Aufruhr gegen das Erbe der Revolution

Mit Spannung darf erwartet werden, wie Russland
2017 den hundertsten Jahrestag der Oktoberrevolution begeht. Und wie erinnert sich schon
jetzt im Herbst Ungarn an den Volksaufstand im
eigenen Land gegen die Sowjetmacht vor
60 Jahren?
Aufruhr gegen das
Erbe der Revolution
Die Oktoberrevolution 1917 und der
Volksaufstand in Ungarn 1956
Donnerstag, 3. November 2016
14.30 - 21.30 Uhr
Staats- und Universitätsbibliothek
Von-Melle-Park 3
20146 Hamburg
Evangelische
Akademiewoche
2016
Vorträge und Gespräch mit
Prof. Jörg Baberowski, Humboldt-Universität Berlin
György Dalos, Schriftsteller, Berlin
Dr. Irina Scherbakowa, Memorial, Moskau
Prof. Pal Tamas, Akademie der Wissenschaften, Budapest
Die Oktoberrevolution leitete einen mehr als
70-jährigen besonderen Weg im europäischen
Mächtegefüge ein. Die Durchsetzung des
sozialistischen Gesellschaftmodells, die Erschaffung des Sowjetmenschen und eines Kollektivs
von Arbeitern und Bauern sollte Vorbild werden für
die Umgestaltung der Staaten- und Gesellschaftsstrukturen bis hin zu einem neuen Menschenbild.
Der Versuch dieser Durchsetzung führte aber auch
zu einem Repressionsapparat, der Millionen Opfer
forderte. Auch jenseits der eigenen Grenzen
mündete er mit einem weitgehend nach sowjetischem Muster aufgebauten Staatengürtel in
Ost- und Südosteuropa in Unterdrückung. Mit einer
deutlichen Schwächung der sowjetischen Wirtschaftskraft im „Kalten Krieg“ und der Kontrollmechanismen über die Länder des Warschauer
Pakts gingen sozialistische Reform- und revolutionäre Gegenbewegungen einher. Dazu gehören
kleinere Revolten von Arbeitern innerhalb der
Sowjetunion ebenso wie die Aufstände in der DDR
1953 sowie in Polen und Ungarn 1956. Der
Ungarnaufstand und seine blutige Niederschlagung soll auf seine Tauglichkeit als Beispiel einer
antisowjetischen Revolution ebenso überprüft
werden wie auch auf seine Grundlagen in der
ungarischen Gesellschaft, seine Nachwirkungen
für diese Gesellschaft und die Erinnerungskultur.
Kontrastierend dazu werden die Erinnerung an die
Oktober­revolution in Russland heute sowie die
machtpolitischen Implikationen konkurrierender
Geschichtsschreibungen betrachtet.
Ort: 14.30 Uhr 14.45 Uhr Programm
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg,
Vortragsaal, 1. Stock
Begrüßung und Einführung
Dr. Sabine Bamberger-Stemmann,
Landeszentrale für politische Bildung, Hamburg
Jürgen Heilig, Evangelische Akademie
der Nordkirche, Hamburg
19.30 Uhr RUSSLAND
Zwischen Furcht und Faszination.
Die Sowjetunion im Jahrhundert der Moderne
Prof. Jörg Baberowski, Osteuropahistoriker,
Humboldt-Universität Berlin
19.00 Uhr e
18.30 Uhr Staats- und
Universitätsbibliothek
ll e
„Pragmatismus und Amnesie“
Prof. Pal Tamas, Akademie der Wissenschaften,
Budapest
Anfahrt
ela
17.45 Uhr Für die Tagung wird bei der zuständigen Behörde für
Schule und Berufsbildung die Anerkennung der Tagung
als Veranstaltung der politischen Bildung nach §15 des
Hamburgischen Bildungsurlaubsgesetzes beantragt.
Eine entsprechende Bescheinigung zur Vorlage beim
Arbeitgeber kann auf Anfrage ausgestellt werden.
Kontakt:
Evangelische Akademie der Nordkirche
Königstraße 52
22767 Hamburg
Telefon 040/30620-1452
E-Mail: [email protected]
Internet: www.akademie.nordkirche.de
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UNGARN
„1956 - Aufstand oder Revolution“
György Dalos, Schriftsteller und Publizist, Berlin
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Um schriftliche Anmeldung an [email protected]
wird herzlich gebeten. Die Vorbereitung wird dadurch
erheblich erleichtert.
Ende der Tagung
Gr
17.00 Uhr 21.30 Uhr ße
Kaffeepause
Moderation:
Dr. Sabine Bamberger-Stemmann,
Landeszentrale für politische Bildung, Hamburg
ra
16.45 Uhr st
Rückfragen und Diskussion
es
16.15 Uhr „Oktoberrevolution und Ungarnaufstand –
Was geht das Deutschland an?“
Gesprächsrunde mit den Referenten
der Tagung
nd
„Woran erinnern?“
Dr. Irina Scherbakowa, Memorial, Moskau
Staats- und Universitätsbibliothek,
Lichthof
Bu
15.30 Uhr Ort:
Edmund - Siemers -Allee
S-/U-Bahnhof
Hamburg Dammtor
Rückfragen und Diskussion
Abendimbiss
Die Evangelische Akademie der Nordkirche ist Mitglied der Evangelischen
Akademien in Deutschland e.V..
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