rbb Praxis - Das Gesundheitsmagazin

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Sie haben gesundheitliche Beschwerden? Sie sind schon bei verschiedenen Ärzten gewesen und
haben immer noch keine klare Diagnose? Sie wären bereit, sich einer Live-Diagnose im Studio zu
unterziehen? Sie wohnen in Berlin oder Brandenburg? Wir können Ihnen vielleicht helfen.
Dann bitten wir Sie, uns kurz Ihre Krankengeschichte zu schildern und Kopien Ihrer Arztbefunde
zu schicken. Wenn möglich, legen Sie bitte ein Foto von sich bei.
Wir arbeiten mit einer Reihe von Ärzten zusammen, die zur Live-Diagnose zu uns ins Studio
kommen. Vielleicht finden wir Ärzte, die Ihnen helfen könnten.
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Redaktion rbb PRAXIS
Masurenallee 8-14, 14057 Berlin
rbb Praxis – Das Gesundheitsmagazin
am 05.10.2016, 20.15 - 21.00 Uhr
Tuberkulose – die unheimliche Gefahr
Ein Film von Johannes Mayer
Jahrzehntelang schien sie ausgerottet – jetzt kehrt sie unaufhaltsam zurück, auch in
Deutschland: die Tuberkulose. Die Neuerkrankungen stiegen deutschlandweit von 4680 im Jahr
2014 auf 5870 im Jahr 2015. Tatsächlich dürfte es weit mehr Tbc-Fälle geben, da die Experten
von einer hohen Dunkelziffer ausgehen. Woher kommen die Fälle – und wie behandelt man sie am
besten?
Weltweit sterben nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über 1,6 Millionen
Menschen jährlich an einer Tuberkulose. Am schlimmsten wütet die Seuche in Asien.
4 000 Menschen erkranken jeden Tag allein in Indien. In Südafrika sind 3,5 Millionen Menschen
mit Tuberkulose infiziert, oft als Folge einer AIDS-Erkrankung. 30 000 Menschen erkranken in
der Ukraine jährlich neu. Trotz vieler Bemühungen bekommt man in einigen osteuropäischen
Ländern die Seuche nicht in den Griff.
In Deutschland galt die Tuberkulose vor wenigen Jahren als seltene Krankheit; Seit 2012 steigen
die Zahlen. Die deutsche Ärzteschaft hat ein Problem: Sowohl die typischen, relativ leicht
erkennbaren Lungentuberkulosen, als auch alle anderen Formen der Organtuberkulose wird
hierzulande zu spät erkannt. Denn das Wissen um die Tuberkulose ist in den letzten Jahrzehnten
verloren gegangen. Nur noch wenige spezialisierte Zentren verfügen über Tbc-erfahrene Ärzte.
Die Folge: Oft wird die Diagnose monatelang verschleppt.
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Gefährdung und Übertragung Tuberkulose, die früher auch als Schwindsucht oder Morbus Koch bezeichnet wurde, ist eine
bakterielle Infektion der Lunge und anderer Organe durch das Mykobakterium tuberculosis.
Anstecken kann man sich überall, wo Menschen dicht gedrängt zusammen sind. Voraussetzung
für eine Infektion ist allerdings meist ein enger Körperkontakt über einen längeren Zeitraum. Die
Krankheit wird beim Einatmen infektiöser Tröpfchen – sogenannter Aerosole – über Mund und
Nase übertragen. In vielen Fällen werden die Erreger bereits in den Atemwegen abgewehrt, so
dass von allen infizierten Personen nur etwa zehn Prozent tatsächlich an Tuberkulose erkranken.
Gelangen die Bakterien jedoch in die Lungen, wird es gefährlich. Die Abwehrzellen (Makrophagen)
des Immunsystems können die Bakterien zwar in sich aufnehmen, aber nicht restlos abtöten. Die
Bakterien-Stäbchen überleben in den Zellen, teilen sich und breiten sich aus. Die Bakterien
können über das Blut überall in den Körper gelangen, bis in die Knochen. Die Knochentuberkulose
ist fast so häufig wie die Lungen-Tbc, jedoch nicht ansteckend.
Für eine Tuberkulose gefährdet sind vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem
oder einer genetisch bedingten Anfälligkeit. Auch ungünstige Lebensumstände gelten als
Risikofaktoren. So tritt die Erkrankung häufiger bei obdachlosen Menschen, HIV-Infizierten und
Tumorpatienten auf. Auch Migranten, die mit einer Infektion nach Deutschland kommen oder sich
bei einem Heimatbesuch anstecken, zählen zu den Risikogruppen. Besonders groß ist die
Ansteckungsgefahr bei engem Körperkontakt mit einem Tbc-Patienten über einen längeren
Zeitraum.
Wenn Kinder mit Tuberkulosekranken in Kontakt gekommen sind, muss schnell gehandelt
werden. Ihr Immunsystem ist noch schwach entwickelt. Und ein schwaches Immunsystem ist das
willkommene Einfallstor für die Bakterien. Und noch etwas macht Tuberkulose bedrohlich: Nur in
den wenigsten Fällen bricht die Krankheit direkt nach einer Infektion aus. Der Zeitpunkt zwischen
Ansteckung und Ausbruch – die sogenannte Inkubationszeit – ist sehr lang. Die Erreger können im
Körper viele Jahre überleben.
Die Symptome der Erkrankung sind in der Regel sehr unspezifisch. Meist beginnt sie mit einem
ganz normalen Husten. Viele Patienten vermuten einen grippalen Infekt. Erst später folgen
Schwächeanfälle, Gewichtsverlust, blutiger Auswurf, Nachtschweiß und Fieber. Deshalb wird eine
Tbc oft spät erkannt. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt zudem, dass ein Drittel der
Menschheit mit Tuberkulose-Erregern infiziert ist, ohne es zu wissen.
Tbc ist eine meldepflichtige Erkrankung. Jeder, der Kontakt zu einem Kranken gehabt haben
könnte, muss sich testen lassen. Wer nicht freiwillig kommt, wird von der Polizei vorgeführt.
Durchschnittlich 25 Kontaktpersonen werden pro Patient untersucht.
Diagnose
Im Ernstfall kommt es darauf an, eine Tuberkulose möglichst schnell zu diagnostizieren. Je eher
die Therapie beginnt, umso geringer die Folgeschäden an geschädigten Lungen oder Knochen.
Als Schlüsseluntersuchung gilt die mikroskopische Untersuchung des Sputums, also des
ausgehusteten Schleims. Jede zweite Tuberkuloseerkrankung lässt sich so identifizieren. Auch
Magensaft und Urin eignen sich zum Nachweis. Die säurefesten stäbchenförmigen Bakterien
lassen sich durch eine spezielle Färbung nachweisen. Allerdings gibt es außer den TuberkuloseBakterien noch andere säurefeste Stäbchen, so dass ein positives Ergebnis nicht immer eindeutig
ist.
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Um Gewissheit zu erlangen, werden die Bakterien im Labor auf bestimmten Nährböden kultiviert.
Die erfolgreiche Kultivierung ist der Beweis für eine aktive Tuberkulose. Allerdings dauert die
Anzucht einige Tage. Zur schnellen Diagnostik von Mycobacterium tuberculosis steht ein
molekularer Schnellnachweis mittels PCR zur Verfügung; das Ergebnis liegt innerhalb von 1 bis 2
Werktagen vor. Bei negativem Ergebnis ist allerdings eine Infektion mit Mykobakterien nicht
auszuschließen. Sowohl bei mikroskopischer Untersuchung als auch bei der Molekulardiagnostik
wird zur Sicherheit auch eine Kultur angelegt.
Sind Keime im Sputum nachweisbar, spricht man von „offener“ Tuberkulose. Finden die Ärzte
Erreger in anderen Körperproben und -sekreten, aber (noch) nicht im Sputum, spricht man von
einer „geschlossenen“ Tuberkulose.
Eine weitere Diagnose-Möglichkeit ist die Röntgenuntersuchung der Lunge, bei der nach Tbctypischen Auffälligkeiten gesucht wird: weiße Flecke als Reaktion auf die Tuberkel- Bakterium
und typische Kavernen, also Höhlen, wo das Lungengewebe schon ausgehustet wurde. Nicht
selten ist zusätzlich eine Computertomographie der Lunge erforderlich.
Bei Menschen unter 50 Jahren und Kindern kann ein Hauttest weiterhelfen, der sogenannte
Tuberkulintest. Dabei werden Kapselanteile der Mikrobakterien, sogenannte Tuberkuline, unter
die Oberhaut gespritzt. Reagiert das Immunsystem innerhalb von 72 Stunden mit einer rötlichen
Verdickung auf die Bakterien-Injektion, deutet das auf eine aktive oder abgelaufene Infektion hin.
Allerdings ist auch bei einer früheren Tbc-Impfung das Testergebnis positiv.
Therapie: Isolation und Antibiotika
Stellt der Arzt die Diagnose Tuberkulose, müssen die Patienten sofort isoliert werden. Besuche in
geschlossenen Wohnungen von Tbc-Kranken sind tabu, ebenso wie ihr Aufenthalt in
Menschenansammlungen. Denn bereits bei einer Fahrt mit dem Bus oder beim Einkaufen im
Supermarkt können sie andere Menschen angesteckt. Vor der Tür gilt Mundschutz-Pflicht. Auf
Anordnung des Gesundheitsamtes müssen Betroffene sogar Warnschilder an der Wohnungstür
anbringen.
Eine Tbc-Therapie dauert normalerweise mindestens vier Monate, gelegentlich bis zu einem Jahr
und sogar länger. Die Medikamentencocktails haben es in sich: Sie werden als 2er, 4er oder 6er
Kombination je nach Alter, Gewicht und Schweregrad der Krankheit verabreicht. Zu den
Antibiotika kommen Tabletten, welche die starken Nebenwirkungen der Antituberkulotika
dämpfen sollen. Rund ein Dutzend Medikamente pro Tag sind üblich. Und das über Zeiträume von
Monaten, oft mehr als ein Jahr.
Ein Problem bei der Medikamentengabe: Gegen die wichtigsten Medikamente haben verschiedene
Bakterien-Stämme im Laufe der letzten 20 Jahre Resistenzen entwickelt. Die Bakterien
verändern ständig ihre Strukturen und suchen sich neue Wege in die Abwehrzellen des
Immunsystems. Die Wirkung der Antibiotika läuft ins Leere. Zudem wurde die Forschung nach
neuen Medikamenten gegen die Krankheit weltweit praktisch eingestellt: Seit dreißig Jahren sind
keine neuen Wirkstoffe auf den Markt gekommen. Ob die Tuberkel-Bakterien auf die wichtigsten
Medikamente reagieren oder nicht, lässt sich vorab durch spezielle Tests feststellen: Man gibt
den Kulturen, die man aus dem Auswurf der Patienten gezüchtet hat, die gängigsten Antibiotika
zu. Wachsen die Bakterien, sind die Arzneien unwirksam.
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In den osteuropäischen und euroasiatischen Ländern gab es im Jahr 2015 allein 81 000
Tuberkuloseerkrankungen bei denen die Patienten gegen nahezu alle Medikamente resistent
waren. Auch in der Türkei, den EU-Mitgliedern Rumänien, Bulgarien und den Baltischen Staaten
nimmt diese Tendenz zu.
Tödliche Seuche
Vor mehr als 100 Jahren starben in Deutschland Millionen Erwachsene an Tuberkulose. Erst der
deutsche Mediziner und Mikrobiologe Robert Koch (1843-1910) kam der geheimnisvollen
Seuche auf die Spur. Koch entdeckt den Tbc-Erreger und stellt 1882 die Ergebnisse seiner
Untersuchungen vor. Mit seiner Entdeckung begründete Koch die Ära der Tbc-Forschung.
1905 erhält er den Nobelpreis.
Die winzigen stabförmigen Bakterien sind die Ursache allen Übels – Schuld am Tod von Millionen
Menschen. Die Anzucht von Kulturen aus dem Auswurf der Patienten auf Glasplättchen zum
Nachweis der Krankheit wird noch heute in vielen Kliniken angewandt. Koch hat das Verfahren
vor 135 Jahren erfunden.
Im Jahr 1898 eröffnete die Landesversicherungsanstalt bei Berlin die Beelitz-Heilstätten. Denn
längst hatte die Schwindsucht, wie die Tbc damals noch offiziell hieß, auch die Mittelschicht
erreicht. So traf man sich in Beelitz zur Kur – im Zauberberg vor Berlin. Die Ausstattung der Klinik
war edel, die Krankensäle hochmodern. Mit Frischlufttherapien, Badekuren und gesunder Luft
glaubte man der Tuberkulose beizukommen. Ein gigantisches Krankenhaus für 3.000 Patienten,
die größte und modernste Lungenheilanstalt Europas. Robert Koch war nicht begeistert von den
Beelitz Heilstätten; er hielt nicht viel von Luftkuren. Koch glaubte, dass nur die Bekämpfung der
Armut und die Erforschung neuer Arzneimittel gegen die Krankheit helfen würden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg breitete sich die Krankheit auch in Berlin aus. Tausende Menschen
litten an Hunger; die Abwehrsysteme der Menschen gegen Krankheitserreger aller Art
funktionierten nicht mehr. Im Jahr 1947 gab es rund 65.000 Tbc-Erkrankungen – allein in Berlin.
In vielen Krankenhäusern herrschten katastrophale hygienische Zustände. Bei vielen von denen,
die sich damals als Kind mit Tuberkulose-Bakterien angesteckt haben, ist die Krankheit nie ganz
ausgeheilt. In den 1950er Jahren nahm man in beiden deutschen Staaten den Kampf gegen die
Tuberkulose auf. An die Reihenuntersuchungen werden sich viele – in Ost wie in West – noch
erinnern. Die Tuberkulose wird meldepflichtig; mit strengen Kontrollen versucht man die Seuche
in den Griff zu bekommen. Endlich gibt es auch Zugang zu wirksamen Medikamenten: Mit
Antibiotika lässt sich die Krankheit heilen.
In der 1949 neu gebauten Westberliner Lungenklinik Heckeshorn am Wannsee gibt es Mitte der
sechziger Jahre kaum noch Patienten. Einige Jahre später wird die Station aufgelöst. Der Erreger
und die Krankheit verschwinden von den Radarschirmen der Forscher und der Pharmaindustrie.
Zwischen 1970 und 2000 wurde so gut wie gar nicht an der Tuberkulose geforscht, weder im
Bereich der Impfstoff- noch der Medikamentenentwicklung. Stattdessen nutzte man Diagnostika,
Impfstoff und Therapeutika, die vor 50 bis 150 Jahren entwickelt worden waren. In der zweiten
Hälfte des letzten Jahrhunderts galt Tbc als fast besiegt. Eine fatale Fehleinschätzung, denn im
Jahr 1993 definiert die WHO die Krankheit erneut als „globale Bedrohung.“
Im südlichen Afrika beispielsweise geht die Krankheit eine unheilvolle Allianz mit AIDS ein. Das
HI-Virus schwächt das Immunsystem der Patienten so stark, dass Tuberkulose-Bakterien leichtes
Spiel haben. Hunderttausende sind bereits an Tuberkulose gestorben, bevor eine AIDS-Therapie
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beginnen kann. In Südafrika wird sich entscheiden, ob der weltweite Kampf gegen die
Tuberkulose gewonnen werden kann. Zwar gibt es bei der Diagnostik und Erfassung der
Tuberkulosekranken große Fortschritte. Aber immer wieder tauchen neue resistente
Bakterienstämme auf, denen mit herkömmlichen Medikamenten kaum mehr bei zu kommen ist.
Die einzige Hoffnung ist ein neuer Impfstoff – wenn das Ziel Weltgesundheitsorganisation
erreicht werden soll, bis 2050 die Tuberkulose zu besiegen. Denn allen beteiligten ist klar: Die
Tuberkulose kann nur zurück gedrängt werden, wenn man sie in den Herkunftsländern besiegt.
Neuer Impfstoff
Im Berliner Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie forscht man jedoch seit einigen Jahren
wieder intensiv an der Infektionskrankheit. Das Ziel der Forscher: Medikamente und Impfstoffe zu
entwickeln, an die sich der Tuberkulose-Erreger nicht mehr anpassen kann.
Mit Hilfe der Gentechnik hat man am Max-Planck-Institut einen Impfstoff entwickelt, der
zumindest im Laborversuch bisher alle Tests positiv bestanden hat. Der neue Impfstoff mit der
Bezeichnung „VPM1002“ wurde bereits erfolgreich in einer ersten klinischen Phase an
freiwilligen Probanden auf seine Sicherheit getestet; aktuell läuft die zweite klinische Testphase.
„VPM1002“ basiert auf einem seit 1921 verwendeten BCG-Impfstoff, der gentechnisch so weiter
entwickelt wurde, dass er wesentlich wirksamer eine Infektion mit Tuberkulose-Bakterien
verhindert als sein Vorgänger. BCG steht für Bakterium Bazillus Calmette-Guérin und ist ein
Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelter abgeschwächter Lebendimpfstoff, auch Vakzine
genannt. Gegen viele Tuberkulosestämme ist BCG jedoch inzwischen machtlos.
Der neue Impfstoff wurde gentechnisch so verändert, dass er sich vor dem menschlichen
Immunsystem nicht mehr verstecken kann, sondern es optimal stimuliert. Hierzu haben die
Forscher ein Gen in die Impf-Bakterien eingebaut. Die Impfbakterien werden von den
sogenannten Fresszellen des menschlichen Immunsystems aufgenommen und landen dort in den
Verdauungsbläschen. Dank der gentechnischen Modifikation können sie sich nun aus den
Bläschen befreien und so das Immunsystem gegen die Tuberkulose-Erreger wappnen.
Trotz der ersten positiven Ergebnisse werden bis zur Zulassung noch einige Jahre vergehen.
Tuberkulose in Osteuropa
Infektionsherd Osteuropa: 30 000 Menschen erkranken allein in der Ukraine jährlich neu an Tbc.
Trotz vieler Bemühungen bekommt man hier wie auch in anderen osteuropäischen Ländern die
Seuche nicht in den Griff. Mit dem Auseinanderfall der früheren Sowjetunion sind auch die
Gesundheitssysteme in Ländern wie der Ukraine zusammengebrochen. Es dauert, bis sich neue
Strukturen etabliert haben; im Kampf gegen die Tuberkulose ist das ein Wettlauf gegen die Zeit.
Ein großes Problem sind in Osteuropa die zunehmenden Multiresistenzen gegen Medikamente. In
vielen Ländern gibt es oft nur ein oder zwei Medikamente statt der üblichen vier bis sechs
Präparate. Der Patient wird trotzdem therapiert, und die Medikamente verlieren ihre
Wirksamkeit. Hier ist die Tuberkulose vor allem ein soziales Problem – die Schere zwischen arm
und reich klafft weit auseinander. So hat die Tuberkulose leichtes Spiel, besonders bei Kindern.
In der ukrainischen Stadt Chernowitz gibt es eine Tuberkulose-Klinik. Das Krankenhaus wurde
gebaut, als die Österreicher noch regierten. Neben einem Operationssaal aus alten KuK-Zeiten
gibt es auch moderne Diagnostik: die Bronchoskopie, finanziert aus EU-Mitteln. Die Klinik verfügt
auch über ein neues modernes Labor, ebenfalls bezahlt aus EU-Mitteln und Geldern der
Weltgesundheitsorganisation. Eine schnelle Diagnostik ist hier endlich möglich. Man hat erkannt:
Um die Krankheit an den Grenzen aufzuhalten, muss man sie vor Ort bekämpfen.
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Experten im Film
Prof. Dr. Torsten Bauer
Chefarzt Pneumologie
HELIOS Klinikum Emil von Behring
Walterhöferstraße 11
14165 Berlin
Tel.: 030 - 81 02-0
E-Mail: [email protected]
Internet: www.helios-kliniken.de
Dr. Nicolas Schönfeld
Oberarzt – Infektiologie
HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin
Dr. Annette Günther
Leitende Oberärztin – Kinder und Jugendmedizin
HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin
Dr. Frank Kunitz
Pneumologe
Zentrum für tuberkulosekranke und gefährdete Menschen des Gesundheitsamtes
Deutschmeisterstraße 24
10367 Berlin
Tel.: 030 90296-4971
Internet: https://www.berlin.de/ba-lichtenberg/politik-undverwaltung/behoerdenwegweiser/artikel.250453.php (ganz unten auf der Seite)
Prof. Dr. Dr. Stefan H.E. Kaufmann
Direktor des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie Berlin
Charitéplatz 1
Campus Charité Mitte
10117 Berlin
Tel.: 030 - 28 460 500
E-Mail: [email protected]
Internet: www.mpiib-berlin.mpg.de
Prof. Dr. Harald Mauch
Facharzt für Mikrobiologie, Infektionsepidemiologie,
Laboratoriumsmedizin und Innere Medizin
HELIOS Klinikum Emil von Behring
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E-Mail: [email protected]
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Weiterführende Adressen
Robert Koch-Institut
Nordufer 20
13353 Berlin
Tel.: 030 - 18754-0
www.rki.de
http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/T/Tuberkulose/Tuberkulose.html?cms_box=1&cms_current
=Tuberkulose&cms_lv2=2375410
Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe
Mariannhillstr. 1c
97074 Würzburg
Tel.: 0931 - 79480
Email: [email protected]
www.dahw.de
Weiterführende Links
Informationen der Lungenfachärzte zur Tuberkulose
http://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/tuberkulose/was-ist-tuberkulose/
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
http://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/tuberkulose/
Das deutsche Tuberkulose-Archiv
http://www.tb-archiv.de/tuberkulose/index.htm
Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose
http://www.pneumologie.de/dzk/
Deutsches Zentrum für Infektionsforschung
http://www.dzif.de/forschung/tuberkulose/
Internisten im Netz
http://www.internisten-im-netz.de/de_tuberkulose_1025.html
Infozentrum für Prävention und Früherkennung
https://www.vorsorge-online.de/patienten/vorsorgefinder/ipf-faltblaetter/tuberkulose/
Patienteninformation zur Tuberkulose des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ)
www.patienten-information.de/mdb/downloads/kip/lunge/tuberkulose-kip.pdf
Stop-Tb Forum
http://www.stop-tb.de/
Kuratorium Tuberkulose in der Welt
http://www.kuratorium-tb.de
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