem.-Nr.: 16-820 | 10. Oktober 2016 |
95 Euro
Adipositas – ernährungstherapeutisch behandeln | Sem.-Nr.: 16-821 |
11. Oktober 2016 | 90 Euro
Aktuelles rund um Demenz für gerontopsychiatrische Fachkräfte |
Sem.-Nr.: 16-633 | 11. Oktober 2016 |
100 Euro
Mitarbeiterbeurteilung und Arbeitszeugnis wohlwollend aber wahr |
Sem.-Nr.: 16-120 | 12. Oktober 2016 |
95 Euro
Resilienz entwickeln – Widerstandskraft stärken – Gesund bleiben |
Sem.-Nr.: 16-411 |
12. – 13. Oktober 2016 | 190 Euro
Wenn die Musik spielt… Künstlersozialabgabe und GEMA | Sem.-Nr.:
16-121 | 21. Oktober 2016 | 85 Euro
Heilsame Massage erfahren und anwenden | Sem.-Nr.: 16-415 |
12. November 2016 | 90 Euro
Fit für die Medien- Erfolgreiche
Pressearbeit für Vereine und Verbände | Sem.-Nr.: 16-273 | 27. – 28.
Oktober 2016 | 190 Euro
Gesundheitsgespräche implementieren | Sem.-Nr.: 16-122 |
15. – 16. November 2016 | 220 Euro
Fortbildung für Schulbegleiter/innen und Pädagog/innen | Sem.-Nr.:
16-906B | 29. Oktober 2016 | 85 Euro
November 2016
Methoden in der Suchtarbeit |
Sem.-Nr.: 16-822 | 2. – 3. November
2016 | 185 Euro
Familienarbeit in Familien mit Kindeswohlgefährdung | Sem.-Nr.: 16913 | 3. – 4. November 2016 | 160 Euro
Überzeugend reden und argumentieren – im Monolog und Dialog |
Sem.-Nr.: 16-236 |
21. – 22. November 2016 | 190 Euro
Anti-Diskriminierungs- und Diversity-Training | Sem.-Nr.: 16-232 | 8. –
9. November 2016 | 180 Euro
Teilnehmerorientierte Methoden in
der Weiterbildung |
Sem.-Nr.: 16-301 | 13. Oktober &
01. November 2016 | 180 Euro
PDL-Workshop –«Up to date sein«
(ambulant) | Sem.-Nr.: 16-667 | 10.
November 2016 | 85 Euro
September / Oktober 2016
Klopfen hilft! | Sem.-Nr.: 16-413 |
17. – 18. November 2016 | 180 Euro
Motivationsworkshop |
Sem.-Nr.: 16-235 |
18. November 2016 | 90 Euro
Waschen wir nur oder pflegen wir
schon? | Sem.-Nr.: 16-635 | 9. November 2016 | 90 Euro
Nähe und Distanz in der Pflegebeziehung | Sem.-Nr.: 16-634 |
14. Oktober 2016 | 85 Euro
Annehmen und Loslassen |
Sem.-Nr.: 16-414 |
17. November 2016 | 85 Euro
Mit 66 Jahren, da fängt das Leben
an… | Sem.-Nr.: 16-723 |
2. – 3. November 2016 | 170 Euro
Farben in unserem Leben |
Sem.-Nr.: 16-231 | 13. Oktober 2016 |
85 Euro
Medien in der kindlichen Entwicklung | Sem.-Nr.: 16-912 |
14. Oktober 2016 | 85 Euro
Aufgaben eines gesetzlichen Betreuers | Sem.-Nr.: 16-234 |
14. November 2016 | 95 Euro
Musik erleben und gestalten mit
(auch dementen) Senior/innen |
Sem.-Nr.: 16-236 |
21. – 22. November 2016 | 160 Euro
Betriebswirtschaftliche Steuerung
sozialer Organisationen |
Sem.-Nr.: 16-123 |
23. – 25. November 2016 | 340 Euro
PDL-Workshop –«Up to date sein«
(teilstationär) | Sem.-Nr.: 16-668 | 11.
November 2016 | 85 Euro
Vom Wert der Ruhe – Entschleunigung im Kita-Alltag |
Sem.-Nr.: 16-915 |
24. – 25. November 2016 | 160 Euro
Chef, ich brauch mehr Geld- Gehaltsverhandlungen erfolgreich führen | Sem.-Nr.: 16-233 | 11. – 12. November 2016 | 180 Euro
Zertifikatskurs: Weiterbildung zur/
zum Suchthelfer/in |
Sem.-Nr.: 16-800 | 14. November
2016 – 12. Juli 2017 | 1050 Euro
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
65
TELEFONVERZEICHNIS
Telefonverzeichnis des Paritätischen Berlin
Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin
Brandenburgische Str. 80
10713 Berlin
Telefon: 030 8 60 01 0
Fax: 030 8 60 01 110
Name
Bereich/Funktion
John, Prof. Barbara
Vorstandsvorsitzende
-182
-260 [email protected]
Abend, Ronald
Catering
-105
-110 [email protected]
Adler-Goerick, Sabine
Verwaltungsleitung
-112
-240 [email protected]
Berg, Volker
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bodrow, Margita
Stiftungsmittel
-125
-210 [email protected]
Böckel, Sabine vom
Drittmittel
-121
-240 [email protected]
Bußler, Anett
Mitgliederdatenbank
-154
-240 [email protected]
Drees, Heike
Ref. Suchthilfe/Gesundheit/HIV, Aids
-168
-220 [email protected]
Engel, Petra
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
-107
-140 [email protected]
Freitag, Andrea
Empfang
-200
-110 [email protected]
Grof, Martina
Catering
-105
-110 [email protected]
Groß, Heike
-172
-210 [email protected]
Helbig, Christiane
Sekr. Menschen mit Behinderungen, Soziales/SGB XII,
Straffälligen- und Opferhilfe, Schuldner- und
allgemeine Sozialberatung
Stiftungsmittel
-145
-210 [email protected]
Herchner, Claudia
Sekr. Geschäftsführung
-102
-260 [email protected]
Hoyer, Martin
Stv. Geschäftsführer
-108
-220 [email protected]
Kriebel, Elvira
Ref. Schulbezogene Jugendhilfe/Bundeskoordination
Jugendsozialarbeit
Zuwendungsberatung
-166
-220 [email protected]
-124
-210 [email protected]
-188
-210 [email protected]
Mohr, Sabina
Ref. Straffälligen- und Opferhilfe, Schuldnerund allgemeine Sozialberatung
Sekr. Jugendhilfe/Schulbezogene Jugendhilfe
-165
-220 [email protected]
Mokanska, Ewa
Empfang
-200
-110 [email protected]
Peretz, Nina
Stv. Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
-123
-140 [email protected]
Pohl, Ulrike
Ref. Menschen mit Behinderungen
-155
-210 [email protected]
Riesmeier, Yvonne
Finanzbuchhaltung
-113
-240 [email protected]
Rose-Kotsch, Petra
Sekr. Geschäftsführung/Aufnahmen
-103
-260 [email protected]
Schlimper, Dr. Gabriele
Geschäftsführerin
-101
-260 [email protected]
Schmid, Rita
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
-183
-140 [email protected]
Schödl, Regina
Ref. Soziales/SGB XII
-171
-210 [email protected]
Schulz, Andreas
Ref. Jugendhilfe
-162
-220 [email protected]
Selinger, Evelyn
Ref. Familie, Frauen, Mädchen
-176
-220 [email protected]
Spöhr, Holger
Ref. Migration
-177
-220 [email protected]
Stoll, Sandra
Sekretariat Kinder und Kindertagesstätten / Schule
-163
-220 [email protected]
Thielen, Dorothee
Referat Kinder und Kindertagesstätten
-179
-220 [email protected]
Wachholz, Chris
Drittmittel/Praktikanten
-127
-240 [email protected]
Wanke, Hans-Jürgen
Personal/Organisationsberatung
-186
-260 [email protected]
Wehner, Lisa
-169
-220 [email protected]
Wischnewski-Ruschin, Torsten
Sekr. Migration/Familie, Frauen, Mädchen/Suchthilfe/Gesundheit/HIV Aids
Referat Kinder und Kindertagesstätten / Schule
-167
-220 [email protected]
Zauter, Kathrin
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
-175
-140 [email protected]
Personalbüro
Personalverw. (Sprechstd. Mi)
-135
-240 [email protected]
Lange, Bettina
Meyer, Irina
Telefon
Fax
[email protected]
paritaet-berlin.de
-107 / -183
Mail
-140 [email protected]
Tagungsraum E.04: -117 | Tagungsraum E.05: -118 | Tagungsraum E.06: -119 | Tagungsraum 1.14 -274 | Tagungsraum 5.04: -115 | Keller: -196
66
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
September / Oktober 2016
TELEFONVERZEICHNIS
Referate
Ambulante Pflege und Hospize
Stationäre Pflege und Altenhilfe
Psychiatrie/Queere Lebensweisen
Kollwitzstraße 94–96
10435 Berlin
Telefon: 030 8 60 01 0
Fax: 030 8 60 01 550
Name
Bereich / Funktion
Telefon
Kalla, Karina
Sekr. Stationäre Pflege und Altenhilfe, Sekr. Ambulante Pflege und Hospize
Mail
-500 [email protected]
Lüderitz, Alke
Sekr. Psychiatrie/Queere Lebensweisen
-556 [email protected]
Mettin, Beate
Ref. Amb. Pflege und Hospize
-503 [email protected]
Panka, Dr. Christiane
Pflegequalität
-502 [email protected]
Reumschüssel-Wienert, Christian
Ref. Psychiatrie/Queere Lebensweisen
-555 [email protected]
Zobel, Dr. Oliver
Ref. Stationäre Pflege und Altenhilfe
-501 [email protected]
Geschäftsstelle Bezirke
Kollwitzstraße 94–96
10435 Berlin
Telefon: 030 8 60 01 0
Fax: 030 8 60 01 660
Name
Bereich / Funktion
Hanjohr, Simone
Sekretariat
-600 [email protected]
Hilla-zur Horst, Renate
Bezirksbeauftragte für Pankow und Spandau
-619 [email protected]
Jeglinski, Anne
Leiterin der Geschäftsstelle Bezirke, Bezirksbeauftragte für
Steglitz-Zehlendorf
-601 [email protected]
Pleyer, Markus
Bezirksbeauftragter für Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf
-623 [email protected]
Peth, Christian
Bezirksbeauftragter für Friedrichshain-Kreuzberg
-616 [email protected]
Sievert, Christian
Bezirksbeauftragter für Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und
Treptow-Köpenick
-613 [email protected]
Zagidullin, Anna
Stv. Leiterin der Geschäftsstelle Bezirke,
Bezirksbeauftragte für Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und
Reinickendorf
-618 [email protected]
Stiftung Parität Berlin
Brandenburgische Straße 80, 10713 Berlin
Telefon
Mail
Telefon: 030 8 60 01 104
Fax: 030 8 60 01 260
[email protected]
Telefonverzeichnis der Paritätischen Akademie
Paritätische Akademie Berlin gGmbH | Tucholskystr. 11 | 10117 Berlin
Standort
Name
Telefon / Fax
Brandenburgische Str. 80, 10713 Berlin
Wanke, Hans-Jürgen (Geschäftsführung)
Tucholskystr.11, 10117 Berlin
September / Oktober 2016
Mail
Fax: 8 60 01 240
8 60 01 186
[email protected]
Fax: 27 59 41 44
Brosk, Ariane
275 82 82-25
[email protected] | [email protected]
Brömer, Johanna
275 82 82-13
[email protected]
Dreyer-Weik, Heidemarie
275 82 82-15
[email protected]
Gallander, Stefanie
275 82 82-26
[email protected]
Kant, Ina
275 82 82-28
[email protected]
López Illescas, Isabel (Sekretariat)
275 82 82-12
[email protected] | [email protected] | [email protected]
Poggemann, Judith
275 82 82-27
[email protected]
Raumbuchung/Catering
275 82 82-18
[email protected]
Steinmetz, Susanne
275 82 82-14
[email protected]
Thurner, Rudi
275 82 82-16
[email protected]
Wagner, Dr. Stephan (Geschäftsführung)
0172-391 81 19
[email protected] | [email protected]
Yüksel, Dilek
275 82 82-17
[email protected]
PARITÄTISCHER RUNDBRIEF
67
ParitaetBerlin
paritaet-berlin.de