09/2016 Agora

Impressum Seite 23. Jahresabo Fr./EUR 74.–. Probeabo 4 Monate Fr./EUR 25.–. AGORA, Weinbergstr. 2, CH-8537 Nussbaumen, Tel +41 (0)52 747 11 11, [email protected], www.agora-agenda.ch
Zeitschrift für anthroposophische Geisteswissenschaft und Weltanschauung
Erscheint am 20. des Vormonats
Seite
Aus dem Inhalt
Soziale Gegenwart – Aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft
2
Iris-Astrid Kern: Soziale Gegenwart – Versuch gegen die Furcht vor Ideen
4
Themen: Libertarismus, Genforschung und Tod, Bioelektrizität und Leben
Wahrheit und Wissenschaft , Einführung in die Erkenntnistheorie
5
7
24
Gaston Pfister: Ver-rückte Wahrheiten
Hans Bonneval: Wahrheit zur Erhaltung des Kosmos
Rudolf Steiner: Grundlinien einer Erkenntnistheorie (VII.)
Rhythmen im Lebenslauf, Christentum
12
21
Imanuel Klotz: Das 7. Jahrsiebt
Rudolf Meyer: Die Wiedergewinnung des Johannesevangeliums II.
Urphänomene
20
Die Wahrheit, die Zeit und die Geschichte. F. Goya (1746-1828)
Politik, Wirtschaft und Wissenschaft
Wie schon in der Nr 7/8 angekündigt, soll
künftig in der Agora auch ein Austausch mit
Strömungen oder Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft stattfinden,
wo eine echte Auseinandersetzung mit den
Problemen der Gegenwart aufscheint, wo Lösungsansätze erarbeitet werden und bei welchen Gestaltungswille vorhanden ist. Es wird
zunächst die Motivation zu einem solchen Experiment ausführlich dargestellt auf Seite 2.
Erste Themen dazu auf Seite 4
Wahrheit und Wissenschaft
Viele Beiträge in der AGORA kreisen im Moment um Wahrheit und Wissenschaft. Es gibt
ein gleichnamiges Buch von Rudolf Steiner
(GA 3), in welchem er die Kernpunkte seiner
Erkenntnistheorie herausarbeitet. Sein Untertitel: «Vorspiel einer Philosophie der Freiheit». Da wir heute in einer Welt leben, welche
den Wahrheitsbegriff wissenschaftlich malträtiert und die Wahrheit mit Füssen tritt, ist
es wichtig, dass er von Menschen bewegt und
gepflegt wird, welche das Glück haben, ihre
Gedanken an einer zuverlässigen Quelle prüfen und bilden zu können. Diese Quelle haben
die Autoren in diesem Heft in Rudolf Steiner
gefunden. Die abgedruckten Essays – essayer
(frz.) heisst: versuchen – sind also Versuche,
die eigenen Lebenserfahrungen mit dem klaren Wasser der Quelle zu klären, bis die Sonne
auf den Grund scheint. Dies möge dem Leser
Karen Swassjan: Politik des Gedächtnisses
Aus Kultur und Gesellschaft
11
19
28
AGENDA September
Buch- und Veranstaltungstips
Splitter
mannigfaltige Anregung geben, um sein eigenes Verhältnis zur Wahrheit zu überprüfen
und sich ein bewusstes Verhältnis dazu zu erschaffen. Beiträge ab Seite 5
Entwicklung im Lebenslauf
Anhand von Goethes Leben und Schaffen arbeitet Imanuel Klotz diesmal heraus, was urbildlich als Entwicklungsaufgaben im siebten
Jahrsiebt einer Biographie gefunden werden
kann, und auch wie etwas, was in diesem Jahrsiebt entsteht, mit dem zusammenklingt, was
andere in anderen Jahrsiebten entstehen lassen. Seite 12
Politik des Gedächtnisses
In der Tiefenpsychologie findet man den Ausdruck «kollektive Mythen». Diese haben ihre Entstehungsgeschichte, und als wacher,
interessierter Zeitgenosse kann man heute
nachvollziehen, wie im 20. Jahrhundert ein
kollektiver Mythos geschaffen wurde, ein Mythos, der nicht auf die Kunst rechnet, die an
der Anthroposophie entstehen kann: Urphänomene aufzuspüren. Unser «kollektives Gedächtnis» ist schon ein Politisches, und auch
der geschaffene Mythos ist ein politischer.
Seite 20
Christentum
An der Spitze unserer gegenwärtig zugrundegehenden Kultur, deren Quelle das Christentum ist, steht nicht eine fertige Antwort,
die anzubeten wäre, sondern eine Frage, nämlich die Frage nach dem Mysterium von Golgatha. Die Frage zur Kraft zu erheben, gibt
dem Christen seine religiöse Vertiefung. Das
Christentum kann nicht gleichgesetzt werden
den Religionen, die sich auf einen Vatergott
berufen, weil seine Kraft aus einer ganz andern
Quelle gespiesen wird. Nicht die Anbetung ist
der Kern des Christentums, sondern das Aufgerufen sein im Ich, die neue Aufforderung
an den Menschen, seine eigene geistige Existenzfrage zu lösen. Im Hymnus von Thomas
von Aquin gibt es das Wort novo cedat ritui:
Es wurde das Alte Testament durch das Neue
abgelöst. Im Johannesevangelium kommt das
Neue ganz besonders tief zum Ausdruck. Der
2. Teil der Textcollage zu Meyer auf Seite 21.
Erkenntnisgrundlagen
Dass Ich und Welt keine zwei getrennten
«Dinge» sind, wurde bereits aufgezeigt. Inwiefern Denken eine höhere Erfahrung in der
Erfahrung werden kann und was das für eine
Bedeutung hat, lesen Sie ab Seite 24.
Post CH AG
9
AZB
CH-8537 Nussbaumen
PP / Journal
MIT AGENDA FÜR ANTHROPOSOPHIE September 2016
,
Soziale Gegenwart
Iris-Astrid Kern
Soziale Gegenwart
oder die Notwendigkeit zur Überwindung der Furcht vor Ideen
I
ch möchte hier künftig eine Auseinandersetzung beginnen mit Themen, die in der
Öffentlichkeit diskutiert werden, und zwar
Fragen, die unser tägliches Leben, genauer:
Zusammenleben, betreffen. Also die Sozialgestaltung im weitesten Sinne des Wortes.
Die innern Widerstände sind gross, das
Vorhaben scheint gefährlich. Warum? Die
Menschen verhalten sich, als wären Ideen etwas Gefährliches, als müsse man sie meiden,
fliehen, verbieten. Ja, es gibt tatsächlich etwas, was man meiden sollte im Zusammenhang mit Ideen. Ideen haben Kraft. Und es
gibt gute und schlechte Ideen. Schlecht sind
sie in der Regel, wenn sie nicht zuende gedacht
werden. Man sollte also grösste Sorgfalt walten lassen im Umgang mit eigenen Ideen. Und
man sollte vermeiden, sich vor fremden Ideen
zu verschliessen und sie statt dessen sorgfältig durchdenken, bevor sie Menschen durch
ihre Kraft überwältigen. Ideen gehören zur
Menschenwelt, sie sind nicht gefährlicher
als das Leben selbst. Was daran gefährlich ist,
ist nicht ihre Kraft – denn diese ist dem Menschen Lebensnotwendig – sondern der Umgang damit, bzw. der nicht-Umgang: dass die
Menschen sie nicht verantworten, sie von sich
fortschieben und nichts damit zutun haben
wollen. Wollen Anthroposophen, was ja die
Mehrzahl der Agora-Abonnenten sind, etwas
anderes als «Anthroposophica» lesen? Wollen sie Antworten auf Fragen finden, denen
sie im Alltag auf Schritt und Tritt begegnen?
Wollen sie – nebst anderem – auch mitverfolgen, was «Denkschulen», «Think Tanks» oder
wie sie heute alle heissen, produzieren? Wollen sie solche Ideen kennen- und durchschauen lernen?
Das, was unsere Zukunft gestaltet, stammt
aus solchen Denkfabriken. Es tröpfelt dann
in die Politik hinein, zu der auch die staatliche Wissenschaft gehört, und wird in Gesetze gegossen, die dann unser alltägliches
Leben bestimmen. Sie bestimmen, was unsere Kinder lernen und das nimmt dann seinen Lauf, schafft neue Realitäten. Wir erleben
schon heute, dass diese neuen Realitäten nicht
menschenfreundlich sind, sondern innermenschliche und soziale Konflikte züchten.
Wir haben hier in den vergangenen Monaten
vor allem auf eine Richtung aufmerksam gemacht, und zwar die, welche auf eine «neue
Weltordnung» hinarbeitet. Wir haben das globale Kräftemessen in gewisser Weise mitverfolgt.
2
Es gibt aber noch andere Denkschulen. Diese sind äusserlich gesehen mehr oder weniger
Randerscheinungen, werden kaum wahrgenommen oder werden durch Vorurteile und
Ängste mit negativen Konnotationen belegt
und von Anfang an abgelehnt.
Es gibt unter ihnen sozial Gestaltungswillige. Und sie verbindet, dass sie sich mehr oder
weniger explizit oder auch implizit gegen die
«neue Weltordnung», die einzig offiziell tolerierten aber gleichzeitig im höchsten Mass unverantworteten Ideen, zur Wehr setzen. Man
spürt das und so gelten sie vielen als konservative Kräfte. Doch das ist wiederum eine überholte, politische Etikette, die nicht dazu taugt,
verstehen zu können, was sie eigentlich wollen. Ihnen ist gemeinsam, dass sie Ideen pro-
teil von sozial darstellt und ein luziferischahrimanisches Gespenst zwischen jede echte
Begegnung von Mensch zu Mensch schiebt.
Nun stehen wir vor der schwierigen Aufgabe, uns aus unserem anthroposophischen
Nest, wo es uns so wohl ist, und an dem vorbei sich die ganze Welt über hundert Jahre entwickelt hat, so dass wir, einmal aus dem Nest
gefallen, vor Entsetzen nur noch schreien mögen, hinauszuwagen.
Fürchtet euch nicht! hiess es unter der Regentschaft des Erzengels Gabriel, die bekanntlich abgelaufen ist. Jeder Engel ist schrecklich,
so Rainer-Maira Rilke, im Zeitalter der Regentschaft Michaels. Wer dieses Zeitalter verschlafen will, wird den Sprung aus dem Nest
nicht machen wollen. Wer es aber nicht verschlafen will, kann dieser Begegnung nicht
entkommen, er begegnet Schrecken und Entsetzen.
Und er begegnet der Machtlosigkeit. Es
rollt eine kollektive Welle einer «Entwicklung» über ihn hinweg, die er nicht will, die
kein Mensch wollen kann, und für die Rudolf
Steiner den Begriff «Zeitvernichtungsstrom»
prägte.
Die Weisheit und die Wahrheit. Pierre-Paul Prudhon (1758-1823)
Reproduktion/Quelle: wahooart.com
duzieren oder aus solchen handeln. Sie finden
sich in jeweils gemeinsamen Empfindungsnuancen und Willensrichtungen gegenüber der
Welt, es werden Beobachtungen und Gedanken ausgetauscht, es wird vorgetragen und publiziert – es wird etwas gewollt, aus der Kraft
der Ideen. Dieses Wollen ist ein suchendes, es
werden Lösungen gesucht, um aus dem aktuellen Zustand der immer mehr um sich greifenden Bevormundung durch Institutionen
herauszukommen. Es sucht Wege, wie sich das
menschlich normale, vernünftige Leben aus
der immer übermächtiger werdenden Zange von Staat und Gesetzen befreien könnte,
die nicht mehr im Einklang mit dem gesunden Menschenverstand sind, die keine Verhältnismässigkeit mehr kennen noch walten
lassen. Das äussert sich auf allen Gebieten: in
Wirtschaft, Politik, Recht, Gesundheit, Wissenschaft, Bildung usw.
Das normale vernünftige Handeln im Alltag wird immer mehr behindert von Paragraphen, und auch die Begegnungen von Mensch
zu Mensch werden behindert, oder sogar verhindert durch «Etikette» , welche die kleinen
Kinder schon lernen müssen, heute genannt
«Sozialkompetenz», nur dass dies das GegenAGORÁ Nr. 9 September 2016
Die andere Seite der Machtlosigkeit ist der
Gestaltungswille. Neue Bewegungen entstehen, Menschen finden sich zusammen unter
religiösen, esoterischen oder new age-Dächern, aber auch unter den Dächern der politischen Parteien. Ideologie und Fanatismus
begleitet solches häufig, die extremste Ausprägung davon ist wohl der Terrorismus. Und
dann gibt es noch die Individualisten. Sie gehen ihren eigenen Weg, schreiten Tag für Tag
bewusst weiter vor ins Unbekannte und schaffen an einer Welt der Zukunft, mit den Mitteln,
auch Gedanken- und Erkenntnismitteln, die
ihnen zur Verfügung stehen, mit mehr oder
weniger tauglichen Ideen, die sie finden können und die ihnen Kraft verleihen.
Innerhalb der anthroposophischen Bewegung haben sich die Menschen jetzt über hundert Jahre lang an den Ideen Rudolf Steiners
versucht. Einige Initiativen mögen bis heute
überlebt haben, eine praktische Dreigliederung des sozialen Organismus ist gescheitert.
Das ist die Bilanz, an der man auf dem Rand
des Nestes sitzend, ziehen muss. Warum? Man
blickt in eine Welt, der jegliches Verständnis
für eine organische Sozialgestaltung mangelt,
mangels einer Ideenfähigkeit für das Organische überhaupt. Hier und da sieht man einige seltsame Vögel, die irgendwo auf einem
schönen Baum sitzen und Lieder von Sozialer
Dreigliederung in den Himmel singen oder
sich weismachen wollen, die Körnchen, die
sie am Boden aufpicken, enthielten schon die
Dreigliederung – der Schöpfer der Dreigliederung – Rudolf Steiner – habe sie ohne ihr
Zutun hineingeschaffen. Andere wollen selber
Soziale Gegenwart
Dreigliederung «machen», ehe sie den Organismus im Geiste erfasst haben, ehe sie seines Schaffens ansichtig werden konnten. Sie
werden oder wurden ihrerseits vom Zeitvernichtungsstrom erfasst, der die begrifflichen
Bruchstücke, die, weisheitsvoll gefügt das
Gefäss für das Bewusstsein des Organismus
bilden würden – (GA 1!) – gewaltsam auseinanderreisst und treibt, so dass sie Bindungen mit fremden Bruchstücken eingehen, bis
eine Struktur da ist, ein Floss, das zu nichts
weiter taugt, als eine Weile mit dem Strom zu
schwimmen, solange, bis nichts mehr von der
Idee übrig ist als ein paar morsche Planken,
ein paar abgedroschene Phrasen. Das alles ist
nicht die Schuld Rudolf Steiners, sondern ein
Mangel derjenigen, die ihn nicht genügend
tief erkannten –und das sind die allermeisten
bis heute.
Nun gibt es ausser einigen wenigen Anthroposophen, die sich vom Nestrand logischerweise nur noch fliegend retten können um
nicht verhungern oder bei lebendigem Leibe verfaulen zu müssen, noch andere Vogelarten, andere Nestflüchtige, die zwar nichts
von Dreigliederung wissen, aber an der herrschenden sozialen Struktur ähnlich abgründige Erfahrungen machen. Die Erfahrungen
stellen sich ein, wenn sie handeln und sich
dabei als vernünftig handelnde Menschen
wissen, die von einer Übermacht an Unvernunft mehr und mehr am Handeln, am tätigen
Menschsein oder -werden gehindert werden.
Sie begreifen den Menschen, also auch sich
selbst spontan, aus einem gesunden Trieb, der
sich als gesunder Menschenverstand äussert,
als im Kern gut, als vernünftig, und vernünftig handelnd. Um dies bewusst zu erkennen,
müssten sie die Philosophie der Freiheit lesen. Doch sie wissen davon nichts, die meisten sind im Wirtschaftsleben tätig, wollen frei
und vernünftig handeln können, und wollen
in der Praxis ungern dabei behindert werden.
Sie sehen, dass sie es aber auf Schritt und Tritt
durch eine unvernünftige und übertriebene
Sozialgestaltung werden, und suchen Auswege, alternative Modelle, bessere Lebensformen.
Sie suchten das auch schon vor vielen Jahren, parallel zu den Anthroposophen mit ihren Dreigliederungsbemühungen, und haben
an der Auseinandersetzung mit der täglichen
Erfahrung zu Gedanken, Modellen, Erklärungen, Lösungsansätzen etc. gefunden. Sie haben täglich am eigenen Leib die Diskrepanz
erlebt zwischen dem Freiheitswesen Mensch,
als das sie sich empfinden, und den Strukturen, die vor allem von solchen geschaffen wurden, die sich vor dem Freiheitswesen fürchten,
Strukturen, die dem unzeitgemässen, überholten aber immer noch tief verankerten «der
Mensch ist dem Menschen ein Wolf» gehorchen.
Vor allem die Nachkriegsgenerationen
haben den Anschluss an das alte Geistesleben verpasst, das ganz andere Blüten trieb,
das aber mit dem 1. Weltkrieg zugrunde gegangen ist und vom 2. begraben wurde. Diese Menschen, die meisten von uns, leben mit
amputierten Seelenfähigkeiten, leiden an
Phantomschmerz und entwickeln immer öfter autistische Tendenzen. Ältere Generationen leben teilweise noch in Traditionen, in
Anknüpfung an diese oder jene Persönlichkeit, an diesen oder jenen Genius, Vordenker
oder eine «Schule». Neue Generationen, von
den 1980er Jahren an, bleiben an Idolen hängen oder beginnen heute das Rad, das der 2.
Weltkrieg verschüttete, neu zu erfinden. Sie
beginnen bei Adam und Eva und buchstabieren etwa unsere Grundrechte neu, die einst
die Stützpfeiler unserer Verfassungen bildeten, die von Geistern wie Troxler und Grotius,
und zurück bis zu Platon und Aristoteles, umfassend durchdacht worden waren. Gleichzeitig kann man darinnen einen starken Impuls
des Individualismus erkennen. Diese jungen
Menschen wollen wissen, was sie tun, nicht
mehr einfach im gemachten Nest drauflosleben. Sie spüren, dass das nicht mehr geht.
Aus der Warte der Älteren, welche die Zeit
vor 1900 noch nicht aus dem Bewusstsein getilgt oder wieder entdeckt haben, könnten die
jungen Generationen viel dabei gewinnen,
wenn sie die Welt der Geister entdecken dürften, welche vor 200 Jahren und früher schon
erkennend tätig waren. Denn wenn man in einem Leben die Kultur neu erfinden und noch
überholen will (denn das wäre durch den Individualismus gefordert), die viele tausend
Jahre gebraucht hat, um einmal in der Weltgeschichte als Kunstwerk zu erblühen, muss
man zwangsläufig scheitern.
Was ich hier auf der folgenden Seite tun
möchte – anderes ist im Moment noch nicht
möglich – ist, einige Themen aphoristisch zur
Kenntnis zu nehmen bzw. zu geben, auf dass
wir daran vielleicht erschrecken und aufwachen mögen zu eigener Urteilskraft in eine
Welt, in der der Leidensdruck so gross geworden ist, dass wieder aktiv über soziale Gestaltungen und Problemlösungen nachgedacht
wird –und zwar nicht ideologisch und rhetorisch, sondern echt, existentiell.
Wenn man Erkenntniswege geht und Erkenntnissicherheit sich erwirbt, wie das mit
Rudolf Steiner möglich ist, braucht man sich
nicht vor Ideen zu fürchten. Wenn man die
Wahrheit in Begleitung von Chronos, dem
Herrscher der Zeit und in Begleitung von Sophia, der Weisheit weiss, also erst recht nicht.
So wollen wir uns an schwierige, ev. auch umstrittene Themen wagen, ohne den Anspruch,
sie von Anfang an durchschauen und beurteilen zu können oder für jedes gleich eine Lösung zu finden.
•
AGORÁ Nr. 9 September 2016
Autoren in dieser Ausgabe
Iris-Astrid Kern, geb. 1968. lic.
phil., 18 Jahre Arbeit in Familienunternehmen, ab 2000 Malatelier
und Kursleiterin. Heute Publizistin
und Herausgeberin. www.agoraagenda.ch; www.atelier-kern.ch
Gaston Pfister, El.-Ing., geb. 1945
als Auslandschweizer in Holland.
Inhaber Einzelunternehmen für
Technische Dokumentation und
Informationslogistik.
www.pfister-info.ch
Hans Bonneval, geb. 1948 in Hamburg. Pop-Musiker und Produzent.
Ab 1985 Selbststudium der Anthroposophie.1995 Gründung der
Schule für Neues Denken. Buchautor und Zeitschrift „ProSophia“.
www. denkschule.de
Imanuel Klotz, geb 1947 in Gotha/
Tühringen, lebt in Süddeutschland. Heilpädagoge, GoetheForscher, Referent, Kursleiter, Autor.
Karen Swassjan, geb. 1948 inJerewan/Armenien.
Übersetzer und Herausgeber der Werke
Nietzsches, Rilkes und Spenglers
in russischer Sprache. Prof. für Philosophie, Dozent für Anthroposophie, Autor. Lebt in der Schweiz.
www.geisteswissenschaft.net
Rudolf Meyer (1896-1985) studierte Theologie und Phiosophie, u.a. bei Edmund Husserl.
Lernte 1916 die Anthroposophie kennen und wurde Redner
in Norddeutschland. Später Priester der Christengemeinschaft und
Schriftsteller.
Rudolf Steiner (1861-1925), geb.
in Kraljevec, Österreich. Dr. phil.,
Herausgeber von Goethes naturwissenschaftlichen Schriften.
Entwickelte eine Erkenntnistheorie für Erforschung des Geistigen.
Begründer der Anthroposophie.
Werk-Gesamtverzeichnis unter:
www.agora-agenda.ch/links.php
Friedrich Schiller (1759-1805),
mit Goethe der berühmteste deutsche Dichter, zugleich Philosoph
und Historiker. Stand in schöpferischem Austausch mit Goethe. Vordenker mitteleuropäischer Kultur.
3
Soziale Gegenwart
Themen
Libertarismus und Wirtschaftsliberalismus
Charles Krüger hat sich mit seiner freiheitlichen und Institutionskritischen Weltsicht
im sogenannten «Libertarismus» wiedergefunden, einer Bewegung, deren Anhänger
die «Libertären» genannt werden. Aus seiner
persönlichen Betroffenheit heraus kommt er
zur Ansicht, dass der Glaube an den Staat die
grösste Täuschung der Menschheitsgeschichte ist. Er schildert die Grundsätze des Libertarismus, einer – laut Wikipedia – politischen
Philosophie, die auf dem Nicht-AggressionsPrinzip beruht und von da alle rechtlichen
Verhältnisse zwischen den Menschen ableitet. Das Nicht-Aggressions-Prinzip besagt,
so Krüger, «dass es grundlegend unmoralisch
und falsch ist, Gewalt und Zwang gegen einen
andern Menschen zu initiieren. Niemand hat
das Recht, die natürliche Freiheit, das Eigentum und das Leben einer andern Person offensiv zu gefährden.
Jeder Mensch hat das vollkommene moralische Recht auf Selbstverteidigung seines
Lebens, seines Eigentums und seiner natürlichen Freiheit.
Jede Tat, die gegen das Nicht-AggressionsPrinzip verstösst, sollte bestraft werden. Jeder Mensch sollte alles machen können, was
er will, solange er nicht das Nicht-Aggressions-Prinzip verletzt.
Das Nicht-Aggressions-Prinzip ist die absolute Grundlage des Libertarismus. Der
Libertarismus ist wiederum die Lehre der
Freiheit. Alle Positionen und Ansichten sind
die Schlussfolgerungen dieses Prinzips».
Daraus folgt das Selbsteigentum und das
Privateigentum: «Jeder Mensch gehört sich
selber. Jeder Mensch hat das grundlegende
Recht auf Selbsteigentum, d.h. Eigentum an
seinem Körper.
Wenn man dieses Recht nicht anerkennt,
dann impliziert das, dass ein Mensch der Besitzer einer andern Person sein kann. Dadurch würde man einem Menschen seine
gesamte Menschlichkeit entziehen und ihn
auf das Wesen von Eigentum hinunterstufen.
Das gab es schon einmal. Es nannte sich Sklaverei. ... Ohne Selbsteigentum ist man wie ein
Tier. ...Kein Mensch, keine Gruppe von Menschen, keine demokratische Mehrheit oder
sonst etwas kann der Besitzer einer anderen Person sein und sie deshalb beherrschen,
kontrollieren und reglementieren...»
(Charles Krüger: Die grösste Täuschung der
Menschheitsgeschichte. Die Enttarnung der
institutionalisierten Gewalt. Erh. bei Amazon)
Libertarianism wurde im 18. Jahrhundert in
England als die philosophische Auffassung
4
von Willensfreiheit verstanden. Politisch
wird er dem Anarchismus oder Minarchismus zurerechnet. Die Ideen werden auch in
wirtschaftsliberalen Kreisen diskutiert, was
wieder zurückwirkte auf den Libertarismus.
Der Vordenker der österreichischen Schule
der Nationalökonomie, die dem Wirtschaftsliberalismus zugerechnet wird, Ludwig von
Mises (1881-1973) , entwickelte eine Wissenschaft menschlichen Handelns, die er «Praxeologie» nennt.
Wann ist ein Mensch wirklich tot?
Das ist im Zeitalter von Organspende und
-transplantationen eine entscheidende Frage. Nun haben amerikanische Wissenschaftler entdeckt, dass Hunderte von Genen erst
aktiv werden, nachdem der bis anhin geltende Todeszeitpunkt eingetreten ist. Dabei geschieht alles in einer sehr geordneten Abfolge
von Ereignissen und der «Spuk» – so die Wissenschaftler – sei erst 4 Tage nach dem Todeseintritt, der gegenwärtig noch durch den
Hirntod definiert ist, vorüber. (Für Transplantationen müssen die Organe nach dem
Hirntod, aber bei schlagendem Herzen entnommen werden, was oft künstlich herbeigeführt wird.) Unter den Genen, die erst nach
dem Tod aktiv werden, sind auch sogenannt
fetale Gene, die gleich nach der Geburt ihre
Tätigkeit einstellen um dann während des
ganzen Lebens zu schlummern und erst nach
dem Todeseintritt wieder aktiv zu werden.
Elektrizität im Lebendigen
Bioelektrizität rückt immer mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit. Die Biochemie
spricht von geladenen Teilchen oder Molekülen, Ionen genannt, sie stossen sich gegenseitig
ab oder ziehen sich an und gehen durch Elektronenaustausch neue Verbindungen ein. Man
kann in Flüssigkeiten die Bereitschaft von Ionen messen, Elektronen aufzunehmen bzw.
abzugeben, und spricht von Redox- oder Reduktionspotential, die nicht nur in Wasser
und Luft vorhanden ist, sondern auch im Saft
der Pflanzen, in der intrazellulären Flüssigkeit
von Mensch und Tier usw. Ein hoher Redoxwert bedeutet, dass die Flüssigkeit zu einer raschen Oxidation (Reaktion) der Stoffe führt,
die entweder gelöst sind oder mit denen sie in
Kontakt tritt; ein tiefer, dass sie antioxidativ
wirkt. Das Redoxpotential ist auch abhängig
von Temperatur und Wasserstoffionen-Aktivität (pH-Wert).
Gesundheitsbewusste wissen, dass antioxidative Stoffe für den Stoffwechsel wichtig sind, dass sie u.a. dem Organismus bei
der Entsäuerung helfen. Oxidantien dagegen
fördern die Übersäuerung. Es gibt eine ganze Industrie von antioxidativen Nahrungsergänzungsmitteln, sowie auch die Möglichkeit,
im eigenen Haushalt das Trinkwasser und das
Raumklima durch extra dafür entwickelte Ionisierungsgeräte zu verbessern. In asiatischen
Ländern und in Russland ist das Ionisieren
Interessant bei dieser neuen Erkenntnis von Trinkwasser längst sehr verbreitet.
ist abgesehen davon, dass es die Forscher mit
Die Ernährungsforschung fand in den feineuen Fragen konfrontiert und es die matenen messbaren Strömen einen Indikator für
rialistische Ethik herausfordert, es geradezu
auffodert, zu untersuchen, ob einige geistes- die Qualität von Lebensmitteln. Ein tiefer Rewissenschaftliche Forschungsresultate Ru- doxwert in Lebensmitteln soll bedeuten, dass
dolf Steiners in dem Zusammenhang gesehen es über Lebenskraft verfügt und länger haltbar
werden können. Ich denke an das Erlöschen ist, also ein qualitativ hochwertiges Lebensdes kosmischen Bewusstseins bei der Geburt mittel ist, ein hoher Wert bedeutet, dass das
und an das etwa drei Tage dauernde Lebensta- Gemüse rasch oxidiert, also auch rasch verbleau, das vor dem geistigen Auge des Verstor- dirbt. Die Studie der Lebensmittel-Forscher
benen abrollt. Dem Brauch, die Verstorbenen Prof. Manfred Hoffmann, Günter Wolf und
für drei Tage aufzubahren und bei ihnen zu Bernhard Staller: «Lebensmittelqualität und
wachen scheint dadurch auch für Materialis- Gesundheit. Bio-Testmethoden und Produkten ein Sinn eingehaucht werden zu können. te auf dem Prüfstand» (Verlag baerens&fuss,
Die Naturwissenschaft wäre dann aufgerufen, 2007) zeigt, das Biogemüse weniger rasch
die Gene nicht nur materialistisch zu erfor- oxidiert als konventionell angebautes und
schen, sondern sie mit einer Bewusstseins- vergleicht die bioelektrische prozessuale
frage zu verknüpfen. Vorerst nennen sie das Qualitätsmessung mit andern Methoden zur
Ganze aber bloss «gespenstisch» und wissen Qualitätsermittlung, u.a. auch mit den bildnicht viel mehr damit anzufangen, als es mit schaffenden Methoden (Kristallisation, Steigeiner zur Lebenserhaltung übergeneralisier- bilder). Hoffmann (geb. 1938) war Professor
ten Mobilisierung von Selbstheilungskräften für landwirtschaftliche Verfahrenstechnik
zu erklären.
und Technik im ökologischen Landbau an
Der populärwissenschaftliche Artikel zieht der FH Weihenstephan/Triesodorf. Er arbeiSchlussfolgerungen aus Untersuchungen an tete u.a. an Verfahren zur chemiefreien Unkurz verstorbenen Mäusen, Zebrafischen krautbekämpfung und befasst sich seit vielen
und Menschen: www.newscientist.com/ Jahren mit elektrochemischer Unterscheiarticle/2094644-hundreds-of-genes-seen- dung von Lebensmitteln sowie ganzheitlicher
sparking-to-life-two-days-after-death/
Qualitätsdefinition.
AGORÁ Nr. 9 September 2016
Wahrheit und Wissenschaft
Der Wolkendurchleuchter
Er durchleuchte
Er durchsonne
Er duchwärme
Auch uns. Rudolf Steiner
Von der Wahrheit zu den Werten
Von einer Seite sieht eine Wahrheit absolut
aus, von einer andern auch, aber beide tragen
ein verschiedenes Gesicht. Was stimmt nun
wirklich? Wahrheiten sind nicht nur absolut,
sondern stehen auch in gegenseitigen Verhältnissen. Die Wahrheit richtig schätzen heisst
auch, verschiedene Ansichten einander gegenüberzustellen, die Widersprüche auszuhalten, wach zu werden für die Verhältnisse,
die sie unter sich und gegenüber dem Ganzen
einnehmen, diese Verhältnisse zu beobachten.
Der Sinn davon erschliesst sich an dem Beispiel von Rudolf Steiner (München 11. März
1910, GA118): «In der heutigen Menschheit
wird diese oder jene Wahrheit gefunden, und
man glaubt dann, diese Wahrheit als solche sicher zu besitzen. Der Anthroposoph soll aber
darüber hinaus besonders ein Gefühl für das
Gewicht dieser oder jener Wahrheit entwickeln, ob die eine oder andere eine wesentliche oder unwesentliche ist, ob sie eine billige,
auf der Hand liegende Wahrheit ist oder ob
sie uns tief hineinführt in die Geheimnisse der
Welt. Dieses mangelhafte Verständnis merkt
man, wenn unzweifelhafte Wahrheiten hingestellt werden, die entscheidend sein sollen
für wichtige Schlussfolgerungen, zum Beispiel
die Zahl der Knochen und Muskeln des Menschen im Vergleich zu den höheren Tieren. Ob
diese Wahrheit wichtig oder unwichtig ist für
die Stellung des Menschen zu den Tieren, das
geht nicht ohne weiteres hervor aus der Tatsache. Eine andere, aber wichtige Wahrheit, auf
die wir eigentlich alle Tage unmittelbar stossen sollten, ist die, dass der Mensch im Vergleich zu allen Erdenwesen und im Gegensatz
zu diesen mit seinem Antlitz frei in den Weltenraum schauen kann im physischen Sinne,
um sich mit seinen Gedanken, Vorstellungen
zu dem zu erheben, was nicht der Erde angehört...»
Es ist ein Unterschied, ob man (1.) Wahrheit
als subjektiv und relativ betrachtet, wie das die
Gaston Pfister
Über ver-rückte Wahrheiten
Lange, sehr lange ist es her, dass Eva den verbotenen Apfel pflückte.
Darauf sprach Gott der Herr: «Siehe, der Mensch ist geworden wie
unsereiner, dass er weiss, was gut und böse ist.»1 vollkommenes
Götterwissen ver-rückte darauf vom Paradies sachte hinauf bis ins 21.
Jahrhundert. Und blieb leider kein wahres Wissen mehr.
G
emäss Internet-Enzyklopädie Wikipedia gilt der Begriff «Wissen» als wahre
und gerechtfertigte Meinung. Sie erklärt Wissen als verfügbaren Bestand von Fakten und
Regeln, die sich durch den grösstmöglichen
Grad an Gewissheit auszeichnen, «so dass
man von seiner Gültigkeit bzw. Wahrheit ausgehen darf.» Die englische Definition «justified true belief» bringt es besser auf den Punkt:
Wahrheit, modern verstanden, entpuppt sich
als zeit- und ortsbedingter Glaube an das jeweils vorherrschende Paradigma und darf
damit keine absolute, umfassende Gültigkeit
beanspruchen.
Zu unmündigen Zeiten in Westeuropa,
als der Vatikan noch Wahrheit verwaltete,
war es mit Wissen und Glauben einfacher –
und heikler. Zwar spähten Menschen nach
dem Sprichwort ‹Der Apfel sieht rot, doch
sitzt ein Wurm drin› schon immer neugierig nach Geheimem und Verborgenem. Doch
das durfte nicht sein. Die heilige Kirche un1 1 Mose 3.22
terhielt eine exklusive Satellitenverbindung
mit Gottes Thron im Jenseits. Fromme Kleriker schrieben himmlisches Wissen einfach
ab. Sie verkauften es einträglich, mitsamt Tintenklecksen und entstellenden Abschreibfehlern. Zweifeln daran war ungesund. Es gab nur
eins: gehorchen. Hexen zu verbrennen, Hände abzuhacken, Auspeitschungen galten nach
mittelalterlichem Wissen nicht als böse sondern notwendig, weil fürs Seelenheil gerechtfertigt. Klingt solch theokratisches Verhalten
nicht merkwürdig modern?
Nach dem Mittelalter und endlosen Raufereien um Wahrheit und Wissen schüttelte man
sämtliche Bevormundung ab. Gott machte Platz für aufkommende Konkurrenz: Die
diesseitige Göttin Vernunft versprach freies transparentes Wissen ohne Prügel. Ethik
und Moral verbleichen fortan – fast zur Unkenntlichkeit – in der Mottenkiste. Sinneswahrnehmung, analytisches, synthetisches
Denken schufen dafür Gewissheit. Endlich!
Ungeheurer Enthusiasmus machte sich breit.
AGORÁ Nr. 9 September 2016
Wissenschaft tut, indem sie sie einer «absoluten Relativitätstheorie» unterwirft, oder ob
man (2.) sagt, die Wahrheiten müssen in gegenseitige Verhältnisse (Relationen) gestellt
werden, damit ihr Wert sich zeigen kann.
Das erste zieht dem Menschen den Boden
unter den Füssen weg und lässt ihn in Unsicherheit zurück, stürzt ihn in Verwirrung. Es
ist eine Ableugnung der Christus-Kraft im
Menschen. Sein Leben als Mensch, das heisst:
als denkendes, erkennendes Wesen wird damit allmählich gelähmt bis zum Stillstand.
Das zweite führt dazu, dass der Mensch
seinen Platz im Kosmos finden, den Gedankenkosmos ausbilden und sich darin zurechtfinden kann. Dieser weitet sich vom
Sinnlichen ins Übersinnliche, das Flache
wird in den Raum gestellt, und mit der Zeit
entsteht ein Gefäss, in welchem sich auch der
MENSCH mehr und mehr verkörpern kann.
Dazu möchten wir beitragen mit unseren
Beiträgen zu Wahrheit und Wissenschaft, wie
sie in der vorigen und in dieser Ausgabe erschienen sind. Die Welt braucht die Geisteswissenschaft. Iris Kern
Wissenschaft verhiess, bald zweifelsfrei zu erfahren «was die Welt im Innersten zusammenhält.» Ob Naturgesetze oder neue Kontinente,
dank Beobachten, Messen, Zählen und Wägen überbordeten bald Fakten- und Wissensmengen. Praktische Tatsachen verbanden sich
mit Innovation, Industrie, Handel und Geldwesen. Die Menschen berauschten sich an
prallen Früchten. Die Ellbogenstärksten unter ihnen ernteten überbordenden materiellen Wohlstand.
Erwachte Erdbewohner fühlten sich mit ihrem Wissen auf einmal schöpferisch, wie es
Gott ihnen anfänglich attestiert hatte. Zwar
schaffen sie kein Weltall aber immerhin Autos, Computer und Flugzeuge. Techniker
bauen solche Hardware, anfänglich zwar primitiv und unvollkommen, aber mit der Zeit
stetig besser. Ihr Wissen, das sich durch den
jeweils «grösstmöglichen Grad an Gewissheit» auszeichnet, ist intersubjektiv vermittelbar. Das heisst sozialfähig, durchgängig,
kurzum echt. Ingenieure andernorts, mit verfügbaren Mitteln ausgestattet, können jederzeit solche Wunderdinge reproduzieren.
Solche Schöpfungen schätzt, mitunter verflucht die Menschheit als absolute Wahrheiten. Auf das Werkzeug «Wissenschaft», was es
auch anfasst, lässt sich unter allen Umständen
bauen, es lässt sich damit handeln und Geld
verdienen. Das ergibt die gedankliche innere und praktische Sicherheit, womit wir täglich weiter zupacken und stolz unser Wissen
und unsere Erfolge feiern. Ahriman lacht sich
ins Fäustchen.
5
Wahrheit und Wissenschaft
Bald jedoch brachte Göttin Vernunft die allgemeine Zuversicht ins Wanken. Nach reicher
Ernte bei vermehrt auftretender unliebsamer
Verrücktheiten erinnerten Menschen sich an
überkommene Gebote und eine Bergpredigt,
die Orientierung, Sinn, Halt und Sicherheit
verliehen. Die fromme Spielverderberin teilt
uns leider nicht mit, wie wir nun Schäden begrenzen, uns richtig verhalten sollten, was Gut
und Böse, was eigentlich Ursprung und Sinn
unseres Daseins ist. Und weiter wie und wozu
tote Materie denkt, wie Natur und organisches
Leben funktioniert, wieso wir uns als selbständiges Ich fühlen, wie wir mit Artgenossen
auskommen sollten (Aufzählung keinesfalls
erschöpfend!). Herkömmliche Geistes- und
Sozial«wissenschaften», die sich darüber in
wildesten Spekulationen ergingen und ersteigen, erfanden und erfinden keine fruchtbaren Antworten. Flugs boten Philosophen die
Universallösung an: Gemäss Altmeister Kant
aus Königsberg könne der Mensch von alledem gar nichts wissen, weil sein Wissen sich
bloss auf materielle Gegenstände, auf Raum
und Zeit und noch etwas Mathematik reduziere. Kein echtes, wahres Wissen also, bloss
beschränkt auf ver-rückte Vorstellungen in
unseren privaten Köpfen. Auf einmal war es
aus mit der «ewigen Wahrheit» und dem Streben danach. Was Brecht den Galilei schon
frühzeitig verlauten liess: «Ich halte dafür,
dass das einzige Ziel der Wissenschaft darin
besteht, die Mühseligkeiten der menschlichen
Existenz zu erleichtern»2 brachte vor rund
siebzig Jahren Jordan auf den Punkt: «...so
wird uns wiederum unsere erkenntnistheoretische Einstellung bestätigt, nach welcher die
physikalische Forschung nicht darauf aus ist,
ein ‹hinter› der Erscheinungswelt liegendes,
‹wahres Wesen› der Dinge zu enthüllen, sondern vielmehr Gedankensysteme zur Beherrschung der Erscheinungswelt zu entwickeln.»3
Beherrschung! Das flammende Stichwort
traf zielgerecht auf Herzenswünsche der
uns inzwischen bekanntgewordenen ellbogenstärksten Artgenossen. Freudig schmiedeten Letztere das Recht nach «Fortschritt»
krumm und flugs wieder gerade. Kaum besehen verkam natürliches Rechtsempfinden so
zu verbrieftem Menschenrecht auf Dummheit und Vergnügen. Ursprüngliches Streben nach Wahrheit ver-rückte sachte weiter
und mutierte zur pflichtschuldigsten sämtlicher nun zeitgemässen Wahrheitsoffenbarungen: Geld mit Geldverdienen ohne
jegliche Gegenleistung. Bestenfalls durch
Einsacken. Bekanntlich geniesst solches Betragen überall, jederzeit und diskussionslos
den uneingeschränkten Vorrang gegenüber
irgendwelchen demokratischen, gemeinsinnigen und gar wissenschaftlichen Belangen!
Franz Oppenheimer zitiert 1937 im Vorwort
2 Berthold Brecht, Leben des Galilei (Schauspiel)
3 Pascual Jordan, Die Physik des 19. Jahrhunderts, 1949
6
zu seiner grossen Kritik am Marxismus nicht
umsonst den Erzbischof Whately, der meinte «dass selbst die Theoreme des Euklid angefochten werden würden, wenn einmal
finanzielle und politische Interessen mit ihnen in Widerstreit geraten würden.4 Bei dieser
kulturellen Selbstverständlichkeit, an deren
Ausübung fast alle sich nach Kräften bemühen, jedenfalls sich ihr kaum entziehen können,
geht es, global, wie wir inzwischen wissen, um
illusionäres, bedrohliches Menschenwerk.
Zeitgenossen in diesem globalen Tollhaus
entgehen die Eskapaden unserer Wissenszunft mit angehängten Politik- und Finanzkapriolen nicht. Unzähliche Beispiele zeigen
durchtriebene Käuflichkeit, Doppelzüngigkeit, Brotneid, Beliebigkeit, Kriegslust und
die damit verbundenen Missbräuche, deren
Folgen uns aller Wohlergehen im Namen von
überzeugtem Wissen oder «Stand der Wissenschaft» zumindest schmälert. Und bisweilen das krude Mittelalter moderat scheinen
lässt. Daran soll wertfreie Wissenschaft nicht
schuld sein. Sondern Schlaumeier, die sie für
ihre Zwecke missbrauchen, wie ehemals die
Kirche aus ihren Ablässen Kapital schlug. So
verstand und versteht das Moralische sich immer von selbst .
Hat nun der Philosoph Kant, der mit seinen
Vorstellungen den Glauben als Wissenssurrogat vorschlug, doch recht? Sind Gut und Böse
nicht subjektive Gefühle, hat Vorstellungswissenschaft die mit objektivem Sein nichts am
Hut haben darf, echten Wert? Wissenschaft
erklärt ja was wahr «ist» und nicht was Herr
Meier oder Frau Müller gelegentlich behagt,
gut oder böse findet. Also doch bloss glauben, aber um Himmels willen, woran denn,
da Gott und Himmel sich aus dem Orientierungsfeld verabschiedeten? Leider schwindet
ursprünglicher Glaube an eine geistige Welt
und eine moralische Weltordnung allmählich dahin, weil Menschen sich an selbständiges Denken gewöhnten und es immer weniger
gelingt, lebenslang eine doppelte Buchhaltung mit Glauben und Wissen zu führen. Die
theologische Wissenszunft bemühte sich dabei nach Kräften, um überlieferte übersinnliche Tatsachen in materielle Gewänder zu
ver-rücken, sich als Märchen- und Metaphererzählerin der Lächerlichkeit preis zu geben.
Dennoch spricht sie eine echte Wahrheit aus:
Unsere Zukunft sieht mit Wissen ohne Ethik
und Moral tatsächlich düster aus, wie es auch
die Horrorbilder in der allabendlichen Tagesschau belegen. Das wissen, zumindest ahnen
auch die meist eingefleischten Verschwörungstheoretiker.
Glücklicherweise gibt es eine bessere Nachricht von einer weniger bekannten und im
Grunde gar nicht so ver-rückten Wissen4 zit. nach H.G. Schweppenhäuser «Das kranke Geld» (Fischer
Verlag
AGORÁ Nr. 9 September 2016
schaft. Diese stellt sich neben unverdorbene
Wahrheitssuche, rückt zu-recht und ergänzt
sie. Ihre Erkenntnismethode basiert auf einem ebenso strengen Vorgehen, fusst aber
auf seelischen Beobachtungsresultaten und
nicht auf irrtumsanfälliger Induktion. Also
doch subjektiver Lug und Trug? Nein, weil sie
auf eigenständig forschende Subjekte setzt, die
dabei sich selbst beobachtend, Objektivierung
üben. Wer darf ihnen das aus welchen Gründen verwehren? Warum könnte es nicht eine
einzige gemeinsame übersinnliche Ideenwelt
geben in die wir unsere Köpfe bloss bewusst
hineinstecken müssten um sie inhaltlich zu
erfahren? Diese Geisteswissenschaft hält sich
genau aus diesem Grund strikt ans Erfahrungsprinzip, bemüht sich um das Erfassen
und Interagieren Lassen von Urphänomenen.
Der denkende und beobachtende Erfahrungsbereich, sogar durch Experimente bestärkt,
entpuppt sich als nicht-zufallsgesteuert sondern – wie auch die Naturgesetze – intentional gesetzmässig mit der Wahrnehmungswelt
verbunden. Vertiefend kommt der so Erkennende Wesenhaftem auf die Spur, kann Taten und Leiden von individuellen Geistwesen
hüben und drüben zunehmend vertiefend
nachvollziehen. Der Mensch erfährt sich so
im Mittelpunkt des Weltgeschehens aus dem
ver-rückte materielle Wissenschaft ihn einst
ins geschichtslose Leere, als nichtiges, unbedeutendes Staubkorn hinauswarf.
Selbstverständlich fusst solches Erkennen
auf einer wetterdichten Erkenntnistheorie,
deren Gründlichkeit hier nicht weiter halbverständlich buchstabiert werden soll. Interessierte finden sie in klaren nachvollziehbaren
Sätzen im Werk Rudolf Steiners «Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen
Weltanschauung» (GA2, als Taschenbuch
oder umsonst im Internet zu lesen5). Besonders anregend in diesem Zusammenhang das
Kapitel E – Das Natur-Erkennen (über die anorganische und die organische Natur). Die
Ausführungen Steiners möchten zum persönlichen Erlebnis und fundierten Verständnis
anregen, dass Vertiefung und Verschmelzung
von reiner Wahrnehmung und Denken im unbefangenen klaren Bewusstsein die wahrhaft
un-verrückte Wirklichkeit ergibt. Letztere
wird somit nicht als eine durch das Erkennen
fertig auffindbare oder nicht auffindbare vorgestellt, vielmehr als eine solche, die der Erkennende erst selbst schafft. Und das tut er als
wahrer ethischer Individualist nicht ver-rückt
für sich alleine. Sondern er arbeitet praktisch
mit und dank dem allerhöchsten Wahrheitswesen der Welt gemeinsam mit anderen an der
wirklichen Offenbarung des lebendig fortschreitenden Seins.
Gaston Pfister
5http://bdn-steiner.ru/cat/ga/002.pdf
Wahrheit und Wissenschaft
Hans Bonneval
Wahrheit als menschlicher Beitrag zur
Erhaltung des Kosmos
Wahrheit – ein umkämpftes Wesen. Hans Bonneval zeigt
Zeitströmungen auf und ihr Verhältnis zur Wahrheit, und er macht auf
die Möglichkeit objektiver Wahrheitsfindung aufmerksam.
S
eit die Allgemeinheit Zugang zum Internet
fand, hat sich eine Szene alternativer Nachrichten und Mitteilungen über das Weltgeschehen entwickelt, deren Berichte inhaltlich
meist in krassem Gegensatz zu denen der Massenmedien stehen. Anlässlich der Sprengung
des World-Trade-Centers entstand in Amerika als eine Gegenbewegung gegen die offensichtlich unwahre offizielle Darstellung und
Deutung dieses Ereignisses das Truther-Movement, das weltweite Ausstrahlung hatte. Die
Montags-Demonstrationen, die Wahrheitsund die Aufklärungs-Bewegung in Mitteleuropa sind mehr oder weniger direkt aus dem
Truther-Movement hervorgegangen. Es handelt sich dabei weniger um eine Organisation,
als vielmehr um einzelne Menschen, kleinere
Gruppen und Initiativen, die vor allem über
ihre Internet-Blogs und -Foren, durch Petitionen aber auch über Vorträge, Zeitschriften
und Bücher versuchen, die hinter der Propaganda der Mainstream-Medien verborgene
Wahrheit aufzudecken. Dadurch rückte allmählich der Begriff der Wahrheit in den Fokus. Vielen wurde klar: Was wir so dringend
brauchen, was die Welt am allermeisten vermisst, ist Wahrheit. In keiner Zeit der Weltentwicklung wurde so viel gelogen, wie während
der letzten hundert Jahre und zwar mit steigender Tendenz. Das alles hat die neuere
Wahrheitsbewegung in vielfältigster Weise
deutlich werden lassen.
Interessant ist, dass sich ganz ähnliche Aussagen in Rudolf Steiners Werken finden und
zwar in beeindruckend grosser Zahl. In einer
Notizbucheintragung von 1918, in welcher es
um den «russischen Kulturkeim» geht, spricht
Steiner von der Lüge, mit welcher der Westen
arbeiten müsse, wenn er sein Welteroberungsvorhaben durchsetzen wolle.
Doch bevor wir die Aspekte des Wahren und
Unwahren im Einzelnen anschauen, wird die
genaue Beschreibung des Wahrheitsbegriffes
ein lohnendes Unterfangen sein. Denn über
den Begriff der Wahrheit besteht alles andere
als Klarheit und Konsens.
«Wahrheit, endgültige, übergeordnete
Wahrheit – gibt es die? Hat nicht jeder seine
eigene Wahrheit?» So fragen viele – wohl etwas unüberlegt. Denn wie soll es einen Namen geben für etwas, das es nicht gibt? Der
Anlass, ein Wort als einen Namen zu vergeben, kann nur in der Existenz dessen liegen,
welches man durch den Namen benennt. Der
Name ist lediglich der Hinweis auf einen Gedanken, eine Idee oder Begriff. Das Wort wird
gesprochen bzw. gehört, der Begriff aber wird
gedacht. Wann immer ich ein Wort höre oder
lese, ist mir dies automatisch die Aufforderung
den entsprechenden Gedanken zu denken,
d.h. ihn mir bewusst zu machen. Der Gedanke
oder Begriff vermittelt den Sinn des entsprechenden Objektes, das ist dessen Zusam-
Die Zeit (Chronos) und die Wahrheit (Allegorie). Nicolas Poussin
(1594-1665) Quelle: zeno.org
menhang mit der Welt. Wenn also das Wort
«Biene» gehört oder gelesen wird, dann deshalb, weil jemand zuvor den Begriff der Biene
gedacht hat und mitteilen wollte. Und jeder
der diesen Namen hört oder liest, weiss durch
das Wort, welchen Begriff er denken, d. h. vergegenwärtigen soll. Diese Vergegenwärtigung
zeigt das Verhältnis, in welchem die Biene zur
Welt steht. Das ist ihr Sinn, den nur der Gedanke, nicht das Wort enthält. Durch das Hören oder Lesen vermittelt sich kein Sinngehalt,
sondern nur die Aufforderung zu denken, was
man gewöhnlich aber kaum bemerkt. Und so
ist es mit allen Wahrnehmungen: Sie enthalten keine Information, sondern regen lediglich das Denken an, welches dann den Sinn des
Objektes vermittelt.
Um nun mit der Wahrheit weiter zu kommen, fragen wir uns einmal ganz konkret nach
dem Begriff. Was ist Wahrheit? Was ist geAGORÁ Nr. 9 September 2016
meint, wenn das Wort «Wahrheit» geschrieben oder gesprochen wird?
Bei längerem Nachdenken zeigt sich, dass
Wahrheit sich stets auf Gedanken bezieht.
Wir fragen uns nicht, ob Gegenstände oder
Vorgänge wahr sind, sondern ob unser Denken bzw. unsere Gedanken über diese wahr,
das heisst, zutreffend sind oder nicht. Sind sie
wahr, so gilt dies nicht nur für den Denkenden, sondern prinzipiell für alle Menschen,
die in der Lage sind, den Gedanken zu erfassen. Wahrheit ist also etwas Überpersönliches,
Objektives. Wenn ich zum Beispiel im Regen
stehe und behaupte: «Es regnet!», so ist diese
Behauptung wahr. Und jeder, der sich an meinen Standort stellt, wird finden, dass meine
Behauptung eine Wahrheit ist, dass sie wahr
ist. Der Grund, weshalb der Mensch so sehr
auf die Wahrheit angewiesen ist, liegt darin,
dass jede Wahrnehmung erst dann verstanden werden kann, wenn der erklärende Gedanke – genauer der Begriff – ihr hinzugefügt
wurde. Wahrnehmung und Begriff zusammen
ergeben die erstrebte Erkenntnis, welche die
Grundlage für unser Verhalten, für unsere
Handlungen bildet.
Die Wahrnehmung kann nicht falsch, unzutreffend oder irrtümlich sein. Deswegen
trägt sie den Namen «Wahr-Nehmung». Da
nimmt der Mensch von dem, was stets wahr
ist, er nimmt von dem Wahren. Falsch, unzutreffend, irrtümlich kann nur der die Wahrnehmung erklärende Gedanke sein. Ohne
diesen Gedanken weiss der Mensch nicht,
was er wahrnimmt. Durch den Gedanken
oder Begriff erfährt er es. Aber stets besteht
die Gefahr, dass der Mensch sich im Gedanken irrt. Er ordnet der Wahrnehmung den
falschen Gedanken, beziehungsweise Begriff
zu, mit der möglicherweise fatalen Folge, dass
sein daraus resultierendes Verhalten Schaden
und Missverständnis hervorruft. Erkenntnis
tritt also ein, wenn mein Gedanke wahr ist. Bei
unwahren Gedanken spricht man von Irrtum,
von Missverständnis, Misserkenntnis. Wie es
dazu kommt, ist weiter unten erläutert.
Zunächst soll einmal deutlich werden, dass
Erkenntnis, dass wahre Gedanken das zentrale und wichtigste Streben des denkenden
Menschen ausmachen, weil nämlich – was
man gewöhnlich nicht weiss – wahre Erkenntnis, weil Wahrheit, nicht nur Irrtum
und Fehlverhalten vermeidet, sondern eine
starke, aktive Heilkraft für die Menschen ist.
Dazu Rudolf Steiner (GA 174/6. Vortrag/19.
Absatz):
«… die Erkenntnis ist die ernsthafteste Angelegenheit des menschlichen Lebens. Und
derjenige, der … nur ein wenig den Willen
hat, diese Dinge nicht im egoistischen Sinne
zu nehmen, … der hat in der Erkenntnis zugleich ein wichtiges Heilungsmoment.»
7
Wahrheit und Wissenschaft
(GA 181/4. Vortrag/30.Absatz):
«… wahre Gedanken sind heilsame Wirklichkeiten.»
*
Schon hier wird deutlich: die unendliche
Zahl der Kranken und Leidenden in der Welt
ist nicht zuletzt ein Resultat der Unwahrheit,
in welcher wir heute zu leben gezwungen sind.
Da verwundert es kaum, wenn heute die
Auffassung weit verbreitet ist, die besagt, dass
es keinerlei übergeordnete Wahrheit gäbe,
weil doch jeder seine eigene Wahrheit habe.
Jeder würde die Dinge etwas anders sehen und
das wäre doch auch «in Ordnung».
Nun, selbstverständlich, man sollte schon
jedem seine eigene, subjektive Meinung, seinen Glauben, seine Auffassung oder Ansicht
zugestehen. Das hat jedoch nichts mit der hier
erörterten Wahrheit zu tun. Denn bei ihr handelt es sich gerade nicht um etwas Subjektives.
Ein Beispiel kann dies verdeutlichen: Wenn
man mir sagt: «Gehen Sie in den zweiten Stock
und fragen Sie nach Herrn Wedemeyer!», und
ich – im zweiten Stock angekommen – den ersten Mann, den ich treffe, frage: «Sind Sie Herr
Wedemeyer?», dann würde ich wohl kaum zufrieden sein, wenn er antwortete: «Nach meiner Meinung nicht!», denn dies ist keine Frage
einer Meinung oder Auffassung, keine Frage
eines Subjektiven, sondern eine objektive Sache. Ich würde vermutlich antworten: «Ja, lässt
sich das denn nicht eindeutig und wahrheitsgemäss feststellen? Sie müssten doch wissen,
wer Sie sind.» Ich spreche damit den Herrn
auf ein Überpersönlich-Gültiges, ein Objektives an und das ist eben keine Meinung, keine
Auffassung, kein Standpunkt oder Sichtweise, sondern die eine und einzige Wahrheit.
Gewiss ist damit noch nicht geklärt, wie man
im Einzelfall zur Wahrheit kommt. Aber auch
das ist wahr, dass es vielen Menschen nicht so
gut gefällt, dass es eine objektive Wahrheit geben soll, denn es ist gerade auch intellektuellen
Menschen in gewisser Weise recht bequem,
zu denken, dass man keiner Objektivität verpflichtet sei.
Rudolf Steiner klärt das Phänomen der
Wahrheitsleugnung recht ausführlich im 5.
Kapitel seines Buches «Die Philosophie der
Freiheit». Im folgenden Zitat ist neben dem
überaus wichtigen Hinweis, dass die Wahrheit
direkt aus der geistigen Welt an den Menschen
herantreten kann, noch auf einen anderen Aspekt des problematischen Umganges mit der
Wahrheit verwiesen.
(GA 177/4. Vortrag/27. Absatz):
«Der Mensch nimmt heute nicht gern
Wahrheiten entgegen, weil er gar nicht
glaubt, dass Wahrheiten etwas sein könnten,
was unmittelbar aus der geistigen Welt hereintritt und an die Menschen herankommt.
8
Der Mensch der Gegenwart glaubt, Wahrheit
kann nur etwas sein, was absolut auf seinem
Grund und Boden wächst. … Heute hat jeder seinen Standpunkt, und jeder glaubt, dass
auch auf dem unvorbereiteten Boden die absolute, allein sichere Wahrheit wächst. Die
Menschen sind nicht geneigt, Wahrheiten entgegenzunehmen, sondern sie ernennen sich
zum Besitzer der Wahrheit.»
*
Noch ein weiteres Beispiel heutiger Denkweise sei angeführt, welches auf die Leugnung
von Objektivität und Wahrheit hinausläuft. In
einer Buch-Rezension konnte ich lesen, dass
ja eigentlich jeder wisse, dass die menschliche
Wahrnehmung diversen Täuschungen unterliege, dass sie gewissermassen Irrtümer erzeugen würde. Als Beispiel wurde genannt, dass
allein schon der Blick auf die in die Ferne verlaufenden Bahngleise die Täuschung entstehen lasse, dass diese sich mit der Entfernung
verengen.
Zwar wisse der Mensch durch Erfahrung,
dass dies eine Täuschung, ein Irrtum, sei,
doch im Falle anderer Wahrnehmungen wisse er eben nicht, dass sie ihn täuschen. Man
müsse daher stets die allgemein bekannte Subjektivität des eigenen Erkennens berücksichtigen, ja, man solle sich gar nicht erst einbilden,
dass man Wahrheit und Objektivität erreichen
könne.
Nun, der Autor jenes Buches hatte Recht,
insofern er seinen eigenen Irrtum ebenfalls
nicht bemerkte. Das allerdings berechtigt
nicht, der Menschheit Wahrheit und Objektivität grundsätzlich absprechen zu wollen.
Der Autor glaubt, dass die Irrtümer der Menschen durch die fehlerhafte, subjektive Wahrnehmung entstehen würden, und das ist nun
wiederum sein Irrtum. Denn wie man an seinem Beispiel leicht erkennen kann, entstehen
die Irrtümer allein im Denken. Schauen wir
seinen vermeintlichen Beweis für die irrtümliche Wahrnehmung noch einmal an.
Zunächst glaube ich nicht, dass irgendein
gesunder erwachsener Mensch je denken
würde, dass es sich bei der Verjüngung der
Bahngleise um etwas anderes als perspektivische Erscheinungen handelt. Das enthält doch
schon der Gedanke, welcher dem Betrachter
aus den in die Ferne verlaufenden Bahngleisen innerlich aufgeht. Denn das ist die Wirklichkeit: Schaut man etwas an, nimmt man
etwas wahr, so geht einem das Wesen, das ist
das Gesetz seines Seins und Wirkens, des Angeschauten innerlich als Gedanke bzw. Begriff auf. Mein Denken findet die im Objekt
waltenden Gesetze so schnell, wie ich begreife, was ich wahrnehme. Zu sagen: Die Wahrnehmung täuscht, weil die Gleise sich in der
Ferne zu verengen scheinen, ist doch nur möglich, wenn man den aus dem Objekt zu gewinAGORÁ Nr. 9 September 2016
nenden Gedanken beschneidet. Es ist schlicht
unwahr zu behaupten, die perspektivische Erscheinung würde nicht im Gedanken ihr Gesetz offenbaren. Ich sehe sie und bilde – für
gewöhnlich unbemerkt und scheinbar automatisch – in meinem Subjekt ihr Gesetz nach
als den die Wahrnehmung erläuternden Gedanken. Der aber sagt mir, dass die Verengung
eine per-spektivische Erscheinung ist.
*
Der Irrtum über diesen Zusammenhang
entsteht, weil gewöhnlich angenommen wird,
dass der Mensch seine Erkenntnisse allein aus
der Wahrnehmung generieren würde. Das ist
aber nicht der Fall. Wahrnehmung für sich hat
keinen ideellen Inhalt. Diesen fügt erst das
Denken der Wahrnehmung hinzu. Würde es
gelingen, das Denken vollkommen zu unterdrücken, so würde – gleichgültig, was gerade
wahrgenommen beziehungsweise angestarrt
wird – keinerlei Kenntnis entstehen.
Wie bereits erwähnt, kann Wahrnehmung
grundsätzlich nur objektiv sein, auch wenn
der Mensch nicht alle auf ihn einwirkenden
Qualitäten erkennen kann, denn alles, was er
empfängt, kommt vom Objekt, ist also objektiv. Das will die Naturwissenschaft nicht zugeben. Sie behauptet, das Bild, das wir vom
wahrgenommenen Objekt erhalten, würde
von unserem Gehirn erzeugt und entspräche nicht der äusseren Wirklichkeit. Dazu
schreibt einer der führenden Neurochirurgen Amerikas, Dr. Eben Alexander, Stand der
Wissenschaft sei:
«Unsere Gehirne formen … ein Bild der äusseren Realität, indem sie die Informationen,
die über unsere Sinne hereinkommen, zu
einem reichhaltigen digitalen Wandteppich
verarbeiten. Das, was wir wahrnehmen, ist also nur ein Modell, nicht die Realität selbst. Eine Illusion.»
Diese Auffassung stellt einen geradezu tragischen Irrtum dar und zeigt, dass die Wissenschaft das Denken noch überhaupt
nicht entdeckt hat. Sie glaubt, dass die Wahrnehmung selbst kognitiv sei, d. h. einen «Informationsgehalt», einen ideellen Inhalt habe,
was aber unsinnig ist, anzunehmen. Denn
wie die einfache aber unbefangene Beobachtung klar und deutlich aufzeigt, erscheint dieses Ideelle, allein in dem die Wahrnehmung
stets begleitenden Denken und kann nur in
dem Sinnzusammenhang bestehen, welcher
zwischen Objekt und Welt existiert. Dieser
Sinnzusammenhang erscheint im menschlichen Bewusstsein als Gedanke, Begriff oder
Idee und besteht aus Sinn. Ideelles ist immer Sinnzusammenhang. Sinn ist die Beziehung des Einzelnen zur Welt und ist allein
durch Denken erfahrbar. Sämtliches Wissen
der Menschheit besteht aus Sinn in Form von
Gedanken, Begriffen und Ideen als Sinnein-
Wahrheit und Wissenschaft
heiten. Jeder, der versucht unbefangen das
menschliche Erkennen zu beobachten, findet
diese von Rudolf Steiner erstmalig beschriebenen Tatsachen vor. Die Wissenschaft dagegen meint, dass der Mensch sich anhand des
vermeintlich kognitiven Inhaltes der Wahrnehmung, selbst Gedanken bilden würde, die
subjektiven Charakters seien – ähnlich wie
die Bilder in obigem Zitat. Dafür gibt es vermutlich Gründe, doch man mache sich einmal
klar, dass das Denken ein Abbild des Sinngehaltes, des Objektes im Menschen erzeugt.
Dieses Abbild nennen wir den sinnvermittelnden Gedanken oder Begriff, der wie die
Wahrnehmung zunächst nur Objektives enthalten kann.
net Steiner als die heute notwendige, um den
ebenso notwendigen Schritt zur Spiritualisierung unserer Kultur vollziehen zu können.
Damit seine Leser das Neue Denken würden
ergreifen können, schrieb Rudolf Steiner «Die
Philosophie der Freiheit» als ein Übungsbuch
zur Erkraftung des Denkens. Leider haben
nicht viele Menschen seinen Absichten Folge leisten können und so blieb die notwendige Spiritualisierung Mitteleuropas vorerst aus.
Die Folge davon war, dass der erste Weltkrieg
und alles, was dem nachgefolgt ist, nicht ver-
Von der Subjektivität des Wahrnehmens
kann daher überhaupt nur in der eingeschränkten oder begrenzten Wahrnehmungsmöglichkeit durch den eigenen Standort oder
durch gewisse Sinnesschwächen wie zum Beispiel Farbenblindheit oder Schwerhörigkeit
gesprochen werden, was aber angesichts der
Funktion des Denkens von untergeordneter
Bedeutung ist.
Von der Subjektivität des Denkens kann nur
die Rede sein, wenn der Betreffende erinnerte Gedanken bewegt, wenn er sich Vorstellungen macht oder Meinungen entwickelt, eben
wenn das Subjekt statt des Objektes spricht.
Das geschieht zugegebenermassen sehr häufig und hat natürlich seine Berechtigung. Alle
feststehenden Dinge der Welt, wie z. B. Telefonnummern etc. müssen eingeprägt und
erinnert werden. Zwar ist eine Erinnerung
aus dem Subjekt entspringend. Erinnere ich
aber eine Telefonnummer in korrekter Weise, so entspricht meine Vorstellung exakt dem
Objekt. Und so will es auch in diesem Zusammenhang nicht recht gelingen, von subjektiven Gedanken zu reden. Anders ist es bei
Meinungen, Vermutungen und Phantasievorstellungen. Hier ist wirkliche Subjektivität gegeben. Da man aber das Denken an der
Stelle, wo es am häufigsten auftritt, in der Begleitung der Wahrnehmung zu deren Erläuterung, noch gar nicht entdeckt hat, und statt
dessen der Wahrnehmung einen ideellen Inhalt zuspricht, ist man ohne jeden Beweis von
der Subjektivität des menschlichen Erkennens
überzeugt und zweifelt dadurch ernsthaft an
der Existenz einer Wahrheit.
Rudolf Steiner versuchte seinerzeit durch
seine erkenntnistheoretischen Schriften, die
wissenschaftliche Auffassung vom menschlichen Erkennen zu korrigieren – ohne Erfolg.
Dabei wies er im Besonderen auf Goethe hin,
der durch assoziationsfreies Beobachten das
Wesen der Naturerscheinungen aufzuspüren
verstand. Er konnte bei jedem fraglichen Objekt sein ganzes Wissen ruhen lassen und warten, bis ihm das Wesen des Objektes innerlich
aufging. Diese Art des Denkens aber bezeich-
Chronos rettet die Wahrheit (Allegorie). Antonio Bellucci (1654Quelle: kunstkopie.de
1726). mieden werden konnte. Die Seelen der heutigen Menschen sind eingerichtet auf ein frei
erwägendes, objektives Denken, doch die
dogmatische Kultur lässt uns allein das alte,
mit Subjektivität behaftete Verstandes-Denken ausüben. Zur Wahrheit im Denken kämen
wir aber erst durch jenes frei erwägende Denken, auf welches Rudolf Steiner hinweist.
Das neue Denken ist ein produktives,
schöpferisches, welches vom Objekt ausgehend sich dem Menschen mitteilt. Das intensive fragende Vertiefen in ein Objekt bringt
dessen Wesen im Denken zum Vorschein. Auf
diese Weise könnte man von jedem Weltobjekt
erfahren, was dessen Sinn und Weltaufgabe
ist, und man könnte sein Handeln, sein Verhalten so einrichten, dass es sich harmonisch
in die Gesamtwelt einpasst. Doch das setzte einen Menschen voraus, der gewillt und in der
Lage ist, sich vorurteilsfrei und selbstlos auf
die Weltobjekte einzulassen.
Doch dieser Neue Mensch, der nach dem
Schöpfungsplan entstehen soll, ist hart umkämpft. Gewisse, äusserst mächtige Kreise
wollen verhindern, dass der Goetheanismus
Platz greift. Sie wissen genau, dieses Neue
Denken, welches Goethe in besonderem MasAGORÁ Nr. 9 September 2016
se beherrschte, bietet die Voraussetzung, die
Wahrheit zu erkennen und den Menschen zu
spiritualisieren. Denn durch dieses Denken
kommt der Betreffende in die Lage, die spirituelle Wissenschaft der Anthroposophie so
zu ergreifen, dass sie ihn zur inneren Auferstehung, zur zweiten Geburt und damit zum
Schauen der geistigen Welt führen kann. Um
dies zu verhindern fördern jene Kreise den
Materialismus und das alte Verstandesdenken. Und man fördert all das Triebhafte, Instinktive, das Unmoralische, die Konkurrenz
und den Egoismus, damit dieser neue Mensch
nicht erst entsteht. Dieser freie, moralisch
handelnde Mensch ist nicht beherrschbar.
Deshalb hüllt man auf Betreiben der Eliten,
die Menschen ein in ein Weltbild aus gigantischen Lügen, horrendem Betrug und verführt
sie vermittels der wirtschaftlichen Abhängigkeit zur Mittäterschaft. Man weiss genau: Je
weniger Wahrheit in den Menschen lebt, desto schwächer sind sie und umso besser können
sie für niederträchtigen Ziele jener Elite verwendet werden.
Die Neue Weltordnung ist das Programm
einer kleinen Machtelite, welche nach der Beherrschung der gesamten Welt strebt. Sie sucht
die Niederwerfung der Menschheit zu erlangen um sie als eine Art moderner Sklaven regieren zu können. Darauf wies Rudolf Steiner
diverse Male sehr deutlich hin. Was wir also
brauchen, ist Wahrheit, Wahrheit, Wahrheit,
denn nur durch sie kann eine Besserung der
Verhältnisse eintreten. Ohne sie verschlechtert sich der Zustand der Menschheit täglich
und führt sicher in das soziale Chaos und gefährdet ernsthaft die kosmische Entwicklung.
Dazu noch einmal Rudolf Steiner (GA 201/13.
Vortrag/11. Absatz):
«..denn wenn die Lüge bewusst aufgefasst
wird, dann ist es weniger schlimm, als wenn
die Lüge unbewusst figuriert und den Menschen herunterbringt, ihn barbarisiert.»
Denn wenn die Lüge erkannt wird, dann trägt
man sie mit dem Bewusstsein bei Einschlafen in das raumlos, zeitlose Sein der geistigen
Welt. «Da wird vorbereitet … alles dasjenige,
was die Lüge wieder verbessern kann… Wenn
die Lüge aber im Unbewussten ist, dann …
gehört sie, während der Mensch nicht seinen
physischen und seinen Ätherleib ausfüllt,
dem Kosmos, nicht bloss dem irdischen Kosmos, sondern dem ganzen Kosmos an. Da arbeitet sie an der Zerstörung des Kosmos, vor
allen Dingen an der Zerstörung der ganzen
Menschheit, denn da beginnt die Zerstörung
in der Menschheit selber.»
(GA 201/13.Vortrag/12. Absatz):
«Dem, was da der Menschheit droht, entgeht man durch nichts anderes als durch das
Anstreben innerer Wahrheit …»
Hans Bonneval
9
Biographische Rhythmen im Lebenslauf
42. bis 49. Lebensjahr
D
ie Beiträge, in denen wir uns jetzt dem
siebten Jahrsiebt zuwenden, sind der
Geburt des inneren Menschen im Menschen
gewidmet. Dieser Prozess blüht in Goethes
Leben in drei Zweigen:
1. Wilhelm Meisters Lehrjahre
2. Das Märchen
3.Farbenlehre
X.
I.
IX
.
VI I I .
VI I .
Farbenlehre
Goethe hatte auch der Politik seinen Tribut zu
entrichten. Der Herzog liess sich 1792 auf dem
Frankreich-Feldzug begleiten (Kanonade von
Valmy). Wissend um die verborgenen Triebkräfte der Menschennatur, als Feind
von Revolutionen und zugleich Ankläger der aristokratischen Urheber, war
Goethe «weder am Tod der aristokratischen noch demokratischen Sünder ...
etwas gelegen.» (an Jakobi, 18.8.1792).
Ungern nur folgt er dem Herzog. Am
30.Mai 1791 schreibt er an Reichardt:
«Unter den Arbeiten die mich jetzt am
meisten interessieren, ist eine neue
Theorie des Lichts, des Schattens und
der Farben. Wenn ich mich nicht betrüge, so muss sie mancherlei Revolutionen sowohl in der Naturlehre als in der
Kunst hervorbringen.» Diese Revolution steht uns noch bevor. Sie wird dem
Schicksals-Willen entspringen.
Die Antwort kann so gesehen werden: Das
Leben, das von Jugend an in uns fliesst, kommt
in jedem Leben an eine geistige Staumauer
und bleibt stehen. Anthroposophen sind davon keinesfalls ausgenommen. Goethe hatte
dieses Staumauer rechtzeitig erkannt und den
«Durchfluss» ermöglicht. Aber erst viel später war ihm die schriftliche Darstellung dieses Zentralereignisses in seine Dichtung Das
Märchen von der grünen Schlange und
der schönen Lilie gelungen. Der Durchfluss
heisst Schlange und das gerettete Schicksal Lilie und Jüngling.
II.
Siebtes Jahrsiebt
eingelernt und wollten leider das lebendige,
woran sie sich erfreuten, auf jene tote Hypothese zurückgeführt wissen.» Somit erhebt
sich die Frage, weshalb der von Goethe dargestellte Tatbestand, der relativ einfach und
nachvollziehbar ist, wenn er nur gesehen und
vorurteilsfrei bedacht wird, als eine den Menschen sich nicht öffnen wollende Tür erwies?
III.
Imanuel Klotz
IV.
VI
.
V.
Auch während der Kriegsereignisse
beschäftigten ihn Farbenphänomene.
Im quellklaren Wasser eines Weihers
zeigten sich erst an kleinen Fischen
Farbenphänomene, die, als eine Scherbe im Wasser versank, als prismatische
Farben erkennbar wurden. Daraufhin
sagte Goethe, dass es ihm mit der «Entwicklung natürlicher Phänomene» wie
mit Gedichten ging: «ich machte sie
nicht, sondern sie machten mich. Das
einmal erregte Interesse behauptete
sein Recht, die Produktion ging ihren
Gang, ohne sich durch Kanonenkugeln
und Feuerballen im mindesten stören
zu lassen.»
Das Märchen
Es gibt zwei Theorien, in der einen sind
die rechenbaren Erscheinungen verwurzelt, in der anderen die des Lebens.
Die aber verstand bis heute kaum jemand. «Alle Personen, so gebildet sie
auch waren, hatten das gespaltene Licht
10
Lehrjahre
Der Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre
aber kann in Wahrheit als eine ganz genaue
Beschreibung des viergliedrigen Schicksals
erkannt werden, das sich aus der Vergangenheit im physischen und ätherischen Leben des
Menschen abspielt, dem aber im Schicksal des
astralischen Leibes und des Ich die Zukunft
entgegenkommen. Dieses Mysterium hat Goethe ästhetischdichterisch in der Verbindung Wilhelm Meisters mit Mariane und der Zeugung des Kindes
Felix eingeleitet. (1.Buch, Wilhelm Meisters theatralische Sendung – 28. Lebensjahr.)
Dann hat er es im ganzen fünften Jahrsiebt
aufs Exakteste weiterverfolgt. Nun folgt eine
Pause, die äusserlich gesehen als ein Stocken
des Romans erscheint, eigentlich aber ein Abtauchen und Wiederauftauchen des Schicksals ist, was unterbewusst in jedem Lebenslauf
geschieht, und sich über einen Zeitraum von
ca. sieben Jahren erstreckt. In seinem 42. Jahr,
– parallel zur Entwicklung der Farbenlehre – ist dann das Schicksal wieder aufgetaucht. Felix ist ausgereift und Goethe
erklimmt eine neue Stufe der inneren
Entwicklung.
Turmgesellschaft
Dasjenige, was von Kindheit an gehütet und geschützt werden muss, ist jene
vorpubertäre oder vorgeschlechtliche
«Blüte» des Menschen, die Goethe als
«Mannweiblichkeit» bezeichnet. Sie allein vermag – wenn sie im späteren Leben
noch zu Wort kommt, jenes Geisteskind
zu gebären, das Mariane empfängt und
gebiert. Hier waltet das Geheimnis der
Planeten, das Goethe wunderbar in die
sieben Frauengestalten des Meister-Romans verwoben hat.
Das sind Mysterien-Geheimnisse des
inneren Menschen, die Rudolf Frieling
in «Die Christengemeinschaft» im Jahre 1933 dargestellt hat. Sie gehören im
engeren Sinn zur Psychosophie des 3.
Jahrsiebtes, tauchen im 5. Jahrsiebt zum
ersten Mal wieder auf und zum zweiten
Mal im 7. Jahrsiebt. Der Geist errichtet
gleichsam drei Stockwerke im Inneren
des Menschen. Die aber entstehen nur
im Zusammenhang mit sozialen Verbindungen. Goethe hatte sie im Laufe seines
Lebens erlebt. Davon legt er im MeisterRoman Zeugnis ab. Es ist ein soziales Urbild.
Der soziale Epochenbaum des Lebens
III. Epoche Novalis
V.
Epoche Schiller
VII. Epoche Goethe
AGORÁ Nr. 9 September 2016
Als Goethe es dichtet, lebt er im 7. Jahrsiebt, im 5. Jahrsiebt lebt Schiller und im
3. Novalis. Begegnungen kamen zustande, Missverständnisse blieben nicht aus,
ohne dass die Ideale aber darunter gelitten hätten. õ
AGENDA
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Ascona
Casa Andrea Cristoforo
Via Collinetta 25, 6612 Ascona
T 091 786 96 00
www.casa-andrea-cristoforo.ch
Mehr als Erholung
wenn nicht anders vermerkt: Eintritt frei, Kollekte
zugunsten des Kulturfonds
◼ Sa. 03.09. 19.30 Uhr Ita Wegman Saal
Konzert & Rezitation
Felix Mendelssohn Bartholdy
Ein Komponistenportrait in Ton und Wort
„Seine Finger sangen, als sie über die Tastatur
glitten.“ (Der englische Pianist Charles Salaman über Mendelssohns Klavierspiel)
Ensemble Syrinx Plus
Marlies Nussbaum, Klavier
Antipe da Stella, Querflöte
Andrea Klapproth, Sprache
◼ Mi. 21.09. 19.30 Uhr Multiuso Saal
Eurythmiekurs
…und ich beweg mich doch!
(Vorkenntnisse sind nicht erforderlich)
Susanne Böttcher
Anmeldungen an der Rezeption
Änderungen vorbehalten!
◼ Sa. 24.09. 20.00 Uhr, Speisesaal
Konzert
Les flûtes enchantées
Querflöte und Panflöte begegnen sich- Eine
Trigolie
Kontraste–Waldgeister Teil 2
Werke von Domenico Cimarosa (17491801), Cécile Louise S.Chaminade (18571944),
Petite Suite Roumaine
Martin Wettstein(*1970) Waldgeister, eine
Auftragskomposition für Querflöte, Panflöte und Streichensemble,
Come fue, Los tamalitos de Olga, Lagrimas negras arr.für Querflöte, Panflöte und
Streichquartett, von Ivan Acosta 5‘, F. Chopin (1810-1849) Nocturne und Mazurka in
C arr.für Querflöte, Panflöte und Streichquartett von Walter Prossnitz, Antonio Vivaldi (1678-1741) Konzert für 2 Flöten in CDur, op.47/2
Antipe da Stella, Querflöte, Traversflöte und
Vierteltonflöte
Hanspeter Oggier, Panflöte
Streichensemble
◼ Mi. 28.09. 19.30 Uhr Multiuso Saal
Eurythmiekurs
…und ich beweg mich doch!
(Vorkenntnisse sind nicht erforderlich)
Susanne Böttcher
Anmeldungen an der Rezeption
Änderungen vorbehalten!
Bern / Trubschachen
Freie Pädagogische Vereinigung FPV
www.fpv.ch
◼ So 09.10 bis 14.10.
Bildung ist mehr
Impulse in einer Zeit des Wandels
71. Studien- und Übungswoche zum pädagogischen Impuls Rudolf Steiners in Trubschachen
Anthroposophie in der Schweiz
SEPTEMBER
TESSIN und VORSCHAU
Vorträge: Christoph Wiechert, Henning
Köhler, Linda Thomas u.a. ein vielfältiges
Angebot von Seminaren und künstlerischen
Übungskursen
Infos: www.fpv.ch
Prag
Bern und Zürich
Freier Pädagogischer Arbeitskreis
PF 801, 6301 Zug, 041 710 09 49
[email protected], www.arbeitskreis.ch
◼ 10.-16.10.16
F - Chartres
Prag zwischen gestern und morgen
Paul Giger Live-Konzert, Führungen
Infos/Kontakt/Anmeldung:
www. paul-giger.ch/news oder
Tel 0041 (0)79 358 79 77 (Astrid Schoch)
Unsere beliebte Studienreise unter einheimischer Führung.
Schweibenalp ob Brienz
Anthroposophische-Meditation.de
◼ Di - Sa, 11. - 15.Oktober
Musik- und Kulturreise zur Kathedrale
Chartres
Die Kathedrale von Chartres steht als Sinnbild für den seelischen Werdegang des
Menschen. Immer wieder individuell gestaltete Reise für eine kleine Gruppe von
Interessierten, mit Einführung zur Komposition von Paul Giger, Führungen und Vorträgen mit Chartres-Kenner und Erforscher
Wolfgang Larcher, Labyrinth-Begehung,
Pilgerwanderung und anderem mehr. Anmeldeschluss 9. September; beschränkte
Teilnehmerzahl. Siehe auch Hinweis S. 23
D - Freiburg i.B.
Waldhof
Im Waldhof 16; Info/Anmeldung: R. Lüders,
Tel 0049-7661-4944
◼ Fr 11. Nov. 20:00 bis So 13. Nov. 12:00
Karl Ballmer: Ein Urphänomen der Anthroposophie
Wochenendseminar mit Prof. Karen A.
Swassjan, Basel. Seminargebühr: EUR 80.-
D - Hamburg
Schule für neues Denken
Goldbeckhaus, Moorfurthweg 9, 22301
Hamburg. Info/Anmeldung:
Tel 040-278 702-0 / www.hausdesgeistes.de
In den Kursen werden die Schriften Rudolf Steiners durchgearbeitet. Wenn ein Zyklus zuende
ist, beginnt ein neuer Kurs, sobald wieder genügend Teilnehmer angemeldet sind. Deshab bitte
Durchführung vorher erfragen. Einstieg während
Zyklus läuft z.T. nur bedingt möglich.
◼ Dienstag 17-18:30 Uhr
Grundlinien einer Erkenntnistheorie der
Goetheschen Weltanschauung
◼ Dienstag 19 Uhr
Die Philosophie der Freiheit
◼ Mittwoch 18 Uhr
Grundkurs «Erweitertes Denken»
Begriffsbildung zur Erweckung des höheren Menschen
◼ Donnerstag 18-21 Uhr
Studienkurs
- Die Geheimwissenschaft im Umriss
- Die spirituellen Hintergründe des äusseren Geschehens - Gespräche über Steiners
Angaben zum Zeigeschehen.
Agnes Hardorp und Thomas Mayer,
[email protected]
061-5359125
Ort: Schweibenalp, CH-3855 Brienz
Kurszeiten: Di. 19.00 - 22.00,
Mi/Do 9.00 - 21.00, Fr. 9.00 - 13.00
Kursgebühr 350 CHF, Ermässigung möglich
◼ Di. 3. bis Fr. 6. Januar 2017
Meditationskurs zum neuen Jahr:
Jahresrückblick - Jahresvorblick In den
heiligen Nächten nach Weihnachten und
Neujahr verinnerlicht und vergeistigt sich
die Natur. Das bringt die Seele dazu, sich
auf das Wesentliche zu besinnen. Und die
Zukunft klopft an. Was bringt das neue
Jahr? Zu was bin ich aufgefordert? In dem
Meditationskurs in den Schweizer Bergen
über dem Brienzer See greifen wir die besondere Stimmung dieser Tage auf.
In dem Kurs stehen praktische Übungen
mit anschließendem Erfahrungsaustausch
im Zentrum. Wir meditieren auf westliche
Art auf Basis der Anthroposophie.
An den Nachmittagen widmen wir uns dem
Jahresrückblick und Jahresvorblick. In Gesprächen und biographischen Übungen arbeiten wir die jeweils individuellen Motive,
Fragen und Kräfte des vergangenen und
des kommenden Jahres heraus. Wir nehmen diese dann in die Meditation, um geklärt und gestärkt in das neue Jahr hineinzutreten. Weitere Infos und Anmeldung:
www.anthroposophische-meditation.de
Basel
Paul Schatz Laboratorium
Paul Schatz Stiftung, Archiv & Laboratorium
Jurastrasse 50, 4056 Basel
www.paul-schatz.ch
Veranstaltungsreihe Herbst/Winter 2016: «INNEN & AUSSEN» – 87 Jahre Umstülpung am 29.
November!
Mehr Infos zu den Veranstaltungen: www.paulschatz.ch.
Anmeldungen bis 2 Wochen vor Veranstaltung:
Modellierkurse: [email protected]
Alle anderen: [email protected]
Septemberveranstaltungen siehe Seite 14.
Vorschau:
◼ Sa 1. Okt. 14:00-17:30
Innen wird Aussen wird Innen
Die Gliederung von Raum und Zeit
durch den Prozess der Volumenumstülpung.
Intensivseminar zur Umstülpung
mit Eva Wohlleben und Vera Koppehel. (S.
auch S. 19). Fr 155.-
HERZ ÖFFNEN
Ein offenes Herz ist der Ort der Erlösung:
Hier erlösen sich Ängste, Verletzungen
und seelische Schmerzen - hier entsteht
innerer Frieden.
Stress, Erschöpfung und Unzufriedenheit
sind Symptome dafür, dass wir mit unseren
belastenden Gefühlen keinen konstruktiven Umgang gefunden haben: Wir schieben sie weg oder lassen uns von ihnen besetzen – beides erzeugt inneren Druck.
Die Integrative Herzensarbeit zeigt uns
einen Weg, liebevoll und konstruktiv mit
diesem Druck umzugehen. Das führt zu
Klärung, Entlastung, Selbstheilung und
Mitgefühl.
Einführungskurs in Bern und Zürich
• Kurs Bern: Dienstagabend,
11.10., 25.10. und 8.11.
• Kurs Zürich: Freitagabend, 21.10., 4.11. und 18.11.
• Zeit: 19.00-21.00
• Kursleitung: Jolanda Roggero, 031 889 02 60
• Weitere Informationen: www.herzöffnen.ch
◼ Sa 5. Nov. 14:00-17:30
Innen wird Aussen wird Innen
Die Gliederung von Raum und Zeit
durch den Prozess der Volumenumstülpung.
Intensivseminar zur Umstülpung
mit Eva Wohlleben und Vera Koppehel. (S.
auch S. 19). Fr 155.◼ Sa 12. Nov. 14:00-18:00
Die Verwandlung der platonischen Körper Modellierkurs mit Haiggi Baumgartner.
Fr 50.- inkl. Material
◼ Di 29. Nov. 16:00-18:00
Die inneren und äusseren Kräfte der
platonischen Körper Modellierkurs mit
Haiggi Baumgartner.
Fr 50.- inkl. Material
◼ Di 29. Nov. 19:30
Technik und Verwandlung
Buchvorstellung: Matthias Mochner
umstÜlpung bewegt`
mit Texten von Paul Schatz und einer Komposition von Hans-Peter Jahn: Vera Koppehel & Maarten Güppertz
◼ Sa 4. Dez. 10:00-12:00 und 14:00-17:00
Modellierkurs zum Advent
Mit Haiggi Baumgartner. Fr 110.- inkl. Material
AGORÁ Nr. 9 September 2016
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AGENDA
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Bern
Anthroposophische Gesellschaft
1
Tram-Endstation Weissenbühl, Linie 3.
Zweigabend Mi 19.45-21.00 Uhr,
Zweignachmittag Do 14.50-16.15 Uhr
R. Steiner: Das Markus - Evangelium (GA 139/
TB 665). Herbstpause 26. September bis 15.
Oktober
Arbeitsgruppen:
Mo 14.30 im Zweigraum. R. Steiner: Die Kernpunkte der sozialen Frage (GA 23/TB 606). Leitung: Michael Sölch, 031 371 73 60.
Mo 17.45 im Zweigraum. Neubeginn am 17.
Oktober. R. Steiner: Theosophie (GA 9/TB 615).
Leitung: M.M. Bucher-Siegrist, 031 767 79 96.
Di 20.15 Lesegruppe Schwarzenburg. Auskunft:
Willie von Gunten, 031 731 14 27.
Do 20 Anthrop. Arbeitsgruppe Burgdorf. Auskunft: Diety Kunz, 034 422 28 57.
Fr 9.30 Büren zum Hof. R. Steiner: Heilpädagogischer Kurs (GA 317/TB 673). Leitung: M.M.
Bucher-Siegrist, 031 767 79 96.
Künstlerische Kurse und Kunsttherapie: Ort und
Zeit auf Anfrage:
Eurythmie, Heileurythmie: Heidi Beer 031 301 84
47; Susanne Ellenberger 031 305 73 00; Margrit
Hitsch 031 921 71 92; Theodor Hundhammer
076 450 94 12; Anne-Lise Joos 031 371 20 72;
Rachel Maeder 031 921 31 55; Graziella Roth
031 331 52 92; Heilwig Schalit 031 311 30 76;
Irene Schumacher 031 352 35 55.
Eurythmie für Kinder: Danielle Schmid 031 738
87 34
Malen: Christoph Koller 031 302 06 19.
Sprachgestaltung: Dietrich von Bonin 031 370 20
70; Anna-Louise Hiller 031 311 50 47; Dagobert
Kanzler 033 681 06 03; Marianne Krampe 031
371 02 63
Musiktherapie: Marlise Maurer 031 351 25 22
◼ Do 1.9., 17.30-18.30 Uhr
Eurythmie-Übungen für die Achtsamkeit
2
Alpeneggstr.18, Bern.Tel. 031 301 66 16
oder www.christengemeinschaft.ch für
weitere Veranstaltungen
phie, Anthropologie und Anthroposophie
◼ So 25.9., 16.30 Uhr
Öffentliche Michaelifeier
Betrachtung zu Michaeli, Rezitation, Musik,
Gesang, Eurythmie und ein Märchen
Organisation/Info/Anmeldung: Papugesch
033 841 19 19; www.pabugesch.ch;
[email protected]
◼ Di 11.10./25.10., 8.11.(3x) Zeit:19:00-21:00
◼ Fr 23.09. 20.00h Kongress-Saal
Einführungskurs Herzöffnen
Herzensbildung
Seelische Verletzungen weg schieben, kostet Kraft und erschöpft.
Sich von negativen Gefühlen steuern lassen,
führt zu unangemessenem Verhalten.
Gelingt es, unsere innere Not mit offenem
Herzen wahr zu nehmen, kann sie sich transformieren und erlösen.
Integrative Herzensarbeit hilft uns, diesen
Weg zu gehen.
Leitung: Jolanda Roggero
Kosten 180.-Info/Anmeldung: www.herzöffnen.ch
[email protected]
Biel
Vortrag von Christiane Kutik zum Thema ihres neuen Buches:
Herzensbildung, Von der Kraft der Werte im
Alltag mit Kindern.
1
Johannes-Keplerzweig Biel, Gerbergasse 19
2502 Biel, [email protected]
www.johanneskeplerzweig.ch
Konsum und Mediendominanz gelingt, mit
Kindern (Buben und Mädchen) wertschätzend zu kommunizieren und aufbauende
Dinge zu pflegen. Ein interaktives Seminar
mit Christiane Kutik - Fragen erwünscht.
Brig
Welt», GA 17 - im Zweiglokal
◼ 17.09.2016, 17.15
Freie Hochschule für Geisteswissenschaft im Zweiglokal an der Gerbergasse -
Zweigabende im Zweiglokal
«Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren
Welten» GA 10
◼ 31.08./07.,14.,21. und 28.09.2016, 20.00 h
Studiengruppe «am Mittwoch»
Jura-Vorstadt 4, 2002 Biel/Bienne
Auskunft: Pfr. Elisabeth Burger
032 341 15 67
Das Programm unserer Gemeinde kann unter
www.christengemeinschaft.ch gefunden werden.
Humanushaus1
Sozialtherapeutische Lebens- und Arbeitsgemeinschaft, Beitenwil, Postfach 55,
3113 Rubigen, 031 838 11 11
weitere Infos erhalten Sie unter:
humanushaus.ch
◼ 16.9.16, 19.30 Uhr
Furioso Romantica
Familienmusik vielseitig und einzigartig
Rüttihubelbad
1
Stiftung Rüttihubelbad
3512 Walkringen
www.ruettihubelbad.ch/T 031 700 81 81
Weitere Infos zu den Kursen finden Sie auf
www.ruettihubelbad.ch oder fordern Sie unser
Veranstaltungsprogramm an.
◼ Samstag, 3. September 2016, 20:00 h
Duo Fischbach: Endspurt
Galeriekonzert
Langnau i. E.
Begegnungsort1
Christoph Hirsbrunner, 034 402 39 29
[email protected],
www.begegnungsort-mensch.ch
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Die letzten Klaviersonaten
Christoph Zbinden, Klavier
◼ Samstag, 10. September 2016, 13:30-20:00 h
Im Labyrinth - Basale Stimulation als
Orientierung erleben Eine Tagung zur Alltagswelt von Menschen mit einer dementiellen Veränderung
dynamisches Tierkreis-Zeichnen & künstlerische Biopgraphie-Arbeit, Einzelberatung und
Gruppen.
Sozialkunst-Gestaltung
◼ Samstag, 17. September 2016, 09:00-17:00 h
◼ Fr 1.9.
mit Sam Hess
Kurs: Das Wesen der Bäume
künstlerische Biographie-Arbeit, dynamisches Tierkreis-Zeichnen Laufende
Friedrich Eymann Zweig
2
Rubigen
◼ Sonntag, 4. September 2016, 15:30 h
Kurse und Einzelsitzungen auf Anfrage und
gemäss Webseite
Das Johannes-Evangelium
im Zweiglokal an der Gerbergasse in Biel.
Die Christengemeinschaft
1
Gliserallee 91, Schmitte. Info: K. Barendregt
[email protected], Tel 027 924 30 82
077 425 425 8
Marcus Schneider, Basel.
Eintritt Fr 15.-/10.-
Gesprächsarbeit mit Ronald Templeton, Dornach «Die Schwelle der geistigen
Ich suche nicht – Ich finde …
Neuer Z
­ ugang zur eigenen Biografie …
Laufend Einzelgespräche, Standort­
bestimmung, Kurse, Fortbildungen
Kultur- und Bildungszentrum
Was sagt uns der Zeitgeist? Ängste –
Veränderungen – Visionen Vortrag mit
◼ 22. August 2016, 20.00 Uhr
www.biografie-werkstatt.ch
M 076 472 94 80, [email protected]
Wie wertschätzende Kommunikation
mit Kindern gelingt Wie es in Zeiten von
◼ Do 29. September 19:30 Uhr
Reichhaltiges Angebot diverser Aktivitäten,
z.B. Zweigabende, Studiengruppe, Eurythmie,
Heil-Eurythmie, Singen für Mutter und Kind.
Besuchen Sie unsere Internetseite: www.johanneskeplerzweig.ch
Biografie-Werkstatt Stefanie Schär
◼ Sa 24.09. 9:00-12:30h Kongress-Saal
Zeughaus Brig
Anthrop. Gesellschaft Biel
◼ 29.8./5.,12.,19. und 26.09.2016, 20.00 Uhr
Prof. Dr. med. Peter Heusser:
Ignaz Paul Vital Troxler Leben, Philoso-
1
Info/Anmeldung: www.herzöffnen.ch
[email protected], Tel 031 889 02 60,
Herrengasse 30, 3011 Bern
Herzöffnen3
◼ Fr/Sa 9./10.9.
◼ Fr 23.9., 19.30 Uhr
IN LENZBURG UND DORNACH
Übernachtungs-Möglichkeiten in den örtlichen
Hotels: Hotel Regina, Gasthof Riedboden (nur
mit Auto), Hotel Gloria u.a.
Veranstalter: Pabugesch – Papeterie Bücher Geschenke Spiel+Bastel Beatenberg.
Zur Deckung der Kosten wird ein freiwilliger Beitrag von CHF 60.- für beide Anlässe erwünscht.
Anmeldung erwünscht, s.oben. Spontan-Gäste
willkommen. Mehr zur Referentin und zum
Thema: www.christiane-kutik.de
1. Klasse - 9. Stunde
Rhythmen von Mensch und Natur verstehen und anwenden lernen
Sa 16.30: Die vierfache Gliederung der Zeit
Sa 19.30: Mit der Zeit Freundschaft schliessen
Beatenberg
Kongress-Saal Beatenberg
Die Menschenweihehandlung So 9:30, Di 9:30,
Mi 6:45, Do 9:30, Fr 10:30, Sa 9:30
Sonntagshandlung für die Kinder So 11:00
Sa 24.9., 11:00 Mit Christus durch das Jahr.
MICHAELI - «WER NICHT GEBOREN WIRD AUS
WASSER UND GEIST...», öff. Vortrag
8 Mal (ab 18.8.), Bitte Daten erfragen! Eurythmie fürs persönliche Wohlbefinden, für
Selbst- und Welterkenntnis. Die Übungen
werden gemeinsam erarbeitet, Vorkenntnisse nicht erforderlich, Einstieg jederzeit
möglich. 120.- ganzer Kurs, 20.- pro Einzelstunde. Theodor Hundhammer,
[email protected] 076 450 94 12
Das Geheimnis der «Zeit»
Wolfgang Held, Dornach Fr 19.30: Die
SEPTEMBER
REGION BERN
Die Christengemeinschaft
Johannes-Zweig. Chutzenstrasse 59,
[email protected], 031 536 15 18
www.johannes-zweig-bern.ch
12
Anthroposophie in der Schweiz
2
Schlossstrasse 6, 3550 Langnau
Auskunft: Ginette Brunner 034 402 18 54
Christoph Hirsbrunner 034 402 39 29
◼ Samstag, 17. September 2016, 20:30 h
Sorriso Clandestino - working song &
maverick ballads mit Dodo Hug & Efisio
Contini
Langenthal
Seminar mit Karen Swassjan
Ab 26.9. Herbstferien
Wiesenstrasse 7, Auskunft: Barbara Witschi
Tel 062 922 60 80
◼ Ab 08.08. Jeden Montag 19h30-ca21h
◼ Sa 17. Sept. 16:00-17:30
Friedrich Eymann Zweig
Lesen & Gespräch:
«THEOSOPHIE, Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung» R. Steiner, GA 9
AGORÁ Nr. 9 September 2016
1
Arbeit an Rudolf Steiners «Die Schwelle
der Geistigen Welt» Arbeitsgruppe mit
Prof. K. Swassjan, Basel
AGENDA
Anthroposophie in der Schweiz
SEPTEMBER
REGION SOLOTHURN – AARGAU
Solothurn
Anthroposophische Gesellschaft
1
C.-F.-Meyer-Zweig. Lokal: Haus Hirschen
Hauptgasse 5. Auskunft: G.Eberhard,
032 672 34 29, [email protected]
6./13./20. Studienarbeit am 6. Karmaband (GA
238)
Klassenstunde: Freitag 23.9.
◼ Samstag, 3.9.2016, im Hirschen
Gralsweg und Gegenwart
Vorträge von Marcus Schneider, Basel
16.30 Uhr: Tor und Zweifel
18.30 Uhr: Gralskönigstum: Soziale Verantwortung
◼ Samstag, 24.9. 16.00-20.00 Uhr, im Hirschen
11. Kosmologie-Seminar mit Herrn Dr.
med. Ingo Junge, Oldenburg
◼ Dienstag, 27.9.2016, 20.00 Uhr, Hirschen
Troxler-Zweig2
NACH DATUM
Bachstrasse 117, Aarau
Auskunft: E. Häusermann
062 298 10 14
◼Be1 Do 1.9., 17.30-18.30 Uhr
◼ Sa, 3. Sept. 17.00 - 19.30 mit Pause
◼Bi1 22. August 2016, 20.00 Uhr
Eurythmie-Übungen für die Achtsamkeit
«Europa, Versuch einer Lebensgeschichte von Athen bis Maastricht»
Öffentliche Veranstaltung mit Dr. Karen
Swassjan
◼ Mi, 7. Sept. 20.00
«Geburts- und Todesgeschehen in der
Natur, bei Bienen und Mensch und der
Isenheimer Altar»
Zweigabend mit Johannes Sturm
Gesprächsarbeit mit Ronald Templeton
◼La1 Fr 1.9.
künstlerische Biographie-Arbeit, dynamisches Tierkreis-Zeichnen
◼La2 Jeden Montag 19h30-ca21h
Friedrich Eymann Zweig
◼Aa1 Sa 27. August 18:00 Uhr
Karl Ballmer-Vernissage
◼Aa1 Sa 27. August 18-20 Uhr
Kinder-Vernissage
◼ Mi, 14. Sept. 20.00
«Anthroposophie als (Geistes-)Gegenwart» Zweigabend mit Dr. Karen Swassjan
◼ Mi, 21. Sept. 20.00
◼Le1 Fr. 26.08.16. 19:00 - So 28.08.16 12:00
«Schaue über Deine Grenzen hinaus, so
dass Du weiter wachsen kannst»
«Anthroposophie und die brennenden
sozialen Probleme» Zweigabend mit Udo
◼Rü1 Samstag, 3. September 2016, 20:00 h
zur Michaelifeier
Herrmannstorfer
◼So1 Samstag, 3.9.2016, im Hirschen
Aarau
Vortrag zu Michaeli
In der Geistesgegenwart Michaels leben. Vortrag von Frau E.M. Frevert, Bern
Aargauer Kunsthaus
Gralsweg und Gegenwart
◼ Mi, 28. Sept. 20:00
1
Aargauerplatz, 5001 Aarau, [email protected]
www.aargauerkunsthaus.ch
Tel +41 (0)62 835 23 30
Karl Ballmer-Sonderausstellung «Kopf und
Herz», vom 28. August bis 13. November. Öffnungszeiten: Di - So 10-17 Uhr, Do 10-20 Uhr
Führungen: Je Do 18:30 am
1.9./13.10./27.10./10.11. und je So 13:00 am
28.8./11.9./18.9./2.10./9.10./16.10./23.10./3
0.10./13.11.
Für Kinder, Schulen, Lehrpersonen und Familien
gibt es eine Reihe von extra Veranstaltungen: Tel
062 835 23 31 oder [email protected]
◼ Sa 27. August 18:00 Uhr
Karl Ballmer-Ausstellung «Kopf und
Herz»: Vernissage Es sprechen Madeleine
Schuppli, Direktorin Aargauer Kunsthaus,
Thomas Schmutz, stv. Direktor und Kurator, Roberto Belci, Mitglied der Geschäftsleitung. Anschliessend Apéro im Foyer. Ab
19:30 Essen im Zelt auf dem KunsthausDach. 17-18 Uhr Vorbesichtigung für Mitglieder des Aargauischen Kunstvereins.
◼ Sa 27. August 18-20 Uhr
Kinder-Vernissage
(5-13 Jahre). Besammlung 18 Uhr im Atelier, UG
◼ Do 8. September 18:30 Uhr
Rundgang und Gespräch zur Thematik
«Kopf und Herz» in Ballmers Leben und
Werk Mit Thomas Schmutz, stv. Direktor und Kurator, Ulrich Kaiser, wiss. Autor
und Lehrer an der Rudolf Steiner Schule
Hamburg, und Carolin Lange, Provenienzforscherin, Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern. Anschliessend
Apéro. Eintritt + Fr 12.◼ Sa 10. September 11:00-12:30 Uhr
Rendez-vous
Dialogische Führung mit Ulrich Kaiser, wiss.
Autor und Lehrer an der Rudolf Steiner Schule Hamburg, und Christin Bugarski, Leitung
Kunstvermittlung. Eintritt + Fr 10.-
Duo Fischbach: Endspurt
◼Aa2 Sa, 3. Sept. 17.00 - 19.30 mit Pause
Zweigabend mit Johannes Greiner
«Europa, Versuch einer Lebensgeschichte von Athen bis Maastricht»
Baden
◼Le1 Sa 03.09.16 14:00-17:30
Anthroposophische Gesellschaft
1
J.G. Fichte-Zweig Baden
Auskunft: Max Bänziger, 056 222 26 64
Ort: Singsaal Schulhaus Tannegg Baden
Umkehrmotive in irdischen und in nachtodlichen Verhältnissen
◼Rü1 Sonntag, 4. September 2016, 15:30 h
◼Aa2 Mi, 7. Sept. 20.00
Flüchtlingsproblematik unter dem Gesichtspunkt der Reinkarnation «Fragen
an die Gegenwart»
Was haben wir mit den Flüchtlingen zu
tun? Vortrag von Johannes Greiner
◼ Fr. 30.09 20:00
Die Seele - Brücke zwischen Leib und
Geist «Wege zur Anthroposophie»
für Menschen mit und ohne Vorkenntnisse.
Vortrag von Johannes Greiner
«Geburts- und Todesgeschehen in der
Natur, bei Bienen und Mensch
◼Aa1 Do 8. September 18:30 Uhr
Rundgang und Gespräch zur Thematik
«Kopf und Herz» in Ballmers Leben
◼Be1 Fr/Sa 9./10.9.
Das Geheimnis der «Zeit»
◼Rü1 Samstag, 10. Sep. 2016, 13:30-20:00 h
Im Labyrinth - Basale Stimulation als
Orientierung erleben
◼Aa1 Sa 10. September 11:00-12:30 Uhr
Rendez-vous
Lenzburg
1
Gemeinde im Aargau. Haus «gleis 1» (am
Bahnhof), Niederlenzer Kirchweg 1.
T 062 891 22 13
Die Menschenweihehandlung wird gefeiert: So
9:30, Do 9:00, Michaeli 29.9., 30.9., 1.10. (Donnerstag, Freitag, Samstag) 9:30
Die Sonntagshandlung für die Kinder 11:00
21.08., 4.9., 18.9., 2.10.,
◼ Fr. 26.08.16. 19:00 - So 28.08.16 12:00
«Schaue über Deine Grenzen hinaus,
so dass Du weiter wachsen kannst»
Gemeinsame Tagung mit der Gemeinde in
Luzern
Freitag bis Sonntag (siehe www.aargau.
christengemeinschaft.ch)
◼ Sa 03.09.16 14:00-17:30
Umkehrmotive in irdischen und in nachtodlichen Verhältnissen Regionaltreffen
Aargau Mittelland der Arbeitsgemeinschaft Sterbekultur
◼ Do 22.09. 19:30
Im Ringen um eine neue Weltordnung
Vortrag von Tobias Eckinger, Basel
«Anthroposophie und die brennenden
sozialen Probleme»
◼Le1 Do 22.09. 19:30
Im Ringen um eine neue Weltordnung
◼Be1 Fr 23.9., 19.30 Uhr
Ignaz Paul Vital Troxler
◼Be1 Fr 23.09. 20.00h Kongress-Saal
Herzensbildung
◼Be1 Sa 24.09. 9:00-12:30h Kongress-Saal
Wie wertschätzende Kommunikation
mit Kindern gelingt
◼So1 Sa 24.9. 16.00-20.00 Uhr, im Hirschen
11. Kosmologie-Seminar
◼Be1 So 25.9., 16.30 Uhr
Öffentliche Michaelifeier
◼Bi1 29.8./5.,12.,19. u. 26.09.2016, 20.00 Uhr
Zweigabende im Zweiglokal
◼So1 Dienstag, 27.9.2016, 20.00 Uhr, Hirschen
In der Geistesgegenwart Michaels leben.
◼Bi1 31.08./07.,14.,21. und 28.09., 20.00 h
Studiengruppe «am Mittwoch»
◼Aa2 Mi, 28. Sept. 20:00
Vortrag zu Michaeli
◼Br1 Do 29. September 19:30 Uhr
Was sagt uns der Zeitgeist? Ängste –
Veränderungen – Visionen
◼Be3 Di 11.10./25.10., 8.11.(3x) 19:00-21:00
Einführungskurs Herzöffnen
Galeriekonzert
◼ Fr. 16.09 20:00
Die Christengemeinschaft
◼Aa2 Mi, 21. Sept. 20.00
◼Aa2 Mi, 14. Sept. 20.00
«Anthroposophie als (Geistes-)Gegenwart»
◼Ru1 16.9.16, 19.30 Uhr
Furioso Romantica
◼Ru2 Freitag, 16. September um 19.30 Uhr
Furioso Romantica
◼Ba1 Fr. 16.09 20:00
Flüchtlingsproblematik unter dem Gesichtspunkt der Reinkarnation
◼Ba1 Fr. 30.09 20:00
Die Seele - Brücke zwischen Leib und
Geist
◼Bi1 17.09.2016, 17.15
Freie Hochschule für Geisteswissenschaft
◼Rü1 Samstag, 17. Sep. 2016, 09:00-17:00 h
Kurs: Das Wesen der Bäume
◼Rü1 Samstag, 17. September 2016, 20:30 h
Sorriso Clandestino - working song &
maverick ballads
◼La1 Sa 17. Sept. 16:00-17:30
Arbeit an Rudolf Steiners «Die Schwelle
der Geistigen Welt»
AGORÁ Nr. 9 September 2016
B U C H T I P U N D V O RT R A G
In unserer modernen Gesellschaft,
in der immer mehr
relativiert, nivelliert und infrage
gestellt wird, fällt
es oft schwer, Kindern einen Leitfaden für ihr Leben
zu vermitteln. Kindern brauchen grundlegende Werte und
Orientierungspunkte, die ihr Selbstvertrauen stärken und es ihnen ermöglichen, gesunde Beziehungen zu den Mitmenschen und zur Umwelt aufzubauen.
Kinder orientieren sich am Handeln und
an der Haltung der Erwachsenen, die
eine unangefochtene Vorbildfunktion
haben. Christiane Kutik gibt eine Fülle
von Anregungen, wie man die Werte
im Erziehungsalltag, ohne Zwang, aber
authentisch und aufrichtig anlegt und
umsetzt.
Christiane Kutik: Herzensbildung.
Von der Kraft der Werte im Alltag mit
Kindern. Verlag Freies Geistesleben,
2. Auflage 2016, 158 S. gebunden.
CHF 26.90/EUR 18,90
Christiane Kutik ist Coach für Erziehungsfragen, Trainerin, Buchautorin und
hält Vorträge und Seminare.
Am 23. und 24. September können Sie
Christane Kutik im Kongress-Saal in
Beatenberg BE erleben und Fragen stellen, s. Agenda Region Bern (S. 12)
13
AGENDA
li n e
a u c h o n e n d a .c h
gor a-a g
w w w. a
Basel
Anthroposophische Gesellschaft
1
Montag:
jeweils 20.15 - 21.30 Uhr
- Studiengang Anthroposophie
durch Marcus Schneider, T 079 255 44 75
Spezielle Themen:
5. September 2016, 20.15 Uhr
Karma von Krankheiten
Zwei künstlerische Kurse:
Dante Aligheris Göttliche Komödie und Michelangelo als Dichter
- Sprachgestaltung I : 16.45 - 17.45
- Sprachgestaltung II: 18.00 - 19.00 Uhr
durch Silke Kollewijn, T 079 813 33 19
Richtpreis CHF 20.00 pro Kursstunde
Kursbeginn: 29. August 2016
Einstieg jederzeit möglich
Dienstag:
jeweils 18.00 - 19.30 Uhr, ausser Schulferien
«Kunst im Gespräch» Kunstgeschichtliche und ästhetische Betrachtungen zu Fragen der Bildenden Kunst
CHF 25.00 pro Einzel-Abend oder CHF 60.00
pro Monat
durch Jasminka Bogdanovic, T 061 311 92 02
Mittwoch:
jeweils 18.45 - 19.30 Uhr
- Eurythmie
durch Sandra Schneider, T 079 721 78 63
Eintritt jederzeit möglich; freiwilliger Beitrag
Donnerstag:
jeweils 19.30 - 21.00 Uhr
- Theosophie, Kapitel V
«Die Schwelle der geistigen Welt» - Aphoristische Ausführungen, GA 17
Texte werden zur Verfügung gestellt
Teilnahme für jedermann jederzeit möglich
Richtpreis: CHF 20.00 pro Abend
Leitung: Thomas Meyer
Kursbeginn: 8. September 2016 - Kursende: 15.
Dezember 2016
Auskunft: [email protected] / T 079 781 78 79
Freitag:
jeweils 20.00 - 21.15 Uhr
«Von Jesus zu Christus»
Ausführliche Behandlung dieses Vortragszyklus
Rudolf Steiners von elf Vorträgen (GA 131)
durch Otfried Doerfler, T 061 701 47 16
Der Kurs beginnt am 19. August 2016 und dauert bis Ende Juni 2017
Neue Teilnehmer und Teilnehmerinnen sind jederzeit herzliche willkommen
◼ Mittwoch, 7. September 2016, 20.00 Uhr
Siegel, Säulen, Fenster - Die Entwicklung der Goetheanum-Formen
Esther Gerster
Zweigvortrag
Grundlagen einer platonischen Psychologie Thomas G. Meier
Zweigvortrag
◼ Mittwoch, 21. September 2016, 20.00 Uhr
Impulse Toter in die Welt
Marcus Schneider
Zweigvortrag
◼ Mittwoch, 28. September 2016, 20.00 Uhr
Michaelifeier: Im Zeichen Michaels
Ansprache: Marcus Schneider
Rezitation: Dirk Heinrich
Musik: Classic Horn Trio, Silvan Purtscher
SEPTEMBER
REGION BASEL
Die Christengemeinschaft
Paracelsus-Zweig
SCALA BASEL, Freie Strasse 89
Information: Telefon 061 270 90 46
◼ Mittwoch, 14. Sepember 2016, 20.00 Uhr
Anthroposophie in der Schweiz
2
Lange Gasse 11
Gemeindebüro Tel. 061 271 83 63
www.christengemeinschaft.ch
Die Menschenweihehandlung findet statt:
So, 09:30 / Mo, 07:30 / Di, 08:30 / Mi, 06:30
/ Do, 09:30 / Fr, 08:30 / Sa, 09:30, am Sa, 4.6.
in englisch.
Die Sonntagshandlung für die Kinder ist am 25.9.
um 8:30, sonst um 11:15.
◼ Do, 01.09. 20:00
Im Ringen um eine neue Weltordnung?
Vortrag von Tobias Eckinger zum Thema
«Chancen und Risiken aktueller Geschehnisse»
◼ Do, 08.09. 20:00
Die Geschichte der USA
Patrick Danhieux, Historiker, gibt einen
Überblick über die geschichtliche Entwicklung der USA
◼ So, 11.09. 17:00
Gut gebrüllt, Shakespeare!
Das Sophienensemble gibt «ein Porträt zum
400. Todesjahr», Sprache: Andrea Klapproth, Eurythmie: Sharon Karnieli
◼ So, 18.09. 11:00
Gipfel-(i)-Treffen
«Basel zwischen Vergangenheit und Zukunft», mit Dr. Daniel Schneller, Leiter der
kantonalen Denkmalpflege Basel
◼ Mi, 21.9. 15:00 - 17:00
Begegnungsnachmittag
Lesung einer Geschicht über die «Liebe»,
Eduard Willareth
◼ Do, 22.09. 20:00
Aus der Geschichte des Christentums
in Basel Praixis und Lehre im 17. und. 18.
Jahrhundert, Dorothee Jacobi
◼ Do, 29.09. 20:00
Bejahen der Gegenwart - ein manichäischer Übungsweg Christiane Gruwez beschäftigt sich mit dem manichäischen Impuls «wie können wir an der Umwandlung
der Erde mitarbeiten?»
Herzöffnen3
Ort: In den Ziegelhöfen, 4054 Basel
Info/Anmeldung: www.herzöffnen.ch,
031 889 02 60, [email protected]
◼ ab Sa 24. Sep. (alle 2 Monate) 09:30-13:00
Herzöffnen: Geführte Gruppe
Seelische Verletzungen weg schieben, kostet Kraft und erschöpft. Sich von negativen
Gefühlen steuern lassen, macht unglücklich.
In der Gruppe werden Sie angeleitet Ihr belastendes Gefühl mit offenem Herzen wahr
zu nehmen. So kann es sich transformieren
und erlösen.
Die regelmässige Arbeit in der Gruppe hilft
Ihnen bei der Umsetzung im Alltag.
Die genauen Daten werden mit den Teilnehmenden festgelegt.
Leitung: Jolanda Roggero
Kosten 75.-- pro Morgen
Humanus Zweig Basel
4
Humanus Zweig Basel der Anthroposophischen Vereinigung in der Schweiz
Gemeinsame Arbeit: Rudolf Steiner: Metamorphosen des Seelenlebens, TB 603
jeweils Montag 19.00 Uhr im Studienort Rappoltshof
Paul Schatz Laboratorium
◼ So. 02.10.16, 17 Uhr
Gastspiel Michaeli Festgestaltung 2016
5
Paul Schatz Stiftung, Archiv & Laboratorium,
Jurastrasse 50, 4056 Basel
www.paul-schatz.ch
Veranstaltungsreihe Herbst/Winter 2016:
«INNEN & AUSSEN» – 87 Jahre Umstülpung am
29. November!
Mehr Infos zu den Veranstaltungen:
www.paul-schatz.ch.
Anmeldungen bis spätestens 2 Wochen vor
Veranstaltung:
Modellierkurse: [email protected]
Alle anderen: [email protected]
◼ Fr 26. Aug. 18:00-21:00 Jurastrasse 50
Die Verwandlung der platonischen Körper Modellierkurs mit Haiggi Baumgartner.
Fr 50.- inkl. Material
◼ Mi 31. Aug. 18:00-22:30 Jurastrasse 50, Hof
Neue Horizonte ’16 – Hoffest mit Schifferklavier und rhythmisierten Getränken
an der neuen UmstülBAR
in Kooperation mit: Begegnung im Grünen - Gundeli. Bei Einbruch der Dunkelheit
Präsentation von: Wendelicht, Oloidlampe
und Lichtinstallation AUGEINAUGE
Akkordeon: Oliver Räumelt / Weimar.
Eintritt frei
◼ Fr 2. Sept. 19:30
Der rhythmisch-dynamisch bewegte
Raum Von August Möbius zu Werner Boy
und Paul Schatz. Vortrag von Marc Schepens, Architekt, Künstler, Lehrer aus Antwerpen. Fr 25.◼ Sa 3. Sept. 9:00-17:00
Der rhythmisch-dynamisch bewegte
Raum – Seminar Von August Möbius zu
Werner Boy und Paul Schatz. Seminar mit
Marc Schepens, Architekt, Künstler, Lehrer
aus Antwerpen. (S. auch AGORA 9, S. 19).
Fr 155.- inklusive Vortrag am Vortag
◼ Fr 16. u. Sa 17. Sept.
Seminar Technik und Geisteswissenschaft interne Arbeitsgruppe / Teilnahme
auf Einladung
1
Ausbildung und Bühnenensemble
Apfelseestrasse 9a, T 061 701 84 66,
[email protected], www.eurythmeum.ch
EVS – Eurythmie Verband Schweiz
2
Ort: Eurythmeum CH, Apfelseestr. 9a,
4147 Aesch
Anmeldung bis 3.9. an rachel.maeder@hispeed.
ch, Tel +41 (0)31 921 31 55
◼ Sa 10. Sept. 10:00 bis So 11. Sept. 12:30
Arbeit an der Michael-Imagination
(Kurs Nr 43) Mit Carina Schmid, Dornach.
Die letzte Form, die Rudolf Steiner für die
Eurythmie gegeben hat 1925.
An diese Dreiheit wollen wir uns im Kurs
herantasten:
- Sinn–Sprache der Form...
- Seelischer Ausdruck sich offenbarend in
der Farbgebung der Gewänder ...
- Die Kraft des Wortes selber durch das
Wort...
Arlesheim
Klinik Arlesheim
1
Pfeffingerweg 1, [email protected]
Tel 061 705 71 11, www.klinik-arlesheim.ch
Kunst und …, Malen, plastisches Gestalten:
Di 15:45–17:15 mit Juliane Staguhn,
Mi 16:00–17:30 mit Andrea Ritter im Pfeffingerhof, Erdgeschoss.
Anmeldung: T 061 705 72 70.
Do 20:00–21:00 im Saal Therapiehaus:
Anthroposophische Studienarbeit. Interessierte
sind jederzeit herzlich willkommen.
◼ Sa. 03.09.16, 10 bis 11.30 Uhr
Öffentliche Führung
Schwerpunkt Krebs. Treffpunkt: vor dem
Haus Lukas Brachmattstr. 19
◼ Sa. 03.09.16 ab 16:00 im Therapiehaus
Ausstellung «Licht und Schatten»
Fotografien von Werner Bischof
Vernissage: 03.09.16 um 16 Uhr
03.09.16 bis 13.11.16 täglich geöffnet 8 bis
20 Uhr (So 9 bis 20 Uhr)
◼ Sa. 10.09.16, 10 bis 11.30 Uhr
Allgemeine Klinikführung
Treffpunkt: Foyer im Haus Wegman
Pfeffingerweg 1
◼ So. 11.09.16, 19.30 Uhr, Therapiehaus
Soirée Romantique
Öffnungszeiten des Sekretariates:
Mo. 14-18, Di., Mi. + Do. 9-13 Uhr.
Myriam Hidber Dickinson und Stefan Cassar
geben ein bezauberndes Soirée Romantique
mit Klavier und Flöte.
◼ So. 04.09.16, 18 Uhr
◼ So. 18.09.16, 19.30 Uhr im Therapiehaus
zur feierlichen Eröffnung des neuen Ausbildungsjahres am Eurythmeum CH
Thomas Weber spielt Werke von Scarlatti
und Schumann.
◼ Mi. 07.09.16, 19.30 Uhr
◼ Sa. 29.09.16
Eurythmie-Aufführung
Gastspiel Eurythmie-Aufführung: «Geburt» mit Werken von Christian Breme,
Jeghische Tscharenz, Komitas, Christian
Morgenstern, J.S. Bach, armenischer Folksund Kirchengesang, Gesang: Sona Yengi-
14
mit Eurythmie, Sprache, Musik mit frei
schaffenden Künstlern. Verantwortlich:
Gerti Staffend und Angela Locher
Öffentliche Führung
Aesch
Eurythmeum CH
baryan, Klavier: Araks Sargsyan, Sprache:
Arik Khatchaturyan, Eurythmie: Hasmik
Dolmasyan, Lilit Erdösi Organesyan – Armenien – Schweiz
AGORÁ Nr. 9 September 2016
Klavierkonzert
Veranstaltung zu Michaeli
Weitere Informationen auf
www.klinik-arlesheim.ch
AGENDA
Anthroposophie in der Schweiz
SEPTEMBER
REGION BASEL
Dornach
Forum für Geisteswissenschaft
KURSANGEBOT BASEL U. AESCH
1
Kurslokal: Freie Vereinigung für
Anthroposophie, Blumenweg 3.
Eurythmie-Kurse
Je Mo 19:00 & 20:00 Ort: Aesch
Je Di 10:30 & Di 18:30 Ort: Scala Basel
Je Mi 18:00 Rudolf-Steiner-Schule Basel
IN LENZBURG UND DORNACH
◼ So, 4. Sept. 14:00-18:30
Biografie-Werkstatt Stefanie Schär
VI. Mittelalter: Die Stunde des Studiosus - 21. Scholastik Lehrjahre Europas. –
Kaiser – Papst – Universität. Dozent: Prof.
K. Swassjan, Basel
◼ So, 18. Sept. 14:00-18:30
VI. Mittelalter: Die Stunde des Studiosus - 22. Das Wendejahr 1250 (Friedrich
www.biografie-werkstatt.ch
M 076 472 94 80, [email protected]
Ich suche nicht – Ich finde …
Neuer ­Zugang zur eigenen Biografie …
Laufend Einzelgespräche, Standort­
bestimmung, Kurse, Fortbildungen
Medizinische Sektion - Goetheanum
Dornach - Goetheanum
www.medsektion-goetheanum org/veranstaltungen
Rüttiweg 45, 4143 Dornach
www.goetheanum-buehne.ch
Vorverkauf & Reservation: T 061 706 44 44, F
061 706 44 46, [email protected]
Bider&Tanner, Ihr Kulturhaus mit Musik Wyler,
Aeschenvorstadt 2, 4010 Basel, T 061 206 99 96,
[email protected]
◼ Fr 2.9. 20:00; Sa 3.9. 20:00; So 4.9. 16:00
Peer Gynt von Henrik Ibsen
Eine Produktion der ”Jungen Bühne” in Kooperation mit der Goetheanum-Bühne. Regie und Textfassung: Andrea Pfaehler
◼ Fr 9.9. 20:00; Sa 10.9. 20:00; So 11.9.16:00
Peer Gynt von Henrik Ibsen
Eine Produktion der ”Jungen Bühne” in Kooperation mit der Goetheanum-Bühne. Regie und Textfassung: Andrea Pfaehler
◼ So 11.9. 16:30
«Eine weisse Zypresse ist der Morgen»
Poetische Soirée V, Dichtungen von Thanassis Lambrou. Zweisprachige Lesung aus
dem Gedichtband „Labyrinth“, griechischdeutsch, mit Thanassis Lambrou und Reinhart Moritzen.
◼ Do 15.9. 20:00
Klavierabend mit Hristo Kazakov
Ludwig van Beethoven: Klaviersonate Nr. 31
As-Dur op. 110 und Nr. 32 c-Moll op. 111.
Mit einer Einführung von Georg Glöckler
Ihr sollt fröhlich sein in Christus Werke
zur Reformation für Mädchenchor und Saxophonquartett, Johann Sebastian Bach:
Tilge, Höchster, meine Sünden; Rainer
Lischka: Luthersprüche (UA); Fabian Müller: Saxophonquartett; Raschèr Saxophon
Quartett; Grace Newcombe, Klavier; Mädchenkantorei Basel; Marina Niedel, musikalische Leitung
Die Verwandlung der platonischen Körper
2
◼ 11.-14. September
Ausbildung für Ausbilder
Teach the Teacher Tagung der Medizinischen Sektion am Goetheanum
Modul III: Die Wärme als Herz der medizinischen Ausbildung
Anmeldung: Goetheanum Empfang
+41 61 706 4444
[email protected]
◼ 15. September
Der Ätherleib als Quelle der Entwicklungskräfte Jahreskonferenz der Medizinischen Sektion am Goetheanum
«Heilungsprozesse durch Substanzverwandlung im Schicksal in der Selbsterziehung»
Information unter:
www.goetheanum.org/MedizinischeJahreskonferenz.8159.0.html
Anmeldung erbeten bis 1.9.
Goetheanum Empfang
+41 61 706 4444
[email protected]
• wöchentlich aktualisiert
• regional und nach Datum
sortiert
• manche schon Monate
im Voraus publiziert
www.agora-agenda.ch
VI. Mittelalter: Die Stunde des Studiosus - 22. Das Wendejahr 1250
◼Ba1 Mittwoch, 21. September 2016, 20.00 Uhr
Impulse Toter in die Welt
◼Ba2 Do, 22.09. 20:00
◼Do1 Fr 2.9. 20:00; Sa 3.9. 20:00; So 4.9. 16:00
◼Ba3 ab Sa 24. Sep. (alle 2 Mte) 09:30-13:00
Der rhythmisch-dynamisch bewegte
Raum
Der rhythmisch-dynamisch bewegte
Raum – Seminar
◼Ar1 Sa. 03.09.16, 10 bis 11.30 Uhr
Öffentliche Führung
◼Ar1 Sa. 03.09.16 ab 16:00 im Therapiehaus
◼Ae1 So. 04.09.16, 18 Uhr
Eurythmie-Aufführung
◼Do1 So, 4. Sept. 14:00-18:30
Begegnungsnachmittag
Aus der Geschichte des Christentums in
Basel
Herzöffnen: Geführte Gruppe
◼Do1 Sa 24.9. 18:45
Klavierabend mit Hristo Kazakov
◼Do1 So 25.9. 16:30
Ihr sollt fröhlich sein in Christus
◼Ba1 Mittwoch, 28. September 2016, 20.00 Uhr
Michaelifeier: Im Zeichen Michaels
◼Ba2 Do, 29.09. 20:00
Bejahen der Gegenwart - ein manichäischer Übungsweg
VI. Mittelalter: Die Stunde des Studiosus - 21. Scholastik
◼Ar1 Sa. 29.09.16
◼Do2 4.-10. September
◼Ae1 So. 02.10.16, 17 Uhr
Augenheileurythmie-Kurs
Veranstaltung zu Michaeli
Gastspiel Michaeli Festgestaltung 2016
◼Ba1 Mittwoch, 7. September 2016, 20.00 Uhr
Siegel, Säulen, Fenster - Die Entwicklung der Goetheanum-Formen
◼Ae1 Mi. 07.09.16, 19.30 Uhr
AM GOETHEANUM
Gastspiel Eurythmie-Aufführung: «Geburt»
◼Ba2 Do, 08.09. 20:00
Die Geschichte der USA
◼Do1 Fr 9.9. 20:00; Sa 10.9. 20:00; So
11.9.16:00
Peer Gynt von Henrik Ibsen
◼Ar1 Sa. 10.09.16, 10 bis 11.30 Uhr
Öffentliche Führung
◼Ba2 So, 11.09. 17:00
Gut gebrüllt, Shakespeare!
◼Ae2 Sa 10. Sept. 10:00 bis So 11. Sept. 12:30
Arbeit an der Michael-Imagination
(Kurs Nr 43)
◼Ar1 So. 11.09.16, 19.30 Uhr, Therapiehaus
Soirée Romantique
◼Do1 So 11.9. 16:30
«Eine weisse Zypresse ist der Morgen»
Ausbildung für Ausbilder
Teach the Teacher
Sie finden alle in der AGENDA
publizierten Veranstaltungen
auch online:
◼Do1 So, 18. Sept. 14:00-18:30
◼Ba5 Fr 2. Sept. 19:30
◼Do2 11.-14. September
AGENDA ONLINE
Klavierkonzert
◼Ba2 Mi, 21.9. 15:00 - 17:00
Ausstellung «Licht und Schatten»
Menschenkundliche Einführung, Anatomie/Embryologie
Auskunft/Anmeldung: Margret Thiersch
Tel. +41 61 702 0859
[email protected]
◼Ar1 So. 18.09.16, 19.30 Uhr im Therapiehaus
Neue Horizonte ’16 – Hoffest mit Schifferklavier
◼Ba5 Sa 3. Sept. 9:00-17:00
Augenheileurythmie-Kurs
Klavierabend mit Hristo Kazakov
◼ So 25.9. 16:30
◼Ba5 Fr 26. Aug. 18:00-21:00 Jurastrasse 50
Peer Gynt von Henrik Ibsen
◼ 4.-10. September
◼ Sa 24.9. 18:45
Thementag zu Ignaz Paul Vital Troxler, Ludwig van Beethoven: Klaviersonaten Nr. 27 eMoll op. 90 und Nr. 32 c-Moll op. 111
Im Ringen um eine neue Weltordnung?
◼Ba5 Mi 31. Aug. 18:00-22:30 Jurastrasse 50
II. Hohenstaufen). Dozent: Prof. K. Swassjan, Basel
Goetheanum-Bühne1
◼Ba2 Do, 01.09. 20:00
Monica Nelson, T 061 701 59 92
Der Kurs «Kulturgeschichte des Abendlandes»
läuft von 2015-2017. Besuch einzelner Veranstaltungen möglich. Info/Anmeldung s.
www.geisteswissenschaft.net
NACH DATUM
◼Ba1 Mittwoch, 14. Sepember 2016, 20.00 Uhr
Grundlagen einer platonischen Psychologie
◼Do1 Do 15.9. 20:00
Klavierabend mit Hristo Kazakov
◼Do2 15. September
Der Ätherleib als Quelle der Entwicklungskräfte
◼Ba5 Fr 16. u. Sa 17. Sept.
Seminar Technik und Geisteswissenschaft
◼Ba2 So, 18.09. 11:00
Gipfel-(i)-Treffen
AGORÁ Nr. 9 September 2016
Das 150. Todesjahr ist Anlass, das
Leben und Werk von Ignaz Paul Vital
Troxler (17.8.1780 bis 6.3.1866) aus
verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und auf seine Aktualität hin zu
befragen. Der Thementag wird Beiträge
zur Biografie, Anthropologie, Philosophie, den Impulsen, die Troxler für die
Gestaltung der Schweizer Verfassung
gab, und seine Anregungen für die Pädagogik vermitteln.
Programm Thementag Troxler:
Harald Schwaetzer: Schellings Schüler
Prof. Brigitte Hilmer: Suche nach dem
ganzen Menschen
Florian Osswald: die Pädagogik
Ueli Hurter: politisches Wirken und die
Konstitution der Schweiz
Stephan Frei: Begegnung mit Schelling,
Fichte und Hegel
Prof. Peter Heusser: Die Entwicklung
der Anthroposophie bei Troxler.
Musikalische Umrahmung: Hristo Kazakov spielt Beethoven
Samstag 24. September 10:00-19:30
Anmeldung: +41 (0)61 706 44 46
[email protected]
Sektion für Schöne Wissenschaften
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AGENDA
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gor a-a g
w w w. a
1
Michael-Zweig, Lavaterstrasse 97
044 202 35 53
[email protected]
Rudolf Steiner lesen, Arbeit an den
Grundschriften der Anthroposophie;
Auskunft Barbara Egli, 0049 7551 949 99 78.
Künstlerische Kurse:
Montag 18.00-19.00 Sprachgestaltung;
Monika Lüthi, 078 778 95 07.
Dienstag 17.30-18.30 & 18.45-19.45
Eurythmie; Maximilian Forster, 044 281 30 02.
Samstag 10.00-13.00 Malen; Caroline Chanter,
061 702 14 23.
◼ Montag, 05.09.2016, 19.30h
Weltverwandlung und Selbsterkenntnis
im Angesicht des Bösen Gesprächsarbeit
zum Jahresthema des Goetheanums mit
dem Zweigvorstand.
Textgrundlage: Vorträge vom 25. und 26.
Oktober 1918 (GA 185)
Leitung: Zweigvorstand
◼ Montag, 12.09.2016, 19.30h
Das Standhalten vor dem Menschheitsrepräsentanten Vortrag von Johannes
Greiner, Aesch / BL
◼ Freitag, 16.09.2016, 14.30h
Zweignachmittag
Das Johannes-Evangelium im Verhältnis zu
den drei anderen Evangelien, besonders zum
Lukas-Evangelium
Gemeinschaftsarbeit an GA 112
◼ Samstag, 17.06.2016, 09.00h
Arbeit an Fragen und Grundlagen zeitgemässer Sozialgestaltung Leitung: Udo
Hermannstorfer, Dornach
Kontaktadresse: Robert Zuegg, 044 715
23 87
◼ Samstag, 17.06.2016, 09.30h
Die Michael-Briefe
Seminar mit Lieven Moerman, Adliswil
◼ Montag, 19.09.2016, 19.30h
Weltverwandlung und Selbsterkenntnis
im Angesicht des Bösen Gesprächsarbeit
zum Jahresthema des Goetheanums mit
dem Zweigvorstand.
Textgrundlage: Vorträge vom 25. und 26.
Oktober 1918 (GA 185)
Leitung: Zweigvorstand
◼ Montag, 26.09.2016, 19.30h
Weltverwandlung und Selbsterkenntnis
im Angesicht des Bösen Gesprächsarbeit
zum Jahresthema des Goetheanums mit
dem Zweigvorstand.
Textgrundlage: Vorträge vom 25. und 26.
Oktober 1918 (GA 185)
Leitung: Zweigvorstand
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 9:00 bis 18:30, Sa bis 16:00.
Anmeldung für Veranstaltungen erwünscht.
◼ Fr 21.10., 4./18.11. (3x) Zeit:19:00-21:00
◼ Mi 21. Sept. 19:30
Das Kind als Sinnes-Organ,
Vortrag von Prof. Peter Selg zum anthroposophischen Verständnis der Nachahmungsprozesse. Auch mit Blick auf die
neuere Hirnforschung geht der Autor den
Hinweisen Rudolf Steiners zum Thema
nach: Die Bedeutung des Nerven-SinnesOrganismus und der Kopforganisation in
der Entwicklung des Menschen während
der ersten Kindheit; das kindliche Gehirn,
dessen postnatale Ausbildung von der
Qualität der Umwelterfahrung abhängig
ist; die prägende Bedeutung der Nachahmung. Dr. Selg bringt wichtige Erkenntnisse zur Sprache.
Die Christengemeinschaft
3
Untere Zäune 19, T 044 251 15 85
Die Menschenweihehandlung wird gefeiert:
So/Do/Sa je 9:30, Di 8:00, Mi 6:30, Fr 8:30;
Die Sonntagshandlung für die Kinder:10:45;
Betrachtungen zum Johannesevangelium,
jeweils am Samstag nach der
Menschenweihehandlung, U. Ortín;
Erkenntnistheorie mit C. Ortin:
Di 18:30 am 13./27. Sept.;
Die Apokalypse...:
Do, 19:15 am 22. Sept., U. Ortín, C. Ortín
◼ Sa 24. - So 25. Sept. 14:00-18:30
Veranstaltungen Rudolf Steiner Schule Zürich:
http://steinerschule-zuerich.ch/agenda/veranstaltungen/
oder Anfragen im Schulsekretariat
7
◼ Freitag 09.September 2016 19.30 Uhr
zendanner
◼ 15.09. 19.15
Im Ringen um eine neue Weltenordnung? Chancen und Risiken aktueller Geschehnisse
Vortrag von Tobias Eckinger,
Priester in Basel
Goethes Märchen - ein Brückenschlag
Vier Vorträge von Lieven Moerman
weitere Daten: 7. Okt./ 11.Nov./ 9.Dez.
jeweils 19.30 Uhr
◼ Samstag 10. September 2016 10.00-11.30 Uhr
Rudolf Steiner verstehen
Anthroposophie im Gespräch
Seminare mit Lieven Moerman
Einmal monatlich, jeweils an einem Samstagmorgen von 10.00 bis 11.30 Uhr
weitere Daten: 12.11. und 10.12.
◼ 25.09. 17.00
Grenzspuren - Mittenlicht
◼ Freitag.16. September 2016 19.30 Uhr
Aufführung mit
Barbara Hellermann, Sprache und
Klaus Herbig, Musik
Freier Pädagogischer Arbeitskreis
Sprache aus anthroposophischer Perspektive Drei Vorträge von Lieven Moer4
PF 801, 6301 Zug, 041 710 09 49
[email protected], www.arbeitskreis.ch
◼ Sa 10.9.
Auf die Stärken der Kinder bauen - Besuch in der LernStattschule Leitung: Petra Maarsen, Corinne Keller, Res Koeninger
◼ Sa 17.9.
von Lieven Moerman, Adliswil
◼ Donnerstag, 01., 15. + 29.09.2016, 20.00h
◼ Sa 24.9.
Hombrechtikon
Alters- und Pflegeheim Sonnengarten 1
Etzelstrasse 6, T 055 254 40 70
www.sonnengarten.ch
◼ Sa. 03.09.16, 14.00
Rundgang durch den Sonnengarten
6
Vereinigung zur Förderung von
Sprachkunst und Gestik
Blaufahnenstrasse 12, 8001 Zürich
Auskunft 044 840 47 49
Gotland - zauberhafte Insel
in der Ostsee Vortrag von Walther Gie-
Michael Tagung: Rudolf Steiners Gottesbegriff Mit Prof. K. Swassjan, Basel
Plattenstrasse 37
Sekretariat Telefon 043 268 20 40
Sprachkunst und Gestik
◼ 01.09. 19.15
1
Hanflandstrasse 85
R.+B. Gloor, Tel 044 391 72 17
Seelische Verletzungen weg schieben, kostet Kraft und erschöpft.
Sich von negativen Gefühlen steuern lassen,
führt zu unangemessenem Verhalten.
Gelingt es, unsere innere Not mit offenem
Herzen wahr zu nehmen, kann sie sich transformieren und erlösen.
Integrative Herzensarbeit hilft uns, diesen
Weg zu gehen.
Leitung: Jolanda Roggero
Kosten 240.-Ort: Zürich. Details bitte erfragen. Info/Anmeldung: www.herzöffnen.ch
[email protected]
Rudolf Steiner Schule Zürich
Zollikerberg
Seminar mit Karen Swassjan
Einführungskurs Herzöffnen
bensraum.
Leitung: Maria Luisa Nüesch, Jeannette
Berger & Margrit Maier
Basel
Auskunft: Bruno Gloor, 044 391 72 17
Herzöffnen5
Info/Anmeldung: www.herzöffnen.ch
[email protected], Tel 031 889 02 60,
Herrengasse 30, 3011 Bern
Begleitungskunst in Eltern-Kind-Gruppen Besuch beim Verein Spielraum-Le-
Mitteleuropa zwischen Ost und West,
GA 174a Seminar mit Karen Swassjan,
16
2
St.Peterhofstatt 10, bei der Kirche St.Peter
T 044 211 27 05 I www.buch-beer.ch I
[email protected]
◼ Dienstag, 06., 13., 20. + 27.09.2016, 20.00h
Christus und die Widersacher - Menschheitsrepräsentant werden Vortragsreihe
SEPTEMBER
REGION ZÜRICH
Buchhandlung Beer
Zürich
Anthroposophische Gesellschaft
Anthroposophie in der Schweiz
man
weitere Daten: 18.Nov./ 16.Dez.
jeweils 19.30 Uhr
Informationen und Präsentationen
Anmeldung erforderlich
Gemeinnütziger Verein Sonnengarten
◼ Sa. 10.09.16, 15.30
Man sieht nur mit dem Herzen gut
Eurythmie-Aufführung
Kairos Projekt-Ensemble
Leitung: Ursula Zimmermann
Kooperation mit externem Veranstalter:
Jakob Gujer-Zweig, Hombrechtikon
◼ Sa. 17.09.16, 15.30
Hommage
Konzert
Ensemble 4-Ton
Bettina Hofstetter, Philip Urner,
René Vogelbacher, Amri Alhambra
◼ Do. 29.09.16, 15.30
Michaelibetrachtung
Vortrag
Pfr. C. Ortin, Zürich
◼ Fr. 30.09.16, 19.30
Michaeli Bewusstsein
◼ Freitag 23. September 19.30 Uhr
Michaelifeier
Vortrag von Lieven Moerman
Kooperation mit externem Veranstalter:
Jakob Gujer-Zweig, Hombrechtikon
Rezitation durch Michael Blume
* Diese Veranstaltung findet an der
Lavaterstrasse 97, im Bühnensaal
des Michaelzweiges statt*.
Jakob Gujer-Zweig Hombrechtikon
Auskunft: U. Bürki, 055 246 30 93.
Lokal: AH Sonnengarten, Etzelstr. 6
Goethes Faust II, 5. Akt / 1. Teil
◼ Sonntag 25. September 11.00 Uhr, Matinée
Goethes Faust II. 5. Akt / 2. Teil
Rezitation durch Michael Blume
* Diese Veranstaltung findet an der
Lavaterstrasse 97, im Bühnensaal
des Michaelzweiges statt*.
Verstehen – Sinn finden – Kraft schöpfen
Den Geheimnissen der Jahresfeste auf der
Spur.
Leitung: Daniel Wirz
AGORÁ Nr. 9 September 2016
Anthroposophische Gesellschaft
2
Fr 19:30 Zweigabend: Gemeinschaftsarbeit «Das
Markus-Evangelium» GA 139
Daten: 26. August,, 2. 9. 16. 23. September
◼ Sa 10.09. 2016, 15.30 Uhr
Man sieht nur mit dem Herzen gut
Eurythmie-Aufführung mit dem Kairos Projekt-Ensemble
Leitung: Ursula Zimmermann
◼ Fr 30.09.2016, 19.30 Uhr
Michaels Bewusstsein
Michaelifeier mit Vortrag von Lieven Moerman, Adliswil
AGENDA
SEPTEMBER
Anthroposophie in der Schweiz
REGION ZÜRICH
◼ Freitag, 2. September 16
19 30 Uhr
Zirkus FahrAway mit «Anhängerlich»
Beim Zirkusspektakel FahrAway stehen Artistik, Musik und Clownerie in all seinen Facetten im Zentrum. Die neuste Produktion
«Anhängerlich» schafft sinnliche, witzige
und turbulente Momente. Die grossen und
kleinen Zuschauenden werden gleichsam
in das Sprudelbad der absonderlichen Zirkuswelt eintauchen.
Ein zirzensicher Genuss zwischen Sternenhimmel und Sonnenplatz der RSSZO.
Für Gross und Klein
Dauer: ca. 55 Minuten
Eintritt frei, Kollekte
◼ Sonntag, 4. September 16
17 00 Uhr
Zirkus FahrAway mit «Anhängerlich»
wie oben
◼ Montag, 3. Oktober 20.15 Uhr
Das Lernen lieben lernen - Leitlinien einer Zukunftspädagogik
Vortrag von Jon McAlice
Eintritt frei, Kollekte
Kleiner Saal der RSSZO
◼ Freitag, 7. Oktober und Samstag, 8. Oktober
Imaginative Pädagogik in der digitalen
Zeit. Seminar mit Jon McAlice In diesem
Seminar wollen wir Fragen der Selbstschulung und Ansätzen für neue Wege des Unterrichtens und Erziehens nachgehen.
Die Pädagogik von heute und morgen hat
die zentrale Aufgabe, ein Erleben zu fördern, das sich in der Realität verwurzelt
fühlt und damit dem Sog des Bildschirms als
Wirklichkeitsersatz widersteht.
Gesteigerte Aktivität im Wahrnehmen und
imaginierendes Denken stärken die IchKraft, den empfindenden Innenraum und
den lebendigen Weltbezug, auf die es immer mehr ankommt.
Beitragskosten: Fr. 90.Dauer: Freitag bis 16.00 Uhr,
Samstag bis 17.00 Uhr
Anmelden bei [email protected]
Informationen unter 044 937 47 39
◼Zü1 Dienstag, 06., 13., 20. + 27.09., 20.00h
◼ Freitag, 14. Oktober 19.30 Uhr
◼Zü4 Sa 17.9.
PEER GYNT
2. Schweizer Jugend Eurythmie Festival
2016
Man sieht nur mit dem Herzen gut
Man sieht nur mit dem Herzen gut
Das Standhalten vor dem Menschheitsrepräsentanten
◼Zü5 Fr 21.10., 4./18.11. (3x) Zeit:19:00-21:00
◼Zü1 Freitag, 16.09.2016, 14.30h
◼Ho1 Fr. 30.09.16, 19.30
◼Zü7 Freitag.16. September 2016 19.30 Uhr
◼Ho2 Fr 30.09.2016, 19.30 Uhr
Zweignachmittag
◼Zü1 Samstag, 17.06.2016, 09.00h
Arbeit an Fragen und Grundlagen zeitgemässer Sozialgestaltung
◼Zü1 Samstag, 17.06.2016, 09.30h
◼We1 Montag, 3. Oktober 20.15 Uhr
Das Lernen lieben lernen - Leitlinien einer Zukunftspädagogik
◼We1 Freitag, 7. Oktober und Samstag, 8.
Imaginative Pädagogik in der digitalen
Zeit, Seminar mit Jon McAlice
Begleitungskunst in Eltern-Kind-Gruppen
◼Ho1 Sa. 17.09.16, 15.30
◼We1 Dienstag, 4. Oktober 20.00 Uhr
U Purpu - Leben und Sterben des Vito
Schirò
◼We1 Freitag, 14. Oktober 19.30 Uhr
◼Zü1 Montag, 19.09.2016, 19.30h
Weltverwandlung und Selbsterkenntnis
im Angesicht des Bösen
PEER GYNT
2. Schweizer Jugend Eurythmie Festival
◼We1 Samstag, 15. Oktober 16.00 und 20.15
PEER GYNT
2. Schweizer Jugend Eurythmie Festival
2016
◼Zü2 Mi 21. Sept. 19:30
Das Kind als Sinnes-Organ,
Vortrag von Prof. Peter Selg
◼Zü7 Freitag 23. September 19.30 Uhr
Goethes Faust II, 5. Akt / 1. Teil
◼Zü4 Sa 24.9.
Verstehen – Sinn finden – Kraft schöpfen
BIGORAPHIE-ARBEIT IN ZÜRICH
◼Zü3 25.09. 17.00
Verena Metzger Mühlezelgstr. 20, Zürich
T 044 401 44 92, [email protected]
◼Zü7 Sonntag 25. Sept. 11.00 Uhr, Matinée
Durch Erforschen der äusseren Ereignisse
und inneren Erlebnisse in der eigenen
Biographie ergeben sich klärende, heilsame Prozesse, hilfreich bei der Zukunftsgestaltung. Einzeln oder in kl. Gruppen.
Grenzspuren - Mittenlicht
Goethes Faust II. 5. Akt / 2. Teil
Gotland - zauberhafte Insel
in der Ostsee
19 30 Uhr
Zirkus FahrAway mit “Anhängerlich“
◼Ho1 Sa. 03.09.16, 14.00
Rundgang durch den Sonnengarten
◼Ho1 Sa. 03.09.16, 14.00
Rundgang durch den Sonnengarten
17 00 Uhr
✁
JA, ich möchte die AGORA kennenlernen!
Bestellung an: [email protected] oder
online: www.agora-agenda.ch oder per Talon/Brief an:
AGORA, Weinbergstr. 2, CH-8537 Nussbaumen TG
❑ Ich wünsche ein Probeabo (4 Monate) zu Fr/EUR 25.–
❑ ein Jahresabo (11 Ausgaben) zu Fr/EUR 74.–
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Zirkus FahrAway mit “Anhängerlich“
◼Zü1 Montag, 05.09.2016, 19.30h
Goethes Märchen - ein Brückenschlag
Michaels Bewusstsein
Oktober
Die Michael-Briefe
NACH DATUM
◼Zü7 Freitag 09.September 2016 19.30 Uhr
Einführungskurs Herzöffnen
Michaeli Bewusstsein
Sprache aus anthroposophischer Perspektive
◼Zü3 01.09. 19.15
Weltverwandlung und Selbsterkenntnis
im Angesicht des Bösen
◼Ho1 Do. 29.09.16, 15.30
Im Ringen um eine neue Weltenordnung?
◼ Samstag, 15. Oktober 16.00 und 20.15 Uhr
◼We1 Sonntag, 4. September 16
Mitteleuropa zwischen Ost und West,
GA 174a
Michaelibetrachtung
◼Zü3 15.09. 19.15
Hommage
◼We1 Freitag, 2. September 16
Weltverwandlung und Selbsterkenntnis
im Angesicht des Bösen
◼Zü1 Donnerstag, 01., 15. + 29.09., 20.00h
◼Zü1 Montag, 12.09.2016, 19.30h
90 Jugendliche auf der Bühne und 50 junge
Menschen im Orchester präsentieren den
PEER GYNT in einem Gesamtkunstwerk!
Projektleitung: Sybil Hartmaier
Sinfonieorchester Tifico, Dirigent Christof
Brunner
Sprache: Katja Rettich und Patrick Exter
Beleuchtung: Julian Hoffmann
Eintritt: Fr. 30.- / Legi und Mitglieder des
Kulturplatz Wetzikon Fr. 25.- /
Jugendliche bis 16 Jahre Fr. 10.Vorverkauf: www.ticketino.ch,
www.jugendeurythmiefestival.ch
PEER GYNT
2. Schweizer Jugend Eurythmie Festival
2016, wie oben
Michael Tagung: Rudolf Steiners Gottesbegriff
Christus und die Widersacher - Menschheitsrepräsentant werden
◼Ho2 Sa 10.09. 2016, 15.30 Uhr
Geisteswissenschaft • Impulsierendes aus Kultur und Gesellschaft • Veranstaltungshinweise • Splitter
JETZT BESTELLEN! Jahresabo Mindestpreis Fr/EUR 57.– • Probeabo 4 Monate: Fr/EUR 25.– • Bestellung:
umseitig oder online: www.agora-agenda.ch • per Telefon: +41 (0)52 747 11 11
Rudolf Steiner Schule Zürcher Oberland
Usterstr. 141, 8620 Wetzikon
www.kulturplatz.ch
◼Ho1 Sa. 10.09.16, 15.30
eschehen
1
◼Zü1 Montag, 26.09.2016, 19.30h
Rudolf Steiner verstehen
Anthroposophie im Gespräch
– für das Weltg
Verein Kulturplatz Wetzikon
◼Zü7 Samstag 10. September 2016 10.00-11.30
iz, für Europa
Wetzikon ZH
Zerbröckeln des Patriarchats.
Ensemble Fiorenza: Arno Ferrera, Letizia
Fiorenza, Laura Hagemann, Maria Rebecca
Sautter, Rocco Schira
Gitarre: David Sautter
Angela reist nach Sizilien. Ihr Vater Vito
liege im Sterben. Es bleibe ihm nicht mehr
viel Zeit, war ihr am Telefon mitgeteilt worden. In Sizilien angekommen gerät Angela
in eine absurde Situation: Die Stiefmutter
und ihre Schwestern, die alle mit dem Vater zusammenleben, verschweigen ihm die
hoffnungslose Diagnose und das gesamte
Dorf spielt mit.
Geeignet ab 14 Jahren
Sprache: Deutsch/Italienisch
Dauer: ca. 70 Minuten ohne Pause
Eintritt: Fr. 30.- / SchülerInnen Fr. 10.Theater ZIMT, Schönaustr.19,
8620 Wetzikon
Vorverkauf: Buchhandlung Erwin Kolb, Usterstrasse 95,8620 Wetzikon,
044 932 72 73, [email protected]
ie für die Schwe
Zweiglokal: Schulhaus Freiestrasse 20, 8610 Uster, Saal im 4. Obergeschoss
Zweigabend Montag 20:00 - 21:30 (während
Schulzeit)
Programm:
www.heinrichzschokke.anthrosuisse.ch
◼Zo1 Sa 24. - So 25. Sept. 14:00-18:30
Adresse...............................................................................
AGORÁ Nr. 9 September 2016
Anthroposoph
Zweig der Anthroposophischen Gesellschaft
in der Schweiz
Auskunft: H. Schmidli 044 - 940 28 85
Auf die Stärken der Kinder bauen - Besuch in der LernStattschule
Zeitgeschehen aus geistiger Perspektive
Mit Agenda für Anthroposophie
1
◼Zü4 Sa 10.9.
U Purpu - Leben und Sterben des Vito
Schirò Eine musikalische Farce über das
,
Heinrich Zschokke Zweig Uster
◼ Dienstag, 4. Oktober 20.00 Uhr
Monatszeitschrift
Uster
PLZ/Ort/Land......................................................................
Tel.......................................................................................
E-Mail.................................................................................
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AGENDA
li n e
a u c h o n e n d a .c h
gor a-a g
w w w. a
Anthroposophie in der Schweiz
ZENTRAL- u . OSTSCHWEIZ
Lengwil
◼ Di 13. Sept 19:15 Eurythmiesaal der Schule
Ekkharthof1
Christoph Surbeck aus Weerswilen hat den
Gutsbetrieb des Ekkharthofs 17 Jahre lang
als Demeter-Bauer geführt.
Nach dem Abschied wurde er Obstbauer.
Seine Obstbäume liegen ihm seitdem sehr
am Herzen. Er schaut nach ihnen, trägt ihnen
Sorge! Freuen wir uns auf seine Erfahrungen
und Geschichten rund um den Tafelobstbau.
Leben aus anderer Perspektive
Rüetelistrasse 2, Tel 071 686 65 76
[email protected]
www.ekkharthof.ch
*Ermässigung für Studierende, SchülerInnen,
Pensionierte, Erwerbslose, Lehrlinge, Militär- &
Zivildienstleistende, IV-Bezüger.
Kurz nach der Tagundnachtgleiche ist es Zeit
für das Michaels-Fest, das mit doppelter Kraft
wirkt: Einmal als Fest im Jahreslauf, wo Michael
die menschliche Seele erstarken will. Dann als
Zeitgeist – unser ganzes Zeitalter prägend und
bevorstehend. Tag für Tag können wir das
Bild Michaels vor uns haben als Herausforderung, der Zeit und den Zeiten geistesgegenwärtig
zu begegnen. Wir feiern das Michaels-Fest am
29. September (interne Veranstaltung).
◼ Di 20. Sept. 19:30 Grosser Saal
Shakespeare: «Der Still ergeben, mein
Gemüt zu bessern»
Konzert Shem Thomas: Magie die das
Herz berührt
Als Hauptakt zum diesjährigen Herbstfest
konnten wir Shem Thomas gewinnen! Der
Finalist der zweiten Staffel von «The Voice of Switzerland» belebt frisch, authentisch und immer wieder überraschend die
Bühne. Alles muss roh, organisch und doch
dynamisch sein. Unterstützt wird Shem von
einer kleinen Band. Der Rheintaler wörtlich: «Alles, was ich eigentlich nur will, ist
Magie erzeugen. Magie, die das Herz berührt.»
◼ Sa 3. und So 4. Sept. je 10:30 Grosser Saal
Theater «Sommernachtstraum»
mit der Theatergruppe Ekkharthof.
Was ist eigentlich Liebe? Und was Verliebtsein?
Wer läuft wem wann und warum hinterher
– oder nicht?
Das sind zeitlose Fragen, die heute vielleicht
noch aktueller sind als vor mehr als 400 Jahren, als Shakespeare seinen Sommernachtstraum (A Midsummer Night‘s Dream) schrieb.
Der Sommernachtstraum ist leicht und luftig, dem Thema entsprechend, gleichzeitig
tiefgründig und wahrhaftig. Dass Shakespeare (Übersetzung Erich Fried) die Elementarwelt in Form von Elfen an diesem Spiel
sichtbar Anteil haben lässt, macht die Behandlung des Themas komplexer, interessanter, tiefer und nicht zuletzt, lustiger. Ein
kunterbuntes Wirrwarr aus Mensch und Elf,
Fürst und Knecht, Hof und Wald, Jung und
Alt, Treue und Verrat, Liebe und Verliebtsein,
Herz und Verstand... dem man sich auch in
unserer Zeit nur schwer entziehen kann.
18
die andere saite
Offene Werkstatt für einfache Musikinstrumente: Stein, Holz, Metall
◼ 3. Sept. 2016, 18 Uhr
Einblick Anthroposophie
2
Leseraum und Bibliothek, L. Morf,
Wartstrasse 3, Tel 076 464 29 47
www.anthroposophie-einblick.ch
SARN(GR) DIE ANDERE SAITE
OH LEBENSMITTAG! FEIERLICHE ZEIT!
Gedichte und Kompositionen von
Friedrich Nietzsche
Kurs Eurythmie
mit E. Fischer. Anmeldung und Info:
076 464 29 47 oder
[email protected]
◼ ab Freitag, 2. Sept., 14-tägl. 20:00-21:30
Arbeit mit Rudolf Steiners Philosophie
der Freiheit mit P. Urbscheit. Anmeldung
und Info: 076 464 29 47 oder [email protected]
◼ ab Freitag, 9. Sept., 14-tägl. 18:30-19:30
Kurs Sprachgestaltung
mit B. E. Hellermann. Anmeldung und Info:
076 464 29 47 oder
[email protected]
◼ ab Freitag 9. Sept., 14-tägl. 20:00-21:30
Kurs Assoziative Wirtschaft
Winterthur
Anthroposophische Ges. Winterthur
1
Hans-Christian-Andersen-Zweig
T 052 315 36 58; web: andersen-zweig.ch
Zweiglokal: Maienstrasse 15, Winterthur
Mo je 15:00, Gespräch für jedermann
«Die geistigen Wesenheiten in den Himmelskörpern und Naturreichen», GA 136
Info: Ernst Heinzer, 052 233 32 20
Mi je 20:00 Kurs
«Das Kind und die Wissenschaft der Zukunft»
Info: 061 361 20 06; www.thomasgmeier.ch
◼ DI, 6. September 2016, 20:00 Uhr
William Shakespeare und
Beethovens Sturmsonate Aufführung des
Sophien-Ensemble zum 400. Todesjahr W.
Shakespeares
◼ Di, 13. September 2016, 20:00 Uhr
Physischer Leib und Ätherleib
Gespräch mit Thomas G. Meier zu den Wesensgliedern des Menschen
◼ Di, 20. September 2016, 20:00 Uhr
Aspekte der Dreigliederung des sozialen
Organismus Vortrag von Udo Herrmannstorfer
mit F. Meier. Anmeldung und Info: 076 464
29 47 oder [email protected]
St.Gallen
Anthroposophische Gesellschaft
1
Ekkehard-Zweig, Rorschacherstr. 11,
Eingang Museumstrasse.
Auskunft: Christoph Wirz T 071 245 25 71
[email protected]
Zweigabende: Mo 19:45:
Gemeinschaftsarbeit an R. Steiner «Die Schwelle
der geistigen Welt» (GA 17)
Arbeitsgruppen:
Di 18:00 Philosophische Grundlagen der Anthroposophie mit Ausblick in verschiedene Gebiete.
Ltg: Heiner Frei T 071 244 03 86
Mi 16:00 (14-tgl) «Die Offenbarungen des
Karma» (GA 120). Ltg: Hermann Schölly T 071
244 59 07
Arbeitsgruppe Widar/Sterbekultur, Auskunft:
Annelies Heinzelmann T 071 288 51 09
◼ Mo. 26.9.16 19:45 Uhr, Ekkehard-Zweig SG
«Die Michael-Wesenheit und die
Schwelle zur geistigen Welt» Gastvortrag von Dr. Peter Selg, Arlesheim
◼ Fr. 30.9. 18.00h - Sa. 1.10. 18.40h
◼ Di, 27. September 2016
Unter dem Schwert des Zeitgeists
Vortrag von Marcus Schneider Michaelibetrachtung
◼ je Mi 24.8./31.8./7.9./21.9./28.9.;20:00 Uhr
Das Kind und die Wissenschaft der Zukunft Kurs mit Thomas G. Meier
19:15 Uhr Meditation (unabhängig)
Gemeinsame Michaeli-Tagung, Zweig/
Christengemeinschaft in St.Gallen «Verwirklichung - der Liebe Zauberwort» - vom
geschenkten Leib zum gewollten Leben.
Vertiefung ins Thema im Gespräch, mittels
Bewegung, Sprachübungen und im künstlerischen Tun.
AGORÁ Nr. 9 September 2016
OH LEBENSMITTAG! FEIERLICHE ZEIT!
F. Nietzsche in Wort und Ton Katja
Cooper-Rettich, Sprache
Isabelle Kuster, Musik
◼ ab Freitag, 2. Sept., 14-tägl. 18:30-19:45
Mit Andrea Klapproth und Sharon Karnieli. William Shakespeare (1564–1616)
inspirierte viele Musiker zu Kompositionen.
Sein letztes Werk «Der Sturm» regte Ludwig van Beethoven zur Klaviersonate op.
31, Nr. 2 in d-Moll an – der sogenannten
Sturmsonate. Eine sprachliche, musikalische und eurythmische Führung durch
Shakespeares Leben und seinen «Sturm»,
der auch in der Fassung von Beethoven
ganz erklingen wird.
1
Sumvitg 85, 7423 Sarn GR
Isabelle Kuster T 031 302 97 17
[email protected]
Gesamtausgabe Rudolf Steiner, Sekundärliteratur, Anthroposophische Zeitschriften.
Öffnungszeiten: Di bis Fr 13:30 -18:30,
Sa 9:30-14:00.
Kurse finden im 3. Stock, jeweils am Freitagabend 14-täglich statt.
Herbstfest «Feuer und Flamme»
◼ Sa 3. Sept. 18:00 Grosser Saal
Sarn / Heinzenberg
Winterthur neu:
Bio-dynamischer Tafelobstbau
◼ Sa 3. und So 4. September
Das Herbstfest ist das grösste Ereignis in unserem Veranstaltungsjahr! Räuchervorführungen, Theater, Feuershow und diverse Msiker werden das Fest beleben. Weiter
können Sie unsere mit Liebe von Hand produzierten Produkte in den Werkstätten entstehen sehen und mehr über die Produktionsstätten am Ekkharthof erfahren. Lassen
Sie sich überraschen!
SEPTEMBER
Trunken von «Ichheit» ist Nietzsches Dichtung, in ihrer Bildhaftigkeit über Grenzen
an Schwellen getrieben, immer getragen
von Musikalität, auf der sie dahinrauscht.
In seinem Gedicht «am Gletscher» zum
Beispiel bezeichnet Nietzsche den kurzen
Bergsommer als «den Knaben mit den müden heissen Augen». Eine Metapher, welche uns eigenartig berühren mag und eines
von vielen Beispielen ist, in welchen er die
Natur in eigener Weise personifiziert.
In diesem Programm wurde der Versuch
unternommen, Nietzsche auch als Komponisten zu Worte kommen zu lassen. Es
erklingen in der Umgebung der Bündner
Bergwelt, welche so bedeutungsvoll für
ihn war, Gedichte und Bearbeitungen seiner Vertonungen romantischer Texte auf
dem Harfenstreichpsalter und Improvisationen auf Harfenstreichpsalter und klingenden Steinen.
Samstag, 3. September 2016, 18 Uhr, die
andere saite, Sumvitg 85, 7423 Sarn
Aus Kultur und Gesellschaft
Innen & Aussen 2016
Ausstellung Karl Ballmer
Übungen für lebendiges Denken
unter dem Titel «Kopf und Herz»
Vor der «Entdeckung» der Umstülpung von im Aargauer Kunsthaus
Paul Schatz hat man Handschuhe umgestülpt,
also Oberflächen. Mit dem von Schatz entdeckten Prozess stülpt man Volumen um. Es
wird also nicht nur eine Innenseite zur Aussenseite, sondern ein Innenraum zum Aussenraum. Mit bewegter Geometrie und
Anregungen zu präzisen Gedankenloopings
und vielem mehr bieten die Dozentinnen und
Dozenten der herbstlichen Veranstaltungsreihe «Innen & Aussen» des Paul Schatz Laboratoriums Basel Anschauungsmaterial, Einstiege und Vertiefungen in die Welt der Umstülpung. (Eine Übersicht s. Agenda S. 11 u. 14)
Fr 2. September ab 19:30 Uhr und
Sa 3. September 9:00 bis 17:00
Seminar inklusive Material CHF 155.–
Anmeldung bitte bis 25. 8. an
[email protected]
«Innen wird Aussen wird Innen»
Die Gliederung von Raum und Zeit durch
den Prozess der Volumenumstülpung: Umstülpungsvorgänge zu verstehen ist leicht
und komplex zugleich. Entlang der sinnlichübersinnlichen Geometrie platonischer Körper, vom Modellbau über die Entwicklung
mathematischer Formeln bis hin zu meditativen Vorgängen stehen die Wege offen. Teile des Umstülpungsprozesses laufen sichtbar,
andere unsichtbar ab.
Intensivseminare mit Vera Koppehel & Eva
Wohlleben: Sa 1. Oktober und
Sa 5. November von 14:00-17:30 Uhr
Quelle und Infos: www.paul-schatz.ch
Das ganze ist umrahmt von einer Herzmeditation von Rudolf Steiner und Seelenübungen, die – im Eigeninteresse und einer
möglichen Eigenverantwortung des Patienten – Herzproblemen vorbeugen können und
auch heilend wirken. (ik)
Broschüre «Das Herz im Mittelpunkt»
(Bestell-Nr. 232), 41 Seiten
Preis: Fr 7.- plus Versandkosten.
Karl Ballmer «Sphinx» um 1931 © Aargauer Kunsthaus
Zum ersten Mal seit 26 Jahren richtet das Aargauer Kunsthaus eine Einzelausstellung zum
Maler und Schriftsteller Karl Ballmer (1891 –
1958) aus.
Karl Ballmer begegnete 26 jährig (seine
Worte:) der geistigen Persönlichkeit Dr. Rudolf Steiners. Die Begegnung wurde lebensbestimmend, inwiefern, kann der Leser seinem
Werk entnehmen. Zu seinem malerischen
Werk sagt Ballmer selbst: Hier gibt es überhaupt keine Fragen zu stellen, hier wird angeschaut. (Vita /Schriften: www.edition-lgc.de)
Der rhythmisch-dynamisch bewegte Raum
Von August Ferdinand Möbius zu Werner
Boy und Paul Schatz: Marc Schepens lädt ein
in sein Raumlabor wo er aus seiner langjährigen Forschung zu Umstülpung und Architektur berichtet. Im Wechsel von denken, fühlen
und tun wird er mit Hilfe seiner reichen Modellsammlung die Teilnehmer mit ins Geschehen nehmen. Voraussetzung ist bewegliche
Entdeckerfreude und das Gedachte ins Sichtbare bringen zu wollen. Es wird mit Holz und
Papier gearbeitet und jeder Teilnehmer kann
sein eigenes Kuboid-Modell bauen.
Leser erfährt von den Dispositionen sowohl
als auch über die ausgereifte Krankheit und
es werden zugehörige Therapieansätze und
anthroposophische Medikamente vorgestellt.
In Kooperation mit dem Ernst Barlach Haus
wird das Œuvre des Künstlers zunächst in
Aarau, seinem Geburtsort und anschliessend
in Hamburg, seiner wichtigsten Wirkungsstätte, ins Gedächtnis gerufen und einer neuen Publikumsgeneration vorgestellt.
Ausstellung in Aarau:
28. August bis 13. November
Aargauer Kunsthaus, am Aargauerplatz
Vernissage: 27. August, 18:00
www.aargauerkunsthaus.ch
Das Herz im Mittelpunkt
Anthroposophische Kardiologie –
Broschüre von Anthrosana
Der Kardiologe Christoph Kaufmann beschreibt das Herz als bewegtes Organ und
entwickelt unter Zuhilfenahme von anthroposophischen Erkenntnissen und seinen Erfahrungen eine Vorstellung vom bewegten
Herzen, seiner Aufgabe im menschlichen Organismus, seiner Funktion und seinen möglichen Krankheitsfeldern. Es wird sowohl ein
Überblick über die Möglichkeiten der klassischen Kardiologie gegeben, als auch auf das
Feld hingewiesen, wo die anthroposophische
Medizin sinnvollerweise eingesetzt werden
kann, alternativ oder ergänzend, und nicht
zuletzt auch vorbeugend.
Drei Krankheitsfelder werden unterscheiden: Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und koronare Herzerkrankungen. Der
AGORÁ Nr. 9 September 2016
Herausgeber und Bestelladresse:
Anthrosana, Postplatz 5, 4144 Arlesheim
Tel 0041 (0)61 701 15 14,
[email protected], www.anthrosana.ch
Ein besonderes Buch über
das Putzen
Möchten Sie gern erfahren, was Sie mit aufmerksamem, bewusstem Putzen alles
bewirken? Wie es gelingt, Wohnqualität, Lebensfreude, ja auch Seelenhygiene und selbst
wirkliche Spiritualität im Alltag verwirklichen zu können? Wie Sie eine Atmosphäre
bewusst erschaffen, die mehr ist als nur äusserer Sauberglanz?
„Putzen lieben?!“ - dies Buch von Linda Thomas ist kürzlich zu den 18 schönsten
deutschen Sachbuchtiteln gewählt worden.
Die Autorin, Reinigungsfachfrau und Gründerin eines ökologischen Reinigungsunternehmens, zeigt in dieser vollständig
überarbeiteten Neuauflage ihres Werkes einen Weg auf, der weit über die nur äusserliche
Raumpflege hinausgeht. Wir erfahren zwar
auch ganz praktisch, wie Putzen geht, welche
Flecken wie gereinigt werden, wie Waschen
der verschiedenen natürlichen und synthetischen Stoffe gelingt und was der Umwelt Segen
statt Schaden zufügt. Auch über Schädlinge
im Haushalt, über die Wirkung von Duftstoffen sowie über Pflegen, Ordnen, Rhythmus
und wie mit Dingen umzugehen ist, hat die
Autorin Spannendes zu sagen; doch sie führt
weiter: zu Putzen mit Kindern, Putzen in der
Erziehung und in der Selbsterziehung! so dass
wir mit ihrer Anleitung zu den Themen der inneren Ausrichtung und Gesundheit gelangen.
Tiefgreifend sind die Mitteilungen der Autorin darüber, was wir für die Dinge tun können
und wie der bewusste und pflegende Umgang
auch auf die eigene Seele zurückwirkt. Dieses
Lern- und Lesebuch handelt von Arbeit und
von Spiritualität im Alltag! Ursula Piffaretti
Linda Thomas: Putzen lieben?!
Neue, vollständig überarbeitete AusgabeVerlag am Goetheanum, 400 Seiten, Fr. 35.–
19
Urphänomene
Karen Swassjan
Politik des Gedächtnisses oder Golem der
Kollektivschuld
E
in Gespräch über die «Politik des Gedächtnisses» fängt mit der Anamnese des
Begriffs an. Oder sogar mit dessen Schrittmachern. Unter den letzteren gebührt ein besonderer Platz dem Philosophen Jaspers und dem
Tiefenpsychologen Jung, die sich im Nulljahr
1945 über die «Kollektivschuld» auslassen. Es
war dies ein bedeutender Beitrag der Intellektuellen zum friedenschaffenden Willen der Siegermächte nach Zerschlagung des absoluten
Deutschbösen. Einen Schlussstrich unter den
alten Philosophenstreit um die «tabula rasa»
haben nichtsdestotrotz die Bomber gezogen,
indem sie schwerfälligen Professoren vorführten, dass die genannten «tabulae» nicht in UniHörsälen erörtert, sondern zuerst von der Luft
– durch Bomben – angefertigt und dann mit jeweiligen Anleitungen und bedingten Reflexen
ausgefüllt werden.
Dass Philosophenleute nicht abgeneigt sind,
sich in verschrobenen Zuständen zu befinden,
liegt, seit Molières Zeiten, auf der Hand. Besonders da, wo es sie von ihren gewöhnlichen,
versitzfleischten Stammthemen zu neuen,
fremdartigen hinzieht. Etwa zur «Schuldfrage»: vorerst in der Originalfassung 1945, dann
aber in einer Menge geklonter Varianten. Was
soll das aber, wenn sich über die Schuld (konkrete, historische Schuld) nicht Richter noch
Priester, sondern ausgerechnet Philosophen
auslassen! Philosophen, wie bekannt, verallgemeinern alles, da sie sonst keine wären. Und so
brachten sie auf ihre Art und Weise, indem sie
unter Schuld ein universale ante rem verstanden, nur ein Analogon von Flächenbombardements zuwege, die diesmal keine Städte mehr,
sondern das Bewusstsein im Visier hatten,
welches sie – parallel und analog zu den ausgebombten Städten – ausrotteten und gleich
darauf wiederherstellten: im Rahmen volkspädagogischer Programme, unter dem Namen Marshallplan.
Der Tiefenpsychologe Jung:1 «Die Frage der
Kollektivschuld, die die Politiker so sehr beschäftigt und beschäftigen wird, ist für den Psychologen eine Tatsache, und es wird eine der
wichtigsten Tatsachen der Therapie sein, die
Deutschen zur Anerkennung dieser Schuld zu
bringen.» Im Klartext: Es wird eine der wichtigsten Tatsachen der Therapie sein, einen noch
nie dagewesenen Canossagang der Deutschen
zum gemütlichen Schweizer Winkel des Therapeuten Jung abzuwickeln. Selbst die Ankläger
in Nürnberg enthielten sich solcher Pauschalurteile und warfen nicht die Deutschen mit den
1 Nach der Katastrophe. Ges. Werke. Bd. X. Olten, Freiburg i.
Br. 1974, S. 219ff.
20
in ihrem Namen handelnden Usurpatoren in
einen Topf. Diese Verschiebung der Optik ist
ein charakteristisches Symptom der Zeit, an
dem sich Untersuchungsrichter und Therapeuten erkennen lassen. Beide erzwingen die
Geständnisse: jene durch Folter, und diese auf
ihre Weise, wobei die Originalität dieser nicht
so sehr darin liegt, dass sie ihren Patienten
Krankheit einreden, als vielmehr darin, dass
hier als Patient ein Volk behandelt wird.
Dem Therapeuten Jung redet der Philosoph
Jaspers nach:2 «Es ist jedes Menschen Mitverantwortung, wie regiert wird.» An einem Satz
wie diesem lernt man den Verstandesmangel
erkennen. Mir kommt der alte Universitätspförtner aus meiner Studentenzeit in den Sinn,
der mehr als 17 Jahre im Gulag verbracht hatte.
Er zuckte die Achseln, als wir Studenten lachten, nachdem er auf unsere Frage, wofür er verhaftet wurde, murmelte: «Was weiss ich schon,
Junge. Sie haben gesagt, ich sei ein Sisser.» Er
meinte: «SR» (= Sozialrevolutionär, in russischer Aussprache Es-Er). Er konnte nicht einmal das Wort richtig sagen, dessentwegen er 17
Jahre Gefängnis abgebüsst hatte. Bleibt zu vermuten, was er über Jaspers gedacht hätte, der
ihn für diejenigen mitverantwortlich machte,
die ihn ins Gefängnis warfen. Si tacuisses, philosophus mansisses.
So oder so bleibt der Präzedenzfall der deutschen Kollektivschuld auch heute noch ein
Meisterwerk der westlichen politischen Theologie. Vielleicht kam es nur einem ins Politische
konvertierten Calvinismus zu, einen solchen
Verschnitt aus Juristik und Metaphysik zu verfertigen. Entscheidend und präzedenzlos war
eben die Gleichsetzung des Subjekts der Schuld
mit dem Volk, was bedeutete, dass schuldig
nicht diese oder jene Person in concreto, sondern alle sind, und zwar nicht nur numerisch
alle, sondern auch metaphysisch, die Toten und
Ungeborenen mit einbegriffen. Der Altkanzler Kohl hat mit seiner «Spätgeburt-Gnade»Formel sicherlich geeilt, indem er von einer
Generation sprach, die ihr reifes Alter schon
nach dem Krieg erreicht hatte; von was für einer Gnade kann die Rede da sein, wo Träger der
Schuld alle sind, das ganze Volk, in dessen Eidos Grosseltern und Enkel ebenso einheitlich
und gleichzeitig sind wie die einzelnen Töne
in der Musik! Der Wahnwitz der «Kollektivschuld»: Sie muss unbefristet sein, um überhaupt zu sein. Mit anderen Worten: Sie wird
erst mit dem Volk selbst verschwinden, das sie
trägt.
2
Die Schuldfrage, Heidelberg, 1946, S. 17.
AGORÁ Nr. 9 September 2016
Doch das ist eben der Faschismus pur sang,
vorausgesetzt, dass der Faschismus von heute nicht in den erbärmlichen Nachäffern seiner angehaltenen Augenblicke lebt, sondern
im sound and fury des Antifaschismus. Was
ist denn das sonst als ein typisch faschistischer
Usus, wenn auf das Volk Begriffe übertragen
werden, die nur im Bereich des Individuellen
Sinn und Bedeutung haben! Der Begriff der
Schuld ist nicht zu trennen vom Begriff der
Sühne. Deutschlands (in Versailles 1919 und
Potsdam-Jalta 1945 bis in alle Ewigkeit ratifizierte) Alleinschuld, als deren Gesamtsubjekt
der deutsche Volksgeist zu identifizieren war,
lief auf unterschiedlichste Bestrafungsvarianten hinaus: von der Umwandlung des Landes in einen Agrarstaat (Morgenthau-Plan)
bis zur Sterilisierung der deutschen Bevölkerung (Kaufman-Plan). Selbstverständlich traf
die humane Welt die Entscheidung, die ihr ihr
christliches Gewissen nahelegte: Die Bestrafung des Täters konnte nur ein permanentes,
wie zum Reflex gewordenes Bewusstsein der eigenen Schuld sein, begleitet von regulären, vor
allem aber öffentlichen Akten von Reue und
Zerknirschung um Vergebung.
Hier wäre im Grunde eine mögliche Genealogie der «Politik des Gedächtnisses» wiederherzustellen. Nachdem eine einflussreiche,
will sagen: eine nach dem Prinzip survival of
the fittest überlebensfähige philosophical community beliebte, philosophische Probleme auf
linguistische zu reduzieren, mithin Philosophie als Sprache, Sprache aber als Generator
der Realitäten oder Konstruktionen (oder –
ganz nach Belieben – Dekonstruktionen) zu
verstehen, wäre es mehr als seltsam, wenn sich
im Interessenkreis dieser absoluten Innovationsprogramme nicht auch das Gedächtnis finden liesse. Die «Politik des Gedächtnisses» ist
eine partielle, wiewohl vorzügliche Richtung
im Rahmen genannter Programme, ein Set von
Herstellungstechnologien (und permanenter
Regenerierung) des Schuldgefühls, mit Rücksicht auf die jeweilige national-historische
Kompatibilität.
Versteht sich, dass nicht gleich bei allen Versuchsvölkern mit Behandlungseffizienz zu
rechnen ist. Was in Deutschland auch heute
noch über alle Erfolgs-Erwartungen hinausgeht, lässt sich nicht entfernt etwa in England
vorstellen. Die en masse nach Canossa wallfahrenden Briten passen nicht einmal ins Delirium. Die britischen «Leichen im Keller» stehen
unter dem Schutz des british humour und gerieren sich wie jener Barbier, der zwar all die
und nur die rasieren darf, die sich nicht selbst
rasieren, der aber selber immer frisch rasiert
ist.
Recht oder Unrecht – es ist mein Keller. Im
Visier hingegen sind die Nachbarkeller, in denen jederzeit nach Bedarf Leichenmengen
aufzufinden sind. Man muss nur so lange da-
Geisteswissenschaft und Christentum
rüber reden, bis es wahr ist. Schreit man sich
aber nicht heiser, indem man den Sinn der Dinge diskursiv niederzuschreien versucht, ist eins
klar: Schuld kann nur persönlich, mithin schuldig nur eine konkrete Person sein – wegen Verletzung des Gesetzes oder Gebots. Das heisst
aber, dass die Schuld vor allem und prinzipiell
ein juristischer Begriff ist. Es gibt freilich auch
religiöse Schuld oder moralische Schuld, aber
auch diese nur im Rahmen des Persönlichen
und Privaten. Fiel nun irgendeinem puritanischen Nachwuchs einmal ein, sie in den Raum
der Publizität zu versetzen, um sie da in einer
populären Fernsehsendung zur Schau zu stellen, so ist es ebenjene Welt, die, wenn die Zeit da
ist, dass sie enden muss, nicht mit einem Knall,
nicht einmal mit einem Wimmern endet, wie
dies der Klassiker Eliot noch gemutmasst hat,
sondern einfach geräuschlos und unmerklich.
Es scheint indessen, dass der Golem der Kollektivschuld seinen Hunger nicht mehr nur mit
Völkern zu stillen vermag. Was sind und sollen Völker, wo sich doch seit unvordenklichen
Zeiten der Herrgott selbst als Serienkiller er-
weist! Ein US-Senator hat aus diesem Grund eine Strafanzeige gegen Gott gestellt, und wenn
sie wegen Unbestimmtheit des Wohnortes
des Angeklagten abgewiesen wurde, so ist dies nicht ein lächerlicher Ulk, wohl aber ein behebbarer Mangel im Rahmen leichenkalter
und unbeantwortbarer theologischer Dekonstruktionen.
Aus: Karen Swassjan, «Aufbrüche
und Widerstände. (Un-)Zeitgemäs-se
Betrachtungen», Verlag für
Anthroposophie, Dornach 2014
Rudolf Meyer
Die Wiedergewinnung des Johannesevangeliums II.
Zweite Folge der Textcollage von Gernot Proff aus R. Meyers «Die
Wiedergewinnung des Johannesevangeliums».
Z
wei Ich bin-Worte, in denen der Christus sein Wesensgeheimnis zu enthüllen beginnt, sind bis zu diesem Augenblicke
erklungen. Das eine spricht von seiner lebenspendenden, das andere von seiner bewußtseinerweckenden Kraft. Das erste gehört
zum Passahfest: «Ich bin das Brot des Lebens»,
das zweite zum Herbstfest: «Ich bin das Licht
der Welt.»
Es lassen sich sieben solche Aussagen im Johannesevangelium auffinden. Man kann sie
zum Gegenstand der Meditation machen und
wird dann gewahr werden, daß sie darauf abzielen, die Einwohnung des Christus als eines
höheren Ich in der Seele zu bewirken. [...]
Friedrich Rittelmeyer hat diese sieben Ich
bin-Worte zum Ausgangspunkt seiner Unterweisungen gemacht, die einer christlichen
Persönlichkeitsbildung im modernen Sinne
dienen möchten. In seinem Buche «Meditation, zwölf Briefe über Selbsterziehung» ist
ein Weg aufgezeigt, der zu einem fruchtbaren Umgang mit jenen johanneischen Inhalten anleitet.
Hier jedoch soll versucht werden, die Mysterien des Ich aus dem Gange des Christuslebens hervorgehen zu lassen. Anzuschauen,
wie jenes «Ich bin» in seiner Menschwerdung
stufenweise zum Durchbruch kommt. Wie es
aus der Christusseele in einer fortschreitenden Epiphanie aufflammt. Es ist das WeltenIch, unter dessen verzehrendem Feuer der
Leib des Jesus von Nazareth hinschwindet.
Eine Persönlichkeit, die am Beginn dieses
Jahrhunderts zu einem johanneischen Christuserlebnis durchzubrechen vermochte, hat
ihr menschliches Ideal einmal in die Worte ge-
faßt: «Nur wer sich selbst verbrennt, wird den
Menschen ewig wandernde Flamme.» Dieser
Ausspruch Christian Morgensterns gibt das
genaue Bild, unter dem wir die drei Erdenjahre des Christus anschauen dürfen.
Denn das gleiche Feuer, das Moses auf dem
Horeb aus dem Dornbusch lodern sah, das
sich vor ihm als der «Ich bin» bezeugte, es hielt
durch die Jordantaufe in die Leibeshüllen eines Menschen Einzug. Es wohnte in ihnen drei
Jahre lang und verzehrte sie, indem es sich als
der «Ich bin» kundtat.
Man kann es mit Rudolf Steiner «das moralische Weltenfeuer» nennen, das sich in der
Sinai-Offenbarung an die Erdenwelt herannahte und seinen Willen in der Verkündigung
des Gesetzes manifestierte. Dieses Gesetz –
das in den mosaischen Geboten seinen Ausdruck fand – kam zunächst von außen an die
Seelen heran. Es ist ganz Willensoffenbarung:
ein heiliger Wille, der Unterwerfung fordert.
Wenn aber dieses «Ich bin» eine Menschenhülle ergreift und von innen her aufflammt,
dann bedarf die Seele keines äußeren Gebotes mehr. Das heilige Gesetz, das der Grund
alles Daseins ist, spricht in ihr selber und will
in ihr Leben gewinnen. Es erleuchtet die Seele, und dieses Licht wird in ihr Liebe. Es ist kein
fremder Wille mehr, dem sie sich als sittliches
Wesen zu unterwerfen hat. Sie lernt, aus der
Freiheit zu handeln, das aber heißt - christlich
gesprochen - aus dem heiligen Geist. Darin
erst volllendet sich die Würde des Menschen.
[...]
Machtvolle Durchbrüche des «Ich bin» in
seiner fortschreitenden Verkörperung werden vor uns hingestellt. Rudolf Steiner hat das
AGORÁ Nr. 9 September 2016
Mose vor dem brennenden Dornbusch, koptische Ikone.
Quelle: koptisch.files.wordpress.com
Mysterium des «Ich bin» in den Mittelpunkt
seiner Christologie gerückt und damit zugleich in den Mittelpunkt der gesamten Erdenentwickelung. In seinen Vortragsreihen
über die Evangelien, vor allem aber über das
Johannesevangelium, zeigte er, wie in diesem
Ichgeheimnis der Schlüssel für alle Rätsel der
drei Erdenjahre des Christus gefunden werden kann. [S. 136/138]
***
Aus höchster Verpflichtung gegenüber denen, die ihm anvertraut sind, erklingen ... die
Worte vom «guten Hirten». Was er mit dieser
Verpflichtung auf sich nimmt, wird sich uns
später erst enthüllen. Das Erlebnis höchster
Frei heit verwandelt sich in die Bereitschaft
zu letzter Verantwor tung: zum Lebenseinsatz.
Und hier, als ihn die Gegner der Gotteslästerung zeihen und wieder zur Steinigung schreiten wollen, richtet er an sie die kühnen Worte:
«Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben, Ich
habe gesagt: Götter seid ihr!»
21
Geisteswissenschaft und Christentum
Es ist ein Psalmenwort, und Christus nimmt
dieses als eine Bestätigung dafür, daß in jeder Seele eine göttliche Kraft verborgen ist,
die sich nur ihrer selbst bewußt werden, sich
ergreifen lernen muß – der Götterfunke des
freien Ichmenschen, der zur hellen Flamme
entfacht werden soll. Dies ist die Sprache des
Ketzers. Auf solche Art zu sprechen gab es in
der mittelalterlichen Kirche immer nur die eine Antwort: den Scheiterhaufen.
Mit einem Appell an die höchsten Möglichkeiten, die im Menschen schlummern, klingen die drei Jahre aus. Es ist eine Ermutigung,
die göttliche Bestimmung zu ergreifen, die uns
seit der Schöpfung der Welt zugedacht war.
Wo findet sich ein Mensch, der diesen Anruf
vernimmt? Aus dessen Seele sich die eingeborene Gotteskraft zu unsterblichem Leben hindurchringen wird? [...] Das Evangelium macht
in seiner Darstellung hier eine deutliche Zäsur. Es ist mit dem zehnten Kapitel etwas zum
Abschluß gekommen. [...] Der Evangelist läßt
uns erkennen: bis hierher kann das Christusleben aus der prophetischen Unterweisung
des Täufers heraus verstanden werden. Was
nun folgt, bedarf einer anderen Erleuchtung.
Dazu genügt nicht die Johannesjüngerschaft.
Es muß erst der Mensch gefunden werden,
dessen Seele bereit ist, dem letzten Opfergange des Christus zu folgen und sein Todesmysterium der Welt offenbar zu machen. [S. 157]
Aufrichtekraft, so haben wir ein erstes Verständnis der Auferstehung gewonnen. [S. 161]
***
Damit rühren wir an die apokalyptischen
Geheimnisse der Menschheitszukunft. Sie
sind in der Offenbarung Johannis entfaltet
worden. Das Johannesevangelium jedoch enthält sie im Keimzustand. Denn für die christliche Existenz gilt immer die johanneische
Formel:
«und ist schon jetzt». [...]
Die Lazarus-Erweckung ist das Urbild der
christlichen Existenz.
22
Darum ist das Johannesevangelium in solcher Art geschrieben, daß es zugleich für die
Seelen im Totenreich verständlich werden
kann. Man darf es so aussprechen: Lesen wir
im Johannesevangelium, sei es mit der Einfalt
des gläubigen Gemütes, oder sei es, daß wir
uns meditierend mit seinen Worten und Bildern zu durchdringen vermögen, so lesen es
die Toten mit uns.
Eine solche Urkunde eignet sich allerdings
nicht dafür, daß moderne Theologen ihren
intellektuellen Scharfsinn an ihr erproben.
Alles, was ihr gegenüber an Bibelkritik aufgebracht worden ist, erweist sich schlechthin
als ein Versuch am untauglichen Objekt. Man
wird begreifen müssen: Bücher, die nicht nur
für diese Welt geschrieben sind, unterliegen
in Stil und Anordnung völlig anderen Gesetzen. [S. 175]
***
***
Die Auferweckung des Lazarus ist das letzte
und größte der sieben Zeichen im Sinne dieses Evangeliums. Jene Tat aber eröffnet den
großen Kampf des Christus gegen die Macht
des Todes. Davon handelt die zweite Hälfte
des Johannesevangeliums. Dieser Kampf steigert sich, bis der Ostersieg errungen ist. Wir
haben bereits erkannt, wie sich die Kraft der
Todesüberwindung stufenweise ankündigt.
Zum ersten Male geschieht es innerhalb der
drei Jahre, als Christus auf dem Passahfeste
der Juden die Tempelreinigung vollzieht und
vor ihnen sein Handeln durch den Ausspruch
zu legitimieren sucht: «Brechet diesen Tempel
ab, und ich werde ihn in drei Tagen wieder aufrichten.» Eine Mysterienformel. Aber nur derjenige darf sie rechtmäßig gebrauchen, der das
Geheimnis der Aufrichtekraft in sich erfahren
hat. Was ist es mit dieser Kraft, durch die wir
unseren Leib aus der Horizontalen erheben
können? Jedes Kind bringt sie als eine Himmelserbschaft ins Erdendasein mit herein; sie
ist noch eine göttliche Vaterwirkung in ihm.
Aber sie kann vom Menschen bewußt und immer bewußter ergriffen werden. Dann wird
sie zu jener inneren Aufrichtekraft, die der
Mensch zB. entwickelt, wenn er Wahrheitsmut beweist. [...] Diese Kraft der Aufrichtung
ist es, die er durch den Tod hindurchgetragen
hat. Aus ihr heraus vermochte er aufzuerstehen. ... Erfühlen wir das innerste Wesen der
nicht nach Art eines irdischen Augenzeugenberichtes, sondern gleichsam von der Seite der
Toten aus angeschaut wird. Das bedeutet: sie
läßt überall Auferstehung durchscheinen; das
Erdengeschehen wird in ihrer Darstellungsweise ganz und gar transparent. Jede Tatsache,
obwohl im Erdendasein geschehen, spricht
un-mittelbar ihren Ewigkeitssinn aus.
Die Erweckung des Lazarus. Russische Ikone, 15. Jh., NovgorodSchule. Im Russischen Museum St. Petersburg
Das wußten auch die Christen der heroischen Frühzeit. Die Katakomben zeugen
davon. In ihren Wandbildern kehrt die Darstellung der Lazarus-Erweckung immer
wieder. Aufgerichtet im Grabe stehend, mit
Binden dicht umwickelt – wie eine ägyptische
Mumie anzusehen –, so schaut er auf seinen
Erwecker, der ihn mit einem Zauberstabe anrührt.
Offenkundig war hier noch die Auferweckung des Lazarus im Sinne der Mysterien
verstan-den worden. Sie bedeutete für jene,
die sich in den Katakomben versammelten,
die höchste Tröstung, wenn sie sich ihren Verstorbenen zu verbinden suchten oder sich selber rüsteten, für Christus zu sterben, um in
Ihm die Auferstehung zu erfahren.
Wenn wir aber in dem erweckten Lazarus
tatsächlich den Lieblingsjünger sehen dürfen
und damit den Schreiber des Johannesevangeliums, so erscheint diese Urkunde als das
Zeugnis eines Christus-Eingeweihten. Er hat
in ihr das Geheimnis seines eigenen Werdens
niederge-legt. In diesem Sinne will sie gelesen
sein, und man wird dann verstehen können,
wie hier das Leben und Sterben des Christus
AGORÁ Nr. 9 September 2016
Ein erster Sieg über den Tod ist errungen.
Wenige Wochen danach erscheint Jesus wieder in Bethanien. Es ist sechs Tage vor dem
Passahfeste, und er ist entschlossen, trotz des
gegen ihn erlassenen Haftbefehls, sich öffentlich auf dem Feste zu zeigen, um Jerusalem vor
die Entscheidung zu stellen. [...]
Der Christus ist, seit die drei Jahre ihrem
Ende entgegengingen, zum Kreuzträger im
Erdenleibe geworden. Dieser Körper droht
unter der Geistgewalt zu zerbrechen, die in
ihm wirksam ist, – und die Jünger nehmen
nichts von all jenen Vorgängen wahr, die hier
durchlitten werden. Nur die liebende Seele
der Jüngerin fühlt das Heilige dieses Leidens.
Verklärende Kräfte haben den hinsiechenden
Körper des Jesus von Nazareth ergriffen. Tief
verborgen unter der sterblichen Hülle regt
sich der Keim einer anderen Leiblichkeit, der
seiner letzten Ausreifung entgegenlebt.
Damit rühren wir erst an das innerste Lebensgeheimnis des «Menschensohnes».
Die drei Erdenjahre, die mit der Jordantaufe des Jesus von Nazareth ihren Anfang
nahmen, bedeuten für diesen zukünftigen
Menschen nur die Keimes entwick lung.
Was als Jesus von Nazareth vor uns erscheint,
ist nichts anderes als die Mutterhülle, unter
der der Menschensohn seiner wahren Gestalt
entgegenreifen kann. Erst jene Äthergestalt, in
der sich der Auferstandene vor seinen Jüngern
in den Osterwochen offenbart, ist die ihm gemäße Daseinsform. Dann aber bedeutet Gol-
Geisteswissenschaft und Christentum
Verklärung Christi. Duccio di Buoninsegna (1255-1319)
gatha nicht das Ende des Christuslebens; es
ist die Geburt des Himmelsmenschen im Erdendasein.
Die anderen Evangelien schildern uns in der
Verklärung auf dem Berg, wie dieser ätherische Mensch für Augenblicke vor dem Schauen der drei reifsten Jünger bereits sonnenhaft
aufstrahlen kann. Es fällt dieses Ereignis in
den Spätsommer des Jahres 32, bevor der
Christus zum Laubhüttenfest nach Jerusalem
wanderte. Dort offenbart er sich als das «Licht
der Welt»; aber nur der Blindgeborene nimmt
von dieser Sonnenstrahlung etwas wahr.
Nun jedoch in den Tagen, da sich die Pilger
zum Passahfeste in Jerusalem sammeln, kündigt sich der endgültige Durchbruch des Himmelsmenschen an, der sich den Leibeshüllen
des Jesus von Nazareth zu entringen strebt.
«Gekommen ist die Stunde, daß der Menschensohn verklärt werde» (Joh. 12,23). [...]
Der Keim muß sich aus den Hüllen befreien, die ihn noch an ein Volksschicksal binden.
Erst was aus diesem Sterben geboren wird,
hüllenlos und im Ätherlichte erstrahlend: das
ist der Menschensohn!
IMPRESSUM
AGORA – Zeitschrift für anthroposophische Geisteswissenschaft und Weltanschauung. Mit Agenda für Anthroposophie.
36. Jahrgang Nr. 411 2016
Stand der Daten: 10. August 2016
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Für unverlangte Manuskripte, Fotos und Zeichnungen, sowie
alle veröffentlichten Angaben (insbesondere von Daten und
Orten) kann keine Haftung übernommen werden.
«Amen, Amen, ich sage euch: Wenn das
Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, so bleibt es allein; wenn es aber erstirbt,
so bringt es viele Frucht» (Joh. 12,24).
In einer feierlichen Verkündigung spricht
der Christus das Gesetz des Opfers aus, dem
alles Lebendige unterworfen ist; ohne das es
aber auch keinen Neubeginn gibt und keine
Erhebung zu höheren Stufen. [...]
Die unversehrte Urgestalt der Elohimschöpfung, die in dieser Erdenhülle wieder
hergestellt wird, wartete nur noch des Augenblicks, da sie endgültig «von der Erde erhöht»
würde. Dieser Sieg war für die ganze Menschheit erkämpft. «Und Ich» - so spricht Christus
- «wenn ich erhöht werde von der Erde, will
ich alle zu mir ziehen.» Das Weizenkorn, das
in die Erde fällt, muß sterben, um vielfältige
Frucht zu bringen. Eine neue Menschheit, sich
in zahllose Gestalten vervielfältigend, sollte
aus jenem Urkeim der geretteten Menschenschöpfung hervorgehen.
aus. Auch er weiß, daß die verjüngte Gestalt, in
der wir auferstehen werden, nicht der gleiche
Leib sein kann, wie jener, den wir jetzt «säen».
Er knüpft ebenfalls an das Bild vom Weizenkorn an und entwickelt die Lehre vom «unverweslichen Leibe», der aus dem «verweslichen»
erweckt werden soll.
Diesen haben wir alle, sofern wir in der natürlichen Geschlechterfolge darinnenstehen,
aus dem alten Adam ererbt; jenen aber werden
wir aus der Gnade des Christus, der der himmlische Adam ist, empfangen dürfen. «Und wie
wir das Bild des irdischen Menschen getragen
haben, so werden wir auch das Bild des himmlischen tragen» (1.Kor. 15,49). [...][S. 178-185]
(Fortsetzung folgt)
***
Zusammengestellt von Gernot Proff
Paulus spricht in dem großen Auferstehungskapitel an die Korinther die gleichen
Lehren in den Gedankenformen seiner Zeit
Die hier abgedruckten Auszüge sind entnommen aus: Rudolf Meyer, Die Wiedergewinnung des Johannesevangeliums.
© Verlag Urachhaus, Stuttgart 1962.
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AGORÁ Nr. 9 September 2016
23
Erkenntisgrundlagen der Geisteswissenschaft
Rudolf Steiner
Grundlinien einer Erkenntnistheorie der
Goetheschen Weltanschauung VII. (Kap. C.8)
Mit einer Vor- und Nachbemerkung von Iris-Astrid Kern
Indem wir das Denken beobachten, d.h. indem
wir aufmerksam sind auf das, was geschieht,
während wir denken, wenn wir unmittelbar
nach einem Gedanken uns an die Wahrnehmung
erinnern, wie sich ein Zusammenhang bildete, so
haben wir nicht nur wie bisher die Tatsache des
Denkens als Erfahrung ins Bewusstsein gehoben,
sondern neu auch das Zusammenhang schaffende Element des Denkens als unsere Erfahrung. Es
wird im Anschauen des Denkens zur Erfahrung.
Wie wir ein späteres Mal noch lesen werden, soll
die so geartete Betätigung des Denkens als Vernunft bezeichnet werden.
Weiter unten lesen wir bei Rudolf Steiner in
begrifflicher Form beschrieben, um was es sich
bei der Denk-Erfahrung als zusammenhangstiftendes Element handelt:
«Wie könnte man aber eine Wissenschaft
des Erkennens auf das Erfahrungsprinzip
gründen, wenn wir nicht an irgendeinem
Punkte der Erfahrung selbst das Grundelement aller Wissenschaftlichkeit, die ideelle
Gesetzmässigkeit fänden. Wir brauchen dieses Element, wie wir gesehen haben, nur aufzunehmen; wir brauchen uns nur in dasselbe
zu vertiefen. Denn es findet sich in der Erfahrung.»
Doch zunächst führt er Schritt für Schritt, was
hierin zusammenfassend äusserlich-begrifflich
beschrieben ist, so an, dass es im Mitverfolgen
durch den Leser selber zur inneren Erfahrung
werden kann. Es bedeutet im übertragenen Sinn:
der Lehrer führt den Schüler in den Wald, um
ihm eine seltene Pflanzenart zu zeigen. Danach
nennt er ihm noch den Namen dieser Pflanze. Im
Falle der Erfahrung des Denkens ist es die ideelle
Gesetzmässigkeit als Grundelement aller Wissenschaftlichkeit. Diese ideelle Gesetzmässigkeit
findet sich nicht in den sinnlichen Erfahrungen,
sondern im Denken selber, das auf die sinnlichen
Erfahrungen angewendet wird. Um dies zu zeigen, braucht man das Reich der Erfahrung nicht
zu verlassen. Im Gegenteil: es erweist sich als das
Urphänomen der Erfahrung selber.
Damit ist für die Wissenschaft eine Erkenntnistheorie geboren, mit welcher jedem
Wissenschaftler, hat er sich einmal klar gemacht,
was das bedeutet, die Erlösung der Erkenntnisfrage gegeben ist, ja er muss anerkennen, dass
dadurch ein neues Zeitalter der Wissenschaft
angebrochen ist. Und zwar handelt es sich um
die wissenschaftliche Grundlage, mit welcher das
Menschenrätsel selbst erfahrungsgemäss, wis-
24
senschaftlich verbindlich (nicht mehr wie zuvor
nur willkürlich interpretativ oder dogmatisch)
erforscht werden kann. Dieses Zeitalter ist angebrochen und harrt seiner Erfüllung. Wenn heute
von Zeitgeist die Rede ist, so sollte daran gedacht
werden, dass der wirkliche Zeitgeist nicht bei den
«Herrschaften» des Zeitvernichtungsstromes zu
suchen ist, die der physischen Bequemlichkeit
und Unterhaltung (Zeitvernichtung) dienen
oder vorgeben, das Heil in einer «neuen Weltordnung» installieren zu wollen, sondern dass
er seine Wirkung auf dem Weg des Denkens
entfaltet und diejenigen anführt, die ihm darin
folgen wollen. Denn Tatsache ist, dass «der Wissenschaftler», wenn er mit Denken also beginnt,
sogleich bemerken muss, dass seine selbstherrlich dargelebte und mit Titeln ausstaffierte
«Wissenschaftlichkeit» vor der Kunst des Denkens, wie sie Rudolf Steiner vorlebt, wie Schnee
an der Sonne dahinschmilzt – ins Nichts. Um
also Wissenschaftler zu sein, beziehungsweise
richtiger: vielleicht einmal werden zu können
im Zeitgeist, wird er Geistesschüler, wenn er sich
recht versteht. Das Leben mit dem Zeitvernichtungsstrom wird ihm bewusstes Sterben und
das Leben im Zeitgeist wird ihm zum Leben im
Tode.Iris Kern
Wahrnehmungen. Ich mag die Sache drehen
und wenden, wie ich will: wenn ich dabei stehen bleibe, was mir die Sinne liefern, so finde ich keinen Zusammenhang der Tatsachen,
Beim Denken ist das nicht der Fall. Wenn ich
zum Beispiel den Gedanken der Ursache fasse, so führt mich dieser durch seinen eigenen
Inhalt zu dem der Wirkung. Ich brauche die
Gedanken nur in jener Form festzuhalten, in
der sie in unmittelbarer Erfahrung auftreten,
und sie erscheinen schon als gesetzmässige
Bestimmungen.
Was bei der übrigen Erfahrung erst anderswo hergeholt werden muss, wenn es überhaupt auf sie anwendbar ist, der gesetzliche
Zusammenhang, ist im Denken schon in seinem allerersten Auftreten vorhanden. Bei der
übrigen Erfahrung prägt sich nicht die ganze Sache schon in dem aus, was als Erscheinung vor meinem Bewusstsein auftritt; beim
Denken geht die ganze Sache ohne Rückstand in dem mir Gegebenen auf. Dort muss
ich erst die Hülle durchdringen, um auf den
Kern zu kommen, hier ist Hülle und Kern eine ungetrennte Einheit. Es ist nur eine allgemein-menschliche Befangenheit, wenn uns
das Denken zuerst ganz analog der übrigen
Erfahrung erscheint. Wir brauchen bei ihm
bloss diese unsere Befangenheit zu überwinden. Bei der übrigen Erfahrung müssen wir eine in der Sache liegende Schwierigkeit lösen.
Im Denken ist dasjenige, was wir bei der
übrigen Erfahrung suchen, selbst unmittelbare Erfahrung geworden.
8. Das Denken als
höhere Erfahrung in
der Erfahrung
Wir finden innerhalb des zusammenhanglosen Chaos der
Erfahrung, und zwar zunächst auch als Erfahrungstatsache, ein Element, das uns über
die Zusammenhanglosigkeit hinausführt. Es
ist das Denken. Das Denken nimmt schon als
eine Erfahrungstatsache innerhalb der Erfahrung eine Ausnahmestellung ein.
Darin ist die Lösung einer Schwierigkeit gegeben, die auf andere Weise wohl kaum gelöst werden wird. Bei der Erfahrung stehen
zu bleiben, ist eine berechtigte wissenschaftliche Forderung. Nicht weniger aber ist eine
solche die Aufsuchung der inneren Gesetzmässigkeit der Erfahrung. Es muss also dieses Innere selbst an einer Stelle der Erfahrung als
solche auftreten. Die Erfahrung wird so mit
Hilfe ihrer selbst vertieft. Unsere Erkenntnistheorie erhebt die Forderung der Erfahrung
in der höchsten Form, sie weist jeden Versuch
zurück, etwas von aussen in die Erfahrung hineinzutragen. Die Bestimmungen des Denkens findet sie selbst innerhalb der Erfahrung.
Die Art, wie das Denken in die Erscheinung
eintritt, ist dieselbe wie bei der übrigen Erfahrungswelt.
Bei der übrigen Erfahrungswelt komme ich,
wenn ich bei dem stehen bleibe, was meinen
Sinnen unmittelbar vorliegt, nicht über die
Einzelheiten hinaus. Angenommen: Ich habe eine Flüssigkeit vor mir, die ich zum Sieden bringe. Dieselbe ist erst ruhig, dann sehe
ich Dampfblasen aufsteigen, sie gerät in Bewegung, und endlich geht sie in Dampfform über.
Das sind die einzelnen aufeinanderfolgenden
Das Prinzip der Erfahrung wird zumeist
in seiner Tragweite und eigentlichen Bedeutung verkannt. In seiner schroffsten Form ist
es die Forderung, die Gegenstände der Wirklichkeit in der ersten Form ihres Auftretens zu
belassen und sie nur so zu Objekten der Wissenschaft zu machen. Das ist ein rein methodisches Prinzip. Es sagt über den Inhalt dessen,
was erfahren wird, gar nichts aus. Wollte man
C. Das
Denken
AGORÁ Nr. 9 September 2016
Erkenntisgrundlagen der Geisteswissenschaft
behaupten, dass nur die Wahrnehmungen der
Sinne Gegenstand der Wissenschaft sein können, wie das der Materialismus tut, so dürfte man sich auf dieses Prinzip nicht stützen.
Ob der Inhalt sinnlich oder ideell ist, darüber fällt dieses Prinzip kein Urteil. Soll es aber
in einem bestimmten Falle in der erwähnten schroffsten Form anwendbar sein, dann
macht es allerdings eine Voraussetzung. Es
fordert nämlich, dass die Gegenstände, wie
sie erfahren werden, schon eine Form haben,
die dem wissenschaftlichen Streben genügt.
Bei der Erfahrung der äusseren Sinne ist das,
wie wir gesehen haben, nicht der Fall. Es findet nur beim Denken statt.
Nur beim Denken kann das Prinzip der
Erfahrung in seiner extremsten Bedeutung angewendet werden.
Das schliesst nicht aus, dass das Prinzip
auch auf die übrige Welt ausgedehnt wird. Es
hat ja noch andere Formen als seine extremste. Wenn wir einen Gegenstand behufs wissenschaftlicher Erklärung nicht so belassen
können, wie er unmittelbar wahrgenommen
wird, so kann diese Erklärung ja immerhin so
geschehen, dass die Mittel, die sie beansprucht, aus anderen Gebieten der Erfahrungswelt
herbeigezogen werden. Da haben wir das Gebiet der «Erfahrung überhaupt» ja doch nicht
überschritten.
Eine im Sinne der Goetheschen Weltanschauung begründete Erkenntniswissenschaft legt das Hauptgewicht darauf, dass sie
dem Prinzipe der Erfahrung durchaus treu
bleibt. Niemand hat so wie Goethe die ausschliessliche Geltung dieses Prinzipes erkannt. Er vertrat das Prinzip ganz so strenge,
wie wir es oben gefordert haben. Alle höheren Ansichten über die Natur durften ihm als
nichts denn als Erfahrung erscheinen. Sie sollten «höhere Natur innerhalb der Natur» sein.
(1) In dem Aufsatze: «Die Natur» sagt er, wir
seien unvermögend aus der Natur herauszukommen. Wollen wir uns also in diesem seinem Sinne über dieselbe aufklären, so müssen
wir dazu innerhalb derselben die Mittel finden.
Wie könnte man aber eine Wissenschaft des
Erkennens auf das Erfahrungsprinzip gründen, wenn wir nicht an irgendeinem Punkte
der Erfahrung selbst das Grundelement aller
Wissenschaftlichkeit, die ideelle Gesetzmässigkeit fänden. Wir brauchen dieses Element,
wie wir gesehen haben, nur aufzunehmen;
wir brauchen uns nur in dasselbe zu vertiefen.
Denn es findet sich in der Erfahrung.
Tritt nun das Denken wirklich in einer Weise an uns heran, wird es unserer Individualität so bewusst, dass wir mit vollem Rechte die
oben hervorgehobenen Merkmale für dassel-
be in Anspruch nehmen dürfen? Jedermann,
der seine Aufmerksamkeit auf diesen Punkt
richtet, wird finden, dass ein wesentlicher Unterschied zwischen der Art besteht, wie eine
äussere Erscheinung der sinnenfälligen Wirklichkeit, ja selbst wie ein anderer Vorgang unseres Geisteslebens bewusst wird, und jener,
wie wir unser eigenes Denken gewahr werden. Im ersten Falle sind wir uns bestimmt
bewusst, dass wir einem fertigen Dinge gegenübertreten; fertig nämlich insoweit, als es
Erscheinung geworden ist, ohne dass wir auf
dieses Werden einen bestimmenden Einfluss
ausgeübt haben. Anders ist das beim Denken.
Das erscheint nur für den ersten Augenblick
der übrigen Erfahrung gleich. Wenn wir irgendeinen Gedanken fassen, so wissen wir, bei
aller Unmittelbarkeit, mit der er in unser Bewusstsein eintritt, dass wir mit seiner Entstehungsweise innig verknüpft sind. Wenn ich
irgendeinen Einfall habe, der mir ganz plötzlich gekommen ist und dessen Auftreten daher
in gewisser Hinsicht ganz dem eines äusseren
Ereignisses gleichkommt, das mir Augen und
Ohren erst vermitteln müssen: so weiss ich
doch immerhin, dass das Feld, auf dem dieser
Gedanke zur Erscheinung kommt, mein Bewusstsein ist; ich weiss, dass meine Tätigkeit
erst in Anspruch genommen werden muss,
um den Einfall zur Tatsache werden zu lassen. Bei jedem äusseren Objekt bin ich gewiss,
dass es meinen Sinnen zunächst nur seine Aussenseite zuwendet; beim Gedanken weiss
ich genau, dass das, was er mir zuwendet, zugleich sein Alles ist, dass er als in sich vollendete Ganzheit in mein Bewusstsein eintritt. Die
äusseren Triebkräfte, die wir bei einem Sinnenobjekte stets voraussetzen müssen, sind
beim Gedanken nicht vorhanden. Sie sind es
ja, denen wir es zuschreiben müssen, dass uns
die Sinneserscheinung als etwas Fertiges entgegentritt; ihnen müssen wir das Werden derselben zurechnen. Beim Gedanken bin ich mir
klar, dass jenes Werden ohne meine Tätigkeit
nicht möglich ist. Ich muss den Gedanken
durcharbeiten, muss seinen Inhalt nachschaffen, muss ihn innerlich durchleben bis in seine
kleinsten Teile, wenn er überhaupt irgendwelche Bedeutung für mich haben soll.
Ich muss den Gedanken durcharbeiten,
muss seinen Inhalt nachschaffen, muss
ihn innerlich durchlebe n bis in seine kleinsten Teile, wenn er überhaupt
irgendwelche Bedeutung für mich haben
soll.
Wir haben bisher nun folgende Wahrheiten
gewonnen. Auf der ersten Stufe der Weltbetrachtung tritt uns die gesamte Wirklichkeit
als zusammenhangloses Aggregat entgegen;
das Denken ist innerhalb dieses Chaos eingeschlossen. Durchwandern wir diese MannigAGORÁ Nr. 9 September 2016
faltigkeit, so finden wir ein Glied in derselben,
welches schon in dieser ersten Form des Auftretens jenen Charakter hat, den die übrigen erst gewinnen sollen. Dieses Glied ist das
Denken. Was bei der übrigen Erfahrung zu
überwinden ist, die Form des unmittelbaren
Auftretens, das gerade ist beim Denken festzuhalten. Diesen in seiner ursprünglichen Gestalt zu belassen-den Faktor der Wirklichkeit
finden wir in unserem Bewusstsein und sind
mit ihm dergestalt verbunden, dass die Tätigkeit unseres Geistes zugleich die Erscheinung
dieses Faktors ist. Es ist eine und dieselbe Sache von zwei Seiten betrachtet. Diese Sache
ist der Gedankengehalt der Welt. Das eine
Mal erscheint er als Tätigkeit unseres Bewusstseins, das andere Mal als unmittelbare
Erscheinung einer in sich vollendeten Gesetzmässigkeit, ein in sich bestimmter ideeller Inhalt. Wir werden alsbald sehen, welche Seite
die grössere Wichtigkeit hat.
Deshalb nun, weil wir innerhalb des Gedankeninhaltes stehen, denselben in allen seinen
Bestandteilen durchdringen, sind wir imstande, dessen eigenste Natur wirklich zu erkennen. Die Art, wie er an uns herantritt, ist eine
Bürgschaft dafür, dass ihm die Eigenschaften,
die wir ihm vorhin beigelegt haben, wirklich
zukommen. Er kann also gewiss als Ausgangspunkt für jede weitere Art der Weltbetrachtung dienen. Seinen wesentlichen Charakter
können wir aus ihm selbst entnehmen; wollen wir den der übrigen Dinge gewinnen, so
müssen wir von ihm aus unsere Untersuchungen beginnen. Wir wollen uns gleich deutlicher aussprechen. Da wir nur im Denken
eine wirkliche Gesetzmässigkeit, eine ideelle Bestimmtheit erfahren, so muss die Gesetzmässigkeit der übrigen Welt, die wir nicht an
dieser selbst erfahren, auch schon im Denken
eingeschlossen liegen.
Da wir nur im Denken eine wirkliche
Gesetzmässigkeit, eine ideelle Bestimmtheit erfahren, so muss die Gesetzmässigkeit der übrigen Welt, die wir nicht an
dieser selbst erfahren, auch schon im
Denken eingeschlossen liegen .
Mit anderen Worten: Erscheinung für die
Sinne und Denken stehen einander in der Erfahrung gegenüber. Jene gibt uns aber über ihr
eigenes Wesen keinen Aufschluss; dieses gibt
uns denselben zugleich über sich selbst und
über das Wesen jener Erscheinung für die Sinne.
(Anm. 1) «höhere Natur in der Natur»: Goethe, Dichtung und Wahrheit, III.Teil, 11. Buch
Aus Rudolf Steiner: «Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung»
(GA 2), Rudolf Steiner Verlag, Basel
25
Erkenntnisgrundlagen der Geisteswissenschaft
Nachbemerkung: Etwas wie eine begriffliche Vorauserläuterung zu dem im Kapitel aus
Grundlinien geistig Erlebten findet sich in einem Brief Schillers an Körner. Auch eine Vorerinnerung an die Philosophie der Freiheit bleibt
nicht aus. Umgekehrt wird das, was Schiller
seinem Freund hier innerlich mit (oder gegen)
Kant ringend erläutern will, durch Grundlinien und die Philosophie der Freiheit womöglich
heute überhaupt erst (wieder) erlebbar, deswegen steht es hier nach Rudolf Steiner und
nicht in der Einführung, obwohl es just 100 Jahre vorher geschrieben worden ist. Es wird auch
sichtbar, wie hier ein Gedanken(er)leben sich
ausspricht, das seine Erfüllung in Rudolf Steiner
findet, jedenfalls für diejenigen Leser, welche
das sogenannte Abstrakte hier allen Schwierigkeiten zum Trotz nicht scheuen wollen (Schillers Briefwechsel mit Körner, Berlin 1847, aus
dem Brief aus Jena, vom 8. 2. 1793):
«Ich habe einen doppelten Weg vor mir, Dich
in meine Theorie hineinzuführen: einen sehr
unterhaltenden und leichten, durch die Erfa hr ung , und einen sehr reizlosen, durch
Vernunftschlüsse. Lass mich den letzten vorziehen; denn ist der einmal zurückgelegt, so
ist das Übr ige desto angenehmer.
Wir verhalten uns gegen die Natur (als Erscheinung) entweder leidend oder t ät ig ,
oder leidend und tätig zug leich.
L eidend: wenn wir ihre Wirkungen nur
empfinden.
Tät ig: wenn wir ihre Wirkungen bestimmen; beides zugleich, wenn wir sie uns vorstel len.
Es gibt zweierlei Arten sich die Erscheinungen vorzustellen. Entweder wir sind mit
Absicht auf Erkenntnis gerichtet, wir b e obachten sie; oder wir lassen uns von den Dingen selbst zu ihrer Vorstellung einladen, wir
b et rachten sie bloss.
Bei B et rachtung der Erscheinung verhalten wir uns leidend, indem wir ihre Eindrücke empfangen; t ät ig , indem wir diese
Eindrücke unsern Ver nunf t for men unterwerfen (dieser Satz wird aus der Logik postuliert).
Die Erscheinungen nämlich müssen sich in
unserer Vorstellung nach den Formalbedin-
gungen der Vorstellungskraft richten (denn
eben das macht sie zu Ers cheinungen), sie
müssen die Form von unserem Subjekt erhalten.
Alle Vorstellungen sind ein Mannigfaltiges oder Stoff; die Verbindungsweise dieses
Mannigfaltigen ist seine Form. Das Mannigfaltige gibt der Sinn; die Verbindung gibt die
Vernunft (in allerweitester Bedeutung): denn
Vernunft heisst das Vermögen der Verbindung.
Wird also dem Sinne ein Mannigfaltiges
gegeben, so versucht die Vernunft demselben
ihre Form zu erteilen, d.h. es nach ihren Gesetzen zu verbinden.
Form der Vernunft ist die Art und Weise,
wie sie ihre Verbindungskraft äussert. Es gibt
aber zwei verschiedene Hauptäusserungen
der verbindenden Kraft, also auch eben so viele Hauptformen der Vernunft. Die Vernunft
verbindet entweder Vorstellung mit Vorstellung zur Erkenntnis (theoretische Vernunft),
oder sie verbindet Vorstellungen mit dem Willen zur Handlung (praktische Vernunft).
So wie es zwei verschiedene Formen der
Vernunft gibt, so gibt es auch zweierlei Materien für jede dieser Formen. Die theoretische
Vernunft wendet ihre Form auf Vorstellungen
an, und diese lassen sich in unmittelbare (Anschauung), und in mittelbare (Begriffe) einteilen. Jene sind durch den Sinn, diese durch die
Vernunft selbst (obschon nicht ohne Zutun
des Sinnes) gegeben. In den ersten, den Anschauungen, ist es zufällig, ob sie mit der Form
der Vernunft übereinstimmen; in den Begriffen ist es notwendig, wenn sie sich nicht selbst
aufheben sollen. Hier findet also die Vernunft
Übereinstimmung mit ihrer Form; dort wird
sie überrascht, wenn sie sie findet.
Ebenso ist es mit der praktischen (handelnden) Vernunft. Diese wendet ihre Form auf
Handlungen an, und diese lassen sich entweder als freie, oder als nichtfreie Handlungen,
Handlungen durch oder nicht durch Vernunft, betrachten. Die praktische Vernunft
fordert von den ersten eben das, was die theoretische von den Begriffen. Übereinstimmungen f reier Handlungen mit der Form
der praktischen Vernunft ist also notwendig;
Übereinstimmung nicht-f reier mit dieser
Form ist zufällig.
Man drückt sich daher richtiger aus, wenn
man diejenigen Vorstellungen, welche nicht
durch theoretische Vernunft sind und doch
mit ihrer Form übereinstimmen, Nachahmungen von Begriffen, diejenigen Handlungen, welche nicht durch praktische Vernunft
sind und doch mit ihrer Form übereinstimmen, Nachahmungen freier Handlungen;
kurz, wenn man beide Arten Nachahmungen
Analoga der Vernunft nennt.
Ein Begriff kann keine Nachahmung der
Vernunft sein, denn er ist durch Vernunft,
und Vernunft kann sich nicht selbst nachahmen; er kann der Vernunft nicht bloss analog , er muss wirklich vernunftmässig sein.
Hingegen kann eine mechanische Wirkung
(jede Wirkung durch’s Naturgesetz) nie als
wirklich f rei, sonder nur der Freiheit analog
beurteilt werden.
Hier will ich Dich einen Augenblick ausschnaufen lassen, besonders um Dich auf den
letzten Absatz aufmerksam zu machen, weil
ich ihn in der Folge wahrscheinlich nötig haben werde , um einen Einwurf, den ich von Dir
gegen meine Theorie erwarte, zu beantworten.
Ich fahre fort. Die theoretische Vernunft geht
auf Erkenntnis. Indem sie also ein gegebenes
Objekt ihrer Form unterwirft, so prüft sie, ob
Erkenntnis daraus zu machen sei, d.h. ob es
mit einer schon vorhandenen Vorstellung verbunden werden könne.»
Die Erörterung geht noch weiter und gipfelt in dem Schluss: «Schönheit ist also nichts
anderes als Freiheit in der Erscheinung».
Während Schiller wie hier dem dafür empfänglichen Körner im rein ideellen Element
zum Erkennen vordrang, so begegnete er in
Goethe dem Geist, der einen komplementären
Weg ging, um in die Geheimnisse der Welt und
des Lebens einzudringen. Rudolf Steiner führt
Schillers eigene Worte dazu im zweiten Anhang
seiner Philosophie der Freiheit an, und es lässt
sich daran etwas von der Grösse der Philosophie
der Freiheit erahnen, sowohl als auch von der
die beiden Wege verbindenden Tat seiner acht
Jahre früher erschienenen Erkenntnistheorie
der Goetheschen Weltanschauung: (ik)
«Wahrheit suchen wir beide, du aussen im Leben, ich innen
In dem Herzen, und so findet sie jeder gewiss.
Ist das Auge gesund, so begegnet es aussen dem Schöpfer;
Ist es das Herz, dann gewiss spiegelt es innen die Welt.»
26
Friedrich Schiller
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Wir sind für Sie da.
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Nach Rudolf Steiner ist der Mensch ein
Wahrheitswesen, welches die Wahrheit
braucht, wie die Luft zum Atmen. Wir aber
leben in einem System der Lüge und Täuschung, das mit okkulten Mitteln betrieben
wird – so Steiner. Was kann man dagegen
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AGORÁ Nr. 9 September 2016
27
Sp l i t t e r
UKRAINE
EIN GROSSER FRIEDENSWILLE
Friedenszüge in der Ukraine
Ende Juli pilgerten unter der Schirmherrschaft der christlich-orthodoxen
Kirchen über hunderttausend Menschen aus der West- und Ostukraine in mehrtägigen Friedensmärschen nach Kiew, wo sich die beiden
Ströme trotz Hindernissen letztlich
auf dem Maidan friedlich vereinigen konnten. Für die Menschen der
Ukraine bleibt diese Friedensprozession unvergessen. Sie zeigt auch
die Haltung der Friedenswilligen
gegenüber der von macht- und finanzpolitischen Interessen besessenen Kiewer Regierung. Das Ereignis
wurde von den offiziellen Medien in
Westeuropa totgeschwiegen. Es waren aus dem Westen nur alternative
Medien wie z.B. kla.tv vor Ort und
haben gefilmt und berichtet. Gegen
die ARD wurde von einem ehemaligen ARD-Redaktor und dem ehemaligen Vorsitzenden des ver.di
Betriebsverbands NDR Klage eingereicht wegen Tendenzberichterstattung. Ein Eindruck von den Friedensmärschen auf: www.youtube.
com/watch?v=ZnFhKU8NYtY
PETERSBURGER DIALOG
DER UN-GENERALSEKRETÄR
Ban Ki Moon hat bei einem Treffen
mit Russlands Präsident Putin seine
Begeisterung über die Bemühungen des russischen Staatschefs in
der internationalen Arena zum Ausdruck gebracht, berichteten russische Medien während dem XX. Internationalen Wirtschaftsforum in
St. Petersburg, das vom 16.-18. Juni
stattfand. Kiew forderte daraufhin
von Ban Ki Moon, seine Aussage zurückzunehmen, doch er blieb dabei.
Russland, als ständiges Mitglied des
UNO-Sicherheitsrates, spiele eine
besondere Rolle bei der internationalen Sicherheit, beim Reagieren auf
ernste internationale Probleme. Als
Erfolg des Petersburger Forums wertete das Nachrichtenportal sputnik.
com, dass mehrere europäische Politiker zu einer Milderung der Sanktionen neigen würden.
zur aktuellen Lage in Lybien aufgerufen: Es brauche eine gemeinsame
Richtlinie, es könne nicht sein, dass
Frankreich in eine Richtung geht und
Italien, Grossbritannien und die USA
in eine andere. Im Mittelpunkt stehe
gegenwärtig die Befreiung der lybischen Stadt Sirte von der Terrormiliz
Islamischer Staat. Er wünschte sich
auch eine Wiederaufnahme des Dialogs zwischen der EU und Russland.
Man sehe, dass es ohne die Annäherung Putins und Erdogans in Syrien zu einem Flächenbrand gekommen wäre.
TÜRKEI
DAS NATO-MITGLIED Türkei,
das über die zweitstärkste Armee in
der NATO verfügt, knüpft nach der
Krise wegen dem Abschuss eines
russischen Flugzeugs erstmals wieder wirtschaftliche Beziehungen mit
dem von der NATO bedrohten Russland, und scheint mit Russland im
Syrienkonflikt zu kooperieren. Mitte
Juli ereignete sich der Putsch, der
von kritischen Beobachtern als eine
Selbstinszenierung zur Stärkung Erdogans gesehen wird, welcher sofort die Militärbasen abriegeln liess
und unter anderem auch deutsche
Militärs als Drahtzieher verdächtigte. Andere Beobachter interpretieren den Putsch als ein Warnsignal der USA, wegen der angekündigten Kooperation mit Russland.
Erdogan baut seither mit grossangelegten Säuberungen im Verwaltungsapparat und lautem Nachdenken über die Wiedereinführung der
Todesstrafe seine Machtposition
aus. Dabei organisiert er medienwirksame Massenaufläufe von Anhängern, was ihm wohl auf der internationalen Bühne einen demokratischen Anstrich geben soll. Gegen
Europa spielt es seine Machtposition an der Schaltstelle der Flüchtlingsströme aus Syrien und Afghanistan aus, was zu immer stärkeren
Differenzen innerhalb der EU zwischen Ost und West, NATO- und
nicht-NATO-Staaten führt.
DEUTSCHLAND
I TA L I E N
DIE GEGNER DER «WILLKOMMENSKULTUR» gegenüber Flücht-
DER CHEF DER KOMMISSION
ÖL
für auswärtige Angelegenheiten in Italien hat die EU zu einem
schnellstmöglichen Sondergipfel
DIE TERRORMILIZ ISIS erhebt
lingen in Deutschland werden nach
wie vor in einen braunen Sumpf ge-
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drängt, wo sie sich mit Argumenten vor dem Untergehen retten und
wie die letzten Wahlen in Deutschland zeigten, mit erstaunlichem
Erfolg. Frauke Petry, der Kopf der
AfD, kämpft gegen die Verschleierung von Frauen mit dem Argument,
man(n) brauche Frauen in Deutschland nicht mit Kopftüchern zu schützen, das sei nicht nötig. Die «Willkommenskultur» in Deutschland
führt sie auf Schuld- und Minderwertigkeitskomplexe zurück. Petry
hielt auf der Parteitagung der Aktion
für eine unabhängige und neutrale
Schweiz im vergangenen Frühjahr
eine Rede, wo sie auch den Wunsch
nach Zusammenarbeit mit den benachbarten Ländern bei der Suche
neuer Wege und der Schaffung einer neuen Identität aussprach. Der
Eindruck entstand, dass eine neue
Generation von Politikern unterwegs ist, die nicht mit Anworten,
sondern mit Fragen die politische
Bühne betritt und Dialoge führen
will. Dass diese jungen Leute von
den herrschenden Medien, die nach
den alten Gewohnheiten funktionieren, nicht verstanden werden können, weil sie kein Organ für Fragen
haben und nur schnelle Antworten
fordern, ist offensichtlich. Hinzuhören, wo diese Leute, ohne vom Erwartungsdruck nach Antworten genötigt zu werden, aus eigener Initiative sich aussprechen, führt zu einem ganz anderen Bild als dem von
den Medien erzwungenen. Dabei ist
zu bedenken, dass der Erwartungsdruck nicht nur von den Journalisten, sondern auch vom eingeschläferten Publikum sowohl bei Gegnern
wie auch bei Anhängern produziert
wird. Eine politische Kultur des Dialogs könnte nur entstehen, wenn
dieser durch ein aufrichtiges Interesse für die Sache und die Personen
ersetzt würde. Letzteres aber ist die
Macht der Zukunft und sie hat bereits begonnen, wenn sie auch noch
aufs Allerheftigste bekämpft wird.
in einem Propagandavideo nach
einer darin publizierten Karte An-
AGORÁ Nr. 9 September 2016
spruch auf folgende geographische
Gebiete: Einen Teil Zentralsyriens,
Ost-Syrien, die arabische Halbinsel, den Jemen, den Sinai mit dem
Suezkanal, Libyen und Algerien. Die
Regionen befinden sich an Knotenpunkten des für den Öltransfer weltweit wichtigsten Schifffahrtsweges,
über welchen ein bedeutender Teil
des Ölsvon Ost nach West gebracht
wird von dem Europa abhängig ist.
Dies gab Anfang Juli Anlass zu Spekulationen, wobei auch Furcht vor
einer möglichen Blockade eine Rolle
spielte. Noch in derselben Woche
gab der deutsche Bundestag das Fracking für Deutschland frei.
KLIMAFORSCHUNG
DIE OZONSCHICHT ist auf dem
Wege der Besserung. Das Ozonloch über dem Südpol ist seit dem
Jahr 2000 geschrumpft und könnte
sich, so ein klimatologisches Forscherteam vom Massachussets Institute of Technology (MIT), bis zum
Jahr 2050 wieder geschlossen haben. Es kommen bedeutend weniger Chlorverbindungen in die antarktische Stratosphäre. http://
science.sciencemag.org/content/353/6296/269
KUNST UND QUER
IM NEUEN MUSEUM NÜRNBERG ist ein Werk aus dem Jahr
1965 ausgestellt, das unter anderem aus einem halbausgefüllten
Kreuzworträtsel und der Aufforderung «insert words» besteht. Eine
91-jährige Besucherin zückte kurzentschlossen ihren Kugelschreiber
und folgte der Aufforderung – ohne
zu ahnen, dass sie damit ein «Kunstwerk» mit einem Versicherungswert
von 80,000 Euro «beschädigte». Ertappt von einer entsetzten Aufseherin machte die Dame geltend, dass
das Museum eine Tafel hätte anbringen müssen um darauf aufmerksam
zu machen, dass das Kreuzworträtsel trotz Aufforderung nicht ausgefüllt werden dürfe. Das Museum
will den «Schaden» leicht reparieren
können, musste aber wegen der Versicherung trotzdem Anzeige erstatten. Die erheiternde Episode fand
grosse Resonanz in den Medien,
weit über Deutschland hinaus.