ENERGIE UND UMWELT Sieht aus wie Holz, produziert aber Strom: die oberflächenbearbeiteten Solarpanels. Die Fassade dieses Chalets und Seminarzentrums wird bald mit Solarpanels «eingetäfert». Innovative KMU Dieses «Holz» macht Strom Es sieht aus wie Holz, ist aber ein Solarpanel. Was lange als unrealistisch galt, haben jetzt Basler KMU entwickelt. Individuell gestaltete Solarpanels eröffnen neue Einsatzmöglichkeiten. Mit solchen Panels wird im Wallis die Fassade eines Bergrestaurants eingekleidet. Drei Basler KMU entwickeln zusammen mit ENERGIE IMPULSE Region Basel und der Fachhochschule Nordwestschweiz neue Techniken, wie die Oberfläche marktgängiger Panels nachträglich bearbeitet werden kann. Ihr Ziel ist ein individuelles Design für Fassadenkraftwerke, ohne jedoch deren Leistung zu fest einzuschränken. Jetzt ist ein erster Durchbruch gelungen. Dabei wird mittels spezieller Sandstrahltechnik ein feines Muster auf die äusserste Glasschicht aufgebracht und anschliessend mit Spezialfarben coloriert. Die Initiative ENERGIE IMPULSE Region Basel wurde vom Gewerbeverband BaselStadt, von IWB und vom Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt gegründet. High-Tech auf 1700 Metern «Im Wallis hat es jede Menge Schnee. Wer die Sonnenergie nutzen will, sollte dies an der Fas- 30 Das KMU-Magazin sade tun. Denn Schnee reflektiert das Sonnenlicht und sorgt so auch im Winter für ansprechende Erträge», meint Klaus Stahl. Stahl ist langjähriger Unternehmensleiter und führte bis zu 300 Arbeitplätze. Jetzt hat er ein Bergrestaurant im Walliser Chäserstatt erworben und zu einem modernen Seminarzentrum umgebaut. Künftig sollen dort Verwaltungsratssitzungen, Strategieworkshops und Teamevents mitten in einer herrlichen Berglandschaft stattfinden, ohne dass auf Komfort verzichtet werden muss. Für eine schnelle Internetverbindung hatte er sogar eigens ein Glasfaserkabel zur Berghütte hochgezogen. Den holzigen Charakter des Walliser Hauses will er erhalten, gleichzeitig aber eine Solarfassade montieren. Die Arbeitsgemeinschaft Solarglaslabor liefert jetzt die passenden Panels dazu. Auch in Waldenburg Dass das Design von Photovoltaik-Anlagen immer wichtiger wird, zeigt auch das jüngste Beispiel aus Waldenburg. Der Künstler Pt Whitfield hat dort auf seinem neu erbauten Ateliergebäude eine grössere Photovoltaik-Anlage ins Dach integriert. Geplant und realisiert wurde die Anlage von den Basler Firmen Eco-Invest in Zusammenarbeit mit ecocore. Um die Fläche mit über 180 Panels «optisch aufzuweichen» hat man mannsgrosse Buchstaben auf die Panels mittels Sandstrahl- und Schablonentechnik aufbringen lassen. Dies ist ein gutes Beispiel, wie sich individuelles Design und clevere Energielösungen kombinieren lassen. Arbeitsgemeinschaft Solarglaslabor Auch in Waldenburg steht ein Haus mit speziellen Solarpanels auf dem Dach. (Bild: Sybilla Dreiszigacker) Auskunft Architekturbüro Markus Bloch, raumweg GmbH Solarspezialist Dominik Müller, Solvatec AG Glasbehandlung Marc Weidmann, Glasexperte und Künstler FHNW Institut für Energie am Bau Prof. Dr. Achim Geissler Koordination Martin Gruber, ENERGIE IMPULSE Region Basel Martin Gruber Leiter ENERGIE IMPULSE Region Basel und Projektleiter der Arbeitsgemeinschaft Solarglaslabor Telefon 061 227 50 36 Das KMU-Magazin 31
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