Dipl.-Phys. Jochen Bard Herr Bard leitet seit 2014 den Forschungsbereich Energieverfahrenstechnik am Fraunhofer IWES in Kassel. Der Bereich umfasst die Themen Bioenergiesystemtechnik, Energiespeichersysteme und Regelungstechnik für Wind- und Meeresenergieanlagen. Jochen Bard studierte bis 1995 Physik an der Universität Karlsruhe (heute KIT). Im Anschluss daran arbeitete er bis 1999 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kassel. Ab dem Jahr 2000 baute Herr Bard am ISET (ab 2009 Fraunhofer IWES) die Abteilung Meeresenergie auf. Von 2006 bis 2007 arbeitete er als Referent für den Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) u. a. am Hauptgutachten „Welt im Wandel - Menschheitserbe Meer“ mit. Von 2007 bis 2010 war Herr Bard Vice-Chair des Implementing Agreement Ocean Energy Systems der Internat. Energieagentur (IEA) und seit 2008 ist er Mitglied im Normungsgremium DKE 385 „Meeresenergie-, Meeresströmungs-, Wellen- und Gezeiten-Kraftwerke“. Seit 1995 arbeitete er in mehr als 25 F&E Projekten und Studien zur Markt- und Technologieentwicklung der Meeresenergie mit. In 2012 veröffentlichte er eine Europäische Roadmap für Meeresenergie, die im Rahmen des europäischen ORECCA-Projektes mit 28 Partnerinstitutionen entwickelt wurde. Zurzeit erstellt Herr Bard für die Europäische Kommission eine „Lessons Learned-Studie“ zu Stand und Entwicklung der Meeresenergie in der EU. Vortrag am 10.10.2016: Meeresenergie – Stand und Perspektiven der Nutzung von Wellen und Gezeiten Die Meere stellen eine große, bisher weitgehend ungenutzte Ressource zur Erzeugung elektrischen Stroms durch erneuerbare Energien, vorwiegend aus Wellen, Strömungen und Gezeiten aber auch Osmose und Biomasse, dar. Die Küstenstaaten Westeuropas haben diese Potenziale als Beitrag zu einer nachhaltigen Energieerzeugung identifiziert und ehrgeizige Ziele für die Umsetzung formuliert. Entsprechende politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen sind geschaffen worden, um den wachsenden internationalen Markt zu erschließen. In Deutschland engagieren sich eine Reihe von Unternehmen und Forschungseinrichtungen in nationalen aber vorwiegend internationalen Projekten in der Forschung und Entwicklung zur Meeresenergie. Der Vortrag gibt einen Überblick über die Meeresenergieressourcen, Nutzungskonzepte und relevanten Technologien, erläutert den Stand von Pilot- und Demonstrationsprojekten und diskutiert die energiepolitische und wirtschaftspolitische Bedeutung für Deutschland sowie die Rolle der Meeresenergie im Kontext einer nachhaltigen Nutzung der Meere. Forum am 11.10.2016 Innovations- und Wachstumspotenziale der Meeresenergietechnologien Das Bundeswirtschaftsministerium identifiziert im Nationalen Masterplan Maritime Technologien von 2011 für die Meeresenergie Exportchancen deutscher Unternehmen als Zulieferer und Technologielieferanten. Auf Grund des verhältnismäßig geringen Meeresenergiepotenzials in der Nord- und Ostsee stärkt die in begrenztem Umfang aufgelegte Forschungsförderung des Bundes daher die Entwicklung von Anlagen und Komponenten für den weltweiten Export. Die Generaldirektion für Maritime Angelegenheiten der Europäischen Kommission hat 2012 eine Strategie zum sog. Blauen Wachstum – Chancen für nachhaltiges marines und maritimes Wachstum veröffentlicht. Das Ziel dieser Strategie als Beitrag zur integrierten Meerespolitik ist, das Innovations- und Wachstumspotenzial in allen marinen und maritimen Wirtschaftszweigen zu heben. Für bestimmte Wirtschaftszweige wie z. B. für die Offshore Windenergie und die Meeresenergie wurde ein konkreter Maßnahmenplan entwickelt, um einen Beitrag zu Beschäftigungs-, Innovations-, Klimaschutz- und Energiezielen zu erreichen. Das Forum diskutiert die Fragestellung, welche Bedeutung die erneuerbaren Energietechnologien im Ostseeraum zukünftig haben können.
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