Juli/August 2016 23. Jahrgang 30632 Fachmagazin für Handel und Industrie 4/2016 >>>> Beratung >>>> Planung >>>> Konstruktion >>>> Montage Ihr Experte für Umkleideraumausstattungen und Hygienetechnik Qualitätssteigerung durch Einsatz einer Hygieneschleuse siehe Seite 44 f. The pow(d)er of success Bensdorp bietet Kakaopulver für besondere Rezepturen: Sie bringen den köstlichen Geschmack und die Farbe von Schokolade auch dorthin, wo Schokolade an ihre Grenzen stößt. Die weltweit feinste Vielfalt des Kakaos eröffnet unzählige neue Anwendungsmöglichkeiten. Lernen Sie das umfangreiche Sortiment kennen und entdecken Sie das perfekte Kakaopulver für Ihre besonderen Produktentwicklungen. Bensdorp – the pow(d)er of success www.bensdorp.com editorial Detlef Roßmann, Herausgeber der Milch News Bundesminister Christian Schmidt bekundete auf dem Mai-Milchgipfel, man werde den Bauern mit ihrer Milch-Überproduktion mit einem 100-Millionen-Euro-Paket helfen. Im Juli dann ein EU-Hilfspakt mit allein einem 150 Millionen-Programm zur freiwilligen Reduzierung der Milchproduktion, man ging von 14 Cent je Kilo weniger Milch aus. Nun, im Herbst, wird dann die Ausgestaltung eines „Liquiditätsprogramms mit Angebotsdisziplin“ als „Beihilfe zur Produktionsverringerung“ angegangen. Das Ziel: 1,07 Millionen Tonnen weniger Milch. Um unsere ins Trudeln geratene Milchproduktion und -verwertung ein bisschen in den Griff zu bekommen, geben wir x-Millionen für das Versprechen aus, dass Landwirte Milch nicht produzieren. Was für eine verkehrte Welt! Ich denke, es gibt weltweit bei Produkten unglaublich viel unsäglichen, oft umweltschädlichen Müll. Aber ausgerechnet die Nichtproduktion von Milch, eins der natürlichsten, gesündesten Nahrungsmittel zu subventionieren, das bringt mich ins Grübeln. Aber es gibt zum Glück, wie unsere Titelstory zeigt, auch konkrete unternehmerische Tipps, die helfen können, dass wir auch bei volatilen modernen Märkten nicht mehr so rasch in so ein Desaster tappen. Und last but not least zeigt eine aktuelle Nachricht der „Süddeutschen Zeitung“, dass Milch offensichtlich noch viele Zukunftsoptionen hat: Forscher des USLandwirtschaftsministeriums stellten eine umweltgemäße, essbare natürliche Folienverpackung für Produkte wie Käse vor – aus Milch! In der Sauerstoffbarriere 500 Mal besser als Erdölfolien! Nun sage einer, es gäbe keine Zukunftsoptionen. Schreiben Sie uns gerne… [email protected] Ihr Anzeige MESSENEUHEIT DUO-HARD Die intelligente Wiederverschluss-Verpackung mit thermogeformter Ober- und Unterfolie! Mit Struktur zur Freude des Marketings! Bei DUO HARD handelt es sich um ein Verpackungssystem, das eine steife, thermogeformte Oberfolie (Lid) und eine steife, thermogeformte Unterfolie (Bottom, Tray oder Schale) umfasst. 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Editorial .......................................................................... 3 Inhalt.............................................................................. 4 …und wer löffelt nun die Milchsuppe aus? ....................... Als 2015 die Milchquotenregelung auslief standen die Milcherzeuger in den Startlöchern, um mehr Milch zu liefern. Allerdings brach ein Teil der Absatzmärkte weg „Die Entwicklungsmärkte werden perspektivisch für eine steigende Nachfrage sorgen“ .......................... Interview Gerald Lindinger-Pesendorfer Krisen-Tipps: Die acht Hebel........................................ Acht Hebel sollen Entscheidern in den Molkereien einen gangbaren Weg in schwierigem Marktumfeld weisen 6 Veranstaltung 2016 ist es wieder soweit, die FachPack bietet in den Nürnberger Messehallen einen umfassenden Überblick über Trends und Tendenzen, die es in den Bereichen Verpackung- und Verpackungstechnologie bei der Produktion von Lebensmitteln gibt. 22 FachPack 2016 ............................................................ 1.500 Aussteller zeigen auch in diesem Jahr auf dem Nürnberger Messegelände ein breites Spektrum an Verpackungen und Verpackungstechnologien FachPack Aussteller ..................................................... Domino, Grunwald, HSM, FlexLink, MULTIVAC, Ishida, folian, PEC, Schubert Erfolg nach Masterplan................................................ Interview Christian Kolarik 14 19 Erfolgreiche gleichberechtigte Geschäftsbeziehung ...... Für die M-Industrie ist nicht nur Preis und gelieferte Qualität der Produkte entscheidend, sondern auch die richtige Lieferantenwahl Seite 4 28 33 37 4/2016 33 © Mohn © Schur inhalt 44 Aufstellung Der auf dem Reißbrett konzipierte Schur Flexibles-Unternehmensverbund ist auf Hochbarriere-Verpackungslösungen für verschiedenste Industriezweige spezialisiert. Mit neuem Investor will die Gruppe jetzt weiter durchstarten. Dazu sprachen wir mit Christian Kolarik, COO der Schur Flexibles GesmbH. CHILLVENTA 2016........................................................ Die internationale Fachmesse Kälte, Klima, Lüftung und Wärmepumpen geht in diesem Jahr in Nürnberg in die fünfte Runde 39 41 Pflanzendrinks: Vom Milchersatz zum Lifestyle-Produkt .. Bis 2020 rechnen Experten bei Pflanzendrinks mit einem Absatzplus von 15% pro Jahr – vor allem durch die Dynamik in den Märkten Amerikas und Asiens 44 Qualitätssteigerung durch Einsatz einer Hygieneschleuse Die Personalhygiene ist neben der Reinigung und Desinfektion von Geräten und Maschinen ein überaus wichtiger Baustein im Gesamtqualitätsmanagement Technik News .............................................................. AFRISO, CEM, Fristam, FUCHS, Ishida 46 Reinigung Rund um die Personalhygiene ist EU-weit die Zahl der Vorschriften und Verordnungen in den vergangenen Jahren deutlich größer und anspruchsvoller geworden. Vielfach gilt die Personalhygiene beim Betreten der Produktionsanlagen als Schwachpunkt. Abhilfe kann hier eine Hygienschleuse für die Mitarbeiter schaffen. Firmen News ............................................................... AZO, BENEO, Hydrosol, BellandVision, ContiTech, ILLIG, Pentair, MESUTRONIC, Schubert, Poly-clip Systems, BUERGOFOL, KHS, Jung Process Systems, Milchanalytik Troisdorf 48 ife Kiel: Rohstoffwert Milch Deutschland ........................ 53 Bezugsquellen ............................................................. 54 Anzeigenteil / Impressum ........................................... 55 Seite 5 4/2016 © Pixabay ...und wer löffelt nun die Milchsuppe aus? „Schuld“ versus Chancen in der Milchkrise Von Stefan Esser D Das vorläufig heilende Pflaster gegen die Milchkrise ist beschlossen, aber Pflaster sind bekanntlich nur die Abdeckung einer Wunde, einer Verletzung, sie können die Ursachen nur dann auch grundsätzlich beseitigen helfen, wenn diese eine harmlose ist wie ein kleiner Schnitt, eine Schürfwunde. Geht das Problem tiefer, ist das Pflaster nur ein erster Notbehelf. So wie nun die vielen Millionen – über 100 werden es offenbar auf jeden Fall sein – für die milchpreisgebeutelten Bauern ganz sicher ein vorerst rettender Notbehelf sind. Aber an der Wurzel gepackt ist damit das Problem nicht – das Problem einer enormen Überproduktion des eigentlich so wertvollen Rohstoffes Milch, der derzeit unter der Hand verschleudert wird, oft zu niedrigeren Preisen als Mineralwasser. In diesen Zeiten sind gegenseitige Anschuldigungen hinsichtlich der Problemverursacher und viel Aktionismus die Norm, nur, all das hilft bislang wenig bei der Frage: Wer löffelt nun die gigantische, derzeit kaum verkäufliche Milchsuppe aus? Wäre die Milchkrise für alle Beteiligten nicht so traurig und wirtschaftlich teilweise extrem belastend, müsste man so manche Entwicklung durchaus als kurios bezeichnen. Lange Zeit hatten alle am milchwirtschaftlichen Geschehen Beteiligte unisono das Ende der antiquierten Milchquote gefordert – und nun wird sie wieder aus unterschiedlichsten Ecken als Option ins Gespräch gebracht. Lange Zeit hatten die Milchbauern ihre Milchproduktion erhöht und weiter erhöht – und nun las man im Sommer die Nachricht „Milchbauern verlangen Drosselung der Milch- © Pixabay milchkrise „Das Fass läuft über“ ist ein viel gebrauchter Spruch – bei der Milch ist es schon vor längerer Zeit und in riesigen Mengen übergelaufen: Vor allem nach Ende der Milchquote verstärkte sich das Problem anstatt sich durch eine freie Marktentwicklung einzupendeln, wie viele hofften menge“. Lange Zeit hatten Europas führende Molkereien in den vergangenen Jahren enorm expandiert und den Umgang mit abhängigen kleinen Molkereien sehr virtuos im Griff, weil man ja auf dem Weltmarkt nun ganz neue Großabnehmer sicher in der Tasche zu haben glaubte – und nun ist derzeit aus dieser Ecke sehr wenig zu hören. Vieles scheint ein wenig paralysiert und der Schwarze Peter wurde ganz einfach mal nach Berlin weitergereicht, an die Politik samt ihrer exekutiven Kräfte, die nun gefälligst subventionell einzuschreiten habe. Also ausgerechnet an die Kraft im Land, von der sich die Bauern wie auch die Molkereien verstärkt emanzipieren wollten. Normalerweise hält man ja die öffentliche Verwaltung und Politik mitsamt ihrem Beamtenheer für zu starr, zu unbeweglich. Langsam aber schält sich heraus, dass genau dieses Problem offenbar auch bei den Landwirten vorliegt und ebenso durchaus auch in manchen ManagementEtagen der großen Molkereien – nämlich das Problem, dass man nicht recht erkannt hat, dass der Schlachtruf „german milk Seite 8 goes global“ nicht nur eine wunderbar positive Aussicht auf enorm viel höhere Umsätze bedeutete, sondern dass mit der hübschen globalen Braut auch – wo viel Licht, da auch starker Schatten... – deren weniger angenehme Schwester mitkam. Nicht angenehm ist diese Schwester wegen ihrer unglaublichen Wankelmütigkeit. Diese schwer berechenbare Schwester heißt Volatilität. Und sie wurde tatsächlich alsbald aktiv, sorgte bald für Irritationen im Molkereigeschäft, weil die Märkte in China und in Russland plötzlich gar nicht mehr gut liefen für deutsche Milchprodukte. Es kam nicht über Nacht. Die negative Entwicklung vieler Eckdaten waren eigentlich schon lange bekannt, trotzdem hatte man mit einem „wird schon nicht so schlimm werden“-Denken meist abgewartet. In Russland war und ist es das heftige politische Problem, das embargomäßig zu schaffen macht, häufig kam aber auch dazu, dass man erkennen musste, dass in anderen Ländern und Klimazonen vieles auch anders läuft. Das fängt bei kulturellen Gegebenheiten an und endet oft bei ganz 4/2016 milchkrise banalen Problemen, wenn es mit den Kühlketten nicht so perfekt klappt wie im ordentlich strukturierten Europa. Jedenfalls schlidderte der Milchbereich immer mehr in ein immer größeres Problem hinein. Niemand hatte eine ideale Lösung und die Bauern produzierten weiter Milch, in immer größeren Mengen, nach mir die Sintflut oder halt der Nachbarbauer, Hauptsache, ich bekomme meine Milch noch unter. So wie man einst bei der „Titanic“ durchaus von der Gefahr großer Eisberge im Meer wusste und dennoch mit Volldampf und fröhlichen Musikklängen im Schiffssalon Richtung großen Knall weiterfuhr. Die Milchindustrie produzierte auch mit Volldampf weiter, als längst schon absehbar war, dass das derzeit – wenn eben das zickige Pendel der Volatilität mal für länger zur negativen Seite ausschlägt – nicht so richtig gut gehen kann. Bauern wie viele Molkereien verfolgten relativ stringent (oder sogar stur?) ihr eingeschlagenes Konzept, eben weil man nicht auf das weltmarktmäßige volative, schwankende Element eingerichtet war (lesen Sie dazu anhängendes Interview mitsamt der „acht Hebel“). Tatsächlich war der große Weltmarkt auch relativ neu bei der Milch, nicht vergleichbar mit früherem Exportgeschehen... Sicher hatte man sich vorbereitet, hatte als Molkerei sich durch Übernahmen kleinerer Molkereien konzeptmäßig gerüstet. Aber klar, wer konnte denn schon ahnen, dass der recht freie Handel mit Russland aus rein politischen Gründen dermaßen tiefgefroren werden konnte? COLLECTOR® und COLLECTOR® FLEX Die Besten für die Milchwirtschaft Die idealen Markenschläuche für den Einsatz an Milchsammelfahrzeugen: Hochflexibel und leicht im Handling Zuverlässig, sicher und langlebig Absolut geruchs- und geschmacksneutral Temperaturbeständig und gut zu reinigen Wahlweise mit Stahldrahtwendel oder Kunststoffwendel Entspricht Empfehlung XXI, FDA und EG 1935/2004 © Pixabay Das Milchthema polarisiert derzeit ganz extrem, nicht nur unter Fachleuten – Milchprodukte, frische Kuhmilch, das Sterben von Bauernhöfen: keiner kann sich dem entziehen, denn es geht ja nicht nur um das Wohl und Wehe eines Milliarden Euro großen Wirtschaftsektors. Nein, es schwingt mit dem Beruf des Bauern auch elementare deutsche Kultur mit und bei dem Thema Milch geht es um eines der fundamentalen Grundnahrungsmittel innerhalb dieser Kultur. Das haben die Bauern auch sicher gut erkannt und mit ihren spektakulären Bädern in gigantischen Milchwannen und Traktoren-Protestfahrten und textlich emotional aufgeladenen Plakataktionen in diesem und schon im vergangenen Jahr in ➜ der breiten Öffentlichkeit voll gepunktet. Quo vadis, deutsche Landwirtschaft? Einerseits ist seit längerer Zeit ein „Bauernsterben“, also der Rückgang der Anzahl der Höfe, zu verzeichnen, andererseits hat noch niemand das MilchmengenProblem im Griff Industrial Fluid Systems Seite 9 milchkrise Immerhin scheinen Lernprozesse einzutreten, dass man sich nämlich auf diese Gegebenheiten einstellen muss und nicht nur, wie früher, auf den ewigen, beinharten Kampf mit den übermächtigen Discountern im eigenen Land. Und auch dieses Problem ist ja derzeit sehr virulent und in der Summe mit den globalen Schwierigkeiten ist es derzeit einfach eng geworden. „German milk goes global“ – als man sich das vor Jahren aufs Banner schrieb, wurde vielleicht anfangs etwas zu reißbrettartig geplant, auch wenn man von Beginn an viele Faktoren sah und den zu erwartenden global-Boom flexibel anging, je nach Land, Liebhabereien, Trends, Glauben und medizinischen Umständen. Lactoseunverträglichkeit in Asien? Kein Problem, dann setzen wir eben auf Hartkäse. Kühlkettenprobleme in gewissen Ländern? Kein Problem, dann setzen wir eben auf Milchpulver. Deutsche Molkereien prosperierten wunderbar, inklusive diverser Fusionen. Ein Katzenjammer war nicht absehbar, denn wer konnte denn schon mit den Boykott-Problemen mit Russland rechnen? Die alten Probleme mit den Landwirten? Werden sich legen, weil man denen ja nun sehr hohe Mengenabnahmen signalisieren konnte. Schaumschlägereien passen zum Milchglas aber nicht zum Milchmengenproblem: Experten fordern klare MilchmengenKonzepte Nun zeigt sich, dass ein Go-global-Rennen eines ist, bei dem man schnell mal aus der Kurve fliegen kann. Stand der Dinge ist ganz einfach, dass es zu viele verzweifelte Bauern gibt, bei denen jeder sich alleingelassen fühlt und deshalb jeder grade mal das tut und tat, was er in seiner Not für richtig hält und deshalb meist viel zu viel Milch produzierte, die er wiederum zu viel zu niedrigen Preisen abgeben muss und dass auch die Molkereien massive Probleme wegen der Einbrüche im Exportgeschäft haben. © Pixabay Und ja, sie haben Siege errungen, es werden Millionen an Unterstützung freigemacht. Nur werden die das Problem nicht lösen, sie sind nur ein Heftpflaster. Die Kernfragen sind eher, wie strukturiert man eine Landwirtschaft und die deutsche Molkereiindustrie sowie auch die Beziehungen beider untereinander, damit beide künftig mit oft heftig ausfallenden Schwankungen beim Absatz, also mit der Volatilität schmerzloser zurechtkommen, wenn dann das Pendel wieder einmal hart nach unten ausschlägt? Anzeige Ab jetzt geht's rund! Ihr Spezialist für format-flexible Becherund Eimerabfüllanlagen hat jetzt auch RundläuferEimerabfüllanlagen formatunabhängig und ohne Wechselteile! ember 2016 27. - 29. Sept rmany Ge , rg be rn in Nü s in Wir stellen au Halle 2 2 Stand 2-40 GRUNWALD GMBH Pettermandstr. 9 88239 Wangen im Allgäu Germany Phone +49 7522 9705-0 [email protected] www.grunwald-wangen.de © photothek.net · Thomas Köhler milchkrise Auf der Suche nach dem besseren Milky way: Christian Schmidt, CSU, seit 2014 Bundeslandwirtschaftsminister, setzte sich für die Milchbauern-Multimillionenspritze ein Auch das Problem mit dem Handel wird eine harte Nuss bleiben. Er ist durchaus Teil des Problems, wenn ein Milchbauer für die Milch nur die Hälfte von dem bekommt, was sie ihn zur Herstellung kostet. Knapp 75 Prozent der Lebensmitteleinzelhandelsumsätze werden von nur fünf großen Konzernen getätigt, das bedeutet Marktmacht, welche die Molkereien wie auch die Landwirte spüren, letztere bis hin in den ruinösen Bereich. Wie war das noch mit der speziellen Ministererlaubnis für eine Tengelmann-Edeka-Übernahme, vor der auch das Kartellamt gewarnt hatte? Die anstehende staatliche Multimillionenhilfe ist nur eine Feuerpause im Gefecht. Kein Grund also, sich zurückzulehnen, sondern eher einer, die Atempause zu nutzen, um sich im Sinne der nun verstärkt volativen Entwicklung – siehe nachfolgende Beiträge – besser aufzustellen. Das macht Sinn, denn für Pessimismus gibt es keinen Grund – die gute Seite der volatilen Märkte ist die, dass es mit Sicherheit wieder den Turnaround nach oben geben wird, den man jetzt bereits optimal strategisieren sollte. Das starre Instrument einer neuen Milchquote wird angesichts solcher Anforderungen allerdings wohl kaum die Lösung sein. Es ist richtig, nun darüber zu debattieren, wer nun bitte die derzeit viel zu große Milchsuppe auslöffelt, um – anstatt zu Schuldzuweisungen – zu neuen Konzepten zu kommen. Um im Bild zu bleiben: Vielleicht sollte man sie mit Blick nach vorne gemeinsam – also dann viel schneller! – mit vielen Löffeln auslöffeln, Probleme gemeinsam bewältigen, neue Konzepte angesichts der nun stark volatilen Märkte angehen, anstatt in Schuldzuweisungen hängenzubleiben. CSU-Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat mit rascher Hilfe für die Bauern den Weg geebnet, eine Atempause für neue, flexible Konzepte ist geschaffen. Man muss sie nutzen – Volatilität verlangt Flexibilität. Und diese zeigte in Sachen Milch erstaunlicherweise sogar die Politik. Nicht nur CSU-Schmidt engagierte sich klar pro deutscher Milch, sondern auch die grüne Politikerin Katrin Göring-Eckardt, auf deren T-Shirt bei einer Demo charmant stand: „Was wäre die Welt nur ohne Mi(l)ch?“ ■ Anzeige HAFFMANS • SÜDMO • BEVERAGE FILTRATION SOLUTIONS IHRE PROZESSSICHERHEIT IST UNSERE MOTIVATION! Prozessentwicklung Prozesstechnologie Projektmanagement Ventiltechnologie Wasserbehandlung Mikrofiltration Pumpen Service WWW.FOODANDBEVERAGE.PENTAIR.COM Besuchen Sie u ns: Brau Beviale 8.-10. Novemb er, Nürnberg ZUKUNFT AN GEGENWART: BEREIT ZUR LANDUNG. Punktlandung in Sachen Flexibilität und Qualität: das neue Flowmodul von Schubert. FACHPACK NÜRNBERG 27. SEPT. – 29. SEPT. 2016 HALLE 1 – STAND 219 WILLKOMMEN Das neue Flowmodul ist das erste Schlauchbeutelaggregat, das nahtlos in das schaltschranklose TLM-System integriert werden kann. Für das Verpacken in Schlauchbeuteln benötigen Sie damit keine separate Maschine mehr. Das Ergebnis ist eine platzsparende Lösung, die gleichzeitig bessere Werte hinsichtlich Qualität, Flexibilität und Effizienz bietet. Auch die Formatumstellung ist äußerst bequem. Sie erfolgt vollautomatisch auf Knopfdruck und erfordert keinerlei Einstellarbeiten. Spannende Einblicke zum neuen Flowmodul und zu weiteren Innovationen von Schubert erhalten Sie unter www.schubert-magazine.com interview „Die Entwicklungsmärkte werden perspektivisch für eine steigende Nachfrage sorgen“ N Nein, es ist derzeit nicht alles gut in Sachen Milch: Schönreden von Problemen in der Wirtschaft ist nicht das Ding von Gerald Lindinger-Pesendorfer, Bereichsleiter Food/FMCG bei der Münchener Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner. Im MilchNews-Interview umreißt er deutlich die in nun bleibend volatilen Zeiten nötigen neuen Strategien für Molkereien wie auch für Landwirte – und ist sich sicher, die Trendwende zum Positiven für die Milchindustrie kommt durchaus, man müsse bis dahin nun durchhalten. Für die weitere Zukunft – um neue Sorgen zu verhindern – müssten sich jedoch alle Partner grundsätzlich viel besser gegenüber den schwankenden, volativen Entwicklungen (die es früher so nicht gab) aufstellen. MN: Wir hatten den Milch-Gipfel, nun soll mit Euromillionen im bereits dreistelligen Bereich aus öffentlichen Geldern versucht werden, die Milchkrise zu lindern. Was sagen Sie zu diesem Vorgehen? Lindinger-Pesendorfer: Das kann sicher temporär das Leiden mildern, Härtefälle abfedern. Grundsätzlich muss man sich auf die Realitäten des Weltmarkts mit hoher Volatilität einstellen. Man sollte also das Geschäftsmodell so gestalten, dass man in schwierigen Zeiten flexibel reagieren kann; man muss das Portfolio und die Absatzmärkte so gestalten, dass man auch balancieren kann beziehungsweise sich die Effekte aus unterschiedlichen Bereichen ausgleichen. Schließlich gibt es auch Segmente, zum Beispiel bei weiterverarbeiteten Produkten beziehungsweise Marken, die von niedrigeren Milchpreisen profitieren. MN: Derzeit steht auch öfter wieder die Frage im Raum, ob wir gar mit einer Rückkehr der Milchquote rechnen müssen, und das will ja eigentlich doch niemand? Lindinger-Pesendorfer: Ich denke, hier herrscht der Konsens, dass man das Rad der Geschichte nicht mehr zurückdrehen kann. Zweifelsohne sind viele Landwirte in einer schwierigen Situation und es gibt © Dr. Wieselhuber & Partner Die Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner sieht in der Milchkrise nicht schwarz – rät jedoch dringend zu stringenter, vorausschauender Fokussierung auf volatile Trends Ist sich sicher, dass wir wegen der globalen Vernetzungen künftig mit der Volatilität leben müssen: Gerald Lindinger-Pesendorfer von Dr. Wieselhuber & Partner zahlreiche Härtefälle, wenn Landwirte nach bäuerlichen Tätigkeiten über Generationen zur Aufgabe gezwungen werden; es ist deshalb sicherlich nachvollziehbar, dass deswegen Eingriffe in den Markt vorgenommen werden um hier abzufedern und zu korrigieren. Aber das kann nur eine temporäre Lösung sein. Anzeige FÜR PERFEKTE KÄSEREIFUNG. Mikroklima AG, Lauchefeld 31 CH-9548 Matzingen Tel. +41 52 376 10 40 Fax +41 52 376 10 50 Gesamtplanung und Ausführung von Käsereifungslagern jeder Art und Grösse. Jahrelange Erfahrung im Bereich Käsereifung garantiert für Qualität und schafft Vertrauen. [email protected] www.mikroklima.ch Seite 14 4/2016 interview © Pixabay investiert wurde ist nachvollziehbar, weil die Einschätzungen durch die positiven Entwicklungen am Weltmarkt, mit starker Nachfrage aus Wachstumsmärkten und höheren Milchpreisen geprägt war. Einige Milchbauern haben sich – im Nachhinein gesehen – vielleicht etwas blauäugig zu hohen Investitionen hinreißen lassen. Viele Molkereien haben ebenso hohe Investitionen in Ausbauten oder neue Standorte getätigt, die sich derzeit nicht rechnen; Jeder wusste aber auch vom Ende der Quote und dass da nun ein großer Weltmarkt ist, der von einer Volatilität geprägt ist, die immer extremer und unberechenbarer wird. Das war keine Überraschung, per se! Es war sicherlich unvorhersehbar, dass mit den Rückschlägen in China und in Russland mehrere Effekte nun in etwa zeitgleich zusammenkamen und so der Ausschlag nach unten extremer wurde. Viele Experten haben aber starke und zunehmende Volatilität vorhergesagt! Es sollte also auch niemanden überraschen, wenn sich der Trend demnächst wieder umkehren wird... Freilaufende Kühe in einem riesigen landwirtschaftlichen Betrieb: Bislang hat Deutschland noch eine sehr potente Agrarstruktur, aber immer mehr Landwirte geben die Tierhaltung letztlich frustriert auf MN: Bei wem liegt denn Ihrer Ansicht nach in Sachen Milchkrise der Schwarze Peter? Den Bauern wird teils vorgeworfen, sie hätten ihre Höfe und Milchviehbestände unvernünftig stark vergrößert, zum Ende der Quote herrschte ja auch eine euphorische Stimmung. Andererseits wurden auch auf der anderen Seite, nämlich bei den großen Molkereien, in den vergangenen Jahren die Kapazitäten auch enorm ausgebaut; es gab Fusionen, auch hier vor allem mit Blick auf neue globalen Handelskonzepte, die nun – siehe Russland oder China – auch ins Trudeln gerieten. Die verstärkten Aktivitäten im Weltmarkt liefen anfangs gut an, nun aber gibt es Probleme... Oder gibt es gar keinen Schwarzen Peter? Lindinger-Pesendorfer: Es macht wohl wenig Sinn, jetzt einen Schwarzen Peter zu suchen. Jeder muss vor seiner eigenen Tür nachschauen, ob er seine Hausaufgaben gemacht hat. Dass in der Vergangenheit sowohl bei den Landwirten als auch in der Industrie teilweise sehr euphorisch MN: ...das müsste aber nun doch bald passieren, weil sonst immer ernsthaftere Probleme eintreten, wenn etwa die Probleme der Bauern wie ein Virus auf die Molkereien übergreifen? Immerhin schaffen jetzt schon bei den noch 70.000 landwirtschaftlichen Betrieben jährlich 4.000 Landwirte ihre Kühe ab. Ist das nicht ein Alarmzeichen? ➜ Anzeige Verpackungslizenzierung mit „Mehr“wert. Nutzen Sie unser Angebot! BellandVision ist das zweitgrößte duale System und Ihr kompetenter Partner, wenn es um rechtssichere Verpackungslizenzierung und nachhaltige Entsorgungslösungen geht. 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Aber darum sitzt die Politik ja nun bei Gipfeln zusammen, eben auch um das Sterben von landwirtschaftlichen Betrieben einzudämmen. Wir hören derzeit von Experten unterschiedliche Aussagen, ob der Milchpreis sich nun im ersten Quartal 2017 drehen wird oder doch noch später. Es wird da auch nach Neusee- land geblickt, wie sich dort die neue Saison entwickelt. Aber auch da sind, obwohl auch dort rückläufige Tierbestände zu verzeichnen sind, die Ausblicke so, dass weiterhin mit einem niedrigen Milchpreis zu rechnen ist. Ob also die kurzfristige Entspannung kommen wird... das muss man sehen... Dass sie irgendwann kommen wird, das ist aber klar! Als Unternehmen MN: Dazu finden sich ja sinnvolle Ratschläge in Ihren nebenstehenden „acht Hebeln“... Lindinger-Pesendorfer: ...da sind wir genau beim Punkt: Letztendlich fällt es einem Unternehmer oft leichter, sich in schwierigen Phasen zu verändern und auch schwierige Anpassungen vorzunehmen. In wirtschaftlich günstigen Lagen ist es dagegen oft schwierig, auch dann auf Effizienz und eine strategische Ausrichtung zu achten, die ein Unternehmen robust und zukunftsfähig macht. MN: Es ist ja sehr menschlich und in vielen Lebensbereichen zu beobachten, wenn einem die harte Stringenz und die strengen Kontrollsysteme in den „fetten Zeiten“ oft fehlen... Anzeige Besser verpacken Das umfassende Produktprogramm von MULTIVAC bietet effiziente Lösungen für Vakuum-, Skin- und MAP-Verpackungen in allen Leistungsklassen. Nürnberg 27. - 29.09.2016 Halle 1, Stand 221 © Arla interview Welches Konzept wird künftig punkten? Selbst genossenschaftlich organisierte Molkereien – hier ein Arla-Werk – müssen, so die Unternehmensberatung Wieselhuber, vielleicht bald um manche Milchlieferanten bangen Lindinger-Pesendorfer: ...genau. Es ist bei Unternehmen leider immer wieder zu sehen, dass in den „fetten Jahren“, wenn alles sehr gut läuft, die Unternehmensanpassungen nicht in der Form vorgenommen wurde, um auf die volatil schwierigeren Zeiten gut eingestellt zu sein, die zwar in der Situation beziehungsweise in ihrer Ausprägung, aber eben nicht grundsätzlich eine Überraschung sind. Da wurde es an der einen oder anderen Stelle auch sicher versäumt, sich rechtzeitig auf die Entwicklungen einzustellen. MN: Nun vielleicht der richtige Zeitpunkt, dass Sie diesen Punkt eindringlich ansprechen! Flexibilität, Innovationsfreude, starke Marken... all die Punkte, die Sie in den „acht Hebeln“ der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner klar ansprechen, sind bezie- hungsweise wären derzeit wohl für viele Landwirte und Molkereien wichtig und hilfreich. Schwer haben es ja alle derzeit – interessanterweise tösen die Bauern laut, die Molkereien hingegen halten sich in der breiten Öffentlichkeit in der Krise eher zurück... Lindinger-Pesendorfer: ...Ich denke, dass sich die Molkereien in den Diskussionen mit den Bauern durchaus intensiv auseinandersetzen. Bei Genossenschaften ist das ohnehin nicht zu trennen. Molkereien stehen auf der anderen Seite, stehen mit ihren Produkten, die in den Lebensmittelhandel gehen, mächtigen Partnern gegenüber, die auch enormen Druck ausüben. Auf der anderen Seite haben sie wiederum Milchabnahmeverpflichtungen den Bauern gegenüber und diese Milch muss im Markt untergebracht werden. Da kommt auch vielleicht die zumindest ge- fühlte Zwangslage ins Spiel, jeden Preis mitgehen zu müssen, weil man sonst die Milch vielleicht nicht oder nur zu noch schlechteren Bedingungen verwerten kann. Aber vielleicht haben es sich bisher manche Molkereien auch ein Stück weit zu einfach gemacht, indem sie aggressive Preisforderungen gewissermaßen an die Bauern durchgereicht haben, wobei bei schlechterer Ertragslage dann eben die Bauern gelitten haben. Und genau dies hat sich nun in so extremer Form ausgewachsen, dass man teils ein Wegsterben der eigenen Lieferanten beziehungsweise Genossen befürchten muss. Insofern ist die Sensibilität in den Molkereien nun größer geworden. Jede Molkerei strebt verstärkt danach, die Wertschöpfung aus der Milchverarbeitung und -vermarktung zu steigern. MN: Manchmal wird bei solchen drohenden Entwicklungen ja auch gerne von Gesundschrumpfung gesprochen. Lindinger-Pesendorfer: Dass das gewünscht wird würde ich hier grundsätzlich nicht so sagen – eben vor dem Hintergrund, dass wir perspektivisch doch einen wachsenden Milchbedarf sehen und dass sich diesbezüglich die Zeiten auch wieder ändern werden. Wir haben das beim Volatilen typische Extrem: Wenn es schlecht läuft, dann wird nur von Krisen und Katastrophen geredet; aber man darf sich dem Blick nicht verschließen, dass bei der Milch die Entwicklungsmärkte perspektivisch für eine steigende Nachfrage sorgen ➜ Anzeige TRENDS AUF GEMÜSE- UND OBSTBASIS VEGAN, BACKSTABIL UND INDIVIDUELL würzige vegane/vegetarische Zubereitung für Hybrid Food, Food Pairing, Soft Health ÁVVLJXQGJXWGRVLHUEDU Clean Label keimreduziert www.fuchsspice.com z. B. Tomate, Paprika und Aprikose mit Rosmarin interview werden. Natürlich ist es schwierig, jetzt einem Landwirt zu erklären, bitte halte durch, aber ich kann dir nicht sagen, ob du nur sechs oder eher zwölf oder sogar achtzehn Monate durchhalten musst, irgendwann wird der Preis wieder steigen, weil der Bedarf da ist. Das Wann ist eben schwer zu sagen, weil man nicht genau weiß, wie sich der Weltmarkt wann entwickelt. MN: Das bedeutet speziell für Molkereien? Lindinger-Pesendorfer: Sicher ist: Es wird weiter volatil sein. Es besteht nun die Anforderung, dass jede Molkerei darüber nachdenkt, wie man mit dieser Volatilität, diesen Schwankungen umgeht, um, wenn der Milchpreis sich wieder erholt, auch für diese Phase gut aufgestellt zu sein - um dann die Erträge, die man jetzt nicht machen konnte, wieder zu kompensieren. Dann hat ja auch möglicherweise auf globaler Ebene eine Marktbereinigung stattgefunden, die das Pendel in die andere Richtung ausschlagen lässt. MN: Wenn das Pendel nach hier oder dort stark ins Ausschlagen gerät, fragt man sich doch, wer war dabei die Henne, wer das Ei, wer ist „schuld“, hat's verursacht? Die Bauern hatten bei ihren Protesten ein Plakat, auf dem stand „Mengen reduzieren statt Bauern ruinieren“... Lindinger-Pesendorfer: ...und jeder sagt aber für sich selber, wenn die Probleme kommen, die Preise gehen runter - also produziere ich mehr.. MN: ...genau, die meisten Milchbauern fuhren die Mengen hoch. Lindinger-Pesendorfer: Klar, der Ertrag ist geringer, also erhöhe ich die Menge, die ich produziere. Das ist die Crux, dass alle sagten, Mengen reduzieren ja, nur nicht bei mir selber. Die Forderung nach Mengenreduzierung ist eine nachvollziehbare, aber man muss wohl auf die Kräfte des Marktes und auf eine langfristig steigende Nachfrage vertrauen, die dann das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlagen lassen. MN: Was sagen Sie als Wirtschaftsfachmann und Unternehmensberater zur Forderung des schleswig-holsteinischen Umweltministers Habeck, der daran erinnerte, dass sich seit dem Jahr 2000 die Zahl deutscher Höfe auf 70.000 halbiert hat und schätzte, man brauche nun zur Problembewältigung eine Milliarde Euro? Lindinger-Pesendorfer: Das sind vielleicht auch populistische Forderungen, um bei einer bestimmten Klientel auch Stimmung zu machen, wobei dabei hohe Beträge in den Raum geworfen werden. Die Landwirtschaft ist ja der EU-Bereich, der Anzeige ohnehin beträchtliche Förderungen bekommt. Landwirte und Molkereien sind hier gefordert sich immer wieder zu hinterfragen, wie man auch in einem schwierigen Umfeld gut aufgestellt ist. MN: Ist es denn nicht grundsätzlich ungut, sich in solch großen Krisen nur gegenseitig zu beschuldigen und für noch mehr gegenseitige Ausgrenzung zu sorgen, wo man doch viel eher eine wohlwollende, gesunde Abgrenzung bräuchte, um beide Befindlichkeiten in eine positive Zusammenarbeit, eine gute Balance zu bringen, die allen mehr Erfolg bringt? Man arbeitet ja in einer Kette zusammen, die nur so stark ist, wie ihr schwächstes Glied, da kann einem dann doch selbst das Problem vor die Füße fallen? Lindinger-Pesendorfer: Es geht vom Handel tatsächlich eine starke Kraft aus, Seite 18 die teilweise harte Konsequenzen für die Lieferanten hat. Der LEH, der eben in Deutschland sehr preisorientiert funktioniert, übt einen hohen Druck auf die Molkereien aus und diese dann wieder auf die Erzeuger. Sicher ist ein fairer Umgang zwischen Erzeuger, Molkerei und Handel gefordert, aber letztendlich ist jedes Unternehmen auch in der Pflicht, sich in seinem Marktumfeld so aufzustellen, dass es mit den Marktgegebenheiten und den damit verbundenen Zwängen, Veränderungen und Volatilitäten umgehen kann. Viele Molkereien orientieren sich auch deshalb stark international, weil der deutsche Markt ein sehr hart umkämpfter Markt ist. Unternehmen reduzieren deshalb auch teilweise die Abhängigkeit vom reinen Commodity beziehungsweise ConsumerProducts-Bereich und forcieren Segmente wie Functional Products beziehungsweise weiterverarbeitete Produkte. Man versucht da, Wertschöpfung auch in anderen Bereichen zu erzielen. Es ist sicher richtig, sich nicht nur über das eine Segment Deutschland, deutscher Lebensmitteleinzelhandel, deutsche Discounter zu identifizieren, sondern auch Wege mit der Möglichkeit höherer Wertschöpfung zu gehen. Man muss sich bewusst machen, dass Milch ein wertvoller Rohstoff ist, auch im Blick auf die Landwirte, die jetzt ums pure Überleben kämpfen: Der Rohstoff Milch kann nicht unbegrenzt produziert werden und die Nachfrage wird perspektivisch sicher wieder anziehen. Es gilt, Wege und Möglichkeiten zu finden, durch die jetzige harte Phase durchzukommen, gegebenenfalls auch über Fusionen, wenn man sich bei der Molkerei wie auch beim Landwirt vielleicht bei Investitionen übernommen hat oder wenn die Unternehmensgröße vielleicht nicht ausreichend ist. MN: Einem Milchsektor geht es bei allen Problemen bestens: Den Bio-Molkereien und Biomilchbauern... Lindinger-Pesendorfer: Das ist genau der Punkt der differenzierenden Rohware... Es gibt immer wieder auch Segmente, wo ein differenzierender Rohstoff eben nicht im Überfluss zur Verfügung steht. Es gibt also für Landwirte wie für Molkereien immer wieder Möglichkeiten, auch in einem schwierigen Marktumfeld attraktive Segmente zu identifizieren. Stefan Esser ■ 4/2016 krisenberatung Die acht Hebel: Wie man Molkereien in unruhigen Zeiten robust und zukunftsfähig gestaltet Konkrete Krisen-Tipps von Gerald Lindinger-Pesendorfer, Bereichsleiter Food/FMCG bei Dr. Wieselhuber & Partner V Viele Molkereien leiden derzeit unter rückläufigen Erträgen und manche Genossenschaft sucht nach lukrativen Absatzwegen für steigende Milchmengen. Jedes Unternehmen spürt die Auswirkungen des aktuell dramatisch niedrigen Milchpreises. Entscheider in Molkereien haben deshalb keine Wahl: Sie müssen im schwierigen Marktumfeld ihr Geschäftsmodell tragfähig, robust und zukunftsfähig gestalten. Acht wichtige Hebel helfen dabei: drink, Anreicherung durch Kalzium/Vitamine). Verpackungsinnovationen, die auf Convenience, Haltbarkeit oder Nachhaltigkeit abzielen sowie Ersatzprodukte auf Basis von Nüssen, Soja oder Getreide sind weitere Möglichkeiten. Immer wichtig: Der Blick auf ein klar definiertes Bedürfnis einer wachsenden Zielgruppe. ➜ Anzeige Hebel 1: Differenzierende Rohware: Insbesondere im preisaggressiven deutschen Markt bieten differenzierende Rohwaren vielfältige Chancen. Die Mehrzahlungsbereitschaft für Bio- und regionale Produkte ist klar nachgewiesen. Mehrwert-Konzepte auf Basis von Heumilch, OGT, Bio oder Regionalität ermöglichen eine deutliche Steigerung der Wertschöpfung. © Pixabay Hebel 2: Innovatives Produktangebot: Sich ändernde Lebensgewohnheiten bieten vielfältige Chancen für Innovationen: Ein natürliches Produkt (z. B. herkömmliche Erzeugungsmethode, natürlicher Fettgehalt) kann ebenso zu einer relevanten Differenzierung führen wie ein funktionales Produkt (z. B. Protein- oder Frühstücks- Muss ich um meine Zukunft bangen? Milchkühe, früher eine Chance, wurden für viele Bauern in den vergangenen Jahren eher zur Last Seite 19 4/2016 krisenberatung oberste Prämisse die Verwertung der „eigenen“ Milch ist. Dabei wird jedoch verkannt, dass von einem erfolgreichen Geschäftsmodell die Gesellschafter, eben die Genossen, profitieren. Anforderungen an das Geschäftsmodell: Nur wenn ein Geschäftsmodell tragfähig, robust und zukunftsfähig ist, kann eine Molkerei nachhaltig erfolgreich sein Hebel 3: Starke Marken: Haben Marken eine signifikante Bedeutung – ggf. in einem klar definierten Segment – werden höhere Gewinne und Renditen im Vergleich zu Handelsmarken- bzw. Commodity-Herstellern erhalten. Auch mit dem steigenden Qualitätsbewusstsein der letzten Jahre gewinnen Marken an Bedeutung. Bei Milchprodukten treffen u. a. regionale Konzepte – auch für weniger finanzkräftige Molkereien – auf fruchtbaren Boden. Die moderne Methode des „natürlichen Markenaufbaus“, die Transparenz und Glaubwürdigkeit in den Vordergrund stellt, bietet vor allem auch Marken mit einer Spezialisten- bzw. Nischenpositionierung gute Chancen. Hebel 4: Zugang zu attraktiven Märkten & Vertriebskanälen: Entscheidend für den Erfolg in internationalen Märkten ist die Fokussierung auf die richtigen Märkte. Vertriebsniederlassungen und Produktionsstandorte in der Zielregion können – wenn auch mit Risiken verbunden – durchaus sinnvoll bzw. unabdingbar notwendig sein. Deutsche Genossenschaften meiden offensichtlich diesen Weg, weil die Hebel 5: Effiziente Supply Chain: Bei zunehmender Milchmenge in Europa wird auch der Kostendruck ungebrochen groß bleiben. Nur Unternehmen, die nachhaltig und permanent an der Optimierung der Standortstruktur und der Effizienz und Integration der gesamten Supply Chain arbeiten, können in diesem Umfeld erfolgreich sein. Investitionen in eigene Standorte und Anlagen sowie Initiativen zur Einbindung der Milchbauern, wie z. B. das Milkmaster-Programm der DMK, tragen zur Effizienzsteigerung bei. Es gibt 8 wichtige Hebel um eine Molkerei tragfähig, robust und zukunftsfähig zu gestalten Anzeige Weitere Infos: Codieren, markieren & etikettieren Wir m achen den Unterschied! www.domino-deutschland.de Halle 3A, Stand 3A-216 Seite 20 4/2016 krisenberatung Hebel 6: Flexibilität: Volatilität darf nicht regelmäßig zu Ertragskrisen führen. Grundsätzlich sind Produktportfolio, Vertriebskanäle, Produktionsstrukturen und Verträge so zu gestalten, dass auf Marktveränderungen bzw. Marktschocks schnell und angemessen reagiert werden kann. Die Gestaltung des Gesamtportfolios sollte zumindest teilweise ausgleichend wirken. Wichtig: Das Verhältnis von Eigentümer-/ Vertragsmilch zu Zukaufmilch. Auch wenn bei Genossenschaften sehr umstritten, benötigt dieser Aspekt eine fundierte Lösung. Hebel 8: Finanzkraft und Investitionsfähigkeit: Jede Entwicklungs- oder Wachstumsstrategie muss die Finanzierungsmöglichkeiten der Molkerei berücksichtigen. Es gilt, die Investitionen fundiert nach Rentabilität und strategischer Passung zu priorisieren. Können notwendige Investitionen nicht im gegebenen Finanzrahmen „gestemmt“ werden können, sollte die Finanzierungsstruktur geprüft sowie Partnerschaften und Zusammenschlüsse überdacht werden. Klar ist: Für keine Molkerei gibt es ein Patentrezept. Wie die Stellhebel optimal anzupassen sind, ist für jedes Unternehmen individuell. Dabei spielen die Wünsche und Ziele der Gesellschafter und Genossen eine zentrale Rolle. Jene Molkereien, die sich ebenso intensiv mit der Zukunft des internationalen Milchmarktes wie auch mit den eigenen Stärken und Entwick- lungsmöglichkeiten befassen, haben gute Möglichkeiten, nachhaltig erfolgreich zu sein – eben tragfähig, robust und zukunftsfähig. Quelle: Dr. Wieselhuber & Partner GmbH, Unternehmenswertsteigerung im Spannungsfeld Marken vs. Private Label ■ Investitionsgrad und Unternehmenserfolg (Kapitalrendite): Unternehmen mit hohem Investitionsgrad erzielen höhere Renditen © Pixabay Hebel 7: Schlagkräftige Organisation: Viele Molkereien haben den Veränderungsbedarf durch den Marktumbruch erkannt und stellen sich neu auf. Ob eine Molkerei den Schwerpunkt auf Internationalisierung oder Markenaufbau legt – in jedem Fall ist sowohl die Organisationsstruktur zu überdenken, als auch die Kompetenz der Mitarbeiter bzw. Teams aufzubauen. Ein umfassendes Ziel- und ControllingKonzept muss gewährleisten, dass die zen- tralen Prioritäten in allen Organisationsbereichen konsistent verstanden und umgesetzt werden. Frische Trinkmilch quirlt ins Glas: Wenn dies bislang ein positives Sinnbild war für ein besonders edles und traditionelles Lebensmittel, dann drängt sich in momentanen Krisenzeiten beim Anschauen unweigerlich auch der Gedanke an ein Viel-zu-viel an Milch auf... Seite 21 4/2016 fachpack 2016 O Daten und Fakten Ob Industrie- oder Konsumgüter – kaum eine Branche kommt ohne die Verpackungsindustrie aus. Die FachPack vereint die vier zentralen Marktsegmente der Prozesskette: Verpackung, Technik, Veredelung, Logistik. Im Zentrum steht die leistungsfähige deutsche Verpackungswirtschaft, doch auch der Trend zur Internationalisierung setzt sich weiter fort. 2015 nutzten 1.069 deutsche und 496 internationale Unternehmen diesen Rahmen, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren – rund ein Fünftel der vorwiegend mittelständischen Firmen sogar in mehreren Bereichen. Das Kernsegment mit zuletzt 728 Ausstellern bilden Packstoffe, Packmittel und Packhilfsmittel. Effiziente Technik sowie zukunftsweisende Technologien und Verfahren sind unentbehrlich für die Verpackungsbranche. In diesem Bereich präsentierten im vergangenen Jahr 558 Unternehmen Verpackungsmaschinen, Kennzeichnungs- und Markiertechnik sowie Geräte in der Verpackungsperipherie. Darüber hinaus ist die FachPack die Adresse für Veranstaltungsort Messezentrum Nürnberg Veranstaltungstermin Dienstag, 27. - Donnerstag, 29. September 2016 Öffnungszeiten 27. September 2016: 09:00 - 18:00 Uhr 28. September 2016: 09:00 - 18:00 Uhr 29. September 2016: 09:00 - 17:00 Uhr Ticketpreise Tageskarte: EUR 42,00 · Dauerkarte: EUR 47,00 Angebotsspektrum Das Angebotsspektrum der europäischen Fachmesse für Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik präsentiert die Prozesskette Verpackung kompakt unter einem Dach. Programm 2016 • Trends & Innovationen • Forum PackBox • Themenspezifische Sonderschauen • Gemeinschaftsstände • Treffpunkte • Forum Wellpappe Anzeige Füllstand Zahlen 2015 1.565 Aussteller; über 43.000 Fachbesucher Eingänge und Hallenbelegung über Eingang Mitte zu den Hallen 1, 2, 3, 9 und dem Hallenrundgang; über Eingang Ost zu den Hallen 3A, 4, 4A, 5, 6, 7, 7A und dem Hallenrundgang Altbewährtes hat ausgedient. Jetzt: Ultraschall-Grenzschalter von AFRISO! USG 20 Molchfähig: Frontbündiger Einbau ohne Störkonturen für beste Reinigungsergebnisse Integrierbar, selbst bei kleinen Rohrquerschnitten Unterschiedliche Prozessanschlüsse für verschiedenste Einsatzmöglichkeiten: G½, G¾, G1, Einschweißmufffe, Tri-Clamp, Milchrohr, VARIVENT, u.v.m. Non-invasive Messung durch Kunststoffbehälter oder -Rohrwände möglich www.afriso.de/usg Verpackungsdruck und -veredelung (PrintPack) sowie neueste Designtrends (2015: 255 Anbieter). Effiziente Logistikprozesse und Services für die Verpackungsindustrie runden die Prozesskette Verpackung ab, 349 Aussteller zeigten zuletzt ihre Kompetenz in diesem Bereich. Das Rahmenprogramm Im Mittelpunkt der FachPack steht die Vielzahl von Trends und Innovationen, die es zu entdecken gibt – und dies nicht nur an den Ständen, sondern auch im Rahmenprogramm. Rund 90% der Gäste bewerteten das Angebot im vergangenen Jahr positiv. Und auch in diesem Jahr werden wieder Themen aus der Branche aufgegriffen: Das Forum PackBox – zuletzt lauschten und diskutierten hier über 3.800 Besucher – widmet sich in gewohnter Manier in Zusammenarbeit mit renommierten Branchenpartnern dem Dreiklang aus Seite 22 4/2016 fachpack 2016 Innovation, Inspiration und Information. Herausragende und innovative Lösungen aus der gesamten Wertschöpfungskette der Verpackung prämiert der Deutsche Verpackungspreis, der europäische Wettbewerb rund um die Verpackung, auch in diesem Jahr wieder auf der FachPack. Neu ist allerdings, dass die Preisverleihung direkt am ersten Messetag stattfindet. Weitere bewährte Highlights im Rahmenprogramm sind: • Forum Wellpappe • Pavillon „Etiketten & mehr“ • Sonderschau Packaging Design • Sonderschau Deutscher Verpackungspreis • Themenpark „Verpackung in der Medizintechnik und Pharmazie“ • Marktplatz „Process & Materials@FachPack“ • Tracking & Tracing Theatre • Themenpark „Mensch – Maschine – Zukunft“ Nachhaltigkeit steht im Focus der FachPack Nachhaltigkeit – auch im Verpakkungsbereich ein zentrales Thema. Intelligente Produktentwicklungen lassen Ressourcen in der Wertschöpfungskette einsparen. Zahlreiche Beispiele gibt es bereits im Markt, andere sind in der Entwicklung. Innovationen – ob beim Produkt, Prozess oder Service – sind elementarer Bestandteil der FachPack, die vom 27. bis 29. September in Nürnberg stattfindet. Sie ist Anlaufstelle für Inspiration und konkrete Lösungen rund um Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik. Zuletzt tauschten sich hier gut 44.000 Fachbesucher mit 1.565 Ausstellern über Produkte und Dienstleistungen der Verpackungsbranche aus. nicht außer Acht lassen, was im Grunde damit gemeint ist – und zwar deutlich mehr als nur ein aktueller Trend“, so Veranstaltungsleiterin Heike Slotta. „Dieses äußerst wichtige Thema ist mitten in der Gesellschaft angekommen. Auch die Verpackungsbranche trägt ihren Teil bei: Sie entwickelt und bietet Lösungen und Alternativen. Diese werden wir alle auf der FachPack wiederfinden.“ Die Maßnahmen betreffen die gesamte Wertschöpfungskette: Verpackungen werden recyclingfreundlich gestaltet, um Ressourcen zu schonen und Wertstoffe wieder verfügbar zu machen. Im Maschinenbau schafft die Digitalisierung die Basis, Energie zu sparen und den Materialverbrauch zu senken. Und in der Logistik werden Produkte nach dem Konzept der Kreislaufwirtschaft „Cradle-to-Cradle“ gestaltet, wie beispielsweise Paletten und Boxen aus recyceltem Kunststoff oder aus Wellpappe. Beim Verpackungsdruck wiederum spart die LED-UV-Technologie Energie im Vergleich zu herkömmlichen UV-Strahlern. ➜ Anzeige Machen Sie den besseren Schnitt. Besuchen Sie uns auf der FachPack in Nürnberg 27.– 29. September 2016, Halle 1, Stand 421 Innovative Systeme und effiziente Beratung unterstützen QR-Code scannen & Video ansehen! Sie dabei noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Weber bietet Technologien, die echten Mehrwert für Ihren Anwendungsbereich bringen. Und während der gesamten Lebensdauer Ihrer Maschine steht Ihnen Weber mit Service und Dienstleistungen kompetent zur Seite. www.weberweb.com/kaese Weber Maschinenbau GmbH Breidenbach Günther-Weber-Straße 3 35236 Breidenbach · Deutschland Fon: +49 6465 918-0 · Fax: +49 6465 918-1100 [email protected] · www.weberweb.com „Auch wenn der Begriff Nachhaltigkeit heute beinahe schon überstrapaziert ist, darf man Seite 23 4/2016 fachpack 2016 Mehr Wert mit weniger Ressourcen Ressourcenschonung durch Recycling ist eine maßgebliche Strategie für mehr Nachhaltigkeit von Verpackungen. Speziell bei Karton ist hier jedoch wichtig, die Mineralölmigration – sprich den Übergang von Mineralöl aus der Verpackung auf das Füllgut – zu verhindern. Eine mögliche Lösung ist eine Produktinnovation, bei der flüchtige Moleküle eingefangen werden, um auf der gesamten Fläche der Verpackung die Migration von Mineralölkohlenwasserstoffen in Lebensmittel zu verhindern. In diesem Fall benötigt der Karton auch keine zusätzliche Barriereschicht mehr. Ein weiterer Ansatz der Papierindustrie ist es, Zellulose mit pflanzlichen Reststoffen zu mischen, um Frischfasern einzusparen. Wenn Reststoffe aus der Herstellung des Produkts für die Verpackung genutzt werden, ist das Konzept besonders stimmig. Verpackungsindustrie. Wer über Bio-Kunststoffe spricht, unterscheidet zwischen bioabbaubaren und biobasierten Materialien. Die ersten Kunststoffe wie Zellulose, Linoleum und Casein waren biobasiert, aber nicht bioabbaubar. So hat ein Kartonhersteller für eine Champagnerbox einen biologisch abbaubaren und recycelbaren Karton entwickelt, bei dem Traubenrückstände mit Zellulosefasern gemischt werden. Insgesamt wurden auf diese Weise über fünf Tonnen Frischfasern eingespart. Auch Kunststoffe sind ein essentielles Material – nicht nur in der Jedoch bedeutet abbaubar nicht zwangsläufig, dass die Materialien auch kompostierbar sind – das hängt stark von den Abbaubedingungen ab. Heute geht der Trend zu langlebigen biobasierten Werkstoffen, die genauso recycelt werden können wie herkömmliche Kunststoffe. Anzeige folian gmbh Feldstraße 30 18442 Groß Lüdershagen fon +49 3831 4828-0 www.folian.com [email protected] Innovative Kunststofffolien für die Milchwirtschaft FachPack 2016 • Mit 10+1 High-End-Flexodruck schnell, flexibel und zuverlässig • Konventionell oder mit Wasserfarben bedruckte Folienverbunde • Große Auswahl an Folienausstattungen Halle 7 Stand 536 Seite 24 4/2016 fachpack 2016 © NuernbergMesse Zusatznutzen durch nachhaltige Methoden Die Entwicklungen der Verpackungsindustrie zeigen, dass der schonende Umgang mit Ressourcen nicht im Widerspruch zu leichten Verpackungen und bequemer Handhabung stehen muss. Mittlerweile sind zahlreiche Barrierelösungen auf dem Markt, bei denen auf Aluminiumschichten verzichtet wird. Papier im Verbund mit Kunststoffen oder biobasierten Kunststoffen kann gleiche Eigenschaften als Aroma-, Wasser- und Sauerstoffbarriere aufweisen wie frühere Mehrschichtlösungen mit Aluminium. Lebensmittelsicherheit und eine längere Haltbarkeit sind dabei wichtige Kriterien. Der Einsatz von Konservierungsmitteln reduziert sich oder kann gegebenenfalls sogar ganz vermieden werden. Ein weiterer Effekt: Weniger Lebensmittel werden weggeworfen, wenn verpackte Produkte auch bei längerer Lagerung frisch bleiben. Die FachPack bietet den Ausstellern die Möglichkeit, mit Fachbesuchern aus aller Welt direkt in den Dialog zu treten und internationale Geschäftskontakte zu knüpfen Intelligente Lösungen steigern Energieeffizienz Beim Verpackungsdruck ist die LED-UV-Technologie momentan ein starker Trend. Im Gegensatz zu herkömmlichen UV-Strahlern mit Quecksilberdampflampen emittieren LED-Dioden nur Licht eines eng begrenzten Spektralbereichs. Neben der Energieeffizienz, der geringeren Wärmeentwicklung und der langen Lebensdauer von LED-UV-Lampen ein weiterer Vorteil: Es wird kein Ozon generiert und daher ist auch keine Absaugung nötig. Außerdem steht bei einem LED-UV-System die UV-Leistung augenblicklich nach dem Einschalten zur Verfügung und die Aufwärmphase entfällt. ➜ Anzeige Hygiene durch Heißabfüllung ! Minimale Verpackungskosten bei maximaler Sicherheit für Molkereiprodukte bis Ø 160 mm TSCA 160 NEU ! PC-Steuerung mit komfortabler Rezepturverwaltung Sicherer Clipverschluss bis hin zu bakteriendicht – für lange Haltbarkeit Weniger Verpackung, geringe Transportkosten, kostengünstige Lagerung Halle 3 · Stand 407 Besuchen Sie uns! innovativ · zuverlässig · führend Infos: www.polyclip.com/3933 [email protected] Seite 25 4/2016 © NuernbergMesse fachpack 2016 Die FachPack, als wichtigste internationale Leitmesse für Verpackungen und Verpackungstechnologie öffnet im September 2016 in Nürnberg ihre Pforten Anzeige Kosten senken mit rostfreien Rollenketten für Abfüllanlagen FB Ketten Handels GmbH Gewerbepark Süd 5 A-6330 Kufstein T: +43 (0)5372 61466 [email protected] www.fb-ketten.at FB Ketten GmbH Stakelbrauk 11 D-59889 Eslohe T: +49 (0)2973 979140 [email protected] www.fb-ketten.de Auch die Hersteller von Verpackungsmaschinen wissen, dass nachhaltige Produktionsprozesse bei ihren Kunden immer mehr in den Fokus rücken. Der Packmittelverbrauch kann durch eine geringere Foliendicke oder durch eine Minimierung von Randstreifen und Stanzgittern verringert werden. Verbesserte Folienverpackungsanlagen sind so flexibel, dass sie sowohl herkömmliche als auch sehr dünne oder Bio-Folien verarbeiten können. Mit einer Gebindeumreifung spart man die bisher übliche Schrumpffolie ein. Der Verzicht auf Schrumpftunnel reduziert den Energieverbrauch erheblich. Zusätzlich erhöht sich der Ausnutzungsgrad der Paletten. Intelligente Steuerungs- und Automatisierungstechnik, sparsame Antriebe, Kompressoren, Lüfter und Pumpen zählen zu den klassischen Lösungen, um Strom und Betriebsmittel einzusparen und die Energieeffizienz zu steigern. Effiziente Seite 26 Motoren, optimal an die Bewegungen und Beschleunigungsvorgänge in der Maschine angepasst, senken den Stromverbrauch. Neue Siegeltechniken schonen das zu verpackende Produkt und verkürzen Prozesszeiten erheblich. Um den Energieverbrauch einer Tiefziehverpackungsmaschine zu reduzieren, hat ein Hersteller druckluftbetriebene Komponenten durch servomotorische Antriebe ersetzt. Damit lassen sich die Bewegungsabläufe im Hinblick auf Geschwindigkeit und Öffnungsweite präzise regeln, was wiederum zur Erhöhung der Maschinenleistung beiträgt. Die Ausnutzung des Verpackungsmaterials wird durch servomotorisch verfahrbare Siegel- und Schneidestationen ebenfalls verbessert. Dies reduziert die Stege zwischen den Packungen sowie die Folienränder und auch den Folienabfall. Quelle: Messe Nürnberg ■ 4/2016 Verantwortung liegt in unserer Natur. Nachwachsend, zertifiziert und aus vorbildlicher Bewirtschaftung. Was für viele der wertvollen Inhalte selbstverständlich ist, gilt auch für unsere Getränkekartons, für deren Herstellung wir ausschließlich Holzfasern aus vorbildlicher Waldwirtschaft und anderen kontrollierten Quellen verwenden. SIG Combibloc – Ihr Partner für Verpackungen und mehr. Wir bieten Kartonpackungen, Füllmaschinen, Technologien und maßgeschneiderten Service für die Anforderungen unserer Kunden. Wir arbeiten partnerschaftlich mit unseren Kunden, um Lebensmittel auf sichere, nachhaltige und bezahlbare Weise zu den Verbrauchern in aller Welt zu bringen. Weitere Informationen über unsere individuellen Verpackungslösungen: www.sig.biz fachpack aussteller Domino: Lösungsanbieter für vielfältige Kennzeichnungsanforderungen F220i Faserlaser – für eine präzise und beständige Beschriftung Der feine Laserstrahl des F220i Faserlaser ermöglicht eine noch präzisere Beschriftungsqualität auf zahlreichen Produktoberflächen, einschließlich Metall und Kunststoff. Der F220i eignet sich für intermittierende und statische sowie für Beschriftungsanwendungen in der Bewegung – sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Liniengeschwindigkeiten. M230i Etikettendruckspender für Umverpackungsanwendungen Das kompakte Druck-Spende-System M230i verfügt über 33% längere Farbbandrollen und eine Etikettenkapazität von 600 m. Domino QuickDesign Die Software für die Drucktexterstellung, ermöglicht technologieübergreifend die zentrale, fabrikweite Steuerung der Verpackungskennzeichnung – vom Produkt bis zur Palette. Die Benutzeroberflächen von QuickDesign, Operator und Operator Pro ermöglichen eine Auswahl von Drucktexten, Produkten oder Aufträgen und sorgen dafür, dass Codes korrekt an die Fertigungslinie gelangen. © Domino Zudem wird Domino seine Inkjet-Digitaldrucklösungen vorstellen, die das gesamte Spektrum des Etiketten- und variablen Datendrucks abdecken. Besonders interessant ist die 7-Farben-InkjetEtikettendruckmaschine N610i, die auf der drupa 2016 mit dem EDP Award in der Kategorie „Beste Etikettendruckmaschine“ ausgezeichnet wurde sowie die neueste Drucklösung „Textures by Domino“ für die digitale Herstellung dreidimensionaler strukturierter Bilder. Halle 3A Stand 216 Der F220i Faserlaser sorgt für eine präzise und beständige Beschriftung auf einer Vielzahl von Produktoberflächen © Grunwald D Domino zeigt Codier- und Markierlösungen seiner i-Tech Produktpalette, die von der Verpackungskennzeichnung bis hin zur Palettenetikettierung reichen. Für ein hohes Maß an Benutzerkomfort sorgt QuickStep, die intuitive Benutzeroberfläche von Domino, welche für nahezu alle Systeme der i-Tech intelligent Technology Gerätegeneration verfügbar ist und die Bedienung und Navigation für Anwender vereinfacht. Dies gilt insbesondere für Unternehmen, in denen mehrere Codier- und Markiertechnologien von Domino im Einsatz sind. Schulungsaufwand und Kennzeichnungsfehler können damit auf ein Minimum reduziert werden. Weitere Highlights in Nürnberg sind: Unverkennbar: der Grunwald-Messestand im Erscheinungsbild einer Allgäuer Almlandschaft Grunwald: Abfüllanlagen mit flotten Formatwechselzeiten G Grunwald stellt zwei Rundläufer-Abfüllanlagen aus, die sich vor allem durch eine hohe Format-Flexibilität auszeichnen. Als eine der wichtigsten Innovationen nennt das Unternehmen die Möglichkeit, den Formatwechsel in weniger als 3 Minuten durchführen zu können. Ausgestellt wird eine 1-bahnige Eimerfüll- und Verschließanlage Typ Hittpac XL für Meerrettich-Abfüllung und eine 4-bahnige Becherfüll- und Verschließanlage Typ Rotary 20.000 zur Abfüllung von Feinkostsalaten in zwei verschiedene Ovalbecher mit Platinensiegelung und Stülpdeckelverschluss. Der Hochleistungs-Eimerfüller Hittpac XL verarbeitet 3 verschiedene Rundeimerformate mit Füllgewichten von 1 kg, 2 kg und 5 kg. Für den Verschluss der Eimer ist der Eimerfüller mit einer Siegelstation für peelfähige Kunststofffolie von der Rolle und nachgeschalteter Dichtheitskontrolle sowie mit einer Stülpdeckelstation ausgestattet. Das Zusammenwirken von Maschinentechnik und der Beschaffenheit von Packstoff und Siegelfolie ermöglichen es, dass zum Öffnen der Eimer die Folie einfach abgezogen wird. Der sonst übliche Schnitt entlang des Randes um die Siegelfolie zu entfernen, entfällt. Grunwald nennt die erhöhte Produktionsleistung, verbunden mit geringem Platzbedarf und den Wechsel von Packstoffen ohne Wechselteile an der Maschine als wichtigste Vorteile dieses Rundläuferkonzeptes. Bei der Entwicklung des Becherfüllers Rotary 20.000 wurde der Fokus auf eine einfache Bedienung und eine hohe Maschinenverfügbarkeit gelegt. Diese hohe Verfügbarkeit verbunden mit einer Leistung von bis zu 11.000 Becher pro Stunde wird durch ein ganzheitlich aufeinander abgestimmtes Maschinenkonzept erreicht. Die Kombination von Flexibilität und Leistung des Rundläufers ermöglicht die Abfüllung eines Produktes in Becher unterschiedlicher Höhe und verschiedener Form. Lediglich die Packstoffe müssen ausgetauscht werden, ein Formatwechsel muss nicht erfolgen. Der Drehteller ist mit Formatleisten für zwei unterschiedliche Becher bestückt. Aufgrund des Doppelvorzuges wählt der Bediener das entsprechende Format ganz einfach per Knopfdruck aus. Zusätzlich können die Magazine des 2-fach aufgebauten Bechersetzers jeweils mit einem anders-formatigen Becher befüllt werden. Diese Innovationen erlauben den kompletten Formatwechsel nahezu auf Knopfdruck. Halle 2 Stand 402 Seite 28 4/2016 fachpack aussteller HSM: Eilgang-Technologie H Auf dem Messestand wird die „Eilgang-Technologie“ durch die Vertikalballenpresse HSM V-Press 860 L repräsentiert. Sie verpresst dank einer Presskraft von 548 kN und der stabilen Pressplattenführung gebrauchtes Verpackungsmaterial wie Kartonagen und Folien. Die Ballen erreichen ein materialabhängiges Gewicht von bis zu 460 kg und werden serienmäßig von einer 4-fach Drahtumreifung, optional ist auch eine Polyesterband-Umreifung möglich, zusammen gehalten. Spezielle Profile in der Ballenentnahmetüre, in der Einfüllklappe und in der Pressplatte bilden eine Aussparung im Ballen, damit entfällt die Verwendung einer Palette komplett. Die Ballen können dann direkt mit einem Gabelhubwagen oder Stapler bewegt werden. Halle 4 Stand 412 © HSM HSM hat speziell für die Vertikalballenpressen-Reihe V-Press einen energiesparenden Antrieb, die sogenannte „Eilgang-Technologie“, entwickelt. Diese Technologie reduziert Stromverbrauch und Taktzeit deutlich, bei gleichzeitiger Steigerung der Durchsatzleistung. Ein zusätzlicher Zylinder in der Mitte läuft bei Pressplattenleerlauf und geringem Presskraftbedarf allein. Erst bei hohem Gegendruck werden die zwei äußeren Zylinder zugeschaltet. Aufgrund der speziellen Pumpentechnik sind die Ballenpressen dabei besonders leise. Die Vertikalballenpresse HSM V-Press 860 L verpresst dank einer Presskraft von 548 kN und der stabilen Pressplattenführung gebrauchtes Verpackungsmaterial wie Kartonagen und Folien Anzeige KANALLOSE KLIMATISIERUNG W IS SE NS CH AF TL IC H V E R IF IZ IEgeRn)T (Hochschule Esslin hygienisch | effizient | kompakt Anwendungsbeispiel im Reiferaum einer Manufaktur Systemlösungen für alle Raumgrößen und Käsesorten Käsereifung ohne Lüftungskanäle Integrierte Reinigung Hochpräzises Klima Kostensparend im Invest und Betrieb Bewährte Anlagentechnik Beratung | Planung | Ausführung Ingenieurgesellschaft für technische Gebäudeausrüstung mbH D-95448 Bayreuth • Eremitagestraße 36 • Tel. +49 921 / 5 07 20 67-0 Klimatisierung im vollautomatischen Käsereifezentrum www.pgh.de © FlexLink Die Hygiene-Förderer von FlexLink folgen den EHEDG-Richtlinien, lassen sich einfach und schnell reinigen und ermöglichen ein raumsparendes Layout FlexLink: Intelligente Automatisierungslösungen F FlexLink präsentiert seine aktuellen Automatisierungslösungen auf der Fachpack. Unter dem Motto „Zugeschaut und mitgebaut“ können Besucher selbst Hand anlegen und in wenigen Minuten aus FlexLink Komponenten einen funktionierenden Förderer bauen. Für saubere Produktionsabläufe sorgen die neuen hygienischen Mattenkettenförderer in verschiedenen Breiten. Integrierte Kettenreinigungsmodule (nass und trocken) eignen sich für den Einsatz in der Nahrungsmittel- und Kosmetikindustrie. Der Aufbau folgt den EHEDG-Richtlinien und wurde durch die Technische Universität von Dänemark (DTU) bestätigt. Die präzise und praktische Messung der Anlagen-OEE und die Identifizierung von Engpässen sind häufige Probleme in Produktionsprozessen. FlexLink zeigt, wie einfach es ist, Produktionsanlagen zu überwachen und alle relevanten Daten und OEE-Werte in Echtzeit auf dem Smartphone zu erhalten. Auch die Sicherheit ist ein Thema: Das Profilsystem für Einhausungen und Sicherheitsabschirmungen bietet intelligente Lösungen in durchdachtem Design. Halle 3 Stand 323 Anzeige sauber durch und durch fachpack aussteller MULTIVAC: Alles aus einer Hand H Highlights am Messestand von MULTIVAC werden die beiden Tiefziehverpackungsmaschinen R 105 MF und R 245 sowie die Traysealer T 250 und T 600 sein. MULTIVAC Marking & Inspection stellt u.a. einen Transportbandetikettierer sowie einen Inline-Etikettierer als Stand-Alone-Lösung vor und bildet darüber hinaus sein gesamtes Spektrum an Inspektionssystemen ab. Mit der Tiefziehverpackungsmaschine R 105 MF zeigt MULTIVAC ein Einstiegsmodell für die Herstellung von MultiFresh™ VakuumSkin-Verpackungen. Flexibilität und schnelles Umrüsten auf andere Packungsformate bei hohem Ausstoß bietet die R 245, die mit einem Werkzeugwechsel- und einem Folienschnellwechselsystem ausgestattet ist. Zur Kennzeichnung der Packungen ist die Hochleistungsmaschine mit einem Foliendirektdrucksystem sowie zwei Querbahnetikettierern mit Thermotransdruckern ausgestattet. Die Gewichtskontrolle der Packungen übernimmt eine Kontrollwaage vom Typ I 211. Die Vereinzelung der Packungen nach dem Siegelvorgang erfolgt durch ein integriertes Bandsystem MBS 100. Aus seinem Traysealer-Portfolio stellt MULTIVAC den halbautomatischen T 250 für das Verpacken in kleinen Chargen vor. Die kompakte Maschine eignet sich für die Herstellung von MAP- und EMAP-Packungen ebenso wie für die Herstellung von VakuumSkinverpackungen. Im Hochleistungssegment wird der vollautomatische Traysealer T 600 innerhalb einer kompletten Linie in Aktion zu sehen sein. Die gezeigte Linie besteht aus einem Entstapler MTD 751, der Zuführung MDC 255, einem Direktdrucksystem DP 200 mit TTO 10, dem Transportband MCS 270 mit Drehpin zur Ausrichtung der fertigen Trays, einem Etikettierer L 301 sowie einem Rundtisch MRT 100 für die fertigen Packungen. Darüber hinaus informiert MULTIVAC Marking & Inspection über sein Portfolio an Inspektions- und Kennzeichnungslösungen. Im Mittelpunkt stehen das Röntgeninspektionssystem BASELINE I 100, ein platzsparendes Kompaktmodell zur Fremdkörperdetektion, der Transportbandetikettierer L 310 sowie ein Inspektionsband für die optische Produkt- und Kennzeichnungskontrolle. Halle 1 Stand 221 Aufbereitete Bigbags mit vielen Vorteilen · Bis zu 60% Kosten-Ersparnis · Hygienische Sauberkeit in Trinkwasserqualität © MULTIVAC · Keine Rückstände, hohe Stabilität und Maßhaltigkeit · Weniger Müll und weniger CO 2 · Hohe Sicherheit nach HACCP Standard und DIN EN ISO 9001 Tönsing Technologien GmbH Tel.: 0 54 28 . 27 93 · Fax: 0 54 28 . 92 12 00 · www.ttg-bigbag.de Mit der Tiefziehverpackungsmaschine R 105 MF zeigt MULTIVAC ein Einstiegsmodell für die Herstellung von MultiFresh™ VakuumSkin-Verpackungen Seite 30 4/2016 fachpack aussteller folian: Preisträger des Deutschen Verpackungspreises 2016 Das neu entwickelte System Ishida AirScan detektiert Leckagen in Schalen mit Schutzgasatmosphäre Ishida: verwiegt, verpackt und kontrolliert D Die Mehrkopfwaagen sind eine Domäne von Ishida. Die SpitzenBaureihe CCW-RV mit 32 Köpfen erreicht Höchstgeschwindigkeit bei hoher Genauigkeit. Monoprodukte können mit 440 Verwiegungen pro Minute verarbeitet werden und auch für anspruchsvolle Mixanwendungen mit bis zu acht Komponenten ist die Maschine prädestiniert. Das Einstiegsmodell CCW-SE ermöglicht das genaue und schnelle Verwiegen trockener Lebensmittel wie Snacks, Süßigkeiten oder Teigwaren. Mit einer 14-köpfigen Waage lässt sich eine Leistung von 90 Verwiegungen pro Minute erzielen. Die lineare Frischproduktwaage CCW-M ist die richtige Wahl für die Verarbeitung stark haftender Produkte wie Fleisch, Geflügel, Fisch oder Obst. Das neu entwickelte System Ishida AirScan detektiert Leckagen in Schalen mit Schutzgasatmosphäre. Dazu erfasst das System austretendes Kohlendioxid (CO2) mit Lasertechnologie. Zuverlässig gefunden werden Löcher von nur 0,3 mm Durchmesser bei Geschwindigkeiten von bis zu 180 Verpackungen pro Minute. Als Inline-System kann Ishida AirScan problemlos in bestehende Verpackungslinien integriert werden. Das neue Röntgenprüfsystem Ishida IX-EN eignet sich als Einstiegsmodell ideal für die Fremdkörperkontrolle von standardisierten und einheitlichen Produkten. Die Maschine hat ein einfaches Setup und lässt sich schnell in vorhandene Linien einfügen. Halle 2 Stand 413 © folian gmbh © Ishida I Im Fokus der diesjährigen Messepräsentation von folian steht das vielfältige Angebot hochwertig bedruckter Verpackungsfolien für die Lebensmittelindustrie. Das Unternehmen informiert über die verschiedenen Optionen der Folienveredelung: ob Mehrfachverbunde, partieller Mattlack oder den Möglichkeiten der Laser-Behandlung. Neben der Anwendung konventioneller Druckfarben, kann folian seit dem Frühjahr 2015 auf Kundenwunsch auch wasserbasierte Druckfarben im Folien-Zwischenlagendruck verarbeiten. Für diese nachhaltige Verpackungslösung wurde folian im August mit dem Deutschen Verpackungspreis 2016 in der Kategorie Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Auf dem Messestand bietet folian wieder ein umfangreiches Beratungsangebot – ob die flexible Verpackung oder die Anwendungstechnik betreffend: Gibt es Möglichkeiten das Material, den Verbund oder die Barriere zu optimieren? Können die bisher verwendeten Verpackungsfolien von mehreren Produkten vereinheitlicht werden? Welche Materialkombination ermöglicht, dass die Folie optimal auf den Abpackmaschinen läuft? Halle 7 Stand 536 Die folian gmbh, die in diesem Jahr ihr 15-jähriges Produktionsjubiläum feiert, informiert auf der Messe über verschiedenste Optionen der Folienveredelung Anzeige Take a look Hygieneinspektion Take a closer look Bactoforce verfügt über ein Portfolio an auf die Lebensmittelindustrie zugeschnittenen Prüfungsdienstleistungen. - auf Ihre Prozessanlage. Bactoforce GmBH www.bactoforce.de Seite 31 4/2016 fachpack aussteller D Die Mitglieder des Packaging Excellence Center (PEC) nutzen diesen wichtigen Termin, um in der spannend gestalteten Sonderschau „Mensch – Maschine – Zukunft“ Lösungen für die Digitalisierung der Verpackungsindustrie in Aktion zu präsentieren. Das PEC bietet seinen Mitgliedern in Kooperation mit der FachPack eine Plattform, um ihre Lösungen und Entwicklungsansätze auf gemeinsame Ziele auszurichten. Wie dies in der Praxis aussieht, zeigen einige Mitgliedsunternehmen in der Sonderschau der diesjährigen FachPack. Dort werden praktische technische Anwendungen für die Vernetzung sowie für Service- und Diagnosefunktionen präsentiert und den Besuchern durch Installationen erfahrbar gemacht. Highlight ist die aufwändige Virtual Reality-Installation von Harro Höfliger. Mit 3D-Brille ausgerüstet, kann man unter dem Motto „Best Practice: Maintenance & Accessibility“ praktische Anwendungen an einer virtuellen Verpackungsmaschine live erleben, während die echte Maschine zeitgleich auf dem Messestand des Unternehmens in Betrieb ist. Die Unternehmen Eisele und Murrelektronik stellen dem Fachpublikum mit ihren Steckerlösungen und Sensoren grundlegende Komponenten für die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Anwendungen vor. Eine dieser Anwendungen ist zum Beispiel die netzwerkfähige Maschine für End-of-Line-Verpackungsanwendungen von Mosca. Überzeugende Argumente für die wirtschaftlichen Vorteile der digitalen Produktion liefern Schmersal und SMC: Durch erweiterte Diagnosefunktionen und vorausschauender Wartung lassen sich Störungen und Maschinenstillstände in Zukunft vermeiden. Darüber hinaus stellt SMC dar, wie sich eine flexible Formatumstellung an einer Maschine durch übergeordnete Leitsysteme (MES/ERP) umsetzen lässt. Halle 4A Stand 505 © Schubert PEC: Vernetzung Mensch – Maschine – Zukunft Mit dem Flowmodul präsentiert Schubert die erste Schlauchbeutelmaschine, die in eine schaltschranklose TLM-Maschine integriert ist Schubert: Flowmodul feiert Premiere S Schubert zeigt die erste Schlauchbeutelmaschine, die in eine schaltschranklose TLM-Maschine integriert ist – das Flowmodul. Damit bietet das Unternehmen erstmals die Primärverpackung in Schlauchbeuteln mit bewährter TLM-Endverpackungstechnologie aus einem Guss an. Schubert kann mit seinen sieben Modulen heute alle Standardaufgaben im Toploading-Bereich erfüllen. Mit dem Flowmodul bietet das Unternehmen seinen Kunden auch die Möglichkeit, Aggregate für die Primärverpackung lückenlos in eine TLM-Anlage zu integrieren. Bei diesen Anwendungen greift der Verpackungsmaschinenhersteller ebenfalls auf Standardlösungen zurück, wie sie bereits in den bewährten TLM-Modulen eingesetzt werden. Die Anwender profitieren dank der Modularität von einer platzsparenden Lösung, mit Vorteilen hinsichtlich Flexibilität und Qualität in der Produktion. Bei der ausgestellten Maschine handelt es sich um eine Pickerlinie mit fünf F4-Robotern, die Kekse in das Produktzuführsystem eines Flowmoduls legen. Insgesamt durchlaufen 500 Produkte bzw. 250 Beutel mit je zwei Produkten den Verpackungsprozess in der Minute. Die Produktzuführung besteht aus einer flexiblen, vollautomatisch verstellbaren Kette, mit der Produkte auf Zahnriemen auch getragen werden können. Die Kettengeschwindigkeit wird von den Robotern geregelt und stufenlos an den Produktfluss angepasst. © PEC Das Flowmodul ist vollständig in die Linie der schaltschranklosen Verpackungsmaschine integriert und wird über die Verpackungsmaschinensteuerung VMS gesteuert. Da die gleichen Steuerungskomponenten wie bei den Robotern zum Einsatz kommen, erfolgt die Steuerung der gesamten Anlage bequem über ein einziges Terminal. Das Flowmodul und die Zuführung bestehen aus acht NCAntrieben und vier Stellantrieben. Für die Umstellung auf ein anderes Produkt verstellen sich Flowmodul und Kette automatisch. Die Formatumstellung ist einfach und zügig: Nach der Umstellung sind keinerlei Einstellarbeiten erforderlich. Der Wechsel von einer Folienrolle auf die nächste erfolgt ebenfalls automatisch. Den Rahmen der Sonderschau bilden ergänzende Vorträge über diese Innovationen und zukünftige Vorhaben. Das Vortragsprogramm ist mit einer Bühne in die 120 m2 große Sonderschau integriert Standardmäßig wird die jüngst vorgestellte 3D-Bilderkennung genutzt. Somit werden nur gut erkannte Produkte verarbeitet und abweichende Produkte haben keinen Einfluss auf die Anlageneffizienz. Halle 1 Stand 219 Seite 32 4/2016 interview Erfolg nach Masterplan Die Schur Flexibles Group weitet Aktivitäten am Markt für flexible Verpackungslösungen aus D Die auf dem Reißbrett konzipierte Schur Flexibles-Unternehmensgruppe ist auf Hochbarriere-Verpackungslösungen für die Lebensmittel-, Tabakund pharmazeutische Industrie spezialisiert. Mit ihrer integrierten Wertschöpfungskette von Extrusion über Druck und Kaschierung bis hin zur umfangreichen Beutelerzeugung hat sie seit ihrer Gründung im Jahr 2012 eine bemerkenswerte Entwicklung vollzogen. Nun will die Gruppe mit neuem Investor weiter durchstarten. Die Milchnews im Gespräch mit Christian Kolarik, COO Schur Flexibles Holding GesmbH, über das Erfolgskonzept, steigende Ansprüche bei Kunden und Konsumenten sowie einem Ausblick auf die Schur Flexibles Messe-Highlights auf der FachPack 2016. © Schur Flexibles Group Christian Kolarik, COO/Mitglied der Geschäftsführung Schur Flexibles Group im Gespräch MN: Herr Kolarik, die Anfänge der noch jungen Schur Flexibles-Unternehmensgruppe wurden in der Branche zunächst noch belächelt ... Christian Kolarik: In der Tat. Die Schur Flexibles Group ist aus dem Gedanken entstanden, das Geschäft im Bereich der flexiblen Verpackung anders als herkömmlich zu betreiben. Die Führungskräfte unserer Gruppe verfügen alle über langjährige Er- fahrung in der Branche und wissen genau, was anderen sehr gut gelingt – aber eben auch, was man besser machen könnte. Aus diesen Beobachtungen heraus hat unser heutiger CEO, Jakob A. Mosser, praktisch auf weißem Papier die Idee entwickelt, eine neue Unternehmensgruppe nach dem Center-of-Excellence-Konzept zu gründen: Einzelne Unternehmen, die jeweils hoch spezialisiert und technologisch führend ➜ Anzeige Cheeseneering Kompetenz in Käserei- & Fördertechnik sulbana.com Seite 33 4/2016 © Schur Flexibles Group interview Christian Kolarik, COO/Mitglied der Geschäftsführung Schur Flexibles Group vor der Waterquench-Anlage bei Schur Flexibles Vacufol. Weltweit einzigartig: Die Waterquench-Technologie auf Hochleistungsniveau verringert Ausschuss und ist in der Lage alle „Verpackungsspezialitäten“ zu produzieren auf ihrem Gebiet sind, bieten zusammen ein umfangreiches Portfolio an flexiblen Verpackungslösungen. Ein One-stop-shopApproach, bei dem Kunden von Kompetenz, Effizienz und Innovation profitieren – aber wie gesagt: zunächst bestand nur die Idee. MN: Wer hat ermöglicht, diesen Plan zu realisieren? Christian Kolarik: Der Finanzinvestor capiton AG, Berlin, stand als Geldgeber bereit und hat das Konzept voll unterstützt: capiton ermöglichte einerseits, passende Unternehmen zu kaufen und andererseits – im Gegensatz zu anderen Konzepten am Markt, bei denen bereits in der Buy-andBuild-Phase Geld zurückfließt – die erwirtschafteten Gewinne direkt wieder ins Unternehmen zu investieren. Unser heutiger Erfolg zeigt, dass das der richtige Weg war. MN: Wie sieht die Schur Flexibles Group aktuell aus? Christian Kolarik: Rund vier Jahre nach unserer Gründung haben wir knapp 1.300 Mitarbeiter an 12 Standorten in ganz Europa, darunter 11 Produktionsstätten. Die Unternehmen haben sich auf Extrusion, Druck, Kaschierung oder Beutelerzeugung spezialisiert und wurden gezielt für das Portfolio zusammengestellt. Die meisten davon standen übrigens nicht zum Verkauf, sondern wurden von uns direkt angesprochen. Teilweise sind darunter Betriebe, die als nicht profitabel galten, die wir aber durch entsprechende Investitionen und Umstrukturierungen wieder auf Erfolgskurs gebracht haben. Im Jahr 2015 erwirtschaftete die Schur Flexibles Group bereits einen Gesamtumsatz von 370 Mio. Euro. MN: Ist die Gruppe damit komplett? Christian Kolarik: Nein, keineswegs. Wir haben uns jedoch selbst eine Pause verordnet, um die Organisationsstrukturen zu optimieren und erst einmal vorhandene Synergien zu nutzen. Wie man der Presse entnehmen konnte, sind die Mehrheitsanteile unserer Gruppe – vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden – im Juli an den Private-Equity-Fond Lindsay Goldberg Vogel GmbH, Düsseldorf, gegangen, der uns die Fortführung unseres Buy-andBuild-Konzepts ermöglichen wird. Natürlich haben wir weitere Pläne, die wir zu Seite 34 gegebener Zeit veröffentlichen werden. Soviel kann ich aber heute schon verraten: Demnächst werden wir ein Packaging Development Center im Allgäu eröffnen, in dem wir Testdurchläufe und Simulationen auf Verpackungsmaschinen sowie Produkttests unter kontrollierbaren und reproduzierbaren Bedingungen durchführen wollen. MN: Forschung und Entwicklung nimmt demnach einen hohen Stellenwert bei der Schur Flexibles Group ein ... Christian Kolarik: R&D ist ein ganz wichtiges Thema für uns. Meines Wissens nach sind wir der einzige Hersteller in Europa, der einen R&D-Verantwortlichen im Board of Directors sitzen hat. Für uns ist das kein Anhängsel einer anderen Funktion, sondern in unserer Organisation auf höchstem Niveau etabliert. Neben dem Aufbau unserer zentralen Forschung und Entwicklung mit eigenem Technikum für Projekte auf übergeordneter Basis werden wir jedoch außerdem die R&D-Ressourcen an den einzelnen Standorten weiter stärken, damit wir auch dort ganz nahe an unseren Kunden sind. 4/2016 © Schur Flexibles Group interview Christian Kolarik, COO/Mitglied der Geschäftsführung Schur Flexibles Group; Dr. Irene Pfundner, Group Marketing Manager; Tanja Huber, Marketing Coordinator Schur Flexibles Vacufol; Claudia Diedrichsen, Geschäftsführerin CBC MN: Auf welchen Märkten sind Sie vertreten? Christian Kolarik: In ganz Europa, wobei wir besonders in Osteuropa nach wie vor ein großes Wachstum verzeichnen. Darüber hinaus trägt Amerika – vor allem Südamerika mit seinen großen Fleischproduzenten – maßgeblich zu unseren Umsatzzahlen bei. Außerdem liefern wir unter anderem nach Australien, Neuseeland, Korea, aber auch in einige afrikanische Staaten und in den Mittleren Osten. MN: Und welche Marktsegmente stehen bei Ihnen im Fokus? Christian Kolarik: Das wichtigste Segment ist sicher Protein – von frischen bis verarbeitetem Fleisch über Fisch und Geflügel bis hin zu Milchprodukten. Hier generieren wir fast ein Drittel unseres Umsatzes und bieten unseren Kunden ein Sortiment, das seinesgleichen sucht: Auf dem Feld der Barriere-Technologien sind wir sowohl im EVOH- als auch im PVDCBereich sehr gut aufgestellt. Was die Schrumpf-Technologien angeht, haben wir die ganze Bandbreite, vom herkömmlichen Beutel über Tiefzieh- bis hin zu Skin-Anwendungen, im Programm. Im Bereich PA/PE besitzen wir mit der Schur Flexibles Vacufol ein Unternehmen, das über die einzige Anlage weltweit verfügt, die die Waterquench-Technologie auf Hochleistungsniveau anbietet. Mit dieser Technologie lassen sich entsprechend der Anwendung dünnere Materialien mit gleichzeitig besserer Performance produzieren, die hoch transparent sind und eine bessere Siegelintegrität aufweisen. Damit erreichen die Anlagen unserer Kunden eine höhere Effizienz, da der Ausschuss verringert wird. Die Waterquench-Anlage mit sehr hohem Ausstoß ist in der Lage, alle Spezialitäten zu produzieren – von klassischen Mediumbarriere bis hin zu Hochbarriere-Folien für Kochanwendungen, Pasteurisierungen oder Sterilisierungen. MN: Was die Barriereeigenschaften von Verpackungen angeht: Wie entwickelt sich der Markt in diesem Bereich? ➜ Anzeige Einfach gedacht. T I EF Z I EH V ER PACK U N G VERPACKUNG & MEHR 27.–29.9.2016 | NÜRNBERG BESUCHEN SIE UNS IN HALLE 3A STAND 3A-437 Hajek Maschinenbau GmbH Grafenweg 21 6971 Hard, Austria [email protected] Ein Unternehmen der GPS Reisacher GmbH & Co. KG www.hajek-engineering.at interview Über die Schur Flexibles Group Die Schur Flexibles Group mit Hauptsitz in Baden bei Wien und rund 1.300 Mitarbeitern hat sich auf innovative, hochwertige und maßgeschneiderte Hochbarriere-Verpackungslösungen für die Lebensmittel-, Tabak- und pharmazeutische Industrie spezialisiert. Mit ihrer integrierten Wertschöpfungskette von Extrusion über Druck und Kaschierung bis hin zur umfangreichen Beutelerzeugung erwirtschaftete die in 2012 gegründete Gruppe 2015 einen Gesamtumsatz von 370 Mio. Euro. Schur Flexibles umfasst 12 Unternehmen mit 11 Produktionsstätten: Deutschland, Finnland, Dänemark, Niederlande, Polen, Slowakei und Griechenland, die hoch spezialisiert sind und jeweils auf ihrem Gebiet Technologieführerstatus genießen. Dieses „Center of Excellence“-Konzept macht die Gruppe zu einem attraktiven und kompetenten Partner für Kundenunternehmen ausgewählter Branchen. Christian Kolarik: Wir beobachten zwei Trends auf dem Lebensmittelmarkt: Bei den Frischeprodukten reichen Verpackungen aus, die eine Haltbarkeit von wenigen Tagen gewährleisten – hier akzeptiert der Kunde auch keine längeren Fristen. In allen anderen Bereichen wird daran gearbeitet, die Haltbarkeit massiv zu erhöhen. Auch wir beschäftigen uns intensiv mit diesem Thema: Man kann mit einigen Maßnahmen die Barriereeigenschaften von Verpackungen stark beeinflussen. Wir sind mit unseren Unternehmen sehr gut aufgestellt, was die entsprechenden Technologien angeht. Das wissen unsere Kunden zu schätzen: Jeder Tag, den wir an Shelf-Life hinzugewinnen können, ist bares Geld für unsere Anwender. MN: Und welche weiteren Eigenschaften müssen Verpackungen heutzutage aufweisen, um konkurrenzfähig zu sein? Christian Kolarik: Für den Handel spielt neben der Haltbarkeit die Logistik eine wichtige Rolle: Hier sind Verpackungen gefragt, die sich gut in den Regalen positionieren und einfach nachfüllen lassen. Im Hinblick auf den Konsumenten, der immer anspruchsvoller wird, sind Eigenschaften wie Öffnungsqualität, also z. B. eine gute Peelfähigkeit der Oberfolie, von Bedeutung. Aber auch die Präsentation ist noch wichtiger geworden: Ein Hersteller muss sich mit seinen Verpackungen deutlich positionieren. Wer ein Anzeige Becherabfüll- und Verschließmaschine LOWA GmbH Abfüll- und Verschließsysteme Tannauerstr. 19 · D-88099 Neukirch Tel.: 07528/9158330 · Fax: 07528/9158343 E-Mail: [email protected] · www.lowa-wangen.de hochwertiges Produkt anbietet, muss dafür sorgen, dass es sofort als Premium wahrgenommen wird. Bisher spielte vor allem die Optik eine maßgebliche Rolle: ein ansprechendes Verpackungsdesign, hochwertige, mehrfarbige Drucke, glänzend oder matt, ein perfektes Druckbild auf unterschiedlichsten Materialien etc. Hier setzen wir auf die Experten unserer verschiedenen Werke in ganz Europa. Inzwischen ist die Haptik als weiteres Distinktionsmerkmal hinzugekommen: Viele Anwender wollen sich auch spürbar von anderen abheben. Verpackungen mit Papierhaptik, die zwar aus Kunststoff sind, aber wie Papier aussehen und sich ebenso anfühlen, finden aktuell großen Anklang. Aber auch SoftTouchLösungen, die sich durch einen besonders weichen, angenehmen Griff auszeichnen, liegen im Trend. Haptische Veredelung von Verpackungen ist übrigens eines unserer zentralen Themen auf der FachPack 2016, wo wir unsere Leistungsfähigkeit in diesem Bereich präsentieren werden. MN: Welche Themen werden darüber hinaus bei Ihnen auf der FachPack im Mittelpunkt stehen? Christian Kolarik: Ein ganz wichtiges Thema werden SkinLösungen sein, bei denen wir weiterhin ein starkes Wachstum erwarten – ein Bereich, dem wir unter anderem dank der langjährigen Erfahrung unserer Schur Flexibles Dixie hervorragend abdecken können, denn zur Produktion von Skin-Materialien gehört sehr viel Know-how. Ein echtes Messe-Highlight werden außerdem unsere Skinfolien für APET-Mono-Anwendungen sein, die noch in diesem Jahr verfügbar sein werden. Was die entsprechenden Technologien angeht: Wir haben vor zwei Jahren die entsprechenden Investitionen getätigt, unsere Kapazitäten massiv erhöht und uns eingehend mit der Reduktion der Materialstärke und mit neuen Materialien beschäftigt. Die Ergebnisse präsentieren wir auf der FachPack: Wir sind inzwischen beispielsweise in der Lage, ultradünne Verbundfolien anzubieten. Damit sind wir gleich bei einem weiteren Messeschwerpunkt: SuperThin heißt das Stichwort – also unterschiedliche, extrem dünne Laminate, die ebenfalls im Fokus unseres FachPack-Auftritts stehen. – Sie sehen: Unsere Besucher ■ dürfen gespannt sein! Seite 36 4/2016 verpackungsbranche Mifroma SA / folian gmbh: Erfolgreiche und gleichberechtigte Geschäftsbeziehung D Die M-Industrie gehört mit ihren 21 Unternehmen in der Schweiz und sechs Betrieben im Ausland zur Schweizer Migros-Gruppe. Sie bietet über 20.000 hochwertige Food- und Near-Food-Produkte an und ist damit einer der größten Eigenmarkenproduzenten weltweit. Die MIndustrie hat über 80 Jahre Erfahrung im Bereich der Beschaffung/Verarbeitung von Verpackungen gesammelt. In sieben verschiedenen Marktsegmenten (u.a. Fleisch-, Milchprodukte, Backwaren) gilt es, die geeignetste Verbundfolie bereitzustellen. „Die Verpackung ist heute und in Zukunft das fünfte P im Marketing-Mix, zusätzlich zur Produktpolitik, Kommunikationspolitik, Distributionspolitik und Preispolitik“, so Berner und berichtet weiter: „Deshalb ist es in den letzten Jahren zu einem Umdenken in der Anwender-Lieferanten-Beziehung gekommen. Nicht mehr nur der Preis und die gelieferte Qualität der Produkte sind für uns als Anwender entscheidend für die richtige Auswahl des Lieferanten. Wir haben erkannt, dass Beschaffung ein integraler Bestandteil unserer Unternehmen ist. Beschaffung stellt © folian Die Verpackungsbranche zählt zu den größten in der deutschen Wirtschaft. Allein in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind mehr als 100 Druckereien für die Verbundfolienfertigung gelistet. Eine große Auswahl an Lieferanten für Markenartikler und Händler. Da stellt sich die Frage, wie findet man heutzutage den für die Zukunft optimalen Lieferanten? Marc A. Berner, Projektkoordinator für strategische Beschaffung in der M-Industrie, berichtet über seine Erfahrungen am Beispiel der Geschäftsbeziehung mit der folian gmbh. Mitarbeiter der Mifroma sowie Markus Scheffer, Senior-Gebietsverkaufsleiter und Anwendungstechniker der folian gmbh, beim Analysieren der Deckelfolie nicht nur die Versorgung mit geeigneten Materialien sicher – im besten Fall kann man mit ihr sogar Erfolge in den jeweiligen Absatzmärkten erzielen. Ein Beispiel ist hier ganz klar der zunehmende Trend hin zu nachhaltigen Verpackungslösungen“. Materialgruppenmanagement definiert die Zusammenarbeit mit Lieferanten In diesem Zusammenhang startete im Herbst 2015 ein Pilotprojekt bei der Mifroma SA: Statt der bisher gängigen Praxis, Lieferantenbeziehungen Werks- bzw. Segmentbezogen einzugehen, sollte ein neu entwickelter Ausschreibungsmodus für die Lieferung von Verbundfolien für die gesamte Produktpalette der M- Industrie erfolgen – mit weit mehr als 2.000 Artikeln. „Mit der Erarbeitung eines für die M-Industrie effizienten Materialgruppenmanagement, haben wir geeignete Parameter entwickelt, um die guten Lieferanten von den besten unterscheiden zu Seite 37 können“, erklärt Marc A. Berner. „Für die Auswahl optimaler Lieferanten haben wir die Performance der jeweiligen Unternehmen genauestens betrachtet. Entscheidend sind für uns die Profitabilität, die nachhaltige Ausrichtung/Entwicklung des Unternehmens, die Versorgungssicherheit – welche nicht nur die Lieferzeiten umfasst - und der Innovationsgrad des Unternehmens bei der Unterstützung der mittel- bis langfristigen strategischen Ausrichtung. Insbesondere der Innovationsgrad ist ganz wesentlich durch einen ausgezeichneten und effizienten Kundenservice sowie anwendungstechnische Unterstützung in diversen Handlungsfeldern gekennzeichnet“, erläutert Berner. Die Kooperationsvorgaben gehen über Preis und Produktqualität hinaus Ein erster Test, der über die Machbarkeit des geschilderten Vorgehens Aufschluss geben sollte, wurde im Rahmen einer im ➜ 4/2016 verpackungsbranche Herbst 2014 gestarteten Ausschreibung von Mifroma SA durchgeführt. Lieferten im Jahr 2014 noch eine Vielzahl an Unternehmen Verbundfolien für Mifroma SA, sind es heute nur noch fünf Lieferanten. Zu diesen Lieferanten zählt die folian gmbh und liefert seit Beginn des Jahres 2015 bereits über 30% des Gesamtportfolios. Ein Portfoliotransfer in dieser Größenordnung entspricht keinesfalls der Regel. „folian ist ein gutes Beispiel: Vor der Ausschreibung Ende 2014 lieferte das Unternehmen noch keine Verbundfolien für uns. Es überzeugte aber durch Begeisterung der folianer, neue Wege einer integralen Beschaffung mit uns zu gehen und die Herausforderungen gemeinsam mit uns zu meistern.“ Damit bringt der Verpackungskoordinator der M-Industrie den Trend in der Kunden-Lieferanten-Beziehung ziemlich genau auf den Punkt: Nicht mehr nur der Preis und die Produktqualität entscheiden über das Eingehen einer Geschäftsbeziehung. Unter dem Oberbegriff Qualität werden zunehmen auch produktionsbegleitende effiziente Dienstleistungen zusammengefasst. Dies kann auch Markus Scheffer von der folian gmbh bestätigen: „Für uns folianer steht die Beratung und konzeptionelle Zuarbeit für unsere Kunden an erster Stelle. Die Verpackungsbranche bietet viele Optionen, umso wichtiger ist es, gemeinsam mit unseren Kunden die effizientesten Lösungswege zu finden. Neben der Qualität und der sicheren Verpackung des Produktes, spielt die nachhaltige Beschaffenheit bzw. Verarbeitung der Folie ■ eine zunehmende Rolle.“ Über Mifroma – ein Unternehmen der M-Industrie Im Schweizer Käsemarkt ist die Mifroma mit einem Sortiment von über 400 Käsesorten Marktführerin. Die Käse werden bei ausgewählten Produzenten im In- und Ausland hergestellt, die Mifroma übernimmt die Lagerung, die Veredelung und die Weiterverarbeitung der Käse zu Endprodukten. Je nach Sorte werden die Käse bei der Mifroma direkt verpackt oder zuerst wochen- oder monatelang gereift. Für die Reifung werden die Käse in einem Sedimentgestein, das über Jahrtausende hinweg von der Natur geformt wurde, gelagert. Nach dem Reifeprozess werden die Käse verpackt, etikettiert und anschließend voll automatisiert ins Lager gefahren. Vor einigen Jahren hat Mifroma in ein neues Logistiksystem investiert, um noch flexibler auf die individuellen Kundenbedürfnisse eingehen zu können. Über folian Im Jahr 1999 gegründet, hat sich das Flexodruck-Unternehmen auf das hochwertige Bedrucken und Veredeln von Verpackungsfolien für die Lebensmittelindustrie spezialisiert. Mehr als 150 Mitarbeiter arbeiten an jeweils drei Druck-, Kaschier- und Rollenschneidmaschinen im Werk in Groß Lüdershagen (bei Stralsund). Seit dem Frühjahr 2015, kann folian die Motive seiner Kunden neben Lösemittelfarben auch mit wasserbasierten Farben produzieren. Eine echte Innovation in der deutschen Flexodruck-Branche und ein Beitrag zur Herstellung umweltfreundlicherer Verpackungen. Eine Gelegenheit mit der folian gmbh ins Gespräch zu kommen, bietet sich auf der FachPack 2016 in Halle 7 Stand 536. © folian Anzeige Seite 38 Senior-Gebietsverkaufsleiter Markus Scheffer von folian führt vor Ort erste Tests durch 4/2016 Anzeige Daten und Fakten E UNS! BESUCHEN SI 16 BrauBeviale 20134 Halle 4, Stand Veranstaltungsort Messezentrum Nürnberg Veranstaltungstermin Dienstag, 11. bis Donnerstag, 13. Oktober 2016 Öffnungszeiten 11. Oktober 2016: 09:00 - 18:00 Uhr 12. Oktober 2016: 09:00 - 18:00 Uhr 13. Oktober 2016: 09:00 - 18:00 Uhr INNOWATECH Hygienekonzepte Ticketpreise Tageskarte: EUR 25,00 · Dauerkarte: EUR 35,00 Schützen Eis- und Kühlwasser vor Verkeimung und Biofilmen Angebotsspektrum Mit ihrem Angebot präsentiert die Chillventa einen umfassenden Querschnitt der Industrie. Komponenten, Systeme und Anlagen für die Bereiche Kälte - Klima - Lüftung Wärmepumpen zeigen die aktuellen Entwicklungen für die vielfältigen Anwendungen dieser Branchen auf und werden in den Foren umfassend erläutert. • Kältetechnik • Isoliertechnik • MSR-Technik/Automation • Klimatechnik • Lüftung • Wärmepumpen • Dienstleistungen für Branchen Beratung und Referenzen: INNOWATECH GmbH, 72186 Empfingen Tel. +49 (0) 7485 / 97 87 47- 0, [email protected] www.innowatech.de Energieeffizienz und Energieeinsparung werden in der Halle 9 (Anwendungen, Ausbildung und Regelwerke), 7A (Kältetechnik) und 4A (Klima, Lüftung und Wärmepumpen) vorgestellt. Zahlen 2014 984 Aussteller, 30.585 Besucher aus 110 Ländern Eingänge & Hallenbelegung über Eingang Mitte zu den Hallen 8 und 9 über Eingang Ost zu den Hallen 4, 4A, 5, 6, 7 und 7A Chillventa 2016: größer und internationaler Mit ihrem umfassenden Fachangebot präsentiert die Chillventa einen Querschnitt der Industrie mit Komponenten, Systemen und Anwendungen für die Bereiche Kälte, Klima, Lüftung und Wärmepumpen. Im Fokus von Messe und CONGRESS liegen dieses Jahr Themen wie aktuelle Klimaziele, ECO-Design, Kältemittel, Effizienz durch Regelung, Innovation bei der Wärmeübertragung, Grenzbereiche der Kältetechnik und Klimatisierung von Rechenzentren. Neben Innovationen auf den Ständen der Aussteller gibt es wie in den Vorjahren, Sonderpräsentationen zu den Themen energieeffiziente Rechenzentren, industrielle und gewerbliche Wärmepumpen sowie zur energetischen Inspektion von klima- und raumlufttechnischen Anlagen. Fachforen bieten Wissen aus erster Hand In den drei Fachforen präsentieren sich namhafte Referenten mit wegweisenden Themen in über 120 Vorträgen. Die neuesten Produktentwicklungen und innovativen Lösungen zu den Themen Die Wärmepumpe – wieder wichtiges Thema Seit dem Start der Chillventa kommt der Wärmepumpe eine disponierte Stellung innerhalb der Veranstaltung zu. „Die Wärmepumpe hat sich, trotz steigender Energiepreise, als sinnvolle und attraktive Alternative zu fossilen Wärmeerzeugern etabliert. Die Messe trägt mit der Sonderpräsentation Wärmepumpe im industriellen und gewerblichen Einsatz dieser Entwicklung Rechnung. Vor allem in diesen Anwendungsbereichen ist die Wärmepumpe heute wegweisend.“, so Dr.-Ing. Rainer M. Jakobs, Koordinator des Chillventa Fachprogramms. Die Fachbesucher können auf der Chillventa die Energiewelt der Zukunft kennenlernen: Wann und wo immer Wärme und Kälte zum gleichen Zeitpunkt benötigt werden, ist die hybride Nutzung einer Kälte- oder Wärmepumpenanlage vom ersten Tage an effizient und nachhaltig. Hauptaugenmerk der Sonderschau in Halle 4 A liegt auf diesen hybriden Systemen. Hier können sich die Fachbesucher in einer 3D-Visualisierung einer virtuellen Stadt die vielfältigen Anwendungen der Wärmepumpe detailliert betrachten. Sonderpräsentation Rechenzentren Die Premiere der Sonderpräsentation Rechenzentren war 2014 ein voller Erfolg. Grund genug, erneut dieses Zukunftsthema in gebührender Form und noch einmal größer für die Fachwelt auf der Messe abzubilden. Energieeffiziente Rechenzentren benötigen nachhaltige Lösungen im Bereich Klimatisierung. Vor allem das ➜ Seite 39 4/2016 stetig wachsende Datenvolumen, ein erhöhter Energiebedarf und die daraus resultierenden enormen Energiekosten stellen Betreiber von Rechenzentren weltweit vor große Herausforderungen. Die Chillventa zeigt auf der Sonderpräsentation innovative Lösungen: Namhafte Unternehmen präsentieren hier ihre Produkte und Dienstleistungen. Neben der Konzipierung neuer Rechenzentren spielt unter anderem auch das Thema effiziente und kostensparende Umrüstung bestehender Rechenzentren eine Rolle. Bereits im Chillventa CONGRESS, am Vortag der Messe, wird das Thema Rechenzentren aufgegriffen und auf der Sonderpräsentation mit Produktpräsentationen abgerundet. Trainingsstrecke für energetische Inspektion von Klima- und Raumlufttechnischen Anlagen Nach dem erfolgreichen Start der Trainingsstrecke zur energetischen Inspektion 2014, können die Messebesucher auch dieses Jahr wieder die handwerklichen Tätigkeiten kennenlernen, die zur Inspektion notwendig sind. Dort werden Temperaturen, Volumenströme, Raumluftqualitäten und Stromaufnahmen gemessen sowie die Bewertung des mechanisch-energetischen Zustands des Systems an einer real existierenden Anlage erstellt. In der prakti- schen Durchführung ist die energetische Inspektion von Klima- und Raumlufttechnischen Anlagen nach §12 EnEV kaum bekannt. Durch die Novellierung der EnEV wird die Inspektionstätigkeit in Verbindung mit der dann auch gültigen DIN SPEC 15240 zur allgemeinen Pflicht. Premiere: Der Chillventa AWARD Auf der Chillventa 2016 wird erstmal der Chillventa AWARD verliehen. Er zeichnet Experten-Teams (Planer, Anlagenbauer, Auftraggeber/Betreiber) aus, die durch eine beispielhafte und über technische Standards hinausgehende Zusammenarbeit ein Projekt realisiert haben, das in Bezug auf Funktionalität, Energieverbrauch und technische Innovationen überzeugt. Bei der Bewertung wird die Jury – getreu dem Motto der Chillventa Connecting Experts – das Zusammenspiel der am Projekt Beteiligten von der Aufgabenstellung, über die Planung, den Anlagenbau bis hin zum Betrieb der Anlage in besonderer Weise berücksichtigen. An dem zur Prämierung eingereichten Projekt muss die durch eine partnerschaftliche Planung erreichte Qualität nachvollziehbar und ablesbar sein. Der Chillventa AWARD bewertet jede Form von Kälte-, Klima- oder Wärmepumpenanlage (Neu- oder Umbau), die in Europa realisiert wurde. Eingereicht werden darf ein Seite 40 Projekt, das in eigener Verantwortung realisiert wurde und bis zum Einsendeschluss des AWARDs fertiggestellt ist. Die Fertigstellung des eingereichten Projekts darf nicht länger als zwei Jahre zurückliegen. Der Chillventa AWARD wird in den vier Kategorien Gewerbekälte, Großkälte, Klimatechnik und Wärmepumpen verliehen. In jeder Kategorie werden die Projektbeteiligten im Rahmen der Chillventa am 11. Oktober 2016 ausgezeichnet. Förderung junger innovativer Unternehmen Zur Chillventa 2016 fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Messebeteiligung junger innovativer Unternehmen aus Deutschland. Seit Mitte 2007 unterstützt das Bundesministerium die Beteiligung solcher Unternehmen an ausgewählten internationalen Leitmessen in Deutschland. Das Programm soll das Exportgeschäft und damit zugleich den Standort Deutschland stärken. Förderungsfähig sind Unternehmen, die produkt- und verfahrensmäßige Neuentwicklungen vorstellen, ihren Sitz und Geschäftsbetrieb in der Bundesrepublik Deutschland haben, die jeweils gültige EUDefinition für ein kleines Unternehmen erfüllen und jünger als zehn Jahre sind. ■ Quelle: NürnbergMesse 4/2016 pflanzendrinks Pflanzendrinks: Vom Milchersatz zum Lifestyle-Produkt S Den Grund für diesen positiven Trend sehen Marktexperten in erster Linie darin, dass sich das Image und die Produktpositionierung der Milchalternativen in den vergangenen Jahren grundlegend verändert hat – und damit auch das Konsumverhalten der Verbraucher. Matthias Krusche, Global Product Manager bei SIG Combibloc: „Pflanzendrinks werden heute nicht mehr als reine Ersatz- oder Alternativprodukte wahrgenommen, zu denen man etwa bei einer Laktose-Unverträglichkeit greift. Getränke aus Nüssen, Körnern, Samen oder alten Getreidesorten wie Quinoa, Buchweizen oder Hirse sind inzwischen in vielen Regionen der Welt Lifestyle-Produkte, die man auch dann trinkt, wenn einen keine gesundheitlichen Gründe dazu zwingen. Pflanzendrinks sind keine Nischenprodukte mehr, sondern sprechen ein immer größer werdendes Publikum an.“ © SIG Combibloc Sie sind die neuen Stars der Getränkeindustrie: Pflanzendrinks. Die Wachstumsrate schraubt sich weiter in die Höhe: Bis 2020 rechnen Experten mit einem Plus von 15% pro Jahr – vor allem durch die Dynamik in Regionen wie Nordamerika, Brasilien, China und Thailand. Aber auch Südafrika und verschiedene Länder Europas sind maßgeblich für das deutliche Wachstum im Segment der milchfreien Getränke, die aus Pflanzen gewonnen werden. In Korea, China und Südost-Asien bietet die Busan Milk Cooperative (BMC) einen Pflanzendrink an, der zu 100% aus braunem Reis gewonnen wird Für Verbraucher, die ihren Lebensstil auf das eigene Wohlbefinden und verantwortungsvolle Kaufentscheidungen ausrichten, gehören zunehmend auch Pflanzenproteine auf den Speiseplan. Zum einen haben sie gesundheitliche Vorteile für den Organismus: Pflanzenbasierte Getränke sind von Natur aus laktosefrei und in der Regel cholesterin- und fettärmer als Milch von Tieren. Pflanzenbasierte Getränke bieten jedoch in der Regel einen ähnlichen Gehalt an Proteinen, Mineralien und Vitaminen und sind besser verdaulich als Milchprodukte. Zum anderen überzeugen sie auch unter ökologischen Gesichtspunkten durch Ressourceneffizienz. Bei der Auswahl dieser Produkte spielen für Seite 41 Verbraucher die Herkunft der Zutaten, die Anbau- und Verarbeitungsmethoden und oft auch die Verpackungen eine Rolle. Länder, die heute bereits einen hohen ProKopf-Verbrauch an Pflanzendrinks haben, sind beispielsweise Thailand (2015: 11,1 l), China (5,6 l), Taiwan (5,0 l), Spanien (4,7 l), Malaysia (4,4 l), Australien (3,9 l) oder die USA (3,0 l). Insbesondere in Asien und diversen Ländern der Südhalbkugel sind pflanzenbasierte Getränke fester Bestandteil der Ernährung. LaktoseUnverträglichkeiten bei Erwachsenen sind dort vergleichsweise hoch. Anthropologisch betrachtet ist die Unfähigkeit, ➜ 4/2016 © SIG Combibloc pflanzendrinks Tofutown, in Europa führend im Bereich von Fleisch- und Milchalternativen auf Pflanzenbasis, hat auch Pflanzendrinks aus Cashewnüssen und Süßlupinen in das Produktportfolio aufgenommen © SIG Combibloc Laktose zu verdauen jedoch bei Erwachsenen die Norm. Denn ursprünglich bilden lediglich Säuglinge und Kleinkinder das Enzym Laktase, mit dem der Milchzucker Laktose aufgespalten und dann verdaut In Korea setzt Hanmi bei diesem Pflanzendrink auf eine Mischung aus schwarzer Bohne, Keimknospen von Reis und Soja werden kann. Auf dem Weg zum Erwachsenen nimmt die Produktion von Laktase im Normalfall ab. Aufgrund einer genetischen Veränderung können jedoch inzwischen viele Menschen der nördlichen Erdhalbkugel auch im Erwachsenenalter ohne Probleme Laktose verdauen. Diese Genmodifikation hat zur Folge, dass die Laktaseaktivität auch bei Erwachsenen erhalten bleibt. Flankiert wurde die genetische Veränderung von der Domestizierung von Rindern, Ziegen und Schafen zu Hausund Zuchttieren, deren Milch seither verstärkt als Nahrungsquelle diente. Entsprechend sind diese Regionen zu recht starken und stabilen Milchnationen geworden – die Märkte jedoch sind in weiten Teilen gesättigt. Nachfrage steigt Anders jedoch die Entwicklung im Bereich der pflanzenbasierten Getränke. Matthias Krusche: „Ob es aus gesundheitlichen, ökologischen oder ethischen Gründen ist, oder aus Interesse an alternativen Ernährungsformen – immer mehr Menschen bauen pflanzliche und milchfreie Lebensmittel und Getränke in ihre Ernährung ein. Die Nachfrage steigt seit Jahren und Seite 42 wird weiter wachsen. Die Länder, die bereits heute einen hohen Verbrauch an pflanzlichen Getränken haben, werden Prognosen zufolge auch 2020 führend beim Pro-Kopf-Verbrauch bleiben. Das stärkste Wachstum im Verbrauch werden bis 2020 Südafrika (25%), Ungarn (15%), China (14%), Irland (12%) und Österreich (12%) haben.“ Betrachtet man die Entwicklung einzelner Produkte innerhalb des Segmentes, sind nicht mehr Sojagetränke alleiniger Treiber für das Wachstum. Lag der Marktanteil von Sojagetränken im Segment der Milchalternativen 2010 global betrachtet noch bei 54%, ist die Tendenz seither deutlich rückläufig. 2015 lag der Marktanteil bei 34% und er wird Prognosen zufolge bis 2020 nur noch 23% ausmachen. Gewinner sind hingegen vor allem nussbasierte Getränke und Drinks aus alten Getreidesorten. Matthias Krusche: „Sojagetränke sind proteinund vitaminreich, frei von Cholesterin sowie fett- und kalorienärmer als tierische Milchprodukte. Sie spalten aber weiterhin die Gemüter. Zum einen haben auch sie Allergene, gegen die manche Verbraucher mit Unverträglichkeiten reagieren. Zum 4/2016 pflanzendrinks anderen treibt Konsumenten die Sorge, gentechnisch veränderten Soja zu verzehren oder mit Soja zu viele Phytoöstrogene aufzunehmen, die sich negativ auf den Körper auswirken könnten. Derlei Ressentiments begünstigen die positive Entwicklung anderer pflanzenbasierter, milchfreier Getränke. Ihr Marktanteil wird 2020 voraussichtlich bei 77% liegen.“ Gute Entwicklungschancen haben Getränkehersteller laut Krusche, wenn sie frühzeitig neue Trendsorten ins Produktportfolio aufnehmen. Im Bereich der nussbasierten Getränke haben in Ergänzung zu heute bereits beliebten Mandelgetränken Sorten wie Cashew und Macadamia gute Wachstumschancen. Sie gelten im Vergleich zu anderen Nussarten als geschmacksintensiver. Die entsprechenden Drinks zeichnen sich darüber hinaus durch eine besonders Matthias Krusche: „In diesem Kontext sind Kartonpackungen für pflanzenbasierte Getränke die konsequente und stimmige Verpackungslösung. Sie sind ressourceneffizient konzipiert und bestehen zu rund 75% aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Gleichermaßen wurden Kartonpackungen in verschiedenen unabhängigen und kritisch geprüften Ökobilanzstudien im Vergleich zu Verpackungsalternativen umweltbilanziell bewertet. Dabei zeigte sich, dass Kartonpackungen in jedem Marktsegment, in dem sie eingesetzt werden, eine deutlich bessere Umweltperformance als konkurrierende Verpackungssysteme haben. Daher passen sie perfekt zur Unternehmensphilosophie von Lebensmittelherstellern, die Natürlichkeit und den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen zu Kernthemen ihres Un■ ternehmens machen. © SIG Combibloc Unter dem Markennamen „Elmhurst Harvest“ hat Steuben Foods in den USA Walnuss-, Mandel- und Pistaziengetränke auf dem Markt – original, ungesüßt und mit Schoko- und Vanillegeschmack die Produktlebenswege von Pflanzendrinks den Planeten weniger belasten als ein klassisches Milchgetränk. So werde im Produktlebensweg von pflanzlichen Milchalternativen deutlich weniger Wasser verbraucht als für die Herstellung und Verarbeitung von tierischen Milchprodukten. Gleichermaßen sei die Emission von Treibhausgasen bei Pflanzendrinks deutlich geringer. cremige Konsistenz aus. Im Bereich der Getreidedrinks werden es Experten zufolge ergänzend zu Haferdrinks in Zukunft Sorten wie Hanf- oder Hirse sein, die den Markt positiv prägen. Von sich reden machen beispielsweise auch innovative Getränke wie Lupinendrinks, gewonnen aus Samen der Süßlupine. Sie haben einen hohen Eiweissgehalt und sind deutlich fettärmer als Sojabohnen. Gleichermaßen sind sie stärke-, cholesterin- und glutenfrei. Ihr Allergiepotenzial ist minimal. Weniger Wasser und CO2-Emissionen Für Verbraucher, die ein Augenmerk auf verantwortungsvollen Konsum legen, sprechen oft auch ökologische Gründe für den Griff zu pflanzenbasierten Getränken. Verschiedene Getränkehersteller haben anhand von Berechnungen aufgezeigt, dass Anzeige Seite 43 4/2016 hygiene R Rund um die Personalhygiene ist die Zahl der Vorschriften und Verordnungen in den letzten Jahren EU-weit größer und die Anforderungen strenger geworden. Im Sinne des Qualitätsmanagements wird seitens der Produzenten auf möglichst perfekte Hygiene größter Wert gelegt. Während die Reinigung und Desinfektion der Maschinen und Geräte relativ leicht zu bewältigen ist, gilt vielfach die Personalhygiene beim Betreten der Produktionsanlagen als Schwachpunkt. Jeder Mitarbeiter sollte zwar wissen, wie wichtig die richtige Anwendung von Reinigungs- und Desinfektionseinrichtungen vor dem Be- treten der Produktionsstätten ist. Doch überall, wo Routine auftritt, ist auch Nachlässigkeit schnell an der Tagesordnung. Mohn in Meinerzhagen entwickelt Hygieneschleusen, die diesen Faktor weitgehend ausschaltet. Dabei geht es nicht allein um das Vorhandensein von Handwaschbecken und Desinfektionseinrichtungen, es besteht beim Durchschreiten der Eingangsschleuse ein Zwang zur Benutzung der Reinigungseinrichtungen. Geschieht dies nicht, sperren die integrierten Drehkreuze automatisch den weiteren Durchgang. © Mohn Qualitätssteigerung durch Einsatz einer Hygieneschleuse David Mohn ist Geschäftsführer der Mohn GmbH in Meinerzhagen. Er gehörte dem Arbeitskreis „Deutsche Industrie-Norm/ Hygieneschleusen“ in Berlin an, dessen Ziel es ist, Richtlinien für eine Vereinheitlichung der Technischen Gegebenheiten zu erarbeiten © Mohn Sowohl die Sohlen von Stiefeln und/ oder Clogs als auch die Handflächen werden im Durchlaufverfahren gereinigt und desinfiziert. Jeder Mitarbeiter, der die Produktionsräume betreten will, wird durch die Anlage geführt, deren Drehkreuze erst freigegeben werden, wenn die Reinigung bzw. Desinfektion der Hände erfolgt ist. Zwei waagerecht liegende rotierende Bürsten, die durch einen Laufrost aus Edelstahl abgedeckt sind, reinigen und desinfizieren die Sohlen in der ersten Phase. Aktiviert werden sie durch Sensoren beim Betreten der Anlage, ebenfalls automatisch wird die optimale Menge an Reinigungsmitteln über ein Dosiersystem bereitgestellt. MOHN-Hygieneschleuse mit Zwangsführung Seite 44 Überlistungssichere Sensoren Um sicher zu stellen, dass die Schleuse nur mit desinfizierten Händen passiert werden kann, werden die Hände durch zwei Sensoren erkannt und für eine zuvor festgelegte Zeit mit Desinfektionslösung besprüht. Die eingebauten Sensoren gelten als überlistungssicher. Es sind beide Hände 4/2016 © Mohn hygiene nur auf bestimmte Zeiten erstreckt. Gefragt sind derartige Kombinationen vor allem, wenn es um die Zugangskontrolle in hygienisch hochsensible Räume geht. Sogar ein Testgerät für Alkoholkontrollen wurde bereits von einem Auftraggeber in Indien verlangt, um zu garantieren, dass die Mitarbeiter selbst in dieser Beziehung „clean“ an die Arbeit gehen. Welches Hygienekonzept sich für welche Ansprüche und bei welchen räumlichen Gegebenheiten am besten eignet, sollte jeweils vor Ort ermittelt werden. Hygieneschleuse mit Transponder-Chip Zutrittskontrolle gleichzeitig in die Desinfektionsvorrichtung zu führen. Nach Erkennung der Hände werden diese mit einer vorher festgelegten Dosiermenge Desinfektionsmittel benetzt. Erst wenn ein grünes Licht die vorgeschriebene Desinfektion signalisiert, ist auch das Drehkreuz am Ende der Personal-Hygieneschleuse frei geschaltet. Auf diese Weise wird immer gewährleistet, dass nur Personen mit desinfizierten Händen die Produktion betreten. Eine „Ampel“ auf der Hygieneschleuse signalisiert durch die Farben rot oder grün, ob die Reinigung und Desinfektion erfolgt sind, wenn ein Mitarbeiter das Drehkreuz passiert. „Austricksen“ durch sportliche Aktionen fällt damit sofort auf. Zum Desinfizieren der Sohlen steht eine Desinfektionswanne bereit, die sich auf Höhe der Handdesinfektion befindet. Während die Hände des- infiziert werden, steht der Mitarbeiter mit seinen Schuhen bzw. Stiefeln auf einem Gitterrost, das mit einem in Wasser gelösten Desinfektionsmittel überspült wird. Anschließend passiert der Mitarbeiter eine Abtropfzone für die Stiefel. Hier tropft der größte Teil des Restwassers in die unter dem Rost angebrachte Wanne. Hygieneschleusen der neusten Generation beherrschen jedoch noch mehr, als lediglich die perfekte Reinigung und Desinfektion. So ist es technisch kein großer Aufwand mehr, die Schleuse auch mit einer Zeiterfassung oder Zugangskontrolle auszurüsten. Wer per Chip oder Code-Karte einchecken muss, kann dann leicht darauf hin überprüft werden, ob eine Zugangsberechtigung für den jeweiligen Betriebsteil besteht oder ob diese Berechtigung sich Individuelle Beratung und Konzeption sind dabei wichtig, um die beste Lösung zum besten Kosten/Nutzen Verhältnis zu bekommen. Das ist speziell bei bereits bestehenden Betrieben sinnvoll, denn hier können die Räumlichkeiten meist nur mit erheblichem Aufwand so umgestaltet werden, dass standardisierte Konzepte passen. Die Hygieneschleusen von Mohn werden empfohlen vom Landesverband der Lebensmittelkontrolleure NRW. Autor: David Mohn Mohn GmbH Am Stadion 4 58540 Meinerzhagen Tel. 02354-9445-0 Fax. 02354-9445-299, Email: [email protected] Web: www.mohn-gmbh.com ■ Anzeige Seite 45 4/2016 techniknews AFRISO: Messgeräte mit Funktionserweiterung M © Afriso Die CAPBs zeichnen sich durch eine Vielfalt an Messmöglichkeiten mit nur einem System aus. An den modular einsetzbaren Handgriff lassen sich bereits viele unterschiedliche Sensormodule für Druck, Temperatur, Feuchte und weitere Applikationen einfach aufstecken. In ihm sind die Versorgung (Batterie, wahlweise Akku), sowie eine Multifunktionstaste, ein akustischer Signalgeber und eine Leuchtdiode integriert. Die Multifunktionstaste ist individuell belegbar. Über sie lässt sich z. B. der Nullpunkt jederzeit messortunabhängig einstellen. Die Verbindung zum Messgerät oder Mobile Device erfolgt nach einmaliger Anmeldung kabellos und verzögerungsfrei über Bluetooth Smart. Das AFRISO Messgerät oder die kostenlose App für Smartphone und Tablet stellen bereits viele Anwendungsmenüs für die CAPBs zur Verfügung. So können dann z. B. Messdatenprotokolle sofort und bequem per QR-Code vom Messgerät oder über die App als Excel (CSV)-Datei abgespeichert, versendet oder ausgedruckt werden. © CEM Mit den neuen CAPBs von AFRISO können die Abgasmessgeräte BLUELYZER ST, EUROLYZER STx und MULTILYZER STe, die Druckmessgeräte der Serie S4600-ST, das Luftgeschwindigkeitsmessgerät BlueAir-ST sowie das Temperaturmessgerät TMD9 kabellos um viele Funktionen wie z. B. Dichtheitsprüfung, Gaslecksuche, Feuchteoder Strömungsmessung oder den 4Pa-Test u.v.m. erweitert werden. Darüber hinaus lassen sich die CAPBs auch mit einem Smartphone oder Tablet verwenden. So wird ein Messgerät im Handumdrehen zu einem Multifunktionsmessgerät. Automatische Bestimmung der Fettsäuren durch die Anbindung der Discover Mikrowellen Autosampler und GC CEM: Beschleunigte Lösemittelextraktion in der Mikrowelle D Das Discover SP-X Mikrowellen-Extraktionssystem ist das Einsteiger-Set für Labore mit geringem bis mittlerem Probenaufkommen. Das sequentielle System kann mit Autosamplern für die automatisierte Extraktion von bis zu 96 Proben eingesetzt werden. Mit dem Discover SP-X wird die Probenvorbereitungszeit von Tagen auf Minuten verkürzt. Eine ganze Reihe arbeitsaufwendige Probenvorbereitungsschritte werden vereinfacht! Die mikrowellenbeschleunigte Lösemittelextraktion (Microwave Accelerated Solvent Extraction, MASE) ist eine bewährte Technik zur Extraktion fester und pastöser Proben. Die Discover SP-X Extraktionssysteme setzen einfach bedienbare Glasgefässe mit Schnappdeckeln bei erhöhter Temperatur und Druck in Kombination mit gebräuchlichen Lösemitteln ein und steigern damit die Effizienz des Extraktionsprozesses. Eine Folge davon sind kürzere Extraktionszeiten und ein geringerer Lösemittelverbrauch. Die Temperatur im Extraktionsgefäß wird genau überwacht und liefert eine gute Reproduzierbarkeit. Mit den Autosamplern ergibt sich ein hoher Grad an Automatisierung und erhöht so die Produktivität des Labors. Die mikrowellenbeschleunigte Lösemittelextraktion ist erheblich schneller als Soxhlet, Ultraschall oder andere Extraktionsmethoden und braucht dabei viel weniger Lösemittel bei wesentlich geringerem Arbeitsaufwand. Mit den neuen AFRISO-CAPBs können eine ganze Reihe von Meßgeräten um viele Funktionen erweitert werden Seite 46 4/2016 techniknews FRISTAM FDS Doppelschraubenpumpe – robust, vielseitig und hygienisch Fristam: Pumpenspektrum um Doppelschraubentechnik ergänzt F Förderaufgaben in den hygienischen Prozessindustrien sind äußerst komplex. Ändert sich das Verbraucherverhalten, verändern sich auch die Anforderungen der Verarbeiter an die Produktionsanlagen. Mit der neuen Doppelschraubenpumpe ergänzt Fristam sein breites Produktportfolio um einen weiteren Pumpentypus und bietet ein Komplettprogramm hygienischer Edelstahlpumpen für alle Einsatzgebiete. Die Besonderheiten der Fristam FDS Pumpen zeigen sich in konstruktiven Details. Das Pumpengehäuse ist dreigeteilt bestehend aus einem Zwischenflansch, dem Schraubengehäuse und dem Pumpendeckel. Somit können die Anschlüsse flexibel an jedes Produktionssystem angepasst werden. Durch die zentrale Anordnung der Zahnräder im Lagerträger ist die Pumpe insgesamt sehr kompakt. Außerdem weist die massive Welle Verstärkungen im Bereich der kritischen Durchmesser auf, um maximale Steifigkeit zu gewährleisten. Weitere Stabilität wird durch großzügig dimensionierte Lager in Verbindung mit einem großen Lagerabstand erreicht. Das Resultat ist ruhiger Lauf und wenig Verschleiß. Lebensdauerverlängernd wirkt zudem die verbesserte Ölschmierung der Lager, die stets von einer ausreichenden Ölmenge gefördert durch die Zahnräder umspült sind. Wartungsarbeiten am Getriebe werden durch einen direkten Getriebezugang ohne Ausbau der Pumpe vereinfacht. Ein Austausch der Gleitringdichtungen der FDS ist mit wenigen Handgriffen möglich. Um die gesamte Breite möglicher Anwendungen abzudecken, existieren bis zu neun Förderschraubenvarianten pro Baugröße. Als Verdrängerpumpe eignet sich die Fristam FDS ideal zur Förderung hochviskoser Medien. Gleichzeitig ist die Baureihe jedoch in der Lage, sehr hohe Drehzahlen zu realisieren. Somit kann sie auch niedrigviskose Medien wie Wasser oder Reinigungslösungen problemlos fördern. Dies macht den Einsatz einer zusätzlichen Pumpe bei Reinigungsprozessen überflüssig. Das axiale Förderprinzip resultiert einerseits in extremer Pulsationsarmut, andererseits ermöglicht es eine hervorragende Reinigbarkeit der Pumpe, da die Gleitringdichtungen der FDS im vollumspülten Bereich liegen. Durch das Fehlen von Toträumen ist eine rückstandslose Spülung der Pumpe im CIP-Prozess möglich. Sie ist darüber hinaus sterilisierbar. Die gesamte Baureihe besteht aus vier Baugrößen. Der maximale Förderdruck liegt bei 25 bar, die maximale Fördermenge bei etwa 180 m3/h. Anschlüsse stehen bis DN 150 zur Verfügung. Die Pumpe kann horizontal, vertikal oder seitlich montiert werden. Sie ist mit einfach und doppeltwirkenden Gleitringdichtungen erhältlich. Eine Vielzahl weiterer Optionen, unter anderem Hochdruckausführungen und ATEX-gerechte Konstruktionen, ermöglicht die individuelle Anpassung an unterschiedlichste Produkte, Prozesse und Anlagen. FUCHS: Perfektes Marinieren D Die FUCHS Gruppe präsentiert fein aufeinander abgestimmte Marinaden, die Fleischwaren, TK-Produkten und halbfertigen Convenience-Produkten schnell und einfach die perfekte Würze verleihen. Die speziell für den Industriebedarf entwickelten Marinaden bieten Alternativen zu herkömmlichen Rezepturen, sind einfach in der Handhabung und vielseitig im Geschmack. Ob Ölmarinaden, Emulsions- oder Trockenmarinaden, FUCHS liefert exakt zugeschnittene Produkte für jeden Bedarf. Mit den palmölfreien Marinaden FoxMaro® bietet die FUCHS Gruppe eine Alternative zu klassischen Rezepturen. Durch den Verzicht auf künstliche Zusatzstoffe garantieren die nachhaltig produzierten Marinaden mit Sheafett eine ganz natürlich Würze. Die FUCHS Emulsionsmarinaden FoxMare® eignen sich gut zum Marinieren von gegrilltem Fleisch. Erhältlich in verschiedenen Geschmacksrichtungen, verlängern auch sie die Haltbarkeit und optimieren durch ihre spezielle Mischung den Geschmack. Bei Fox Madry handelt es sich um eine Trockenmarinade. Mit ihr lässt sich Fleisch im Handumdrehen marinieren, die unterschiedlichen Aromen sorgen dabei für einen ganz besonderen Geschmack. Besonders bei der Zubereitung von Grill-Fleisch eine optimale Lösung, da die Marinade nicht ins Feuer tropft. Seite 47 Die fein aufeinander abgestimmten Marinaden von FUCHS wurden speziell für den Industriebedarf entwickelt © Fuchs © Fristam Ein Beispiel aus der Praxis verdeutlicht die Vielseitigkeit der Pumpe. In einer Molkerei fördert eine FDS 2 mit 5,5 kW Motor 6 m3/h Molkekonzentrat mit einer Viskosität von bis zu 1.000 mPas bei einer Temperatur von maximal 30 °C gegen einen Druck von etwa 9 bar. Die Motordrehzahl liegt für die Produktförderung zwischen 650 – 750 min-1. Für die Reinigungszyklen mit Reinigungsmedium und Spülwasser sind die Parameter gänzlich andere, werden aber von der Pumpe ebenso problemlos bewältigt: die Fördermenge im CIP-Prozess liegt bei 18 m3/h 95 °C heißer Flüssigkeit gegen 2 bar. Die Drehzahl steigt auf 1.800 min-1. 4/2016 techniknews M AZO: Ausbau der Position in Frankreich Ishida: Schutz vor kontaminierten Lebensmitteln D Die Fremdkörperkontrolle mit Röntgenprüfsystemen ist ein Wettbewerbsfaktor in der Lebensmittelindustrie, denn die Hersteller werden mit immer strengeren Qualitätsstandards des Handels konfrontiert. Vor diesem Hintergrund hat Ishida sein Sortiment an Röntgenprüfsystemen erweitert. Das neue System Ishida IX-EN ist eine Modellreihe zum Einstieg in die Röntgenprüftechnik und bietet eine zuverlässige Kontrolle von standardisierten und einheitlichen Produkten wie beispielsweise Wurst- oder Käsescheiben. Die Geräte lassen sich schnell in vorhandene Produktionslinien integrieren, wobei der Prüfvorgang individuell anpassbar ist bis hin zu spezifischen Produktbreiten. Höheren Anforderungen genügen die Röntgenprüfsysteme der Modellreihe Ishida IX-GN. Auch bei schwierig zu detektierenden Produkten wie Fertiggerichten und Cerealien, verpackt oder unverpackt, ist zuverlässiger Fremdkörperschutz gewährleistet. Dank der neu entwickelten Beryllium-Röntgenröhre und der optimierten Bildverarbeitungs-Software erreichen die Systeme eine hohe Empfindlichkeit. Zur Platzersparnis wurde die Klimaanlage kompakt in den Grundkörper integriert. Mit einer Investition von rund 2 Mio. Euro legt AZO den Grundstein für den weiteren Ausbau seiner Marktposition im Nachbarland Frankreich und im gesamten europäischen Markt. Nachdem das alte Gebäude der französischen Schwestergesellschaft aus allen Nähten geplatzt ist, wurde in Vallet, im Herzen des Weinbaugebietes Muscadet, in ein neues Gebäude investiert. Das repräsentative Gebäude verfügt neben Büround Lagerräumen auch über 2 Konferenzräume, Ausstellungs-, Versuchsräume und 1.000 m2 Lagerfläche. Am 17. Juni fand nach einer Rekordbauzeit die offizielle Einweihungsfeier statt. Gäste waren unter anderem der zuständige Architekt, der Bürgermeister, das Management von AZO France sowie weitere Vertreter der AZO Gruppe. Die französische Vertriebsgesellschaft sowie das Bauprojekt wurden durch den Geschäftsführer Frederic Loiseau vorgestellt. Stellvertretend für die AZO Gruppe gratulierten Geschäftsführer Robert Zimmermann und dessen Frau Edith zum gelungenen Gebäude. Im Anschluss an den offiziellen Teil gab es für die AZO-Mitarbeiter einen Ausflug in einen historischen Themenpark. Automatische Zuführsysteme von AZO sorgen rund um den Globus für das zuverlässige Handling von Schüttgütern und Flüssigkeiten in industriellen Herstellungsprozessen. Die französische Tochtergesellschaft AZO EURL wurde am 01.04.1998 in Paris gegründet. 2004 erfolgte die Übernahme durch den jetzigen Geschäftsführer Frederic Loiseau in Nantes. Zurzeit sind bei AZO EURL 20 Mitarbeiter fest beschäftigt, 2015 wurde dort ein Umsatz von rund 6,8 Mio. Euro erzielt. Das neue Gebäude der französischen Schwestergesellschaft von AZO in Vallet verfügt neben Büro- und Lagerräumen auch über 2 Konferenzräume, Ausstellungs-, Versuchsräume und 1.000 m2 Lagerfläche BENEO: Natürlicher Ballaststoff aus der Zichorienwurzel kann Diabetesrisiko reduzieren © Ishida D Zuverlässige Fremdkörperkontrolle für alle Anforderungen bieten die neuen Modellreihen der Ishida Röntgenprüfsysteme IX-G2, IX-GN und IX-EN (v. l.) Die Einnahme von Orafti®Synergy1 (mit Oligofructose angereichertes Inulin) kann das Risiko an Diabetes zu erkranken auf dreierlei Weise senken. Das ist das Ergebnis zweier Studien, die von Professor Gary Frost und seinem Team am Imperial College in London durchgeführt wurden. Demnach unterstützt der Inhaltsstoff aus der Zichorienwurzel Personen mit Prädiabetes erstens dabei, ihre Energieaufnahme zu senken und Gewicht zu verlieren. Zum zweiten hilft Orafti®Synergy1 nachweislich, den Fettgehalt im Leber- und Muskelgewebe zu reduzieren. Und drittens verbessert sich bei Einnahme des prebiotischen Ballaststoffes die Insulinausschüttung nach einer Mahlzeit. Unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkenntnisse kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass fermentierbare Ballaststoffe aus der Zichorienwurzel Stoffwechselprozesse von Personen mit erhöhtem Diabetesrisiko positiv beeinflussen. Die Studien wurden von der britischen Stiftung „Diabetes UK“ finanziert. Seite 48 4/2016 © AZO Die Hochleistungs-Röntgenprüfsysteme der Modellreihe Ishida IX-G2 entdecken kleinste Verunreinigungen bei großer Geschwindigkeit. Typische Anwendungen sind komplexe Produkte mit unregelmäßiger Oberfläche oder Lebensmittel, die in der Verpackung überlappen. Aufgespürt werden sogar Fremdkörper von sehr geringer Dichte einschließlich Knochen- und Schalensplitter. Möglich ist das durch den Einsatz der Dual Energy Technik: Gleichzeitig werden zwei energetisch unterschiedliche Strahlungsquellen genutzt, während herkömmliche Röntgenprüfsysteme nur eine Röntgenquelle einsetzen. firmennews ContiTech: Schläuche sicher für Transport von Lebensmitteln D © Hydrosol Die Lebensmittelschläuche von ContiTech erfüllen alle gesetzlichen Vorschriften über Materialien und Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Das hat eine Teamkontrolle durch die Task-Force Lebensmittelsicherheit Hessen auf Basis der EG-Verordnungen Nr. 1935/2004, 2023/2006 und 10/2011 bestätigt. Nach eingehender Material- und Qualitätsprüfung, einer ausführlichen Werkbesichtigung sowie detaillierter Produktuntersuchungen durch den Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) in Gießen sowie einer intensiven Befragung der bei ContiTech für Lebensmittelschläuche Verantwortlichen stellte das Kontrollteam fest, dass die Kriterien der geforderten „Guten Herstellungspraxis“ erfüllt werden. Damit ist ContiTech im Hinblick auf Qualitätsstandards, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung sehr gut aufgestellt. Die derzeitige Hydrosl-Produktionsanlage ist eine der modernsten ihrer Art in Europa Hydrosol: Erweiterung der Produktionskapazitäten B Bei der Hamburger Stern-Wywiol Gruppe stehen die Zeichen weiterhin auf Wachstum: Mit einer Steigerung von 12% erzielte das Familienunternehmen im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz von 444 Millionen Euro. Einen entscheidenden Anteil daran hat das Tochterunternehmen Hydrosol. Der Spezialist für maßgeschneiderte Stabilisierungs- und Texturierungssysteme blickt auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Entsprechend erweitert das Unternehmen jetzt vorausschauend seine Produktionskapazitäten. Dazu Geschäftsführer Dr. Matthias Moser: „Unsere Produktionsanlage ist eine der modernsten ihrer Art in Europa. Die Verarbeitungskapazitäten liegen aktuell bei 30.000 Tonnen Ingredients pro Jahr. Um unseren Kunden in mehr als 50 Ländern auch in Zukunft ein Höchstmaß an Innovationskraft, Flexibilität und Service zu bieten, investieren wir jetzt in ein zweites Werk in direkter Nachbarschaft. Die Grundsteinlegung ist bereits in Kürze, die Produktion startet dann im Laufe des nächsten Jahres.“ BellandVision: Mehr Sicherheit durch neue Konformitätsgarantie Gemäß der EG-Verordnungen Nr. 1935/2004, 2023/2006 und 10/2011 müssen Schlauchleitungen so hergestellt werden, dass sie bei normaler oder vorhersehbarer Verwendung die menschliche Gesundheit nicht gefährden. Um die Einhaltung der entsprechenden EG-Vorschriften sicherzustellen, werden amtliche Kontrollen durchgeführt. Im Rahmen einer solchen stichprobenartigen Inspektion besuchte die Task-Force Lebensmittelsicherheit Hessen das ContiTech-Schlauchwerk in Korbach und überprüfte vor Ort die Fertigung der Lebensmittelschläuche. Hygienisch reine Schlauchleitungen ContiTech produziert seit über 100 Jahren Schläuche für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Ob die Purpurschlange, die Lebensmittelschläuche Blaudieck, Lactopal und Lactopal L, die Milchsammelschläuche Collector und Collector Flex, der hochdruckbeständige Vielzweckschlauch Conti Cleanjet, der Fluoropal Food + Drink, Conti Silo Food, Conti Cleanjet-FDA, Collector, Lactopal, Trix Multifood – alle Markenschläuche von ContiTech erfüllen die nationalen und internationalen Hygieneanforderungen. So werden für die Innenschicht nur Kautschuke verwendet, die der Empfehlung XXI für Bedarfsgegenstände auf Basis von Natur- und Synthesekautschuk des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR) oder den Richtlinien der US-amerikanischen Arzneizulassungsbehörde FDA entsprechen. © ContiTech D Das duale System BellandVision hat für Erstinverkehrbringer eine Konformitätsgarantie entworfen, die sicherstellen soll, dass alle an die dualen Systeme oder an Dritte (Makler, Vertriebsgesellschaften, etc.) gemeldeten Verpackungsmengen ohne Abzüge und Umdefinitionen in der Clearingstelle ankommen. Diese Garantie gibt dem Erstinverkehrbringer die Sicherheit, dass seine gemeldeten Verpackungsmengen gemäß den Anforderungen der Verpackungsverordnung und der LAGA M37 vollständig an der dualen Entsorgung beteiligt und an DIHK und Clearingstelle gemeldet werden. BellandVision garantiert seinen Kunden diesen wichtigen Vertragsbestandteil bereits bei Angebotsabgabe. Zudem werden die Lizenzangebote der Anbieter mit dieser Garantie für Industrie und Handel deutlich einfacher vergleichbar. Der Geschäftsführer von BellandVision, Thomas Mehl, erklärt hierzu: „Wenn alle Beteiligten diese Garantie unverändert zeichnen, sollten unzulässige Mengenabzüge sowie Mengendifferenzen zwischen DIHK und Clearingstelle der Vergangenheit angehören. Entscheidend sind aber der exakte Wortlaut und die genaue Wortwahl. Bereits marginale, teilweise kaum erkennbare Änderungen können dazu führen, dass der gesamte Inhalt ins Leere läuft. Unsere Konformitätsgarantie sorgt für ein Mehr an Transparenz und Rechtssicherheit für alle Beteiligten“. Download-Adresse: Konformitätsbestätigung: www.bellandvision.de/konformitaetsbestaetigungen.htm Die Lebensmittelschläuche werden im ContiTech-Werk Korbach produziert, einer der größten Schlauchfabriken Europas Seite 49 4/2016 firmennews I Dirk Spang ist neuer Business Development Manager Dairy Pentair: Dirk Spang neuer Business Development Manager Dairy P Pentair gibt bekannt, dass Dirk Spang mit Wirkung zum 1. Juli 2016 zum Business Development Manager Dairy bestellt wurde. In seiner neuen Funktion zeichnet Dirk Spang verantwortlich für die Positionierung des Produktportfolios von Pentair in den globalen Dairy-Märkten. Spang bringt 20 Jahre an Erfahrung in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie mit. Vor seinem Wechsel zu Pentair verantwortete er im Engineering und After Sales Services Management bei SIG Combibloc in Europa und in der Region Asien-Pazifik entscheidende Kundenstrukturen. Davor war er im Vertrieb bei Bericap und in der Entwicklung aseptischer Prozesse bei Krones tätig. Dirk Spang, der die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, hat an der FH Wiesbaden Getränketechnologie studiert. Er wird vom Unternehmensstandort von Pentair in Riesbürg, Deutschland aus tätig sein. MESUTRONIC: Glas, Steine und Metall im Visier D Die Mesutronic Gerätebau GmbH hat 2015 mit Inspektionssystemen zur Fremdkörpererkennung den Umsatz um 7,9% auf 16,4 Mio. Euro gesteigert. Mit verdoppelten Kapazitäten und am Markt neu eingeführten Produkten wie einem Röntgenscanner und vollautomatischen Testsystemen wollen die niederbayerischen Entwickler den Umsatz bis ins Jahr 2020 auf 25 Mio. Euro erhöhen. Zwei neue Produktreihen sollen 2016 deutschlandweit und international für weiteres Wachstum sorgen. Das neu entwickelte Inspektionssystem „easySCOPE“ erkennt in verpackten Produkten metallische und nicht-metallische Verunreinigungen (Steine, Glas und Kunststoffe). Weiteres Highlight ist das Prüfsystem „autoTest“, das Anwender bei der täglichen Arbeit unterstützt und für Prozesssicherheit und Produktqualität sorgt. Weltweiter Wachstumstreiber für die Fremdkörper-InspektionsBranche ist laut Karl-Heinz Dürrmeier, geschäftsführender Gesellschafter der Mesutronic Gerätebau GmbH der Lebensmittelbereich. „Bei wachsenden Bevölkerungszahlen und mehr Wohlstand steigt auch die Nachfrage nach industriell gefertigten Nahrungsmitteln.“ Damit wächst weltweit das Interesse an Inspektionsgeräten, um die Produktqualität zu überwachen und Maschinen vor Zerstörung zu schützen. © ILLIG Im Jubiläumsjahr veranstaltete ILLIG, Systemanbieter für Thermoformung, seine bereits 15. Hausmesse, diesmal unter dem Motto „Tradition formt Zukunft“. Am 22. und 23. Juni kamen nahezu 250 Teilnehmer aus dem gesamten europäischen Wirtschaftsraum und sogar aus Südamerika und aus Indien zum Firmenstammsitz in Heilbronn. Das Programm aus Vorträgen und Live-Vorführungen an den Maschinen spannte den Bogen von der Verpackungsentwicklung über die Verpackungsdekoration mit der Technologie des Inmold Labeling im Thermoformen (IML-T), hin zu Leichtbauwerkzeugen bis zur Endverpackung. Den Stand der Technik zeigten Anwendungen unterschiedlichster Form und Größe auf zehn Hochleistungsthermoformern neuester Bauart unter Produktionsbedingungen. Geschäftsführer Karl Schäuble verkündete zudem den höchsten Auftragseingang der Unternehmensgeschichte. Dazu hätten neben den technischen Neuentwicklungen der letzten drei Jahre auch die gestiegene Nachfrage nach der IML-T-Dekoration und vor allem die gute wirtschaftliche Entwicklung der außereuropäischen Märkte beigetragen. Schäuble sieht in den kommenden Jahren weitere Entwicklungsschwerpunkte im Ausbau der Automatisierung sowie dem hygienischen Produzieren: „Wir gehen davon aus, dass auch in Zukunft bei hohen Losgrößen und ausgeprägter Automatisierung die Steigerung der Taktzahl bei ILLIG-Linien von großer Bedeutung ist. Hierzu werden wir die Geschwindigkeiten im Thermoform- und Stanzprozess weiter steigern, da sich die Qualität und Reproduzierbarkeit der Formteile dadurch weiter verbessern lässt.“ Zum Erreichen dieses Ziels tragen auch installierte kameragestützte Qualitätsprüfsysteme bei. Die Produktivität mindern auch wiederkehrende Reinigungsintervalle, die durch steigende Hygieneanforderungen notwendig sind. Hier entwickelt ILLIG ebenfalls Lösungen. © Pentair ILLIG: 70 Jahre ILLIG Metall, Glas und Steine im Visier: Mesutronic Geschäftsführer Karl-Heinz Dürrmeier (links) und der kaufmännische Leiter Erwin Engl präsentieren den neu entwickelten „easySCOPE“-Röntgenscanner Seite 50 © MESUTRONIC ILLIG veranstaltete seine 15. Hausmesse unter dem Motto „Tradition formt Zukunft“ 4/2016 firmennews Auszeichnung und Ehrung für den Unternehmensgründer: Gerhard Schubert erhielt das Bundesverdienstkreuz für sein Lebenswerk bei der 50-jährigen Jubiläumsfeier Schubert: Bundesverdienstkreuz für Gerhard Schubert M P Poly-clip System bietet seinen Kunden und Partnern praxisnahe Schulungen an. Die Steigerung der Produktivität in der Wurstherstellung mit den führenden Clip¬verschluss-Automaten steht im Fokus. Geschult wird in deutsch, englisch oder in der jeweiligen Landessprache (mit Dolmetscher). Die Mischung aus Theorie und Praxis an der Maschine und die kleinen Gruppen gewährleisten einen schnellen Lernprozess. Das Training umfasst den Aufbau der Maschine nach Funktionsgruppen gegliedert. Danach werden Bedienung, Wartung, Austausch von Verschleißteilen und die Fehlersuche vertieft. Schulungstermine: Zeitraum 27.09. - 28.09.2016 08.11. - 09.11.2016 29.09.2016 25.11.2016 30.09.2016 10.11. - 11.11.2016 Maschinentyp FCA 120 / 160 FCA 120 / 160 FCA 80 FCA 80 PDC / PDC-A 600 / 700 ICA Anmeldung: Mit einem Galaabend feierte die Gerhard Schubert GmbH Anfang Juli 2016 ihr 50-jähriges Firmenbestehen. Unter dem Motto „50 Jahre Zukunft“ lud das Unternehmen 1.700 Gäste, darunter alle Mitarbeiter mit Partnern sowie langjährige Kunden und Weggefährten in die neue Montagehalle in Crailsheim ein, die sich für einen Abend in eine Festhalle verwandelte. Firmengründer Gerhard Schubert, der mit seinem Pioniergeist die Branche entscheidend prägte, erhielt für sein Lebenswerk und sein soziales Engagement in der Region das Bundesverdienstkreuz. Musikalischer Höhepunkt des Abends war der Auftritt des Geigen-Virtuosen David Garrett. Für die Zukunft sieht sich Schubert gut aufgestellt und wird die Digitalisierung in der Verpackungsindustrie weiter vorantreiben. Gerade entsteht das jüngste Projekt: eine digitale Plattform, über die Schubert direkt mit seinen Kunden und Partner kommunizieren kann. In diesem Datensystem sind alle systemrelevanten Informationen zum Maschinenbetrieb, zu Prozess- und Arbeitsabläufen sowie Wartungseinheiten und Service-Zeiten erfasst, die sich jederzeit abrufen lassen. Dazu zählt auch der eigens entwickelte „digitale Zwilling“, der das exakte Abbild der realen Maschine künftig auf dem Computer darstellen wird und Inbetriebnahme- und Umstellzeiten damit deutlich reduziert. Poly-clip System GmbH & Co. KG, Frau Schultheis Tel.: +49 6190 8886-344, E-mail: [email protected] © Poly-clip System © Gerhard Schubert GmbH Poly-clip System: Neue Schulungstermine 2016 Poly-clip System bietet Kunden und Partnern neben der theoretischen Schulung praktische Einweisung direkt an der Maschine D BUERGOFOL: Investitionen im Druckbereich Die BUERGOFOL GmbH mit Hauptsitz im niederbayerischen Siegenburg, ein namhafter und innovativer Hersteller und Veredler von Flexiblen Folien, Hartfolien, Wiederverschluß-, Skin und Schrumpffolien für die Lebensmittelindustrie und weiteren Anwendungen, setzt ihre Investitionen und ihren Wachstumskurs ungebremst fort. In den letzten 24 Monaten hat BUERGOFOL massiv in den Druckbereich investiert (ca. 6 Mio Euro). Eine weitere 10-Farben- sowie eine 8-Farben Flexo-Druckanlage von Comexi wurden im Kompetenzzentrum Neutraubling bei Regensburg in Betrieb genommen. Hinzu kamen weitere Kaschieranlagen und Rollenschneider. Abgerundet wurde das Investitionsprogramm durch ein neues Hochregallager. BUERGOFOL hat dadurch die Druckkapazitäten erheblich ausgebaut. Für die Jahre 2017 – 2020 wurde ein Investitionsprogramm in Extrusionsanlagen für Hartfolien und Flexible Folien verabschiedet. Im Extrusionsbereich stehen Kapazitätserweiterungen um jeweils 50 % – sowohl bei Hartfolien als auch bei Weichfolien – an. Es werden ca. 10 – 12 Mio Euro investiert. Das schafft Arbeitsplätze für weitere 35 Mitarbeiter. Die neue 10-Farben-Flexo-Druckanlage von Comexi wurde im Kompetenzzentrum Neutraubling in Betrieb genommen Seite 51 4/2016 Direct Print Powered by KHSTM gewinnt den renommierten EDP 2016 Award für die „Beste industrielle Produktionslösung“ auf der drupa © KHS Geschäftsführerin Anke Jung versenkt die kupferne Dokumentenrolle © Jung Process Systems firmennews Jung Process Systems: Pumpenbau wird erweitert KHS: Direct Print gewinnt den EDP 2016 Award D Direct Print ist das erste industrielle und digitale Druckverfahren mit migrationsarmen, LED UV-härtenden Tinten, das eine lebensmittelechte Dekorationslösung für PET- Flaschen bietet. Die Cloudbasierte Direct Print-Software-Plattform verbindet einen im Hauptsitz stationierten Sample Printer für 1-zu-1 Druckproben und Design-Freigaben über die Cloud mit dem Workflow des in der Fertigungsstätte stationierten industriellen Drucksystems. Der Direct Print-Drucker ist in der Lage, variable und qualitativ hochwertige Bilder auf jede Flasche in PET- Abfüll- und Verpackungslinien zu drucken, und das bei Leistungen bis zu 12.000, 24.000 oder 36.000 Flaschen pro Stunde. Die Direct Print- Technologieplattform ermöglicht Getränkeherstellern, innerhalb von Minuten Grafiken zu ändern, Dekorationen zu individualisieren. Im Laufe der Zeit wird Direct Print Etiketten ersetzen, wodurch der Materialaufwand, die CO2-Bilanz sowie die oft zeitraubende Umstellungen auf flexible Abfüll- und Verpackungsanlagen verringert werden. Die Brauerei MARTENS in Belgien implementierte den ersten industriellen Prototyp von Direct Print, der bald durch das industrielle Drucksystem der nächsten Generation mit mehreren technischen Zusatzfunktionen, variabler Bildfunktion und finalen Bildern mit höherer Qualität ersetzt wird. A Auf Grund der kontinuierlichen Expansion im Vertrieb der HYGHSPIN-Schraubenspindelpumpen erweitert die Jung Process Systems GmbH ihre Fertigungskapazitäten. Am Firmensitz in Kummerfeld bei Hamburg entsteht eine neue 1200 Quadratmeter große Halle, in der zukünftig die weltweit vor allem in der Lebensmittelund Getränkeindustrie eingesetzten Schraubenspindelpumpen gebaut werden sollen. Nach der erfolgten Grundsteinlegung ist die Fertigstellung für September geplant. Die Jung Process Systems GmbH ging vor sieben Jahren aus der 1972 gegründeten Jung & Co. Gerätebau GmbH hervor und ist spezialisiert auf die Entwicklung und den Vertrieb hygienischer Schraubenspindelpumpen. Unter dem Markennahmen HYGHSPIN werden die Edelstahl-Pumpen mit zwei gegenläufigen Rotoren zur Förderung hochviskoser Medien verwendet. Sie zeichnen sich u.a. durch hohe Funktionalität und Zuverlässigkeit aus. HYGHSPIN Schraubenspindelpumpen erfüllen die Standards des Hygienic Design und kommen daher häufig in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zum Einsatz. Zu den wichtigsten Abnehmern zählen die Milchindustrie, Brauereien, der breite Bereich der Feinkost sowie Hersteller von Erfrischungsgetränken. Milchanalytik Triesdorf: Käseschmankerl am Tag der offenen Tür W Wie man Käse professionell verkostet zeigte Käse-Sommelier Kathrein van Strien am Tag der offenen Tür des Lehr-, Versuchs- und Fachzentrums für Milchanalytik (LVFZ) in Triesdorf. 80 Personen kamen in den Genuss einer bayerischen Käseauswahl, gespickt mit Wissen rund um den Käseeinkauf. © KErn Das Bildungszentrum Triesdorf öffnete anlässlich des Johannitags die Pforten sämtlicher Einrichtungen. Traditionell beteiligt sich das LVFZ für Milchanalytik mit der Vorstellung von Ausbildungsberufen in der Milchwirtschaft, besonders der Beratung von Schulabgängern zum Beruf „Milchwirtschaftlicher Laborant / Milchwirtschaftliche Laborantin“. Der Cluster Ernährung nutzte die Möglichkeit zur Vernetzung und präsentierte die Qualifizierung zum Käse-Sommelier in Zusammenarbeit mit den Milchanalytik-Profis der Landesanstalt für Landwirtschaft. Hausherr Günther Felßner, Vorsitzender des Milchwirtschaftlichen Vereins Franken eröffnete die Käseverkostung zusammen mit Regina Rosner, Cluster Ernährung, Eva-Maria Bäuml, Bayerische Milchprinzessin, Käse-Sommelier Kathrein van Strien und Petra Hartner, Leiterin des LVFZ Seite 52 4/2016 rohstoffwert milch © Prof. Dr. Thiele Rohstoffwertbericht Juli/August 2016 Kieler Rohstoffwert Milch, ife Institut Kiel I Prof. Dr. Holger D. Thiele Leiter des ife Instituts Kiel Im Juli 2016 erhöhte sich der aus den Marktpreisen für Butter und Magermilchpulver ermittelte Kieler Rohstoffwert Milch des ife Instituts für Ernährungswirtschaft Kiel um 3,0 Cent oder 13,6 Prozent von 22,1 auf 25,1 Cent je kg Milch. Definiert ist der Wert für eine Rohmilch ab Hof des Milcherzeugers mit 4,0 Prozent Fett, 3,4 Prozent Eiweiß und ohne Mehrwertsteuer. Die Erhöhung des Kieler Wertes ist insbesondere durch die deutliche Erhöhung der Butterpreise im Monat Juli zu erklären. Um 20,1 Prozent oder 54 EUR/100 kg von 258,8 auf 312,8 EUR je 100 kg erhöhten sich die Butterpreise. Um 2,9 Prozent oder 4,8 EUR/100 kg von 165,3 auf 170,1 EUR/100 kg steigen die Preise für Magermilchpulver. Gegenüber dem Vorjahresmonat liegt (erstmalig seit Frühjahr 2014!) der aktuelle Kieler Rohstoffwert Milch um rund 6 Prozent oder 1,4 Cent je kg Milch höher. Da sich sowohl die Butter- als auch die Magermilchpulverpreise weiter verfestigt haben, sind für August 2016 weitere Erhöhungen des Kieler Rohstoffwertes um mehr als 2 Cent zu erwarten. Auch auf dem Weltmarkt haben sich die alternativen Verwertungen weiter gefestigt. Lag der Rohstoffwert auf Basis der Weltmarktpreise für Butter und Magermilchpulver im Juni noch bei 21,8 Ct/kg Milch, so waren es im Juli bereits 23,8 Ct und in den ersten Augustwochen 24,1 Ct/kg Milch. Der Weltmarktpreis für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität liegt mittlerweile auch oberhalb des hiesigen EU-Interventionsniveaus. Der Rohstoffwert der Milch in Europa wird daher seit August nicht mehr durch die Intervention sondern durch die Weltmarktpreise und deren Schwankungen determiniert. Prof. Dr. Holger D. Thiele, ife Institut für Ernährungswirtschaft Kiel, www.ife-ev.de, Kiel, 22. August 2016 Kieler Rohstoffwert Milch 2012-2016 (Cent/kg, 4,0% Fett, 3,4% Eiweiß, ohne MwSt, ab Hof) Butterpreise Deutschland 2012-2016 (EUR/t, ab Werk, 50% abgepackt, 50% lose, ohne MwSt) Magermilchpulverpreise Deutschland 2012-2016 (EUR/t, ab Werk, 50% LMQ, 50% FMQ, ohne MwSt) Erzeugerpreise und Kieler Rohstoffwert Milch 2012-2016 (Cent/kg, 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne MwSt, ab Hof) Seite 53 4/2016 bezugsquellen www.milch-news.de Milch-News Inserate Armaturen / Pumpen Messtechnik Reinigungstücher Reinigungstücher der Vliesstoff Kasper GmbH für die Lebensmittelindustrie zertifiziert: Bestens geeignet zur Entfernung von: groben & feinen, fettigen & öligen Verunreinigungen. Extrem saugstark & reißfest – in nassem & trockenem Zustand. et Testpak enloses t s o k r Ih r: Sie unte erhalten 1 950 oder 95 02161 / e esstoff.d li v @ fo in Kühlraumbau Stabilisation VLIESSTOFF KASPER GMBH Lebensmittel-Zusatzstoffe Rönneterring 7-9 * D-41068 Mönchengladbach Tel: +49 (0) 21 61 - 95 1 95 - 0 * Fax: -23 [email protected] * www.vliesstoff.de Ihre Marke in Europa, die Qualität und Stabilität Ihrer Milchund Feinkostprodukte garantiert. SaJofein auch lieferbar in Bio-Qualität. SaJofein GmbH Auf dem Winkel 45 26160 Bad Zwischenahn Tel.: 04403 9318-0 · Fax: 04403 9318-18 E-Mail: [email protected] Seite 54 4/2016 anzeigen · impressum 8QVHU/LHIHUSURJUDPP _0RONHUHLPDVFKLQHQ _9HUSDFNXQJVPDVFKLQHQ *HZHUEHJHELHW7KDO_+LQWHUGHQ*lUWHQ %DG*U|QHQEDFK_*HUPDQ\ 7HOHIRQ 7HOHID[ (0DLO LQIR#JSVUHLVDFKHUFRP 'RZQORDG/DJHUOLVWHZZZJSVUHLVDFKHUFRP „Wir wollen werben und umworben sein.“ Shakespeare Anzeigenleitung: Detlef Roßmann Telefon: +49 38293 431985 Telefax: +49 38293 431986 E-Mail: [email protected] Impressum Verlagsanschrift: Weberstr. 12 84329 Wurmannsquick Redaktionsanschrift: Dipl.-Ing. Detlef Roßmann Alte Gärtnerei 22 18225 Kühlungsborn Telefon: +49 38293 431 985 Fax: +49 38293 431 986 E-Mail: [email protected] Web: www.milch-news.de Herausgeber: Detlef Roßmann Redaktion: Stefan Esser, Detlef Roßmann Anzeigenleitung: Detlef Roßmann Anschrift: Alte Gärtnerei 22 18225 Kühlungsborn Erscheinungsweise: 2-monatlich siehe Redaktionsplan Preis: 12,00 € Versandpauschale pro Jahr Anzeigenschluss: 10 Tage vor Erscheinungstermin Alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, fotomechanische Wiedergabe von Teilen der Zeitschrift oder im Ganzen sowie Übersetzungen nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages. Beiträge, die mit dem Namen des Verfassers oder mit dessen Initialen gekennzeichnet sind, brauchen nicht die Meinung der Redaktion wiederzugeben. Seite 55 Mit der Übergabe der Manuskripte und Bilder an den Verlag versichert der Verfasser dem Verlag, dass es sich um Erstveröffentlichungen handelt und das keine anderweitigen Copyright- oder anderweitige Verlagsverpflichtungen vorliegen. Zweitveröffentlichungen werden nicht honoriert. Titelseiten sind in der Regel bezahlte redaktionelle PR-Fotos. Bildnachweise: Wenn nicht anders bezeichnet, handelt es sich um Fotos der im jeweiligen Beitrag aufgeführten Firmen. Ansonsten gelten unsere aktuellen AGBs, die Sie auch auf unserer Homepage www.milch-news.de finden. 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