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Terroristischer Angriffskrieg auf den Staat Syrien ist ein
Kriegsverbrechen
Die Frage im Titel der Anne Will-Sendung am 9.10 ist auffällig tendenziös: „Ist Aleppo verloren?“
Für wen sollte Aleppo verloren sein? Für die NATO-Staaten, die sich als Banditen dort
völkerrechtswidrig eingenistet haben, ist Aleppo gewiss verloren, aber nicht für Syrien, nicht für das
syrische Volk.
Für wen Aleppo verloren ist: Für NATO-Staaten und ihre Banditen, nicht für Syrien
von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
Wo steht die Anne-Will-Redaktion eigentlich? Aus der fehlenden Differenzierung zwischen den
gegensätzlichen Seiten, die sich in Syrien militärisch konfrontieren, ergibt sich diese seltsame
Frage, ob Aleppo verloren sei, eine Frage, die während der Sendung gar nicht geklärt wurde.
Verteidigungsreaktionen Syriens und seiner Alliierten Russland und Iran
Bei dem terroristischen Krieg, den die Westmächte in Komplizenschaft mit den reaktionärsten
arabischen Staaten gegen Syrien auf seinem Territorium führen, wenden deutsche Redaktionen den
Begriff Kriegsverbrechen an, wenn es dort um Verteidigungsreaktionen Syriens und seiner
Alliierten Russland und Iran handelt, wie die syrisch-russischen Bombenangriffe gegen die vom
Westen bewaffneten Rebellen und Terroristen, die in Ost-Aleppo eingekreist sind und von dort die
Bevölkerung im Rest der Stadt angreifen. Nicht Zivilisten werden gezielt von der syrischen Armee
angegriffen, sondern bewaffnete illegale Milizen. Aber Mainstream-Medien und Außenpolitiker, die
sich an der Seite der USA positioniert haben, wollen Syrien und Russland aller Art von
Unmenschlichkeiten beschuldigen. Sie unterschlagen dabei geflissentlich, dass den in Ost-Aleppo
eingeschlossenen bewaffneten Rebellen oder kriminellen Banditen freies Geleit aus der Stadt heraus
und Amnestie bei Niederlegen ihrer Waffen mehrfach von der syrischen Regierung angeboten
wurde und dass mit Hilfe Russlands die Menschen in Aleppo schon seit Wochen und Monaten
humanitäre Hilfe erhalten haben. Außerdem verschweigen die Sendung „Anne Will“ wie auch fast
alle deutsche Medien, dass den Bürgern von Ost-Aleppo die Evakuierung von syrischen
Regierungsstellen und Hilfsorganisationen angeboten wurde, aber die dort verschanzten kriminellen
Banden sie bei Androhung von Waffengewalt daran hindern, diesen Stadtteil zu verlassen, um im
sicheren Stadtgebiet, das von der syrischen Armee kontrolliert wird, während der andauernden
Kämpfe Schutz zu finden.
Bei seinem Treffen mit seinem türkischen Kollegen Präsident Recep Tayyip Erdogan in Istanbul am
10.10. hat der Präsident der Russischen Föderation Wladimir Putin auch den Konflikt in Syrien
angesprochen. Der russische Präsident erzählte Erdogan von seinem Vorschlag an die USRegierung, einen humanitären Korridor in die umkämpften Stadtteile Aleppos einzurichten, aber die
USA wollten das nicht. (ARD-Tagesschau am 10.10. um 20 Uhr). Mittagsmagazin, ZDF-Heute und
die SZ-Redaktion unterschlugen diese Nachricht.
Was geschieht mit den illegal eingereisten EU-Staatsbürgern in Ost-Aleppo?
Unterschlagen wird auch die Frage, was mit den sich illegal aufhaltenden westlichen Helfern der
kriminellen Banden, ihren Ausbildern und zugehörige Agenten in Ost-Aleppo geschehen soll,
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darunter Staatsbürger von EU-Staaten. Da sie möglicherweise für ihre Regierungen unangenehme
Zeugen werden könnten, bevorzugen ihre westlichen Arbeitgeber sie wohl ganz unbemerkt dem Tod
auszuliefern, statt eine ordentliche Übergabe und Ausreise mit der syrischen Regierung zu
verhandeln – wohl deshalb das große Schweigen in den Medien darüber, auch bei Anne Will.
Hierzu haben Mitglieder des Deutschen Bundestages ihrer Aufklärungspflicht nachzukommen bei
Androhung ansteigender Wählerstimmen für die „Alternative für Deutschland“.
Lage um Aleppo eskaliert - Anwesenheit von NATO-Soldaten
Was Syrien betrifft, berichtet Karin Leukefeld ganz aktuell:
Auf die Frage einer BBC-Reporterin (7.9.16), warum Saudi-Arabien die „Armee der
Eroberung“ bewaffnet und damit die Lage um Aleppo eskaliert habe, antwortete der
saudische Außenminister Adel Al-Dschubeir: „Militärisch haben wir die
Oppositionsgruppen unterstützt und werden das weiter tun“. Ein PKK-Kommandant
...bestätigte … dass Saudi Arabien auch den Kurden Geld und Waffen angeboten habe,
„sofern sie gegen das Regime kämpfen“. Augenzeugen berichten über die Anwesenheit
von NATO-Soldaten aus den USA, Frankreich, Großbritannien, Deutschland und
Dänemark im Norden und Süden des Landes... Und ein drussischer Abgeordneter der
Knesset, beschuldigte im September die israelische Armee (IDF) islamistischen
Kämpfern in Syrien zu helfen. Es sei, „kein Geheimnis, dass die IDF (israelische
Armee) mit der Nusra-Front kooperiert“... So hätten die Islamisten Stellungen der
syrischen Armee eingenommen, die vorher von Israel angegriffen worden seien. Die
Armeeführung wies den Vorwurf zurück. (Auszug aus dem Artikel »„Ausgeblendete
Wahrheit – Todenhöfer-Interview authentisch. Westen rüstet Islamisten in Syrien aus.“
Von Karin Leukefeld, Junge Welt, 6.10.)
Gemeinsame Sache der USA und EU-Staaten mit bewaffneten Milizen
Also ist klar, dass die USA und EU-Staaten gemeinsame Sache mit bewaffneten Milizen machen.
Deren terroristischer Angriffskrieg auf Syrien gestaltet gemäß der Nürnberger Prozesse ein
schlimmes Kriegsverbrechen. Die Regierungen der USA und ihre Verbündeten erfüllen damit den
Straftatbestand von Komplizenschaft mit Kriegsverbrechern.
Seit Nürnberger Prozesse: Angriffskrieg ein Kriegsverbrechen
Der Angriffskrieg war zum ersten Mal im Mittelpunkt der Nürnberger Richter im Oktober 1945. Er
wurde als Kriegsverbrechen bezeichnet. Kriegsverbrecher dem Urteil des Gesetzes zu übergeben,
war eine Première in der Geschichte der Menschheit. Es war einer der bedeutsamsten Fortschritte
für die internationale Justiz, dass die Macht jemals der Vernunft eingeräumt hat. Die Nürnberger
Prozesse verpflichten jeden selbstbewussten zivilisierten Menschen, jeden zivilisierten Staat, gegen
Kriegsverbrechen, Angriffskrieg und illegale Einmischung Widerstand zu leisten. Das Gesetz und
Kodex der Zivilisation ist seitdem die Charta der Vereinten Nationen.
Charta der Vereinten Nationen anerkennen und einhalten
Es ist Zeit, dass Deutschland endlich das Völkerrecht, nämlich die Charta der Vereinten Nationen in
seiner Integrität anerkennt und sich daran hält. Demgemäß muss auch ein professioneller
Journalismus anfangen, sich daran zu halten und sich vorurteilsfrei zu äußern.
Persönliche Verantwortung der Straftäter heranziehen, auch bei Komplizenschaft mit
gewalttätigen Rebellen
In jedem Rechtsstaat muss eine Straftat bestraft und die persönliche Verantwortung der Täter
herangezogen werden. Nach den Nürnberger Prozessen ist die persönliche Verantwortung
individuell zu verfolgen. Warum hält sich Deutschland nicht daran? Die deutsche Bundesregierung
ist schnell dabei, mit anklägerischem Finger auf andere Länder und dortige Täter zu zeigen, aber
wenn es um das eigene Handeln geht, nämlich um Mord, Massaker oder Komplizenschaft mit
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gewalttätigen Rebellen, die Mord und Vernichtung von Menschenleben in Syrien betreiben, entzieht
sie sich skrupellos dem Recht und Gesetz und glaubt so, alle rechtlichen Barrieren abschaffen zu
können, um den gewollten Krieg noch mörderischer zu machen.
Jeder Angriffskrieg ist verboten
Krieg bleibt Krieg und Mord bleibt Mord. Ein Tatbestand, der in allen zivilisierten Ländern strafbar
ist, das heißt ein Straftatbestand. Diese Erkenntnis hat Priorität für alle Überlegungen, die im
Rahmen einer verstandenen, bewusst erkannten Rechtsstaatlichkeit entstehen sollten, ohne sich von
falschen Entscheidungen verwirrt zu zeigen, denn Mord ist in jedem zivilisierten Rechtsstaat auf
das schärfste und entschiedenste zu verurteilen, und jeder Angriffskrieg ist verboten, wie es das
Grundgesetz in vollem Einklang mit der UN-Charta auch vorschreibt als Folge der Nürnberger
Prozesse.
Verheerende Praxis faschistischer Diktaturen: Straflos morden
Das Gesetz, das Strafgesetz eingeschlossen, gilt für alle gleichermaßen: für alle Personen und für
alle Institutionen in einem Rechtsstaat. Im Unrecht straflos morden zu können, ist die verheerende
Praxis faschistischer Diktaturen. Krieg und Mord gehen Hand in Hand zusammen. Diese
verbrecherischen Handlungen und jede Hilfe dazu sind rechts- und gesetzwidrig und als solche von
allen zivilisierten Menschen, Regierungen und Institutionen der Welt strikt zu verurteilen. Die
Regierung, die ein Angriffskrieg und Mord zu verantworten hat, muss an den Pranger gestellt
werden. Von allen anständigen Journalisten und Politikern. Nichts kann Mord rechtfertigen.
Straftäter, Kriegsverbrecher sind zu verhaften und vor Gericht zu stellen. Keine
Regierungserklärung darf diese Realität vertuschen. Sowohl die Bundeskanzlerin als auch der
Bundesaußenminister kommen an dieser Realität nicht vorbei. Eine aufklärerische Debatte darüber
ist überfällig.
Mit Frage nach dem Rechtsbewusstsein in Deutschland befassen
Die Nürnberger Prozesse wollten dafür sorgen, dass Angriffskriege, Verbrechen gegen den Frieden
und Mord nie wieder vorkommen, schon gar nicht von Deutschland ausgehend. Ein ernster Grund
heute, sich mit der Frage nach dem Rechtsbewusstsein in Deutschland zu befassen und der
Entschlossenheit, das Recht durchzusetzen. Außen- und Verteidigungsminister der ganzen Welt
sollten sich im Klaren sein, solche verbrecherischen Handlungen endlich zu verhindern und sich
dem Recht und Gesetz unterzuordnen. Kein Staat, keine staatliche Institution darf sich dem Recht
und Gesetz entziehen. Wirksam funktionierende parlamentarische, exekutive und judikative Gewalt
sind wichtiger denn je. Ansonsten wird der Staat mit seinen Institutionen höchst beschädigt und
diskreditiert.
Einer rechtlosen deutschen Außenpolitik bleibt nur Lug und Trug
Die deutsche Öffentlichkeit steht vor einer Außenpolitik, die sich feige zeigt und ihren
rechtmäßigen Kompass verloren zu haben scheint. Eine Außenpolitik, die immer wieder in
Gesetzlosigkeit und Unrecht verfällt, weil Politiker es so wollen oder mindestens es dulden.
Infolgedessen bleibt einer solchen rechtlosen Außenpolitik nichts anderes übrig, als die eigene
Bevölkerung, die Bundeswehr und die Öffentlichkeit eingeschlossen, schamlos zu belügen und zu
betrügen. Dazu werden Propaganda-Lügen fabriziert und verbreitet, Fakten ignoriert oder verdreht.
Die Medien lassen sich dazu instrumentalisieren. Bei der Anne-Will-Sendung am 9.10. vermied die
Redaktion die Fakten sachgemäß in bezug auf die jüngsten Ereignisse in Aleppo darzustellen: Die
russisch-amerikanische Vereinbarung von 9.9. zum Waffenstillstand wurde von Angriffen der USA
am 17.9. de facto gebrochen und es waren die USA, die die Gespräche mit Russland offiziell
einstellten. Jeder Versuch Russlands, das Abkommen wiederzubeleben wie bei dem jüngsten
Vorschlag des russischen Außenministers Lawrow für eine UN-Sicherheitsratsresolution ist am Veto
der Westmächte gescheitert.
Flugverbotszone: Präzedenzfall Libyen mit Frankreich als Initiator und Anstifter des
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vernichtenden Angriffskrieg gegen Libyen 2011
Der Vorschlag Frankreichs, eine Flugverbotszone in Syrien einzurichten, musste von Russland
blockiert werden angesichts des verheerenden Präzedenzfalls Libyen, der schon abschreckend
genug ist. Genau die verhängnisvolle Vorgeschichte Frankreichs diesbezüglich als Initiator und
Anstifter des vernichtenden Angriffskriegs gegen Libyen 2011 mit einer Flugverbotszone über
Libyen, um „humanitäre Hilfe“ zu leisten, diskreditiert jede Initiative der neokolonialen
Machthaber in Paris hinsichtlich ihrer ehemaligen Kolonie Syrien und macht sie total
unglaubwürdig.
USA und Deutschland: Glaubwürdige Rechtsstaaten?
Die organisierte gewaltsame Einmischung des Westens in Syrien an der Seite von bewaffneten
Rebellen, um das Land zu destabilisieren, ist eine unbestrittene Tatsache, die sogar der ehemalige
US-Botschafter John Kornblum eingestanden hat, als er Deutschland und die Vereinigten Staaten
berechtigt sah, die Regierung Syriens zu bestimmen, ein grober Verstoß gegen die Regel der
Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten eines Staates und des Gebots des
Gewaltverzichts der Vereinten Nationen. Die unverschämte Einmischung der USA an der Seite von
Chaoten und bewaffneten Islamisten in Syrien kostet bisher mehr als 250.000 Zivilisten das Leben.
Diese völkerrechtswidrige Einmischung bildet ein flagrantes Verbrechen gegen den Frieden. Die
USA und das vereinte Deutschland als Komplize der Rebellen und Staaten, die dieses Verbrechen
begehen, verlieren damit ihre Legitimation als glaubwürdige Rechtsstaaten. Deutsche Staatsanwälte
müssen solche Verbrechen, die Massenmord bedeuten, verfolgen und ahnden, die aufgrund der
deutschen Komplizenschaft mit Kriegsverbrechern verursacht werden, und zwar seit 2011.
Verhetzung zu Konfrontation und Angriffskrieg müssen verschwinden
Bei der Hasskriminalität „müssen wir uns auf die neue Entwicklung einstellen“. So der JustizMinister Heiko Maas. Obwohl er sich nicht auf die Außenpolitik bezieht, muss man
selbstverständlich alles tun, dass auch Beleidigungen, Verleumdungen und Verhetzung zu
Konfrontation und Angriffskrieg schnell verschwinden. Sie waren noch nie so schlimm wie jetzt
gegenüber Syrien und Russland. Sie gehören abgestellt, strafrechtlich verfolgt und konsequent
bestraft. In diesem Zusammenhang war es in der Sendung „Anne Will“ am 9.10. völlig
unangebracht und kontraproduktiv, einen schon seit langem für alle augenfällig aus der Bahn
geworfenen Außenpolitiker wie Norbert Röttgen zu Wort kommen lassen. Es hätte genügt, allein
den Repräsentanten seines Patrons dort als Teilnehmer zuzulassen, nämlich den ehemaligen USBotschafter. Sein „Schüler“ Röttgen war völlig überflüssig.
Syriens Außenminister vor der UN-Vollversammlung: Fortschritt im nationalen
Versöhnungsprozess
Was die Lage in Syrien angeht, hätte Anne Will besser den Außenminister Syriens zitieren sollen. In
seiner Rede vor der UN-Vollversammlung am 24.9. traf er den Nagel auf dem Kopf :
Diese feige Aggression beweist eindeutig, dass die USA und ihre Alliierten mit IS und
anderen terroristischen Organisationen Komplizen sind. Wir wiederholen ebenso unsere
Verurteilung der türkischen Inkursion in syrisches Territorium unter dem Vorwand,
Terrorismus zu bekämpfen. Dies ist eine flagrante Aggression, die sofort gestoppt
werden muss. Terrorismus kann nicht bekämpft werden, indem man eine terroristische
Organisation durch eine andere ersetzt... Man kann sich nur wundern: Wie kann ein
Staat, der der Hauptpunkt für den Eintritt von Terroristen und Waffen innerhalb Syriens
gewesen ist, wie kann dieser Staat beanspruchen,Terrorismus zu bekämpfen! ... Die
syrische Regierung hat erklärt, dass jede Lösung zwei parallelen Wegen folgen muss:
einen Anti-Terror-Weg und einen politischen Weg durch einen inner-syrischen Dialog,
der Syrien erlaubt, die Zukunft seines Landes selbst zu bestimmen ohne fremde
Einmischung. Alle aus dem Ausland diktierten Lösungen werden vom dem syrischen
Volk kategorisch abgelehnt. ... Eine politische Lösung, wie auch immer, wird nicht
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erfolgen können bei der Abwesenheit der notwendigen Fundamente und Bedingungen
für ihre Umsetzung, intensive anti-terroristischen Anstrengungen und Fortschritte im
nationalen Versöhnungsprozess, die sich schon in zahlreichen Gebieten Syriens als
Erfolg erwiesen haben. ... (Ȇbersetzung aus dem Englischen d.A.)
Gegen extremistische Straftäter vorgehen
Gegen extremistische Straftaten muss der Rechtsstaat mit aller Konsequenz vorgehen. Nicht nur
gegen extremistische Straftaten im Inland, sondern auch gegen extremistische Taten im Ausland,
deren Drahtzieher in europäischen Kanzleien zu finden sind, wie es jetzt der von westlichen Staaten
angestiftete terroristische Krieg in Syrien belegt. Gerade gegen extremistische Straftäter
vorzugehen, tut die Regierung Syriens mit der Unterstützung Russlands, Iran und des Libanon. Die
syrische Regierung wehrt sich in vollem Einklang jeden Rechts vor den kontinuierlichen Attacken
der bewaffneten Islamisten und versucht die syrische Bevölkerung so gut es geht, vor ihnen zu
schützen, Attacken von kriminellen Banden mit unterschiedlichsten und sich ändernden Namen, die
von Washington und europäischen Staaten unterstützt werden. Diese Sachlage wurde von Anne Will
nicht dargestellt.
Die französische und die russische UN-Resolution im Sicherheitsrat zu Syrien
Auch versäumte Anne Will auf die vielen Rechtsbrüche seitens der US-Regierung hinzuweisen,
weswegen ihr nicht mehr zu trauen ist. Gerade deswegen ist das Genfer Abkommen vom 9.9. nicht
zu retten. Selbst der US-Außenminister John Kerry, „ein wahrer friedensorientierter Mensch“, wie
Kornblum ihn in der Anne-Will-Sendung bezeichnete, konnte es nicht mehr retten. Er wurde in
Washington von seinem Präsidenten desautorisiert und vor der gesamten Weltstaatengemeinschaft
gedemütigt. Das Weiße Haus ist nicht in der Lage, sich von seinen bewaffneten Islamisten loszusagen, weil das Pentagon eine starke Liaison mit ihnen hat und sie nicht bekämpfen will. Auf
diese verheerende Weise verstößt das Weiße Haus gegen alle Syrien betreffenden UN-Resolutionen
und Abschlussdokumente internationaler Konferenzen, die dazu verpflichten, terroristische
Organisationen in Syrien militärisch zu bekämpfen. Gerade auf dieser völkerrechtlichen Grundlage
erfolgte die Vereinbarung zwischen Außenminister John Kerry und seinem russischen Kollegen
Sergej Lawrow, gemeinsam gegen terroristische Organisationen militärisch vorzugehen.
Washington zeigte sich unfähig oder unwillig, das zu tun. Russland nicht. Die russische Regierung
blieb dabei. Daher der russische Vorschlag für eine UN-Resolution im Sicherheitsrat, die Gewalt
komplett einzustellen, nachdem das vereinbarte Ziel erfüllt ist und gewiß keine Schutzzone für neue
Angriffe Frankreichs à la Libyen zu erlauben, wie der französische Außenminister
unbedachterweise vorschlug, als ob niemand wüsste, welche Erfahrung in Libyen damit gemacht
wurde. Dass der russische Vorschlag von den Westmächten abgelehnt wurde, belegt, dass sie ihre
terroristische Absichten hinter ihren Rebellen nicht aufgeben wollen. Daher zu erwarten, dass die
syrische Armee einfach weitere Angriffe und Tötung zulässt, statt die kriminellen Banden zu
bekämpfen und außer Landes zu vertreiben und wenn es sein muss, auch ihre fremden Unterstützer,
ist mehr als naiv. Die USA und EU-Staaten wollen offenkundig die UN-Resolutionen nicht
umsetzen, den Inhalt der Vereinbarung zum Waffenstillstand sowieso nicht. Hier hätte Anne Will die
präzise Frage an den Amerikaner stellen können, warum Obama seinen Außenminister
desautorisierte. Setzt sich die Obama-Regierung für die Umsetzung der UN-Resolutionen zu Syrien
ein oder nicht? Wieso kann sie sich nicht von gewaltsamen Gruppen trennen? Diese beiden
zentralen Fragen unterblieben in der Sendung „Anne Will“, warum?
Schande für Frankreichs Regierung
Jeder Angriffskrieg, jeder Aggressor ist seit den Nürnberger Prozessen an den Pranger zu stellen.
Der Beschluss des Internationalen Tribunals in Kampala am 12./13.Juni 2010 bekräftigte diesen
gerechten Grundsatz der Zivilisation. Der Sicherheitsrat, in dem nachweislich drei Aggressoren der
letzten Jahrzehnte sitzen, versucht die unparteiische Funktion des Internationalen Strafgerichtshofs
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zu begrenzen. Es war Frankreichs konservative Regierung Sarkozy, die den Angriffskrieg gegen
Libyen orchestrierte und sich damit als Kriegsverbrecher stigmatisierte. Es ist eine Schande, dass
die gegenwärtige sozialistische französische Regierung Hollande in Syrien dasselbe tut. Frankreichs
Außenminister Jean-Marc Ayrault hat sogar die Unverfrorenheit vorzuhaben, den Kontakt mit der
Staatsanwältin des Internationalen Strafgerichtshofs zu suchen (AFP-Meldung vom 10.10.), um das
Opfer zu beschuldigen und von der eigenen kriminellen Verantwortung als Mitglied der Regierung
Frankreichs, die mit Hilfe von Söldnern und eigenem Personal zu den Angreifern Syriens zählt,
abzulenken und sich jeder Strafverfolgung und Verantwortung zu entziehen.
Alle Aggressoren vor das Strafgericht
Dass die Mächtigsten sich ihrer Verantwortung nicht stellen wollen, ist nichts Neues. Aber nach den
Nürnberger Prozessen darf kein Staat Straflosigkeit genießen, keineswegs die drei mächtigen
westlichen Mitglieder des Sicherheitsrates. Gerade die Mächtigsten müssen sich an Recht und
Gesetz halten und sich für ihre Handlungen und ihr Verhalten verantworten. Für ihre Untaten
gehören alle Aggressoren vor das Strafgericht. Westliche Aggressoren auch. Das Prinzip der
Gleichheit ist hiermit zu wahren. Dies ist die aktuelle Herausforderung für die deutsche und
europäische Justiz.
© Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait
Quellenangaben:
• ARD-Fernsehsendung „Anne Will“ vom 9.10. um 21.45 Uhr: »„Friedensgespräche
abgebrochen – ist Aleppo verloren?“
*Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait ist eine chilenische Rechtsanwältin und Diplomatin
(a.D.). Studium der Rechtswissenschaften an der Katholischen Universität in Santiago de Chile mit
Spezialisierung auf das Völkerrecht und Praxis im Strafrecht. Nach ihrer Arbeit im
Außenministerium war sie Diplomatin in Washington D.C., Wien und Jerusalem und wurde unter
der Militärdiktatur aus dem Auswärtigen Dienst entlassen.
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Datum: Mittwoch, 12. Oktober 2016
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