als pdf - Neuhauser Woche

Lokalzeitung für Neuhausen am Rheinfall und Umgebung
EINZELPREIS FR. 2.– 5. JAHRGANG, NR. 39
DONNERSTAG, 6. OKTOBER 2016
Ibrahim Kaya
Das Jahr ohne Sommer
Freiwilligenarbeit
Schulleiter und Buchautor: Thomas
Pfeiffer hat gerade sein drittes
­Kinderbuch veröffentlicht. Seite 5
Trauben, Kartoffeln, Getreide: Fast
alles verfaulte 1816. Auch hier war
man davon betroffen. Seite 6
Als Sprachpatin im Einsatz: So
kann man Fremden die deutsche
Sprache beibringen. Seite 7
160418E04GA
Kundenberater, T 052 630 65 58
Neues Kinderbuch
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DIE GEMEINDE
INFORMIERT
Dienstjubiläum Der
­Gemeinderat bedankt sich
bei Eusebio Berdasco, der
im Bereich Unterhalt und
Dienste der Gemeinde Neuhausen am Rheinfall tätig
ist und am 1. Oktober 2016
sein 25-Jahr-Dienstjubiläum
­feiern konnte, für seine
­bisherige Arbeit und seinen
Einsatz für die Öffentlichkeit.
DANK AN DIE WÄHLER
Ich bedanke mich ganz herzlich bei
den Neuhauser Wählerinnen und
Wählern für die vielen Stimmen, die
ich für die Kantonsratswahl erhalten
habe.
Ich werde alles daransetzen, die
Werte und Inhalte der CVP-Politik
in den Kantonsrat einzubringen.
Insbesondere für das Wohl der
­Familie und die Förderung der Integration von Menschen mit Mi­
grationshintergrund.
Xerilit elit nonsequi etummy nit nonsequis ex et la
­faccummy niam quisim il in venibh estrud magnit ­
ad dolorem vel erostrud mod magnit venim vendipit
aciliqu atueraestis duissenit. Name Autor
Rita Flück Hänzi
Kantonsrätin CVP
Dieses Jahr findet der Wümmet des Rebbauvereins noch auf Privatgrund statt. Bild: Marcus Kaiser
Mini-Wümmet in Neuhausen
Noch reicht es nicht für einen
eigenen Wein: Die Mitglieder des
­
Rebbauvereins Neuhausen, die in
ihren privaten Gärten im letzten Jahr
Reben gesetzt hatten, konnten in
­
diesem Herbst aber schon einige Kilogramm Trauben ernten. Die rund
hundert Rebstöcke in den Gärten der
Vereinsmitglieder gedeihen sehr gut.
So auch diejenigen von Marcus
­aiser und Rolf Ramsperger, die
K
Freude an der weissen MuscarisTraube und der roten Divivo haben
und diese als Tafeltrauben verwenden werden. Im Rebhang hoch über
dem Rheinfall scheint es den Reben
blendend zu gehen. Ruedi Meier, der
Präsident des Rebbauvereins, erhofft
sich für nächstes Jahr eine ebenso
schöne Ernte im Rebhang «Trube­
güetli» beim Biohof Löwenstein,
das dem Rebbauverein gehört und
in diesem Frühsommer bepflanzt
wurde. Eigenen Wein wird der
­Rebbauverein dann ­allerdings noch
nicht keltern können. Ruedi Meier
lächelt: «Wir üben uns noch ein
­wenig in Geduld. Realistisch ist der
erste eigene Neuhauser Wein wohl
in drei Jahren.» (klü)
Liebe Neuhauserinnen und
­Neuhauser, liebe Wählerinnen und
Wähler, für das ausgesprochene Vertrauen und den Mut, eine ­andere
Politik zu unterstützen, möchte ich
mich recht herzlich bedanken.
Gerne nehme ich die Chance wahr,
meine bodenstän­digen Visionen
im Interesse von Neuhausen im
Kantonsrat einzubringen und dort
meine Arbeit für eine offene und
­soziale Welt sowie eine saubere
­Politik ­konsequent fortzusetzen.
Roland Müller
ÖBS Neuhausen
2 Gemeindeleben
Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 6. OKTOBER 2016
Wie Steinzeitmenschen lebendig werden
In der Theaterchuchi in
Neuhausen bestimmen die
Kinder und Jugendlichen
den Weg von der Idee bis
zur Aufführung selbst.
Franziska Bartel
Eine Gruppe Steinzeitmenschen, mit
Fellumhängen bekleidet, erwartete
voller Freude die Rückkehr einer
ihrer Jäger. Dieser trug über die
Schulter einen grossen Vogel. Doch
er hatte nicht wirklich vor, seine
Beute zu teilen. In der letzten Zeit
waren die Nahrung knapp und der
Hunger gross. Geschickt griff der
­Jäger zu einem Trick, lenkte seine
Kolleginnen ab und verschwand –
natürlich mit dem Vogel. Für die
­Improvisation erhielten die Darstellerinnen und Darsteller der Theaterchuchi Neuhausen im Kinotheater
Central viel Applaus. Doch die Szene
steht vorerst auf dem Prüfstand.
Mit dem neuen Schuljahr hat
auch ein neues Theaterjahr begonnen. Jeden Mittwochnachmittag übt
Ruedi Widtmann, Leiter der Theaterchuchi, mit den Teilnehmern
seiner beiden Kurse. Zurzeit befinden sich die Jüngeren mitten in der
Phase der Ideenfindung und der
Improvisation.
Unterwegs in eine andere Zeit
Die Kinder haben das Thema
«Zeitmaschine» gewählt. Wie viele es
letztlich werden, haben sie für den
Moment noch nicht entschieden.
Vorschläge liefern die Schüler und
ihr Lehrer gemeinsam. Es sei wichtig,
dass alle am Entstehungsprozess beteiligt seien, betonte Widtmann. Auf
diese Weise könne sich jeder mit
seiner Rolle identifizieren und sie
­
mit Freude ausüben. Letztere sei ein
Grundprinzip der Theaterschule, die
in diesem Jahr das 20-Jahr-Jubiläum
feiert.
Die Proben selbst gestalteten
sich als freies Spiel. Nach dem Aufwärmen und den Atemübungen
wurden zwei Dreiergruppen gebildet. Die eine wählte die Epoche der
Steinzeitmenschen, die andere das
Mittelalter – und dazu die passenden
Kostüme aus dem Central-Equip-
ment. Die Teams übten jeweils für
sich, damit sie ihre Einfälle ungestört
umsetzen konnten. «Hier ist ihre
Fantasie gefordert. Da gebe ich mich
nicht hinein», sagte Widtmann. So
lernen die Kinder, zu ihrer eigenen
Kreativität zu stehen. Das gebe
Selbstvertrauen, und Hemmungen
würden abgebaut. Er ging in einen
anderen Raum und stand allenfalls
für Fragen und Ratschläge bereit. Anschliessend wurden die Szenen auf
der Bühne vorgespielt und ausgewertet. Denn nicht nur der Text,
auch die Körperbewegungen, die
stimmliche Darstellung und der
Bühnenaufbau sollen gelingen. In
den kommenden Monaten probieren die ­Kinder noch vieles aus. Es
wird vertieft und verworfen, bis ein
grober Szenenplan entsteht und mit
der Regie begonnen werden kann.
Lampenfieber gehört dazu
Etwa eine Woche vor den Sommerferien erfolgt der grosse Auftritt.
Vorher erleben die Kinder noch
einen besonderen Höhepunkt – das
Probewochenende mit Übernachtung im Kinotheater Central. Für den
STERNE UND GESUNDHEIT
Aufwärmübungen vor dem ­Beginn
der Proben. Bild: fb
LESERBRIEF
Waage: 24. September – 23. Oktober
D
en Waage-Menschen
wird es zur geistigen
Forderung, die Werte
der Kunst, der Gerechtigkeit und Wahrheit zu vertreten. Aus Angst vor Sympathieverlust neigt dieser Mensch zu
Kompromissen und kann schwer
Nein sagen. Eine Überanpassung
und seine Unentschiedenheit können zu einem Ungleichgewicht führen. Damit sich dieser Tierkreis in
seinen Fähigkeiten am besten ent­
falten kann, benötigt er mehr Wohlwollen und Zuneigung als andere.
Disharmonie, Streit und Abgelehntwerden sind besonders schmerzlich.
Die Waage-Persönlichkeit ist ein Begegnungszeichen und muss darauf
bedacht sein, die negativen Einflüsse
durch den Kontakt nach aussen wieder abzugeben (entgiften). Darum
werden diesem Tierkreiszeichen die
Niere, die Blase (Organe der Entgiftung) und die Haut als Kontaktorgan
zugeordnet. Als Zeichen des Gleichgewichts müssen Säure und Base im
Ausgleich sein. Mit einer ausgewoge-
Auftritt gibt Widtmann keine speziellen Tipps. Lampenfieber gehöre
dazu. «Wir üben so lange, bis sich die
Kinder sicher sind und gerne auf die
Bühne gehen», erklärte er. Bei den
«Steinzeitmenschen» war die Begeisterung zu spüren. Trotzdem haben
sie noch ein gutes Stück Weg vor sich,
bis sie tatsächlich aus dem Geschichtsbuch heraustreten.
Zugewandtsein sollte genau unterschieden werden, was guttut und
was nicht. Mit sportlicher Aktivität
und viel Lichtnahrung (Sonnenlicht,
Farben) können sich die Waage-Geborenen viel Gutes tun.
«Aus Angst vor Sympathieverlust neigt dieser Mensch
zu Kompromissen und
kann schwer Nein sagen.»
Rebecca Kunz
psychologische Lebensberaterin
nen Ernährung, Bewegung und aktiver Entgiftung (Fasten, Sauna) können
Waagen viel für sich tun. Aus Kontakten und Beziehungen entziehen sie
sich die Energie. Diese können sowohl
Energie abgeben wie auch entziehen.
So kann die eine oder andere Begegnung auch eine Blockade bedeuten.
Trotz aller Freundlichkeit und allem
Pro Tierkreiszeichen
eine Körperregion
Jedem Tierkreiszeichen wird
eine bestimmte Körperregion
oder ein Organ zugeordnet.
Dies ist ein Hinweis auf die
Funktion, die ein Tierkreis­
zeichen im Gesamtorganismus
hat. Hier werden ungelöste
Konflikte aufgezeigt.Einmal
im Monat schreibt R
­ ebecca
Kunz unter diesem Gesichtspunkt ein paar Zeilen zum
vorherrschenden Sternzeichen.
Sie lebt in B
­ üsingen und
bietet unter ­Astrowerk
psycho­lo­gische Astrologie­
beratung an:
Telefon 079 301 66 24. (r.)
Gregor Gysi im
Trottentheater
Als Politurgestein, eloquent, intel­
ligent und humorvoll wurde der
deutsche Politiker Gregor Gysi (Die
Linke) angekündigt. Nach den
­Berichten («Sprechzauber») hatte er
viel zu erzählen. Nichts zu vernehmen war aber von den dunklen
­Seiten des Rechtsanwalts aus der
ehemaligen DDR. Gysi arbeitete
auch für den Unrechtsstaat, geriet
dabei unter Verdacht, Zuträger der
berüchtigten Stasi gewesen zu sein.
Mehrfach wurde auch die Frage
­aufgeworfen, ob Gysi seine Mandanten, er vertrat auch Staatsfeinde wie
Robert Havemann vor Gericht, verraten haben könnte. Im Raum steht
auch der Vorwurf, an der Verschleierung des riesigen SED-Parteiver­
mögens bei der Wende dabei g­ ewesen
zu sein. – Wahrscheinlich hätte
auch ein anderer deutscher Politiker
mit weniger Fragezeichen zu seiner
­Vergangenheit die Einladung an
den Rheinfall gerne angenommen.
Max Falk, Neuhausen
Gemeindeleben
DONNERSTAG, 6. OKTOBER 2016 Neuhauser WOCHE
3
Protest gegen
SBB-Abbau
Michael Ruh zeigt den Gästen das aktuelle Projekt der Realschüler: eine Wandarmbanduhr. Bilder: jz
Löten, lackieren und feilen
Seit diesem Sommer hat die Realschule Gemeindewiese 2
einen neuen Metallwerkraum. Die Schüler der dritten
Real sowie die Lehrer sind zufrieden. Jana Zellweger
Es wird gehämmert, gesägt, gebogen und gelötet. Im Metallwerkraum ist es während der Schulzeit
niemals still. «In diesem Zimmer
wird gearbeitet, und das soll man
auch sehen», sagt Schulleiter Michael Ruh. Die alten Räumlich­
keiten hätten nicht mehr den Sicherheitsnormen entsprochen, so der
Lehrer. Deshalb räumten alle Realschüler gemeinsam vor den Sommerferien das gesamte Zimmer aus.
Während der Ferien restaurierte
man die Räumlichkeiten. Mobiliar
wie Stühle und Werkbänke wurde
von den Schülern auf Vordermann
gebracht. Und auch neue Kisten für
jeden Arbeitsplatz zieren nun die
Werkbänke.
Hilfe für die Berufswahl
Für die Realschüler ist es eine
grosse Freude, im neuen Werkraum
arbeiten zu dürfen. Da es für einige
bereits um die Berufswahl geht,
können sie ihre Fähigkeiten im
­Bereich Metall testen.
So sagt der Schüler Gentian
Izairi: «Letztes Jahr hatte ich textiles Werken, aber Werken mit Metall
macht ebenso Spass. Ich freue mich
bereits auf meine eigene Wanduhr.»
Jeder Platz ist besetzt, der Werkunterricht ist beliebt. Für den
Schüler Landrim Ismaili war sofort
klar: «Das Werken mit Metall ist für
mich viel spannender als textiles
Werken. Stricken ist nicht meine
Stärke. Lieber biege ich Metall.» Für
den Lehrer bietet der neue Raum
mehr Übersicht. «Ich kann die
Schüler an den Werkbänken sehen
sowie die Arbeiten an den Bohrmaschinen und beim Löten beobachten», meint Michael Ruh.
Kleiner Apéro
Zum Dank organisierte die
Schule einen kleinen Apéro. Die
Realkleinklasse hatte Häppchen
für alle Gäste gebacken. Die Besucher bekamen die Möglichkeit, den
Schülern über die Schulter zu
schauen. Zurzeit arbeiten sie an
einer Wandarmbanduhr. Viele Ein-
zelteile müssen gebogen werden.
Gleichzeitig dürfen sich die ersten
bereits ans Löten machen.
Die Gäste waren beeindruckt
von den vielen Neuerungen. Anwesend waren unter anderen Gemeindepräsident Stephan Rawyler, Gemeinderat Ruedi Meier sowie der
Leiter des Hochbaureferats, Patrick
de Quervain, der die gute Zusammenarbeit zwischen der Bauverwaltung und der Schule lobte.
Schulreferent Ruedi Meier freute
sich ebenfalls über die neuen
Räumlichkeiten: «Im Vergleich zu
früher ist es wie Tag und Nacht.» Als
edle Werkstätte mit Parkett bezeichnete Stephan Rawyler das
neue Zimmer, lobte die gelungene
Raumeinteilung und wünschte allen
Schülern viel Erfolg bei der Lehrstellensuche.
Ist der Gemeinderat bereit, sich
aktiv für den Erhalt der Billett­
­
verkaufsstelle im Bahnhof Neuhausen einzusetzen? Diese Frage stellt
ÖBS-Einwohnerrat Urs Hinnen in
einer letzte Woche eingereichten
Interpellation. Sie ist von Vertretern
aller im Einwohnerrat politisierenden Parteien mitunterzeichnet.
Die SBB planen auf Ende 2017
die Schliessung von Billettverkaufsstellen an 39 Standorten, wo der
Verkauf nicht direkt durch die SBB
erfolgt (siehe NW, 22. September).
Betroffen ist auch der Bahnhof Neuhausen, wo die Avec-Verkaufsstelle
diese Aufgabe übernommen hat. «In
der zweitgrössten Gemeinde des
Kantons soll also eine weitere wichtige Dienstleistung abgebaut werden», schreibt Hinnen, «nachdem
schon die Schnellzughalte weggefallen sind. Persönliche Beratungen
sind nicht mehr möglich.» (r.)
Sanitär hat
neuen Namen
Seit dem 1. September hat die
Wick­
li Haustechnik AG einen
neuen Namen. Sie heisst neu
Maugweiler Sanitär AG. Geschäftsführer Jürg Maugweiler schreibt in
einem Kundenbrief: «Ich habe
mich entschlossen, den Firmennamen den Gegebenheiten anzupassen.» Auslöser sei der Austritt von
Patrick Wickli aus der Firma und
der damit zusammenhängenden
Auflösung der Sparten Bedachungen, Flachdach und Spenglerei per
31. 12. 2015. Die Maugweiler Sanitär AG ist an der Tobeläckerstrasse 4
niedergelassen, beschäftigt zehn
Mitarbeitende und bietet sämtliche
sanitären Arbeiten an. (r.)
Neuer Standort
für Defibrillator
Lehrer Michael Ruh zeigt den Schülern die wichtigsten Grund­lagen und
den Umgang mit dem Lötkolben.
Der Defibrillator, der bisher im Dynamic Fitness Center zur Verfügung
stand, ist umplatziert worden. Neu
befindet er sich in der Tiefgarage der
Firma Moser Uhren. Bei Bedarf würde
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Die Jugend
AL
DONNERSTAG, 6. OKTOBER 2016 Neuhauser WOCHE
Gemeindeleben
Neues Abenteuer im Randental
Mit der Kindergeschichte «Belinda, Tim & Charly und
Bubehuu» veröffentlicht Thomas Pfeiffer bereits sein
drittes Kinderbuch. Der Neuhauser Schulleiter und
Lehrer wird jeweils während der Schulferien zum
Buchautor. Jana Zellweger
Seit Thomas Pfeiffer Lehrer ist,
freuen sich seine Schüler immer
wieder auf seine Geschichtenlektionen. Er erzähle einfach «aus dem
Stegreif», so der 56-Jährige. Durch
das aufmerksame Zuhören der Kinder und die Freude an Theateraufführungen kam er schliesslich zum
Schreiben. «Alle drei bisherigen Geschichten waren anfänglich Theaterstücke. Dann wollte ich wissen, ob
ich diese Stücke so ausschreiben
kann, dass sie zu Büchern werden.»
Die daraus entstandenen Kinder­
bücher sind sehr beliebt. Das Zielpublikum seien klar die Schüler,
sagt der Autor. Allerdings freue es
ihn, wenn auch die Erwachsenen
Gefallen an den Werken finden.
Die Handlungen sind fiktiv
Über die Geschichte seines
neusten Buches sagt Thomas Pfeiffer: «Das Leben schreibt die besten
Geschichten.» So sind die Handlungen eine Mischung aus seiner
eigenen Schulzeit, der Erfahrung
als Lehrer und der Schulzeit seiner
zwei Söhne. Ein gutes Beispiel dafür sei der Anfang des Buches.
Dort begrüsst der Lehrer seine
Sechstklässler mit den Worten:
«Dies ist euer letztes Jahr.» Mit dieser Passage widerspiegelt Pfeiffer
seine eigene Arbeit. Als Leiter des
Gemeindewiesenschulhauses hält
er ebenfalls jährlich nach den
Sommerferien eine kleine Ansprache an die Sechstklässler. Allerdings ist und bleibt die gesamte
Handlung fiktiv.
Nicht nur die Neuhauser Kinder sind begeistert von den Büchern,
auch andere Schulen fragen jeweils
an. Das dritte Buch ist erst seit wenigen Wochen veröffentlicht, und
Thomas Pfeiffer ist bereits zu zwölf
Lesungen eingeladen worden. Zudem hat er eine Anfrage aus Davos
erhalten. «Es hat mich sehr überrascht, aber auch gefreut, als ich
diese E-Mail erhalten habe.»
Alles entsteht im Kopf
Das Fertigstellen seiner Bücher
brauche etwas Zeit, sagt der Autor.
Er könne nur in den Ferien schreiben, wenn er einen freien Kopf habe.
Den roten Faden seiner Bücher lege
er anfänglich im Kopf an, anschliessend schreibe er stichwortartig alles
auf. Die erste Fassung zeigt er jeweils
seinen beiden erwachsenen Söhnen. «Ich lege grossen Wert auf ihre
Meinung.» Weitere Geschichten der
drei Freunde Belinda, Tim und
Charly sind bereits in Planung. Zur
nächsten Geschichte verrät Thomas
Pfeiffer nur so viel: «Bisher waren
allen Geschichten erfunden, im
­
nächsten Band wird es einen realen
Bezug geben.»
Kinderbuch auch für Erwachsene
Obwohl er Kinderbücher schreibt,
hat der Autor auch ältere Fans.
«Meine älteste Leserin ist 96-jährig
und begeistert.» Das grösste Lob
und zugleich ein Ansporn sei die
Frage, wann das nächste Buch erscheine. Über die Tatsache, dass er
nur Kinderbücher schreibt, meint
Thomas Pfeiffer lediglich: «Die Welt
im Randental gefällt mir, und ich
werde auch weiterhin über sie berichten.»
5
LESERBRIEF
Ansporn für
die Zukunft
Die FDP Neuhausen am Rheinfall
dankt ihrer treuen Wählerschaft
für die Unterstützung, die sie ihr
gewährt hat.
Das Abschneiden an den Kantonsratswahlen im Wahlkreis Neu­
hausen kann nicht befriedigen. Ein
vertieftes, sorgfältiges Überprüfen
und Auseinandersetzen steht
­allerdings noch aus.
Das Ergebnis soll Ansporn sein,
aufzuzeigen, dass die freisinnigen
Einwohnerräte den Auftrag des
Neuhauser Stimmvolkes pflicht­
bewusst und zuverlässig nach dem
Motto «Gib immer dein Bestes –
mehr kannst du nicht, weniger
darfst du nicht!» erfüllen.
Die freisinnigen Kandidatinnen
und Kandidaten der Liste 3 freuen
sich, miteinander für die Zukunft
von Neuhausen am Rheinfall
zur Einwohnerratswahl am
27. November anzutreten.
.
Peter Fischli
Einwohnerrat und Präsident
FDP Neuhausen am Rheinfall
40-JAHR-JUBILÄUM
Thomas Pfeiffer mit seinem dritten
Buch «Belinda, Tim & Charly und
Bubehuu». Bild: jz
Zum 100. Geburtstag
Am kommenden Samstag feiert
Els Wetzel ihren 100. Geburtstag.
Sie sei in Neuhausen aufgewachsen und dort geblieben, so die
­Seniorin. An ihre frühere Arbeit in
der Fabrik kann sie sich noch gut
erinnern. Necessaires musste sie
damals herstellen. Anschliessend
arbeitete sie als Schneiderin. Alles
konnte sie flicken. «Ich hatte ein
gewisses Talent im Nähen», meint
Els Wetzel. Auch als sie bereits im
Altersheim Schindlergut wohnte,
nähte sie noch eine lange Zeit.
Auf ihr Fest freut sie sich besonders. Ihre beiden Söhne sowie
­Enkel und Urenkel werden anwesend sein. Das Fest wird im Saal
des ­Altersheims stattfinden. (Bild:jz)
Die Clientis BS
Bank gratuliert
Ernst Schaad, Prokurist bei der
Clientis BS Bank Schaffhausen AG,
feiert 2016 sein 40-Jahr-Arbeits­
jubiläum. Er absolvierte bereits
seine Lehre bei der Spar- und Leihkasse Hallau. Nach einem kurzen
Abstecher zu einem Mitbewerber
zog es ihn wieder zur Regionalbank
zurück. Im Rahmen des Zusammenschlusses der Klettgauer Spar- und
Leihkassen ging das Arbeitsverhältnis
zur Clientis BS Bank Schaffhausen
über. Die Bankenwelt entwickelte
sich, und so war auch das Aufgabengebiet von Ernst Schaad vielseitig
und vom Wandel geprägt. Seit einigen
Jahren ist er als Leiter Kreditkontrolle
ein engagierter und kompetenter
Ansprechpartner. Verwaltungsrat,
Geschäftsleitung und Mitarbeitende
danken für sein vorbildliches Engagement und seine Zuverlässigkeit in
den 40 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit. Sie wünschen Ernst
Schaad viel Glück und Erfolg und
freuen sich auf die nächsten Jahre
gemeinsamer Tätigkeiten. (Eing.)
6 Damals in Neuhausen
Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 6. OKTOBER 2016
Missernten im Jahr ohne Sommer
Nach dem gewaltigen Ausbruch des indonesischen
­Vulkans Tambora am 10. April 1815 kam es in weiten
Teilen Mitteleuropas zu einer massiven Abkühlung.
Das darauffolgende «Jahr ohne Sommer» ging in die
­Geschichte ein und brachte Hunger und Verarmung.
Martin Harzenmoser
Süddeutschland, Österreich und
die Schweiz traf es damals am här­
testen: Der Winter 1816 dauerte
weit bis in den Mai hinein, und der
Sommer war dermassen regnerisch
und nass, dass der Rhein mehrfach
über die Ufer trat. In Schaffhausen
regnete es an 52 von 90 Sommer­
tagen. Die meisten Äcker im Klettgau
standen längere Zeit unter Wasser.
In weiten Teilen der Schweiz fiel
­sogar im Juli und August Schnee,
und es gab kaum einen Abend, an
dem nicht eingeheizt werden musste
(siehe NW vom 16. Juli 2015).
Wegen der kühlen Witterung
reiften Gras und Früchte mit grosser
Verzögerung. In Hallau und Gäch­
lingen konnte die Getreideernte, wie
eine Schaffhauser Zeitung berich­
tete, erst im Oktober stattfinden. In
anderen Gemeinden missriet die
Ernte von Dinkel, Roggen und Wei­
«In Hallau und Gächlingen
konnte die Getreideernte
erst im Oktober
stattfinden.»
zen sogar vollständig, sodass für
den kommenden Sommer kein Saat­
gut zur Verfügung stand.
Unter diesen Bedingungen ver­
wundert es wenig, dass sich der
Brotpreis innerhalb weniger Monate
verfünffachte. Um Mehl zu sparen,
wurde es unter anderem mit Heu­
blumen, Kleie, gemahlenem Stroh
oder gar mit Baumrinde und Säge­
mehl gestreckt.
Faule Kartoffeln und saurer Wein
Im nassen Boden zeigten viele
Kartoffeln Fäulnisschäden. Um für
das kommende Jahr wenigstens das
Saatgut zu sichern, verbot der Rat
der Stadt Schaffhausen bereits am
25. Juli das Brennen von Kartoffel­
schnaps. Offenbar waren die Zeiten
vorbei, als man die «Erdäpfel» als
Lieferant für billigen «Fusel» und als
«Saufutter» verschmäht hatte.
Verheerend wirkte sich der nass­
kalte Sommer 1816 auch auf die
Traubenernte aus: Die letzte Hoff­
nung, mit einer späten Lese doch
noch einen passablen Wein in die
Keller bringen zu können, zer­
schlug sich noch vor Ende Oktober,
als ein hefiger Frost einsetzte. Ein
Chronist berichtete: «Die besten
Trauben waren ziegelfarbig, wohl
die Hälfte noch ganz grün.» Tat­
sächlich waren bereits die letzten
fünf Jahrgänge enttäuschend gewe­
sen und brachten nicht nur geringe
Erträge, sondern meist auch einen
«entsetzlich sauren» Wein. Wer
noch Fässer mit Wein aus dem gu­
ten und ergiebigen Jahr 1811 be­
sass, konnte sich damals die Hände
reiben: Der Preis für einen Saum
(166 Liter) stieg bis im Herbst 1817
auf das Sechsfache.
Busse für Getreideschmuggler
Wegen der geringen Getreide­
ernte musste die Schaffhauser Re­
gierung den Kornpreis im Frühling
1817 neu festsetzen. Ein Mutt Ge­
treide (rund 89 Liter) kostete norma­
lerweise 6 bis 9 Gulden. Nun wurde
der Preis drastisch auf 26 Gulden
­angehoben. Im Vergleich zur süd­
deutschen Nachbarschaft und Zürich,
wo über 60 Gulden pro Mutt ver­
langt wurden, war dies aber immer
noch sehr günstig.
Es verwundert wenig, dass etliche
Schaffhauser Bauern in Versuchung
kamen, ausserhalb der Kantons­
Ein früher Wintereinbruch, ähnlich wie auf diesem Bild von 1939,
machte vor 200 Jahren einen Grossteil der Traubenernte zunichte.
Bild: Weinbaumuseum Hallau
grenzen ein gutes Geschäft zu ma­
chen. Bei Strafe war es ihnen aber
verboten, andernorts als in Schaff­
hausen oder in Stein am Rhein ihr
Getreide zu verkaufen. Ein Wilchin­
ger, der es dennoch wagte, seinen
Weizen auf den Zürcher Kornmarkt
zu «schmuggeln», wurde mit einer
saftigen Strafe von 1100 Gulden
gebüsst.
Flüchtlinge aus Berggebieten
Besonders hart traf es die Men­
schen in den Bergregionen, die in
Anfang von Hülfsgesellschaft und Ersparniskasse
Die Not des Jahres 1816 hatte
zur Folge, dass vielerorts land­
wirtschaftliche Vereine und
­Lebensmittelgenossenschaften
gegründet wurden. Eine Verei­
nigung, die rund ein Jahr nach
dem fatalen Sommer 1816 in
Schaffhausen ins Leben gerufen
wurde, hat bis auf den heutigen
Tag Bestand: die Hülfsgesell­
schaft, welche sich nach wie vor
für benachteiligte Menschen
der Region einsetzt. Damals war
sie unter anderem für die Grün­
dung einer Suppen­anstalt
für Bedürftige, eine Armen­
arbeitsanstalt und für ein Leih­
haus verantwortlich (siehe
NW vom 1. September 2016).
Auch eine Bank wurde von der
Hülfsgesellschaft ins Leben ge­
rufen, die ebenfalls seit rund
200 Jahren existiert: die Ersparnis­
kasse Schaffhausen. (mha)
diesem Jahr keinen Monat ohne
Schnee erlebten. Weil der Hunger
so gross war, sahen manche Eltern
Ein Chronist berichtete:
«Die besten Trauben waren ziegelfarbig, wohl die
Hälfte noch ganz grün.»
keinen anderen Ausweg, als ihre
Kinder wie Schafe auf die Weide zu
treiben, damit sie dort Gras weiden
konnten. Etliche wanderten vor­
übergehend auch in tiefer gelegene
Regionen aus. So musste der Kan­
ton Schaffhausen zeitweise Flücht­
linge aus den Kantonen Glarus und
Appenzell aufnehmen. Schätzun­
gen gehen davon aus, dass wegen
des katastrophalen Sommers 1816
weit über 5000 Menschen in der
Ostschweiz an Hunger starben.
Martin Harzenmoser ist Mit­
initiant des
Neuhauser Rebbauvereins, der sich unter
anderem für das historische Erbe der
­Gemeinde einsetzt.
DONNERSTAG, 6. OKTOBER 2016 Neuhauser WOCHE
Gemeindeleben
7
Alt und Jung trifft sich zum Sonntagsessen
Am vergangenen Sonntag
lud die reformierte Kirchgemeinde zu einem gut
besuchten Begegnungssonntag. Grazia Barbera
Die Idee wurde im reformierten
Kirchenstand geboren: Es wäre
schön, am Sonntag nach dem Gottesdienst Gemeinschaft zu pflegen.
So wurde der Beschluss gefasst,
umgesetzt, und nun ist vorläufig
für ein halbes Jahr am ersten Sonntag im Monat Begegnungssonntag.
Das erste Mal im September
kochten eritreische Flüchtlinge,
und auch diesmal stammte die
­Köchin aus Eritrea. Mebrat, auch
«Mary» genannt, ist inzwischen
Schweizerin. Sie kam als Flüchtling. Sie verliess ihre Heimat 1984
und kam wie viele ihrer Landsleute
übers Mittelmeer und Italien nach
Singen. Kurz darauf lernte sie ihren
Mann kennen. Nachdem Mary
2004 die Schweizer Staatsbürgerschaft erhalten hatte, konnte sie
erstmals nach vielen Jahren ihre
Heimat besuchen.
Begegnung zwischen Generationen
Mit Unterstützung von Anke
Heinemann, Ehefrau von Kirchenstandsmitglied Urs Heinemann,
schwang Mary schon am Samstagnachmittag den Kochlöffel zur
­Vorbereitung von eritreischem Gulasch mit Gemüse, Salat und Fladenbrot. Urs Heinemann bereitete
mit anderen Helfern den Essraum
vor.
Und wieder war es ein gelungener Begegnungssonntag. Jung und
Alt gesellten sich zueinander und
genossen den wohlduftenden und
-schmeckenden Zmittag und die
Gemeinschaft.
Urs Heinemann ist es wichtig
zu betonen, dass dieser Anlass
wirklich allen offen steht. Es ist gut,
wenn man sich im Sekretariat anmeldet, aber man darf auch spontan kommen. Der Besuch des Gottesdienstes ist keine Bedingung,
und für keinen soll Geld ein Hindernis sein: «Wir stellen Kollektentöpfe auf, aber niemand, der nichts
geben kann, soll sich schlecht füh-
len.» Der Kirchenstand hofft weiter
auf regen Besuch. Nach sechs Mal
wird Résumé gezogen. Ob es in derselben Form weitergeht und sich
weiter genügend Kochteams finden
– es darf natürlich auch traditionell
schweizerisch gekocht werden –,
wird sich weisen.
Anke Heinemann und Mary (v. r.) bedienen am Begegnungssonntag die
hungrigen Gäste. Das eritreische Gulasch schmeckt allen gut. Bild: gb
Als Sprachpatin im ehrenamtlichen Dienst
Hilla Genther engagiert sich jede Woche ehrenamtlich
als Sprachpatin. Dabei hilft sie ausländischen Frauen
mit der deutschen Sprache und der Schweizer Kultur.
Seit zwei Jahren ist die Pensionärin
Hilla Genther im Einsatz. Dabei
kümmert sie sich um eine Frau aus
Sri Lanka. Gerade eben habe sie
einen Bericht aus der «Schweizer
­Familie» beiseitegelegt. Darin gehe
es um Sri Lanka, diesen Artikel wolle
sie ihrem Schützling zeigen, sagt die
68-Jährige. «Wir tauschen uns aus.
Ich erzähle ihr Geschichten aus der
Schweiz, und sie redet von Sri Lanka.»
Spaziergänge in der Stadt
Hilla Genther kam durch die Organisation Benevol zu dieser Aufgabe. «Nach der Pensionierung
wollte ich eigentlich unabhängig
sein. Vorher hatte ich immer einen
Stundenplan, an den ich mich halten
musste», meint die ehemalige Neuhauser Kindergärtnerin. Doch als sie
den alternativen Stellenanzeiger von
Benevol (siehe Kasten) sah, gab sie
ihren Vorsatz auf. Die Ausschreibung
«Sprachpatin» weckte ihr Interesse.
Nach einem Gespräch mit der Geschäftsstelle wurde sie eingesetzt. Da
sie ausgebildete Logopädin ist,
Die freiwillige Sprachpatin Hilla
Genther aus Neuhausen. Bild: jz
brachte sie die besten Voraussetzungen für diese Aufgabe mit.
Wenn ausländische Frauen oder
Männer den Kurs «Deutsch mit
euch» der Schaffhauser Integrationsfachstelle besuchen, können ihnen
Sprachpaten zugeteilt werden. Man
trifft sich einmal wöchentlich und
tauscht sich aus. ­Dabei geht es einerseits ums Reden, andererseits ums
Kennenlernen der Schweizer Kultur.
«Wir gehen oft in Schaffhausen spazieren. Ich zeige ihr interessante Orte
und Ausstellungen», erzählt die Seniorin. «Durch die Geschichten, die
sie mir erzählt, lerne ich die Kultur
von Sri Lanka kennen. Es ist nicht
ausgeschlossen, dass ich einmal
einen Urlaub dort verbringen werde.»
Das Gelernte anwenden
Viele ausländische Frauen gehen
regelmässig in Deutschkurse. Allerdings sind sie an den Wochenenden
meistens zu Hause oder t­reffen sich
mit Leuten aus ihrer Kultur. So besteht kaum die Möglichkeit, das Gelernte anzuwenden. Das Sprachpatinnen-Programm soll Abhilfe schaffen. Sobald die Deutschkenntnisse
gut genug sind und die Frauen nicht
mehr in den Kurs g­ ehen, ist die offizielle Zusammenarbeit mit der
Sprachpatin beendet.
Mit Händen und Füssen
Zwischen Hilla Genther und
ihrem jetzigen Schützling ist eine
Freundschaft entstanden. «Einmal
haben mein Mann und ich sie und
ihren Sohn an Weihnachten zu uns
eingeladen. Sie kennen das so nicht»,
erzählt die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen. «Wir haben Lieder
gesungen und die Kerzen des Christbaums angezündet.»
Die Verständigung sei nicht immer einfach. Neben dem wöchentlichen Treffen mit der Tamilin geht
Hilla Genther ab und an in die
Deutschkurse, um dort ein bisschen
Hilfestellung bei den Aufgaben zu
geben. «Oftmals muss ich mich mit
Händen und Füssen verständigen.
Es ist nicht einfach, Deutsch zu
lernen. Deshalb ist es wichtig,
­
dass solche Kurse angeboten werden.» (jz)
Benevol Fachstelle für
Freiwilligenarbeit
Laut der Fachstelle für Frei­
willigenarbeit in der Region
Schaffhausen, Benevol,
­en­gagiert sich ein Drittel der
erwachsenen Bevölkerung
in der Schweiz freiwillig. Die
­Fachstelle vermittelt Stellen
und Personen und gibt alle
zwei Monate einen Stellen­
anzeiger mit rund 60 Einsatzmöglichkeiten in der Region
­heraus. Auskunft und Infos
unter: www.freiwillige.ch (jz)
8 Letzte
SCHON GEWUSST
Neuhauser WOCHE DONNERSTAG, 6. OKTOBER 2016
DER HINGUCKER
Der Eulengruss
Es gibt ihn in jeder Küche. Im
Jahr 1948 wurde der Sparschäler
erfunden. Dieses kleine Gerät
­revolutionierte damals die
­Küchenarbeit. Der Erfinder Alfred
Neweczerzal war ein Schweizer.
Die zündende Idee für den Schä­
ler hatte er während des Militär­
dienstes, als ihm das Kartoffel­
schneiden zu mühsam war.
­Damals fertigte er das Modell
Rex aus Aluminium an. Durch
einen Abstand der gegenüber­
liegenden Klingen wird ein
zu tiefes Schälen vermieden.
Deshalb entstand auch der Name
Sparschäler. Die Form des Modells
hat sich über die Jahre nicht
­verändert. Es kann von Links- wie
von Rechtshändern ohne Prob­
leme benützt werden. Der Enkel
des Erfinders ist heute noch
­Besitzer der Zena AG und produ­
ziert den Sparschäler Modell Rex
nach dem gleichen Prinzip. Die
einzige Veränderung findet man
im Material. Die heutigen Schäler
sind aus rostfreiem Edelstahl.
­Gerüchte besagen, dass ­Alfred
Neweczerzal seinen Enkel nach
60 Jahren bat, die Klingen seines
Alusparschälers zu ersetzen.
Heute wie früher zählt der Schwei­
zer Sparschäler Modell Rex zu
den beliebtesten sowie zu den
schärfsten Schälern. Natürlich
gibt es weitere Nachahmerpro­
dukte wie zum Beispiel der
Y-Schäler.(jz) Bild: www.kitchenfriends.ch
An der Irchelstrasse grüsst diese kleine Eule die Fussgänger. Das Tier steht für Weisheit. Vielleicht sollte das
Sprichwort nun «Eulen nach Neuhausen tragen» heissen. Bild: jz
AGENDA
FR., 7. OKTOBER
IMPRESSUM
076 318 55 99
(Mo. bis Do.,
12 bis 19 Uhr)
Neuhuuser Märkt
auf dem Platz für alli
an der Zentralstrasse
34 in Neuhausen am
Rheinfall. Beginn um
15.30 Uhr, Dauer
bis 19 Uhr. Mit einem
grossen Sortiment an
Frischprodukten und
Spezialitäten.
Reichtum der
­Abwesenheit, Finissage in der Galerie
Reinart ab 16 Uhr.
Weitere Informa­
tionen unter
www.galeriereinart.ch
SA., 8. OKTOBER
DI., 11. OKTOBER
Neuhauser Flohmi
auf dem Platz für alli,
7–16 Uhr. Anmeldung
und Info: Thea Nie­
derhäuser, Telefon
■■ Velofahren Pro
Senectute Halbta­
gestour: Rossberg
Treffpunkt: 13.15
Uhr, Badischer Bahn­
■■
■■
SO., 9. OKTOBER
■■
hof Neuhausen,
Rückkehr etwa um
17.30 Uhr. Stufe 2–3.
Leitung: Werner
­Zimmermann,
079 637 36 20 oder
052 672 60 47
MI., 12. OKTOBER
■■ Berufe stellen sich
vor: Automatiker/in
(EFZ)
– Konstrukteur/in
(EFZ)
–Polymechaniker/in
EFZ
Anmeldung bis
7. 10. 2016 an Admi­
nistration, Telefon
+41 52 674 69 42
Verlag und Druck
Kuhn-Druck AG, Neuhausen
Dieter Mändli, [email protected]
Telefon +41 52 672 10 88
Redaktion Vincent Fluck (vf),
Jana Zellweger (jz)
[email protected]
Telefon +41 52 633 32 38
Abonnement
[email protected]
Telefon +41 52 633 33 66
Anzeigenverkauf Eva Baumann
[email protected]
Telefon +41 52 633 32 69
Adresse «Neuhauser Woche»,
Kuhn-Druck AG, Industriestrasse 43,
8212 Neuhausen am Rheinfall
Erscheinungsweise
Jeweils am Donnerstag
Anzeigenschluss Mittwoch, 9 Uhr
Online www.neuhauserwoche.ch
PERFOR MANCE
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Drucksache
01-12-317927
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Öffnungszeiten:
Freitag und Samstag: 12.00 – 20.00 Uhr
Sonntag: 11.00 – 17.00 Uhr
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