6 Stadtteil-Kurier DONNERSTAG 22. SEPTEMBER 2016 Tobias-Schule weiter auf Sparkurs Leiter der Fördereinrichtung beklagt fehlende Unterstützung – Behörde will jetzt Beförderung bezuschussen von MA REn B R A nDSTÄT T E R Oberneuland. „Die Aufnahme des Kindes erfolgt unabhängig von der finanziellen Situation der Eltern“ – so steht es auf der Homepage der Tobias-Schule. Doch Schulleiter und Geschäftsführer Dieter von Glahn wird diesen Passus vielleicht bald löschen müssen. Die private Waldorf-Förderschule könne sich ihr Credo derzeit nämlich kaum noch leisten, sagt er. Rund 870 Euro erhält die Tobias-Schule pro Monat und Schüler an staatlichen Zuschüssen, 220 Euro steuern die Eltern monatlich bei. So viel zur Theorie. Denn viele Eltern können sich diese Summe nicht leisten, sagt von Glahn. „Wir haben zwar unseren Standort in Oberneuland, aber unsere Schüler kommen in der Regel nicht von hier.“ Viele Eltern könnten den monatlichen Beitrag nicht in voller Höhe aufbringen. „In solchen Fällen müssen sie ihre Einkommensverhältnisse offenlegen, und wir besprechen dann gemeinsam, wie viel sie zahlen können“, erklärt von Glahn. Verdiene nur ein Elternteil, sei der monatliche Beitrag mitunter schwer aufzubringen, verdienten beide, stelle sich ein anderes Problem: „Wenn die Zeit fehlt, das Kind selber zur Schule zu bringen und wieder abzuholen, müssen die Eltern die Beförderung aus eigener Tasche bezahlen – bei gut einem Drittel unserer 127 Schüler ist das ein gesonderter Fahrdienst.“ Und der sei richtig teuer. Wie viel ein Kilometer kostet, kann von Glahn nicht genau beziffern. „Aber wir hatten vor einiger Zeit den Fall, dass Eltern ihren Sohn bei uns abgemeldet haben, weil sie ihn nicht mehr selber fahren konnten, nachdem der Vater wieder eine Arbeit gefunden hatte – den Fahrdienst konnten sie sich nicht leisten.“ Ein bitterer Moment für von Glahn, ebenso wie für die Mitschüler des Jungen. „Die sprechen da heute noch drüber“, sagt er. „Der Junge war immerhin acht Jahre an unserer Schule.“ Linnert fordert Fortbestand Dass einige der Tobias-Schüler anders als andere Gleichaltrige nicht alleine mit Bus und Bahn zur Schule kommen können, hat unterschiedliche Gründe. Einige würden sich alleine nicht zurechtfinden, andere sei- Schulleiter und Geschäftsführer Dieter von Glahn mit den Schülern Georgius (links) und Marvin. en Rollstuhlfahrer oder würden durch ihr Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln als massiv störend wahrgenommen werden, erklärt von Glahn. Die Schüler der TobiasSchule haben unter anderem Förderbedarf in den Bereichen Lernen, Verhalten sowie sozial-emotionale Entwicklung. In anderen Bundesländern bekämen Eltern die individuelle Beförderung ihrer Kinder – auch in private Förderschulen – erstattet, erzählt der Geschäftsführer. „Bremen stellt in dieser Hinsicht tatsächlich eine Ausnahme dar.“ FOTO: PETRA STUBBE Einige Eltern hätten sich nun jüngst ans zuständige Ressort gewandt, um sich dafür einzusetzen, dass die Kosten für die Fahrten übernommen werden. Bereits im Januar vergangenen Jahres hatte sich Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne) während eines Besuchs in der Schule dafür ausgesprochen, dass diesbezüglich eine Gleichbehandlung zu staatlichen Förderschulen angestrebt werden müsse. Auch der Fortbestand der Tobias-Schule war ihr ein Anliegen. Inklusion hin oder her. Die nämlich sei keineswegs ein Dogma. In Einzelfällen seien „Schutzräume“ wie die Tobias-Schule weiterhin notwendig, erklärte Linnert seinerzeit. Im Ressort für Kinder und Bildung hat man indes beschlossen, Eltern künftig die Beförderungskosten zu erstatten, wie Sprecherin Annette Kemp auf Nachfrage des StadtteilKuriers berichtet. „Es wird eine Unterstützung zur Schulwegbeförderung bis zu der Höhe geben, die es auch für die Beförderung zur nächstgelegenen öffentliche Schu- GutGut Leben im Alter Leben im Alter le, die eine entsprechende inklusive Beschulung ermöglicht, geben würde“, erklärt sie. „Die Tobias-Schule ist eine gute Ergänzung der öffentlichen Bildungslandschaft – wir schätzen die dortige Arbeit“, betont Kemp. Was den monatlichen Zuschuss von rund 870 Euro pro Schüler betrifft, schneidet die Bremer Förderschule im bundesweiten Vergleich allerdings ziemlich bescheiden ab, sagt von Glahn. So liege der Satz für Schüler der Rudolf-Steiner-Schule in Kiel oder der Christophorus-Schule in Hamburg – beides Waldorfschulen, wie die Tobias-Schule – in etwa doppelt so hoch. „Das bedeutet, dass die Lehrer dort Lehrergehälter bezahlt bekommen“, sagt von Glahn. Was so selbstverständlich klingt, ist an der Tobias-Schule nicht einmal ansatzweise Realität. „Alle Lehrer bekommen bei uns das gleiche Gehalt“, sagt von Glahn. Und das entspreche in etwa einem Erzieher-Gehalt. „Mehr ist nicht drin.“ Dass die Kollegen der Schule dennoch dauerhaft die Treue halten – von Glahn selbst arbeitet seit 30 Jahren hier – führt der Geschäftsführer auf das pädagogische Konzept der Schule zurück, in dem sich alle wiederfänden. „Darüber hinaus werden wir hier in anderer Währung entlohnt: Die Kinder kommen gerne zur Schule und wir bekommen sehr viel Unterstützung von den Eltern“, betont er. Auch finanzielle Unterstützung gab es in der vergangenen Woche für die Schule. 5000 Euro kamen bei einem Benefiz-Golf-Turnier zusammen, das der Innerwheel-Club Bremen und die Damen des Clubs zur Vahr zugunsten der Tobias-Schule ausgerichtet hatten. „So einen hohen Betrag bekommen wir nur selten“, sagt von Glahn. „Das ist eine großartige Sache – jetzt müssen wir überlegen, wo das Geld am dringendsten gebraucht wird.“ Für Sonnabend, 24. September, lädt die Tobias-Schule zum Tag der offenen Tür. Von 9.30 bis 13 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen und die Möglichkeit, die Schule – auch in Einzelgesprächen – kennenzulernen. Ab 10 Uhr präsentieren Schülerinnen und Schüler ein Bühnenprogramm. Weitere Informationen zur Tobias-Schule Bremen, Rockwinkeler Landstraße 41/43, gibt es im Internet unter www.tobiasschule.de oder per Telefon unter 25 98 84. Verlagssonderveröffentlichung GESUNDHEIT WOHLFÜHLEN h pflegen Leute, die sic erlegen. üb n sind andere r te Al Und im tiger! ich w el vi ch no ch Termine na ng ru ba in re Ve Marlene-Eva Kaiser, Hastedter Heerstr. 79 28207 Bremen Tel. 04 21 / 44 63 85 » Dafür habe ich mich entschieden.« PflegeBeratung. Beratung bedeutet für uns: Ihnen das für Sie individuell notwendige Fachwissen zur Verfügung zu stellen, damit Sie sich optimal für Ihre persönliche Lösung entscheiden können. Das sehen wir seit über 30 Jahren als unsere Aufgabe und setzen dies in vier Bremer ASBBeratungszentren um. ASB Bremen-Mitte Telefon 04 21 / 59 80 104 ASB Bremen-Ost Telefon 04 21 / 41 787 11 ASB Bremen-West / Östl. Vorstadt Telefon 04 21 / 69 63 98 70 ASB Bremen-Nord Telefon 04 21 / 6 93 66 15 PFLEGEN © Kurhahn/Fotolia.com Shiatsu: Die Faszination der Faszien Behandlungen können das Bindegewebe unterstützen / Mensch als Einheit von Körper, Geist und Seele Lange Zeit wurde ihre Bedeutung für Struktur und Stabilität des Körpers unterschätzt. Die Rede ist von den sogenannten Faszien – dem Bindegewebe, Bändern und Sehnen. In den vergangenen Jahren habe die Forschung erstaunliche Resultate zu Tage gefördert: „Faszien umhüllen alle Strukturen unseres Körpers: Sie unterstützen, verbinden, halten auseinander und schützen“, erläutert ShiatsuLehrer Achim Schrievers. Die Funktion der Faszien nehme somit eine Schlüsselrolle ein für Gesundheit und Beweglichkeit des Menschen. Experten schreiben den Faszien einen wichtigen Beitrag beim Heilungsprozess des Gewebes nach Verletzungen zu. Bekannt ist auch: Bei vielen muskulären Problemen wie Rückenschmerzen oder einer steifen Schulter können funktional eingeschränkte Faszien zu den Ursachen für Schmerzen, Haltungsprobleme und Bewegungseinschränkungen zählen. Auch in traditionelle Heilmethoden wie Shiatsu fließen diese Erkenntnisse ein: „Wir verstehen die Faszien als körperinneres Kommunikationsnetz, das durch eine Shiatsu-Behandlung weiter, freier und durchlässiger werden kann“, erläutert Birgit Voß, Vorstand der Gesellschaft für Shiatsu in Deutschland (GSD). Im Mittelpunkt stehe die achtsame und nährende Berührung, die dem Shiatsu-Praktiker anzeigt, welche Technik – ob Dehnung, Bewegung, Einsinken oder Halten – weiterführend sei. Shiatsu beinhalte respektvolle und vertrauensstärkende Faszienarbeit und gehe darüber hinaus. Grundsätzlich unterscheidet der Fachmann zwischen oberflächlichen Faszien im Unterhautgewebe, tieferen in Bändern und Sehnen sowie viszeralen Faszien, die gleichsam als Membran die inneren Organe einbetten. „Es wird vermutet, dass unsere Befindlichkeit dort lebt, im Bindegewebe“, sagt Bruno Endrich, stellvertretender Vorsitzender der GSD. Hier setzt die fernöstliche Heilkunde an. Sie sieht den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele und soll seine Energieflüsse verstehen und anregen. In der Shiatsu-Behandlung wird der Klient in eine Entspannung hineinbegleitet, die als Voraussetzung für die Entfaltung von Selbstregulierungskräften gilt. Shiatsu ist eine aus Japan stammende und in den vergangenen 30 Jahren im Westen eigenständig weiterentwickelte Behandlungskunst, in der mithilfe tiefer, achtsamer Berührungen energetische Schlüsselpunkte und Bahnen – die soge- Gisela hat ihre Lebensgeschichte. Heinz hat seine. Wie jeder Mensch. Anonyme Bestattungen? Es gibt Alternativen. Fragen Sie uns! www.asb-ambulante-pflege.de 9/12 Die japanische Behandlungskunst Shiatsu soll die Selbstregulierungskräfte des Körpers anregen. nannten Meridiane – stimuliert werden sollen. Traditionell wird Shiatsu am bekleideten Menschen auf einer Matte am Boden gegeben, lässt sich aber auch auf einer Liege oder einem Behandlungsstuhl ausführen. Fa m i li e n b e t r i e b s e i t 19 03 Tel. 0421 45 14 53 Bremen-Hemelingen Bremen-Osterholz Achim-Uphusen www.ahrens-bestattungen.de Wer Shiatsu kennenlernen möchte, sollte sich an qualifizierte, etwa von der GSD anerkannte Shiatsu-Praktiker FOTO: DJD/GSD wenden. Weitere Informationen zum Thema gibt es im Internet unter der Adresse www.shiatsugsd.de. DJD Ihr Ansprechpartner für Print- und Onlinewerbung Dirk Kiebler Medienberater Tel. 04 21 / 36 71 – 41 10 [email protected]
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