Neueste tagesaktuelle Berichte ... Interviews ... Kommentare ... Meinungen .... Textbeiträge ... Dokumente ... MA-Verlag Elektronische Zeitung Schattenblick Donnerstag, 22. September 2016 Internationale Presseagentur Pressenza Büro Berlin Die machtlose Macht von Jairo Gomez [1] für Neue Debatte [2], 17. September 2016 trierten Konsumgesellschaft. gel in die Wand zu schlagen. ReDoch ihre Erfolge sind gering. flexartig kam mir der erste GeDie Fragmentierung ist die Achil- danke: Natürlich nicht! lesferse der Massen. Um das zu verstehen, bedarf es Bürgerbewegungen und -initiati- Ein von mir geschätzter Mann hat keiner physikalischen Formel. ven brechen mit den Werten der mich gefragt, ob es möglich sei, Zum Glück blieb es nicht beim wachstums- und produktionszen- mit einem Blatt Papier einen Na- Reflex. Immerhin ist Mensch inFoto: Geralt (pixabay.com) CC0 Public Domain [https://creativecommons.org/pu blicdomain/zero/1.0/deed.de] POLITIK / KOMMENTAR KOOPERATIONSPARTNER Neoliberales Ärgernis Vereinte Nationen (SB) Die Vereinten Nationen nicht nur zu kritisieren, sondern rundheraus niederzumachen erfreut sich in neoliberalen Medien besonderer Beliebtheit ... (S. 5) 1 BÜRGER - MEINUNGEN: Die machtlose Macht (Pressenza) 3 AUSLAND: ...Neue Maßnahmen gegen Pandillas (poonal) 6 RECHT: Kolumbien - Generalstaatsanwalt tritt zurück (poonal) 7 RELIGION - CHRISTENTUM: Vorfahrt für die zivile Konfliktbearbeitung (Pressenza) 8 RELIGION - ISLAM: Das Haus des Friedens La Maison de la Paix - Sufismus im Herzen des Lebens (Pressenza) Elektronische Zeitung Schattenblick telligent und hat die Fähigkeit zur Problemlösung: Die Verdichtung der Masse formt den Hammer. Na ... es macht klick, oder?! men. Ihr Unmut richtet sich wahlweise gegen die Massentierhaltung, die Atomkraft, das Autofahren, das Schleppnetzfischen, den Steuerbetrug, die Kriege, die Werden sehr, sehr viele Blätter auf- Waffenexporte, den Raubtierkapieinandergestapelt, kommt so viel talismus, die Ausbeutung oder, Gewicht zusammen, dass es leicht oder, oder ... möglich wird, den Nagel in die Wand zu befördern. Altbackene Schon seit Jahren schießen Vereine, Telefonbücher oder Brehms Tier- Klubs, Initiativen und Bürgerbeweleben aus dem vorletzten Jahrhun- gungen bundesweit wie Pilze aus dert leisten beim schnellen Schlag dem Boden. Ende 2014 waren über übrigens hervorragende Dienste. 620.000 Vereine in den Vereinsregistern [3] eingetragen. Sport, Bildung und der Umweltschutz sind Der Wurm steckt in der Gesell- einige ihrer Themen. Unbestritten schaft sind dies wichtige Baustellen. Den Kampfgegen den Ausbau von WinWarum diese Vorgeschichte? denergieanlagen haben zum BeiNun, weil jede einzelne Bürgerin- spiel rund 700 Initiativen [4] aufgeitiative und jede Bürgerbewegung nommen. Auch die Zahl der Dein Deutschland genauso kraftlos monstrationen erreicht schwindelist wie ein Blatt Papier. Sie krie- erregende Höhen. Allein in Berlin gen keinen Nagel in die gesell- fanden im letzten Jahr 5.000 Demos schaftspolitische Wand. [5] statt. Hat die Politik deshalb den Kurs gewechselt? Die in den Jahrzehnten des wirtschaftlichen Aufschwungs lieb Die eine oder andere Initiative gewonnene Geborgenheit ist ne- oder Demo mag hin und wieder gativen Empfindungen gewichen. sogar einen Etappensieg einfahKaum jemand übersieht dabei, ren. Aber wo ist die große Verändass in dieser Gesellschaft der derung? Die kann durch diese Wurm steckt. Fragmente nicht erreicht werden. Dazu bedarf es der Verdichtung Unzufriedenheit über den Arbeits- aller außerparlamentarischen demarkt, die zunehmende soziale mokratischen Kräfte zu einer Unsicherheit, die Angst vor Terro- Faust. Denn all diese Menschen rismus, der Zorn auf Steueroasen, stellen ein gewaltiges Machtpodie Wut auf miese Jobs, die Fru- tential dar. Es gilt, sie genau das stration über die zunehmende Per- erkennen zu lassen. spektivlosigkeit und dann noch der Hass auf die Schwächsten und das Misstrauen gegenüber jeder- Gesellschaftlicher Wandel: mann: Das alles ist Deutschland. wenn man nur wollte! Momentan ertönt lediglich das 5.000 Demonstrationen in Berlin Klangbild einer unverständlichen Kakofonie, die begleitet wird Viele Menschen wollen gegen durch ein Sammelsurium an Akdiese Missstände etwas unterneh- tionen die wirkungslos an den ToSeite 2 www.schattenblick.de ren der Macht abprallen und deren Stakkato gekennzeichnet ist durch den Zorn auf eine Politik, die die Bürgerwünsche immer häufiger ignoriert. Politik und Wirtschaft üben sich im Schulterschluss und preisen Wachstum als einziges Lösungsmittel für alle gesellschaftlichen Probleme an. Diesem Mantra wird alles untergeordnet. Ist es das, was wir alle wollen? Und was machen die gemeinen Bürger? Deren Ansichten sind derartig reich an Nuancen, dass kaum noch jemand erkennen kann, was den nun das Ziel sein soll. Dabei ließe sich aus den unterschiedlichen Stimmen ein gewaltiger Chor bilden, dessen Potenzial ausreicht, um einen gesellschaftlichen Wandel zu initiieren: wenn man nur wollte! "Demokratie ist die Regierung des Volkes durch das Volk für das Volk." (Abraham Lincoln) Dafür müssten wir uns lediglich auf sieben übergeordnete Ziele verständigen, um die Fragmente zusammenzuführen: - Strikte Einhaltung der Menschenrechte. - Keine Fremdbestimmung durch Institutionen. - Keine direkte oder indirekte Beteiligung an Kriegen. - Keine Zerstörung der Umwelt aus Profitsucht. - Keine Zerstörung der Gesellschaft durch Ausbeutung und Ausgrenzung. - Abkehr vom Raubtierkapitalismus. - Realisierung einer Ökonomie des Gemeinwohls. Do, 22. September 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick Wenn wir, der Souverän, eine Änderung in der Politik wollen, dann müssen wir uns zu einer Stimme vereinen und diese Änderung in Deutschland herbeiführen: Friedlich, aber bestimmt in der Aussage, ohne Gewalt, aber dennoch radikal in der Forderung. auch nicht auf irgendwelche Heilsbringer in der Politik warten. Kein Politiker und keine Partei wird ernsthaft an den bestehenden Zuständen etwas ändern. Darauf warten zu wollen hieße auf Godot zu warten - es wird niemand kommen. Denn wer ist das Land? Nicht die Deutsche Bank, nicht Bayer, VW, Mercedes, RWE oder EON sind Deutschland. Die Menschen sind es, die hier leben. Sie lassen durch ihre Kulturen, ihre Kreativität, ihre Arbeit und ihren Fleiß das Land atmen. Abraham Lincoln hat gesagt: "Demokratie ist die Regierung * des Volkes durch das Volk für das Volk." Es wird Zeit diesem Satz Quelle: Leben einzuhauchen. Internationale Presseagentur Pres- Das bestehende System der repräsentativen Demokratie hat bisher an den Menschen vorbeiregiert und hat sich nicht nach ihren Bedürfnissen gerichtet. Wir dürfen [1] http://de.gravatar.com/jairogomez59 [2] Ein Meinungsmagazin im Netz www.neue-debatte.de [3] http://www.bdvv.de/statistikerstmals-ueber-600000-vereine Anmerkungen: [4] http://www.windwahn.de/index.php/links/karte-der-buergerinitiativen-in-deutschland.html [5] http://www.zeit.de/gesellschaft/2015-12/polizei-berlin-demonstrationen-rekord Veröffentlicht im Schattenblick mit freundlicher Genehmigung der Neuen Debatte. senza - Büro Berlin Johanna Heuveling E-Mail: [email protected] Internet: www.pressenza.com/de http://www.schattenblick.de/ infopool/buerger/meinung/ bmsp0160.html POLITIK / AUSLAND / LATEINAMERIKA poonal Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen El Salvador - Neue Maßnahmen gegen Pandillas (GuatemalaStadt, 15. August 2016, cerigua) El Salvador leitet eine neue Phase außergewöhnlicher Maßnahmen gegen die Pandillas, die Banden ein. Diese Schritte waren zu Beginn dieses Jahres ins Leben gerufen worden - trotz der Zweifel hinsichtlich ihrer Effektivität und trotz der Angst, dass diese die Rechte der Bürger*innen verletzen könnten. In einem von dem Nachrichtenportal 'Insight Crime' veröffentlichten Artikel wird berichtet, dass der Minister für Justiz und öffentDo, 22. September 2016 liche Sicherheit, Mauricio Ramírez Landaverde, am 8. August 2016 in der Fernsehsendung "Diálogo" auftrat und dort erklärte, die Regierung habe mit der Einführung einer zweiten Phase von speziellen Sicherheitsmaßnahmen in Gefängnissen begonnen, die im April vom Kongress bewilligt worden waren. "Wir werden die Sicherheit in diesen Haftanstalten verstärken, indem wir eine Reihe von operativen Maßnahmen ergreifen, die die Kontrollen und die Sicherheit dort unterstützen sollen", sagte Ramírez. www.schattenblick.de Internetverbot in Wohnvierteln? Mit Hilfe dieser Sicherheitsmaßnahmen soll vermieden werden, dass geschmuggelte Güter in die Gefängnisse gelangen und inhaftierte Bandenmitglieder Kontakt zur Außenwelt bekommen. Um diese Ziele zu erreichen, konzentriert sich die Regierung darauf, Kontrolle in den Wohngebieten rund um die Gefängnisse auszuüben, die Sicherheitseinsätze zu intensivieren und sogar ein Gesetz vorzuschlagen, welches die Nutzung des Internets in diesen Seite 3 Elektronische Zeitung Schattenblick Vierteln verbieten würde. Der Gefängnisdirektor Rodil Hernández erklärte gegenüber der lokalen Presse, dass die Bewohner*innen, die rund um die Gefängnisse wohnten, für die Gefängnisbehörden eine größere Herausforderung darstellten als die korrupten Gefängniswächter*innen selbst. Der Direktor der Zivilen Nationalpolizei, Howard Cotto, gab kürzlich an, dass inhaftierte Bandenmitglieder Anwält*innen als Bot*innen benutzt hätten, die in den Gefängnissen erhaltene Aufträge für Morde, Erpressungen und andere Verbrechen an Bandenmitglieder außerhalb weitergäben. "Die Anwälte erhielten nicht nur Nachrichten mit Aufforderungen, Verbrechen zu begehen, sondern auch Aufträge und Mitteilungen, um Geld zu transferieren und die illegalen Vermögenswerte der Banden zu erhöhen", sagte Cotto. Er erklärte zudem, dass die Insass*innen ihren Anwält*innen mehr vertrauten als den Bandenmitgliedern von niedrigerem Rang, die von den Finanztransaktionen der erfahrenen Mitglieder keine Ahnung hätten. Gewalt leicht zurückgegangen Laut dem Bericht von 'Insight Crime' gehen die salvadorianischen Behörden davon aus, dass der Rückgang der Gewalt in den letzten Monaten auf die außergewöhnlichen Maßnahmen zurückzuführen ist. Tatsächlich sei aber nicht klar, bis zu welchem Grad die harten Maßnahmen der Regierung gegen die Banden zu dem Fortschritt in dieser Richtung beigetragen hätten. Eine weitere mögliche Erklärung für die Abnahme der Gewalt sei die VereinSeite 4 barung, welche im März zwiSCHACH - SPHINX schen den Anführer*innen der Banden getroffen wurde, um die von den Banden durchgeführten Lug und Höllenschwindel Morde einzustellen, so das Nach- (SB) So mancher muß seinen Darichtenportal. maskusweg gehen, ehe er zur Besinkommt und alles, was er vorher Während El Salvador Lösungen nung mit Überzeugung und Leidenschaft für die aktuellen Herausforderun- tat, in ebenselber Manier in den Bogen in punkto Sicherheit suche, den stampft und verwirft. Woher diewerde es wichtig sein, dass Ge- ser Wandel auch immer kommen setzgeber*innen und Behörden mag, ob dank einer unerklärlichen einen ausgeglichenen Ansatz Eingebung oder nach reiflicher übernähmen, schließt der Bericht. Überlegung, ein zweifelnder SchatDieser Ansatz solle es erlauben, ten bleibt dennoch zurück. War vorwirklich alles falsch, nur Lug und die Rechte der Bürger*innen zu her Höllenschwindel, oder hat man aus respektieren und eine Strategie sich bloß einen willenlosen Esel geverfolgen, deren Basis der Kampf macht? Wilhelm Steinitz mag sich gegen die Korruption und gegen diese Frage gestellt haben, vielleicht die Gewalt der Banden sein müsse. sogar unzählige Male, nachdem er URL des Artikels: https://www.npla.de/poonal/neue-massnahmen-gegenpandillas/ Der Text ist lizenziert unter Creative Commons NamensnennungWeitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/ Quelle: * poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Herausgeber: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. Köpenicker Straße 187/188, 10997 Berlin Telefon: 030/789 913 61 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.npla.de http://www.schattenblick.de/ infopool/politik/ausland/ pala1626.html www.schattenblick.de sich einer Idee des Strategischen zuwendete, die seine Zeitgenossen zu denken nicht einmal gewagt hatten. Jedenfalls verehrte ihn die Nachwelt als Gründer des modernen Schachs, wiewohl seine Zeit ihn halb als Narren und halb als Genie abgetan hatte. Indes, auch spätere Generationen mißbilligten an Steinitz den verbohrt missionarischen Eifer, mit dem er seine Thesen an die Pforten der Schachwelt nagelte, so, als wären alle anderen bloße Ablaßhändler eines falschen Weges. Der schmeichelnde Mund vieler Biographen ist nicht müde geworden, Steinitz in einen viel zu hohen Himmel zu heben und seine Zunftgenossen im selben Atemzug als Neandertaler bloßzustellen. Man muß schon wie eine Panzerechse stumpf sein, um glauben zu wollen, daß Steinitz' Zeitgenossen lediglich romantisches Blindekuh-Schach gespielt hätten ohne strategisches Fundament. Sie hatten es lediglich nicht nötig, der Welt eine neue Bibel zu schenken. Das heutige Rätsel der Sphinx stammt aus seiner berühmten Hastinger Partie gegen von Bardeleben. Das Diagramm zeigt die Abschlußstellung, in der Steinitz zuletzt 1.Tg7xh7+ gespielt hatte. Von Bardeleben fand es Do, 22. September 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick nicht einmal nötig, persönlich aufzuPOLITIK / KOMMENTAR / FRIEDEN geben, sondern flüchtete aus dem Saal vor bodenloser Scham und ließ durch einen Boten seine KapitulatiNeoliberales Ärgernis Vereinte Nationen on überbringen. 1...Dd7xh7 scheiterte natürlich an 2.Tc1xc8+, doch was wäre gefolgt, wenn von Bardeleben (SB) Die Vereinten Nationen vielerlei Beispielen hochziehen, mit 1...Kh8-g8 2.Th7-g7+ Kg8-h8 nicht nur zu kritisieren, sondern etwa wenn in Schweizer Konfortgesetzt hätte, Wanderer. Schließ- rundheraus niederzumachen er- zernzentralen nicht minder wohllich mußte Steinitz auf das Grundrei- freut sich in neoliberalen Medien genährte und dazu hochbezahlte henmatt achtgeben. Steinitz - von Bardeleben Hastings 1895 Auflösung letztes SphinxRätsel: Bronstein hatte feinsinnig erkannt, daß er nach 1.Te1xe5! d6xe5+ 2.Kd4xe5 Tc8-e8+ 3.Ke5-f6 mit dem Rauben der schwarzen Königsflügelbauern rascher vorankommen würde, als Olafsson mit dem Diebstahl der weißen Damenflügelbauern: 3...Te8-e3 4.Kf6xf7 Te3-b3 5.Sf4xg6 Tb3xb4 6.Sg6-e5+ Kd7-c8 - 6...Kd7-d8 7.d5-d6 Tb4-b2 8.Kf7e6 Tb2-e2 9.g2-g3 nebst 10.Ke6xf5 - 7.d5-d6 Tb4-b2 8.Kf7-e8 Tb2-d2 9.Se5- g6 Kc8-b8 10.g2-g3 Td2-d1 11.Sg6-e7 und Schwarz gab auf, weil nach 12.Se7xf5 der Vormarsch des fBauern entschieden hätte. http://www.schattenblick.de/ infopool/schach/schach/ sph05965.html Do, 22. September 2016 besonderer Beliebtheit. Wer den Staat auf die Kernfunktionen der bewaffneten Sicherung der privatwirtschaftlichen Eigentumsordnung und der Umlastung infrastruktureller wie ökologischer Kostenfaktoren auf die Lohnabhängigenklasse reduzieren will, der mißtraut auch einer internationalen Organisation wie den unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten Vereinten Nationen zutiefst. Verschwörungstheorien von einer Art informellen Weltregierung, die sinistre bevölkerungspolitische Strategien verfolgt, ökofaschistische Einschnitte in das Recht auf unbegrenzte Naturzerstörung plant oder den ebenfalls nach den Fleischtöpfen greifenden globalen Südens unlautererweise bevorteilt, schießen insbesondere in ultraliberalen, Freiheit und Kapitalismus in eins setzenden Kreisen ins Kraut. So kritisiert das Zentralorgan des schweizerischen Bankenkapitals, die Neue Zürcher Zeitung, den UN-Flüchtlingsgipfel in New York als eine bigotte Veranstaltung, auf der "wohlgenährte Staatschefs Leerformeln wie 'gemeinsam für eine bessere Zukunft' von ihren Redemanuskripten ablesen", während in "Syrien die Hoffnung auf ein besseres Leben einmal mehr im Keim erstickt" wird. Ein solcher Scheinwiderspruch läßt sich natürlich an www.schattenblick.de Manager Strategien der Nahrungsmittelvermarktung entwickeln, die sich ohne preistreibenden Welthunger und neokolonialen Landraub nicht realisieren ließen. Pauschale Klagen dieser Art könnten billiger nicht sein, wenn schon die geringe Mühe, Roß und Reiter im Syrienkrieg zu nennen, gescheut wird. Wes Geistes Kind der Autor des NZZ-Kommentars ist, verrät er mit der Behauptung, die Vereinten Nationen "wurden mit der Idealvorstellung gegründet, dass die Organisation dereinst die Funktion einer Weltpolizei erfüllen könnte". Dieser höchst einseitige, vor allem auf die militärische Durchsetzung des Gewaltverbotes der UN-Charta abstellende Blick auf eine Organisation, die auf vielen Feldern gesellschaftlicher und kultureller Entwicklung zumindest den Anspruch erhebt, für mehr soziale Gerechtigkeit und weniger brutale Unterdrückung zu sorgen, repräsentiert bestenfalls die Sichtweise des Weltsicherheitsrates, nicht jedoch die Arbeit der zahlreichen UN-Unterorganisationen. Demgemäß ist dem NZZ-Autoren auch die Generalversammlung der Vereinten Nationen ein besonders Ärgernis, treffe sich in New York in diesem Gremium doch "ein Kartell der Heuchler und Vertuscher" [1]. Seite 5 Elektronische Zeitung Schattenblick Hat man das in der allgemeinen Berichterstattung weit weniger prominent repräsentierte 17. Gipfeltreffen der Bewegung der Blockfreien Staaten, das am letzten Wochenende in Venezuela stattfand, zur Kenntnis genommen, dann läßt sich Eins und Eins leicht zusammenzählen. Rund 100 Mitgliedstaaten dieser im Kalten Krieg gegründeten Organisation, die sich als dritter, weder von den USA oder der Sowjetunion dominierter Weg für die Länder des dekolonisierten Südens zu mehr Selbstbestimmung und globalem Einfluß verstand, forderten dort unter anderem, die UN-Generalversammlung gegen die von den Ländern des Nordens beherrschten Weltsicherheitsrat zu stärken. Daß man zudem beschloß, sich auf die antiimperialistischen Wurzeln der Blockfreienbewegung zu besinnen und "den historischen Kampf der Völ- ker des Südens für die Unabhängigkeit und den Frieden ihrer Nationen" [2] fortzusetzen, dürfte dort, wo sich die aus der kapitalistischen Globalisierung, aus Rohstoffextraktion, neofeudaler Lohnsklaverei und drastischem Produktivitätsgefälle erwirtschafteten Gewinne auftürmen, nicht gerade erfreut vernommen worden sein. Um so bedeutsamer ist die ebenfalls in der Abschlußerklärung des Treffens festgestellte Notwendigkeit, alternative Medien und Informationsquellen zu entwickeln, die der massenmedialen Propaganda, mit der die Länder des Südens dominiert und destabilisiert werden, entgegentreten. Die Vereinten Nationen schließlich sind so gut und so schlecht wie die Akteure, die ihre Arbeit bestimmen. Da sich die NZZ auf die UN-Generalversammlung und nicht den Weltsicherheitsrat eingeschossen hat, liegt nahe, daß ihre Kritik gerade nicht an jene Staats- und Regierungschefs adressiert ist, die die Vereinten Nationen, wenn sie ihren Interessen etwa bei der Sicherung der Menschenrechte oder dem Kampf gegen den Hunger zuwiderlaufen, schlicht ignorieren und an den Rand des Geschehens manövrieren. Anmerkungen: [1] http://www.deutschlandfunk.de/internationale-presseschau.435.de.html [2] https://www.jungewelt.de/2016/09-20/030.php http://www.schattenblick.de/ infopool/politik/kommen/ frie1130.html RECHT / FAKTEN / INTERNATIONAL poonal Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen Kolumbien: Generalstaatsanwalt tritt zurück (Bogotá, 14. September 2016, prensa latina) - Der Chefankläger Kolumbiens, Alejandro Ordoñez, ist am 14. September von seinem Amt zurückgetreten, welches er fast acht Jahre lang ausgeübt hatte. Zuvor hatte der Staatsrat entschieden, seine Wiederwahl für eine zweite Amtszeit von 2013 bis 2016 zu annullieren. nitiven Absetzung als Generalstaatsanwalt. Die Entscheidung war bereits in einer Abstimmung am 7. September gefallen. Erzkonservativer Freund Uribes vertrag mit der Rebellenorganisation FARC-EP. Außerdem hat er sich gegen das Referendum am 2. Oktober ausgesprochen, in dem die kolumbianische Bevölkerung über den Friedensvertrag abstimmen soll. Allerdings hatte er sich zuletzt zurückhaltend geäußert, ob er sich an der Kampagne zur Ablehnung des Friedensvertrages beteiligen will. Der 61 Jahre alte Anwalt steht der konservativen Partei nahe und gilt als scharfer Kritiker der RegieOrdoñez hatte noch die Unter- rung von Präsident Juan Manuel schrift der Staatsräte abgewartet, Santos, vor allem wegen dessen Der Sicherheitsrat hatte den Fall als letzten Schritt zu seiner defi- Bemühungen um einen Friedens- Ordoñez vier Jahre lang unterSeite 6 www.schattenblick.de Do, 22. September 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick sucht. Mehrere Senator*innen hatten die Annulierung seiner Wiederwahl gefordert; sie hatten geltend gemacht, durch Urteile von Ordoñez behindert worden zu sein. Mehrere Abgeordnete, die für die Wiederwahl gestimmt hatten, seien hinterher von diesem belohnt worden. RELIGION / CHRISTENTUM / MELDUNG Internationale Presseagentur Pressenza Büro Berlin Vorfahrt für die zivile Konfliktbearbeitung! Meldung des Internationalen Christlichen Friedensdienstes [1] vom 20. September 2016 Anlässlich des UN-Weltfriehttps://www.npla.de/poonal/ge- denstags am 21. September forneralstaatsanwalt-tritt-zurueck/ dert EIRENE Internationaler Christlicher Friedensdienst mehr öffentliche Mittel für die zivile Der Text ist lizenziert unter Crea- Konfliktbearbeitung statt einer tive Commons Namensnennung- Aufstockung des VerteidigungsWeitergabe unter gleichen Bedin- haushaltes. Der "Vorrang für Zivil" muss wieder das Primat in gungen 4.0 international. https://creativecommons.org/li- der Politik werden! censes/by-sa/4.0/ "Was mich empört, ist, dass die Bundesregierung plant, den rie* sigen Militärhaushalt so stark zu Quelle: poonal - Pressedienst lateiname- erhöhen, wie seit 20 Jahren nicht rikanischer Nachrichtenagenturen mehr. Gleichzeitig sollen die Herausgeber: Nachrichtenpool wenigen Mittel für den Zivilen Friedensdienst nicht angehoben Lateinamerika e.V. Köpenicker Straße 187/188, werden", so Dr. Anthea Bethge, Geschäftsführerin von EIRENE. 10997 Berlin Der militärische Kampf kann Telefon: 030/789 913 61 keinen nachhaltigen Frieden E-Mail: [email protected] bringen. Im Gegenteil, er destaInternet: http://www.npla.de bilisiert ganze Regionen und erzeugt neue Konflikte. "Es gibt http://www.schattenblick.de/ keine Alternative zur zivilen infopool/recht/fakten/ Konfliktbearbeitung und zum rfi00175.html Friedensdienst. Es braucht Annäherung, Begegnung und Verständigung, damit Kriege und Unterdrückung enden und Friedensprozesse beginnen können", Liste der neuesten und betont Bethge. Deswegen untertagesaktuellen Nachrichten ... Kommentare ... Interviews ... stützt EIRENE gemeinsam mit Reportagen ... Textbeiträge ... Partnerorganisationen, FachDokumente ... kräften und Freiwilligen in insTips und Veranstaltungen ... gesamt 19 Ländern das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden http://www.schattenblick.de/ und die Bewahrung der Schöpinfopool/infopool.html fung. URL des Artikels: Do, 22. September 2016 www.schattenblick.de Wie jedes Jahr am Weltfriedenstag werden EIRENE-Fachkräfte und Freiwillige in El Alto/Bolivien zusammen mit ihren Partnerorganisationen ein großes Friedensfest feiern. Auf einem zentralen Platz informieren sie die Bevölkerung über ihr Engagement in den Bereichen zivile Konfliktbearbeitung und Friedenspädagogik. Anmerkung: [1] https://www.eirene.org/meldungen/vorfahrt-zivile-konfliktbearbeitung Der Text steht unter der Lizenz Creative Commons 4.0 http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ * Quelle: Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin Johanna Heuveling E-Mail: [email protected] Internet: www.pressenza.com/de http://www.schattenblick.de/ infopool/religion/christen/ rcme0201.html Seite 7 Elektronische Zeitung Schattenblick RELIGION / ISLAM / MELDUNG Internationale Presseagentur Pressenza Büro Berlin Das Haus des Friedens - La Maison de la Paix - Sufismus im Herzen des Lebens Von Olivier Waubant, 20. September 2016 Paris - 20.09.2016. Das Haus des Friedens von Paris Maison de la Paix de Paris wurde offiziell am Freitag, den 9. September, in Anwesenheit von Fawzia Al Rawi eröffnet. Die internationale Presseagentur Pressenza hat sich mit den Gründerinnen des Hauses getroffen. Das Haus des Friedens von Paris wird von Fawzia Al Rawi, einer Sufimeisterin irakisch-österreichischer Herkunft geleitet. Das Haus befindet sich in Houilles (78) und ist das vierte dieser Art. Alle Häuser werden von Frauen geleitet. Aya Annika Skattum, zusammen mit Kahina Bahloul Mitbegründerin dieses Hauses, empfängt uns, um uns das Haus in Paris zu zeigen und uns seine Berufung, das Programm der Eröffnung und seine Tätigkeiten zu zeigen. Aya Annika Skattum erklärt uns: "Das Ganze ist Teil einer Hoffnung, Menschen einzuladen, die ich während meiner Reisen kennengelernt habe. Und vor allem möchte ich eine Brücke zum Haus des Friedens in Wien bauen und seine Gründerin Fawzia Al Rawi einladen. ich die Möglichkeit erhalten, ihre spirituelle Führung Fawzia Al Rawi zu treffen. Ich bin nach Wien gefahren und habe das Konzept des Friedenshauses kennengelernt. Ich finde es großartig. Und da haben wir uns gedacht, wir sollten einen ähnlichen Ort auch in Paris ins Leben rufen, denn hier ist wirklich ein Annika ist Therapeutin und hat die großer Bedarf. Die Idee kam von Möglichkeit erhalten, Empfangs- ganz alleine." räume zu schaffen und Gruppen zu begleiten. Dieses Haus ist eine Das Haus wurde am 9. September Weiterführung ihrer persönlichen mit einem vielfältigen Programm und spirituellen Schritte in diese eröffnet. Das Friedenshaus bietet eine ganze Palette von Tätigkeiten Richtung. an, die die Besucher in die Lage Kahina Bahloul: "Ich stamme aus versetzen, sich selbst kennenzulereiner multikulturellen Familie. nen, ihre Inneres zu entwickeln, ihMein Vater ist Muslim. Mütterli- ren inneren Frieden zu schließen cherseits stamme ich von einer jü- und den Sufismus zu entdecken. disch-polnischen Großmutter und Alle Akteure teilen den Wunsch, einem katholisch-christlichen Brücken zwischen Religionen zu Großvater ab. Die religiösen und bauen. spirituellen Angelegenheiten begleiten mein Leben schon seit mei- Mehr Informationen zu den Aktiner Jugend. Ich hatte immer schon vitäten siehe unter [1]. diesen Wunsch und das Gefühl, man sollte zwischen diesen verschiedenen Traditionen Brücken Übersetzung aus dem Französischen bauen und Verbindungen herstel- von Milena Rampoldi [2] len. Ich bin mit der muslimischen Religion aufgewachsen, aber ich Anmerkungen: http://lamaisondelapaix.com/noswar auch sehr neugierig und offen [1] gegenüber den anderen Religionen. activites/ Dies hat mich dazu bewegt, mich [2] https://promosaik.blogspot.de/ für die muslimische Spiritualität Der Text steht unter der Lizenz Creaund den Sufismus zu interessieren. tive Commons 4.0 Wesen in uns führen. Und genau diesen Wunsch hege ich auch für das Haus des Friedens in Paris. Gerade in Paris sieht man, wie dringend es ist, Brücken zu bauen. Denn im Herzen der einzelnen Traditionen verbergen sich dasselbe Licht und dieselbe Liebe." Sie ist eine geistige Führung in der Sufitradition der muslimischen Religion und verfügt über das Geschenk, Brücken unter den geistigen Traditionen zu bauen, die unhttp://creativecommons.org/licenseren Geist und unsere Herzen er- Durch meine Begegnung mit Aya, ses/by/4.0/ weitern und uns zum göttlichen eines Tages in der Moschee, habe Seite 8 www.schattenblick.de Do, 22. September 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick KINDERBLICK / NATURKUNDE / TIERE WIR brauchen sie ... Die Bienen dürfen nicht sterben (SB) 21. September 2016 Schon seit vielen Jahren sterben mehr und mehr Bienenvölker. Imker haben schon früh Alarm geschlagen. Doch aufmerksam wurde die Öffentlichkeit erst, als dieses Sterben erschreckende Ausmaße angenommen hatte und dafür sogar ein eigener Begriff gefunden wurde: Das Bienensterben. Lange Zeit wurde nach den Ursachen geforscht und nach Wegen gesucht, dieses Bienensterben, das auf der ganzen Welt auftrat und bis heute anhält, zu verhindern. Aber so einfach ist das nicht. Denn wie es aussieht, gibt es nicht nur eine Ursache für das massenweise Sterben ganzer Bienenvölker, die man nur beseitigen müsste und dann wäre wieder alles in Ordnung. Vielmehr können sich die verschiedenen Faktoren auch noch gegenseitig in ihrer tödlichen Wirkung verstärken. Seit das von Forschern aus unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen erkannt wurde, steht man erst am Anfang der Suche nach einer wirksamen Bekämpfung des Bienensterbens. Foto: 2009, by Andreas Trepte (Own work) [CC BYSA 2.5 (http://creativecommons.org/licenses/bysa/2.5)], via Wikimedia Commons 2009 sterben sind. Bei den Insektiziden hebt sich in der Schädlichkeit besonders das Neonicotinoid hervor. Nicht nur Honigbienen, sondern auch Motten und Schmetterlinge werden von diesem Gift geschwächt oder getötet. Sogar die Vögel, die diese Insekten fressen, nehmen gesundheitlichen SchaWas sind die Ursachen für das den daran. Bienensterben? Deswegen fordern WissenschaftWissenschaftler aus Europa be- ler aus verschiedenen Forstätigen jetzt, dass der Einsatz be- schungsbereichen, die Verwenstimmter Gifte (Pestizide/Pflan- dung von Neonicotinoiden zu zenschutzmittel und Insektizi- stoppen. Außerdem stellen sie in de/Schädlingsbekämpfungsmit- ihrer Analyse aus dem Jahr 2014 tel) die Ursache für das Bienen- fest, dass die gängigen PflanzenDo, 22. September 2016 www.schattenblick.de schutzmittel 5000 bis 10 000 mal tödlicher auf Bienen wirken als das schon als hochgiftig geltende DDT, das in Deutschland bereits seit 1977 verboten ist. Doch es gibt noch mehr Ursachen für das Bienensterben und das Zusammenwirken all dieser Faktoren, lässt die Bienenvölker leiden und sterben. Landwirtschaft heute - keine guten Aussichten für Bienen Immer mehr Landwirte gehen dazu über, nur ein bestimmtes Getreide, eine bestimmte Frucht Seite 9 Elektronische Zeitung Schattenblick oder nur eine Gemüsesorte in sogenannten Monokulturen anzubauen. Für Bienen vermindert sich dadurch die Nahrungsvielfalt. Einseitige Ernährung, also wenn sie beispielsweise nur Rapsblüten anfliegen können, ist für sie ebenso wenig gesund, wie für uns Menschen. Es führt zur Schwächung körperlicher Abwehrkräfte. Außerdem beginnt für sie eine Hungerzeit, wenn auf großen Flächen die Rapsblüten etwa zur gleichen Zeit verwelken. Dann müssen die Bienen sehr weit fliegen, um nach anderen Blüten Ausschau zu halten, denn ein weiteres Merkmal der modernen Landwirtschaft ist, dass kaum noch andere Blütenpflanzen auf den Feldern wachsen, da sie den Unkrautvernichtungsmitteln (Herbizide) zum Opfer fallen. Hinzu kommt, das auch die Pflanzen in den Monokulturen mit Pflanzenschutzmitteln (Pestiziden) behandelt werden, die den Bienen zu schaffen machen und deren Rückstände zu einem Teil auch im Honig wiederzufinden sind. Es wurde festgestellt, dass diese Giftstoffe auf das Nervensystem der Bienen wirken und dazu führen, dass sie sich nicht mehr richtig orientieren können. Für die Bienen ist das eine schwerwiegende Schädigung, da sie bei der Futtersuche und der Rückkehr in ihren Bienenstock auf ihre gute Orientierung angewiesen sind. fährlicher Erreger ist allerdings die Varroamilbe. Befällt sie ein Bienenvolk, so wird es stark geschwächt und es kann sogar ganz verenden. Da diese Milbe sich vom Blut der Bienen ernährt, kann sie zudem auch noch weitere Krankheitserreger durch die dabei entstehenden Bisswunden auf die einzelnen Biene übertragen. Bislang ist dieser gefährlichste natürliche Feind der Bienen nur schlecht zu bekämpfen. Man kann sagen, die Bienen haben es auch ohne Zugabe von Giftstoffen schwer genug. Varroamilben auf dem Haarkleid einer Biene Bild im Rasterelektronenmikroskop ver größert Foto: 2007, gemeinfrei, via wiki media commons Krankheitserreger bedrohen Katastrophale Fehler die Bienen Ist ein Bienenvolk gesund, das heißt, sind seine Abwehrkräfte gestärkt durch eine vielseitige und giftfreie Ernährung, kann es mit den meisten Krankheiten zurechtkommen. Ein besonders geSeite 10 Anfang September diesen Jahres ereignete sich in den USA ein Millionensterben von Bienen, dass nicht hätte passieren müssen. In einem Land im Bundesstaat South Carolina wurde beschloswww.schattenblick.de sen, nachdem dort 4 Zika-Fälle aufgetreten waren, eine Chemikalie (NALED) per Flugzeug über das Land zu versprühen, um damit die Moskitos zu vernichten, die das Zika-Virus übertragen können. Dies geschah am 28. August 2016 früh am Morgen, also genau zu der Zeit, in der auch die Bienen ihren Stock verlassen, um Blütenpollen zu sammeln. Kurz danach setzte das massenweise Bienensterben ein. Allein in einer großen Imkerei starben daraufhin ca. 2,5 Millionen Tiere, im weiten Umfeld auch unzählige mehr. In dieser Region erleiden ohnehin schon viele Bienen den Hungertod und haben mit Krankheiten zu kämpfen. Bei dieser Giftsprühaktion vom Flugzug aus rieselte dieses Mittel großflächig auf alles nieder, also bestand kaum eine Chance für die Bienen, eine Pflanze ohne Gift zu finden. Warum die Bienen für uns Menschen so wichtig sind Die Bienen übernehmen auf der ganzen Welt eine wichtige AufgaDo, 22. September 2016 Elektronische Zeitung Schattenblick be. Sie bestäuben unsere Nutzpflanzen, aber auch alle Wildpfanzen, in dem sie die Blüten anfliegen. Beim Nektar trinken bleibt Pollenstaub an ihrem Haarkleid haften, den sie dann beim Besuch einer anderen Blüte der gleichen Art auf deren Narbe abstreifen. So, in groben Zügen beschrieben, findet die Bestäubung der Pflanzen statt. Dann erst ist die Pflanze in der Lage, Früchte heranreifen zu lassen. Findet die Bestäubung nicht statt, wachsen weder Äpfel, Birnen, Kirschen, Apfelsinen, Pfirsiche oder Pflaumen, um nur einige Beispiele zu nennen. Bei fast 80 % der Nutzund Wildpflanzen übernehmen die Bienen das Bestäuben, bei den restlichen 20 % erledigen das Hummeln, Fliegen, Wildbienen und andere Insekten. In anderen Teilen der Welt, beispielsweise den Tropen, übernehmen auch Vögel oder Fledermäuse diese Aufgabe. Da es eine unendlich große Zahl an verschiedenen Pflanzen gibt, haben sich auch noch andere Arten der Bestäubung entwickelt. Zum Beispiel werden Weizen, Landwirte mehr dem Wohl und Roggen und Mais durch den Wind Überleben der Bienen widmen. bestäubt. Der Pollen dieser Pflanzen, der reichlich vorhanden ist, wird durch die Luft geweht und Diesem Artikel liegen folgende landet zufällig auf der Narbe ei- Quellen zugrunde: ner anderen der gleichen Art. http://www.spiegel.de/wissenDoch viele beliebte Nahrungs- schaft/natur/bienensterben-eupflanzen sind beinahe zu 100 % studie-sieht-pestizid-einzsatz-alsauf die Bestäubung durch Bienen grund-a-1027661.html angewiesen wie zum Beispiel Kakao, Vanille und Maracuja. Ganz http://www.bee-careful.com/allgemein gilt für alle von Bienen de/intitiative/bienensterben-ursabestäubten Pflanzen, dass die chen-folgen/ dann wachsenden Früchte größer, fruchtiger, also schmackhafter http://netzfrauen.orsind. Ein abschreckendes Beispiel g/2016/09/02/suedkalifornienfür den Verlust von Bienenvöl- millionen-von-bienen-sterbenkern bleibt China. Dort werden nach-insektizideinsatz-gegenviele Obst- und Mandelbäume ge- zika-moskitos/ pflanzt, meistens in großen Monokulturen. Doch fehlen dort be- http://www.sueddeutsche.de/wisreits die Bienen in einigen Gebie- sen/bienensterben-anti-zika-mitten ganz, so dass Menschen die tel-toetet-millionen-bienenBäume mit der Hand bestäuben 1.3146297 müssen. Hier wird besonders deutlich, welche enorm wichtige http://www.schattenblick.de/ Rolle die Bienen für die Nahinfopool/kind/natur/ rungsversorgung der Menschen knti0093.html spielen. Vielleicht führt das dazu, dass sich Wissenschaftler und POLITIK / KOMMENTAR POLITIK / REDAKTION USA verschlimmern das Chaos SPD für CETA ... Parteiräson hebelt sozialen Widerstand aus in Syrien zusehends Washingtons Lösung für den Sy (SB) Die Zweidrittelmehrheit, rienkonflikt lautet mehr Krieg mit der der SPD-Parteikonvent in (SB) Die Feuerpause in Syrien, Wolfsburg dem Freihandelsabdie nach der Friedensinitiative kommen CETA zugestimmt hat, der Außenminister Sergej La- wird allgemein als großer Erfolg wrow und John Kerry am 12. für den SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel gewertet ... September begann und ... http://www.schattenblick.de/ infopool/politik/redakt/ nhst1481.html Do, 22. September 2016 http://www.schattenblick.de/ infopool/politik/kommen/ herr1734.html www.schattenblick.de UMWELT / REDAKTION Indonesien zur Waldrodung genötigt (SB) Die Europäische Union will mit Kanada das Freihandelsabkommen CETA und mit den USA TTIP schließen. Große Teile der Bevölkerung in Deutschland und anderen EU-Mitgliedstaaten lehnen das ab. So fanden am Samstag ... http://www.schattenblick.de/ infopool/umwelt/redakt/ umre184.html Seite 11 Elektronische Zeitung Schattenblick ______I n h a l t_____________________________Ausgabe 1955 / Donnerstag, den 22. September 2016____ BÜRGER - MEINUNGEN POLITIK - AUSLAND SCHACH-SPHINX POLITIK - KOMMENTAR RECHT - FAKTEN RELIGION - CHRISTENTUM RELIGION - ISLAM KINDERBLICK - NATURKUNDE DIENSTE - WETTER Die machtlose Macht (Pressenza) El Salvador - Neue Maßnahmen gegen Pandillas (poonal) Lug und Höllenschwindel Neoliberales Ärgernis Vereinte Nationen Kolumbien - Generalstaatsanwalt tritt zurück (poonal) Vorfahrt für die zivile Konfliktbearbeitung (Pressenza) Das Haus des Friedens - ... - Sufismus im Herzen des Lebens (Pressenza) ... Und morgen, den 22. September 2016 Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite 1 3 4 5 6 7 8 9 12 DIENSTE / WETTER / AUSSICHTEN Und morgen, den 22. September 2016 +++ Vorhersage für den 22.09.2016 bis zum 23.09.2016 +++ © 2016 by Schattenblick IMPRESSUM Die Sonne trägt noch einmal nach auf Nebelfelderwiesen, dann werden wieder Wolken wach, Jean-Luc liebt Wasserriesen. Elektronische Zeitung Schattenblick Diensteanbieter: MA-Verlag Helmut Barthel, e.K. 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