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Arbeiterkammer Wien
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34/2016
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Oktober 2016
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UNTERSUCHUNG VON ANORGANISCHEM ARSEN
UND GESAMTARSEN IN VERSCHIEDENEN LEBENSMITTELN (REIS, REISWAFFELN, KAKAO UND KAKAOERZEUGNISSE, FISCH)
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Zusammenfassung der Ergebnisse
Insgesamt 33 Lebensmittelproben aus den Produktkategorien Reis, Reiswaffeln,
Schokoreis, Kakao und Fisch wurden auf Arsen untersucht. Alle Lebensmittelproben
waren hinsichtlich ihres Arsengehaltes innerhalb der gesetzlichen Höchstwerte bzw
Aktionswerte.




In allen 9 Reisproben lagen die nachgewiesenen Arsengehalte unter den
gesetzlichen Grenzwerten. Damit sind alle Reisproben als „verkehrsfähig“
zu beurteilen. Für anorganisches Arsen gelten seit 01.01.2016 nach der Kontaminanten-Verordnung ein Grenzwert von 0,20 mg/kg für geschliffenen, nicht
parboiled Reis (polierter oder weißer Reis) und ein Grenzwert von 0,25 mg/kg
für parboiled Reis und geschälten Reis.
3 der insgesamt 9 Reisproben wurden vor bzw nach dem Waschen auf Arsen untersucht. Hier konnten keine Unterschiede in den Konzentrationen
festgestellt werden.
In allen 7 Reiswaffelproben sowie einer Schokoreisprobe wurden Arsenkonzentrationen unter dem gesetzlichen Grenzwert von 0,30 mg/kg
nachgewiesen. Die Produkte wurden als „verkehrsfähig“ beurteilt.
Für Kakao gibt es derzeit keinen Grenzwert für Arsenrückstände. Alle der
insgesamt 6 untersuchten Kakaoproben lagen mit ihrer Arsenkonzentration
unter dem festgesetzten Bewertungskriterium basierend auf dem Grenzwert für Reis zur Herstellung von Lebensmitteln für Säuglinge und Kleinkinder
von 0,1 mg/kg und sind daher als „sehr zufriedenstellend“ zu beurteilen.

2 der insgesamt 10 untersuchten Fischproben enthielten eine Gesamtarsen-Konzentration über dem nationalen Aktionswert von 2,5 mg/kg für Gesamt-Arsen (organisches und anorganisches Arsen) unter Berücksichtigung
der Messunsicherheit. Die darauffolgende erforderliche Überprüfung der Gehalte an anorganischem Arsen zeigte keine Überschreitung des entsprechenden Aktionswertes von 0,05 mg/kg für anorganisches Arsen. Damit
sind 8 Fischproben als „sehr zufriedenstellend“ sowie 2 Fischproben als „zufriedenstellend“ zu bewerten.
Die Arsengehalte der untersuchten Produkte liegen innerhalb der gesetzlichen Vorgaben bzw der vorhandenen Aktionswerte, allerdings ist aufgrund der geschätzten
Gesamtaufnahmemenge an Arsen aus Lebensmitteln empfohlen, bei der Auswahl der Lebensmittel generell auf Abwechslung und Vielfalt zu achten, da Reis
und Reisprodukte gegenüber anderen Lebensmitteln einen höheren Arsengehalt aufweisen. Es ist empfohlen insbesondere Kindern nicht ausschließlich reisbasierte
Gerichte zu geben, auch Reiswaffen eher nur gelegentlich als täglich und bei
Säuglingen und Kleinkinder auf Reisgetränke zu verzichten, um die Arsenaufnahme so gering wie möglich zu halten.
Mit der Untersuchung war die Umweltbundesamt GmbH, Spittelauer Lände 5
1090 Wien, beauftragt. Zur Bewertung der untersuchten Lebensmittelproben legte
die Umweltbundesamt GmbH auf Grundlage der gesetzlichen Bestimmungen bestimmte Kriterien zur Bewertung von Arsen fest.
Problemstellung
Arsen zählt als chemisches Element zu den Halbmetallen und findet sich in der Erdkruste. In der Umwelt kommt Arsen selten elementar sondern in Form von Arsenverbindungen vor. Neben seines natürlichen Ursprungs können auch industrielle Quellen
Eintragspfade darstellen: Arsen wird aus sulfidischen Erzen bei der Kupfer- und Bleiproduktion und der metallverbrauchenden Industrie freigesetzt. Arsentrioxid – die
wichtigste anorganische Arsenverbindung – entsteht zB bei der Verhüttung von arsenhaltigen Erzen, beim Verbrennen von arsenhaltiger Kohle und wird bei der Reinigung von Elektrolytlösungen in der Zinkherstellung und der Glasindustrie verwendet.
Laut WHO 2016 wird Arsen in Legierungen verwendet, bei der Herstellung von Glas,
Pigmenten, Textilien, Papier, Metallklebern, Holzschutzmittel und Munition. Arsen wird
auch bei der Fellgerbung verwendet und in geringem Ausmaß in Pestiziden, Futtermittelzusatzstoffen und Pharmazeutika. In der EU darf Arsen mit einigen Ausnahmen
nicht mehr verwendet werden. Zu diesen Ausnahmen zählen zB Antifriktionsmittel,
Legierungen von Munition und Galliumarsenid sowie Halbleiter in der Elektronikindustrie.
Umwelt
In Böden sind vorwiegend anorganisches Arsen sowie in Wasser vorwiegend organische Arsen-Verbindungen zu finden. Arsen kann über Phosphatdünger und Klärschlämme in Böden eingebracht werden. Kommt im Boden Arsen in höheren Konzentrationen vor, kann es über die Wurzeln von Pflanzen aufgenommen werden und damit
auch einen negativen Einfluss auf das Pflanzenwachstum haben. Außerdem kann
Arsen über die Nahrungskette angereichert werden.
Aufnahme durch den Menschen
Arsen kann vom Menschen oral, dermal oder über die Lunge in den Körper aufgenommen werden. Als Hauptaufnahmequellen gelten die Ernährung und das Trinkwasser. Nach der Aufnahme wird anorganisches Arsen sehr schnell und nahezu vollständig absorbiert. Die Aufnahme von organischen Arsen-Verbindungen erfolgt zu ca.
70%. Arsen kann nach der Aufnahme in alle Organe verteilt werden und ist außerdem
plazentagängig.
Toxizität und gesundheitliche Auswirkungen
Arsen kommt sowohl in anorganischer als auch in organischer Form vor, was auch für
die Differenzierung in Hinblick auf die Toxizität von großer Relevanz ist. Die anorganischen Arsen-Spezies Arsenit (As(III)) und Arsenat (As(V)) sind hierbei weitaus toxischer als die organischen Verbindungen. Anorganisches Arsen wurde von der International Agency for Research on Cancer (IARC) als Gruppe 1 Krebserregend für den
Menschen basierend auf kausalen Zusammenhängen mit Haut-, Blasen- und Lungenkrebs eingestuft. Organische Arsenverbindungen wie Arsenobetain und Arsenocholin
gelten als toxikologisch nicht relevant. Die Wirkungen manch anderer organischer
Arsenverbindungen sind jedoch weitgehend ungeklärt. Im Vordergrund des Interesses
steht die Toxizität anorganischer Arsenverbindungen: Akute toxische Wirkungen von
Arsen umfassen Effekte auf den Magen-Darm-Trakt, das Herz-Kreislauf-System, die
Nieren, die Leber, das Blut, die Haut und das Nervensystem. Bei längerfristigen Arsen-Expositionen (chronische Toxizität) ist die Haut das sensitivste Organ. Hyperkeratosen und Veränderung der Pigmentierung sind typische Effekte. Zusammenhänge mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gefäßerkrankungen, Herzerkrankungen
und/oder einem erhöhten Risiko für Diabetes sind dokumentiert. Auch die erbgutschädigende, kanzerogene und teratogene Wirkung von Arsen ist wissenschaftlich nachgewiesen.
Arsen in Lebensmitteln
Untersuchungen von Arsen in verschiedenen Lebensmitteln haben gezeigt, dass v.a.
Fisch, Meeresfrüchte und Algen eine wichtige Aufnahmequelle darstellen. Die Aufnahme von Arsen durch die Fische erfolgt dabei in erster Linie über das Wasser, wobei es aber hauptsächlich zur Anreicherung von organischem Arsenobetain kommt.
Auch in Aquakulturen gezüchtete Fische können Arsen – hauptsächlich in Form von
Arsenobetain – enthalten, wobei Eintragsquellen hier Arsen-haltiges Wasser oder
Arsen-haltige Futtermittel sein können.
Studien konnten zeigen, dass Reis vergleichsweise höhere Arsen-Gehalte aufweisen
kann. Grundsätzlich hängt der Arsen-Gehalt in Reis von mehreren Faktoren ab. Dazu
zählen in erster Linie die vorhandene Arsen-Konzentration im Boden und/oder im Bewässerungswasser, die Reissorte und die Lebensmittelzubereitung. In bestimmten
Anbaugebieten wurden in Grund- und Trinkwasser, welches auch zur Bewässerung
genutzt werden kann, hohe Arsen-Gehalte nachgewiesen. Weiters kann es beim
Reisanbau durch das längere Stehen von Wasser durch mikrobielle Aktivitäten im
Boden zur Arsen-Freisetzung und zur Aufnahme in die Reispflanze kommen. Reis ist
eine Pflanze, die Arsen besonders gut speichern kann. Bezogen auf die Lebensmittelzubereitung spielt das Kochwasser eine wesentliche Rolle: ist das dazu verwendete
Wasser mit Arsen belastet, wird nahezu das gesamte darin enthaltene Arsen durch
den Reis aufgenommen.
Untersuchungen bei Reisproben mit höheren Arsengehalten haben gezeigt, dass
durch das Waschen von Reis bis zum Erhalt eines klaren Waschwassers, das Kochen
von Reis mit Überschuss an Wasser (zB 1:6) und das Wegschütten von überschüssigem Kochwasser die Belastung des gekochten Reis mit Arsen reduziert werden kann.
Lebensmitteluntersuchungen in Reisprodukten wie beispielsweise Reiswaffeln zeigten, dass diese Produkte verhältnismäßig hohe Arsen-Gehalte enthalten können. Was
die Ursachen dafür sind, ist derzeit noch nicht bekannt und Gegenstand von weiteren
Untersuchungen.
Verschiedene Untersuchungen von Kakao auf Arsen zeigten auch mögliche Arsenbelastungen in diesem Lebensmittel. In einer Studie zu Spurenelementen in Kakaobohnen und Schokolade wurden hohe Gehalte in den Kakaoschalen aber nicht in den
Kakaobohnen nachgewiesen (siehe Yanus et al., 2014).
Laut Expositionsabschätzung der EFSA tragen jedoch Lebensmittel mit vergleichsweise geringeren Arsengehalten aufgrund der größeren Verzehrsraten zu einem größeren Anteil an der Exposition gegenüber Arsen bei. Bei Säuglingen sind dies Milch
und Milchprodukte (aber nicht Muttermilch), Trinkwasser und Säuglingsnahrung. Bei
der Bevölkerung insgesamt sind dies Getreide und Getreideprodukte sowie Reis,
Milch, Milchprodukte und Trinkwasser.
Die Erhebung
Mit der aktuellen AK-Untersuchung sollte festgestellt werden, inwieweit bei den
Produktgruppen Reis und Reiserzeugnisse wie Reiswaffeln, Fisch und Kakao
und Trinkkakao die Gehalte an Gesamtarsen und anorganischem Arsen liegen
und inwieweit die nunmehr geltenden Höchstwerte eingehalten werden.
Außerdem sollte auch überprüft werden, ob die Annahme stimmt, dass Waschen von
Reis zu einer signifikanten Reduktion des Arsengehaltes führt.
Es wurden insgesamt 33 Lebensmittelproben (Reis, Reiswaffeln Schokoreis, Kakao
und Fisch) auf Arsen untersucht. Die Proben an Reis, Reiswaffeln, Kakao und Fischkonserven wurden bei Billa, Spar Gourmet, Lidl, Hofer und Penny, die Frischfischproben wurden am Wiener Naschmarkt eingekauft. Der Einkauf erfolgte im Zeitraum 8. 14. Juni 2016. Die Untersuchung und Beurteilung der Proben erfolgte im Juli/August
2016 und wurde von der Umweltbundesamt GmbH, Wien durchgeführt.
Bewertung der Untersuchungsergebnisse durch die
Umweltbundesamt GmbH
Reis und Reisprodukte:
Als verkehrsfähig werden Reisprodukte bezeichnet, wenn nach KontaminantenVerordnung:
 die Gehalte an anorganischem Arsen (Summe aus As(III) und As(V)) in geschliffenen, nicht parboiled Reis (polierter oder weißer Reis) unter 0,2 mg/kg
Frischgewicht liegen
 die Gehalte an anorganischem Arsen (Summe aus As(III) und As(V)) in parboiled und geschältem Reis unter 0,25 mg/kg Frischgewicht liegen
 die Gehalte an anorganischem Arsen (Summe aus As(III) und As(V)) in Reiswaffeln bzw Schokoreis unter 0,3 mg/kg Frischgewicht liegen
Als nicht verkehrsfähig werden Reisprodukte bezeichnet, die die vorgenannten
Höchstwerte überschreiten
Fisch:
Als sehr zufriedenstellend werden Fischprodukte bezeichnet, wenn:
 die Gehalte an Gesamtarsen unter dem nationalen Aktionswert von 2,5 mg/kg
Frischgewicht und an anorganischen Arsen unter 0,05 mg/kg Frischgewicht
liegen
Als zufriedenstellend werden Fischprodukte bezeichnet, wenn:
 die Gehalte an Gesamtarsen über dem nationalen Aktionswert von 2,5 mg/kg
Frischgewicht (unter Berücksichtigung der Messunsicherheit), aber unter dem
Aktionswert von anorganischem Arsen von 0,05 mg/kg Frischgewicht liegen
Als nicht zufriedenstellend werden Fischprodukte bezeichnet, wenn basierend auf
den nationalen Aktionswerten:
 die Gehalte an anorganischem Arsen über dem nationalen Aktionswert von
0,05 mg/kg Frischgewicht liegen
Für Kakao gibt es keine unmittelbar anwendbaren Grenzwerte. Daher wurde für die
untersuchten Kakaoproben der niedrigste in der Kontaminanten-Verordnung festgesetzte Grenzwert von 0,1 mg/kg für Reis für die Herstellung von Lebensmitteln für
Säuglinge und Kleinkinder für die Bewertung herangezogen.
Als sehr zufriedenstellend werden Kakaoprodukte bezeichnet, wenn:
 die Gehalte an anorganischem Arsen unter 0,1 mg/kg Frischgewicht liegen
Als nicht zufriedenstellend werden Kakaoprodukte bezeichnet, wenn:
 die Gehalte an anorganischem Arsen über 0,1 mg/kg Frischgewicht liegen
Die Ergebnisse im Einzelnen

Fische: 10 Produkte
Aktionswert für Gesamtarsen 2,5 mg/kg; Aktionswert für anorganisches Arsen 0,05 mg/kg
Anorganisches Arsen: Bestimmungsgrenze 0,025 mg/kg; Nachweisgrenze 0,013 mg/k
Probe 1:
Scholle
02661)
Gruber
(1606
Probe 2: Nordsee
Scholle
(1606
02662)
Probe 3: Nordsee
Kabeljau
(1606
02663)
Probe 4: S-Budget
Thunfisch
natur
(1606 02664)
Probe 5: Penny
Thunfisch in eigenem
Saft
(1606
02665)
Probe 6: Vier Diamanten Thunfisch
naturell
(1606
02666)
Probe 7: Almare
Seafood Thunfisch
Filets (1606 02667)
Probe 8: Nixe Thunfisch (1606 02668)
Frisches Fischfilet Scholle,
Einkauf 14.6. 2016
In-Verkehr-Bringer:
Fisch
Gruber
Frisches Fischfilet Scholle,
Einkauf 14.6. 2016
In-Verkehr-Bringer: Nordsee
Frisches Fischfilet Kabeljau,
Einkauf 14.6. 2016
In-Verkehr-Bringer: Nordsee
Thunfischstücke natur in Salzlake (Katsuwonus pelamis,
70%), ohne Öl, Konserve,
gefangen im mittleren Ostatlantik, mit der Angel gefangen
(MHD: 31.12.2019)
In-Verkehr-Bringer:
SPAR
Österr. Warenhandels-AG
Thunfischfilets in eigenem Saft
und Aufguss (Katsuwonus
pelamis), Konserve, gefangen
im Pazifik, mit Netzen gefangen (MHD: 31.12.2019)
In-Verkehr-Bringer: Billa AG /
Abteilung Penny
Thunfisch naturell, Skipjack
(Katsuwonus pelamis), Konserve, gefangen im Westpazifik, mit der Angel gefangen
(MHD: 31.12.2018)
Importeur/Händler:
Princes
Foods B.V. (Rotterdam, Niederlande)
Thunfischfilets Skipjack geschnitten in eigenem Saft und
Aufguss
(Katsuwonus
pelamis), Konserve, gefangen
im
Westpazifik,
Wildfang
(MHD: 31.12.2018)
In-Verkehr-Bringer: Hofer
Thunfisch in Aufguss und
eigenem Saft (Thunnus albacares), Konserve, gefangen
im Pazifik, Atlantik, Indischer
Ozean, mit Netzen gefangen
(MHD: 31.12.2020)
In-Verkehr-Bringer: Lidl Stiftung & Co.KG (Neckarsulm,
Deutschland)
Gesamt-Arsen
[mg/kg FG] (±
MU)
Arsen anorganisch
[mg/kg FG]
4,3 (±0,65)
<BG
(<0,025)
Zufriedenstellend
6,0 (±0,90)
<BG
(<0,025)
Zufriedenstellend
2,6 (±0,39)
n.n.
(<0,013)
Sehr zufriedenstellend
0,48
-
Sehr zufriedenstellend
0,49
-
Sehr zufriedenstellend
1,1
-
Sehr zufriedenstellend
1,1
-
Sehr zufriedenstellend
0,69
-
Sehr zufriedenstellend

Probe 29: Rio mare
Thunfisch
natur
(1606 02689)
Probe
30:
Nixe
Thunfischfilets
(1606 02690)
Thunfisch natur ohne Öl, Euthynnus (Katsuwonus) pelamis, Konserve, gefangen im Pazifik, mit
Angel gefangen, Responsible
Quality (certified by DNV, ISO
9001) (MHD: 31.12.2018)
Importeur/Händler: Bolton Austria
GmbH
Thunfischfilets
geschnitten
in
eigenem Saft und Aufguss, sterilisiert, Katsuwonus pelamis, Konserve, gefangen im Pazifischen
Ozean mit Ringwadenetz ohne
Lockbojen
gefangen
(MHD:
31.12.2019)
Importeur/Händler: Lidl Stiftung &
Co.KG (Neckarsulm, Deutschland)
1,8
-
Sehr zufriedenstellend
0,62
-
Sehr zufriedenstellend
Kakao: sechs Produkte
Als sehr zufriedenstellend wird hier beurteilt: anorganisches Arsen <0,1 mg/kg
Gesamt-Arsen (mg/kg FG)
Probe 9:
Nesquik
02669)
Nestle
(1606
Kakaohaltiges Getränkepulver mit
Mineralstoffen und Vitaminen,
Kunststoffbeutel (MHD: 09/2017)
Importeur/Händler: Nestle Österreich GmbH
0,02
-
Sehr zufriedenstellend
Probe 10: Clever
Trink-Kakao (1606
02670)
Trinkkakaomischung aus 25%
fettarmen Kakao mit Traubenzucker, Kalzium und Vitaminen,
sofort löslich, Karton, UTZ certified
Kakao (MHD 03/2018)
Importeur/Händler:
Delikatessa
GmbH
0,03
-
Sehr zufriedenstellend
Probe 11: Bensdorp
Kakao (1606 02671)
Kakaopulver, Karton mit Kunststoffbeutel (MHD: 10.08.2017)
Importeur/Händler:
Mondelez
International, Mondelez Österreich
GmbH
Reines Kakaopulver, Karton mit
Kunststoffbeutel (MHD: 12/2017)
In-Verkehr-Bringer: SPAR Österr.
Warenhandels-AG
Kakao fein & aromatisch, Karton
mit Kunststoffbeutel, UTZ certified
Kakao (MHD: 05/2018)
In-Verkehr-Bringer: Hofer
Trinkkakaomischung mit magerem
Kakao, Kunststoffbeutel (MHD:
22.09.2017)
Importeur/Händler:
Mondelez
International, Mondelez Österreich
GmbH
0,04
-
Probe
12:
Spar
Kakao
extrafein
(1606 02672)
Probe 27: Bella
Kakao (1606 02687)
Probe 28: Bensdorp
benco (1606 02688)
Sehr zufriedenstellend
0,07
-
Sehr zufriedenstellend
0,06
-
Sehr zufriedenstellend
0,01
-
Sehr zufriedenstellend
Reis: 9 Produkte
Höchstwert für anorganisches Arsen: 0,2 mg/kg (bzw 0,25 mg/kg für parboiled Reis)
(Anorganisches Arsen: Bestimmungsgrenze 0,02 mg/kg; Nachweisgrenze 0,01 mg/kg)
Gesamt-Arsen (mg/kg FG) anorg.Arsen (mg/kg FG)
Probe
14:
Billa
Langkornreis parpoiled (1606 02674)
Probe
15:
Spar
Natur
pur
BioBasmati-Reis(1606
02675)
Probe 16: S-Budget
Langkornreis (1606
02676)
Probe 17: Golden
Sun Traditioneller
Basmati Reis (1606
02677)
Probe 18: Alino
Basmati Reis (1606
02678)
Probe 19: Penny
Langkorn
Reis
(1606 02679)
Probe 31: Alino
Langkorn
Reis
(1606 02691)
Probe 32: Penny
Langkorn Reis parboiled (1606 02692)
Langkornreis parboiled, ausgewählte Reiskörner, Karton mit
Kunststoffbeutel
(MHD:
14.03.2018)
In-Verkehr-Bringer: Billa AG
Langkornreis weiß, aus biologischer Landwirtschaft, kontrolliert
gentechnikfreie
Erzeugung,
Basmati-Reis aus der Region
Pandschab am Fuße des Himalayas, keine Verwendung von
chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, Karton mit
Kunststoffbeutel, Urspungsland
Indien, Fairtrade, kontrollierte
BIO-Qualität
Nicht-EULandwirtschaft, AMA-Biozeichen
(MHD: 24.04.2018)
In-Verkehr-Bringer: SPAR Österr. Warenhandels-AG
Langkornreis, Kunststoffbeutel
(MHD: 11.11.2017)
In-Verkehr-Bringer: SPAR Österr. Warenhandels-AG
Basmati-Reis, an den Hängen
des Himalayas gereift, Kunststoffbeutel, Urspungsland Indien
(MHD: 16.04.2018)
Importeur/Händler: Van Sillevoldt Rijst B.V. (Papendrecht,
Niederlande)
Basmati-Reis, Kunststoffbeutel
(MHD: 19.10.2018)
In-Verkehr-Bringer: Hofer
Langkornreis, feiner Qualitätsreis, Kunststoffbeutel (MHD:
18.10.2017)
In-Verkehr-Bringer: Billa AG /
Abteilung Penny
Langkornreis, Kunststoffbeutel
(MHD: 24.11.2017)
In-Verkehr-Bringer: Hofer
Parboiled Langkornreis, Kunststoffbeutel (MHD: 09.03.2018)
Importeur/Händler: Billa AG /
Abteilung Penny
Probe 33: Golden
Langkornreis 5% Bruch – Spit-
Sun
zenreis,
Long
Grain
Rice (1606 02693)
Karton
(MHD:
26.01.2018)
Importeur/Händler: Lidl Stiftung
& Co.KG (Neckarsulm, Deutschland)
0,18
0,12
Verkehrsfähig
0,02
-
Verkehrsfähig
0,095 (ungewaschen)
0,090 (gewaschen)
0,046 (ungewaschen)
0,047 (gewaschen)
-
Verkehrsfähig
-
Verkehrsfähig
0,055 (ungewaschen)
0,048 (gewaschen)
0,05
-
Verkehrsfähig
-
Verkehrsfähig
0,12
-
Verkehrsfähig
0,15
0,14
Verkehrsfähig
0,19
-
Verkehrsfähig
Reiswaffel/Reiscerealie: 8 Produkte
Höchstwert für anorganisches Arsen: 0,3 mg/kg
(Anorganisches Arsen: Bestimmungsgrenze 0,02 mg/kg; Nachweisgrenze 0,01 mg/kg)
Gesamt-Arsen (mg/kg FG) anorg.Arsen (mg/kg FG)
Probe 20: Knusperone dünne Reiswaffeln
(1606
02680)
Dünne Reiswaffeln mit Meersalz,
6-Snack-Packs, glutenfrei, Kunststoffbeutel, European Vegetarian
Union (MHD: 15.05.2017)
Importeur/Händler: foodeko GmbH
(Viersen, Deutschland
0,27
0,28
Probe 21: Sondey
Reiswaffeln
(1606
02681)
Reiswaffeln mit Meersalz, 6Portions-Packs, Kunststoffbeutel
(MHD: 19.04.2017)
Importeur/Händler:
Continental
Bakeries (Haust) B.V. (Dordrecht,
Niederlande)
0,23
-
Probe 22: Ja! Natürlich Vollkorn Reiswaffeln
(1606
02682)
Vollkornreiswaffeln mit Meersalz,
hergestellt aus ganzen italienischen Bio-Vollkornreiskörnern aus
biologischer Landwirtschaft, glutenfrei, gentechnikfrei gem. EUBio-Verordnung, Kunststoffbeutel,
kontrollierte BIO-Qualität (MHD:
11.05.2017)
Importeur/Händler: Ja!
0,28
0,28
Verkehrsfähig
0,19
-
Verkehrsfähig
0,27
0,29
Verkehrsfähig
0,10
0,09
Verkehrsfähig
Probe
23:
Reiswaffeln
02683)
Spar
(1606
Probe 24:
Reiswaffeln
02684)
Penny
(1606
Probe
25:
Natur
pur
VollkornReiswaffeln
02685)
Spar
Bio(1606
Natürlich Naturprodukte GmbH
Reiswaffeln mit Meersalz, 13
Stück, glutenfrei, Kunststoffbeutel
(MHD:
03.02.2017
bzw
31.03.2017)
Importeur/Händler: Buying International Group Spar B.V. (Amsterdam, Niederlande)
Reiswaffeln mit Meersalz, Kunststoffbeutel (MHD: 24.04.2017)
In-Verkehr-Bringer: Billa AG /
Abteilung Penny
Bio-Vollkornreiswaffeln aus biologischer Landwirtschaft, glutenfrei,
Kunststoffbeutel, kontrollierte BIOQualität EU-Landwirtschaft, ohne
Gentechnik hergestellt (MHD:
15.04.2017)
In-Verkehr-Bringer: SPAR Österr.
Warenhandels-AG
Verkehrsfähig
Verkehrsfähig

Probe 26: Granco
Soffioni
Vollkornreiswaffeln
(1606
02686)
Probe 13: Crownfield Choco Rice
(1606 02673)
Reiswaffeln mit Salz, Kunststoffbeutel (MHD: 31.03.2017)
Hersteller: Granco NV / SA
(Enghien, Belgien)
Knuspriger Reis mit Schokolade
überzogen, Karton mit Kunststoffbeutel, Fairtrade Cocoa
Programm (MHD: 15.03.2017)
Importeur/Händler: Nordgetreide
GmbH & Co.KG (Lübeck,
Deutschland)
0,28
0,26
Verkehrsfähig
0,14
-
Verkehrsfähig
Abkürzungen: BG: Bestimmungsgrenze; FG: Frischgewicht; MU: Messunsicherheit; NG: Nachweisgrenze; n.n.: nicht
nachgewiesen
Gesamt-Arsen: NG = 0,00027 mg/kg FG; BG = 0,003 mg/kg FG.
Arsen anorganisch in Fischproben: NG = 0,013 mg/kg FG; BG = 0,025 mg/kg FG.
Arsen anorganisch in Reisproben und Reiswaffeln: NG = 0,01 mg/kg FG; BG = 0,02 mg/kg FG.
Anmerkung: Die Bestimmung von Gesamt-Arsen bzw anorganischem Arsen ist jeweils mit Messunsicherheiten behaftet
(15 % bzw 10 %). Daher kann der Anteil von anorganischem Arsen mehr als 100 % des Gesamt-Arsens betragen.
Diskussion der Ergebnisse
Alle der insgesamt neun untersuchten Reisproben enthielten anorganisches Arsen
unter den gesetzlichen Grenzwerten von 0,2 mg/kg Frischgewicht für geschliffenen,
nicht parboiled Reis bzw von 0,25 mg/kg Frischgewicht für parboiled und geschälten
Reis. Damit sind alle Reisproben als „verkehrsfähig“ zu beurteilen.
Drei der insgesamt neun untersuchten Reisproben wurden zusätzlich gewaschen und
ungewaschen untersucht. Dabei konnte im Rahmen dieser Untersuchung und bei
den hier vorhandenen Arsengehalten kein Unterschied in der Arsenkonzentration nach dem Waschen festgestellt werden.
Dies kann im Vergleich zu anderen Untersuchungen, bei denen eine Senkung des
Arsengehaltes durch Waschen festgestellt wurde, daran liegen, dass die hier vorgelegenen Arsengehalte (aufgrund des nunmehr geltenden Höchstwertes) schon von vorneherein vergleichsweise deutlich niedriger liegen. Eine Reduktion findet gegebenenfalls insbesondere auch dann möglicherweise statt, wenn nicht nur vorweg gewaschen
sondern wenn überschüssiges Kochwasser zusätzlich noch abgegossen werden
kann.
Die insgesamt sieben untersuchten Reiswaffelproben sowie die untersuchte Schoko-Reis-Cerealie enthielten Arsen unter dem gesetzlichen Grenzwert für Reiskekse,
Reiskräcker und Reiskuchen von 0,3 mg/kg Frischgewicht und sind damit ebenfalls
als „verkehrsfähig“ zu beurteilen.
Zwei der insgesamt zehn untersuchten Fischproben (enthielten unter der Berücksichtigung der Messunsicherheit von 15% Gesamtarsen in Konzentrationen von 4,3±0,65
mg/kg Frischgewicht und 6,0±0,90 mg/kg Frischgewicht und lagen damit mit ihren
Arsengehalten über dem nationalen Aktionswert von 2,5 mg/kg Frischgewicht. Aufgrund der Überschreitung des nationalen Aktionswertes für Gesamtarsen erfolgte die
zusätzliche Untersuchung von anorganischem Arsen.
Die Konzentrationen von anorganischem Arsen lagen bei diesen Proben unter der
Bestimmungsgrenze bzw waren nicht nachweisbar und lagen damit auch unter dem
nationalen Aktionswert für anorganisches Arsen von 0,05 mg/kg Frischgewicht. Die
anderen Fischproben wiesen Gesamtarsengehalte von zT. sogar weit unter 2,5 mg/kg
auf, sodass auf die spezifische Bestimmung des Gehaltes an anorganischem Arsen
verzichtet werden konnte. Damit sind acht der untersuchten Fischproben als „sehr
zufriedenstellend“, sowie zwei Fischproben als „zufriedenstellend“ zu bewerten.
Kakaoprodukte
Für Kakao existieren derzeit keine Grenzwerte für Arsen. Für die Bewertung der untersuchten Kakao-proben wurde der niedrigste in der Kontaminanten-Verordnung
festgelegte Grenzwert für Reis für die Herstellung von Lebensmitteln von Säuglingen
und Kleinkindern von 0,1 mg/kg Frischgewicht ersatz-weise herangezogen. Die in den
Kakaoproben nachgewiesenen Konzentrationen an Gesamtarsen lagen zwischen
0,01 mg/kg und 0,07 mg/kg. Damit lagen alle sechs untersuchten Kakaoproben unter
dem für die Bewertung herangezogenen Wert und sind damit als „sehr zufriedenstellend“ zu beurteilen.
Tolerierbare Aufnahmemengen an anorganischem Arsen
Bis 2009 galt eine vorläufige tolerierbare wöchentliche Aufnahme (PTWI) für anorganisches Arsen von 15 µg (Mikrogramm) je Kilogramm Körpergewicht (0,015 mg/kg
Körpergewicht), welche vom Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe JECFA festgelegt wurde. Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA
beurteilte aber diesen Wert in ihrem Gutachten zu Arsen in Lebensmitteln als nicht
mehr angemessen, da anorganisches Arsen neben Hautkrebs auch Lungen- und Blasenkrebs verursacht. Zudem wurde bei Expositionen unter diesem PTWI-Wert eine
Reihe von Wirkungen beobachtet. Das Gremium für Kontaminanten in Lebensmitteln der EFSA leitete auf der Basis der beobachteten Effekte eine Benchmarkdosis BMDL01 von 0,3 bis 8 µg/kg/Tag ab. Dies bedeutet ein 1%-iges zusätzliches
Risiko an Lungen- Haut- und Blasenkrebs sowie Hautschäden zu erkranken. Die berechneten Aufnahmemengen der Europäischen Bevölkerung liegen innerhalb dieses
Bereichs, daher ist der sogenannte „Margin of Safety“ oder Sicherheitsabstand sehr
gering bzw nicht vorhanden und ein Risiko kann nicht ausgeschlossen werden. Für
die nicht kanzerogenen Wirkungen wurde eine MRL (Minimal Risk Level) für die chronische Aufnahme von 0,3 µg/kg (0,0003 mg/kg) Körpergewicht und Tag definiert.
Laut EFSA (2014) beträgt die Arsen-Aufnahme für Erwachsene bis 65 Jahre bei mittleren Verzehrsmengen 0,11 bis 0,38 μg/kg KG/Tag und bei hohen Verzehrsmengen
0,18 bis 0,64 μg/kg KG/Tag. Kinder ab dem Säuglingsalter bis zu einem Alter von
zehn Jahren nehmen demnach bei mittleren Verzehrsmengen 0,20 bis 1,37 μg/kg
KG/Tag auf, bei hohen Verzehrsmengen 0,36 bis 2,09 μg/kg KG/Tag.
Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) untersuchte im Zeitraum Jänner 2007 – Juni 2014 insgesamt 1080 Proben auf Gesamtarsen. Die Aufnahme von anorganischem Arsen über verschiedene Lebensmittel wurde
unter Verwendung durchschnittlicher Gehalte an anorganischem Arsen in Lebensmitteln und durchschnittlicher Verzehrsmengen von Kindern, Frauen und Männern berechnet. Als bedeutendste Aufnahmequelle für anorganisches Arsen wurde für die
österreichische Bevölkerung Reis identifiziert (31% - 36%), gefolgt von den Warengruppen „Brot und Brötchen“ und „Obst und Obstprodukte“ (10% - 15%).
Durchschnittlich nehmen Kinder 0,15 μg, Frauen 0,16 μg und Männer 0,13 μg anorganisches Arsen pro kg Körpergewicht und Tag auf. VielverzehrerInnen von Reis und
„Brot und Brötchen“ bzw Reis und „Obst und Obstprodukten“ nehmen durchschnittlich
0,29 μg (Kinder), 0,44 μg (Frauen) und 0,39 μg (Männer) anorganisches Arsen pro kg
Körpergewicht und Tag auf. Die berechnete Exposition gegenüber anorganischem
Arsen liegt also im Bereich der BMDL01-Werte von 0,3 μg - 8 μg (Mikrogramm)
je Kilogramm Körpergewicht und Tag.
Es lässt sich beispielhaft darstellen, welche maximalen Mengen an Reis, Reiswaffel oder Fisch Erwachsene und Kinder täglich konsumierten dürften, um jeweils die
Aufnahme von maximal 0,3 μg (Mikrogramm) anorganisches Arsen pro Kilogramm Körpergewicht zumindest nicht zu überschreiten, Es zeigt sich dabei, dass
bei Reis und Reisprodukten durchaus zurückhaltende Verzehrsmengen angeraten werden können.
0,3 μg Arsen je kg Körpergewicht bedeutet:
täglich maximal 18 μg anorganisches Arsen für eine erwachsene Person mit 60 kg
Körpergewicht
täglich maximal 6 μg für ein Kind mit 20 Kilogramm Körpergewicht
täglich maximal 3 μg für ein Kleinkind mit 10 kg Körpergewicht
Reiswaffeln:
18 μg wären enthalten in: 60 g Reiswaffel (bei gesetzlichem Höchstwert 0,3 mg/kg für
Erw. mit 60kg)
6 μg wären enthalten in: 20 g Reiswaffel (bei gesetzlichem Höchstwert 0,3 mg/kg, für
Kind 20 kg)
3 μg wären enthalten in: 10 g Reiswaffel (bei gesetzl. Höchstwert 0,3 mg/kg, für Kleinkind 10 kg)
zur Orientierung: 1 Reiswaffel hat 6-8 g
Die in dieser Untersuchung bei den Reiswaffeln ermittelten konkreten Gehalte an
anorganischem Arsen lagen bei 0,09 bis 0,28 mg/kg.
Reis:
18 μg wären enthalten in: 90 Gramm Reis (bei Höchstwert 0,2 mg/kg; für Erw. mit 60
kg)
6 μg wären enthalten in: 30 Gramm Reis (bei Höchstwert 0,2 mg/kg; für Kind mit 20
kg)
3 μg wären enthalten in: 15 Gramm Reis (bei Höchstwert 0,2 mg/kg; für Kleinkind mit
10 kg)
zur Orientierung: Eine durchschnittliche Portion Reis beträgt etwa 40-60 Gramm
(durchschnittlicher Pro-Kopf -Verbrauch an Reis in Österreich laut Statisitk Austria: ca
4,4 kg jährlich bzw ca.12 Gramm täglich)
Die in dieser Untersuchung bei Reis ermittelten konkreten Gehalte an Gesamtarsen
lagen bei 0,02 bis 0,19 mg/kg.
Fisch:
18 μg wären enthalten in: 360 Gramm Fisch (bei Aktionswert 0,05 mg/kg; für Erw mit
60kg)
6 μg wären enthalten in: 120 Gramm Fisch (bei Aktionswert 0,05 mg/kg; für Kind mit
20 kg)
3 μg wären enthalten in: 60 Gramm Fisch (bei Höchstwert 0,2 mg/kg; für Kleinkind mit
10 kg)
Zur Orientierung:
eine typische Dose Tunfisch beinhaltet 150 Gramm Fischeinwaage
ein Schollenfilet hatte etwa 100- 130 Gramm
Die in dieser Untersuchung bei den Fischproben ermittelten konkreten Gehalte an
anorganischem Arsen lagen bei zwei Produkten zwischen ≤0,013 (NG) und ≤0,025
(BG), bei allen weiteren aufgrund des schon sehr niedrigen Gesamtarsengehaltes
deutlich darunter.
Schlussfolgerungen und Empfehlungen
Die Arsengehalte der untersuchten Produkte liegen innerhalb der gesetzlichen
Vorgaben bzw der gegebenen Aktionswerte, allerdings ist aufgrund der geschätzten Gesamtaufnahmemenge an Arsen aus Lebensmitteln empfohlen, bei
der Auswahl der Lebensmittel generell auf Abwechslung und Vielfalt zu achten,
da Reis und Reisprodukte gegenüber anderen Lebensmitteln einen höheren
Arsengehalt aufweisen.
Es ist empfohlen insbesondere Kindern nicht ausschließlich reisbasierte Gerichte zu geben, auch Reiswaffen eher nur gelegentlich als täglich und bei
Säuglingen und Kleinkindern auf Reismilch zu verzichten, um die Arsenaufnahme so gering wie möglich zu halten.
Notwendig ist es, dass die durchschnittlichen Aufnahmemengen aus allen möglichen Quellen noch präziser erfasst werden und insbesondere die maßgeblichen Quellen stärker zu überwachen.
Umweltbundesamt GmbH/ Referenzen

AGES (2015). Aufnahme von Arsen über Lebensmittel. Österreichische Agentur für Gesundheit und
Ernährungssicherheit GmbH (AGES) Juli 2015.
ATSDR (Agency for Toxic Substances and Disease Registry) (2007). Toxicological profile for arsenic.
U.S. Department of Health and Human Services, Public Health Service. Atlanta, GA.
BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) (2014, aktualisiert 2015) Arsen in Reis und Reisprodukten,
Stellungnahme Nr. 018/2015 des BfR vom 24.06.2014. http://www.bfr.bund.de/cm/343/arsen-in-reisund-reisprodukten.pdf
BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) (2014). EU-Höchstgehalte für anorganisches Arsen in Reis
und Reisprodukten durch Verzehrsempfehlungen zum Schutz von Säuglingen, Kleinkindern und Kindern
ergänzen,
Stellungnahme
Nr.
017/2015
des
BfR
vom
6.
Februar
2014.
http://www.bfr.bund.de/cm/343/eu-hoechstgehalte-fuer-anorganisches-arsen-in-reis-undreisprodukten-durch-verzehrsempfehlungen-zum-schutz-von-saeuglingen-kleinkindern-und-kindernergaenzen.pdf
EFSA Panel on Contaminants in the Food Chain (CONTAM) (2009). Scientific opinion on arsenic in
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EFSA
Journal,
7
(10):
1351.
[199
pp.].
doi:10.2903/j.efsa.2009.1351.
http://www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/doc/1351.pdf
EFSA Panel on Contaminatns in the Food Chain (CONTAM) (2014). Dietary exposure to in-organic
arsenic
in
the
European
population.
EFSA
Journal,
12
(3):
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[68
pp].
doi:
10.2903/j.efsa.2014.3597. http://www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/doc/3597.pdf
FAQ
des
BfR
vom
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2015
http://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-zu-
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Yanus RL, Sela H, Borojovich EJ, Zakon Y, Saphier M, Nikolski A, Gutflais E, Lorber A, Karpas Z
(2013). Trace elements in cocoa solids and chocolate: an ICPMS study. Talanta. 2014 Feb;119:1-4.
doi: 10.1016/j.talanta.2013.10.048. Epub 2013 Oct 28.
WHO
(Weltgesundheitsorganisation)
(2016).
Arsenic.
http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs372/en/
Fact
sheet,
updated
june
2016;
Weitere Informationen:
AGES zu Arsen in Lebensmitteln (publiziert auf www.ages.at)

Die niedrigen MOE-Werte zeigen, dass nur ein geringer Abstand zwischen dem
im Expositionsmodell geschätzten Aufnahmemengen und den aus epidemiologischen Studien abgeleiteten toxikologischen Referenzwerten (0,3 bis 8 μg/kg
KG/Tag) besteht. Nach EFSA (2009) ist „kein oder nur ein geringer MOE vorhanden, weswegen ein Risiko für einige VerbraucherInnen durch die Aufnahme von
anorganischem Arsen über alle Lebensmittel nicht auszuschließen ist“.

Aus diesen niedrigen MOE-Werten bezüglich möglicher kanzerogener Wirkungen
von anorganischem Arsen bei langfristiger Aufnahme resultiert eine hohe Priorität
zur Reduktion der Exposition der einzelnen Bevölkerungsgruppen.

Die Aufnahmemengen von Arsen könnten gegebenfalls noch höher sein, da aus
Mangel an Auftretensdaten einige Lebensmittelgruppen nicht in die Expositionsabschätzung eingeflossen sind. Über reisbasierte Lebensmittel bzw Reisprodukte
wie Reiswaffeln können derzeit keine Aussagen getroffen werden. Gerade aber
auf Reiswaffeln und deren außergewöhnlich hohe Gehalte an anorganischem Arsen verweist die EFSA in ihrer Stellungnahme aus dem Jahre 2014. Zudem gehören Reiswaffeln zu beliebten Zwischenmahlzeiten für Kinder.

Es wird daher empfohlen, in den kommenden Jahren weitere Untersuchungen von
reisbasierten Lebensmitteln bzw Reisprodukten, aber auch von Getreide und Getreideprodukten, Obst und Obstprodukten, Gemüse und Gemüseprodukten sowie
Milch und Milchprodukten durchzuführen. Dabei soll zusätzlich zum Gesamtarsen
auch das anorganische Arsen betrachtet werden.

Die Gesamtaufnahme für die österreichische Bevölkerung kann dadurch exakter
abgeschätzt werden und konkretere Maßnahmen wie etwaige Verzehrsempfehlungen für Reiswaffeln, speziell für Kinder, auf Basis der österreichischen Datenlage abgeleitet werden.

Es ist Tatsache, dass Reis und Reisprodukte im Vergleich zu anderen Lebensmitteln einen höheren Arsengehalt haben. Die KonsumentInnen sollen bezüglich Arsen in Reis und Reisprodukten jedoch nicht verunsichert werden, da die Aufnahme von Arsen reduziert werden kann.

EFSA empfiehlt, dass Reis vor dem Kochen oder Dämpfen gut mit Wasser gewaschen werden soll, da dadurch der Arsen Gehalt reduziert werden könnte (EFSA,
2015).

VerbraucherInnen wird empfohlen bei der Auswahl von Lebensmitteln generell auf
Abwechslung und Vielfalt zu achten. Vor allem bei Getreidearten sollte auf Vielfalt
geachtet werden. Als Alternativen zu Reis kann zum Beispiel abwechselnd Weizen (zB in Form von Bulgur, Cous Cous), Roggen, Hafer, Rollgerste, Einkorn,
Emmer, Grünkern, Amaranth, Quinoa, Buchweizen, Maisgrieß (Polenta),…konsumiert werden.

Eltern wird empfohlen, ihren Kindern nicht ausschließlich reisbasierte Gerichte,
wie Reisbrei und Reis-Getränke zu geben. Als Zwischenmahlzeiten sollten dem
Kind nur gelegentlich und nicht täglich Reis-waffeln angeboten werden, und die
Ernährung soll mit anderen Getreidesorten abgewechselt werden. ESPGHAN (European Society for Paediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutrition) empfiehlt, dass Säuglinge und Kleinkinder Reisgetränke nicht konsumieren sollen,
damit die Arsenaufnahme möglichst gering ist (Hojsak et al., 2015). Auch die Food
Standards Agency des Vereinigten König-reichs (FSA UK) empfiehlt Reisgetränke
nicht als Ersatz für Muttermilch, Säuglingsanfangsnahrung und Kuhmilch für
Kleinkinder (1 – 4 jährige) zu verwenden. Reisgetränke werden aus ernährungsphysiologischen Gründen für Kleinkinder nicht empfohlen als auch wegen der
möglichen Aufnahme von anorganischem Arsen (FSA, 2009).

Auch das österreichische Programm „Richtig Essen von Anfang an!“ empfiehlt im
ersten Lebensjahr auf Reisgetränke zu verzichten, da diese vom Nährstoffprofil
der Muttermilch stark abweichen und zugesetzten Zucker enthalten können. Reisgetränke sind daher als Muttermilchersatz gänzlich unge-eignet (REVAN, 2013).