Die fünf größten Trends auf dem Immobilienmarkt

Analyse von CBRE
Die fünf größten Trends auf dem Immobilienmarkt
CBRE, der weltweit größte integrierte Immobiliendienstleister, hat die fünf Top-Trends für die
Immobilienwirtschaft analysiert. Die Ergebnisse im Schnelldurchlauf.
Und hier sind sie: Die aktuell fünf größten Trends auf dem Immobilienmarkt, die die Analysten des
Immobiliendienstleisters CBRE ausfindig gemacht haben.
Wird jetzt alles digital?
Digitalisierung, Transformation, Disruption. Immer häufiger lesen wir von den Auswirkungen des
digitalen Fortschritts auf die Wirtschaft und damit auch auf die Immobilienbranche. Der Trend:
Selbstverständlich definiert die digitale Revolution die Immobilienwirtschaft neu. Ob
Geschäftsprozesse, Logistik oder Werbung – innovative Technologien lassen die Wege kürzer und
Kontakte direkter werden. Unabhängige Online-Portale schaffen alternative Vertriebskanäle und
eine größere Zugänglichkeit zu einem breiten Datenspektrum ermöglicht höhere Transparenz in
allen Marktsegmenten und damit mehr Käufersicherheit. Dank immer intelligenterer Gebäude mit
digitalem Abbild, das von der Bauplanung bis hin zum laufenden Betrieb durchgehend
Echtzeitdaten generiert, lassen sich teils schon heute genaue Erhebungen über Haustechnik,
Wartungszyklen, Verbrauchswerte und Mieterdaten vornehmen. Davon können Asset-Manager,
Makler und gewerbliche Mieter profitieren.
Wird alles "New York"?
New Work, Büro der Zukunft, Generation Y – die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch.
Innovative Bürokonzepte ersetzen das veraltete Nine-to-Five im starren Einzelzimmer. Flexible und
intelligente Lösungen auf dem neuesten Stand der Technik stellen die Verbindung von Effizienz in
den Arbeitsabläufen mit der qualitativen Steigerung des Betriebsklimas her. Die Herausforderung:
Mit neuen Konzepten können Mietkosten gesenkt und das Wohlbefinden der Mitarbeiter und
damit die Effizienz der Mitarbeiter gesteigert werden. Konferenz- und Meetingbereiche werden
von manchen Firmen bereits jetzt nur noch punktuell gebucht. Dadurch lassen sich größere Flächen
nach Bedarf zentral gesteuert reservieren und die Kapazitäten mehrerer Unternehmen, die sich ein
Gebäude teilen, bündeln. Auch feste Arbeitsplätze gehören der Vergangenheit an. Mithilfe
intelligenter Lösungen können Mitarbeiter ihren gewohnten Büroalltag überallhin auf der Welt
mitnehmen – und wenn sie einmal doch im Büro sind, lädt der Arbeitsplatz bereits beim Einfahren
ins Parkhaus das erforderliche Mitarbeiterprofil.
Investiert die ganze Welt in Deutschland?
Niedrigzinsen, renditelose Bundesanleihen, volatile Finanzmärkte – kein Wunder, dass ein sicherer
Hafen wie der deutsche Gewerbeimmobilienmarkt Kapital aus der ganzen Welt anzieht. Die
deutsche Wirtschaft weist gute Kennzahlen auf, es herrscht politische Stabilität, Rechtssicherheit
und hohe Transparenz. Diese Zuverlässigkeit ist bei Anlegern begehrt, insbesondere seit in
Großbritannien infolge des Brexit die Unsicherheit steigt. Das hat die Risikoaversion vieler Anleger
noch einmal erhöht – mit Auswirkungen auf den deutschen Markt. Die wichtigsten Zahlen: Im
zweiten Quartal 2016 ist das Transaktionsvolumen auf dem Markt für Gewerbeimmobilien im
Vorquartalsvergleich um elf Prozent gestiegen. Der leichte Rückgang im Vergleich zu 2015 liegt
nicht etwa an mangelnder Nachfrage, sondern daran, dass das Angebot zunehmend knapper wird –
das begrenzt das Gesamttransaktionsvolumen. Dennoch: Da die Zinsen voraussichtlich niedrig
bleiben werden, wird die Nachfrage weiter hoch sein. Wer sich zwischen einer Staatsanleihe mit
einer Rendite von null Prozent oder gar darunter und einer Immobilienrendite von immerhin rund
vier Prozent entscheiden muss, dem fällt die Wahl nicht schwer.
Wird alles abgerissen?
Refurbishment, Repositionierung, Reinventing. Das immer knappere Angebot an Wohn- und
Gewerbeimmobilien führt zu neuen Immobilienkonzepten. Manch einer meint, alles, was weder
Denkmal noch Neubau ist, sollte abgerissen werden und neuen Gebäuden weichen. Aber stimmt das
auch? Fakt ist: In die Jahre gekommene Gewerbeimmobilien müssen neu entdeckt und dem
Marktumfeld entsprechend repositioniert werden. Mal genügt ein leichtes Refurbishment – ein
kluges Konzept, um ein Gebäude wieder attraktiv zu machen. Mal muss das Gebäude komplett neu
erfunden werden. So können mitunter aus alten Bürogebäuden Wohnimmobilien werden – und aus
verstaubten Industriehallen werden angesagte Gewerbeflächen. Wichtig ist dabei, in allen Fällen
Due-Diligence-Prüfungen durchzuführen: Auch wenn Investition und Zeitaufwand mühsam
scheinen – das ist das A und O bei jeder Repositionierung. Eines aber ist sicher: Nutzungsarten
wandeln sich, Immobilien bleiben bestehen.
Wird alles urban?
Berlin, Hamburg, München – alle wollen in die Stadt. Doch auch klassische B-Städte wie Hannover,
Augsburg oder Münster ziehen immer mehr Menschen an. Droht nun eine neue Urbanisierung? Die
Attraktivität der deutschen Städte ist derzeit ungebrochen. Erstens hat das zur Folge, dass die Preise
für Wohn- und Gewerbeimmobilien weiter steigen – der Boom der Städte bringt frischen Wind in
die Immobilienbranche. Zweitens aber entdecken viele Menschen plötzlich wieder die Randlagen,
Vorstädte und Speckgürtel für sich. Erstmals ziehen wieder mehr Menschen aus den Städten heraus
als vom Land. Laut einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung sind nicht
etwa Berlin, Stuttgart oder München, sondern Teltow (plus 14,9 Prozent) bei Berlin, Remseck (plus
8,8 Prozent) bei Stuttgart sowie Dachau (plus 8 Prozent) bei München die am schnellsten
wachsenden Gemeinden in Deutschland. Der Trend: Es gibt nicht den Trend zur Stadt oder den
Trend zum Land. Die Herausforderung liegt vielmehr darin, zu erkennen, dass Stadt und Land
dank Digitalisierung, New Work und Mobilität immer mehr verschmelzen werden – ganz nach den
individuellen Lebensvorstellungen.
Dieser Artikel erschien am 30.09.2016 unter folgendem Link:
http://www.dieimmobilie.de/analyse-von-cbre-die-fuenf-groessten-trends-auf-dem-immobilienmarkt-1475232444/
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