neue Ausgabe unserer Schülerzeitung - Hilda

Ausgabe 1/2016
September 2016
Jungfernzwinger & Co
Die Schülerzeitung des Hilda-Gymnasiums
Diesmal mit dabei:
Die Sprache der Zukunft und beliebte Namen
Karneval der Lehrer
Schwimmen
Fack Ju Göhte 2
Lustige Katzen- und Schildkrötenbilder
Eine Geschichte, Gedichte und ein Comic
1
Inhalt
3
Vorwort
Zukunft
4
7
Die Sprache der Zukunft
Namen
Hilda intern
9
11
13
Koblenz mit Luzie und Lione
Womit verbringen unsere Lehrer ihre Freizeit
Karneval der Lehrer
In die Welt
21
Neues Koblenzer Tierheim
Sport und Spiel
22
Schwimmen
Kulturecke
24
31
35
40
42
Entschuldigen Sie, ich suche das Paradies
Licht und Schatten
Ein Mensch …
Erebos
Fack ju Göhte 2
Basteln
47
Schnecke aus Skateboard
Humor
48
52
53
Lustige Katzen- und Schildkrötenbilder
Katzen- und Schildkrötenvideos
Entkommen in letzter Sekunde – ein Comic
59
Impressum
2
Vorwort
Liebe Hilda-Schülerinnen und -Schüler,
wie die Menschen in 500 Jahren sprechen, weiß jetzt noch keiner. Aber dass
auch in Zukunft die Sprache unser wichtigstes Verständigungsmittel sein
wird, liegt auf der Hand. Vielleicht werden wir ja irgendwann zu einer
gemeinsamen Weltsprache gelangen. Mit der Bedeutung der Sprache
beschäftigt sich der Artikel „Die Sprache der Zukunft“. Genauso wichtig sind
uns unsere Namen. Beliebte Namen aus der Vergangenheit und wie sich
überhaupt die Nachnamen entwickelten, zeigt der Artikel „Namen“. In dieser
Ausgabe des Jungfernzwingers könnt ihr auch über den Roman Erebos und
den Film „Fack ju Göhte 2“ lesen oder euch lustige Tierbilder und Videos
anschauen.
Viel Spaß beim Schmökern!
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Wir
suchen
noch
fleißige
Redakteurinnen
und
Redakteure für unsere Schülerzeitung!
Immer dienstags in der 7. Stunde in K28
Unser aktuelles Thema möchten wir gerne mit dir zusammen festlegen!
Wenn du gerne schreibst, Bilder malst oder fotografierst, dann bist du bei uns
genau richtig!
3
Zukunft
Die Sprache der Zukunft
Niemand weiß, wie sich die Sprachen in der Zukunft entwickeln werden.
Möglicherweise sehen wir uns bald gezwungen, Zahlen als Worte zu
bezeichnen?
Vielleicht
wird
das
gesamte
System
der
heutigen
Kommunikation überdacht, geändert und eines Tages wieder eingeführt?
Wir wissen es genau so wenig, wie die Menschen, in deren Händen das
Schicksal der Sprachen liegt.
Was uns die Zukunft bringen soll, wird bezüglich der Modernisierung
unseres Lebens zwar immer deutlicher, und auch im Thema Sprachen hat
sich schon einiges getan, doch die wahre Entwicklung der bereits
ausgereiften Dinge kann von niemandem vorhergesehen werden.
Sprachen verbinden
In meinen Augen werden Sprachen und Worte in der heutigen Zeit viel zu
leichtfertig verwendet. Sie verbinden uns alle miteinander, geben uns einige
Möglichkeiten.
Worte berühren, verletzen oder dienen
zur simplen Kommunikation. Aber was
steckt wirklich hinter ihnen?
Jedes Land, jede Kultur wird durch
ihre
Sprache
geprägt
und
wiedererkannt. Obwohl sie kompliziert
sein kann, wissen wir alle, dass wir
ohne sie mehr oder weniger verloren
4
wären.
Auch wenn die meisten Sprachen sich nicht im Geringsten gleichen, so
steckt hinter den Worten für jeden dieselbe Bedeutung. Somit sind Sprachen
Bindeglieder. Aber von vielen Menschen werden sie nicht wertgeschätzt.
Das spürt und hört man deutlich in der Sprache der Jugend, die teilweise
nicht mehr als akzeptables Deutsch betrachtet werden kann. Neue
Grammatikformen werden eingeführt, ohne jemals offiziell anerkannt
worden zu sein. Auch wird so manches erfundene Wort immer bekannter.
Aber wie lange kann das noch so weitergehen?
Esperanto
Bereits vor einiger Zeit wurde eine neue Sprache eingeführt, die nun in
vielen Ländern verbreitet ist. Esperanto sollte dazu dienen, allen Ländern
eine Möglichkeit zu geben, sich ohne Probleme zu verständigen. Das heißt,
Esperanto hätte eine verbindende Sprache werden können. Allerdings
wurde sie nie als offizielle im Alltag verwendete Sprache anerkannt.
Dennoch gibt es einige Menschen, die Esperanto fließend sprechen
können. Diese Fähigkeit kann in vielen Schulen erlernt werden, in denen
diese Sprache als Wahlfach gewählt werden kann.
Wer weiß, was geschehen wäre, wenn Esperanto sich verbreitet hätte?
Möglicherweise würden wir nun in einem Land leben, das seine eigenen
Regeln aufgestellt hätte, denn wenn sich eine neue Sprache durchsetzen
kann, warum dann nicht auch eine oder mehrere neue Regeln?
5
Faszination der Sprachen
Es gibt Menschen, die sich von nichts so sehr faszinieren lassen, wie von
der uneingeschränkten Macht der Worte. Sie eröffnet Möglichkeiten, von
denen so mancher rein gar nichts weiß.
Mit Sprachen, Worten und Lettern können wir wundervolle Dinge
erschaffen, man denke an all die fantastischen Bücher. Sie wurden von
Menschen geschrieben, die sich von einer ganz besonderen Facette des
Lebens faszinieren lassen.
Bücher erzählen Geschichten und vermitteln Wissen. Sie bestehen aus
Sprachen, die weit in die Vergangenheit zurückreichen. Ohne sie fehlte uns
eine der wichtigsten Arten, Vorstellungen und Weisheiten weiterzugeben.
Wer schon einmal genauer über Sprachen nachgedacht hat, kann vielleicht
über eine gewisse Faszination sprechen. Sie besteht darin, Dinge zu
bewundern, die häufig als einfach nur existent abgestempelt werden.
Doch jedes einzelne Komma kann den Sinn eines Satzes vollkommen auf
den Kopf stellen, und auch so mancher Buchstabe hat bereits wahre
Wunder bewirkt. Aber wer widmet sich diesen Wundern? Wer gibt ihnen die
Chance, in die Realität einzugreifen, sie so zu verändern, dass das Leben
plötzlich von einer ganz anderen Seite betrachtet werden kann?
Es sind die Menschen, die in ihren eigenen Worten großes Glück finden, es
klingt verrückt, doch diese Menschen leben unter uns.
Sie leben von Sprachen, denken sich Geschichten aus und möchten diese
so gerne mit anderen teilen. Auch weiß häufig niemand, wie intensiv sich
diese Menschen von schönen, ehrlichen Worten berühren lassen.
Hast du schon einmal einen solchen Menschen kennengelernt?
Ich denke, man sollte sich ein Beispiel an ihnen nehmen, weil sie diejenigen
sind, die all die Begriffe wie „atmen“, „leben“, „lieben“ oder „Tod“ in ihrer
eigenen Sprache definieren können. Sie wissen, dass die Bedeutungen, die
6
hinter diesen Worten stecken, das Fundament einer grenzenlosen Welt
sind, und wie diese aussieht, muss jeder für sich selbst entscheiden...
H. Hecker
Namen
Beliebte Vornamen seit 1899
Jahr
Weiblich
Männlich
1899
Anna
Wilhelm
1909
Gertrud
Walter
1919
Gertrud
Hans
1929
Ursula
Hans
1939
Helga
Hans
1949
Renate
Hans
1959
Sabine
Michael
1969
Claudia
Thomas
1979
Stefanie
Christian
1989
Katharina
Jan
1999
Sarah
Jan
2009
Mia
Leon
2016
Mia
Ben
Man erkennt einen deutlichen Unterschied zwischen den heutigen Namen
und den Namen von früher. Die Namen heutzutage sind viel origineller,
7
könnte man sagen. Heutzutage würde kaum jemand sein Kind Gertrud oder
Walter nennen. Diese Namen sind einfach nicht mehr gebräuchlich.
Wie werden wohl die Namen in 100 Jahren sein? Was wird man zu unseren
heutigen, gebräuchlichen Namen sagen? Man weiß es nicht, da man nicht in
die Zukunft schauen kann. Das einzig mögliche ist, es sich vorzustellen,
einfach mit Fantasie, doch mehr auch nicht. Doch ich finde das nicht
schlimm, denn man sollte auf die Gegenwart, das Hier und Jetzt, achten und
nicht auf die Zukunft oder die Vergangenheit.
Warum gibt es Nachnamen?
Nachnamen gab es nicht immer. Vor langer Zeit sprach man die Leute nur mit
ihren Vornamen an. Trotzdem wusste jeder, wer gemeint war. Denn in den
kleinen Dörfern kannte jeder jeden.
Im Mittelalter entwickelten sich dann immer größere Städte und auf einmal
hatten viele Leute die gleichen Namen. Deshalb gab man ihnen Beinamen,
zum Beispiel "langer Klaus", wenn sie sehr groß waren, oder "Klaus der
Schuster", passend zu ihrem Beruf. Die Kinder und Enkelkinder bekamen
aber oft andere Beinamen.
Erst als man für Erbschaften offizielle Nachnamen angeben musste, wurden
die Nachnamen vererbt. Auch heute gibt es viele Berufsbezeichnungen als
Namen, zum Beispiel Müller, Schuster oder Schmied.
J. Eckmann
8
Hilda intern
Koblenz mit Luzie & Lione
Wie Koblenz aus der Sicht einer Maus und eines Hundes erscheinen
kann, erfuhren die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6.3 in einer
Stadtrallye für Kinder am 3. Juni. Bine Voigt, die den Koblenzer
Kinderstadtführer „Luzie & Lione“ geschrieben hat, arbeitete auch
passend zum Buch eine Stadtrallye aus. Hier führt wie im Buch die Maus
Luzie den jungen französischen Hund Lione durch „ihre“ Stadt und lässt
ihn an besonderen Bauwerken, Denkmälern und historischen Personen
teilhaben.
Geführt durch Bine Voigt selbst, lernte die Klasse auf diese lockere
Weise die altbekannte Stadt neu kennen. Die Kinder entdeckten die „Vier
Türme“, die das heutige Eingangstor zur Altstadt bilden, konnten die
Skulptur
des
„Pfefferminzjes“,
einer
alten
Frau,
die
für
ihren
Lebensunterhalt Pfefferminz verkaufte, in der Mehlgasse bestaunen und
waren von der mächtigen Konstruktion des Kaiser-Wilhelm-Denkmals
auf dem Deutschen Eck beeindruckt.
Im Mittelrhein-Museum lernten die Schülerinnen und Schüler des Hilda
noch mehr über das alte Koblenz. Die Museumspädagogin Dr. Claudia
Heitmann zeigte den Schülern zum Beispiel auf einem Bild, wie der
Stadtteil Ehrenbreitstein mit italienischem Flair aussehen kann.
Ein faszinierender Abschluss der Stadtführung war, als die Illustratorin
von „Luzie & Lione“ Catherina Baldauf Hund und Maus auf ein Plakat
zeichnete und es den Kindern dann schenkte.
9
Der Hund Lione, gezeichnet von Frau Catherina Baldauf
T. Weber
10
Womit verbringen unsere Lehrer ihre Freizeit?
Lehrerin/Lehrer Was ist Ihr größtes Welche
Freizeitvergnügen?
Hobbys Was würden Sie
haben Sie?
gerne
ausprobieren?
Herr Brixius
-
Sport, Rennrad,
-
Fußball
Herr Dengel
Lesen
Lesen,
Kochen,
-
Fahrradfahren,
Wandern
Frau Feser
Reisen
Wandern,
Posaune spielen
Schwimmen
Herr Kienel
Lesen, Musik
Lesen, Musik
Frau S. Klein
Tanzen
Karnevalstanz,
Im Sommer Stand
Radfahren
Up Paddling
Frau Kurz
Singen
-
Singen, Tanzen, Im Musical
Wandern,
mitmachen
Radfahren,
Theater
Frau
Lesen
Singen, Kochen, Arbeit fortsetzen,
Nedyalkova
Theater,
Kino, mit
Computer
(Bibliothekarin)
Zeit mit Kindern, auskennen,
Malen, Gedichte, Ausflüge
Lieder
Herr Schenk
Im Wald laufen
Musik
(Orgel,
-
Chor)
11
Stand Up Paddling
E. Lutz
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Karneval der Lehrer
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20
In die Welt
Neues Koblenzer Tierheim
Das neue Koblenzer Tierheim in der Zaunheimer Str. 26 im Rübenacher
Güterverkehrszentrum ist recht groß gegenüber dem alten Tierheim. Für
unseren Rundgang haben wir circa eine halbe Stunde gebraucht. Das
Tierheim bietet auch einen großen Parkplatz.
Wenn man die große automatische Glastür durchschritten hat, gelangt
man an einen Hauptschalter, an dem man freundlich empfangen wird.
Es gibt dann zwei Eingänge, und zwar führt ein Eingang zu der Katzenund Kleintierabteilung, der andere führt in die Hundeabteilung. Die
meisten
Hunde
haben
anhänglich
gewirkt,
als
ob
sie
gerne
mitgenommen würden. Nur ein großer Schäferhund hat die ganze Zeit
gebellt. Er war eingesperrt in einem großen Einzelgehege und hat etwas
bedrohlich gewirkt. Die Katzen haben sich versteckt.
Wenn man den Gang zu den Hunden nimmt, kommt man auch in den so
genannten „Spendenflohmarkt“.
Der Spendenflohmarkt ist eine Abteilung, in der viele gespendete
Sachen ausgestellt werden und gegen eine kleine Geldspende (Höhe
selbst wählbar) erworben werden können. Dies dient dem Erhalt des
Tierheims.
Durch eine große Glastür getrennt, sieht man einen großen Außenhof
mit einem Teich für die zukünftigen Fische.
Viel mehr kann ich aus eigener Erfahrung nicht sagen...
Vielen Dank:-)
E.Lutz
21
Sport und Spiel
SCHWIMMEN
Es gibt 4 verschiedene Schwimmarten: Delphin, Rücken, Brust und
Kraul. Als Extradisziplin gibt es Lagen. Bei Lagen schwimmt man alle
Lagen: 1. Delphin, 2. Rücken, 3.Brust und 4.Kraul. Zu jeder Schwimmart
gibt es eine Wende. Bei Delphin muss man mit beiden Händen an der
Wand anschlagen, umdrehen und sich dann abstoßen. Dasselbe bei
Brust. Bei Kraul macht man kurz vor der Wand eine halbe Drehung, stößt
sich auf dem Rücken ab und dreht sich unter Wasser wieder auf den
Bauch. Die Rückenwende ist die schwerste, da man nicht sieht, wann
die Wand kommt. Am besten ist es, wenn man schon weiß, wie viele
Armzüge man braucht, bis man an der Wand ist. Ein paar Armzüge vor
der Wand dreht man sich auf den Bauch, macht eine Rolle und stößt sich
auf dem Rücken wieder ab. Um zu starten, gibt es den Startsprung und
den Rückenstart. Nach dem Startsprung bei Delphin muss man noch
Delphinbeine machen. Bei Delphinbeinen macht man die Beine
zusammen und bewegt die Beine nach vorne und nach hinten wie ein
Delphin. Der Rückenstart ist jedoch ganz anders. Unter dem Startblock
gibt es eine Querstange, an der man sich festhält, dann zieht man sich
hoch und springt ab. Man muss mit dem Kopf zuerst ins Wasser und
dann Delphinbeine machen. Nach dem Startsprung bei Brust macht man
einen Brustarmzug. Je länger man unter Wasser gleitet, desto weniger
muss man schwimmen und dadurch ist es nicht so anstrengend.
22
Person schwimmt Delphin
Rückenstart
Mann schwimmt Brust
I. Greve
23
Kulturecke
Entschuldigen Sie, ich suche das Paradies
Ziellos irrt er durch die Welt. Obwohl, eigentlich hat er ja ein Ziel, nur
weiß er leider nicht, wie er es erreichen kann. Er ist auf der Suche nach
dem Paradies. Aber wie sieht es aus? Bisher hat ihm niemand helfen
können.
Carlos
sucht
sich
seinen Weg zwischen
den
Pyramiden
hindurch. Dabei fragt er
sich, ob ihre sich gen
Himmel
streckenden
Spitzen
vielleicht
Wegweiser
darstellen
sollen.
Während
die
Sonne
brennt, tummeln sich
einige
Menschen
an
den kleinen Marktständen, die mit nur wenigen Handgriffen an den
nächsten Ort gebracht werden könnten.
Es ist laut, und der Geruch von Essen liegt schwer in der trockenen Luft.
Irgendwann entdeckt Carlos einen unscheinbaren Stand, der an einen
verlassenen Weg angrenzt.
Er bewegt sich langsam auf ihn zu, sieht sich den zierlichen Händler
genau an. Er muss ungefähr in Carlos Alter sein, circa dreißig Jahre.
24
„Was verkaufen sie hier? Sprechen sie überhaupt meine Sprache?“, fragt
Carlos.
Der Händler schaut ihn nur schräg an. „Was denkst du denn? Hier gibt
es doch nur noch Deutsche, die Ägypter habt ihr Nazis längst
vertrieben!“ Seine tiefe, bedrohliche Stimme könnte glatt einem Film
entsprungen sein. Genau so die bunt bestickten Teppiche, die Carlos
nun im hinteren Teil des kleinen Gerüstes erkennt, in dem der Händler
nach einer Art Besen greift und diesen auf Carlos richtet. „Verschwinde,
ich will hier keine Deutschen!“, ruft er laut.
Carlos hebt besänftigend die Hände, um den Händler, der vor Wut
bereits rot angelaufen ist, zu besänftigen. „Bitte verzeihen Sie, ich dachte
nur, Sie könnten mir vielleicht helfen. Ich bin auf der Suche nach dem
Paradies.“
Lachend hält ihm der Händler seinen Besen an den Kopf. „Ha! Das
Paradies! Bist bei deiner Geburt wohl vom deutschen Wickeltisch
gefallen, was?“ Sein lautes Lachen hallt über den ganzen sandigen
Platz, auf dem sich die Leute noch immer nach Carlos umdrehen, als er
sich schon längst schmunzelnd aus dem Staub gemacht hat.
Seine Reise führt ihn nun nach Paris. Hier wirken die Menschen
freundlicher, aber dennoch irgendwie gestresst. Sie hetzen durch die
Straßen, starren blind nach vorne, als gäbe es kein links und rechts.
Carlos versucht, in der Menschenmenge nicht unterzugehen, entschließt
sich jedoch schnell dazu, sie zu seinen Gunsten zu nutzen.
Mit ausgestreckten Ellenbogen pirscht er sich hindurch, die Weltkarte
hält er fest umklammert. „Bitte, kann mir denn niemand helfen? Ich
suche nach...“ Carlos kommt nicht dazu, seinen Satz zu beenden, denn
in diesem Moment spürt er eine Unebenheit unter seinen Füßen. Nun
25
liegt er mit einem blutenden Arm auf einem Pariser Gullydeckel. Ratlos
und im einsetzenden Regen.
Vollkommen durchnässt rappelt er sich auf und sieht sich auf den
Straßen um, die sich rapide lichten. Aber Carlos ist nicht annähernd so
wasserscheu wie die Franzosen, im Gegenteil. Er hält seine leere
Flasche hoch in die Luft, um sie mit dem kühlen Nass zu füllen.
Nachdem er ein paar Sekunden lang so dagestanden hat, kommt
plötzlich ein kleines Auto neben ihm zum Stehen. Ein kleines Fenster
wird hinuntergeschoben, und Carlos hört schon eine leise Stimme, die
gegen das Prasseln des Regens auf dem Autodach ankämpft: „Bonjour.
Allemagne?“
Carlos nickt stumm und betrachtet die blaue, verwaschene Farbe des
winzigen Wagens, in dem nur der alte, faltige Mann zu sitzen scheint.
„Kann ich Ihnen helfen?“, fragt der grimmige Franzose mit starkem
Akzent. Scheinbar, um sich später nicht mit einem schlechten Gewissen
plagen zu müssen.
In Carlos glimmt augenblicklich Hoffnung auf. „Ja, ich finde meinen Weg
nicht“, entgegnet er, mit den Regentropfen auf seiner Zunge kämpfend.
„Oh, quel malheure! Wohin zieht es Sie denn, Monsieur?“
„Ich suche das Paradies.“
Stille. Wieder scheint Carlos keine nützliche Antwort zu bekommen.
Der alte Mann im blauen Auto sieht ihn nur mit zusammengekniffenen
Augen an. „Na dann such mal lieber nicht auf dieser Erde! Sie ist voller
Trottel, die nichts Besseres zu tun haben, als dumme Fragen zu stellen!“
Wie von selbst schiebt sich die nasse Fensterscheibe wieder nach oben.
Und obwohl der Wagen schon wieder an Fahrt zugenommen hat, kann
Carlos den unfreundlichen Mann lachen hören, während er seine
Wasserflasche kopfschüttelnd in seinem Rucksack verschwinden lässt.
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Müde und vom Hunger geplagt kämpft sich Carlos am Ufer eines
Flusses entlang. Die italienischen Straßenschilder kommen ihm dabei
nicht im Geringsten zu Hilfe, und seine Karte hat er schon vor Ewigkeiten
verloren.
Da wird er auf eine Gruppe Jugendlicher aufmerksam. Allesamt halten
die Jungs kleine Dosen in ihren Händen. Es handelt sich zweifellos um
Alkohol.
Einer der Jungs ruft etwas auf Italienisch, was seine Freunde ziemlich
lustig zu finden scheinen.
Unauffällig läuft Carlos über die Straße, auf den anderen Bürgersteig, um
einen Konflikt zu vermeiden. Aber die Jungs scheinen ihn schon entdeckt
zu haben. Sie zeigen mit ihren dürren Fingern auf ihn, machen dabei
einen sehr vielsagenden Eindruck. Carlos ahnt Schlimmes.
Nervös ballt er seine Hände zu Fäusten und hebt seinen Kopf an. Aber
die alkoholisierten Punker bewegen sich trotzdem torkelnd auf ihn zu.
Carlos zwingt sich, ruhig zu bleiben und bloß nicht wegzulaufen. Jedoch
kommt ihm das nicht zu Gute, denn in diesem Moment wird ihm von
hinten ein Bein gestellt, und ehe er sich versieht, liegt er auf dem
unbequemen Kopfsteinpflaster.
Über ihm beginnt ein Junge mit lilafarbenen langen Haaren seinen
Freunden etwas Unverständliches zuzurufen.
Derweil versucht Carlos, sich irgendwie zu erheben. Aber der größte
Punker der Truppe drückt ihn gleich wieder auf den Boden und tritt
Carlos mit seinen harten Stahlkappenschuhen. Immer wieder.
Seine Gefährten finden auch schnell Gefallen daran, und schließlich wird
von allen Seiten auf Carlos eingeprügelt.
Das laute Gebrüll der Angreifer zieht nun einen Fahrradfahrer an, der
sein Handy in der Hand hält und Fotos zu machen scheint. Er schaut zu
den Verbrechern, die sofort Reißaus nehmen.
27
„Diese Arschlöcher!“, wird Carlos auf Deutsch angesprochen.
Mühevoll zerrt er sich an einer Ampel hoch, bis er von seinen wackeligen
Beinen getragen wird. „Ja, Idioten...“, murmelt Carlos entkräftet.
Der Fahrradfahrer scheint jedoch nicht einmal auf die Idee zu kommen,
ihm zu helfen. Er steht einfach nur da und mustert Carlos prüfend, der
mit blutender Nase und von blauen Flecken übersätem Körper vor ihm
steht.
„Sag mal, Fremder, wohin willst du eigentlich? So ganz allein und
schutzlos?“, will der Radler wissen.
Zögernd entscheidet sich Carlos dafür, es erneut zu versuchen: „Ich
suche meinen Weg ins Paradies, können Sie mir helfen?“
Augenblicklich schnellt die Braue des Fahrradfahrers in die Höhe. „Das
Paradies suchst du? Na dann geh doch in die Klapse, vielleicht findest
du´s ja dort!“
Und so wurde Carlos aufs Neue stehengelassen, ohne eine Antwort
bekommen zu haben, die ihm irgendwie helfen könnte. Außer einer
ordentlichen Portion Zweifel hatte er mal wieder nichts erhalten.
Die nächste Station seiner Reise ist London. Carlos trottet entmutigt über
die Tower Bridge. Nicht einmal der atemberaubende Blick auf den River
Thames kann ihn aufmuntern.
Carlos sieht, wie die Touristen ihre Fotoapparate zücken und die
Engländer genervt die Augen verdrehen. In Italien hatten die Punker
Carlos Kamera gestohlen, sonst würde er auch ein Paar Erinnerungen
sammeln. Aber viel lieber will er das Paradies finden, also kramt er
seinen letzten Rest Motivation zusammen, um seinen Weg über die
gigantische Brücke fortzusetzen. Dabei beobachtet Carlos die Menschen
ganz genau. Ob er wohl jemanden ansprechen soll? Er hat nichts mehr
zu verlieren, geht aber lieber stumm weiter.
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Nicht weit entfernt erkennt Carlos eine ältere Frau, die einen jungen
Mann nach dem Weg zum Big Ben fragt. Der Mann antwortet mit einer
kurzen Handbewegung und verschwindet daraufhin im nächsten
Geschäft.
Weil Carlos sich in London niemals zurechtfinden würde, folgt er der
Frau, der in diesem Moment ihr Geldbeutel aus der Tasche rutscht.
Carlos hebt ihn rasch auf und macht die Besitzerin, die ebenfalls
Deutsch zu sprechen scheint, auf sich aufmerksam.
Sie läuft mit an den Hinterkopf geschlagenen Händen auf ihn zu. „Oh,
Himmel! Wie können Sie es wagen, meinen Geldbeutel zu stehlen?!“
„Aber nicht doch! Ich bringe ihn Ihnen doch nur zurück!“
„Ja, nachdem Sie ihn gestohlen haben!“
„Nein,
ich
wollte...“
Carlos
wurde
mit
einer
heftigen
Ohrfeige
unterbrochen.
„Dieb!“, kreischt die ältere Frau, dreht sich um und geht davon.
„Warten Sie! Können Sie mir sagen, wie ich ins Paradies komme?“, ruft
Carlos ihr hinterher.
„Spring in die Themse!“, ist alles, was er noch zu hören bekommt. Also
soll er wohl auch in London kein Glück haben.
Carlos hat es aufgegeben. Er sitzt nun in einem Café seiner Heimatstadt
Hamburg. Ohne Mut, Glaube oder Selbstachtung.
Es kann kein Paradies geben. Und auch keinen Weg dorthin oder einen
Menschen, der Carlos nicht verspotten will. Nein, es gibt nur Idioten und
fremde Länder, in denen Carlos aus irgendeinem Grund nicht erwünscht
ist.
Verzweifelt nippt Carlos an seinem Tee. Da steht plötzlich eine junge
Frau vor ihm. Ebenfalls in den dreißiger Jahren, so ist sie bestimmt die
29
schönste Frau, die Carlos je gesehen hat. „Äh, ist hier noch frei?“, fragt
sie lächelnd.
Nickend deutet Carlos auf den ihm gegenüberliegenden Platz.
„Oh, vielen Dank! Das ist sehr freundlich, Herr...“
„Carlos. Bitte, nennen Sie mich einfach Carlos.“ Positiv überrascht von
der Freundlichkeit der Frau, reicht er ihr eine Hand, die sie immer noch
lächelnd ergreift. „Wie schön! Ich bin Eva“, erzählt sie fröhlich. „Sagen
Sie,
kann
ich
Ihnen
vielleicht
helfen?
Sie
sehen
ziemlich
niedergeschlagen aus?“ Evas schönes, besorgtes Gesicht wirkt auf
Carlos sehr ehrlich. Aber er hat nicht sonderlich große Lust, sich auch
noch vor dieser sympathischen Frau zu blamieren. Er will nicht zulassen,
dass er ausgelacht, im Regen stehengelassen, zusammengeschlagen
und als Dieb bezeichnet wurde, nur um einen Ort zu finden, der nicht zu
existieren scheint.
Aber weil er wirklich das Bedürfnis hat, mit einem netten Menschen zu
sprechen, vertraut er sich Eva an: „Ich bin um die ganze Welt gereist, um
herauszufinden, wo das Paradies ist. Aber ich wurde immer nur
ausgelacht, verspottet und als verrückt bezeichnet.“ Kapitulierend hebt er
seine Hände. „Und jetzt halten Sie mich bestimmt auch für verrückt.“
Eva schlägt die Beine übereinander, tut es mit einer Leichtigkeit, die
Carlos fasziniert. „Im Gegenteil. Ich halte Sie für alles Andere als
verrückt.“
Damit wird Carlos erneut überrascht. Er stellt seine Tasse auf dem
runden Tisch ab, das Klirren mischt sich unter das Geklimper des
übrigen Geschirrs des Cafés, während er Eva irritiert und interessiert
ansieht.
Sie lehnt sich auf ihrem Stuhl nach vorne. „Ich denke, Sie haben nur
falsch gesucht. Wissen Sie, das Paradies ist überall dort, wo Sie sich
wohlfühlen. Haben Sie daran schon gedacht?“
30
Carlos´ Blick hängt an Evas Augen fest. Ihre Worte geben ihm zu
denken. „Nein, ich dachte, ich müsste einfach nach Perfektion suchen...“
„Eben nicht! Die Welt kann Gott weiß wie viele Fehler haben. Wenn Sie
sich wohlfühlen, hat Ihre Suche ein Ende, glauben Sie mir!“ Ein noch
breiteres Lächeln zeichnet sich nun auf Evas Lippen ab. Ein Lächeln,
das für diese Welt viel zu lieblich ist.
„Und...“ Carlos zögert. „Haben Sie Ihr Paradies schon gefunden?“
Stumm sieht sie ihn an. „Ich denke, in diesem Moment bin ich sehr nahe
dran.“ Sofort wird sie rot, wendet den Blick ab und lacht. Eva lacht,
verspottet Carlos aber nicht. Und so fühlt es sich für ihn auch nicht an. Er
hört einfach nur dieses Lachen, steigt mit ein und findet den Weg in sein
ganz persönliches Paradies...
H. Hecker
Licht und Schatten
Wenn das Licht verliert,
die Schatten gewinnen.
Die Katastrophe passiert,
und wir uns der Niederlage besinnen.
Dann ist unsere Zeit,
früher in Licht gehüllt,
dem Untergang geweiht.
Unsere Pflicht nicht erfüllt.
Deshalb Kämpfen wir,
Leben wir.
Atmen wir.
Fallen wir.
31
Doch wir geben nicht auf.
Kämpfen uns den Berg hinauf.
Vertreten das Licht.
Schauen den Schatten ins Gesicht.
Ins Auge des Sturmes.
Die Schwärze und Leere.
Ins Zentrum des Schmerzes.
Bewahren unsere Ehre.
Schatten und Licht,
gefährlich vereint,
wenn uns die Dunkelheit bricht,
oder die Sonne erscheint.
Sieg oder Niederlage,
das ist die Frage.
Die Frage, die sich nun klärt,
uns einen Kampf beschwert.
Einen Kampf,
auf Leben oder Tod.
Verloren,
wenn der Schnee sich färbt rot.
Der Schnee über dem Gras,
das einst Farbe besaß.
So kalt wie Eis,
wie die Landschaft weiß.
Wir frieren,
die Kälte tut weh.
Doch noch ist nicht entschieden,
wer als Sieger hervorgeht.
Das Eis,
lastend auf unseren Herzen.
Ein wahrer Beweis
für starke Schmerzen.
Die Waffe der Dunkelheit,
finstere Macht.
Erschaffen in alter Zeit.
Aus den Schatten hervorgebracht.
32
Den Schatten der Todesfeen.
Vom Dunkel verzehrt.
Mächtig und schön,
mit Kräften geehrt.
Kräfte, schwarz wie die Nacht.
Eine starke, uralte Macht.
Wäre diese Macht in unseren Händen,
würden wir als Asche enden.
Das Gleiche gilt für die Dunkle Seite,
die sich einst aus dem Eis befreite.
Spürten sie unsere Macht,
es hätte ihnen den Tod eingebracht.
So bleibt es beim Streit.
Streit zwischen den Königreichen.
Zum Kampfe bereit,
wenn die Schranken weichen.
Es beginnt.
Die Zeit entrinnt.
Nur einer gewinnt,
DER, der den Kampf für sich bestimmt.
Die dunkle Seite ist stark,
was sie niemals verbarg.
Doch unser Licht erstrahlt.
Ist aus Farben gemalt.
Den Farben unserer Herzen.
Intensiv und hell.
Wie strahlende Kerzen.
Leuchtend und grell.
Unser Licht.
Eine magische Essenz.
Die den Sieg verspricht,
und bis in die Ewigkeit glänzt.
Die Ewigkeit,
die wir versprechen,
wenn wir nicht an der Dunkelheit
brechen.
33
Doch wir sind nicht allein.
Werden es niemals sein,
solange wir zusammenhalten,
und unsere Seite nicht spalten.
Die Seite, die das Gute beschwört.
Ausschließlich auf Gefühle hört.
Denn sie beflügeln unseren Geist,
der so viele Orte bereist.
Unsere Kraft,
die ziehen wir aus dem Glauben,
den man uns nicht kann rauben.
Haben es schon immer so gemacht.
Denn der Glaube ist stets da.
Lässt unsere Träume werden wahr.
Er ist das, was immer bleibt.
Das, was unser Glück beschreibt.
Nun stehen wir hier.
Ich versichere es dir.
Es ist nicht leicht,
unser Ziel noch nicht erreicht.
Doch wir kämpfen bis aufs Blut.
Toter Schnee unter unseren Füßen.
Es erfordert Heldenmut.
Das Ende lässt grüßen.
Flackernde Gesichter,
sie kommen daher.
Tanzende Lichter,
sie zu sehen fällt schwer.
Die Augen offen,
das Leben bewahren,
auf den Sieg hoffen,
Kräfte sparen.
Die Angst, die uns übermannt.
Die Angst, das tödliche Wort.
Die Grenze, überrannt, zu spät erkannt.
Die Grenze, kein physischer Ort.
34
Sie wird verkörpert von dem Schlag,
den jeder zu spüren vermag.
Die Kräfte fließen zusammen.
Entschwinden der Seite, von der sie stammen.
Der Tausch hat begonnen.
Das Schicksal gewonnen.
Die Kräfte entrinnen, bis wir uns besinnen.
Wir, das Licht,
im Herzen die Schatten.
Ein schweres Gewicht,
vor dem wir uns nicht können retten.
Die Schatten,
sie kämpfen nun mit dem Licht.
Können nur raten,
was das Eis um sie bricht,
Das Eis,
das sich um uns schließt.
Das Eis,
das in unsere Körper schießt.
Das Eis,
das uns die Starre einhaucht.
Das Eis,
das keinen Kampf braucht...
H. Hecker
Ein Mensch ...
Ein Mensch, der gilt als ein Wolkenkratzer.
Ein Mensch, der greift nach den Sternen.
Ein Mensch, der verzeiht unsere Patzer.
Ein Mensch, der denkt in weite Fernen.
Ein solcher Mensch ist stark,
auch wenn er es nicht zu glauben vermag.
Er verändert unsere Geschichte
vergleicht die Gewichte
von Gut und Böse.
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Er muss sich besinnen.
Sein Schicksal bestimmen.
Den Gegnern entrinnen.
Ignorieren die Stimmen,
die sein Ziel verachten.
Stets lachen wenn er sagt, er wolle etwas erreichen.
Den Kerkern entweichen.
Sich selbst berufen,
erklimmen die Stufen.
Die Stufen der Wahrheit,
des Lebens,
der Klarheit
und es Vergebens.
Er kann unser Licht sein.
Leuchten in hellem Schein.
Denn die Magie leitet ihn.
Lässt uns sehen
was wir nie für möglich gehalten hätten.
ER kann uns retten.
Retten vor der Leere,
die uns ständig kommt in die Quere,
Die uns verschlingt
uns um den Verstand bringt.
Doch es braucht nur die Magie!
Wir müssen sie nur spüren
uns lassen führen
von der Poesie.
Worte haben eine unvorstellbare Kraft,
die das Unglaubliche schafft.
Sie öffnet uns die Augen,
und plötzlich beginnen wir zu glauben.
Wir, der wir glaubten schwach zu sein
ertragen nun die Pein.
Kämpfen gegen sie an,
und kennen es dann.
Unser Schicksal!
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Wir möchten es entdecken.
Es erfüllen.
Uns nicht länger verstecken.
Nicht länger einhüllen
in die Dunkelheit,
die uns brachte ständiges Leid.
Denn wir sehen das Licht in unseren Augen.
Entfacht von dem Glauben,
der uns zeigt wer wir wirklich sind.
In uns rinnt, wie starke Gewässer.
Der Glaube, an den wir glauben.
Die Magie, die in uns wohnt.
Die Worte, die uns verzaubern.
Die Liebe, die wir lieben.
All das begleitet uns,
leitet uns.
Denn wir wehren uns nicht.
Sehen der Wahrheit ins Gesicht.
Der Wahrheit, die uns zum Aufhorchen bringt.
Uns zum Aufstehen zwingt.
Ein Mensch, der sich für das Licht beruft.
Ein Mensch, gezeichnet vom Guten.
Ein Mensch, der wird als rein eingestuft.
Ein Mensch, der trotzt den Fluten.
Ein solcher Mensch
noch unbekannt
so selten
wird nun genannt.
Sollte als besonders gelten,
denn das ist er!
Den Blick gen Himmel,
er erhebt sich.
Durch der Wolken Getümmel.
Aufgeben wird er nicht.
Er spricht zu den Menschen.
Lässt es sie spüren.
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Erträgt die Schmerzen derjeniger,
die er nicht kann berühren.
Doch er versucht es weiter.
Wählt seine Worte.
Ist ein Kämpfer.
Einer der besonderen Sorte.
Er spricht mit dem Herzen.
Aus tiefer Überzeugung.
Wagt es nicht zu scherzen.
Trotz weiterer Abneigung.
Wird er die Kraft vollständig entfalten?
In seine Hände legen?
Es nicht aufhalten?
Die Angst beiseite fegen?
Nur so wird es gelingen,
die Fesseln zu lösen.
Sie zu bezwingen
die Kräfte des Bösen.
Nun lässt er es zu.
Öffnet sein Herz.
Die Leute hören im Nu.
Besiegt ist der Schmerz.
Seine Worte,
schallend bis zu den Sternen.
Und an andere Orte
die sie kennen lernen.
Die Sonne,
die sich vor den Mond schiebt.
Voller Wonne,
weil es wieder Hoffnung gibt.
Ein Wolkenkratzer ist entstanden.
Und es wird mehr geben.
Menschen, die ihren Weg fanden,
und änderten ihr Leben.
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Ein Mensch, der rettet das Morgen.
Ein Mensch, der verschönert das Jetzt.
Ein Mensch, der vertreibt die Sorgen.
Ein Mensch, der wird geschätzt.
Ein solcher Mensch hat einen Traum.
Besiegelt unser Schicksal.
Lässt ihm Raum.
Besiegt die Qual.
Denn was heute ist, ist morgen.
Was morgen ist, ist jetzt.
Was jetzt ist, ist die Zukunft.
Und die Zukunft, DAS SIND WIR!
H. Hecker
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Erebos
Erebos ist ein Spiel.
Es beobachtet dich.
Es spricht mit dir,
es belohnt dich,
es prüft dich,
es droht dir.
Erebos hat ein Ziel.
Es will töten.
In Nicks Schule werden seltsame Päckchen herumgegeben. Eines Tages
wird auch Nick eines dieser Päckchen gegeben. Zu Hause stellt er fest,
dass es ein Computerspiel ist. Erebos. Erebos macht die Spieler süchtig.
Das Spiel gibt ihnen Aufgaben im Spiel und außerhalb des Spieles. In
Erebos gibt es einen sogenannten inneren Kreis, der aus fünf Spielern
besteht. Diese Spieler werden am Ende den Feind Ortolan vernichten. In
Arenakämpfen können die Spieler einen höheren Rang erzielen und
auch die Spieler aus dem inneren Kreis. Selten bekommen sie auch
Wunschkristalle, mit denen sie sich außerhalb von Erebos oder im Spiel
etwas wünschen können. Die Wünsche werden von anderen Spielern
ausgeführt. Nick wird von diesem realistisch gestalteten Spiel ebenfalls
süchtig. Doch als Nick eine Person umbringen soll und es nicht tut, fliegt
er aus dem Spiel. Als seinem Freund Jamie die Bremsen an seinem
Fahrrad durchgeschnitten werden, schließt er sich einer Gruppe aus
Jugendlichen an, die Erebos gefährlich finden. Sie finden heraus, dass
Erebos ein Racheplan ist, den ein Computerspielentwickler entworfen
hat. In Wirklichkeit soll der innere Kreis den Computerspielentwickler
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Andrew
Ortolan
töten,
der
Erebos
stehlen
wollte
und
den
Computerspielentwickler Larry McVay vor Gericht stellte. Larry McVay
erhängte sich drei Jahre nach der Anklage. Das Spiel, das er kurz vor
seinem Tod fertig gestellt hatte, vermacht er seinem
Sohn, der die CDs weitergeben sollte, sie aber nicht
selber annehmen darf. Am Ende können Nick und seine
Freunde den inneren Kreis, kurz bevor sie Ortolan töten,
davon abhalten.
Ursula Poznanski schrieb noch weitere Bücher, darunter Saeculum,
Layers und die Eleria-Triologie.
Ursula Poznanski
I. Greve
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Fack ju Göhte 2
Zwei Jahre nach dem
überwältigenden
Erfolg
der
Schulkomödie
„Fack
Ju Göhte“, die bis Juli
2014
über
sieben
Millionen Besucher hatte, kam am 10. September 2015 die Fortsetzung
„Fack Ju Göhte 2“ in die Kinos. Auch dieser Film legte bereits einen
fulminanten Start hin und knackte mit einem Umsatz in Höhe von 17,73
Millionen
Euro
sogar
den
Rekord
für
das
umsatzstärkste
Startwochenende eines Kinofilms in Deutschland. Bis zum 1. November
besuchten in weniger als zwei Monaten 7.360.615 Besucher den Film,
was den Erfolg des ersten Films noch übertraf. Aufgrund der großen
Beliebtheit der Filme im deutschsprachigen Raum wird sogar mittlerweile
schon an einem Remake für den südamerikanischen und spanischen
Markt gearbeitet. Für alle, die sich den Film dennoch noch nicht
angeschaut haben, schreibe ich nun eine Kritik der Erfolgskomödie, die
im Februar 2016 auf DVD und Bluray erschien.
Wie auch im ersten Teil spielt Elyas M'Barek als ehemaliger Häftling Zeki
Müller, der an der Goethe-Gesamtschule den Job als Aushilfslehrer
angenommen hat, die Hauptrolle und auch dessen Freundin, die
überehrgeizige
Referendarin
Elisabeth
(Lisi)
Schnabelstedt
alias
Karoline Herfurth ist wieder mit von der Partie, obwohl sie dieses Mal
eine deutlich weniger entscheidende Aufgabe zugeschrieben bekommen
hat. Dafür ist Jella Haase als Chantal dieses Mal noch mehr als im
ersten Teil eine Sympathieträgerin, die für einige Lacher sorgen mag. Die
Geschichte des Films ist dabei noch um einiges abgedrehter. Zeki Müller
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wird mit seinem Job zunehmend unzufrieden. Er sieht sich nicht mehr in
der Lage, seine Klasse, die chaotische 10b, zu unterrichten und zweifelt
an seinen eigenen Fähigkeiten als Lehrer. Er steht schon kurz vor der
Kündigung, als ein unerwarteter Zufall ihn von seinen Problemen zu
erlösen scheint. Er findet heraus, dass sein ehemaliger, mittlerweile
verstorbener Verbündeter die Beute im Tank seines Autos versteckt hat,
und findet dort schließlich wirklich Diamanten im Wert von mehreren
Tausend Euro. Diese versteckt er zur Sicherheit im Plüschtier von
Elisabeths Tochter Laura, deren Rolle von Anna Lena Klenke gespielt
wird. Als er jedoch am nächsten Tag vom Unterricht nach Hause kommt,
ist das Plüschtier nicht mehr aufzufinden. Der Grund: Lisi hat das Tier in
einen
Spendencontainer
des
benachbarten
Schiller-Gymnasiums
gesteckt. Als Zeki dort auftaucht und versucht, seine Beute zurück zu
erlangen, erfährt er von seinem arroganten Kollegen Hauke Wölki
(gespielt von Volker Bruch), dass die Spenden zur Partnerschule nach
Thailand geschickt wurden. Daraufhin fasst Zeki einen Plan. Da die
Schule sowieso plant,
mit einer Klassenfahrt
ins Ausland die
Fördergelder für die Schule zu erhöhen, bietet er sich an, um die Fahrt
mit seiner wilden Klasse in das tropische Land zu wagen. Da aber nur
Schüler der von Frau Leimbach-Knorr (Uschi Glas) geleiteten UmweltAG die Reise antreten können und die Lehrerin die Idee ablehnt, muss
ein anderer Einfall her und den übernehmen die Schüler selbst: Deren
Beruhigungstabletten vertauschen sie mit Drogen, sodass die sowieso
psychisch labile Frau kollabiert und schließlich in die Psychiatrie
eingeliefert wird und die Klasse keine andere Möglichkeit hat, als
persönlich nach Thailand zu reisen. Doch schon auf dem Weg
geschehen die ersten Hindernisse: Die Schüler verstecken ihrer Lehrerin
eine Flasche, die die Form einer Handgranate hat, im Handgepäck und
hindern sie so an der Mitarbeit. Und auch in Thailand selbst geschieht
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wieder so viel, dass die Suche nach dem Geld schnell zur Nebensache
wird....
Der zweite Teil setzt da an, wo der erste Teil
aufgehört hat. Jedoch ist es auch ohne
Kenntnisse
möglich,
die
Handlung
verstehen,
charakteristisch
sind
zu
dabei
wieder der Sprachwitz und die zum Teil
slapstickhaft
überzeichneten
Alltagssituationen. Gerade die bewusste
Übertreibung der Jugendsprache und der
sozial benachteiligten Schüler bringen den
Betrachter zum Lachen und erinnern ihn
daran, dass manche Wortgefechte gar nicht
mal so weit von der tatsächlichen Sprache, die man gerade auf
Schulhöfen teilweise zu hören bekommt, entfernt sind. So bieten die
Jugendlichen, so komisch ihre Gespräche auch anmuten, durchaus auch
die Möglichkeit der Identifikation, bei allen Lachern vergisst der Film
auch nicht die ernste Seite. Zwischen all der Komik wird der Betrachter
auch immer wieder mit echten Emotionen konfrontiert, zum Beispiel, als
Zeki seinen Schüler, die aus einem schwierigen Umfeld stammen, per
SMS menschliche Zuneigung entgegenbringt und man so auch die
gefühlvolle Seite des Proletenlehrers erkennt. Und das geschieht nicht
mit erhobenem Zeigefinger, sondern ist gut in die Geschichte
eingebunden, auch die thematisch ernsteren Szenen werden mit Humor
aufgelockert. Dabei können besonders einige Charaktere glänzen, der
heimliche Star des Films ist dabei Jungschauspielerin Jella Haase als
Chantal. Lustig dabei ist auch ihr Verhältnis zum autistischen Etienne
(Lucas Reiber), der als „Quotenbehinderter“ mit auf die Reise
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genommen wurde.
Als er erzählt, er habe „Asberger, elf Prozent“,
kontert sie: „Ich hab Wodka, 40 Prozent.“ Und doch werden die Figuren
nicht nur ins Lächerliche gezogen, obwohl die Lacher natürlich weite
Teile des Films dominieren. Sehr gelungen ist dabei meiner Meinung
nach auch die Person des Hauke Wölkis, der mit seiner PseudoLockerheit durchaus etwas mit einigen Lehrern, die in der Realität
existieren, gemeinsam hat. Das können, denke ich, nicht nur Schüler,
sondern auch Lehrer lustig finden. Am Schluss der Geschichte wird es
sogar spannend, klar kann man kritisieren, dass die Befreiung von
Weisenkindern aus einer Hanfplantage etwas überzogen ist, aber
trotzdem bringt sie noch einmal eine ganz andere Richtung in die
Geschichte, die auch eine überraschende Auflösung mit sich bringt.
Trotzdem sind manche Situationen zu unrealistisch und überzeichnet,
wie der Besuch der Klasse in einem Bordell oder auch der Angriff auf
Frau Leimbach-Knorr. Das kann man zwar lustig finden, manchmal wäre
ein bisschen weniger aber mehr gewesen, besonders in den Stellen,
wenn plumper Slapstick und vorhersehbare Witze unter der Gürtellinie
die Ironie und den Sprachwitz überwiegen. Vielleicht wäre es auch nicht
unbedingt nötig gewesen, die Handlung in Thailand spielen zu lassen,
aber so entstehen auch ganz neue Situationen, die der Idee aus dem
ersten Teil noch einmal frischen Wind verleihen. Zu großen Teilen ist
„Fack Ju Göthe 2“ also eine witzige und ideenreiche Komödie, die trotz
zwischenzeitlich auftretender Schwächen Fans des ersten Teils also
nicht enttäuschen wird.
F. Beus
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E. Lutz
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Basteln
Schnecke aus Skateboard
Wenn ihr auch eine Schnecke aus einem Mini-Skateboard basteln wollt,
dann könnt ihr das so machen, wie ich es gemacht habe …
Benötigt werden: Skateboard, leere Tesafilmrolle, 2 Gummis.
Ihr macht es am besten wie auf dem Foto.
Wenn ihr wollt, könnt ihr auch noch irgendwie was darum tun, dass es
besser aussieht.
Ihr könnt es auch etwas anmalen.
E. Lutz
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Humor
Lustige Katzen- und Schildkrötenbilder
Lass mich jetzt endlich mal pennen …
Ich bin müde, weil ich den ganzen Tag gearbeitet
habe …
Ich habe das ganze Schälchen mit Futter verputzt!!!
DAS WAR ANSTRENGEND!!!
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Geh runter,
das ist mein
Platz!
Ich war zuerst wach!
Jetzt gehört der Platz mir ...
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OOOHHHH
JJAA...
Morgen gibt es
wieder etwas zu
essen...
Jammm jamm
jamm...
ZZZZZzzzZZzzz
zzZ
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Komm...
Lass uns nach den
Sternen greifen!
Katzen- und Schildkrötenvideos
Kater können sich ausgiebig mit Stäbchen beschäftigen …
Schildkröten rocken lieber zu Musik!
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Impressum
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Felix Beus
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Ida Greve
Ayman Hamouichi
Helena Hecker
Emilio Lutz
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