DISS. ETH No. 23286 Partial transfer of leaf - ETH E

DISS.ETHNo.23286
Partialtransferofleafwater2H-enrichmentandvariablebiosyntheticfractionation
affecttheleafwaxn-alkaneδ 2Hvaluesingrasses
Athesissubmittedtoattainthedegreeof
DOCTOROFSCIENCESofETHZURICH
(Dr.sc.ETHZurich)
presentedby
BRUNOGAMARRA
MScETHEnviron.Sc.,ETHZurich
bornon23.06.1982
ofPeruviannationality
acceptedontherecommendationof
Prof.Dr.AnsgarKahmen
Prof.Dr.TimEglinton
Dr.RolfSiegwolf
2016
Summary
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Summary
Leaf wax n-alkanes are long chained hydrocarbons contained in the cuticle of terrestrial
plants.Leafwaxn-alkaneδ2Hvalueshavebeensuccessfullyusedtostudythehydrological
cycle, plant-water and plant-carbon relationships. However, the physiological and
biochemicaldriversthatshapeleafwaxn-alkaneδ2Hvaluesarenotcompletelyunderstood.
It is particularly unclear, why n-alkanes in grasses are typically 2H-depleted compared to
dicotyledonousplantsandwhyC3grassesare2H-depletedcomparedtoC4grasses.Also,the
timingofn-alkanesynthesisandthedenovosynthesisofn-alkanesinfullymaturedleaves
are still matter of debate. On top, calibration studies designed to resolve sources of
heterogeneity in n-alkane δ2H values have exclusively focused on n-alkanes derived from
leaves.
Tosolvetheseuncertaintiesthreestudiesaimedtoexplorehowleafwaxn-alkaneδ2H
valuesingrassesareinfluencedbyplantphysiologicalandbiochemicalprocesses.Inthefirst
study the effect of leaf water evaporative 2H-enrichment (LW Δ2H) on n-alkane δ2H values
wasquantifiedforarangeofC3andC4grassesthatweregrowninclimatechambersunder
controlled environmental conditions. It was found that only a fraction of the LW Δ2H is
imprinted on the n-alkane δ2H values in C3 and C4 grasses. It was also detected that the
biosynthetic hydrogen isotope fractionation (εbio) was different for C3 and C4 grasses. As
such,differencesbetweenleafwaxn-alkaneδ2HvaluesofC3andC4grasseswouldnotbe
drivenbyLWΔ2Hbutlargelytheresultofsystematicdifferencesinεbiobetweenthesetwo
plantgroups.
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Summary
In the second study the timing of the leaf wax n-alkane synthesis was investigated.
Specificallythesecondaryleafwaxn-alkanesynthesiswastestedinmatureleafbladesofC3
grass species. The experiments showed an incorporation of hydrogen from highly 2Henriched irrigation water into the wax n-alkanes from mature leaves. Mature grass leaves
continued the synthesis of wax n-alkanes after leaf emergence. The rate of secondary nalkanes synthesis was, however, relatively low and varied among species from 0.09% to
1.09% per day. As such, leaf wax n-alkane δ2H values would be determined mainly by
environmentalandphysiologicalconditionsinthebeginningofthelifeofaleaf.
In the third study n-alkane concentration and δ2H values of different grass organs
weresurveyed.Leaves,sheaths,stems,inflorescencesandrootsweresampledfromatotal
of 15 species of C3 grasses in temperate and alpine grasslands in Switzerland. It was
detectedthatinflorescenceshadtypicallymuchlargern-alkaneconcentrationscomparedto
otherorganswhilerootshadverylown-alkaneconcentrations.Theδ2Hvaluesofthecarbon
autonomousplantorganssuchasleaves,sheathsandstemswereingeneralmorenegative
comparedtothenon-carbonautonomousorganssuchasinflorescencesandroots.Variable
n-alkane δ2H values in different plant organs could be the result of differences in the HNADPHbiosyntheticorigininresponsetothecarbonautonomyoftheplantorgan.
Overall,thisthesisbringsnewinsightsintothenaturalvariabilityofleafwaxn-alkane
δ2H values in grasses. The incomplete transfer of LW Δ2H to the leaf wax n-alkanes δ2H
values in grasses can explain why grasses are typically 2H-depleted compared to
dicotyledonous plants. The low secondary leaf waxn-alkane synthesis in grass leaves after
maturitysuggeststhatingeneralleafwaxlipidδ2Hvaluesdonotrecordenvironmentaland
plantphysiologicalprocessesbeyondleafmaturity.Finally,adifferentεbiobetweenC3and
C4 grasses and also between grass organs suggests that n-alkane δ2H values have a great
Summary
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potentialasindicatorofchangesinplantcarbonautonomy.Thishasimportantimplications
fortheinterpretationofn-alkaneδ2Hvaluesinplantphysiologyandpaleoecology.
Zusammenfassung
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Zusammenfassung
Blattwachs n-Alkane sind langkettige Kohlenwasserstoffe die in der Epidermis von
Landpflanzen vorkommen. δ2H-Werte von Blattwachs n-Alkanen wurden bisher erfolgreich
verwendet um den Wasserkreislauf und die Beziehungen zwischen der Pflanze und dem
Wasser sowie dem Kohlenstoff zu untersuchen. Dennoch sind die Auswirkungen von
physiologischenundbiochemischenProzessenaufdieδ2H-WertevonBlattwachsn-Alkanen
bisher wenig verstanden. Vor allen Dingen ist unklar, warum die n-Alkane in Gräsern,
verglichenzudikotylenPflanzen,grundsätzlichin2Habgereichertsind,undwarumC3Gräser
stärkerabgereichertsindalsC4Gräser.AuchistderZeitpunktdern-AlkanSyntheseundder
de novo Synthese von n-Alkanen in voll entwickelten Blättern immer noch ein
Diskussionsgegenstand.BisherveröffentlichteKalibrationsstudien,welchedieUrsachender
Heterogenitätvonn-Alkanδ2H-Wertenuntersuchten,fokussiertendabeiausschliesslichauf
dien-AlkanevonBlättern.
Für eine genauere Erforschung dieses Themas, wurden in dieser Doktorarbeit drei
Studiendurchgeführt,welchedieEffektevonphysiologischenundbiochemischenProzessen
auf die δ2H-Werte von Blattwachs n-Alkanen in Gräsern untersuchen. In der ersten Studie
wurdederEffektderevaporativenBlattwasser-2H-Anreicherung(LWΔ2H)aufdieδ2H-Werte
der n-Alkane für eine Auswahl von C3 und C4 Gräsern bestimmt. Dafür wurden die Gräser
unterkontrolliertenUmweltbedingungeninKlimakammernkultiviert.DieStudieergab,dass
die LW Δ2H-Anreicherung nur teilweise in den δ2H-Werten der n-Alkane der C3 und C4
Gräser sichtbar ist. Darüber hinaus wurde auch gezeigt, dass sich die biosynthetische
Fraktionierung der Wasserstoffisotopen (εbio) in C3 und C4 Pflanzen unterscheidet. Aus
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Zusammenfassung
diesemGrundwirdangenommen,dassdieδ2H-WertederBlattwachsn-AlkanevonC3und
C4GräsernnichtdurchdieLWΔ2H-Anreicherungbestimmtwerden,sondernvielmehrdurch
systematischeUnterschiededieserbeidenPflanzengruppeninihrerεbio.
In der zweiten Studie lag der Fokus auf der Bestimmung des Zeitpunktes der
Blattwachs n-Alkan Synthese in Gräsern. Dafür wurde die sekundäre Blattwachs n-Alkan
Synthese in voll entwickelten Blattspreiten von C3 Gräsern untersucht. Dabei konnten die
Experimentezeigen,dassWasserstoffausstark 2H-angereichertemBewässerungswasserin
Wachsn-AlkanevonvollentwickeltenBlätterneingebundenwurde.DabeifanddieWachsnAlkan Synthese in voll entwickelten Blättern auch nach dem Blattaustrieb weiterhin statt.
Die Rate der sekundären n-Alkan Synthese war jedoch relativ tief und variierte für
verschiedeneArtenzwischen0.09und1.09%proTag.AufgrunddiesertiefenRatewerden
die δ2H-Werte der Blattwachs n-Alkane vor allem durch die Umweltbedingungen in der
AustriebsphasederBlätterfestgelegt.
In der dritten Studie wurden die n-Alkan Konzentrationen und die δ2H-Werte von
verschiedenen Grasorganen untersucht. Dafür wurden Blätter, Blattscheiden, Stängel,
Blütenstände und Wurzeln von 15 verschiedenen C3 Grasarten von temperierten und
alpinenGrasflächeninderSchweizgesammelt.Eswurdebeobachtet,dassdieBlütenstände
generell viel höhere n-Alkan Konzentrationen aufwiesen als die anderen untersuchten
Organe.ImGegensatzdazuhattenWurzelnsehrniedrigen-AlkanKonzentrationen.Dieδ2HWerte der Kohlenstoff-autonomen Pflanzenorgane wie Blätter, Blattscheiden und Stängel
sind im Allgemeinen stärker negativ als die nicht Kohlenstoff-autonomen Pflanzenorgane
wieBlütenständeundWurzeln.DieVariabilitätdern-Alkanδ2H-Werteindenverschiedenen
PflanzenorganenkönntedurchdieunterschiedlicheHerkunftdesbiosynthetischenH-NADPH
verursacht sein, welches wiederum in Abhängigkeit zu der Kohlenstoff-Autonomität des
Pflanzenorganssteht.
Zusammenfassung
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DieseDoktorarbeitliefertneueErkenntnisseüberdienatürlicheVariabilitätvonδ2HWerteninBlattwachsn-AlkaneninGräsern.DerunvollständigeTransfervonLWΔ2Haufdie
δ2H-Werte von Blattwachs n-Alkanen in Gräsern kann erklären warum Gräser im Vergleich
zu dikotylen Pflanzen typischerweise in 2H abgereichert sind. Die schwache sekundäre
Blattwachs n-Alkan Synthese in voll entwickelten Blättern deutet darauf hin, dass die δ2HWerte von Blattwachslipiden im Allgemeinen keine über die Blattreife hinaus integrierte
InformationüberUmwelt-undpflanzenphysiologischeProzesseliefern.Letztendlichweisen
die unterschiedlichen εbio-Werte von C3 und C4 Gräsern sowie von verschiedenen
Pflanzenorganen auf ein grosses Potenzial der n-Alkan δ2H-Werte als Indikator für die
Kohlenstoff-Autonomität von Pflanzen hin. Dies hat eine wichtige Bedeutung für die
Interpretationvonn-Alkanδ2H-WerteninderPflanzenphysiologieundPaläoökologie.