Hartmut Rosa
http://www.suhrkamp.de/buecher/resonanz-hartmut_rosa_58626.html
https://www.adz-netzwerk.de/docs/hartmut-rosa-Bregenz.pptx
https://andreastapken.com/tag/resonanz/
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ln&dig=2014/01/11/a003
6
http://www.ndr.de/kultur/buch/Hartmut-Rosa-Resonanz,resonanz106.html
http://www.deutschlandradiokultur.de/soziologe-rosa-ueber-sein-buchresonanz-entschleunigung-ist.1008.de.html?dram:article_id=347513
http://www.stern.de/panorama/wissen/mensch/hartmut-rosa--resonanz--wie-das-leben-gelingt-6778280.html
Martin Schleske
http://www.schleske.de/
http://www.zeit.de/2009/52/N-Geigenbau/komplettansicht
http://chrismon.evangelisch.de/artikel/2011/singen-muessen-die-saitenund-im-kern-solls-knirschen-7465
https://www.youtube.com/watch?v=yczApHajldE
https://www.youtube.com/watch?v=QEmaK3uDo5k
Auch die aktuelle Soziologie hat die Beziehungsdidaktik neu entdeckt und kommt zu erstaunlichen Befunden.
Hartmut Rosa ist Professor für Theoretische Soziologie
an der Universität in Jena, wohnend und zu Hause im
badischen Grafenhausen bei Höchenschwand im
Schwarzwald. Dort übt und spielt er auch manchmal in
der Kirche auf der Orgel.
Seit März dieses Jahres liegt sein mehr als 800 Seiten
starkes Buch vor: Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung.
Rosa greift hier seine früheren Studien zur Beschleunigung auf. Moderne Gesellschaften sieht er dadurch gekennzeichnet, dass sie fortwährend auf Wachstum, Beschleunigung und Innovationsverdichtung angewiesen
sind, um ihre Struktur bzw. ihren Status Quo zu erhalten. Die beständige Beschleunigung, das immer Mehr in
immer kürzeren Zeiteinheiten, bewirkt ein Lebensgefühl
der Entfremdung.
Dies belastet unsere Beziehungen zu uns selbst, zur
Welt, zu unseren Mitmenschen, ja zu höheren Mächten
und führt letztlich in den kollektives Burn-out.
Wir verlieren die Kontakte zur Welt, zu uns selbst, zu
einem Glauben in dieser Welt, werden gleichgültig. Es klingt einfach immer weniger in uns. Wir
werden gleichgültig, verlieren die Kontakte.
„Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz vielleicht die Lösung.“ Man hätte
vielmehr erwartet, dass jetzt die Rede von Entschleunigung und Achtsamkeit erfolgt. Neun –
Rosa setzt qualitativ an:
Er sagt: Im Leben kommt es auf die Qualität der Beziehungen an, auf die Art und Weise, in der
wir als Subjekte in der Welt stehen, Beziehungen gestalten, Kontakte knüpfen, unsere Gegenüber
fühlen, sehen, aufmerksam Signale aufnehmen, wieder etwas spüren, wenn Dinge wieder in uns
Klingen.
Resonanz ist auch kein emotionaler Zustand, sondern ein Beziehungsmodus. Dieser ist gegenüber dem emotionalen Zustand neutral.
Und ein weiteres: Das spannende an Resonanz ist eigentlich seine Unverfügbarkeit. Man kann es
nicht garantiert herstellen. Gerade dann, wenn wir uns vornehmen, heute will ich unbedingt in
diesem Modus sein, dann misslingt es uns häufig. Weihnachtsabende sind dafür ein klassisches
Beispiel.
Wie kann die Welt nun wieder zum Klingen kommen? Rosa nennt hier drei Resonanzsphären
und Resonanzachsen:
- die Beziehungen zu Familie und zu Freunden (horizontale Resonanzachsen),
- den Umgang mit den Dingen und die Arbeit (diagonale Resonanzachsen)
- den Bereich der Religion, Natur und Kultur (vertikale Resonanzachsen).
Ja. Es geht darum, von einer Sache oder einer Person bewegt oder berührt zu sein, von ihr angesprochen zu werden. Rosa: „Ich nenne das eine Resonanzbeziehung - ganz wie in der Musik:
Etwas schwingt und bringt dadurch etwas Anderes zum Schwingen. Wir brauchen nicht einzelne
resonante Oasen, sondern einen resonanten Alltag.“
Und weiter: „Eine bessere Welt ist möglich, und sie lässt sich daran erkennen, dass ihr zentraler
Maßstab nicht mehr das Beherrschen und Verfügen ist, sondern das Hören und das Antworten.“
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Kalmbach 2016