Jg. 12.1 Seminarfach Ein Exzerpt erstellen 1. Was ist und wozu dient ein Exzerpt? 2. „Exzerpt“ bedeutet wörtlich „Auszug“ und bezeichnet eine übersichtliche Zusammenstellung der wesentlichen Aussagen eines Textes für den eigenen Gebrauch. Es dient der Erleichterung der wissenschaftlichen Arbeit, indem es uns die Möglichkeit gibt, in Zukunft schnell auf die wichtigsten Erkenntnisse aus der Lektüre eines Textes zurückzugreifen, ohne ihn noch einmal lesen zu müssen. Welche Form hat ein Exzerpt? 3. Grundsätzlich gibt es keine verbindlichen Vorgaben zur Form – jede und jeder sollte für sich ausprobieren, was sich in der Arbeit bewährt. Ein empfehlenswertes Format ist eine Tabelle, die in der linken Spalte die betreffenden Seiten und in der rechten eine kurze Wiedergabe des Inhalts mit eigenen Einschätzungen enthält. Wichtig ist, nicht nur allgemein anzugeben, worum es geht, sondern die Position des Autors oder der Autorin deutlich zu machen. Alternativ können die Seitenzahlen auch in Klammern hinter die betreffenden Passagen eingefügt werden. Es ist erfahrungsgemäß sehr hilfreich, in ausformulierten Sätzen anstatt nur in Stichworten zu schreiben. Das macht es im Nachhinein wesentlich einfacher zu verstehen, was die Eigenheiten des Textes sind. Wörtliche Zitate sollten nur bei besonders wichtigen Sätzen verwendet werden; diese müssen in Anführungszeichen gesetzt sein. In keinem Fall darf in Nachhinein Unklarheit darüber bestehen, was eigene Zusammenfassung und was wörtliches Zitat ist (Ge fahr eines Plagiats)! Es kann auch sinnvoll sein, die Struktur des Textes (Teile eines Buchs, Kapitel, Unterkapitel) anzugeben, um sich besser zu orientieren. In jedem Fall sollte ein Exzerpt Folgendes enthalten: Die exakte Literaturangabe des exzerpierten Textes (Autor, Titel, Ort, Verlag und Jahr) und die Seitenangaben zu den exzerpierten Textstellen. Wie ist vorzugehen? 4. Am sinnvollsten ist es, sich während des Lesens bereits Notizen zu machen und wichtige Pas sagen anzustreichen. Nach der Lektüre sollten man die Notizen dann noch einmal durch gehen, sicherstellen, dass man den Text verstanden hat, und dann das Exzerpt ausformulieren. Das kostet zwar in einem ersten Moment Zeit, erspart aber auf lange Sicht viel Mühe. Beispiel eines Exzerptes Exzerpt aus: Axel Honneth: Das Recht der Freiheit. Grundriß einer demokratischen Sittlichkeit, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2011. Seiten Inhalt 35-43 Die These Honneths besteht darin, dass Werte im Allgemeinen in Institutionen verkörpert sind. Das gilt vorrangig für den Wert der Freiheit, wobei verschiedenen Auffassungen der Freiheit unterschiedliche Gerechtigkeitskonzeptionen entsprechen.
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