Fluggesellschaften warnen vor Lärmobergrenzen

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Zivile Luftfahrt: Fluggesellschaften warnen vor Lärmobergrenzen für Fraport
Geschrieben 30. Sep 2016 - 17:27 Uhr
Mit Unverständnis reagierten die Fluggesellschaften auf die vorgestellten Pläne des hessischen Wirtschafts- und
Verkehrsministeriums für eine Lärmobergrenze am Frankfurter Flughafen. Sollten die Pläne wie vorgeschlagen umgesetzt
werden, würde dies nach Auffassung des BARIG die internationale Wettbewerbsfähigkeit des größten deutschen
Luftverkehrsdrehkreuzes massiv gefährden – mit ebenso langfristigen wie negativen Auswirkungen auf Wirtschaftkraft,
Arbeitsplätze und Mobilität in der Rhein-Main-Region und ganz Deutschland.
Die Initiative des hessischen Ministeriums können die Airlines des BARIG (Board of Airline Representatives in Germany), die
gemeinsame Interessenvertretung von rund 100 nationalen und internationalen Fluggesellschaften, auch vor dem
Hintergrund nicht nachvollziehen, dass sie gerade bei dem für viele Bürger wichtigen Thema Lärmschutz in jüngster Zeit
sehr gut und konstruktiv mit der Politik zusammengearbeitet haben. Dabei wurden mehrfach spürbare Entlastungen
erreicht, etwa durch den Einsatz neuer, leiserer Fluggeräte oder die freiwillige Einführung der Lärmpausen am Frankfurter
Flughafen, die allein schon immense Anstrengungen für die Luftverkehrswirtschaft darstellen. Diesen Weg des Konsenses
wollen die Fluggesellschaften fortführen, weshalb sie die prinzipielle Verhandlungsbereitschaft des Ministeriums begrüßen.
"In ihrer derzeitigen Form stellen die Pläne für eine Lärmobergrenze am Frankfurter Flughafen einen massiven Eingriff dar.
Es ist daher aus unserer Sicht nicht zu verstehen, dass hier sehenden Auges Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze aufs Spiel
gesetzt werden", so BARIG Generalsekretär Michael Hoppe. "Wir treten für die Einhaltung des bestehenden
Planfeststellungsbeschlusses zum Ausbau des Frankfurter Flughafens ein. Die vom Ministerium ins Spiel gebrachte
zusätzliche Einschränkung per Gesetz, sollte eine Einigung zu einer Lärmobergrenze auf dem Verhandlungsweg nicht erzielt
werden, halten wir für rechtlich problematisch. Wir stehen dagegen Gesprächen offen gegenüber. Zusätzliche LärmschutzMaßnahmen müssen gemeinschaftlich von Politik und Luftverkehrswirtschaft erarbeitet und umgesetzt werden, wie dies in
der Vergangenheit mit Erfolg geschehen ist."
Gefährliche Pläne der Politik
Nach Auffassung des BARIG setzen die Pläne für eine Lärmobergrenze die Bedeutung von Frankfurt und Deutschland als
wichtige Luftverkehrsstandorte aufs Spiel. Zusätzliche Restriktionen werden dazu führen, dass sich Fluggesellschaften
stärker als bisher überlegen, ob Frankfurt in Zukunft Bestandteil ihres Netzwerkes ist. Deutschland leidet im Vergleich zum
europäischen Ausland ohnehin schon unter ungünstigen und sehr teuren Rahmenbedingung. Eine Lärmobergrenze würde
den Druck weiter erhöhen. Es steht zu befürchten, dass Fluggesellschaften Frankfurt in Zukunft meiden. Dadurch würden
sich Passagier- und Warenströme massiv verändern – mit deutlichen Gefahren für Arbeitsplätze, Unternehmen und nicht
zuletzt die Wirtschaftlichkeit des Flughafens selbst. Profitieren würden dagegen Flughäfen im europäischen Ausland.
Michael Hoppe: "Fluggesellschaften brauchen langfristige, wirtschaftliche Perspektiven und Planungssicherheit. Sollte ein
Standort wie Frankfurt zusätzliche Restriktionen erfahren, könnten sich Fluggesellschaften nach Alternativen im Ausland
umsehen. Eine solche Entwicklung kann nicht im Interesse einer vorausschauend agierenden Politik liegen."
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