Ausgabe 1/2016 September 2016 Jungfernzwinger & Co Die Schülerzeitung des Hilda-Gymnasiums Diesmal mit dabei: Die Sprache der Zukunft und beliebte Namen Karneval der Lehrer Schwimmen Fack Ju Göhte 2 Lustige Katzen- und Schildkrötenbilder Eine Geschichte, Gedichte und ein Comic 1 Inhalt 3 Vorwort Zukunft 4 7 Die Sprache der Zukunft Namen Hilda intern 9 11 13 Koblenz mit Luzie und Lione Womit verbringen unsere Lehrer ihre Freizeit Karneval der Lehrer In die Welt 21 Neues Koblenzer Tierheim Sport und Spiel 22 Schwimmen Kulturecke 24 31 35 40 42 Entschuldigen Sie, ich suche das Paradies Licht und Schatten Ein Mensch … Erebos Fack ju Göhte 2 Basteln 47 Schnecke aus Skateboard Humor 48 52 53 Lustige Katzen- und Schildkrötenbilder Katzen- und Schildkrötenvideos Entkommen in letzter Sekunde – ein Comic 59 Impressum 2 Vorwort Liebe Hilda-Schülerinnen und -Schüler, wie die Menschen in 500 Jahren sprechen, weiß jetzt noch keiner. Aber dass auch in Zukunft die Sprache unser wichtigstes Verständigungsmittel sein wird, liegt auf der Hand. Vielleicht werden wir ja irgendwann zu einer gemeinsamen Weltsprache gelangen. Mit der Bedeutung der Sprache beschäftigt sich der Artikel „Die Sprache der Zukunft“. Genauso wichtig sind uns unsere Namen. Beliebte Namen aus der Vergangenheit und wie sich überhaupt die Nachnamen entwickelten, zeigt der Artikel „Namen“. In dieser Ausgabe des Jungfernzwingers könnt ihr auch über den Roman Erebos und den Film „Fack ju Göhte 2“ lesen oder euch lustige Tierbilder und Videos anschauen. Viel Spaß beim Schmökern! Werbung – Werbung – Werbung – Werbung – Werbung – Werbung Wir suchen noch fleißige Redakteurinnen und Redakteure für unsere Schülerzeitung! Immer dienstags in der 7. Stunde in K28 Unser aktuelles Thema möchten wir gerne mit dir zusammen festlegen! Wenn du gerne schreibst, Bilder malst oder fotografierst, dann bist du bei uns genau richtig! 3 Zukunft Die Sprache der Zukunft Niemand weiß, wie sich die Sprachen in der Zukunft entwickeln werden. Möglicherweise sehen wir uns bald gezwungen, Zahlen als Worte zu bezeichnen? Vielleicht wird das gesamte System der heutigen Kommunikation überdacht, geändert und eines Tages wieder eingeführt? Wir wissen es genau so wenig, wie die Menschen, in deren Händen das Schicksal der Sprachen liegt. Was uns die Zukunft bringen soll, wird bezüglich der Modernisierung unseres Lebens zwar immer deutlicher, und auch im Thema Sprachen hat sich schon einiges getan, doch die wahre Entwicklung der bereits ausgereiften Dinge kann von niemandem vorhergesehen werden. Sprachen verbinden In meinen Augen werden Sprachen und Worte in der heutigen Zeit viel zu leichtfertig verwendet. Sie verbinden uns alle miteinander, geben uns einige Möglichkeiten. Worte berühren, verletzen oder dienen zur simplen Kommunikation. Aber was steckt wirklich hinter ihnen? Jedes Land, jede Kultur wird durch ihre Sprache geprägt und wiedererkannt. Obwohl sie kompliziert sein kann, wissen wir alle, dass wir ohne sie mehr oder weniger verloren 4 wären. Auch wenn die meisten Sprachen sich nicht im Geringsten gleichen, so steckt hinter den Worten für jeden dieselbe Bedeutung. Somit sind Sprachen Bindeglieder. Aber von vielen Menschen werden sie nicht wertgeschätzt. Das spürt und hört man deutlich in der Sprache der Jugend, die teilweise nicht mehr als akzeptables Deutsch betrachtet werden kann. Neue Grammatikformen werden eingeführt, ohne jemals offiziell anerkannt worden zu sein. Auch wird so manches erfundene Wort immer bekannter. Aber wie lange kann das noch so weitergehen? Esperanto Bereits vor einiger Zeit wurde eine neue Sprache eingeführt, die nun in vielen Ländern verbreitet ist. Esperanto sollte dazu dienen, allen Ländern eine Möglichkeit zu geben, sich ohne Probleme zu verständigen. Das heißt, Esperanto hätte eine verbindende Sprache werden können. Allerdings wurde sie nie als offizielle im Alltag verwendete Sprache anerkannt. Dennoch gibt es einige Menschen, die Esperanto fließend sprechen können. Diese Fähigkeit kann in vielen Schulen erlernt werden, in denen diese Sprache als Wahlfach gewählt werden kann. Wer weiß, was geschehen wäre, wenn Esperanto sich verbreitet hätte? Möglicherweise würden wir nun in einem Land leben, das seine eigenen Regeln aufgestellt hätte, denn wenn sich eine neue Sprache durchsetzen kann, warum dann nicht auch eine oder mehrere neue Regeln? 5 Faszination der Sprachen Es gibt Menschen, die sich von nichts so sehr faszinieren lassen, wie von der uneingeschränkten Macht der Worte. Sie eröffnet Möglichkeiten, von denen so mancher rein gar nichts weiß. Mit Sprachen, Worten und Lettern können wir wundervolle Dinge erschaffen, man denke an all die fantastischen Bücher. Sie wurden von Menschen geschrieben, die sich von einer ganz besonderen Facette des Lebens faszinieren lassen. Bücher erzählen Geschichten und vermitteln Wissen. Sie bestehen aus Sprachen, die weit in die Vergangenheit zurückreichen. Ohne sie fehlte uns eine der wichtigsten Arten, Vorstellungen und Weisheiten weiterzugeben. Wer schon einmal genauer über Sprachen nachgedacht hat, kann vielleicht über eine gewisse Faszination sprechen. Sie besteht darin, Dinge zu bewundern, die häufig als einfach nur existent abgestempelt werden. Doch jedes einzelne Komma kann den Sinn eines Satzes vollkommen auf den Kopf stellen, und auch so mancher Buchstabe hat bereits wahre Wunder bewirkt. Aber wer widmet sich diesen Wundern? Wer gibt ihnen die Chance, in die Realität einzugreifen, sie so zu verändern, dass das Leben plötzlich von einer ganz anderen Seite betrachtet werden kann? Es sind die Menschen, die in ihren eigenen Worten großes Glück finden, es klingt verrückt, doch diese Menschen leben unter uns. Sie leben von Sprachen, denken sich Geschichten aus und möchten diese so gerne mit anderen teilen. Auch weiß häufig niemand, wie intensiv sich diese Menschen von schönen, ehrlichen Worten berühren lassen. Hast du schon einmal einen solchen Menschen kennengelernt? Ich denke, man sollte sich ein Beispiel an ihnen nehmen, weil sie diejenigen sind, die all die Begriffe wie „atmen“, „leben“, „lieben“ oder „Tod“ in ihrer eigenen Sprache definieren können. Sie wissen, dass die Bedeutungen, die 6 hinter diesen Worten stecken, das Fundament einer grenzenlosen Welt sind, und wie diese aussieht, muss jeder für sich selbst entscheiden... H. Hecker Namen Beliebte Vornamen seit 1899 Jahr Weiblich Männlich 1899 Anna Wilhelm 1909 Gertrud Walter 1919 Gertrud Hans 1929 Ursula Hans 1939 Helga Hans 1949 Renate Hans 1959 Sabine Michael 1969 Claudia Thomas 1979 Stefanie Christian 1989 Katharina Jan 1999 Sarah Jan 2009 Mia Leon 2016 Mia Ben Man erkennt einen deutlichen Unterschied zwischen den heutigen Namen und den Namen von früher. Die Namen heutzutage sind viel origineller, 7 könnte man sagen. Heutzutage würde kaum jemand sein Kind Gertrud oder Walter nennen. Diese Namen sind einfach nicht mehr gebräuchlich. Wie werden wohl die Namen in 100 Jahren sein? Was wird man zu unseren heutigen, gebräuchlichen Namen sagen? Man weiß es nicht, da man nicht in die Zukunft schauen kann. Das einzig mögliche ist, es sich vorzustellen, einfach mit Fantasie, doch mehr auch nicht. Doch ich finde das nicht schlimm, denn man sollte auf die Gegenwart, das Hier und Jetzt, achten und nicht auf die Zukunft oder die Vergangenheit. Warum gibt es Nachnamen? Nachnamen gab es nicht immer. Vor langer Zeit sprach man die Leute nur mit ihren Vornamen an. Trotzdem wusste jeder, wer gemeint war. Denn in den kleinen Dörfern kannte jeder jeden. Im Mittelalter entwickelten sich dann immer größere Städte und auf einmal hatten viele Leute die gleichen Namen. Deshalb gab man ihnen Beinamen, zum Beispiel "langer Klaus", wenn sie sehr groß waren, oder "Klaus der Schuster", passend zu ihrem Beruf. Die Kinder und Enkelkinder bekamen aber oft andere Beinamen. Erst als man für Erbschaften offizielle Nachnamen angeben musste, wurden die Nachnamen vererbt. Auch heute gibt es viele Berufsbezeichnungen als Namen, zum Beispiel Müller, Schuster oder Schmied. J. Eckmann 8 Hilda intern Koblenz mit Luzie & Lione Wie Koblenz aus der Sicht einer Maus und eines Hundes erscheinen kann, erfuhren die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6.3 in einer Stadtrallye für Kinder am 3. Juni. Bine Voigt, die den Koblenzer Kinderstadtführer „Luzie & Lione“ geschrieben hat, arbeitete auch passend zum Buch eine Stadtrallye aus. Hier führt wie im Buch die Maus Luzie den jungen französischen Hund Lione durch „ihre“ Stadt und lässt ihn an besonderen Bauwerken, Denkmälern und historischen Personen teilhaben. Geführt durch Bine Voigt selbst, lernte die Klasse auf diese lockere Weise die altbekannte Stadt neu kennen. Die Kinder entdeckten die „Vier Türme“, die das heutige Eingangstor zur Altstadt bilden, konnten die Skulptur des „Pfefferminzjes“, einer alten Frau, die für ihren Lebensunterhalt Pfefferminz verkaufte, in der Mehlgasse bestaunen und waren von der mächtigen Konstruktion des Kaiser-Wilhelm-Denkmals auf dem Deutschen Eck beeindruckt. Im Mittelrhein-Museum lernten die Schülerinnen und Schüler des Hilda noch mehr über das alte Koblenz. Die Museumspädagogin Dr. Claudia Heitmann zeigte den Schülern zum Beispiel auf einem Bild, wie der Stadtteil Ehrenbreitstein mit italienischem Flair aussehen kann. Ein faszinierender Abschluss der Stadtführung war, als die Illustratorin von „Luzie & Lione“ Catherina Baldauf Hund und Maus auf ein Plakat zeichnete und es den Kindern dann schenkte. 9 Der Hund Lione, gezeichnet von Frau Catherina Baldauf T. Weber 10 Womit verbringen unsere Lehrer ihre Freizeit? Lehrerin/Lehrer Was ist Ihr größtes Welche Freizeitvergnügen? Hobbys Was würden Sie haben Sie? gerne ausprobieren? Herr Brixius - Sport, Rennrad, - Fußball Herr Dengel Lesen Lesen, Kochen, - Fahrradfahren, Wandern Frau Feser Reisen Wandern, Posaune spielen Schwimmen Herr Kienel Lesen, Musik Lesen, Musik Frau S. Klein Tanzen Karnevalstanz, Im Sommer Stand Radfahren Up Paddling Frau Kurz Singen - Singen, Tanzen, Im Musical Wandern, mitmachen Radfahren, Theater Frau Lesen Singen, Kochen, Arbeit fortsetzen, Nedyalkova Theater, Kino, mit Computer (Bibliothekarin) Zeit mit Kindern, auskennen, Malen, Gedichte, Ausflüge Lieder Herr Schenk Im Wald laufen Musik (Orgel, - Chor) 11 Stand Up Paddling E. Lutz 12 Karneval der Lehrer 13 14 15 16 17 18 19 20 In die Welt Neues Koblenzer Tierheim Das neue Koblenzer Tierheim in der Zaunheimer Str. 26 im Rübenacher Güterverkehrszentrum ist recht groß gegenüber dem alten Tierheim. Für unseren Rundgang haben wir circa eine halbe Stunde gebraucht. Das Tierheim bietet auch einen großen Parkplatz. Wenn man die große automatische Glastür durchschritten hat, gelangt man an einen Hauptschalter, an dem man freundlich empfangen wird. Es gibt dann zwei Eingänge, und zwar führt ein Eingang zu der Katzenund Kleintierabteilung, der andere führt in die Hundeabteilung. Die meisten Hunde haben anhänglich gewirkt, als ob sie gerne mitgenommen würden. Nur ein großer Schäferhund hat die ganze Zeit gebellt. Er war eingesperrt in einem großen Einzelgehege und hat etwas bedrohlich gewirkt. Die Katzen haben sich versteckt. Wenn man den Gang zu den Hunden nimmt, kommt man auch in den so genannten „Spendenflohmarkt“. Der Spendenflohmarkt ist eine Abteilung, in der viele gespendete Sachen ausgestellt werden und gegen eine kleine Geldspende (Höhe selbst wählbar) erworben werden können. Dies dient dem Erhalt des Tierheims. Durch eine große Glastür getrennt, sieht man einen großen Außenhof mit einem Teich für die zukünftigen Fische. Viel mehr kann ich aus eigener Erfahrung nicht sagen... Vielen Dank:-) E.Lutz 21 Sport und Spiel SCHWIMMEN Es gibt 4 verschiedene Schwimmarten: Delphin, Rücken, Brust und Kraul. Als Extradisziplin gibt es Lagen. Bei Lagen schwimmt man alle Lagen: 1. Delphin, 2. Rücken, 3.Brust und 4.Kraul. Zu jeder Schwimmart gibt es eine Wende. Bei Delphin muss man mit beiden Händen an der Wand anschlagen, umdrehen und sich dann abstoßen. Dasselbe bei Brust. Bei Kraul macht man kurz vor der Wand eine halbe Drehung, stößt sich auf dem Rücken ab und dreht sich unter Wasser wieder auf den Bauch. Die Rückenwende ist die schwerste, da man nicht sieht, wann die Wand kommt. Am besten ist es, wenn man schon weiß, wie viele Armzüge man braucht, bis man an der Wand ist. Ein paar Armzüge vor der Wand dreht man sich auf den Bauch, macht eine Rolle und stößt sich auf dem Rücken wieder ab. Um zu starten, gibt es den Startsprung und den Rückenstart. Nach dem Startsprung bei Delphin muss man noch Delphinbeine machen. Bei Delphinbeinen macht man die Beine zusammen und bewegt die Beine nach vorne und nach hinten wie ein Delphin. Der Rückenstart ist jedoch ganz anders. Unter dem Startblock gibt es eine Querstange, an der man sich festhält, dann zieht man sich hoch und springt ab. Man muss mit dem Kopf zuerst ins Wasser und dann Delphinbeine machen. Nach dem Startsprung bei Brust macht man einen Brustarmzug. Je länger man unter Wasser gleitet, desto weniger muss man schwimmen und dadurch ist es nicht so anstrengend. 22 Person schwimmt Delphin Rückenstart Mann schwimmt Brust I. Greve 23 Kulturecke Entschuldigen Sie, ich suche das Paradies Ziellos irrt er durch die Welt. Obwohl, eigentlich hat er ja ein Ziel, nur weiß er leider nicht, wie er es erreichen kann. Er ist auf der Suche nach dem Paradies. Aber wie sieht es aus? Bisher hat ihm niemand helfen können. Carlos sucht sich seinen Weg zwischen den Pyramiden hindurch. Dabei fragt er sich, ob ihre sich gen Himmel streckenden Spitzen vielleicht Wegweiser darstellen sollen. Während die Sonne brennt, tummeln sich einige Menschen an den kleinen Marktständen, die mit nur wenigen Handgriffen an den nächsten Ort gebracht werden könnten. Es ist laut, und der Geruch von Essen liegt schwer in der trockenen Luft. Irgendwann entdeckt Carlos einen unscheinbaren Stand, der an einen verlassenen Weg angrenzt. Er bewegt sich langsam auf ihn zu, sieht sich den zierlichen Händler genau an. Er muss ungefähr in Carlos Alter sein, circa dreißig Jahre. 24 „Was verkaufen sie hier? Sprechen sie überhaupt meine Sprache?“, fragt Carlos. Der Händler schaut ihn nur schräg an. „Was denkst du denn? Hier gibt es doch nur noch Deutsche, die Ägypter habt ihr Nazis längst vertrieben!“ Seine tiefe, bedrohliche Stimme könnte glatt einem Film entsprungen sein. Genau so die bunt bestickten Teppiche, die Carlos nun im hinteren Teil des kleinen Gerüstes erkennt, in dem der Händler nach einer Art Besen greift und diesen auf Carlos richtet. „Verschwinde, ich will hier keine Deutschen!“, ruft er laut. Carlos hebt besänftigend die Hände, um den Händler, der vor Wut bereits rot angelaufen ist, zu besänftigen. „Bitte verzeihen Sie, ich dachte nur, Sie könnten mir vielleicht helfen. Ich bin auf der Suche nach dem Paradies.“ Lachend hält ihm der Händler seinen Besen an den Kopf. „Ha! Das Paradies! Bist bei deiner Geburt wohl vom deutschen Wickeltisch gefallen, was?“ Sein lautes Lachen hallt über den ganzen sandigen Platz, auf dem sich die Leute noch immer nach Carlos umdrehen, als er sich schon längst schmunzelnd aus dem Staub gemacht hat. Seine Reise führt ihn nun nach Paris. Hier wirken die Menschen freundlicher, aber dennoch irgendwie gestresst. Sie hetzen durch die Straßen, starren blind nach vorne, als gäbe es kein links und rechts. Carlos versucht, in der Menschenmenge nicht unterzugehen, entschließt sich jedoch schnell dazu, sie zu seinen Gunsten zu nutzen. Mit ausgestreckten Ellenbogen pirscht er sich hindurch, die Weltkarte hält er fest umklammert. „Bitte, kann mir denn niemand helfen? Ich suche nach...“ Carlos kommt nicht dazu, seinen Satz zu beenden, denn in diesem Moment spürt er eine Unebenheit unter seinen Füßen. Nun 25 liegt er mit einem blutenden Arm auf einem Pariser Gullydeckel. Ratlos und im einsetzenden Regen. Vollkommen durchnässt rappelt er sich auf und sieht sich auf den Straßen um, die sich rapide lichten. Aber Carlos ist nicht annähernd so wasserscheu wie die Franzosen, im Gegenteil. Er hält seine leere Flasche hoch in die Luft, um sie mit dem kühlen Nass zu füllen. Nachdem er ein paar Sekunden lang so dagestanden hat, kommt plötzlich ein kleines Auto neben ihm zum Stehen. Ein kleines Fenster wird hinuntergeschoben, und Carlos hört schon eine leise Stimme, die gegen das Prasseln des Regens auf dem Autodach ankämpft: „Bonjour. Allemagne?“ Carlos nickt stumm und betrachtet die blaue, verwaschene Farbe des winzigen Wagens, in dem nur der alte, faltige Mann zu sitzen scheint. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragt der grimmige Franzose mit starkem Akzent. Scheinbar, um sich später nicht mit einem schlechten Gewissen plagen zu müssen. In Carlos glimmt augenblicklich Hoffnung auf. „Ja, ich finde meinen Weg nicht“, entgegnet er, mit den Regentropfen auf seiner Zunge kämpfend. „Oh, quel malheure! Wohin zieht es Sie denn, Monsieur?“ „Ich suche das Paradies.“ Stille. Wieder scheint Carlos keine nützliche Antwort zu bekommen. Der alte Mann im blauen Auto sieht ihn nur mit zusammengekniffenen Augen an. „Na dann such mal lieber nicht auf dieser Erde! Sie ist voller Trottel, die nichts Besseres zu tun haben, als dumme Fragen zu stellen!“ Wie von selbst schiebt sich die nasse Fensterscheibe wieder nach oben. Und obwohl der Wagen schon wieder an Fahrt zugenommen hat, kann Carlos den unfreundlichen Mann lachen hören, während er seine Wasserflasche kopfschüttelnd in seinem Rucksack verschwinden lässt. 26 Müde und vom Hunger geplagt kämpft sich Carlos am Ufer eines Flusses entlang. Die italienischen Straßenschilder kommen ihm dabei nicht im Geringsten zu Hilfe, und seine Karte hat er schon vor Ewigkeiten verloren. Da wird er auf eine Gruppe Jugendlicher aufmerksam. Allesamt halten die Jungs kleine Dosen in ihren Händen. Es handelt sich zweifellos um Alkohol. Einer der Jungs ruft etwas auf Italienisch, was seine Freunde ziemlich lustig zu finden scheinen. Unauffällig läuft Carlos über die Straße, auf den anderen Bürgersteig, um einen Konflikt zu vermeiden. Aber die Jungs scheinen ihn schon entdeckt zu haben. Sie zeigen mit ihren dürren Fingern auf ihn, machen dabei einen sehr vielsagenden Eindruck. Carlos ahnt Schlimmes. Nervös ballt er seine Hände zu Fäusten und hebt seinen Kopf an. Aber die alkoholisierten Punker bewegen sich trotzdem torkelnd auf ihn zu. Carlos zwingt sich, ruhig zu bleiben und bloß nicht wegzulaufen. Jedoch kommt ihm das nicht zu Gute, denn in diesem Moment wird ihm von hinten ein Bein gestellt, und ehe er sich versieht, liegt er auf dem unbequemen Kopfsteinpflaster. Über ihm beginnt ein Junge mit lilafarbenen langen Haaren seinen Freunden etwas Unverständliches zuzurufen. Derweil versucht Carlos, sich irgendwie zu erheben. Aber der größte Punker der Truppe drückt ihn gleich wieder auf den Boden und tritt Carlos mit seinen harten Stahlkappenschuhen. Immer wieder. Seine Gefährten finden auch schnell Gefallen daran, und schließlich wird von allen Seiten auf Carlos eingeprügelt. Das laute Gebrüll der Angreifer zieht nun einen Fahrradfahrer an, der sein Handy in der Hand hält und Fotos zu machen scheint. Er schaut zu den Verbrechern, die sofort Reißaus nehmen. 27 „Diese Arschlöcher!“, wird Carlos auf Deutsch angesprochen. Mühevoll zerrt er sich an einer Ampel hoch, bis er von seinen wackeligen Beinen getragen wird. „Ja, Idioten...“, murmelt Carlos entkräftet. Der Fahrradfahrer scheint jedoch nicht einmal auf die Idee zu kommen, ihm zu helfen. Er steht einfach nur da und mustert Carlos prüfend, der mit blutender Nase und von blauen Flecken übersätem Körper vor ihm steht. „Sag mal, Fremder, wohin willst du eigentlich? So ganz allein und schutzlos?“, will der Radler wissen. Zögernd entscheidet sich Carlos dafür, es erneut zu versuchen: „Ich suche meinen Weg ins Paradies, können Sie mir helfen?“ Augenblicklich schnellt die Braue des Fahrradfahrers in die Höhe. „Das Paradies suchst du? Na dann geh doch in die Klapse, vielleicht findest du´s ja dort!“ Und so wurde Carlos aufs Neue stehengelassen, ohne eine Antwort bekommen zu haben, die ihm irgendwie helfen könnte. Außer einer ordentlichen Portion Zweifel hatte er mal wieder nichts erhalten. Die nächste Station seiner Reise ist London. Carlos trottet entmutigt über die Tower Bridge. Nicht einmal der atemberaubende Blick auf den River Thames kann ihn aufmuntern. Carlos sieht, wie die Touristen ihre Fotoapparate zücken und die Engländer genervt die Augen verdrehen. In Italien hatten die Punker Carlos Kamera gestohlen, sonst würde er auch ein Paar Erinnerungen sammeln. Aber viel lieber will er das Paradies finden, also kramt er seinen letzten Rest Motivation zusammen, um seinen Weg über die gigantische Brücke fortzusetzen. Dabei beobachtet Carlos die Menschen ganz genau. Ob er wohl jemanden ansprechen soll? Er hat nichts mehr zu verlieren, geht aber lieber stumm weiter. 28 Nicht weit entfernt erkennt Carlos eine ältere Frau, die einen jungen Mann nach dem Weg zum Big Ben fragt. Der Mann antwortet mit einer kurzen Handbewegung und verschwindet daraufhin im nächsten Geschäft. Weil Carlos sich in London niemals zurechtfinden würde, folgt er der Frau, der in diesem Moment ihr Geldbeutel aus der Tasche rutscht. Carlos hebt ihn rasch auf und macht die Besitzerin, die ebenfalls Deutsch zu sprechen scheint, auf sich aufmerksam. Sie läuft mit an den Hinterkopf geschlagenen Händen auf ihn zu. „Oh, Himmel! Wie können Sie es wagen, meinen Geldbeutel zu stehlen?!“ „Aber nicht doch! Ich bringe ihn Ihnen doch nur zurück!“ „Ja, nachdem Sie ihn gestohlen haben!“ „Nein, ich wollte...“ Carlos wurde mit einer heftigen Ohrfeige unterbrochen. „Dieb!“, kreischt die ältere Frau, dreht sich um und geht davon. „Warten Sie! Können Sie mir sagen, wie ich ins Paradies komme?“, ruft Carlos ihr hinterher. „Spring in die Themse!“, ist alles, was er noch zu hören bekommt. Also soll er wohl auch in London kein Glück haben. Carlos hat es aufgegeben. Er sitzt nun in einem Café seiner Heimatstadt Hamburg. Ohne Mut, Glaube oder Selbstachtung. Es kann kein Paradies geben. Und auch keinen Weg dorthin oder einen Menschen, der Carlos nicht verspotten will. Nein, es gibt nur Idioten und fremde Länder, in denen Carlos aus irgendeinem Grund nicht erwünscht ist. Verzweifelt nippt Carlos an seinem Tee. Da steht plötzlich eine junge Frau vor ihm. Ebenfalls in den dreißiger Jahren, so ist sie bestimmt die 29 schönste Frau, die Carlos je gesehen hat. „Äh, ist hier noch frei?“, fragt sie lächelnd. Nickend deutet Carlos auf den ihm gegenüberliegenden Platz. „Oh, vielen Dank! Das ist sehr freundlich, Herr...“ „Carlos. Bitte, nennen Sie mich einfach Carlos.“ Positiv überrascht von der Freundlichkeit der Frau, reicht er ihr eine Hand, die sie immer noch lächelnd ergreift. „Wie schön! Ich bin Eva“, erzählt sie fröhlich. „Sagen Sie, kann ich Ihnen vielleicht helfen? Sie sehen ziemlich niedergeschlagen aus?“ Evas schönes, besorgtes Gesicht wirkt auf Carlos sehr ehrlich. Aber er hat nicht sonderlich große Lust, sich auch noch vor dieser sympathischen Frau zu blamieren. Er will nicht zulassen, dass er ausgelacht, im Regen stehengelassen, zusammengeschlagen und als Dieb bezeichnet wurde, nur um einen Ort zu finden, der nicht zu existieren scheint. Aber weil er wirklich das Bedürfnis hat, mit einem netten Menschen zu sprechen, vertraut er sich Eva an: „Ich bin um die ganze Welt gereist, um herauszufinden, wo das Paradies ist. Aber ich wurde immer nur ausgelacht, verspottet und als verrückt bezeichnet.“ Kapitulierend hebt er seine Hände. „Und jetzt halten Sie mich bestimmt auch für verrückt.“ Eva schlägt die Beine übereinander, tut es mit einer Leichtigkeit, die Carlos fasziniert. „Im Gegenteil. Ich halte Sie für alles Andere als verrückt.“ Damit wird Carlos erneut überrascht. Er stellt seine Tasse auf dem runden Tisch ab, das Klirren mischt sich unter das Geklimper des übrigen Geschirrs des Cafés, während er Eva irritiert und interessiert ansieht. Sie lehnt sich auf ihrem Stuhl nach vorne. „Ich denke, Sie haben nur falsch gesucht. Wissen Sie, das Paradies ist überall dort, wo Sie sich wohlfühlen. Haben Sie daran schon gedacht?“ 30 Carlos´ Blick hängt an Evas Augen fest. Ihre Worte geben ihm zu denken. „Nein, ich dachte, ich müsste einfach nach Perfektion suchen...“ „Eben nicht! Die Welt kann Gott weiß wie viele Fehler haben. Wenn Sie sich wohlfühlen, hat Ihre Suche ein Ende, glauben Sie mir!“ Ein noch breiteres Lächeln zeichnet sich nun auf Evas Lippen ab. Ein Lächeln, das für diese Welt viel zu lieblich ist. „Und...“ Carlos zögert. „Haben Sie Ihr Paradies schon gefunden?“ Stumm sieht sie ihn an. „Ich denke, in diesem Moment bin ich sehr nahe dran.“ Sofort wird sie rot, wendet den Blick ab und lacht. Eva lacht, verspottet Carlos aber nicht. Und so fühlt es sich für ihn auch nicht an. Er hört einfach nur dieses Lachen, steigt mit ein und findet den Weg in sein ganz persönliches Paradies... H. Hecker Licht und Schatten Wenn das Licht verliert, die Schatten gewinnen. Die Katastrophe passiert, und wir uns der Niederlage besinnen. Dann ist unsere Zeit, früher in Licht gehüllt, dem Untergang geweiht. Unsere Pflicht nicht erfüllt. Deshalb Kämpfen wir, Leben wir. Atmen wir. Fallen wir. 31 Doch wir geben nicht auf. Kämpfen uns den Berg hinauf. Vertreten das Licht. Schauen den Schatten ins Gesicht. Ins Auge des Sturmes. Die Schwärze und Leere. Ins Zentrum des Schmerzes. Bewahren unsere Ehre. Schatten und Licht, gefährlich vereint, wenn uns die Dunkelheit bricht, oder die Sonne erscheint. Sieg oder Niederlage, das ist die Frage. Die Frage, die sich nun klärt, uns einen Kampf beschwert. Einen Kampf, auf Leben oder Tod. Verloren, wenn der Schnee sich färbt rot. Der Schnee über dem Gras, das einst Farbe besaß. So kalt wie Eis, wie die Landschaft weiß. Wir frieren, die Kälte tut weh. Doch noch ist nicht entschieden, wer als Sieger hervorgeht. Das Eis, lastend auf unseren Herzen. Ein wahrer Beweis für starke Schmerzen. Die Waffe der Dunkelheit, finstere Macht. Erschaffen in alter Zeit. Aus den Schatten hervorgebracht. 32 Den Schatten der Todesfeen. Vom Dunkel verzehrt. Mächtig und schön, mit Kräften geehrt. Kräfte, schwarz wie die Nacht. Eine starke, uralte Macht. Wäre diese Macht in unseren Händen, würden wir als Asche enden. Das Gleiche gilt für die Dunkle Seite, die sich einst aus dem Eis befreite. Spürten sie unsere Macht, es hätte ihnen den Tod eingebracht. So bleibt es beim Streit. Streit zwischen den Königreichen. Zum Kampfe bereit, wenn die Schranken weichen. Es beginnt. Die Zeit entrinnt. Nur einer gewinnt, DER, der den Kampf für sich bestimmt. Die dunkle Seite ist stark, was sie niemals verbarg. Doch unser Licht erstrahlt. Ist aus Farben gemalt. Den Farben unserer Herzen. Intensiv und hell. Wie strahlende Kerzen. Leuchtend und grell. Unser Licht. Eine magische Essenz. Die den Sieg verspricht, und bis in die Ewigkeit glänzt. Die Ewigkeit, die wir versprechen, wenn wir nicht an der Dunkelheit brechen. 33 Doch wir sind nicht allein. Werden es niemals sein, solange wir zusammenhalten, und unsere Seite nicht spalten. Die Seite, die das Gute beschwört. Ausschließlich auf Gefühle hört. Denn sie beflügeln unseren Geist, der so viele Orte bereist. Unsere Kraft, die ziehen wir aus dem Glauben, den man uns nicht kann rauben. Haben es schon immer so gemacht. Denn der Glaube ist stets da. Lässt unsere Träume werden wahr. Er ist das, was immer bleibt. Das, was unser Glück beschreibt. Nun stehen wir hier. Ich versichere es dir. Es ist nicht leicht, unser Ziel noch nicht erreicht. Doch wir kämpfen bis aufs Blut. Toter Schnee unter unseren Füßen. Es erfordert Heldenmut. Das Ende lässt grüßen. Flackernde Gesichter, sie kommen daher. Tanzende Lichter, sie zu sehen fällt schwer. Die Augen offen, das Leben bewahren, auf den Sieg hoffen, Kräfte sparen. Die Angst, die uns übermannt. Die Angst, das tödliche Wort. Die Grenze, überrannt, zu spät erkannt. Die Grenze, kein physischer Ort. 34 Sie wird verkörpert von dem Schlag, den jeder zu spüren vermag. Die Kräfte fließen zusammen. Entschwinden der Seite, von der sie stammen. Der Tausch hat begonnen. Das Schicksal gewonnen. Die Kräfte entrinnen, bis wir uns besinnen. Wir, das Licht, im Herzen die Schatten. Ein schweres Gewicht, vor dem wir uns nicht können retten. Die Schatten, sie kämpfen nun mit dem Licht. Können nur raten, was das Eis um sie bricht, Das Eis, das sich um uns schließt. Das Eis, das in unsere Körper schießt. Das Eis, das uns die Starre einhaucht. Das Eis, das keinen Kampf braucht... H. Hecker Ein Mensch ... Ein Mensch, der gilt als ein Wolkenkratzer. Ein Mensch, der greift nach den Sternen. Ein Mensch, der verzeiht unsere Patzer. Ein Mensch, der denkt in weite Fernen. Ein solcher Mensch ist stark, auch wenn er es nicht zu glauben vermag. Er verändert unsere Geschichte vergleicht die Gewichte von Gut und Böse. 35 Er muss sich besinnen. Sein Schicksal bestimmen. Den Gegnern entrinnen. Ignorieren die Stimmen, die sein Ziel verachten. Stets lachen wenn er sagt, er wolle etwas erreichen. Den Kerkern entweichen. Sich selbst berufen, erklimmen die Stufen. Die Stufen der Wahrheit, des Lebens, der Klarheit und es Vergebens. Er kann unser Licht sein. Leuchten in hellem Schein. Denn die Magie leitet ihn. Lässt uns sehen was wir nie für möglich gehalten hätten. ER kann uns retten. Retten vor der Leere, die uns ständig kommt in die Quere, Die uns verschlingt uns um den Verstand bringt. Doch es braucht nur die Magie! Wir müssen sie nur spüren uns lassen führen von der Poesie. Worte haben eine unvorstellbare Kraft, die das Unglaubliche schafft. Sie öffnet uns die Augen, und plötzlich beginnen wir zu glauben. Wir, der wir glaubten schwach zu sein ertragen nun die Pein. Kämpfen gegen sie an, und kennen es dann. Unser Schicksal! 36 Wir möchten es entdecken. Es erfüllen. Uns nicht länger verstecken. Nicht länger einhüllen in die Dunkelheit, die uns brachte ständiges Leid. Denn wir sehen das Licht in unseren Augen. Entfacht von dem Glauben, der uns zeigt wer wir wirklich sind. In uns rinnt, wie starke Gewässer. Der Glaube, an den wir glauben. Die Magie, die in uns wohnt. Die Worte, die uns verzaubern. Die Liebe, die wir lieben. All das begleitet uns, leitet uns. Denn wir wehren uns nicht. Sehen der Wahrheit ins Gesicht. Der Wahrheit, die uns zum Aufhorchen bringt. Uns zum Aufstehen zwingt. Ein Mensch, der sich für das Licht beruft. Ein Mensch, gezeichnet vom Guten. Ein Mensch, der wird als rein eingestuft. Ein Mensch, der trotzt den Fluten. Ein solcher Mensch noch unbekannt so selten wird nun genannt. Sollte als besonders gelten, denn das ist er! Den Blick gen Himmel, er erhebt sich. Durch der Wolken Getümmel. Aufgeben wird er nicht. Er spricht zu den Menschen. Lässt es sie spüren. 37 Erträgt die Schmerzen derjeniger, die er nicht kann berühren. Doch er versucht es weiter. Wählt seine Worte. Ist ein Kämpfer. Einer der besonderen Sorte. Er spricht mit dem Herzen. Aus tiefer Überzeugung. Wagt es nicht zu scherzen. Trotz weiterer Abneigung. Wird er die Kraft vollständig entfalten? In seine Hände legen? Es nicht aufhalten? Die Angst beiseite fegen? Nur so wird es gelingen, die Fesseln zu lösen. Sie zu bezwingen die Kräfte des Bösen. Nun lässt er es zu. Öffnet sein Herz. Die Leute hören im Nu. Besiegt ist der Schmerz. Seine Worte, schallend bis zu den Sternen. Und an andere Orte die sie kennen lernen. Die Sonne, die sich vor den Mond schiebt. Voller Wonne, weil es wieder Hoffnung gibt. Ein Wolkenkratzer ist entstanden. Und es wird mehr geben. Menschen, die ihren Weg fanden, und änderten ihr Leben. 38 Ein Mensch, der rettet das Morgen. Ein Mensch, der verschönert das Jetzt. Ein Mensch, der vertreibt die Sorgen. Ein Mensch, der wird geschätzt. Ein solcher Mensch hat einen Traum. Besiegelt unser Schicksal. Lässt ihm Raum. Besiegt die Qual. Denn was heute ist, ist morgen. Was morgen ist, ist jetzt. Was jetzt ist, ist die Zukunft. Und die Zukunft, DAS SIND WIR! H. Hecker 39 Erebos Erebos ist ein Spiel. Es beobachtet dich. Es spricht mit dir, es belohnt dich, es prüft dich, es droht dir. Erebos hat ein Ziel. Es will töten. In Nicks Schule werden seltsame Päckchen herumgegeben. Eines Tages wird auch Nick eines dieser Päckchen gegeben. Zu Hause stellt er fest, dass es ein Computerspiel ist. Erebos. Erebos macht die Spieler süchtig. Das Spiel gibt ihnen Aufgaben im Spiel und außerhalb des Spieles. In Erebos gibt es einen sogenannten inneren Kreis, der aus fünf Spielern besteht. Diese Spieler werden am Ende den Feind Ortolan vernichten. In Arenakämpfen können die Spieler einen höheren Rang erzielen und auch die Spieler aus dem inneren Kreis. Selten bekommen sie auch Wunschkristalle, mit denen sie sich außerhalb von Erebos oder im Spiel etwas wünschen können. Die Wünsche werden von anderen Spielern ausgeführt. Nick wird von diesem realistisch gestalteten Spiel ebenfalls süchtig. Doch als Nick eine Person umbringen soll und es nicht tut, fliegt er aus dem Spiel. Als seinem Freund Jamie die Bremsen an seinem Fahrrad durchgeschnitten werden, schließt er sich einer Gruppe aus Jugendlichen an, die Erebos gefährlich finden. Sie finden heraus, dass Erebos ein Racheplan ist, den ein Computerspielentwickler entworfen hat. In Wirklichkeit soll der innere Kreis den Computerspielentwickler 40 Andrew Ortolan töten, der Erebos stehlen wollte und den Computerspielentwickler Larry McVay vor Gericht stellte. Larry McVay erhängte sich drei Jahre nach der Anklage. Das Spiel, das er kurz vor seinem Tod fertig gestellt hatte, vermacht er seinem Sohn, der die CDs weitergeben sollte, sie aber nicht selber annehmen darf. Am Ende können Nick und seine Freunde den inneren Kreis, kurz bevor sie Ortolan töten, davon abhalten. Ursula Poznanski schrieb noch weitere Bücher, darunter Saeculum, Layers und die Eleria-Triologie. Ursula Poznanski I. Greve 41 Fack ju Göhte 2 Zwei Jahre nach dem überwältigenden Erfolg der Schulkomödie „Fack Ju Göhte“, die bis Juli 2014 über sieben Millionen Besucher hatte, kam am 10. September 2015 die Fortsetzung „Fack Ju Göhte 2“ in die Kinos. Auch dieser Film legte bereits einen fulminanten Start hin und knackte mit einem Umsatz in Höhe von 17,73 Millionen Euro sogar den Rekord für das umsatzstärkste Startwochenende eines Kinofilms in Deutschland. Bis zum 1. November besuchten in weniger als zwei Monaten 7.360.615 Besucher den Film, was den Erfolg des ersten Films noch übertraf. Aufgrund der großen Beliebtheit der Filme im deutschsprachigen Raum wird sogar mittlerweile schon an einem Remake für den südamerikanischen und spanischen Markt gearbeitet. Für alle, die sich den Film dennoch noch nicht angeschaut haben, schreibe ich nun eine Kritik der Erfolgskomödie, die im Februar 2016 auf DVD und Bluray erschien. Wie auch im ersten Teil spielt Elyas M'Barek als ehemaliger Häftling Zeki Müller, der an der Goethe-Gesamtschule den Job als Aushilfslehrer angenommen hat, die Hauptrolle und auch dessen Freundin, die überehrgeizige Referendarin Elisabeth (Lisi) Schnabelstedt alias Karoline Herfurth ist wieder mit von der Partie, obwohl sie dieses Mal eine deutlich weniger entscheidende Aufgabe zugeschrieben bekommen hat. Dafür ist Jella Haase als Chantal dieses Mal noch mehr als im ersten Teil eine Sympathieträgerin, die für einige Lacher sorgen mag. Die Geschichte des Films ist dabei noch um einiges abgedrehter. Zeki Müller 42 wird mit seinem Job zunehmend unzufrieden. Er sieht sich nicht mehr in der Lage, seine Klasse, die chaotische 10b, zu unterrichten und zweifelt an seinen eigenen Fähigkeiten als Lehrer. Er steht schon kurz vor der Kündigung, als ein unerwarteter Zufall ihn von seinen Problemen zu erlösen scheint. Er findet heraus, dass sein ehemaliger, mittlerweile verstorbener Verbündeter die Beute im Tank seines Autos versteckt hat, und findet dort schließlich wirklich Diamanten im Wert von mehreren Tausend Euro. Diese versteckt er zur Sicherheit im Plüschtier von Elisabeths Tochter Laura, deren Rolle von Anna Lena Klenke gespielt wird. Als er jedoch am nächsten Tag vom Unterricht nach Hause kommt, ist das Plüschtier nicht mehr aufzufinden. Der Grund: Lisi hat das Tier in einen Spendencontainer des benachbarten Schiller-Gymnasiums gesteckt. Als Zeki dort auftaucht und versucht, seine Beute zurück zu erlangen, erfährt er von seinem arroganten Kollegen Hauke Wölki (gespielt von Volker Bruch), dass die Spenden zur Partnerschule nach Thailand geschickt wurden. Daraufhin fasst Zeki einen Plan. Da die Schule sowieso plant, mit einer Klassenfahrt ins Ausland die Fördergelder für die Schule zu erhöhen, bietet er sich an, um die Fahrt mit seiner wilden Klasse in das tropische Land zu wagen. Da aber nur Schüler der von Frau Leimbach-Knorr (Uschi Glas) geleiteten UmweltAG die Reise antreten können und die Lehrerin die Idee ablehnt, muss ein anderer Einfall her und den übernehmen die Schüler selbst: Deren Beruhigungstabletten vertauschen sie mit Drogen, sodass die sowieso psychisch labile Frau kollabiert und schließlich in die Psychiatrie eingeliefert wird und die Klasse keine andere Möglichkeit hat, als persönlich nach Thailand zu reisen. Doch schon auf dem Weg geschehen die ersten Hindernisse: Die Schüler verstecken ihrer Lehrerin eine Flasche, die die Form einer Handgranate hat, im Handgepäck und hindern sie so an der Mitarbeit. Und auch in Thailand selbst geschieht 43 wieder so viel, dass die Suche nach dem Geld schnell zur Nebensache wird.... Der zweite Teil setzt da an, wo der erste Teil aufgehört hat. Jedoch ist es auch ohne Kenntnisse möglich, die Handlung verstehen, charakteristisch sind zu dabei wieder der Sprachwitz und die zum Teil slapstickhaft überzeichneten Alltagssituationen. Gerade die bewusste Übertreibung der Jugendsprache und der sozial benachteiligten Schüler bringen den Betrachter zum Lachen und erinnern ihn daran, dass manche Wortgefechte gar nicht mal so weit von der tatsächlichen Sprache, die man gerade auf Schulhöfen teilweise zu hören bekommt, entfernt sind. So bieten die Jugendlichen, so komisch ihre Gespräche auch anmuten, durchaus auch die Möglichkeit der Identifikation, bei allen Lachern vergisst der Film auch nicht die ernste Seite. Zwischen all der Komik wird der Betrachter auch immer wieder mit echten Emotionen konfrontiert, zum Beispiel, als Zeki seinen Schüler, die aus einem schwierigen Umfeld stammen, per SMS menschliche Zuneigung entgegenbringt und man so auch die gefühlvolle Seite des Proletenlehrers erkennt. Und das geschieht nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern ist gut in die Geschichte eingebunden, auch die thematisch ernsteren Szenen werden mit Humor aufgelockert. Dabei können besonders einige Charaktere glänzen, der heimliche Star des Films ist dabei Jungschauspielerin Jella Haase als Chantal. Lustig dabei ist auch ihr Verhältnis zum autistischen Etienne (Lucas Reiber), der als „Quotenbehinderter“ mit auf die Reise 44 genommen wurde. Als er erzählt, er habe „Asberger, elf Prozent“, kontert sie: „Ich hab Wodka, 40 Prozent.“ Und doch werden die Figuren nicht nur ins Lächerliche gezogen, obwohl die Lacher natürlich weite Teile des Films dominieren. Sehr gelungen ist dabei meiner Meinung nach auch die Person des Hauke Wölkis, der mit seiner PseudoLockerheit durchaus etwas mit einigen Lehrern, die in der Realität existieren, gemeinsam hat. Das können, denke ich, nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer lustig finden. Am Schluss der Geschichte wird es sogar spannend, klar kann man kritisieren, dass die Befreiung von Weisenkindern aus einer Hanfplantage etwas überzogen ist, aber trotzdem bringt sie noch einmal eine ganz andere Richtung in die Geschichte, die auch eine überraschende Auflösung mit sich bringt. Trotzdem sind manche Situationen zu unrealistisch und überzeichnet, wie der Besuch der Klasse in einem Bordell oder auch der Angriff auf Frau Leimbach-Knorr. Das kann man zwar lustig finden, manchmal wäre ein bisschen weniger aber mehr gewesen, besonders in den Stellen, wenn plumper Slapstick und vorhersehbare Witze unter der Gürtellinie die Ironie und den Sprachwitz überwiegen. Vielleicht wäre es auch nicht unbedingt nötig gewesen, die Handlung in Thailand spielen zu lassen, aber so entstehen auch ganz neue Situationen, die der Idee aus dem ersten Teil noch einmal frischen Wind verleihen. Zu großen Teilen ist „Fack Ju Göthe 2“ also eine witzige und ideenreiche Komödie, die trotz zwischenzeitlich auftretender Schwächen Fans des ersten Teils also nicht enttäuschen wird. F. Beus 45 E. Lutz 46 Basteln Schnecke aus Skateboard Wenn ihr auch eine Schnecke aus einem Mini-Skateboard basteln wollt, dann könnt ihr das so machen, wie ich es gemacht habe … Benötigt werden: Skateboard, leere Tesafilmrolle, 2 Gummis. Ihr macht es am besten wie auf dem Foto. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch noch irgendwie was darum tun, dass es besser aussieht. Ihr könnt es auch etwas anmalen. E. Lutz 47 Humor Lustige Katzen- und Schildkrötenbilder Lass mich jetzt endlich mal pennen … Ich bin müde, weil ich den ganzen Tag gearbeitet habe … Ich habe das ganze Schälchen mit Futter verputzt!!! DAS WAR ANSTRENGEND!!! 48 49 Geh runter, das ist mein Platz! Ich war zuerst wach! Jetzt gehört der Platz mir ... 50 OOOHHHH JJAA... Morgen gibt es wieder etwas zu essen... Jammm jamm jamm... ZZZZZzzzZZzzz zzZ 51 Komm... Lass uns nach den Sternen greifen! Katzen- und Schildkrötenvideos Kater können sich ausgiebig mit Stäbchen beschäftigen … Schildkröten rocken lieber zu Musik! 52 53 54 55 56 57 58 Impressum Redakteurinnen und Redakteure: Felix Beus Julie Eckmann Ida Greve Ayman Hamouichi Helena Hecker Emilio Lutz Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Robby Thomas Beratende Lehrerin: T. Weber Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der gesamten Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Artikel sinngemäß zu kürzen, zu zensieren oder zu verändern. Der Nachdruck ist verboten. 59
© Copyright 2025 ExpyDoc