Hymnen einer Generation

Hymnen einer Generation
Seit
die
Literatur
zur
Krakelkunst wurde, schreibt sie
am Unterhaltungsbedürfnis der
Leser vorbei. In der Folge sind
illiterate Schichten enstanden,
die keine Langweiler wie Günter
Grass, Botho Strauß usw. lesen
wollen. Wenn man bei wiki die
Begründungen für die Vergabe
vom Literaturnobelpreis liest, sieht man lauter abschreckende
Themen, die wenig Leseerfolg versprechen. Selbst da, wo es
irgendwie interessant klingt wie bei Grass (1999), wird bloß
Abschreckendes damit kaschiert.
In so einer desolaten Lage ist es erfreulich, dass nun endlich
Tribut an Bob Dylan gezollt wird. Niemand kann den
Liedermacher und Poeten auf eine Stufe
mit irgendwelchen
modernen Literaten stellen, die keiner liest. Bob Dylan hat
die Hymnen einer ganzen Generation geschrieben. Er hat in
Worte gefasst, was die Menschen bewegt. Er hat sogar Worte für
innere (halluzinogene) Welten gefunden, die eigentlich
unaussprechlich sind. Er hat Melodien dazu geschrieben, die im
Ohr von hunderten von Millionen nachklingen, und selbst seine
vielgeschmähte Sangeskunst war besser als ihr Ruf (das Bild
von WikiImages, pixabay, zeigt den jungen Bob Dylan mit Joan
Baez).
Wenn Bob Dylan jetzt als Langzeitüberlebender eines
Drogenexperiments einhertapert, schmälert das seine Verdienste
nicht. In seinem Songbook stehen 680 Songs, und die bleiben
für ewig.
In seiner frühen Jugend hieß Bob Dylan noch Robert Allen
Zimmerman. Bob ist die Abkürzung für Robert, und Dylan ist die
Übersetzung von Zimmermann – so leicht kam das Pseudonym
zustande. Inzwischen ist Bob Dylan mehr als 50 Jahre in der
Branche tätig, von den 1960ern an, als er mit Songs wie
"Blowin' in the Wind" und "The Times They Are a-Changin" die
Hymnen der Antikriegsbewegung schrieb. Damit war Bob Dylan zur
Schlüsselfigur geworden. Seine Mitstreiter hießen Joan Baez,
Pete Seegar, das Kingston Trio und Peter Paul and Mary. Bob
Dylan war nicht selber für No-1-Hits gut, aber seine Songs
wurden von der halben Pop-Elite gecovert und hatten großen
Erfolg in den Hitparaden.
Frei nach COLLECTION BOB DYLAN LYRICS übte Bob Dylan mit
"Like a Rolling Stone" großen Einfluss auf die Popmusik von
1965 aus. Er sorgte nicht nur für literarische Einflüsse,
seine Songs transportierten auch politische, soziale und
philosophische Inhalte – und eben die psychedelischen
Elemente. Mit den bestehenden Konventionen der Musik hielt er
sich nicht auf. Beeinflusst von Woody Guthrie, Robert Johnson
und Hank Williams, wirkte Bob Dylan an der Ausformung
verschiedener Musikgenres mit, von Folk, Blues, Country,
Gospel, Rock 'n' Roll, Rockabilly bis
schottischen und irischen Folkmusik.
zur
englischen,
Als Instrumentalist benutzte er Gitarre, Keyboard und
Mundharmonika. Seine Begleitband wechselte öfters, seit er in
den späten 1980ern auf die "Never Ending Tour" ging. Seine
Tätigkeit beim Einspielen von Songs und bei Bühnenauftritten
stand im Zentrum seiner Karriere. Aber als größter Beitrag zur
modernen Musik- und Literaturgeschichte wird gemeinhin sein
Songwriting gesehen.
Weitere Links:
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Der weiße Nebel wunderbar