Abschaffung Religionsunterrichts Mehrheitsmeinung Unser des ist Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt fiel schon durch seine realitätsblinde Zählweise auf. Anlässlich der Bundeswaldinvestur jubelte er die Zahl der deutschen Bäume um 1000% hoch, nachzulesen im wissenbloggt-Artikel Wider die Betrüger. Anlässlich des Erntedankfestes lässt er nun das Landvolk an seinen Gottesphantasien teilhaben. „Unsere Landwirte sind auf Gottes Segen angewiesen“ (idea 29.9.), glaubt der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, der auch Landesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CSU ist. Die Herausforderungen der Zeit seien schwer zu meistern, findet Schmidt: „Doch mit Gottes Segen werden wir sie lösen! Gott sei Dank für das Erntedankfest 2016.“ Ungeachtet der frommen Agendaverbieger entwickelt sich die bundesdeutsche Realität in Richtung Sinn und Verstand. Eine neue Umfrage ergab eine Mehrheit für Abschaffung des Religionsunterrichts, auch bei Union-Wählern (YouGov 27.9.): Deutschland sollte dem Beispiel Luxemburgs folgen sagen die Deutschen, zumindest bei der Werteerziehung in der Schule. Das Umfrageportal YouGov wollte die ketzerischen Fragen beantwortet haben: Brauchen wir in Zeiten von Glaubenskriegen und einer immer komplexeren Welt noch den klassischen Religionsunterricht? Oder ist gerade heute eine breite und allgemeine Vermittlung von Werten, Ethik und Normen wichtiger? Die Luxemburger haben das mit Ja beantwortet, und die Deutschen taten es auch. Im Zeitraum vom 23. bis 27. September 2016 wurden in Deutschland 1048 Personen "auf Basis des YouGov Omnibus" repräsentativ befragt, ob sie einen gemeinsamen Werteunterricht anstatt des Religionsunterrichts für alle Schüler haben wollen. Das gewichtete Ergebnis ist 69% pro: Befürwortung/Ablehnung West Ost voll und ganz befürworten 37% 47% eher befürworten 29% 34% 12% 5% ganz und gar ablehnen 11% 5% Weiß nicht 11% 9% eher ablehnen Im säkularen Osten Deutschlands ist die Zustimmung größer, aber auch im Westen spricht sich eine Mehrheit für einen allgemeinen Werteunterricht aus. Anmerkung wb: Bei YouGov gilt "Abschaffung des Religionsunterrichts" anscheinend als Synonym für "allgemeine Werte im Zentrum des Religionsunterrichts". Also vom aktuell existierenden Religionsunterricht wollen die Deutschen nach der YouGov-Erhebung, dass allgemeine Werte eine starke Bedeutung einnehmen. Allgemeine Ethik, Normen und Werte sollten im Zentrum des Unterrichts stehen, sagen 60% der Deutschen. Die Zustimmung zum allgemeinen Werteunterricht bedeutet aber nicht, dass Religionen gar nicht mehr behandelt werden sollten. Eine Mehrheit will verschiedene Religionen bzw. Konfessionen weiterhin behandelt sehen, nur sollen diese eben nicht im Zentrum stehen (66%). Gleiches gilt für die eigene Religion, da wollen 58%, dass sie behandelt wird, aber nur 21% meinen, sie sollte im Zentrum des Religionsunterrichts stehen. Anmerkung wb: Das läuft auf Werte- und Religionskunde- statt Religionsunterricht hinaus. Weiter die leicht konfuse YouGov-Aussage: Sie sieht breite Unterstützung für die Abschaffung des Religionsunterrichts und für eine größere Rolle von allgemeiner Werte- und Normenerziehung im aktuell existierenden Religionsunterricht. Wie weitgehend die Forderung ist, zeigt sich auch in der mehrheitlichen Zustimmung der Union-Wähler: 64% CDU-CSU Wähler fordern, dass Deutschland dem Beispiel Luxemburg folgt und den Religionsunterricht abschafft. Der kleine Nachbar Deutschlands hat nach langer Debatte einen Werteunterricht für alle Schüler eingeführt. Seit Beginn dieses Schuljahres gibt es in Luxemburg keinen Religionsunterricht mehr. Im Vergleich zu allen Befragten verlangen die CDU-CSU-Wähler in geringfügig höherem Maße, die eigene Religion möge im Zentrum des Religionsunterrichts stehen (31% zu 21%). Doch auch die meisten Unions-Anhänger möchten allgemeine Werte im Zentrum des Religionsunterrichts stehen sehen (59% zu 60%). Und den aufdringlich frommen Bundeslandwirtschaftsminister wollen wahrscheinlich die meisten in den Wald schicken. Naheliegend, wo er doch lauter Bäume sieht, die gar nicht da sind. Weitere Links: Das Thema in anderer Kombination bei atheisten-info.at: Bauern brauchen Gott und die Protestanten Pfarrer (28.9.) Das dortige Fazit: Jedenfalls: Man staunt! So jemand kann in Deutschland Minister sein! Religionsfreiheit nach Version CDU & Co. Befreiung der Berge vom christlichen Kult Kirchenprivilegien vor Europäischem Gerichtshof
© Copyright 2025 ExpyDoc