Der Gemeindebrief im Oktober 2016 in digitaler Form

Deutsch–Evangelisch in Finnland
Nachrichten der Deutschen Gemeinde
101. Jahrgang
•
Oktober 2016
Nr. 10
GEISTLICHES WORT
SEITE 3
AKTUELLES
Auf zum Erntedankfest!
„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr
von dir fordert: nämlich Gottes Recht halten, Liebe üben
und demütig sein vor deinem Gott.“
Micha 6,8
Wissen, was gut ist
Liebe Leserinnen und Leser,
als Jimmy Carter 1977 Präsident der USA wurde, war ich 13 Jahre alt. Und es hat mich nachhaltig
beeindruckt, auf welche Weise Carter damals seinen Amtseid abgelegt hat: Die Hand auf der Bibel —
und aufgeschlagen war dabei ein Wort des Propheten Micha:
„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: nämlich Gottes Recht halten,
Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ Diesen Satz habe ich mir damals in meiner Konfirmandenbibel
angestrichen und seither begleitet mich dieses Wort. Kann man das noch einfacher, noch klarer sagen, was gut ist?
„Gottes Recht halten“: Es gibt ein Recht, über das entscheidet kein Parlament und das ist durch keine
qualifizierte Mehrheit zu ändern. Dieses Recht finden wir vor und wir tun gut daran, dieses Recht mit
Ehrfurcht zu beachten. In den Zehn Geboten ist dieses Recht zusammengefasst und es gilt:
„Du sollst nicht töten! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht begehren…“
„Liebe üben“: schlichte Mitmenschlichkeit ist gefordert – der aufmerksame Blick für den Menschen neben
mir. Als Jesus gefragt wird, welches Gebot er für das wichtigste hält, ist für ihn die Antwort sofort klar:
„Liebe Gott und liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst — alles andere ergibt sich daraus.“
„Demütig sein vor deinem Gott.“: Die eigenen Grenzen wissen und anerkennen – darum geht es.
Das Wort ‚Demut‘ meint eine Haltung der realistischen Selbsteinschätzung vor Gott: das sind meine
Möglichkeiten und das sind meine Grenzen. Wer die eigenen Möglichkeiten nutzt und sich an seinen
Grenzen auf Gottes Möglichkeiten verlässt, wird in dieser Welt manches zum Guten wenden können.
Einfach und klar sagt Micha, was gut ist und was Gott von uns fordert.
Übrigens: Micha ist ein Kommunalpolitiker — Bürgermeister von Moreschet. Er hat sehr konkret die Probleme
seiner Kommune im Auge, wenn er seinen Zeitgenossen zuruft: „Es ist dir gesagt Mensch, was gut ist!“
Und Micha lebt in einer Zeit, in der Krieg um Einflussbereiche und regionale Vorherrschaften geführt
werden — Kriege, die Menschen entwurzeln und der Heimatlosigkeit aussetzen.
„Sie werden ihre Spieße zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird
kein Volk mehr wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr
lernen, Krieg zu führen.“ — Auch das steht bei Micha. Ob es wohl eines Tages einen
Präsidenten geben wird, der seinen Amtseid über dieser Seite der Bibel sprechen wird?
In dieser Hoffnung grüßt Sie herzlich ihr
Hans–Christian Beutel, Reisepastor
ABKÜNDIGUNGEN AUS DEN KIRCHENBÜCHERN
TAUFEN
Rico Alexander Keskinen am 14.8.2016.
Jonatan Rikhard Dobewall am 20.8.2016.
Mai Brita Ines Schlenzka am 14.8.2016.
Anna Ilona Siegert am 14.8.2016.
TR AUUNGEN
2
Pentti Malk, Deutsche Gemeinde und Kirsti Maria Pelattari.
Nora Gertraud Hortling, Deutsche Gemeinde
und Panu Mikael Lampinen.
Nicole Gabriella Hindström, Deutsche Gemeinde
und Konstantin Berger.
Aki Juhani Keltanen, Deutsche Gemeinde
und Anna Henriikka Vikstedt.
Rene Horn, Deutsche Gemeinde und Leila Janina Järvinen.
BEERDIGUNGEN
Veikko Aulis Viljamaa, geboren am 20.4.1937 in Pieksämäki,
gestorben am 20.8.2016 in Kirkkonummi (Kyrkslätt).
Maarit Sisko Anneli Juhala geborene Pietilä, geboren am
25.8.1967 in Vammala, gestorben am 28.7.2016 in Saarenkylä.
Hanna–Anna Buchert geborene Jenytin, geboren am
5.3.1929 in Helsinki (Helsingfors), gestorben am 7.8.2016
in Helsinki (Helsingfors).
Svea Marjatta Sundström geborene Kaikusalo, geboren am
19.6.1925 in Helsinki (Helsingfors), gestorben am 16.9.2016
in Helsinki (Helsingfors).
Peter Zaeske, geboren am 6.2.1932 in Lebus/Oder,
gestorben am 16.9.2016 in Homberg/Ohm (Deutschland).
Deutsch–Evangelisch im Oktober 2016
500 Jahre Reformation
— Das Jubiläumsjahr 2017
in unserer Gemeinde
Am 31. Oktober 2017 feiert die Evangelische Kirche das
500jährige Jubiläum der Reformation — überall in Finnland gibt es zahlreiche Veranstaltungen im Laufe des
kommenden Jahres, bei denen dieses Jubiläum gefeiert
werden wird. Was alles in der finnischen Kirche passiert,
findet sich im Internet übersichtlich auf der Seite
www.reformaatio2017.fi.
Auch unsere Gemeinde nimmt das Jahr zum Anlass, um
mit verschiedenen Veranstaltungen zu feiern: Los geht
das Reformationsjahr schon in diesem Monat: Am 30.
Oktober 2016 um 11 Uhr wird beim Gottesdienst zur
Amtseinführung des neuen Hauptpastors Matti Fischer
die Reformation eine Rolle spielen — es ist eine der reformatorischen Errungenschaften, dass sich die Evangelischen Gemeinden bis heute ihre Pastoren selber wählen
können.
Die Preisträger des Wettbewerbs Jugend musiziert
eröffnen das Reformationsjubiläumsjahr mit einem Konzert im Turkuer Dom am Sonntag, dem 15. Januar 2017
um 17 Uhr. Die jungen Musiker kommen aus verschiedenen Ländern Europas und brillieren mit unterschiedlichen Instrumenten. Jährlich nehmen 18.000 junge
Menschen an Jugend musiziert teil. Einige der besten
Musiker aus dem Wettbewerb können Sie im Turkuer
Dom erleben. Das Konzert wird in Zusammenarbeit
von der Deutschen Botschaft und der Deutschen Schule
Helsinki (DSH) organisiert.
Beim Neujahrsempfang der Gemeinde am 22. Januar
2017 wollen wir die neue Fassung der Lutherbibel, die
in diesen Tagen veröffentlicht wird, in den Mittelpunkt
rücken. Eine der wesentlichen Leistungen der Reformatoren war ja die zeitgemäße Übersetzung der Bibel.
Am 15. März 2017 kommt Margot Käßmann, ehemalige Ratsvorsitzende der EKD und derzeit Botschafterin
des Reformationsjubiläums 2017 im Rahmen des Europäischen Stationenweges nach Turku (Åbo). Wir wollen
von der Gemeinde gemeinsam nach Turku reisen und
sie kennenlernen.
Vom 19. bis 21. Mai 2017 findet der Ökumenische Kirchentag der finnischen Kirche in Turku statt. Wir wollen
uns — eventuell mit einem eigenen Auftritt — daran
beteiligen.
Unser zentrales Reformationsfest feiern wir dann am
29. Oktober 2017 um 14 Uhr in der Maarian Kirche in
Turku statt.
Neben denen Terminen, die heute schon feststehen,
wird das Jubiläumsjahr sicherlich in unseren zahlreichen
Gemeindegruppen und Kreisen ein Thema sein. So plant
zum Beispiel der Deutsch–Finnische Chor die Aufführung einer Bachkantate.
Das Titelbild dieses Gemeindebriefes
kündigt es an… die Kinder unseres
Kindergartens ziehen in diesen Tagen
los mit ihren Taschen und Rucksäcken,
und besorgen all die bunten Früchte
und Erntegaben, die nötig sind, um
den Altar zu schmücken.
Denn Anfang Oktober ist es wieder
soweit: Die Gemeinde feiert am 2. Oktober ihr Erntedankfest. Beginn ist um
11 Uhr mit einem Familiengottesdienst
zusammen mit dem Kindergarten.
Anschließend wollen wir bei Suppe
und Kuchen im Gemeindehaus weiter
feiern. Honigverkauf, Erntedanksuppe,
Erlös für die Orgelsanierung… wer
einen Kuchen backen mag oder eine
Suppe kochen, der meldet sich bitte
direkt bei Tobias Petruzelka, unserem
Küster, Telefon 050–3239598. Auch
werden immer Helfer zum Aufbau und
Abbau gebraucht.
Amtseinführung von
Hauptpastor Matti Fischer
Am 30. Oktober 2016 um 11 Uhr
wird unser neuer Hauptpastor Matti
Fischer von Bischof Björn Vikström
und Oberlandeskirchenrat Christoph
Ernst im Gottesdienst feierlich in sein
Amt eingeführt. Damit beginnt auch
offiziell sein Amt in unserer Gemeinde, für das er zunächst auf sechs Jahre
berufen ist.
Im Anschluss an den Gottesdienst findet im Gemeindehaus ein Empfang für
die ganze Gemeinde und Gäste statt.
Himmlisches Honiggold
auch in diesem Jahr…
Dieser Sommer war zwar nicht sehr
optimal für unsere fleissigen kleinen
Mitarbeiter, die Bienen — der Frühling
kam plötzlich, alles blühte zwar schön
doch gleichzeitig: Die Ahornbäume
und Linden im Park, die Zwiebelblumen… und im Juni hat es dann auch
noch an vielen Tagen geregnet. Dennoch haben wir von unseren beiden
Bienenstöcken auf den Dächern der
Gemeinderäume etwas mehr als 75
Kilo Honig erhalten können — mehr
als gedacht. Das ergibt fast 200 Gläser!
Und diese werden am Erntedanksonntag, dem 2. Oktober, und vielleicht, wenn doch noch etwas übrig
bleiben sollte, auch noch bei einem
Adventsbasar verkauft werden.
3
Adventlicher Familienflohmarkt für die Kirchenorgel
Was kann ich machen
— wen soll ich fragen?
• Diakoniekreis, Kontakt Timo
Sentzke, Telefon 050–594 2498;
• Mithelfen beim monatlichen
Kirchkaffee, Kontakt Tobias Petruzelka, Telefon 050–323 9598;
• Begleitperson für zum Beispiel
die Bewohner des Seniorenwohnheims… Kontakt Eila Javanainen, Telefon 044–219 9586;
• Mithelfen beim Kirchkaffee
am Erntedank–Sonntag, Kontakt Tobias Petruzelka, Telefon
050–3239598;
• Mithelfen beim Fest der Geburtstagsjubilare, Kontakt Timo Sentzke, Telefon 050–5942498;
• Mitmachen beim Kindergottesdienst, Kontakt Matti Fischer,
Telefon 050–5942485.
Bibelkreis — Auferstehung
und Neues Leben
Der Bibelkreis trifft sich das nächste
Mal am Montag, den 10. Oktober um
18 Uhr im Seniorenwohnheim. Alle
Gemeindeglieder und Gäste sind herzlich eingeladen zu kommen.
Nach einem Kennenlernen mit dem
neuen Hauptpastor Matti Fischer im
September geht es ab Oktober gleich
in die Vollen: Wir wollen uns in den
nächsten Monaten mit den Themen
Auferstehung und Neues Leben
beschäftigen — Was steht darüber
eigentlich in der Bibel? Welche Bilder
tragen wir selbst in uns? Und wie können antike Vorstellungen von einem
Leben in der Ewigkeit für unser Leben
hier und jetzt eine tiefere Bedeutung
bekommen.
Außerdem wollen wir uns neue
theologische Ansätze anschauen, die
versuchen, die biblische Rede von
der Auferstehung für heute sagbar zu
machen.
Noch genießen wir den sonnigen
Herbst, doch Claudia und Mela planen
bereits den 6. Familienflohmarkt im
Gemeindesaal der Deutschen Kirche am Samstag, dem 3. Dezember
von 14–17 Uhr. Angeboten werden
Wintersportartikel, Kinderbekleidung,
Babyzubehör, Spielsachen, Bücher und
vieles mehr.
Zur Stärkung wird es Kaffee, Kuchen
und andere Leckereien in der Cafeteria
im ‚Kaminzimmer‘ geben… der Erlös
wird in diesem Jahr der Orgelsanierung zugutekommen.
Die Standgebühr pro Tisch beträgt 10
Euro, für Kindertische bitte anfragen.
Es besteht die Möglichkeit, auch halbe
Tische anzumieten oder sich Tische zu
teilen.
Infos und rechtzeitige Tischreservierungen bitte bei Claudia Kistler,
Telefon 045–1746244, Mela Brenzel
040–4823393, und direkt per E–Mail
[email protected].
Deutschsprachige Literatur
in Finnland — gegen den
Mainstream…
Der Salon Crustum nimmt Fahrt auf —
jetzt wieder in der Pursimiehenkatu 7,
Helsinki, im Café Panik.
Salon Crustum trifft sich jeden zweiten Dienstag im Monat von 19–21
Uhr… beim nächsten Termin steht ‚Gegen den Mainstream — deutschsprachige Literatur in Finnland‘ auf dem
Programm am 11. Oktober, und Arja
Rinnekangas, Lurra Editions, wird uns
hierzu vortragen.
Herzlich willkommen!
Männerkreis
Nach einem ersten Abend des Kennenlernens bei Bier, Saft und Hotdogs geht
der Männerkreis in die nächste Runde.
Am 26. Oktober ab 19 Uhr geht es
weiter… das Thema wird kurzfristig
per E–Mail–Verteiler bekanntgegeben.
Wer in den Verteiler aufgenommen
werden will, schreibt bitte kurz an
[email protected]
Herzlich willkommen!
Es wird wieder gekrabbelt!
Herzlich willkommen in der Krabbelgruppe — wir deutschsprechenden
Mütter, Väter und zum Teil auch Großmütter treffen uns mit den Kleinsten
(bis 3 Jahren) immer montags von 10
bis 12 Uhr im Gemeindesaal. Gemeinsam spielen, singen, basteln und frühstücken wir in einer netten, geselligen
Atmosphäre.
Schau doch einfach mal rein!
Bei Fragen gerne anrufen, eine Textnachricht (SMS) oder E–Mail schicken
an Urte Eickhoff Kalaoja, Telefon +358
45 8621 779, E–Mail krabbelgruppe@
deutschegemeinde.fi
Frauen stellen sich ihr neues
Herbstprogramm vor…
Der Frauentreff der Gemeinde hat
im September das Programm für den
Herbst 2016 ausgedacht… am Montag, dem 3. Oktober um 18 Uhr treffen
sich alle Frauen bereits um 18 Uhr und
stärken sich mit gebrachten Sachen für
den Vortrag um 19 Uhr von Andrea
Gierisch, ‚Als Forscherin unterwegs im
Eis; Bilder und Eindrücke vom Leben
auf Forschungseisbrechern‘.
Der Männerkreis ist dieses Mal dazu
auch herzlichst eingeladen!
Na endlich! —
los geht‘s im Herbst
mit der Netzwerkkunde…
Am Dienstag, dem 18. Oktober um
18.30 Uhr in der Gemeinde. Einen
Überblick zum sichereren Umgang mit
den neuen Medien geben Jochen und
Michael. Laßt uns ein Rat–und–Tat
Netzwerk aufbauen!
4
Filmabend im Oktober:
Still Alice — Mein Leben
ohne Gestern
Am Donnerstag, dem 13. Oktober um
19 Uhr laden wir wieder zum Filmabend ins Gemeindehaus. An diesem
Abend zeigen wir mit ‚Still Alice‘ einen ruhig erzählten und berührenden
Film aus dem Jahr 2015
Dr. Alice Howland hat eine frühe Form von Alzheimer. Zunächst
versucht die anerkannte Sprachwissenschaftlerin (gespielt von Julianne
Moore) noch, ihre Krankheit zu verheimlichen.
Gelegentliche Orientierungslosigkeit
in den Straßen von Manhattan und
Schwierigkeiten, einzelne Wörter zu
finden, machen das Leben zwar zunehmend schwerer, doch erst als Alice
anfängt, auch Menschen zu verwechseln, spricht sie mit ihrer Familie über
ihren Zustand.
Ihr Ehemann John (Alec Baldwin)
ist genauso schockiert wie ihre drei
erwachsenen Kinder Anna (Kate Bosworth), Tom (Hunter Parrish) und Lydia
(Kristen Stewart), als sie erfahren, dass
Alice an einer seltenen Form von Alzheimer leidet, die auch vererbbar ist.
Der Film Still Alice von 2015 erhielt
zahlreiche begeisterte Kritiken. So
schreibt die Zeit: „Man kann Julianne
Moore gar nicht genug dafür loben,
wie überzeugend sie all das in ihrer
Figur verkörpert.“
Sie bekam für ihre Rolle den Oscar
als beste Hauptdarstellerin.
In der Deutschen Bibliothek
Helsinki im Oktober:
Wandertag der Gemeinde
am Tremannskärr
Das diesjährige Themenland der Turkuer Buchmesse 2016 ist ‚Deutschland‘
— von Freitag, dem 30. September bis
Sonntag, dem 2. Oktober.
Die Deutsche Bibliothek beteiligt
sich am deutschen Gemeinschaftsstand
B 13 und hat die Künstlerin Tatjana
Bergelt zu zwei Vorträgen eingeladen.
Das Goethe–Institut organisiert zudem zahlreiche Veranstaltungen mit
deutschsprachigen AutorInnen — mehr
dazu im Internet unter www.goethe.de/
finnland und www.kirjamessut.fi
Literatur live am Sonntag, dem 2.
Oktober um 17.30 Uhr in der deutschen Bibliothek Helsinki — die
Schweizer Schriftsteller Alain Claude
Sulzer und Jonas Lüscher werden aus
ihren Werken vorlesen und uns zu
einer Diskussion zur Verfügung stehen.
Anlass ihres Aufenthalts ist das Erscheinen der finnischen Übersetzungen
von Lüschers Frühling der Barbaren
und Sulzers Ein perfekter Kellner — die
sie während der Buchmesse auch in
Turku vorstellen.
Ekkehard Maaß und ,Die guten finsteren Zeiten‘ am Donnerstag, dem 20.
Oktober um 18 Uhr in der Deutschen
Biblithek Helsinki. Maaß berichtet
über sein Leben in der DDR, über die
Ausbürgerung Wolf Biermanns vor 40
Jahren, die er hautnah erlebte, über
die Künstlerszene vom Prenzlauer Berg
und seine Reisen ins Baltikum, nach
Russland und Georgien.
Und er wird von seiner Großmutter
und seinen Tanten erzählen, die 1915
und 1916 in Finnland lebten, 1918
aus St. Petersburg fliehen mussten
und 1945 auf der Flucht nach Mitteldeutschland alles verloren — bis auf
die Kinderbücher aus Finnland mit den
wunderbaren Aquarellen der Großmutter.
Ekkehard Maaß wird nicht nur erzählen und Fragen beantworten, sondern
dazu Lieder von Goethe, Heine,
Brecht, Bulat Okudshawa und Wolf
Biermann singen.
Auf der Buchmesse Helsinki vom
27.–30. Oktober sind alle herzlich
willkommen am gemeinsamen Stand
der Deutschen Bibliothek Helsinki
und der Aue–Stiftung (Standnummer
7 H 38).
Am Samstag, den 17. September waren wir mit rund 30 Gemeindegliedern
unterwegs in der Wildnis Espoos. Auf
dem Tremannskärr, einem Weg über
Sümpfe und an den Ufern des Kurkijärvis entlang, waren vor allem die neuen
Konfirmanden und ihre Eltern unterwegs. Am Ufer des Sees hielten wir
Rast, lernten uns kennen und schauten
schon einmal, was in den nächsten
Monaten auf die Konfirmanden so
alles zukommt.
Das nächste Mal sind die Konfirmanden am Erntedankwochenende, dem
1. und 2. Oktober, im Einsatz — und
werden dann auch zum ersten Mal in
der Kirche übernachten.
5
Deutsch–Evangelisch im Oktober 2016
Auf der Insel mit der Jugend
Vom 2. bis 4.September waren die
neuen Isoset der Gemeinde zusammen
mit Diakon Timo Sentzke und Pastor
Matti Fischer in der Nähe von Inkoo
auf einer kleinen Insel, um sich auf
den kommenden Konfirmandenjahrgang vorzubereiten.
Die Isoset wurden alle selber im vergangenen Jahr konfirmiert und dürfen
jetzt ihr Wissen und ihre Erfahrungen
an die neue Generation von Konfirmanden weitergeben. Dazu gehört die
Begleitung der Konfirmandentage und
–wochenenden — und vor allem die
Mitarbeit auf der Konfirmandenfahrt
im Mai nächsten Jahres. An diesem
gemeinsamen Wochenende haben
wir bereits ausgiebig gearbeitet und
gesaunt, gegrillt und gechillt — die elf
Jugendlichen sind eine tolle Bereicherung für die Arbeit unserer Gemeinde
im nächsten Jahr. Vielen Dank an
6 dieser Stelle für Euren Einsatz!
Unsere Seniorenfreizeit vom
22.–28. August in Janakkala
So trafen wir uns wieder, wir Senioren
unserer Gemeinde und unsere Freunde aus Ratzeburg, sowie — diesmal
leider nur allein — Beatrisa aus St.
Petersburg. Wir sind ja fast alle alte
Bekannte, doch das Alter verlangt seine Tribute und einige Freunde konnten
wir nicht mehr begrüßen, dafür aber
einige neue Gesichter, die ziemlich
bald dann alte Bekannte wurden.
Das Bildungszentrum der Gemeinde
Janakkala war, wie schon mal, nun
wieder für eine Woche unser zu Hause
— mit recht wechselhaftem Wetter,
herzlicher Aufnahme, gutem Essen und
viel Fröhlichkeit und Zufriedenheit.
Timo, Hans–Christian und Gert–Axel
und nicht zu vergessen Karin unsere
‚Freizeit–Mutti‘ haben diese Zeit nicht
nur mit Eifer und Können organisiert
sondern uns Senioren die ganze
Woche durch liebevoll und hilfsbereit begleitet — wir Alten haben ja
manchmal die unmöglichsten Wünsche und Problemchen — auch geistig
und geistlich. Unser Thema war: ‚Das
Bild Gottes‘ welches wir uns nicht
machen sollen (2. Mose 20) … oder
?! So einfach ist das gar nicht. Selbst
Jesus gebraucht viele Bilder von Gott
in seinen Gleichnissen — und wie
begreifen wir Gottes Selbstdarstellung: „ICH BIN DER ICH BIN”…? Wie
sehen wir Bilder. Können sie uns was
sagen? Unsere Diskussionen darüber
waren recht lebhaft, und die vielseitigen Meinungen zeigten, dass es uns
alle anging. Fertig wurden wir mit
dem Thema nicht — es gab noch viele
Fragen und Vorstellungen und ich
glaube, man hätte gerne noch länger
daran gearbeitet.
Im Zuge der morgendlichen Andachten, diesmal in der jüngsten mittelalterlichen Steinkirche in Janakkala,
die fast vor unserer Haustür lag, lud
Gert–Axel uns ein, innezuhalten über
das Gedicht von Dietrich Bonhoeffer
‚Wer bin ich!‘
Der Donnerstag war der Ausflugstag.
Es ging nach Tampere. An der alten
Steinkirche in Huttula, konnten wir
natürlich nicht vorbei fahren. Es war ein
großes Erlebnis diese zu besichtigen, so
wie auch den Dom in Tampere. Da gab
es ein Staunen und Meditieren über das
gewaltige Altarbild und die Ausmalungen von Hugo Simberg. Da bekommt
man schon so seine Gedanken… zum
Beispiel beim Betrachten des Bildes,
wie der Tod eine Blume liebevoll
(von links nach rechts, vordere Reihe)
Sigrid Zimdahl, Kati Pennanen, Karin Sentzke;
(zweite Reihe) Brigitte von Witzleben, Beatrisa Gordina, Hans Kummrey,
Margit Kummrey, Bärbel Brand, Jutta Münchmeyer, Margret Wohlfahrt;
(dritte Reihe) Christiane Gribkowsky, Marion Prestien, Monika Sohns,
Rita Pringle, Ulla Welp, Erika Schneede, Christa Heitmann;
(hintere Reihe) Christian Friedrich Münchmeyer,
Hans–Christian Beutel, Kirsti Pitkäjärvi, Ernst Welp, und Timo Sentzke.
Deutsch–Evangelisch im Oktober 2016
ans Herz drückt, um sie zu pflegen,
oder beim Bild: ‚Der verletzte Engel‘
und über die Jungen beim Tragen des
‚Kranzes des Lebens‘. Eindrucksvoll, der
ganze Dom! Tampere konnten wir dann
noch weiter erleben, neben anderem
in der Mumin–Ausstellung von Tove
Jansson und der Ausstellung von Reima
Nevalainen, der moderne Zeichnungen
und Gemälde vorstellte.
Kunst brachte uns aber auch Hans–
Christian nahe — mit den Bildern und
seinen faszinierenden Ausführungen
über den ‚Maler des göttlichen Lichts‘
Fritz von Uhde.
Einmal machten wir einen Spaziergang zum naheliegenden ‚Torppari‘
(Kärtner) Museum. Wir sahen dort eine
Zeit aus dem vorigen Jahrhundert. Teils
vertraute alte Gegenstände, die auf
manchen Böden oder Mökkis zu finden
sind, und Dinge, die selbst wir noch
nicht kannten. Für unsere deutschen
Freunde war es etwas Exotisches.
Am Filmabend genossen wir eine Ironie des ‚Finnischen Tangos‘, wo manche Eigenarten aus Finnland hervorgeholt wurden. Das war ein Spaß, und
Spaß haben auch die Spiele am Abend
gemacht und für etliche die Sauna mit
den Bademöglichkeiten, die von ganz
Unentwegten aber auch jeden Morgen
ausgenutzt wurden. Mußestunden gab
es auch reichlich, wo aber meist einige
zusammen saßen, um sich etwas zu
erzählen und einige konnten an der
reichlichen Ernte der Preiselbeeren
nicht vorbei gehen und sammelten in
den Mund oder ins ‚Körbchen‘.
Zum Abschlussabend überraschten
uns unsere Ratzeburger Freunde mit
einem festlich gedeckten Tisch und
herrlichen Gerichten in Zusammenarbeit mit der Küche, die auch einen
besonderen Dank bekam.
Danach gab es eine ‚Olympiade‘ wobei mit Eifer ‚gekämpft‘ und herzlich
gelacht wurde. Da auch in Rio nicht
alles so klappte, wie es sollte, so auch
hier; denn wegen eines über uns hinwegfegenden Sturmes fiel die Elektrizität für fast den ganzen Abend aus —
glücklicherweise aber war es noch die
helle Jahreszeit, so dass wir auch diese
Schwierigkeit meisterten. Es war noch
nicht der Abschied… am Sonntagmorgen fuhren wir alle zu unserer Kirche
nach Helsinki zum Gottesdienst, wo
wir auch unseren neuen Pastor Matti
Fischer kennenlernen konnten. Nach
dem Kirchkaffee (und Linsensuppe)
hieß es dann Abschiednehmen. Auf
Wiedersehen bis zum nächsten Mal!
Ernst Welp
7
Herzlichen Glückwunsch zur
Einweihung des Gemeindezentrums der Evangelisch–
Lutherischen Deutschen
Erlösergemeinde in Tallinn
Einen herzlichen Segenswunsch über
die Ostsee hinweg nach Tallinn: Dort
konnte die Deutsche Erlösergemeinde
Nõmme am 10. September ihr neues
Gemeindezentrum einweihen. Die
untere Etage eines Hauses in der Vana–
Kalamaja Straße 31 steht nun für die
Gemeindearbeit zur Verfügung.
Damit hat die Erlösergemeinde erstmals seit 1939 wieder eigene Räume,
in die sie zu Gemeindeveranstaltungen
einladen kann.
In seiner Predigt im Einweihungsgottesdienst erzählte Pastor Matthias Burghardt, wie sehr in über fünfzig Jahren
das Selbstbild der Gemeinde davon
geprägt war, keine eigenen Räume zu
haben: „Eine Kiste Gesangbücher und
zwei Tüten Kindergottesdienstmaterial — das war alles, was wir hatten.“
Und so war der Gottesdienst auch von
dem Gefühl bestimmt: Hier geht eine
Ära zu Ende. Und tatsächlich… die
Erlösergemeinde Nõmme ist in den
zurückliegenden Jahren gewachsen,
allein durch die Ausstrahlung ihrer Gemeindeglieder, und ohne mit eigenen
Räumen im Stadtbild auffindbar zu
sein. Das prägt natürlich das Selbstverständnis als Gemeinde!
Andererseits war aber beim Gottesdienst und dem anschließenden
Empfang viel Vorfreude auf die neue
Ära des Gemeindelebens zu spüren.
Über schöne, einladende Räume zu
verfügen, das wird die Arbeit in den
Gemeindekreisen und in der Diakonie
sehr viel leichter machen. Die offizielle Segnung der Räume wurde vom
Bischof der Diözese Tallinn vorgenommen. In den anschließenden Grußworten war die herzliche Mitfreude
von benachbarten und befreundeten
Gemeinden zu spüren: Die finnische
Gemeinde Tallinn, die Deutsche Gemeinde in Riga und unsere Deutsche
Gemeinde in Finnland wünschen der
Erlösergemeinde Nõmme eine Gemeindearbeit unter Gottes Segen. Aus
Helsinki wurde ein Kreuz überreicht,
das aus dem Kupfer unseres Kirchturmdaches gefertigt ist — die erste Patina
in den ansonsten pinselfrisch renovierten Räumen.
Beim anschließenden Empfang mit
leckerem Essen und guten Gesprächen
spielte das ‚Future Folk Orchestra‘
aus Lettland — in der gastfreundlichen Atmosphäre eines gelungenen
Gemeindefestes wurde noch einmal
die Ausstrahlung spürbar, die von den
Mitgliedern diese Gemeinde ausgeht;
die Ausstrahlung, die diese Gemeinde
in den zurückliegenden Jahren hat
wachsen lassen, und die ganz gewiss
auch das Leben in den neuen Räumen
prägen wird.
Herzlichen Glückwunsch!
Hans–Christian Beutel
Kontakt in Tallinn: Matthias Burghardt, Pastor,
und Frank Borchers, Evangelisch–Lutherische
Deutsche Erlösergemeinde, Vana–Kalamaja 31,
Tallinn, E–Mail [email protected]
WEITERE TREFFPUNKTE
Lyrik– und Musikabend
in Turku: ‚Kaamos Kosmos‘
Poesie und Musik mit der Geigerin
Laura Kokko und der Dichterin Dorothea Grünzweig am 1. Oktober im
Ravintola Koulu um 19 Uhr — eine
Veranstaltung im Rahmen der Buchmesse in Turku 2016.
Der Abend, bei dem Laura Kokko,
eine wunderbare Künstlerin, mit einer
Looptechnik Improvisationen zu den
Gedichten mit mehreren Stimmschichten schafft, und Passagen von Bach–
Arien und Choralsplitter in die Lyrik
von Dorothea Grünzweig einflicht,
wird uns richtig umgarnen.
Kaamos ist ein zentrales Wort in der
finnischen Sprache und bezeichnet die
Zeit der Dunkelheit, die sonnenlose
Zeit. Kaamos macht die Eigenart und
Identität gegenüber den Völkern Mitteleuropas aus. Das Wort wird fast mit
Ehrfurcht ausgesprochen und hat eine
mythische Qualität.
In den neuen Gedichten von Dorothea Grünzweig (Wallstein–Verlag 2014) geht es nicht nur um die
kalendarische Dunkelheit, sondern um
die dunklen Seiten des Lebens und der
Erinnerung, die sich nie ganz ausloten lassen. Daneben stehen Themen
der hellen Jahreszeit und des Lichts.
Grünzweigs Verse, verbunden mit der
finnischen Lebenswelt, schöpfen aus
einer langen lyrischen Tradition und
wagen sich zugleich wortschöpferisch
und mit einzigartigen Bildern von
Natur und Sein in das ‚wassertrunkene
Land‘ der Sprache.
Dorothea Grünzweig studierte
Germanistik und Anglistik und war als
Lehrerin in Deutschland und Helsinki
tätig, wohin sie 1989 zog. Seit 1998
lebt sie als freie Schriftstellerin und
Lyrik–Übersetzerin in Südfinnland.
Die Geigerin Laura Kokko zeichnet sich durch eine Vielseitigkeit als
Künstlerin aus. Neben ihrer Tätigkeit
als Kammermusikerin — unter anderem beim Turku Music Festival und mit
dem Sinfonia Lahti Chamber Ensemble
— war sie von 2010–2013 Künstlerische Leiterin des Literaturfestivals Volter Kilpi in Kustavi. Über ihr Musikstudium hinaus studierte sie Philosophie
und Literaturwissenschaften und ist
Herausgeberin eines Bandes zur Korrespondenz des finnischen Schriftstellers
Volter Kilpi.
8
Besuchswoche in Turku und
Salo vom 18.–23. Oktober
Der Reisepastor Hans–Christian Beutel
ist in der Zeit vom Dienstag, 18. Oktober bis Sonntag, 23. Oktober in Turku
(Åbo) und hat viel Zeit für Besuche in
Turku und Salo.
Wenn Sie sich einen Besuch wünschen, dann können Sie ihn erreichen
unter E–Mail hans-christian.beutel@
evl.fi oder am Telefon 040–5408504.
Gottesdienst zum
Erntedankfest in Rovaniemi
Es hätte nicht schöner sein können
— in wunderbarem Herbstlicht auf
einfachen Holzbänken mitten im Wald
zu sitzen, mit Blick auf einen großen
Felsen und einem verwitterten Holzkreuz davor.
Den ebenso einfach gezimmerten Altar haben wir gemeinsam
geschmückt: Die Kinder brachten
Erntedankkörbchen nach vorn. Einige
hatten auf Papierschiffchen geschrieben, wofür sie in diesem Jahr und
nach dem langen Sommer besonders
dankbar waren.
Diese Dankbarkeit für scheinbar
Alltägliches, für Menschen um uns
herum, und für die Grundfeste in
unserem Leben trug uns durch den
Gottesdienst.
Der Psalm 104 nahm unsere Gedanken und Gebete mit berührenden
sprachlichen Bildern auf. Die Predigt
ging von dem eindringlichen Psalmvers „Lobe den Herrn, meine Seele
und vergiss nicht, was er dir Gutes
getan hat.“ aus… Erntedank als Tag
gegen das Vergessen: Es tut uns gut,
Dankbarkeit, in unserem persönlichen
Leben zu pflegen. Und es hält uns die
Bedürfnisse anderer Menschen bewusst, denn „erst wenn alle am Tisch
sitzen, kommt der Messias“ (Talmud).
Zum Abschluss wurde das
Wunschlied „Danke für diesen guten
Morgen…“ mit Hingabe gesungen
und zog mit uns als Ohrwurm bis zum
gemeinsamen Grillen am Ufer des
Kemijoki.
„Die Würstchen reichen nicht — so
viele waren wir noch nie!“ Aber satt
sind wir alle geworden. Danke für
diesen besonderen Gottesdienst und
die herzlichen Gespräche.
Jana Gienapp
9
Deutsch–Evangelisch im Oktober 2016
KINDERSEITE
Unsere kleine Bergpredigt!
Eine fröhliche Schar von Kindern
und Erwachsenen zog am Sonntag,
den 18. September hinauf auf den
Tähtitornivuori neben der Kirche,
um auf dem Gipfel Kinderkirche zu
feiern. Thema war, passenderweise,
die Bergpredigt.
Am 16. Oktober um 11 Uhr findet
dann die nächste Kinderkirche statt.
Auch da wird es noch einmal um die
Bergpredigt gehen. Dann vermutlich
witterungsbedingt im gut geheizten
Gemeindehaus.
Für die roten
Äpfel, für die
gelben Birnen,
für die süßen
Trauben, lasst uns
Danke sagen!
10
Im Sommer
und vor
allem im
Herbst
können
wir Beeren
pflücken,
das Getreide
wird gemäht,
Äpfel, Pflaumen, Birnen, sind
reif, manche gehen
zum Pilze sammeln, Kartoffeln,
Zucchini, Kohl
und noch viel
mehr wird
geerntet.
Welches
Obst und
welches
Gemüse
magst du
am liebsten? Wir
können auch
im Winter oder im
Frühling frisches Obst oder Gemüse im Supermarkt kaufen. Vor
vielen Jahren ging das noch nicht.
Damals mussten die Menschen
hart dafür arbeiten, dass genug auf
ihren Feldern wuchs.
Auch die Kinder mussten bei der
Ernte mithelfen. Weil es noch keine großen Trecker
oder Maschinen gab, war
das eine
sehr anstrengende Arbeit.
Alle Leute
waren froh
und dankbar, wenn sie
so viel ernten
konnten, dass sie
für den langen Winter genug zu
essen hatten.
Wenn alles geerntet und gut gelagert war, feierten die Menschen oft
fröhliche Feste und immer gehörte
es dazu, Gott für die Ernte zu
danken.
Auch heute
noch sagen
wir in einem
besonderen
Gottesdienst
Gott Danke
für die guten Gaben,
die auf den
Felder, im
Wald oder in
unserem Garten
wachsen. Wir feiern
das Erntedankfest.
Für die Meisten von uns ist es
nicht mehr so anstrengend, Obst
und Gemüse und auch Brot zu
bekommen, weil wir nur zum
Markt oder in den Supermarkt gehen müssen um es dort zu kaufen.
Aber auch wir können Gott Danke
sagen! Für die leckeren Äpfel und
Trauben, die ja trotzdem irgendwo
gewachsen sind,
auch wenn wir
sie jetzt nur
in unseren
Einkaufskorb legen
müssen.
Oder für
die große
Auswahl
an Obst und
Gemüse, aus
der wir aussuchen
können, was uns
besonders gut schmeckt. Dafür,
dass wir oder unsere Eltern genug
Geld haben, um etwas zu essen zu
kaufen. Fällt dir noch etwas ein?
Gott hat uns die Erde anvertraut,
danit wir säen und
ernten. Alle
Menschen
und Tiere
sollen gut
auf der Erde
und von
den Geschenken
der Natur
leben können,
überall auf der
ganzen Welt.
Das klappt nur, wenn
wir gut auf einander achtgeben,
die Natur und die Tiere gut behandeln und wenn niemand alles für
sich allein haben will. Dazu gehört
auch, dass die
Bauern in fernen Ländern
genug Geld
für ihr
Obst oder
Gemüse
bekommen, das
sie zu uns
schicken und
dass wir nur
so viel einkaufen
wie wir auch wirklich essen, damit
kein Essen in den Müll geworfen
wird.
Auch so können wir Gott
Danke sagen.
Das Herbsträtsel
— verbinde die
passenden Bildpaare
miteinander…
Deutsch–Evangelisch im Oktober 2016
Die drei Neuen im
Kindergarten stellen sich
uns hier vor — herzlich
willkommen!
Britta:
„Hallo, mein Name ist Britta Staudigel.
Sechs Monate bin ich jetzt in Finnland
und nun seit vier Wochen Teil des Kindergartenteams und für die Betreuung
der Kinder am Nachmittag zuständig.
Ich bin Psychologin und habe in den
letzten 15 Jahren in einer Praxis für
Kinder und Jugendliche in Mittelfranken gearbeitet.
Für mich und meine beiden Kinder
Fynn (8 Jahre alt) und Leni (4 Jahre alt)
waren die ersten Wochen in Finnland
aufregend, schön, mit vielen neuen
Eindrücken, die wir sammeln durften.
Ich freue mich auf meine Arbeit mit
den Kindern im Kindergarten und bin
gespannt auf Alles was noch kommen
wird.“
Carola:
„Hallo, mein Name ist Carola Göldi.
Seit August arbeite ich als Erzieherin im Kindergarten der Deutschen
Gemeinde, wo ich am Vormittag sowie
Nachmittag die 3– bis 6–jährigen Kinder in ihrer Entwicklung begleite.
Mein Berufswunsch hat sich schon
sehr früh gefestigt. Die Arbeit mit Kindern macht mir so viel Spaß, da jedes
Kind individuell ist, jeder Tag andere
Herausforderungen und Erlebnisse mit
sich bringt, ich die Lernerfolge der Kinder beobachten kann und ich gemeinsam mit den wissbegierigen Kindern
die Welt erforschen und entdecken
kann.
Ich möchte die Kinder in ihrer Entwicklung begleiten, unterstützen und
anregen, sodass sie eine eigene, selbstbewusste, individuelle Persönlichkeit
ausbauen und sich zu selbständigen
Menschen entwickeln können.
Während meiner Ausbildung zur Erzieherin hatte ich die Möglichkeit ein
Auslandspraktikum zu machen. Zum
Glück hat es mit meinem Wunschland
Finnland geklappt, sodass ich sieben Wochen in eine Vorschulgruppe
(6–7 Jährige) in Kuopio reinschnuppern konnte und dabei viel über das
finnische Leben und die Pädagogik
erfahren habe. Durch weitere Urlaube
in Finnland prägte sich meine Liebe für
das Land weiter aus.
Und nun stehe ich hier und arbeite in
der Deutschen Gemeinde in Helsinki.
Bis vor ein paar Monaten war dies
noch unvorstellbar für mich.
In meiner Freizeit lese ich sehr gerne
Bücher, spiele Klarinette, genieße
Sparziergänge in der Natur und mache
Sport. Ich bin gespannt auf alle weiteren neuen Erfahrungen sowie Erlebnisse und freue mich auf eine tolle Zeit.“
Caroline:
„Hallo! Einige kennen mich sicher
noch aus dem letzten Jahr, als ich als
Aushilfe im Kindergarten tätig war.
Mein Name ist Caroline Trinkaus und
ich komme aus Südhessen. Erst nach
einem Umweg über die Schweiz und
Österreich bin ich vor 3 Jahren in Finnland angekommen. Nun bin ich als
fester Teil des Kindergartenteams für
die Küche verantwortlich und arbeite
in der Nachmittagsbetreuung.
In meiner Freizeit lese und fotographiere ich gerne, besuche Konzerte
und schaue mir Eishockeyspiele an.“
Ich geh mit meiner Laterne
— kommst du mit?
Am Freitag, 4. November ist es wieder
soweit: Der Kindergarten feiert sein
Laternenfest und lädt alle dazu ein.
Unser Fest beginnt um 17.15 Uhr in
der Kirche, wo die Geschichte von
Sankt Martin erzählt wird — anschließend ziehen wir mit den Laternen und
Gesang durch den Tähtitornipuisto und
zum Schluss gibt es im Kirchhof für
alle Pulla und Glögi.
Herzlich willkommen!
Bitte bringt für den Glögi einen eigenen Becher mit — damit durch Einwegbecher nicht so viel Müll entsteht.
Wer uns mit einer Pulla–Spende unterstützen möchte, melde sich bitte im
Kindergarten, Telefon (09) 6869 8517. 11
MUSIK
Das ist ein köstlich Ding,
dem Herren danken —
Lied des Monats Oktober
im Gesangsbuch EG 285
Wie lecker und köstlich ein gutes Essen, so köstlich ist es für das Herz, den
Schöpfer zu loben und danken.
So erzählt uns der Psalm 92, dessen
Text in unserem Monatslied in etwas
modernisierter Form vorkommt. In
dem Psalm, und so auch in dem Lied,
wird gejubelt über: Gottes Gnade und
Wahrheit, die Werke seiner Hände
und seiner Rechte.
Die schwungvolle Melodie stammt
von Rolf Schweizer (1936–2016), der
Komponist, Kantor und Kirchenmusikdirektor war. Er hat viele neue Lieder
komponiert — in unserem Gesangbuch ist er mit fünf Liedern und einem
Kanon vertreten.
Typisch für die Melodie des Liedes
mit der Nummer 285 im Evangelischen Gesangsbuch ist deren Vielfalt
von verschiedenen Notenwerten, und
dadurch auch manche Verschiebungen
der Betonung. In der Melodie gibt es
auch einige alterierte Töne, zum Beispiel c statt cis — was der Weise eine
moderne Art verleiht.
Dieses Lied wird vor dem ersten
Gottesdienst des Monats Oktober
angesungen — also am Sonntag, dem
2. Oktober zum Beginn unseres Erntedankgottesdienstes!
Der Kehrvers; wird nach jeder
Strophe wiederholt:
Das ist ein köstlich Ding,
dem Herren danken und
lobsingen deinem Namen,
das ist ein köstlich Ding,
dem Herren danken und
lobsingen deinem Namen,
du Höchster.
1. Des Morgens deine
Gnade und des Nachts
deine Wahrheit verkündigen
auf den zehn Saiten und
Psalter, mit Spielen auf der
Harfe.
2. Du lässt uns fröhlich
singen / von den Werken,
die, Herr, deine Hand
gemacht.
Wie tief sind deine
Gedanken, / du, Höchster,
bleibest ewig.
3. Die deine Rechte
halten / werden grünen und
blühen und fruchtbar sein.
Sie werden nimmer
vergehen, / denn du bist
ihre Stärke.
Back to the Basics…
Kammermusikkonzert in
der Deutschen Kirche
Vier Musikerinnen des Barockorchester Finnlands, FiBO (Suomalainen
Barokkiorkesteri), geben am 6. Oktober 2016 um 19 Uhr in der Deutschen
Kirche ein Konzert, in dem sie ihr vertrautes kammermusikalisches Grundrepertoire spielen werden.
Zurück zu den Grundwerten, auf‘s
Wesentliche besonnen… als Programm haben sie ihre Lieblingswerke
gewählt, und auch treten sie in ihrer
Lieblingskirche auf. Die Deutsche Kirche ist sehr passend für Quartette, und
bietet gute Nähe zwischen Musikern
und Publikum. Und dazu, die Akustik
ist in der Deutschen Kirche für diese
Form der alten Musik richtig traumhaft.
In dem Konzert hören wir Triosonaten von J. S. Bach, Händel, Telemann,
und ein Werk von Leclair. Es spielen
Petra Aminoff (Flöte), Minna Kangas
(Violine), Louna Hosia (Violoncello),
und Annamari Pölhö (Cembalo). Das
Konzert dauert etwa eine Stunde und
fünfzehn Minuten — und, es wird
keine Pause dazwischen geben.
Eintrittskarten kann man im Internet unter www.ticketmaster.fi für
17,50/11,50 Euro ‚vorkaufen‘, oder
direkt am Konzertabend an der Tür
erstehen.
Herzlich willkommen!
Musizierende Gemeindemitglieder gesucht
Seit ein Paar Jahren haben wir die
Gruppe der »Gemeindemusiker« — es
sind dies Gemeindemitglieder, die ein
Instrument spielen. Die meisten, nicht
alle, haben aber einen anderen Beruf
als Musik.
Diese Gruppe lebt projektmässig. Wir
geben ein paar Konzerte pro Jahr, zum
Beispiel das Konzert für die Gemeinsame Verantwortung, ein Adventskonzert, und treffen uns zum Proben ein
paar Mal vor dem Konzert.
Wer Lust und Interesse hat,
bei solchen Projekten mitzuwirken,
melde sich bitte bei Riitta Laine,
E–Mail [email protected],
Telefon 050–3306495.
12
Es wird jubiliert!
Herzliche Einladung zum Nachmittagskonzert für unsere Gemeindejubilare… am Mittwoch, dem 12. Oktober
um 14.30 Uhr in der Deutschen Kirche — es ist eine schöne Tradition, alle
Gemeindemitglieder, die in diesem
Jahr 2016 einen runden Geburtstag
haben, zum Feiern einzuladen.
Es geht schon am Mittag um halb
drei in der Kirche mit einem Orgelkonzert los… Riitta Laine spielt festliche
Musik und verschiedene Ständchen
— von den Komponisten J. S. Bach,
M. G. Fischer, Karg–Elert, Boëly, und
anderen.
Das Konzert wird etwa eine halbe
Stunde dauern.
Im direkten Anschluß geht das Feiern
weiter im Gemeindesaal mit einem
gemeinsamen Kaffee, mit viel Kuchen
und weiter recht festlichem Programm.
Und am gleichen Tag — fast zum großen und angemessenen Ausklang der
Feierlichkeiten für die Jubilare —
gibt es auch noch das
Konzert
mit Barockcello
… am Mittwoch,
dem 12. Oktober um 18 Uhr,
wieder in der
Deutschen
Kirche.
Dieses Konzert wird die
A–Prüfung der Cellistin Pieta
Mattila — an diesem Abend
spielt sie Werke von Johann
Sebastian Bach, Antonio Maria Bononcini und Leonardo
Leo.
Im Ensemble wird sie von
Anthony Marini und Anna
Rainio (Violine), Anna Pulakka (Violoncello), Mikko
Ikäheimo (Laute), und
Laura Vihreäpuu (Cembalo
und Orgel) begleitet.
Das Konzert dauert
eine knappe Stunde.
Der Eintritt ist frei.
Herzlich willkommen!
Saalfeld und Jena
— Chorreise nach Thüringen
Agora–Benefizkonzert 2016:
‚Home is where the heart is‘
Vom 20.–24. Oktober 2016 fährt der
Deutsch–Finnische Chor nach Thüringen. Das wird eine schöne Reise, auch
dadurch, da sich dort die Wurzeln von
einigen Sängern befinden.
In der Saalfelder Johanniskirche, wo
wir am 22. Oktober ein Konzert geben,
hat Wolf Gehring, der Stimmführer unserer Bassreihe schon als Kind bei den
Thueringer Sängerknaben mitgesungen.
So wird diese Reise einige von uns
zurück in die Jugendjahre bringen, und
die Anderen zu interessanten Kulturstätten im grünen Herzen Deutschlands.
Mit dem Titel „Ich sitze, Quell, an
deinem Rand, die Wolken seh ich
ziehn“ wird der Deutsch–Finnische
Chor finnische Musik und Landschaft
vorstellen. Auf dem Programm stehen
Lieder von Jean Sibelius, Armas Maasalo. Leevi Madetoja, Juhani Komulainen
und Matti Hyökki. Natürlich sind auch
deutsche Komponisten vertreten wie Johannes Brahms, der Thüringer Matthias
Bretschneider und auch der tschechische Komponist Anton Dvorak.
Unser erstes Konzert werden wir am
21. Oktober in der Peterskirche Jena–
Altstadt Lobeda gegeben. Diese Kirche
wurde ursprünglich schon um das Jahr
1000 gebaut, jedoch im sächsischen
Bruderkrieg 1450 zerstört. Der Wiederaufbau wurde erst um 1550 beendet.
Im Jahre 1750 wurden noch Doppelemporen und eine Orgelempore in
die Kirche eingebaut.
Das zweite Konzert findet am 22.
Oktober in der Saalfelder Johanniskirche statt. Diese Kirche, eine der
grössten spätgotischen Hallenkirchen
Thüringens wurde in den Jahren
1380–1514 erbaut — sie steht auf
einem Hügel über der Saale in der
Altstadt. Der Saalfelder Marktplatz ist
in unmittelbarer Nähe.
Am Sonntag wird der DFC–Chor im
Gottesdienst wieder in der Johanniskirche singen. Zeit wird es sicherlich
auch geben, die historische Altstadt
und die Umgebung von Saalfeld zu
besuchen und zu bewundern. Die
Stadt Saalfeld liegt im Saaletal und es
sind nur wenige Kilometer um in das
nahe Thüringer Schiefergebirge und
den Thüringer Wald zu gelangen.
Wir freuen uns sehr auf diese Reise
und werden Euch nach Rückkehr davon berichten!
Am Freitag, dem 14. Oktober um
18 Uhr laden wir herzlich ein in die
Deutsche Kirche zu einem Benefizkonzert zugunsten Musikern unter den
Flüchtlingen und Asylsuchenden hier
in Finnland.
Musiker aus Deutschland, Großbritannien, Schweden, Griechenland, Türkei,
Russland, China, die jetzt in Finnland
leben, unterstützen das Projekt und
spielen Musik aus ihrer Heimat; dann
hören wir Musik aus dem mittleren
Osten, gespielt von der Flüchtlingsmusikgruppe Baghdad Band.
Dies wird eine spannende Begegnung verschiedenster Kulturen und
sicherlich sehr bewegend!
Nach dem Konzert gibt es im Gemeindesaal einen Empfang für das Publikum und die Musiker mit der Möglichkeit zu Begegnung und Austausch.
Das Konzert und der anschließende
Empfang werden von Luovuudentori
Agora ry organisiert, die mit allen
Geldspenden aus dieser Veranstaltung
Musikinstrumente für Musiker, die auf
der Flucht ihre Instrumente zurücklassen mussten, anschaffen wird. Viele
von ihnen spielen schon jetzt in Bands
und musizieren bei Veranstaltungen
wie dem Middle East Music Festival in
Helsinki, FACES in Fiskars, im Loviisa
Peace Forum und im Babel Klubi, sowie auch in Kindergärten und Schulen.
Es ist für sie ein Stück Heimat, das sie
leben und uns zeigen können, und es
ist ihre Friedensbotschaft an uns.
Aber es fehlen ihnen Instrumente,
elektrische und akustische Gitarren,
Schlagzeug, Violine, Oud, Tasteninstrumente… und hier können wir mit
Geldspenden helfen.
Sie können auch ein Instrument, das
ungenutzt zu Hause schlummert, spenden. Dann nehmen Sie bitte telefonisch Kontakt mit Linda Tyrol–Jämsen
auf, Telefon 040–5192 522. Sie kennt
den Instrumentenbedarf und findet
einen neuen begeisterten Nutzer.
Wir danken auch der Deutschen
Gemeinde für ihre Unterstützung.
Herzliche Einladung zu einem
vielfältigen Ohrenschmaus, der Eintritt
zum Konzert ist frei, das Programm
kostet 10/5 Euro — den Spenden sind
keine Grenzen gesetzt.
Agnes Goerke, Mitglied von Luovuudentori Agora
Wolf–D. Gehring aus Malmi.
13
Deutsch–Evangelisch im Oktober 2016
LITURGIE
Das A–Z der Liturgie:
O wie ‚Opfer‘
Szene 1: Ein Bauer geht mit einem
Korb zum Tempel. Die ersten Früchte seines Feldes hat er liebevoll im
Korb arrangiert. Dankbar bringt er
am Altar seine Gaben dar und spricht
dabei Worte eines alten Bekenntnisses: „Mein Vater war ein heimatloser
Aramäer, nahe daran zu verhungern.
Als Sklave musste er dienen in Ägypten
und sein Los war schwer. Aber Gott
hat uns aus Ägypten herausgeführt
hier in dieses Land, in dem Milch und
Honig fließen. So bringe ich die ersten
Früchte meines Feldes und danke dem
Herrn, unserem Gott.“ Und dann feiert
dieser Bauer ein fröhliches Erntedankfest – mit seiner Familie, mit den im
Tempel beschäftigen Leviten und mit
den Fremden, die in seinem Land eine
Zuflucht suchen wie er sie hier einige
Jahrzehnte zuvor gefunden hat (vgl. 5.
Buch Mose, Kapitel 26).
Szene 2: Ein alter Mann geht mit
einem Korb auf einen Berg. Holz für
ein Brandopfer und ein Messer trägt er
darin. An seiner Seite geht ein halbwüchsiger Knabe. Der wundert sich
darüber, dass sein Vater mit ihm zum
Opferplatz geht und kein Opfertier mit
sich führt. Dass er selbst zum Opfer
bestimmt ist, wird ihm erst bewusst,
als sein Vater ihn auf den Altar bindet.
Der Mann, Abraham, meint es seinem
Gott schuldig zu sein, dass er seinen
einzigen Sohn opfert, den Sohn, an
dem seine ganze Zukunft hängt. Und
es bedarf des Eingreifens eines Engels,
um ihn in letzter Minute von diesem
grausigen Opfer abzuhalten. (vgl. 1.
Buch Mose, Kapitel 22).
Zwei Szenen, in denen das Alte
Testament Menschen schildert,
die ein Opfer vollziehen.
Voll ansteckender Festfreude
die erste — abstoßend und
furchtbar die zweite Szene.
Eine unglaubliche Spannung
zwischen beiden Szenen und in
dieser Spannbreite wird sichtbar,
wie unterschiedlich das ist, was
Menschen unter einem Opfer
verstehen.
Warum opfern Menschen? Kurz gesagt:
Opfer sind eine Weise, wie Menschen
ihr Verhältnis zu Gott und zu ihrer
Mitwelt ausbalancieren. Zum einen
antworten sie auf das Gute, das ihnen
von Gott widerfährt. Zum anderen
bringen sie einen Ausgleich, wo sie
durch Schuld oder Ungehorsam die
fragile Balance gegenüber Gott und
ihren Mitmenschen gestört haben.
Und gerade dieses zweite, der Versuch einen Ausgleich für Schuld oder
eine Demonstration unbedingten
Gehorsams zu leisten, kann durchaus
extreme Formen annehmen. Formen
auch, die nicht mehr im Willen Gottes
begründet sein können.
Und so durchzieht die Bibel bis in
das Neue Testament hinein eine Linie,
die diese Formen des Opferns einzudämmen versucht. Die Geschichte
von der glücklicherweise verhinderten
Opferung Isaaks lesen Forscher und
Forscherinnen als eine Geschichte der
Ablösung des Menschenopfers durch
ein Tieropfer. Das ist der Anfang eines
Fadens, der sich bis in das Neue Testament hineinzieht, das alle Sühn– und
Schuldopfer für abgelöst ansieht durch
das eine große Selbstopfer, das Jesus
Christus am Kreuz vollbracht hat.
Was für die Bibel vom ersten bis zum
letzten Buch aber nie in Frage steht,
ist der Sinn des Lob– und Dankopfers.
In den Spuren des Bauern, der mit
seinem Korb voller Feldfrüchte zum
Tempel zieht, feiern wir bis heute
unser Erntedankfest. In jedem Gottesdienst halten wir uns bewusst, wie
barmherzig Gott an uns handelt und
singen ihm mit dem Gloria in excelsis
deo („Allein Gott in der Höh sei Ehr
und Dank für seine Gnade…“) unser
Lob. Mindestens ein Lied im Gottesdienst — das Dankopferlied nach den
Abkündigungen — thematisiert unseren Dank für die Lebensmöglichkeiten,
die Gott uns schenkt.
Das ist eine Tradition, die wir
unbedingt pflegen sollten. Uns geht
Wesentliches in unserem Glauben
verloren, wenn wir das Lob– und das
Dankopfer verlernen. Dieses Vergessen
und Verlernen wirkt auf uns zurück: es
beschädigt unsere Fähigkeit, Dankbarkeit zu empfinden und zu artikulieren
und es lässt uns als Besitz empfinden
was doch Gabe und Geschenk ist. Mahatma Gandhi hat diesen Zusammenhang im Blick, wenn er als eine der
sieben sozialen Sünden der modernen
Menschheit beschreibt: ‚Religion ohne
Opfer‘ — Religion wechselt dann in
den Selbstvergewisserungsmodus und
verliert ihre sozial gestaltende Kraft.
In unseren Gottesdiensten die Tradition des Lob– und Dankopfers zu
pflegen, stärkt dagegen unsere Fähigkeit Dankbarkeit zu empfinden und
verändert unser Verhältnis zu unseren
Lebensgrundlagen, die wir dann weniger als Besitzverhältnis sondern mehr
als uns erwiesene Gastfreundschaft
Gottes in dieser Welt begreifen.
Pastor Hans–Christian Beutel
NACHGESCHAUT
Mahatma Gandhi
Mahatma Gandhi, ursprünglich Mohandas Karamchand Gandhi, geboren
am 2. Oktober 1869, in Porbandar
(Gujarat), Indien; gestorben am 30.
Januar 1948 in Neu Delhi (ermordet),
war Pazifist, Menschenrechtler und
politischer sowie geistiger Führer
der indischen Unabhängigkeitsbewegung, die 1947 mit dem von ihm
entwickelten Konzept des gewaltfreien Widerstandes das Ende der britischen Kolonialherrschaft über Indien
herbeiführte.
Sein Konzept »Satyagraha« (Festhalten an der Wahrheit) beinhaltete
neben Ahimsa, der Gewaltfreiheit,
noch weitere ethische Forderungen
wie etwa Bedürfnislosigkeit. Er definierte auch »Wahrheit ist Gott« und
»Gott ist Wahrheit«, um Atheisten zu
entwaffnen.
Der sanskritische Ehrenname
Mahátma (»Große Seele«) stammt
von dem indischen Philosophen
und Literaturnobelpreisträger Rabindranath Tagore, der Gandhi bei
seiner Ankunft in Bombay am 9.
Januar 1915 so begrüßte. Gandhi tat
sich aber schwer mit diesem Beinamen. In seiner Autobiografie »Mein
Leben« bezeichnet er sich dessen für
unwürdig. Gandhis Autobiografie
Die Geschichte meiner Experimente
mit der Wahrheit (1927–1929) ist
ein wichtiges Werk der gujaratischen
Literatur.
Mahatma Gandhi schenkte seinem
Enkel Mohandas, als dieser ihn 1947
besuchte, eine Liste mit den ‚sieben
groben Fehlern, die die menschliche
Gesellschaft begeht und die sämtliche
Gewalt verursachen‘. Der Enkel reiste
ab und sah seinen Großvater nie
wieder — Gandhi wurde drei Monate
später ermordet.
Auf der Liste der sieben sozialen
Sünden der modernen Gesellschaft
stehen:
• Reichtum ohne Arbeit.
• Genuss ohne Gewissen.
• Wissen ohne Charakter.
• Geschäft ohne Moral.
• Wissenschaft ohne
Menschlichkeit.
• Religion ohne Opfer.
• Politik ohne Prinzipien.
Ein herzlicher Dank und
Bitte von Sophia Mwakajonga
aus Tansania…
3. August, 2016
Ich, Sophia Mwakajonga, möchte der
Deutschen Gemeinde für die grossartige Unterstützung während meiner
bisherigen Studien danken.
In den Jahren 2010–2013 absolvierte
ich die Mittelschule (O–level studies,
Form 1 – Form 4). Danach wurde
ich für die Studien an der Oberstufe
(A–level) in den Jahren 2014–2016
ausgewählt.
In diesem Jahr 2016 machte ich das
Abitur und erhielt folgende Noten:
Wirtschaftsgeschichte E, Geografie D,
Economics E… diese Noten erlauben
es mir nicht, meine Studien direkt an
der Universität fortzusetzen.
Stattdessen wurde ich zum Studium
am Institute of Financial Management
(IFM) für die Jahre 2016–2018 ausgewählt — und ich kann dort im Jahre
2018 das Diploma–Examen absolvieren.
So wende ich mich jetzt an sie, liebe
Deutsche Gemeinde, und bitte sie, als
meine Helfer mir beizustehen, damit
ich diese zweijährige Berufsausbildung
am Institute of Financial Management
erhalten kann.
So werde mein Traum wahr.
Der Herr segne Sie bei
all Ihrem Tun.
Ihre Sophia Mwakajonga.
Sophia gehört zur Gruppe der
Dar es Salaam Girls, die von der
Deutschen Gemeinde unterstützt
werden. Die Gemeinde hörte ihre
Bitten und unterstützt sie weiter, sodass sie eine Berufsausbildung am
angesehenen Institute of Financial
Management (IFM) erhält. Sophias
Studium beginnt im Oktober.
Unsere Stipendiatinnen Judithi
und Irene absolvierten 2016 ihr
Studium am IFM. Judithi war besonders erfolgreich: Sie macht
an der Universität weiter — Juhithi
hat ein Darlehen vom Staat.
Traute Stude, Telefon +358 50 3017166,
E–Mail [email protected]
14
Deutsch–Evangelisch im Oktober 2016
15
Reformationsjubiläum
2017 — was feiern wir
da eigentlich?
Nächstes Jahr kommt die Zeit, auf die
in den Evangelischen Kirchen weltweit
viele Menschen seit langem hingearbeitet haben: Wir feiern das 500jährige
Jubiläum der Reformation.
Was alles in unserer Gemeinde
geschieht in diesem Jahr, könnt ihr
auf Seite 3 lesen. Aber was feiern wir
da eigentlich, wenn wir Reformation
feiern? Nun, geht man raus auf die
Straßen, erhält man wohl eine Vielzahl
von Antworten, die alle ihre Wahrheit
haben:
„Wir feiern, dass Martin Luther
seine 95 Thesen an die Tür der
Schlosskirche zu Wittenberg
geschlagen hat!“
Ja, so erzählt es eine der vielen Legenden, die sich um das Leben von
Martin Luther drehen: Am Abend des
31. Oktober 1517 soll er voller Zorn
einen Zettel mit 95 Thesen gegen den
Ablasshandel der römischen Kirche
an die Tür der großen Kirche mitten in
Wittenberg genagelt haben. Er konnte
es nicht mehr ertragen, dass die Kirche
den Menschen Geld aus der Tasche
zog und ihnen weismachen wollte,
dass Gott ihnen und ihren Angehörigen gegen diese Bezahlung die Sünden
erlassen wird. Ein wichtiger Text, den
Luther da geschrieben hat. Voller Kraft
und theologischer Tiefe. Nachweislich
schickte er seine Thesen in den Tagen
um den 31. Oktober 1517 herum an
den Erzbischof von Mainz, um auf
die unerträgliche Lage seiner Kirche
hinzuweisen. Ob er den Zettel dann
wirklich an die Kirchentür gehämmert
hat, wird man nicht mehr ermitteln
können. Das Bild von ihm wird auf
jeden Fall immer bleiben.
16
ANZEIGEN
„Wir feiern, dass die
Reformation uns die Freiheit des
Glaubens gebracht hat.“
Inhalt der 95 Thesen im Einzelnen:
Ja, das war vielleicht die größte Entdeckung vor 500 Jahren. Im Studium
der Bibel haben Martin Luther und
die anderen Reformatoren entdeckt,
dass Gott uns zum Glauben und damit
zum Leben befreit hat. Ihnen wurde
klar: Jeder Mensch kann mithilfe der
Bibel seinen eigenen Zugang zu Gott,
zur Quelle seines Lebens finden. Gott
kommt nicht erst in unser Leben, wenn
wir uns ein Bein für ihn ausreißen.
Sondern er ist immer schon da, von
Beginn an in Jesus Christus. In der
damaligen Zeit, die geprägt war von
Bildern des strafenden, zornigen Gottes, war das eine enorme Befreiung.
Und wenn wir heute an dieses Ereignis
erinnern, dann in der Überzeugung,
dass diese Befreiung auch heute gilt.
In einer Zeit, die durch vielfältige
Sorgen um die Welt und das eigene
Glück geprägt ist, kann Gott zu einem
Leben befreien, das sich voller Kraft
und Zuversicht den Sorgen der Welt
zuwendet.
„Feiern wir nicht eigentlich,
dass die Evangelische Kirche
500 Jahre alt wird?“
Nein, das nicht. Vielleicht ist dies das
tiefste Missverständnis, das über dem
Jubiläum des nächsten Jahres liegt:
Dass Martin Luther damals, vor 500
Jahren die evangelische Kirche gegründet hat. Aber er wollte keine neue
Kirche gründen. Ganz im Gegenteil:
Martin Luther und die Menschen, die
sich mit ihm auf den Weg gemacht
haben, wollten zurück zur wahren Kirche. Sie sahen in der römischen Kirche
viele Verfehlungen und Abweichungen
von dem, was Jesus eigentlich einmal gewollt hat. Sie wollten die eine
Kirche zurückholen an diesen Anfang
und so neu beginnen.
Diese Idee steckt in dem Begriff
Reformation. Dass es dann zur Kirchenspaltung kam, hat seine Ursache
auch in den politischen Zuständen
der damaligen Zeit. Für uns aber
bleibt wichtig: Unsere Geschichte als
Evangelische Kirche fängt nicht erst
mit Martin Luthers Thesenanschlag an,
sondern damit, dass sich die frühen
Christen in ihren Häusern im Glauben
an den auferstandenen Jesus Christus
versammelten. Und seitdem gibt es
ungezählte Menschen über alle Generationen hinweg, die sich vom Evangelium anstiften ließen zu einem Leben
in reformatorischer Freiheit.
In den nächsten Ausgaben des Gemeindebriefes wollen wir von einigen dieser Menschen erzählen. Von
Reformatoren der ersten Jahre, aber
auch von Frauen und Männern, die
bis heute im Geist des Evangeliums ihr
Leben leben.
Deutsch–Evangelisch im Oktober 2016
1: Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht „Tut Buße“ u.s.w. (Matth. 4,17),
hat er gewollt, daß das ganze Leben der
Gläubigen Buße sein soll. 2: Dieses Wort
kann nicht von der Buße als Sakrament –
d. h. von der Beichte und Genugtuung –,
die durch das priesterliche Amt verwaltet
wird, verstanden werden. 3: Es bezieht
sich nicht nur auf eine innere Buße, ja
eine solche wäre gar keine, wenn sie
nicht nach außen mancherlei Werke zur
Abtötung des Fleisches bewirkte. 4: Daher
bleibt die Strafe, solange der Haß gegen
sich selbst - das ist die wahre Herzensbuße - bestehen bleibt, also bis zum Eingang
ins Himmelreich. 5–6: Der Papst kann nur
Strafen erlassen, die er selbst auferlegt hat.
7: Gott erlässt Strafen nur denjenigen, die
sich dem Papst (Gottes Stellvertreter auf
der Erde) unterwerfen. 8–9: Die kirchlichen Bestimmungen über die Buße und
das Erlassen von Strafen gelten nur für die
Lebenden, nicht für Verstorbene. 10–13:
Eine Strafe darf nicht für die Zeit nach dem
Tod ausgesprochen werden. 14: Je geringer
der Glaube an Gott ist, umso größer ist
die Angst vor dem Tod. 15–16: Diese
Angst alleine kennzeichnet das Fegefeuer
als Reinigungsort vor Himmel und Hölle.
17–19: Es ist gesichert, dass Verstorbene
im Fegefeuer ihr Verhältnis zu Gott nicht
mehr ändern können. 20–24: Die Ablassprediger irren, wenn sie sagen: „Jede Strafe wird erlassen.“ 25: Die gleiche Macht,
die der Papst bezüglich des Fegefeuers im
Allgemeinen hat, besitzt jeder Bischof und
jeder Seelsorger in seinem Arbeitsbereich.
26–29: Der Papst erreicht die Vergebung
im Fegefeuer durch Fürbitte, aber die
Ablassprediger irren, wenn sie Vergebung
gegen Geld versprechen. So steigen die
Einnahmen der Kirche, aber die Fürbitte ist
allein von Gottes Willen abhängig. 30–32:
Niemand kann durch den Ablass Vergebung mit Sicherheit erreichen. 33–34: Der
Ablass des Papstes ist keine Gabe Gottes, bei der Menschen mit Gott versöhnt
werden, sondern nur eine Vergebung der
von der Kirche auferlegten Strafen. 35–40:
Niemand kann Vergebung ohne Reue
erhalten; aber wer wirklich bereut, hat Anspruch auf völlige Vergebung – auch ohne
bezahlten Ablassbrief. 41–44: Das Kaufen
der Ablassbriefe hat nichts mit Nächstenliebe zu tun, auch befreit es nur teilweise
von der Strafe. Wichtiger sind gute Werke
der Nächstenliebe wie Unterstützung für
Arme oder Hilfsbedürftige. 45–49: Wer
einem Bedürftigen nicht hilft, aber stattdessen Ablass kauft, handelt sich den Zorn
Gottes ein. 50–51: Wenn der Papst die
Erpressungsmethoden der Ablassprediger
kennen würde, würde er davon nicht den
Petersdom in Rom bauen lassen. 52–55:
Aufgrund eines Ablassbriefes ist kein Heil
zu erwarten. Es ist falsch, wenn in einer
Predigt länger über Ablass gesprochen
wird als über Gottes Wort. 56–62: Der
Schatz der Kirche, aus dem der Papst den
Ablass austeilt, besteht nicht aus weltlichen Gütern, sondern aufgrund des Evangeliums. Aber die Vergebung der Sünden
durch Jesus Christus ist der wahre Schatz
der Kirche. 63–68: Der Ablass ist das Netz,
mit dem man jetzt den Reichtum von Besitzenden fängt. 69–74: Die Bischöfe und
Pfarrer sollen die Ablassprediger beobachten, damit sie nicht ihre eigene Meinung
anstelle der päpstlichen predigen. 71–74:
Wer gegen die Wahrheit des apostolischen Ablasses spricht, sei verworfen und
verflucht. Der Papst will vielmehr den
Bannstrahl gegen diejenigen schleudern,
die unter dem Vorwand des Ablasses auf
Betrug hinsichtlich der heiligen Liebe und
Wahrheit sinnen. 75–76: Der Ablass kann
keine schwerwiegenden und auch keine
geringfügigen Sünden vergeben. 77–78:
Der Papst kann genau wie der Apostel Simon Petrus Fähigkeiten von Gott erhalten,
wie es in 1 Kor 12,1-11 EU geschrieben
steht. 79–81: Es ist eine Gotteslästerung,
das Ablasskreuz mit dem Wappen des
Papstes in den Kirchen mit dem Kreuz Jesu
Christi gleichzusetzen. Wer solche freche
Predigt hält, kann das Ansehen des Papstes
gefährden, etwa durch spitzfindige Fragen
der Laien: 82: Warum räumt der Papst
nicht das Fegefeuer für alle aus? 83: Warum bleiben Totenmessen für Verstorbene
bestehen, wenn es nicht erlaubt ist, für die
Losgekauften zu beten? 84: Warum kann
ein gottloser Mensch gegen Geld Sünden
vergeben? 85: Warum werden die praktisch abgeschafften Bußsatzungen immer
noch mit Geld abgelöst? 86: Warum baut
der reiche Papst nicht wenigstens den Petersdom von seinem Geld? 87: Was erlässt
der Papst demjenigen, der durch vollkommene Reue ein Anrecht auf völligen Erlass
der Sünden hat? 88: Warum schenkt er nur
einmal am Tag allen Gläubigen Vergebung
und nicht hundertmal täglich? 89: Warum
hebt der Papst frühere Ablassbriefe wieder
auf? 90–93: Wenn der Ablass gemäß der
Auffassung des Papstes gepredigt würde,
lösten sich diese Einwände auf. Darum
weg mit diesen falschen Ablasspredigern.
94–95: Man soll die Christen ermutigen,
Jesus Christus nachzufolgen, und sie
nicht durch Ablassbriefe falsche geistliche
Sicherheit erkaufen lassen.
Schenken
Sie viel Freude
zu Weihnachten
Weihnachten in Finnland.
Danach sehnt man sich
besonders, wenn man
fern der Heimat ist. Durch
die Seemannskirche sind
schon seit 141 Jahren
Weihnachtsgeschenke an
die »unbekannten Seefah­
rer/–innen« weitergeleitet worden.
Sowohl die Seemannskirchen in den
finnischen Küstenstädten als auch in
Holland, Belgien, Großbritannien, Grie­
chenland und Deutschland vermitteln
dadurch ein wenig heimatliche Weih­
nachtsstimmung Seeleuten, die ihre
Weihnachten auf der See verbringen.
Die finnische Seemannskirche bietet
auch dieses Jahr die Möglichkeit,
Weihnachtspakete den Seeleuten zu
schenken. Sie sollten die Geschenke
bis spätestens 30. Oktober 2016 an die
folgende Adresse schicken: Vuosaa­
ren merimieskirkko, Provianttikatu 4,
00980 Helsinki bzw. an eine nächstlie­
gende Seemannskirche.
Geeignet für ein traditionelles Weih­
nachtspaket sind zum Beispiel Wollso­
cken, Süßigkeiten (keine Schokolade),
ein Buch oder eine Musikaufnahme.
Die eigene Auswahl der Seemanns­
kirche bietet auch viele nette Ge­
schenkideen. Information finden Sie
auf der lnternetseite der finnischen
Seemannskirche www.merimieskirkko.
fi/nettipuoti
Anstelle eines Pakets können Sie auch
Geld spenden. Mit den erhaltenen
Mitteln verschafft die Finnische See­
mannskirche den Seeleuten Weih­
nachtspakete. Der Wert eines Pakets
beträgt 15 Euro. Die Geldspende
können Sie auf das Konto Suomen Me­
rimieskirkko ry Nordea Fl91 1745 3000
0222 79 NDEAFIHH überweisen. Als
Bezugsnummer verwenden Sie bitte
3052 bzw. als Mitteilung schreiben Sie
‚Joululahja merenkulkijalle‘ (‚Weih­
nachtsgeschenk an einen Seefahrer /
eine Seefahrerin‘).
Allen geliebten Seemannsfreunden
herzlichen Dank im voraus!
Heidy Egger, Bürosekretärin
Finnische Seemannsmission
Finlands Sjomanskyrka rf
The Finnish Seamen‘s Mission
Albertinkatu 2, Fl–00I50 Helsinki,
Telefon +358 50 322 29I5,
E–Mail [email protected],
www.merimieskirkko.fi
Kleine und große
Anzeigen gesucht
Wer Interesse hat,
eine Anzeige
im Gemeindebrief ‚Deutsch–
Evangelisch in Finnland‘
zu platzieren, kann sich
an Anne Breiling wenden,
Telefon (09) 6869 8513 oder
E–Mail [email protected]
Die Kosten für eine Anzeige
sind abhängig von Inhalt und
Form der Anzeige.
Mit Erfolg angezeigte private
Wohnungs–, Praktikums–
und Arbeitsgesuche können
durch eine angemessene
Spende an die Gemeinde
erwidert werden
(IBAN: FI 9120 0138 055
8883 / BIC: NDEAFIHH).
Redaktionsschluss ist
in der Regel in der Mitte
eines jeden Monats.
Das Redaktionsteam wünscht
Euch Allen eine sonnigen und
erfrischenden Herbst!
Der Skat–Club in
der Deutschen Bibliothek
sucht freudige Mitspieler
und Mitspielerinnen
zur Verjüngung und Verstärkung.
Gespielt wird an einem jeden
ersten Dienstag im Monat.
Spielort ist die Deutsche Bibliothek, Pohjoinen Makasiinikatu 7,
00130 Helsinki. Die Spielabende
beginnen jeweils um 19 Uhr
und enden gegen 22 Uhr.
Der Spielbeitrag beträgt 10 Euro
pro Teilnahme.
Weitere Informationen geben
Thomas Lindner, Telefon 044–
5001 502) und Peter Vollner,
Telefon 040–8219 893.
Herzlich willkommen.
Kurzes Praktikum
und dabei Finnisch–Lernen
Hei, mein Name ist Beke
Seefried und ich bin 22 Jahre alt.
In Bremen studiere ich Mathematik
und Sprachwissenschaften im Bachelor. Weil ich während des Masters gerne ein Semester in Finnland
studieren möchte, lerne ich bereits
seit einem Jahr Finnisch.
Mich selbst würde ich als ruhig,
zurückhaltend und vielseitig interessiert beschreiben. Meine Hobbys
sind Inliner laufen, Tanzen, Kochen,
Handarbeiten und Lesen.
Im Februar und März 2017 möchte
ich gerne ein etwa vierwöchiges
Praktikum in Finnland machen. Ich
würde mich freuen, durch dieses
Praktikum meine Sprachkenntnisse
verbessern zu können.
Grundsätzlich bin ich offen für alle
Arbeitsbereiche, Erfahrungen habe
ich aber im Umgang mit Schülern
(als Nachhilfelehrerin) und im Bio–
Gemüseanbau. Ich wäre dankbar,
wenn das Praktikum auch eine
Unterkunft beinhaltet.
Rückmeldungen unter der
E–Mail–Adresse [email protected]
würden mich sehr freuen.
Spielefreunde
mit Spaß an
Gesellschaftsspielen
… treffen sich beim Spieleabend
für Erwachsene. Der nächste Termin
ist Donnerstag, der 6.10.2016, ab
18:30 Uhr im Restaurant Zinnkeller,
Meritullinkatu 25 in Helsinki.
Herzlich willkommen!
Weitere Informationen:
Steffis Telefon 044–0822 174.
Freundliche und gemütliche
2–Zimmer Wohnung
ruhige Lage, voll möbliert,
zu vermieten
Zwei Zimmer, Küche, Bad,
49 m2, Gartenanteil, Parkplatz —
die Wohnung liegt in 01280 Vantaa,
Rajakyläntie 26, Stadtteil
Vantaa–Rajakylä.
Sehr gute Verkehrsanbindung,
zur Metro (hiesige U–Bahn) 850 m,
20 Minuten bis Helsinki–Zentrum,
Bushaltestelle 50 Meter entfernt,
15 Autominuten bis zum Flughafen,
Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe.
Küche inklusive Spülmaschine,
Herd, Kühl–/Gefrierschank und
Mikrowelle; Bad/WC
inklusive Dusche und
Waschmaschine; Schlafzimmer
mit begehbarem Wandschrank.
Anfragen und Besichtigung:
Eeva Puschmann,
Telefon +358 50 5454 258,
E–Mail [email protected]
Lammfleisch
vom Suomenlammas
Aus extensiver
Kleinhaltung vom
Tuusulanjärvi (Tusby träsk)
ab Ende Oktober
zum Verkauf:
Schlachtkiste
zwischen 12–19 kg,
14 Euro/kg,
enthält je 2 Keulen– und
Schulterstücke, Koteletts,
Suppenfleisch (nicht ausgelöst /
eingeschweißt verpackt).
Halbe Schlachtkisten möglich.
Bei Bedarf gegen Unkostenpreis:
Andere Zerlegung durch den
Schlachtbetrieb, zum Beispiel
Grillpaket, sowie Wurst und
Innereien; Vakuumverpackung;
Räuchern der Keulen– und
Schulterstücke möglich.
Lars Kühne, Järvenpää
Telefon 040–5651829
E–Mail [email protected]
Kalender im Oktober 2016
HELSINKI (HELSINGFORS)
Sa 1.10. 11 Uhr Beginn des Konfirmandenwochenendes
So 2.10. 11 Uhr Gottesdienst zum Erntedank
(Matti Fischer), mit dem Kindergarten;
anschließend Kirchkaffee mit Suppe
und Honigverkauf im Gemeindesaal
Mo 3.10. 10 Uhr Krabbelgruppe;
18 Uhr Spielgruppe;
18 Uhr Frauentreff
Di 4.10. 11 Uhr Bastelkreis;
18 Uhr Posaunenchor
Mi 5.10. 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor;
Do 6.10. 16 Uhr Kinderchor;
19 Uhr Konzert: FiBO, siehe Seite 12
Sa 8.10. 11.30 Uhr Gottesdienst im Senioren
wohnheim (Hans–Christian Beutel)
So 9.10. 11 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl zum 20. Sonntag nach
Trinitatis (Hans–Christian Beutel)
Mo 10.10.10 Uhr Krabbelgruppe;
18 Uhr Spielgruppe;
18 Uhr Bibelkreis im Senioren
wohnheim, Munkkiniemi (Munksnäs)
Di 11.10.11 Uhr Bastelkreis;
18 Uhr Posaunenchor
Mi 12.10.14.30 Uhr Nachmittagskonzert, S. 13;
18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor;
18 Uhr Konzert: Pieta Mattila,
Barockcello, siehe Seite 13
Do 13.10.16 Uhr Kinderchor;
18 Uhr Taizé–Andacht;
18 Uhr Ökumenekreis im Senioren
wohnheim, Munkkiniemi (Munksnäs);
19 Uhr Filmabend, siehe Seite 5
Fr 14.10.18 Uhr Agora–Benefizkonzert, S. 13
So 16.10. 11 Uhr Gottesdienst zum 21.
Sonntag nach Trinitatis (Matti
Fischer), Kinderkirche;
anschließend Kirchenkaffee
Mo 17.10.10 Uhr Krabbelgruppe;
18 Uhr Spielgruppe
Di 18.10.11 Uhr Bastelkreis;
18 Uhr Posaunenchor;
18.30 Uhr Netzwerkkunde, Seite 4
Mi 19.10.14 Uhr Seniorentreff im Senioren
wohnheim: ‚Schöner Nachmittag
mit Musik und Fragen‘ (Timo Sentzke)
So 23.10. 11 Uhr Gottesdienst (Matti Fischer)
Mo 24.10.10 Uhr Krabbelgruppe;
18 Uhr Spielgruppe
Di 25.10.11 Uhr Bastelkreis;
18 Uhr Posaunenchor
Mi 26.10.16 Uhr Yoga im Gemeindesaal;
18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor;
19 Uhr Männerkreis
Do 27.10.16 Uhr Kinderchor
So 30.10.11 Uhr Gottesdienst mit Amtsein
führung von Matti Fischer durch
Bischof Björn Vikström und OKR
Christoph Ernst, Deutsch–Finnischer
Chor; anschließend Empfang im
Gemeindesaal
Mo 31.10. 10 Uhr Krabbelgruppe;
18 Uhr Spielgruppe
Di 1.11. 11 Uhr Bastelkreis;
18 Uhr Posaunenchor
Mi 2.11. 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal;
18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor
Do 3.11.16 Uhr Kinderchor
Fr 4.11. 17.15 Uhr Laternenfest, Seite 11
So 6.11. 11 Uhr Gottesdienst zum Dritt
letzten Sonntag im Kirchenjahr
(Hans–Christian Beutel)
WEITERE TREFFPUNKTE
JOENSUU
Mi 5.10. 17:30 Uhr Gottesdienst zum Ernte
dankfest, Pielisensuu–Kirche;
19 Uhr Stammtisch des Deutsch–
Finnischen Vereins, Surakan baari
KUHMO
Di 4.10. 18 Uhr Bibelstudium im Restaurant
‚Eskobar‘, Kainuntie 84 — ‚Das
Gleichnis vom verlorenen Sohn
und seine Ausdeutung in Gemälden
von Rembrandt‘; anschließend
Deutschtreff
LAPPEENRANTA (VILLMANSTRAND)
Mo 3.10. 18 Uhr Gottesdienst zum Tag der
Deutschen Einheit, Seurakuntatalo,
Koulukatu 10; anschl. Kirchenkaffee
SAVONLINNA (NYSLOTT)
Do 6.10.18 Uhr Gottesdienst im Kappeli
kahvio, Kirkkokatu 17;
anschließend Kirchenkaffee
TAMPERE (TAMMERFORS)
So 9.10. 15 Uhr Gottesdienst, Domkrypta;
anschließend Kirchenkaffee
Mi 26.10. 15 Uhr Gemeindenachmittag,
Hervannan kirkko, Lindforsinkatu 7,
kulmahuone
TURKU (ÅBO)
Di 18.10. 19 Uhr Gemeindeabend,
Kaskenkatu 1
Do 20.10.19 Uhr Turkuer Liedertafel‘,
Kaskenkatu 1
So 23.10. 14:30 Uhr Gottesdienst in der
Scharfschützenkapelle; anschließend
Kirchenkaffee, Kaskenkatu 1
KINDERKIRCHE
Kindergottesdienst am Sonntag,
dem 16. Oktober um 11 Uhr.
Deutsche Evangelisch–Lutherische
Gemeinde in Finnland / DELGiF
www.deutschegemeinde.fi
facebook.com/deutschegemeindeinfinnland
Hauptpastor Matti Fischer,
täglich außer freitags,
Telefon: +358 9 6869 8511 und +358 50 5942 485,
E–Mail: [email protected]
Kanzlei und Gemeindesekretariat:
Merja Viiri und Anne Breiling,
montags bis freitags 10–13 Uhr,
Telefon: +358 9 6869 8510 und +358 9 6869 8513,
Fax: +358 9 6869 8555,
E–Mail: [email protected] und [email protected]
Reisepastor Hans–Christian Beutel,
täglich außer montags,
Telefon: +358 40 540 8504,
E–Mail: [email protected]
Küster Tobias Petruzelka,
dienstags bis freitags 11–13 Uhr,
Telefon: +358 50 3239 598,
E–Mail: [email protected]
Diakonie: Timo Sentzke,
Telefon: +358 50 5942 498,
E–Mail: [email protected]
Kindergarten und Vorschule: Stefanie Voß,
montags bis freitags 8–8.30 Uhr,
Telefon: +358 9 6869 8517,
E–Mail: [email protected]
Seniorenwohnheim (DSWH): Eila Javanainen,
Telefon: +358 9 481 124 und +358 44 2199 586,
Nuottapolku (Notstigen) 2,
00330 Helsinki (Helsingfors),
E–Mail: [email protected]
Kantorin Riitta Laine,
täglich außer montags und dienstags,
Telefon: +358 50 3306 495,
E–Mail: [email protected]
Kapellengemeinde Turku (Åbo),
Telefon: +358 50 4076 512,
Kaskenkatu (Kaskisgatan) 1, 20700 Turku (Åbo),
E–Mail: [email protected]
Deutsch–Evangelisch in Finnland (DEiF),
E–Mail: [email protected]
IMPRESSUM
DEUTSCH–EVANGELISCH in Finnland
Gemeindebrief der Deutschen Gemeinde in Finnland
Verantwortlich: Matti Fischer
Gestaltung: Michael Diedrichs
Der Jahrgang kostet 24 Euro.
Gemeindekonten Nordea BIC/SWIFT NDEAFIHH:
Amtsscheine: IBAN FI55 1572 3000 3220 16
Deutsch–Evangelisch: IBAN FI33 1572 3000 3220 24
Kindergarten: IBAN FI11 1572 3000 3220 32
Anderes: IBAN FI91 2001 3800 5588 83
Druckerei: Bulbus Oy, Helsinki
Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde,
Bernhardinkatu (Bernhardsgatan) 4,
PL 153 PB, 00131 Helsinki (Helsingfors)
BH2 1
ISSN 1456–1042