Deutschland macht`s effizient

Editorial
Deutschland macht’s
­effizient
RA Darius Kremer, Geschäftsführer des
VEG
Haben Sie sie schon gesehen? Den
Mann mit den blitzenden Goldzähnen,
den Astronauten auf dem Wohnzimmersofa und den auffälligen Bademeister
im Diskofieber-Outfit? Am 12. Mai hat
das Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie seine breit angelegte Informationsoffensive „Deutschland macht’s
effizient“ gestartet. Ziel ist es, Bürger,
Unternehmen und Kommunen zu informieren und zum Umdenken anzuregen.
Die plakativ-provokant präsentierte Botschaft ist so einfach wie einleuchtend:
Energieeffizienz heißt nicht, im Dunkeln
zu frieren, sondern ein Wohlfühlklima zu
schaffen und gleichzeitig Geld zu sparen.
Energieeffizienz bedeutet nicht Verzicht
sondern Mehrwert – für den Komfort, für
die Haushaltskasse und für die Umwelt.
Dass Energieeffizienz eine zentrale
Säule der Energiewende ist, wissen wir
natürlich nicht erst seit dem Start der
neuen Öffentlichkeitskampagne. Obwohl
lange unbeachtet, rückt der Anteil der
Elektrobranche an der Energiewende
immer stärker in den Fokus. Wie die
jüngste Studie zum „Umweltbewusstsein
in Deutschland“ gezeigt hat, wählen
inzwischen rund 46 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher beim Kauf von
Haushaltsgeräten die energieeffizienteste
Alternative. Im Bereich LED-Leuchten
verzeichnete der VEG-Elektrogroßhandel
in den ersten sieben Monaten 2016 eine
Umsatzsteigerung von über 40 Prozent
gegenüber dem Vorjahreszeitraum, während der Umsatz mit Nicht-LED-Leuchten
um fast zehn Prozent zurückgegangen ist.
Das zeigt, dass das Energie- und Kostensparpotential von LEDs im öffentlichen
Bewusstsein angekommen ist. Immerhin
lässt sich mit Lichtmanagement, Präsenzmeldern und dem Einsatz effizienter
LEDs ein Viertel der Beleuchtungskosten
sparen, im Vergleich zu älteren Anlagen
noch mehr (siehe auch Licht-Special
im Innenteil der ElektroWirtschaft). Ein
weiteres Beispiel ist die Geschichte von
Dennis Köster, dem Gewinner des „Energieeffizienzpreis Firmengebäude 2016“
von ZVEH und ZVEI. Durch die gekonnte
Vernetzung von Photovoltaik-Anlage und
Wärmepumpen-Boiler erzeugt er mehr
Strom, als er aus dem Netz bezieht. Und
um möglichst viel selbst produzierte
Energie auch selbst zu verwenden, setzt
er auf Batteriespeicher (mehr unter www.
energieeffizienz-erleben.de).
Apropos Energiespeicher: Stromspeichern kommt in der Struktur unseres Energiesystems in Zukunft eine wichtige Rolle
zu. Denn sie sind Voraussetzung für die
notwendige Systemflexibilisierung, die
eine Integration der erneuerbaren Energi-
en in das Stromnetz erst ermöglicht. Nicht
umsonst empfiehlt der Maßnahmenkatalog zum Klimaschutzplan 2050 im Entwurf
vom 21. Juni die Rahmenbedingungen für
den Einsatz von Energiespeichern deutlich
zu verbessern. Nur so können die Ziele des
Klimaschutzplans 2050 erreicht werden:
bis 2050 den Primärenergieverbrauch zu
halbieren, den Anteil der erneuerbaren
Energien am Energieverbrauch auf 60
Prozent erhöhen und den CO2-Ausstoß um
80 bis 95 Prozent zu senken.
Wir sehen: Deutschland macht’s effizient – auch dank uns, den Elektrogroßhändlern. Denn die entscheidenden
Produkte und Informationen gehen
durch unsere Hände. Wir identifizieren
und vertreiben die neuen „National
Top-Runner“-Produkte, wir informieren
über energieeffiziente Beleuchtung, wir
ermöglichen die Integration leistungsstarker Energiespeicher und unsere Aufgabe ist die Bereitstellung der optimalen
Produktkombinationen. Dabei arbeiten
wir – schon immer – kundenorientiert
und effizient über alle Vertriebskanäle. Der
Elektrogroßhandel ist schon jetzt aktiver
Botschafter für mehr Energieeffizienz.
ElektroWirtschaft – Ausgabe 9/2016
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