Anlage Berliner Straße 110, Köln-Mülheim Wohn- und Geschäftshaus Wesentliche charakteristische Merkmale des Denkmals: Um 1860 erbautes 2 1/2 geschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit 4 Achsen. Stuckfassade in spätklassizistischem Stil. Erdgeschoß horizontale Quaderung, 1. Obergeschoß Fensterreihung mit zwischengesetzten doppelten Pilastervorlagen auf durchlaufendem Geschoß- und Brüstungsgesims. Attikageschoß mit Fensterumrahmung. Fenster und Haustüre neu. , Rückseite backsteinsichtig. Im Inneren: originale Holztreppe mit Holzgeländer; übriges weitgehend erneuert. Das Haus Berliner Straße 110 ist ein Baudenkmal im Sinne von § 2 Abs. 1 des Denkmalschutzgesetzes (DSchG NW). Für das öffentliche Interesse an seiner Erhaltung und Nutzung sprechen folgende Bedeutungskriterien: 1. Ortsgeschichtliche Bedeutung: Das Objekt dokumentiert die frühe Erschließung der Straße nach Dünnwald für Mietwohnhäuser nach Bau der Köln-Mindener Eisenbahn im Jahr 1861. Im Zuge der damit auch begonnene Industrialisierung setzte unter städtisch-formalem Einfluss eine niedrig gezonte Mietshausbebauung ein, deren breite Fassaden sich aber noch an den Wohnhäusern des 18. Jahrhunderts in Mülheim orientieren. 2. Städtebauliche Bedeutung: Das Objekt ist eines aus einem Ensemble 2 bis 2 1/2 geschossiger Wohnhäuser (von Nr. 108-117 und 118), die etwa aus der gleichen Zeit stammen und mit ihren ausgewogenen Fassaden aus der Frühzeit der Gründerjahre die beginnende Verstädterung der ländlichen Außenbereich Mülheims dokumentieren. 3. Baugeschichtliche Bedeutung: Baugeschichtlich ist das Haus bedeutend als Zeugnis für das Fortleben der einst für Mülheim typischen Architektur des breit gelagerten Barockhauses des 18. Jahrhunderts im 19. Jahrhundert - jetzt in der Formensprache des späten Klassizismus.
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