BerlinBulletin

16/2016 | 23. September 2016
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Aktuelles aus Regierung und Parlament
Übersicht
• Bundestag verabschiedet Gesetze zur steuerlichen
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Förderung von Elektromobilität im Straßenverkehr
BMI: Neues Sicherheitspaket im November
Finanzausschuss: Expertenlob für steuerliche Forschungsförderung
Forschungsausschuss: Forschungshaushalt legt kräftig zu
Staatssekretär Dr. Sontowski stellt "Aktionsprogramm Digitalisierung" vor
Maritimer Koordinator eröffnet NMMTGeschäftsstelle
Zypries eröffnet Start-up Night - digitale Energiewelt
Luft- und Raumfahrtkoordinatorin Zypries: "DeutschFranzösische Klimasatelliten-Mission MERLIN leistet
wichtigen Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels"
Transatlantischer Energiewendedialog - Staatssekretär Rainer Baake reist in die USA
Weichen stellen für die Energiewende: BMWi startet
Diskussionsprozess "Strom 2030"
Bundesregierung legt „Aktionsplan Nanotechnologie
2020“ vor
PStS Beckmeyer betonte hohe Erwartungen an das
DLR bei Parlamentarischem Abend zu 40 Jahre Energieforschung
Industriespiegel
Weltspiegel
Telegramm
Vorschau auf die nächste Sitzungswoche
Bundestag verabschiedet Gesetze
zur steuerlichen Förderung von
Elektromobilität im Straßenverkehr
Zur Förderung der Elektromobilität werden die
Käufer von E-Autos weitere Steuererleichterungen erhalten. Das hat der Bundestag am
Donnerstag, 22. September beschlossen. So
soll die seit dem 1. Januar 2016 geltende fünfjährige Steuerbefreiung bei erstmaliger Zulassung solcher Fahrzeuge auf zehn Jahre verlängert werden. Die Steuerbefreiung soll rückwirkend zum 1. Januar 2016 gelten. Der Finanzausschuss stimmte am Mittwoch mit den
Stimmen der Koalitionsfraktionen CDU/CSU
und SPD dem von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf eines Gesetzes zur steuerlichen
Förderung von Elektromobilität im Straßenverkehr (18/8828) zu.
(Quelle: Pixabay)
Außerdem regelt der Gesetzentwurf eine
Steuerbefreiung für vom Arbeitgeber gewährte Vorteile für das Aufladen eines privaten
Elektrofahrzeugs oder Hybridfahrzeugs im Betrieb des Arbeitgebers. Damit sollen Arbeitgeber stärker am Ausbau der Ladeinfrastruktur
beteiligt werden. Durch den Änderungsantrag
der Koalition werden jetzt auch Arbeitnehmer
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in die Steuerbefreiung einbezogen, die den
geldwerten Vorteil für die private Nutzung des
betrieblichen Kraftfahrzeugs nach der sogenannten Fahrtenbuchmethode ermitteln. Außerdem wurde der Begriff "Betrieb des Arbeitgeber" präzisiert, und es wurden Leiharbeitnehmer im Betrieb des Entleihers einbezogen.
Auf Nachfragen der Oppositionsfraktionen
erklärte der Vertreter der Bundesregierung,
dass sogenannte E-Bikes (bis 25 km/h schnell)
nicht in die Steuerbefreiung einbezogen seien.
Ein Förderbedarf sei hier nicht erkennbar.
Plenarprotokoll
Weitere
Informationen:
18/190, der 190. Sitzung des Deutschen Bundestages am Donnerstag, dem 23. September
2016.
BMI: Neues Sicherheitspaket
im November
Bundesinnenminister Lothar de Maizière (CDU)
will ein neues Sicherheitspaket vorlegen. Dies
erklärte er am Donnerstag, 22.09.2016, bei
den Beratungen des Regierungsentwurfs zum
Haushalt 2017 des Bundesministeriums des
Inneren (18/9200, Einzelplan 06) im Innenausschuss. Die notwendige personelle und materielle Ausstattung des Pakets soll in der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses am
10. November beschlossen werden. Dazu wer-
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den die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und
SPD entsprechende Änderungsanträge zum
Bundeshaushalt 2017 vorlegen.
Im Übrigen blieb der Entwurf des Innenetats
bisher ohne Änderungen. Erfolglos blieb bei
der Beratung die Fraktion Die Linke mit insgesamt 14 Änderungsanträgen. Die Abgeordneten wollten damit unter anderem die Ausgabe
für die Durchführung von Integrationskursen
um 282 Millionen Euro auf 892 Millionen Euro
erhöhen. Außerdem sollte das Bundesamt für
Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe 20
Millionen Euro mehr für den Erwerb von Fahrzeugen erhalten. Für die Arbeit der Behindertensportverbände wollte die Fraktion eine Million Euro mehr bereitstellen.
Ebenso erfolglos waren die elf Änderungsanträge der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, mit
denen unter anderem ein Programm zur Prävention gegen rechte Gewalt im Sport mit einem Ansatz von fünf Millionen Euro gefordert
wurde. Außerdem sollte eine unabhängige
Beschwerdestelle für das Bundeskriminalamt
und die Bundespolizei in Höhe von 1,85 Millionen Euro eingerichtet werden und 500.000
Euro sollten für die Erstellung eines Konzeptes
für den Neustart bei den Nachrichtendiensten
ausgegeben werden.
Finanzausschuss: Expertenlob für
steuerliche Forschungsförderung
Die Einführung einer steuerlichen Förderung
von Forschungsaktivitäten von kleinen und
mittleren Unternehmen (KMU) ist von den
meisten Experten grundsätzlich begrüßt worden. In einer öffentlichen Anhörung des Fi-
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nanzausschusses am Montag zu einem von der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eingebrachten
Gesetzentwurf (18/7872) erklärte etwa der
Verband der chemischen Industrie, in der Europäischen Union hätten alle Länder bis auf
Estland und Deutschland eine steuerliche Forschungsförderung. Die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung sei "unerlässlich".
(Quelle: Pixabay)
Nach Vorstellungen der Fraktion Bündnis
90/Die Grünen sollen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) für ihre Forschungsausgaben einen "Forschungsbonus" in Höhe von 15
Prozent ihrer Aufwendungen für Forschung
und Entwicklung erhalten. Dieser Forschungsbonus solle in Form einer Steuerermäßigung
gewährt werden, schreibt die Fraktion. Der
Forschungsbonus soll allen Unternehmen bis
249 Mitarbeitern gewährt werden können und
zusätzlich zu bestehenden Projektförderungen
eingeführt werden. Die Steuermindereinnahmen durch den neuen Bonus werden von der
Fraktion mit 770 Millionen Euro angegeben.
Nach Ansicht der Fraktion erreicht die bisherige Innovationsförderung die Mehrheit der
kleinen und mittleren Unternehmen nicht.
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Der Bundesverband der deutschen Industrie
(BDI) schloss sich dieser Argumentation an: "In
Deutschland sieht das Steuerrecht keine systematische Förderung von Forschung und
Entwicklung vor. Vielmehr beinhaltet es eine
Reihe von Regelungen, welche die Forschungsund Entwicklungsaktivitäten der Unternehmen
be- oder gar verhindern." Im Steuerrecht liege
jedoch ein Hebel, um im globalen Innovationswettbewerb weitere Fortschritte zu erzielen.
Der BDI riet jedoch davon ab, die steuerliche
Förderung von Forschung und Entwicklung auf
kleine und mittlere Unternehmen zu beschränken. In der Regelung würden zudem "praktische Abgrenzungs- und Missbrauchsfragen
offenbar". Ähnlich argumentierte die chemische Industrie: "Damit eine steuerliche Forschungsförderung ihr volles Potenzial zur Stärkung der deutschen Volkswirtschaft entfalten
kann, ist es allerdings nötig, dass Unternehmen aller Größenklassen in den Genuss einer
steuerlichen Forschungsförderung kommen."
Denn gerade große Unternehmen würden erheblich zur Innovationskraft unseres Landes
beitragen. Diese Auffassung vertrat auch der
Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Die Förderung solle unabhängig
von der Steuerprogression und auch im Verlustfall gewährt werden.
Joachim Bühler vom Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue
Medien (Bitkom) verwies auf eine stagnierende
Intensität bei den Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Zwar sei Deutschland im Bereich der direkten Förderung gut
aufgestellt, es sei jedoch im gegenwärtigen
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Umfeld notwendig, zusätzliche Innovationsund Wachstumseffekte zu generieren. Vor
allem für kleine Unternehmen und Start-ups
sei eine Steuergutschrift mit Auszahlung im
Verlustfall besonders geeignet.
Die bestehende Projektförderung sei zielgenau, erreiche aber nicht so viele Firmen, erklärte Professorin Monika Schnitzler (LudwigMaximilians Universität München). Sie verwies
auf die Erfahrungen anderer Länder, die mit
steuerlicher Förderung wesentlich mehr Unternehmen erreichen würden. Georg Licht vom
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung
sprach sich für Maßnahmen zugunsten von
kleinen und mittleren Unternehmen aus. Während die Großunternehmen ihre Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in den
vergangenen 20 Jahren stark erhöht hätten,
sei der Anteil bei den KMU rückläufig. Bei Einführung einer Steuerförderung könne die Zahl
der forschenden KMU erhöht werden.
Dagegen erwartet Heike Belitz (Deutsches
Institut für Wirtschaftsforschung) "größere
Mitnahmeeffekte" von einer steuerlichen Förderung. Es würden erhebliche Zweifel bestehen, dass die kleinen und mittleren Unternehmen durch Einführung der Steuerförderung
zur Teilnahme an Forschung und Entwicklung
motiviert werden könnten. "Alternativ sollte
die Ausweitung der Projektförderung, vor allem des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) des Bundes in Betracht gezogen
werden, um kleine und mittlere Unternehmen
zu mehr Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten anzuregen", empfahl Belitz.
Bas Strathof (CPB Nederlands Bureau for Economic Policy Analysis) zeigte Defizite in der
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Risikokapitalfinanzierung für Deutschland auf.
Andere Länder wie die Niederlande oder
Großbritannien seien in der Risikokapitalfinanzierung erheblich besser aufgestellt. Er empfahl, die Förderung stärker auf junge Unternehmen und nicht allein auf kleine und mittlere Unternehmen zu konzentrieren. Junge Unternehmen hätten das Potenzial zu schnellem
Wachstum, während kleine und mittlere Unternehmen auch feststecken könnten.
Forschungsausschuss: Forschungshaushalt legt kräftig zu
"Wir haben mit Wachstumsraten von über
26,8 Prozent in dieser Legislaturperiode nicht
nur eine Kontinuität bei den Wachstumsraten
hergestellt, sondern vor allem Richtungsentscheidungen getroffen." Das sagte Johanna
Wanka (CDU), Bundesministerin für Bildung
und Forschung, am Mittwochvormittag vor
dem Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung in Berlin. Allein in
dem Haushaltsentwurf 2017 betrage der Zuwachs sieben Prozent und belaufe sich auf
rund 17,6 Milliarden Euro. Es sei gelungen,
beispielsweise die Exzellenzstrategie unbefristet in den Haushalt einzubringen, so dass die
Spitzenforschung in Deutschland gesichert sei.
Zudem sei es mit der Änderung des Grundgesetzartikels 91b gelungen, die Hochschulen
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institutionell zu fördern. Zudem lobte sie die
BAföG-Novelle und die Gesetzesbegründung,
dass die Länder frei werdende Mittel nicht nur
für Hochschulen, sondern auch für Schulen
ausgeben dürften. "Der Bund will nicht in die
Kulturhoheit der Ländern eingreifen, aber er
will das Bildungssystem unterstützen", hob
Wanka hervor.
Wenn man mit dem Blick von außen auf
Deutschland schaue, stimme es nachdenklich,
dass Länder wie die USA viel mehr Geld für die
Forschung ausgeben würden. Aber dennoch
sei die Wertschätzung Deutschlands im internationalen Wissenschaftssystem hoch, macht
der Vertreter der CDU/CSU-Fraktion deutlich.
Es gebe immer mehr Wissenschaftler, die das
deutsche Wissenschaftssystem mittlerweile so
attraktiv fänden, dass sie auch wieder nach
Deutschland zurückkehren würden. Der
CDU/CSU-Bundestagabgeordnete lobt zudem
den Zuwachs des Haushaltes für Bildung und
Forschung und sagte, dass seine Fraktion
kaum Änderungsbedarf am Haushalt habe.
Einzig das Thema Krankenhauskeime könnte
eine größere Beachtung finden. Grundsätzlich
solle man sich zudem über die Struktur des
Haushaltes Gedanken machen und sich fragen, ob es richtig sei, dass der Zuwachs im
Bildungsbereich viel höher sei als der im Forschungsbereich. Immer stärker übernehme der
Bund Aufgaben, die eigentlich Ländersache
seien.
Die Vertreterin der Linken machte größeren
Änderungsbedarf beim Haushalt deutlich. Der
Aufwuchs im Haushalt sei nicht ausreichend
und hinzu käme, dass die Effekte höchst unbefriedigend seien. Das würden auch alle OECD-
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Studien bestätigen. Gerade in der beruflichen
Bildung und beim dazugehörigen "Instrumentenkasten" müsste noch einiges verbessert
werden. Sie forderte unter anderem, mehr
Geld in die Armutsbekämpfung und die Kinderbetreuung zu stecken.
Der Vertreter der SPD lobt die "Gesamtarchitektur" des Haushaltes. Er forderte, genauso
wie bereits in der Integrations- und Migrationsforschung geschehen, mehr Geld in die
Digitalisierung zu stecken. Zudem solle stäker
darauf geachtet werden, Mitteleinstellungen
im Haushalt ohne konkrete Zweckbindung
nicht nur in Wissenschaft und Forschung sondern auch im Bildungsbereich zu vermeiden.
Anspielend auf die Bemerkungen des
CDU/CSU-Abgeordneten, machte der Vertreter
von Bündnis 90/Die Grünen darauf aufmerksam, dass es sehr wohl Länder gebe, die
Deutschland mit ihrem Wissenschaftsstandort
zu überholen drohten und nannte als Beispiele
Südkorea, Schweden und Israel. Zudem machten sich Wissenschaftler im Ausland Sorgen,
dass eine "rechtspopulistische Partei" in
Deutschland zweistellige Ergebnisse erreiche.
Das sei auch eine Gefahr für die Attraktivität
des Wissenschaftsstandortes Deutschland. Zudem forderte er, mehr für die Bildungsgerechtigkeit in Deutschland zu tun. Ferner trat er
dafür ein, mehr Profilbildung im Haushalt zu
wagen und machte sich für Programme stark,
die die Integration durch Bildung fördern.
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Staatssekretär Dr. Sontowski stellt
"Aktionsprogramm Digitalisierung"
vor
Der Staatssekretär im Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie, Dr. Rainer Sontowski,
diskutiert am 22. September mit Spitzenvertretern aus Wirtschaft und Start-up Szene bei der
High-Level Konferenz "Digitaler Wandel" wie
sich die deutsche Wirtschaft bei der Digitalisierung besser branchenübergreifend vernetzen
kann. Die vom Bundeswirtschaftsministerium
ausgerichtete Konferenz findet bereits zum
zweiten Mal statt und beschäftigt sich in diesem Jahr mit Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten in Finanzbranche, Gesundheitswesen und Contentwirtschaft. 300 Spitzenvertreter der deutschen Wirtschaft und der Start-up
Szene werden im Axica-Konferenzzentrum in
Berlin teilnehmen, u.a. Andreas von Bechtolsheim, einer der frühen Investoren bei Google
und Gründer der Firma Sun Microsystems
(Programmiersprache Java).
(Quelle: Pixabay)
Das Programm umfasst u.a. Maßnahmen und
Vorschläge für mehr Wagniskapital, stärkere
Anreize bei der Digitalisierung des Mittelstands
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und zu einer Reform des Personenbeförderungsrechts. Zudem startet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit einem
eigenen Hub-Konzept eine Initiative zur Vernetzung großer digitaler Hubs in Deutschland
und will diese mit der GTAI schlagkräftig im
Ausland bewerben.
Maritimer Koordinator eröffnet
NMMT-Geschäftsstelle
Die Geschäftsstelle zur Weiterentwicklung des
Nationalen Masterplans Maritime Technologien (NMMT) hat ihre Arbeit aufgenommen.
Der Maritime Koordinator der Bundesregierung, Uwe Beckmeyer, gab am Dienstag, 20.9.
in Berlin den symbolischen Startschuss.
Die NMMT-Geschäftsstelle soll das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bei der
Fortschreibung und Umsetzung des Masterplans für die maritimen Technologien unterstützen. Als sog. Schlüsseltechnologien im
Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung sind sie wichtige Treiber von Innovationen: Sie ermöglichen vielfältige Anwendungen in verschiedenen Branchen und befördern
die Entwicklung neuer, marktfähiger Produkte.
Staatssekretär Beckmeyer: "Wir müssen die
Potenziale der maritimen Technologien nutzen, um neue Zukunftsmärkte für unsere Wirtschaft zu erschließen. Deshalb werden wir
künftig auch den Schiffbau und die Zulieferindustrie als wichtige Säulen der maritimen Industrie in den NMMT einbeziehen und uns auf
zentrale Aktionsfelder konzentrieren: Green
shipping, Industrie 4.0, Offshore Öl & Gas,
Windenergie auf See, Tiefseebergbau, Unter-
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wasser- und maritime Sicherheitstechnologien."
Zu den Aufgaben der NMMT-Geschäftsstelle
gehören unter anderem die Analyse von
Marktpotenzialen, die Netzwerkbildung sowie
Messebeteiligungen, Tagungen und die Veröffentlichung von Publikationen. Ziel ist es,
durch eine engere Kooperation und Vernetzung die internationale Wettbewerbsfähigkeit
der maritimen Branche weiter zu stärken.
Zypries eröffnet Start-up Night digitale Energiewelt
Die Start-up Botschafterin und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für
Wirtschaft und Energie, Brigitte Zypries, eröffnet am 21. September die "Start-up Night digitale Energiewelt" im Bundeswirtschaftsministerium.
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Energienutzung. Präsentieren werden sich hier
u. a. die Start-ups Electrochaea, Caterva,
Adaptive Balancing Power, Dezera, OEEX, ICE
Gateway, NOVUM engineerING, Logarithmo,
PHYSEC und ÜberEnergy. Aber auch etablierte
Unternehmen präsentieren ihre Projekte zur
Zusammenarbeit mit Start-ups, z. B. RWE Innovation Hub, Statkraft Ventures, Siemens,
EnBW Energie Baden-Württemberg, Linde und
MVV Energie.
Das "Matching", also die Vernetzung etablierter Unternehmen aus Industrie und Energiewirtschaft mit innovativen Start-ups aus dem
Bereich der digitalen Energiewelt steht im Fokus der Start-up Night. Sie ist Teil einer Veranstaltungsreihe des BMWi im Rahmen der Initiative "Neue_Gründerzeit" zur Förderung von
Start-ups. Die nächste Start-up Night des
BMWi findet am 27. September 2016 zum
Thema "Social Entrepreneurship" statt.
Luft- und Raumfahrtkoordinatorin
Zypries: "Deutsch-Französische Klimasatelliten-Mission MERLIN leistet
wichtigen Beitrag zur Bewältigung
des Klimawandels"
(Quelle: Pixabay)
Junge innovative Unternehmen präsentieren
bei der Start-up Night in Pitches und im Rahmen einer Networking- und Poster-Session ihre
Geschäftsmodelle rund um die digitale Energiewelt - von Energieerzeugung und verteilung, bis hin zu Vertrieb, Messung und
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Französische Raumfahrtagentur CNES haben am 14.09.2016 ein Kooperationsabkommen über die Konstruktions-,
Bau- und Betriebsphase des deutschfranzösischen Klimasatelliten MERLIN geschlossen. Die Kleinsatellitenmission MERLIN (Methane Remote Sensing LIDAR Mission) soll ab
2021 die Methankonzentration in der Erdatmosphäre mit einer bislang unerreichten Ge-
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nauigkeit messen. Die Missionsdauer umfasst
drei Jahre. Die Unterzeichnung fand im Beisein
von Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft
und Energie und zugleich Koordinatorin der
Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt,
sowie Thierry Mandon, Staatssekretär im französischen Ministerium für Bildung und Forschung, statt.
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zise Messungen der Methankonzentration auf
allen Breitengraden durchzuführen.
Methan ist ein besonders starkes Treibhausgas.
Die Klimawirkung von Methan ist 25 Mal stärker als die von CO2. Und obwohl die Konzentration von Methan deutlich kleiner ist als die
von CO2, ist Methan schon heute für etwa 20
Prozent der Klimaerwärmung verantwortlich.
Gebaut werden soll das LIDAR von einem Konsortium aus Firmen und Forschungsinstituten
aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden unter der Leitung der Airbus Defence
and Space GmbH in Ottobrunn.
Transatlantischer Energiewendedialog - Staatssekretär Rainer Baake
reist in die USA
Der deutsch-französische Klimasatellit MERLIN soll während
seiner dreijährigen Mission das Treibhausgas Methan in der
Atmosphäre
aufspüren
und
überwachen.
(Quelle:
CNES/Illustration D. Ducros).
MERLIN baut auf dem neuen Satellitenbus
"Myriade Evolutions" auf, der von CNES zusammen mit der französischen Raumfahrtindustrie entwickelt wurde. Die Nutzlast des Satelliten - ein aktives LIDAR (LIght Detection
And Ranging)-Instrument, das auch bei Nacht
und durch dünne Wolken hindurch messen
kann - wird im Auftrag des DLR Raumfahrtmanagements mit Mitteln des BMWi in
Deutschland entwickelt und gebaut. Zum Methan-LIDAR gehört ein Laser, der in der Lage
ist, unabhängig vom Sonnenlicht äußerst prä-
Der Staatssekretär beim Bundesminister für
Wirtschaft und Energie, Rainer Baake, bricht
am Sonntag zu einer Reise in die Vereinigten
Staaten von Amerika auf, welche ihn neben
Kalifornien nach Washington DC und New
York City führen wird. Ziel der Reise ist der
bilaterale Austausch zur Energiewende
Deutschlands und den USA. Bei Treffen mit
dem kalifornischen Gouverneur, Jerry Brown,
und dem Chairman for Energy des Staates
New York, Richard Kauffman, soll eine vertiefte Kooperation im Energie- und Klimabereich
vereinbart werden.
Weitere Höhepunkte der Reise sind der Besuch
der VERGE 16-Konferenz in Santa Clara, Kalifornien, die Besichtigung innovativer EnergieStart-ups im Silicon Valley sowie Treffen mit
hochrangigen Vertretern des Außen- und
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Energieministeriums der USA in Washington,
DC. Fest eingeplant ist auch der Austausch mit
Entscheidungsträgern der Wirtschaft, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft, beispielsweise
bei einer Diskussionsveranstaltung im Center
for Strategic and International Studies in
Washington DC und bei einem Treffen mit
Bankenvertretern
in
New
York
City.
Weichen stellen für die Energiewende: BMWi startet Diskussionsprozess "Strom 2030"
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Energieträger werden und die Stromversorgung dabei sicher und kostengünstig bleibt.
Aus diesen Trends leiten sich energiepolitische
Aufgaben für die kommenden Jahre ab.
Den Weg vom Strommarkt 2.0 zum Energiemarkt 2.0 will das BMWi gemeinsam mit den
Akteuren und der Öffentlichkeit gestalten. Die
Veröffentlichung des Impulspapiers ist der
Start einer breiten Diskussion, welche das
BMWi unter anderem in den EnergiewendePlattformen Strommarkt und Energienetze ab
September 2016 führt. Auch in anderen betroffenen Foren des BMWi wird das Impulspapier diskutiert.
Weitere Informationen: Stellungnahmen zum
Impulspapier können bis zum 31.10.2016 per
E-Mail an [email protected] geschickt werden; ergänzendes Papier mit einem
Kurzüberblick
(Quelle: Pixabay)
Welche Weichen müssen wir in den kommenden Jahren stellen, um die Energiewende im
Strombereich kostengünstig zu gestalten? Was
sind die Voraussetzungen für einen klimaverträglichen Einsatz von Strom für Wärme, Verkehr und in der Industrie? Das sind die Ausgangsfragen des Impulspapiers "Strom 2030",
mit dem das Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie am 16. Septermber einen Diskussionsprozess über die energiepolitischen Aufgaben der nächsten Jahre eröffnet hat. Das
Impulspapier skizziert auf der Grundlage aktueller Studien zwölf langfristige Trends für den
Stromsektor. Die Trends beschreiben, wie
Wind- und Solarstrom zunehmend das Energiesystem prägen, sukzessive zum wichtigsten
Bundesregierung legt
„Aktionsplan Nanotechnologie
2020“ vor
Nanotechnologie ist eine der Zukunftstechnologien, die in den letzten Jahren wirtschaftlich
an Bedeutung gewonnen haben und Einzug in
den Alltag halten. Dabei geht es um Gesundheit und Ernährung, Arbeit, Wohnen, Mobilität
und Energieerzeugung. Die Bundesregierung
will die Chancen und Potenziale der Nanotechnologie nutzen, ohne dabei mögliche Risiken für Mensch und Umwelt außer Acht zu
lassen. "Eine verantwortungsvolle Innovationspolitik adressiert sowohl Chancenwahrung
als auch Risikoforschung", schreibt die Bundesregierung in ihrem Bericht (18/9670) mit
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dem sie den "Aktionsplan Nanotechnologie
2020" vorlegt und ihre ressortübergreifende
Strategie zur Förderung der Nanotechnologie
für den Zeitraum 2016- 2020 vorstellt.
Globale Herausforderungen wie der Klimawandel, die demografische Entwicklung, die
Bekämpfung von Volkskrankheiten, die Sicherstellung der Welternährung und die Endlichkeit der fossilen Rohstoff- und Energiequellen
würden zukunftsfähige Lösungen erfordern,
die mit Hilfe von Forschung, neuen Technologien und der Verbreitung von Innovationen
befördert werden können. Ein wichtiger Bereich sei zudem die Anwendung von Nanotechnologien in der Medizin (Nanomedizin).
Diese eröffne innovative Möglichkeiten,
Krankheiten auf molekularer Ebene zu begegnen, und erschließe neue Ansätze in der Diagnostik, Therapie und im Monitoring.
(Quelle: Pixabay)
Aus diesem Grund richte die Bundesregierung
ihre Innovationspolitik im Rahmen ihrer neuen
HightechStrategie (HTS), die zu einer umfassenden ressortübergreifenden Innovationsstrategie weiterentwickelt worden ist, konsequent
an zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen aus, heißt es in der Unterrichtung. Der
Nanotechnologie werde in diesem Zusammenhang großes Potenzial zur Lösung von Problemen in ausgewiesenen Zukunftsfeldern zugeschrieben. Eine koordinierte Innovationspolitik
diene der nachhaltigen Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.
Da aufgrund der Fülle unterschiedlicher Materialeigenschaften und Verfahren, eine eindeutige Definition von Nanotechnologie schwierig
ist, hat sich die Bundesregierung darauf festgelegt, Nanotechnologie als eine Technologie
zu definieren, die sich mit der kontrollierten
Herstellung und Nutzung von Materialien und
Komponenten mit funktionsrelevanten Strukturgrößen unterhalb von 100 Nanometern in
mindestens einer Richtungsdimension befasst.
Dabei resultieren aus der Nanoskaligkeit neue
Funktionalitäten und Eigenschaften, die zur
Verbesserung bestehender oder zur Entwicklung neuer Produkte und Anwendungen beitragen können. So werden unter anderem
durch enorm große Oberflächen in der Nanotechnologie - bezogen auf das Volumen - neue
Materialentwicklungen möglich. Es geht dabei
beispielsweise um partikelgrößenabhängige
Farbänderungen, eine extreme Zunahme der
Wärme- und Stromleitfähigkeit oder eine Steigerung der Reaktivität von Partikeloberflächen.
Neben der Nutzung der Chancen nanotechnologischer Entwicklungen bestimmen die anwendungssichere und umweltverträgliche Gestaltung dieser Technologie das politische
Handeln, schreibt die Bundesregierung. Unter
Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sind auch das
Bundesministerium für Arbeit und Soziales
(BMAS), das Bundesministerium für Ernährung
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und Landwirtschaft (BMEL), das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und
Reaktorsicherheit (BMUB), das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
(BMWi) am Aktionsplan Nanotechnologie
2020 beteiligt. Neben der international gut
positionierten Nanotechnologie-Forschung sei
es zudem gelungen, die Vernetzung der Nanotechnologieakteure voranzutreiben und die
wirtschaftliche Anwendung dieser Schlüsseltechnologie in vielen Branchen zu stärken. Diese Entwicklung soll weiter unterstützt werden.
PStS Beckmeyer betonte hohe Erwartungen an das DLR bei Parlamentarischem Abend zu 40 Jahre
Energieforschung
Vor gut 40 Jahren – ausgelöst durch den Ölpreisschock Anfang der 1970er Jahre – begannen sich Politik und Wirtschaft Gedanken
über eine Energieversorgung jenseits des Öls,
der Kohle und des Urans zu machen. Der Begriff "erneuerbare Energien" war noch gänzlich unbekannt, stattdessen sprach man von
"nicht fossilen und nicht nuklearen Energien".
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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR, damals noch DFVLR) begann bereits 1969 seine Kompetenzen auch für die
Energieforschung einzusetzen und ging schon
damals gezielt eine gesellschaftliche Herausforderung an. Erst 1976 wurde die Energieforschung als fester und dauerhafter Forschungsbereich im DLR eingerichtet. Seitdem arbeiten
die Forscherinnen und Forscher unter anderem
an Solarkraftwerken, Brennstoffzellen, umweltfreundlichen Gasturbinen, Energiespeichern und Windenergieanlagen. Vor allem die
systemanalytischen Studien liefern zentrale
Beiträge für eine zukunftsweisende Energiepolitik in Deutschland und geben international
wichtige Denkanstöße. Um dieses Jubliläum
gebührend zu begehen, hat das DLR am
Dienstag, 20.09., zu einem Parlamentarischen
Abend in die Akademie der Künste eingeladen.
PStS Beckmeyer betonte die hohen Erwartungen an die DLREnergieforschung in seinem Grußwort (Quelle: DLR (CC-BY
3.0)).
Den Abend eröffnete der Parlamentarische
Staatssekretär Uwe Beckmeyer MdB. Darin
gratulierte er dem DLR für 40 Jahre Energieforschung. Er betonte die Themen „Energie sparen“ und „Energieeffizienz“. Das DLR bearbeite in seiner Energieforschung fundamental
wichtige Themen und profitiere von Synergien
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aus den anderen Forschungsbereichen. Die
Energieforschung des DLR habe auch über die
Grenzen der Bundesrepublik hinaus gezeigt
was Deutschland leisten kann. Für den Erfolg
ausschlaggebend seien vier Erfolgsfaktoren:
die Mitarbeiter des DLR, die große Forschungsinfrastruktur, die Attraktivität des DLR für die
Forschung mit Partnern und die Nutzung von
Synergien. „Wir werden noch viel investieren
müssen um den eingeschlagenen Weg konsequent weiterführen zu können.“, so PStS
Beckmeyer. „Innovative Lösungen benötigen
weiter Spitzenleistungen in der Energieforschung. Das BMWi ist hochgradig interessiert
daran, mit dem DLR weiter daran zu arbeiten.“, so Beckmeyer weiter. „Die Erwartungen
an das DLR sind hoch.“
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1992 mit einer ersten umfangreichen Potenzialanalyse für solarthermische Kraftwerke im
Mittelmeerraum, später 1999 in der DLRStudie: „Klimaschutz durch die Nutzung Erneuerbarer Energien“ und seit 2004 mit den
„Leitstudien“ zur Energieversorgung Deutschlands für das Bundesumweltministerium. Das
DLR stelle sich den gesellschaftlichen Herausforderungen, wie eine umweltgerechte, bezahlbare und sichere Energieversorgung zu
garantieren, als zentrale Aufgabe. „Wir leisten
wesentliche und zum Teil einzigartige technologische Beiträge zur Weiterentwicklung des
Energiesystems, national und international,
und wollen diesen Bereich weiter stärken. Wir
unterstützen damit die Bundesregierung bei
der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen, z.B.
bei COP21. Beim Klimawandel ist der Energiesektor sicher Emissionsquelle Nummer Eins,
allerdings sind natürlich auch der Verkehr und
die Industrie einzubeziehen. Mit Kompetenzen
aus allen DLR-Forschungsschwerpunkten bearbeitet das DLR diesen Themenbereich.“, so
Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund.
Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR,
im Gespräch mit Prof. Dr. Heinz Riesenhuber MdB, Bundesforschungsminister a.D. (Quelle: DLR (CC-BY 3.0)).
Es folgte ein Grußwort der Vorstandsvorsitzenden des DLR Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund,
in dem sie insbesondere auf die Politikberatung des DLR hinwies. Technische und gesellschaftliche Zusammenhänge sachlich zu beschreiben und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, sei eine wichtige Aufgabe unabhängiger Forschung, betonte sie. Durch das DLR
wurden in einem frühen Stadium Wege aufgezeigt, erneuerbare Energien einzuführen: So
In zwei Panelrunden diskutierten Experten die Energieforschung von heute und morgen (Quelle: DLR (CC-BY 3.0)).
Moderiert von Ulrich Bobinger, folgte eine Paneldiskussion zwischen Dr. Joachim Pfeiffer,
MdB, wirtschaftspolitischer Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Prof. Dr. Gerd
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Jäger, Berater der RWE AG und vormals Vorstand der RWE Ag, Dr. Brigitte Bach, AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Dr. Wolfhart Dürrschmidt, Ministerialrat i.R. des Bundesumweltministerium und Fellow des Instituts
für Ökologische Wirtschaftsforschung, und
Bernhard Milow, Programmdirektor des DLRForschungsbereichs Energie. In zwei Panelrunden beleuchteten die Experten die Energieforschung von heute und morgen. In der Paneldiskussion betonte Dr. Joachim Pfeiffer
MdB, wirtschaftspolitischer Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, dass die Politik
zwar Ziele vorgeben könne, aber in ihrer Umsetzung auf die Forschung angewiesen sei. Die
Forschung bräuchte Geld und Freiräume und
solle technologieoffen ohne Scheuklappen
strukturiert forschen, so MdB Pfeiffer.
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zwischen verschiedenen Bereichen und den
Blick aufs Ganze zu schaffen.
Prof. Dr. Heinz Riesenhuber MdB besucht virtuell das solarthermische Versuchskraftwerk des DLR in Jülich (Quelle: DLR
(CC-BY 3.0)).
In seinem Schlusswort gratulierte Prof. Dr. Heinz Riesenhuber
MdB, Bundesforschungsminister a.D., dem DLR für die ersten
40 Jahre Energieforschung und sprach vom DLR als „Schatz
von einer vielfältigen Kompetenz“ (Quelle: DLR (CC-BY 3.0)).
In seinem Schlusswort gratulierte Prof. Dr.
Heinz Riesenhuber MdB, Bundesforschungsminister a.D., dem DLR für die ersten 40 Jahre
Energieforschung. Er habe das DLR immer als
verlässlichen Partner erlebt. Das DLR sei ein
„Schatz von einer vielfältigen Kompetenz“. Als
große Zukunftsaufgabe sah er die Übergänge
Dr. Joachim Pfeiffer MdB hat die Veranstaltung bei Facebook
geteilt (Quelle: Facebookprofil von MdB Dr. Joachim Pfeiffer).
Im Anschluss an den offiziellen Teil hatten die
Gäste aus Politik und Wirtschaft die Möglich-
BerlinBulletin 16/2016 | 23. September 2016
keit mit den Panelteilnehmern und anwesenden Gästen zu diskutieren.
Weitere Informationen: Webspecial 40 Jahre
Energieforschung im DLR.
Industriespiegel
··· Der BMW-Konzern will mit einer ganzen
Flotte von neuen Elektroautos nicht nur den
deutschen Konkurrenten die Stirn bieten, sondern
auch
dem
US-Konzern
Tesla
(Handelsblatt.com, 11.09.2016) ··· Airbus darf
Passagiermaschinen an Iran liefern. Amerikas
Exportkontrollbehörde musste vorab grünes
Licht geben, da Teile der Flugzeuge aus Amerika stammen (Faz.net, 22.09.2016) ··· Die
VW-Tochter Audi gerät wegen ihrer Rolle im
Abgas-Skandal weiter unter Druck, bereits
2007 habe ein Ingenieur einem größeren Kreis
von Managern des Autoherstellers in einer EMail geschrieben, dass man es ganz ohne
Schummeln nicht schaffen werde, die USGrenzwerte beim Schadstoffausstoß von Dieselwagen
einzuhalten
(Handelsblatt.com,
22.09.2016) ··· Bosch und SAP planen Kooperation für das Internet der Dinge (Heise.de,
21.09.2016) ··· Das Polymer-Unternehmen
Covestro entwickelt zurzeit ein umfangreiches
Sortiment an Filamenten, Pulvern und Harzen
für alle gängigen 3D-Druckverfahren zur Weiterentwicklung des 3D-Drucks zur industriellen
Massenproduktion.
(konstruktionspraxis.vogel.de, 21.09.2016) ··· Airbus Defence and
Space baut Scan-Instrumente fürs All
(Focus.de, 20.09.2016) ··· Airbus Group treibt
seine digitale Wende voran und verringert die
Dopplung bei den Angestellten (Le Figaro
20.09.2016) u.a. gibt es auch Stelleneinspa-
Seite 14
rungen wegen der Schwierigkeiten mit den
Programmen A380 und A400 (abendblatt.de,
20.09.2016) ··· Das bundesweite Bündnis
"Zukunft der Industrie“ will mit einem öffentlichen Zuschuss für die Personalkosten die
Investitionsschwäche hierzulande bekämpfen
(Tagesspiegel.de, 20.09.2016) ··· Siemens will
fünf Milliarden Euro in Argentinien in Infrastruktur,
Energie,
Mobilität
investieren
(Heise.de, 15.09.2016) ··· Die Welthandelsorganisation hat am Donnerstag den Vereinigten
Staaten Recht gegeben in der schon 12 Jahre
andauernden Streitsache zwischen Boeing
und dem europäischen Flugzeughersteller Airbus hinsichtlich der staatlichen Unterstützungen (La Tribune, 23.09.2016) ··· Ford will autonomes Fahrzeug bis 2021 in Serie produzieren (konstruktionspraxis.vogel.de, 12.09.2016)
···
Weltspiegel
Der chinesische Tesla-Rivale LeEco pumpt
eine Milliarde Dollar in die Auto-Entwicklung
(Finanzen.net, 21.09.2016) ··· Tesla plant die
Übernahme der Ökostromfirma Solar City
(Handelsblatt.com, 19,09.2016) ··· Nach den
tödlichen Unfällen mit dem Autopiloten führten chinesische Hacker nun Tesla vor: Sie
knackten die Software des Autos und übernahmen die Kontrolle, am Fahrer vorbei
(Stern.de, 21.09.2016) ··· Tesla plant Solarschindeln und Hausakkus mit Auto-Ladestation
(Golem.de, 23.09.2016) ··· SpaceX-Starts verzögern sich bis November (WiWo.de,
13.09.2016) ··· Bis zum Ende des Jahrzehnts
will Blue Origin eine Rakete "New Glenn“
fertigstellen (Heise.de, 13.09.2016) ··· Alstom
···
BerlinBulletin 16/2016 | 23. September 2016
will die Zugproduktion in Belfort einstellen,
doch nun fordert Frankreichs Präsident
François Hollande den Siemens-Rivalen auf, an
diesem Standort weitere Züge zu produzieren
(Handelsblatt.com, 12.09.2016) ··· China hat
ein neues Raumlabor "Tiangong-2" als Vorbereitung für den Bau einer eigenen Raumstation
ins All geschossen (Spiegel.de, 16.09.2016) ···
Chinas Raumlabor "Tiangong-1" ist außer
Kontrolle und soll in der zweiten Hälfte von
2017
zurück
auf
die
Erde
fallen
(Huffingtonpost.de, 21.09.2016) ··· Die britische Regierung hat dem Bau des Atomkraftwerk Hinkley Point unter Ägide des französischen Konzerns EDF zugestimmt, es ist der
erste AKW-Neubau in Europa seit der Katastrophe von Fukushima (Manager-Magazin.de,
15.09.2016) ··· Safran verkauft seine Sicherheitsaktivitäten welche innerhalb von Safran
Identity & Security (ex-Morpho) zusammengefasst sind (La Tribune, 16.09.2016) ··· Der Luftfahrtkonzern Figeac Aero kündigt einen Vertrag mit Rolls-Royce in Höhe von 16 Millionen
Dollar an (La Tribune, 16.09.2016) ··· Für seine
erste kommerzielle Mission und seinem siebtem Flug seit seinen Anfängen in 2012 hat der
Kleinträger Vega von Arianespace in der
Nacht von Donnerstag auf Freitag fünf Erdbeobachtungssatelliten in den Orbit gebracht (Le
Figaro 18.09.2016) ··· Der CEO des Projekts
LeoSat, einer Konstellation von 78 Satelliten
in niedrigem Orbit, hofft innerhalb der nächsten drei Jahre 3,5 Milliarden Dollar aufzunehmen, das Ziel ist, den großen Konzernen und
Regierungen Dienstleistungen im Bereich von
gesicherten Hochgeschwindigkeits- und superschnellen Anschlüssen zu verkaufen (La Tribune 17.09.2016) ··· Thales und Airbus ver-
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pflichten sich, nicht mehr beim Konkurrenten
zu rekrutieren (Les Echos 19.09.2016) ··· Die
Luftfahrtschule Isae-Supaero hat mit dem
Bau eines neuen aeroakustischen Windkanals
für 9 Millionen Euro auf ihrem Campus begonnen (La Tribune 17.09.2016) ··· Nach der
Lufthansa werden nun British Airways und
Air France-KLM ihre Langstreckenflugzeuge
in 2017 mit Internetverbindungen ausstatten
(Les Echos, 19.09.2016) ··· Bei Tests am Raumschiff Sojus MS-02 auf dem Weltraumbahnhof Baikonur sind technische Probleme aufgetretenen, der geplante Start von drei Raumfahrern zur Internationalen Raumstation ISS muss
verschoben werden (sol.de, 23.09.) ··· Die
Schweiz will die Windkraft im Iran ausbauen,
nur wenige Wochen nach Aufhebung der
wirtschaftlichen Sanktionen gegen Teheran,
befindet sich der Markt erneuerbarer Energien
in vollem Boom (La Tribune, 22.09.2016) ···
US-Regierung will Sicherheits-Checkliste für
selbstfahrende Autos (elektronikpraxis.vogel.de, 21.09.2016) ··· Die Europäische Union drängt gemeinsam mit Vertretern von Industrie- und Entwicklungsländern auf die Eindämmung der Emissionen im internationalen
Luftverkehr, wie die EU-Kommissare Miguel
Arias Cañete, zuständig für Klimapolitik und
Energie, und Violeta Bulc, zuständig für Verkehr, vor der 39. Generalversammlung der
Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) bekräftigten (Pressemitteilung der Vertretung der Europäischen Kommission in
Deutschland, 16.09.2016) ···
BerlinBulletin 16/2016 | 23. September 2016
Telegramm
··· "Im Internet offen abrufbare NSAHackingwerkzeuge" lautet der Titel einer
Kleinen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die
Grünen (18/9616). Wie die Fraktion darin ausführt, wurden im Verlauf des 13./14. August
2016 "überraschend auf der SoftwareTauschplattform GitHub 300 Megabyte anspruchsvoller Programme angeboten, mit denen unter anderem das gezielte Hacking von
weit verbreiteten kommerziellen Firewalls von
Anbietern wie CISCO und Fortinet, von Routern, Betriebssysteme etc. möglich sein soll".
··· Die Bundesregierung hat die Unabhängigkeit der Bundesanstalt für Geowissenschaft
und Rohstoffe (BGR) unterstrichen. "Die
BGR ist eine eigenständige wissenschaftlichtechnische Behörde, an deren Unabhängigkeit
die Bundesregierung keine Zweifel hat", heißt
es in der Antwort (18/9577) auf eine Kleine
Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
(18/9347). ··· Im Bereich der zivilen Krisenprävention und des zivilen Konfliktmanagements müssen nach Ansicht der Bundesregierung Prozesse in Gang gesetzt werden, "mit
dem Ziel, ergänzende Instrumente zu einer
effektiven Krisen- und Konfliktlösung zu schaffen und die verschiedenen Handlungsfelder
von der humanitären Hilfe über Stabilisierung
und Übergangshilfe bis zur nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit kohärenter zu verzahnen." Dies schreibt die Bundesregierung in
ihrer Antwort (18/9643) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
(18/9364). ··· Bündnis 90/Die Grünen wollen
eine Bilanz zur Gleichstellung von Frauen
im Wissenschaftssystem erhalten und fra-
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gen in ihrer Kleinen Anfrage (18/7608), wie
die Bundesregierung den aktuellen Stand der
Gleichstellung an den deutschen Hochschulen,
an den außeruniversitären Forschungseinrichtungen und an den Ressortforschungseinrichtungen beurteilt. Ferner will die Fraktion wissen, welche genuin neuen Maßnahmen die
Bundesregierung seit Beginn der laufenden
Legislaturperiode auf den Weg gebracht hat,
um Gleichstellung in der Wissenschaft zu befördern und welche neuen weiteren Initiativen
die Bundesregierung noch für diese Legislaturperiode plant. ··· Nach den Chancen der Digitalisierung im ländlichen Raum erkundigt sich
die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einer
Kleinen Anfrage (18/7688). ··· "Tests von
Drohnen und Satellitenüberwachung über
der Nordsee" lautet der Titel einer Kleinen Anfrage der Fraktion Die Linke (18/9639). Wie die
Fraktion darin schreibt, testet das Deutsche
Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) über
der Nordsee in mehreren Durchläufen die Nutzung von ferngesteuerten Luftfahrzeugen und
von Satellitenüberwachung für Sicherheitsaufgaben. ···
Vorschau auf die nächste
Sitzungswoche
(26.-30.09.2016)
··· Am Donnerstag berät der Bundestag Beratung den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur
Änderung des Luftsicherheitsgesetzes ···
Microsoft lädt am Dienstag zur zweiten Digitalkonferenz ··· Die Parlamentsgruppe Luftund Raumfahrt und das Forum Luft- und
Raumfahrt laden am Dienstag gemeinsam mit
BerlinBulletin 16/2016 | 23. September 2016
Eurocopter zu einem parlamentarischen
Abend in die bayerische Landesvertretung ···
Der Flughafenverband ADV lädt am Donnerstag zur ADV Lounge ···
V.i.S.d.P.:
Claudia Thüsing
Kommissarische Leiterin Politik- und
Wirtschaftsbeziehungen
Vorstandsbeauftragter
Linder Höhe
51147 Köln
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Internet: www.dlr.de/pw
Inhalte und Redaktion:
Nina-Louisa Remuß
Politik- und Wirtschaftsbeziehungen
Stv. Leiterin Politik – und
Wirtschaftsbeziehungen
Leiterin VO-PW - Büro Berlin
Friedrichstr. 171
10117 Berlin
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Internet: www.dlr.de/pw
Quellennachweis: Eigene Texte über Veranstaltungen, Aktivitäten etc., Verwendung von freizugänglichen Quellen (s.u. auch
Links im Text). Detailnachweis auf Anfrage
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