Völkerrechtsbüro GZ. BMEIA-AT.8.15.02/0194-I.2/2016 SB: Ges.Mag. Lauritsch/Mag. Zsoldos BA Zu GZ. BMI-LR1330/0013-III/1/c/2016 E-Mail: [email protected] An: BMI - [email protected] Betreff: Begutachtung; BMI; VO zur Feststellung der Gefährdung der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und des Schutzes der inneren Sicherheit; Stellungnahme des BMEIA Das BMEIA nimmt zu dem Entwurf wie folgt Stellung: Der vorliegende Verordnungsentwurf wird unterstützt. Nachfolgend dürfen aus Sicht des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres Beispiele angeführt werden, die die Gefährdung der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und des Schutzes der inneren Sicherheit aufgrund des Flüchtlingszustroms veranschaulichen. Die Asylantragszahlen werden im Jahr 2016 aufgrund der beschlossenen Richtwerte voraussichtlich unter den Zahlen des Jahres 2015 liegen. Die bisherigen Antragszahlen des laufenden Jahres zeigen aber, dass der monatliche Durchschnitt mit Ausnahme des Jahres 2015 deutlich über den Vorjahren liegt. Daran wird ersichtlich, dass es sich nicht um ein einmaliges Ereignis, sondern um eine lange andauernde Fluchtbewegung nach Österreich handelt, was enorme Auswirkungen auf die Integration dieser Menschen hat. Denn der Erfolg der Integration hängt maßgeblich von der Zahl der zu integrierenden Menschen ab. Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres A - 1 0 1 0 W i e n , Minoritenplatz 8, www.bmeia.gv.at, T +43(0)50 11 50 -0, D V R 0 0 0 0 0 6 0 Die Integrationsangebote wurden im Zuge der Flüchtlingskrise bereits massiv verstärkt, stoßen nun aber an die Grenze des tatsächlich Realisierbaren. Auch die Bemühungen zur Arbeitsmarktintegration bedürfen auch in anderer Hinsicht verstärkter staatlicher Leistungen. Mit Ende August 2016 waren 25.827 Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte beim AMS vorgemerkt1. Die OECD/EK-Studie verdeutlicht unter Berücksichtigung vergangener Jahre, dass es im Schnitt 15 bis 20 Jahre dauert, bis sich die Beschäftigungsquote von Flüchtlingen an jene der einheimischen Bevölkerung annähert2. Dies würde für Österreich bedeuten, dass sich die derzeitige Anzahl an arbeitslosen anerkannten Flüchtlingen nicht nur erhöhen, sondern langfristig auf einem derart hohen Niveau bewegen würde. Um dem entgegenzusteuern, braucht es zusätzliche Angebote und staatliche Leistungen in einem solch großen Ausmaß, das wie in anderen Bereichen nicht auf Dauer zur Verfügung gestellt werden kann. Neben den Ausgaben für die Integration von anerkannten Flüchtlingen in Österreich beträgt das OEZA Engagement im Themenbereich Migration und Entwicklung derzeit insgesamt rd. 56 Mio. Euro. Wien, am 4. Oktober 2016 Für den Bundesminister: H. Tichy (elektronisch gefertigt) 1 BMASK: Arbeitsmarktdaten AusländerInnen August 2016. Unter: http://www.dnet.at/elis/Auslaender.aspx Europäische Kommission/OECD: How are refugees faring on the labour market in Europe? A first evaluation based on the 2014 EU Labour Force Survey ad hoc module. Working Paper 1/2016. S. 21. 2
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