aktuell - Südtiroler Gesellschaft für Parkinson und verwandte

Parkinson
Poste italiane s.p.a. spedizione in abbonamento Postale - D.L.353/2003 (conv. in L. 27/2004 nr. 46) art.1, comma 2. nE BoLZano - Tassa pagata/Taxe Percue
aktuell
informationszeitschrift der Gesellschaft für Parkinson und verwandte Erkrankungen
www.parkinson.bz.it
nr. 69 / september 2016
Erscheint vierteljährlich
10 20 Jahre Parkinsonvereinigung: internationale Fachtagung in Bozen
04
08 Parkinson, eine große Herausforderung
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15 sich anschauen und das Lächeln weitergeben
08
siTZ: i- 39100 Bozen, Galilei-straße 4/a, Tel. 0471 931888, Fax 0471 513246, E-Mail: [email protected]; www.parkinson.bz.it
Öffnungszeiten: täglich von 9.00 - 12.00 Uhr, außer Donnerstag von 15.00 - 18.00 Uhr
Inhalt & Impressum
Wir danken allen Mitgliedern, allen Helferinnen und Helfern,
allen SpenderInnen und GönnerInnen und allen, die die
Parkinsonvereinigung in den letzten 20 Jahren begleitet und
unterstützt haben, von ganzem Herzen.
Inhalt
Impressum
Inhalt und Impressum
2
Editorial
3
Vereinsleben & Selbsthilfegruppen
4, 5, 6, 7, 10, 11
Infos & Hilfe
8, 9, 12, 14, 15, 16
Spenden & Mitgliedschaft
2
13
Herausgeber: Südtiroler Gesellschaft für Parkinson
und verwandte Erkrankungen
Sitz: Galileo Galilei-Straße 4/a, 39100 Bozen, St. Nr. 94056360210.
ärztlicher und wissenschaftlicher Beirat:
Dr. Mariantonietta Mazzoldi, Dr. Stefano Zanigni, Prof. Dr. Bruno
Bonetti, Dr. F. Spögler, Dr. A. Gasperi, Dr. Claudio Corradini
Eingetragen beim Landesgericht Bozen unter Nr. 7/99
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Verantwortlicher redakteur: Walther Werth
redaktion: Elke Schlemmer
Fotos: Redaktion, Privatarchive, pixelio.de, all-free-download.com
Druck: Tezzele by Esperia, Bozen
Gedruckt auf umweltfreundlichem FSC-Papier
Parkinson Aktuell
Editorial
Wir sind wieder zurück mit vielen, vielen Initiativen
und freuen uns auf Eure Teilnahme!
Liebe Mitglieder,
es geht wieder los! Nach der Sommerpause sind
wir wieder voller Energie und ich hoffe, alle haben
erholsame Wochen verbringen können. Zwischen
Ende September und Anfang Oktober beginnen
wieder die regelmäßigen Treffen in den Selbsthilfegruppen, die Anmeldungen können bereits
erfolgen. Ihr wisst, wie wichtig es ist, sich nicht
zurückzuziehen und sich mit allerlei Übungen fit
zu halten!
Wir erwarten auch Eure zahlreichen Anmeldungen
zum alljährlichen Törggele-Ausflug, der uns am
Mittwoch, 19. Oktober, nach Barbian führen wird.
Es gibt noch freie Plätze für die zweite Woche auf
Schloss Goldrain. Wer sich noch anmelden möchte, kann dies sofort tun.
Fortgesetzt wird demnächst auch die Vortragsreihe
anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums der Vereinigung:
am Freitag, 30. September in Neumarkt und am
Freitag, 28. Oktober in Bruneck.
Den großen Abschluss des Jubiläumsjahres begehen wir am 25. und 26. November mit einer international besetzten Fachtagung in Bozen. Mediziner, Betroffene und Therapeuten werden in einem
interessanten Vortragsprogramm über Neuigkeiten
und Erfahrungen berichten. Wir werden viel Neues
über Parkinson erfahren – sowohl über die Krankheit selbst als auch über neue Erkenntnisse im
Rahmen der medikamentösen Therapien, die ein
aktives und selbständiges Leben trotz Parkinson
ermöglichen können. Wir hoffen auch, den Austausch und die Zusammenarbeit mit den Ärzten
und Therapeuten zu fördern. Wir konnten mehrere
Referenten gewinnen, die von weit her zu unserer
Jubiläumsveranstaltung kommen, mit dabei sind
aber auch alle Primare der Neurologischen Abteilungen des Landes. Selbstverständlich werden
unsere Patienten und Patientinnen bei der Tagung
viel Gelegenheit haben, ihre Fragen zu stellen und
interessante Antworten zu bekommen. Merkt Euch
den 25. und 26. November im Kalender vor! Infos
über das geplante Vortragsprogramm gibt es auf
den nachfolgenden Seiten.
Außerdem geben wir in dieser Ausgabe einige
wichtige Infos zum Thema “Autofahren mit Parkinson” – sicher interessant für viele Leserinnen
und Leser!
In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten
Start in einen aktiven Herbst!
Alessandra Zendron
Parkinson Aktuell
3
Vereinsleben und Selbsthilfegruppen
20 Jahre Parkinsonvereinigung –
es hat sich viel getan
Als die Parkinsonvereinigung vor 20 Jahren gegründet wurde, war die Krankheit noch Neuland.
Es hat sich viel getan. Nach wie vor ist Parkinson
nicht heilbar, aber das Zusammenspiel aus guten
und sich immer verbessernden Medikamenten, medizinischer und therapeutischer Erkenntnisse sowie einer aktiven Mitarbeit der Patienten selbst ist
es heute möglich, über lange Zeit ein relativ gutes
und selbständiges Leben zu führen.
Die Südtiroler Parkinsonvereinigung hat es sich
zur Aufgabe gemacht, Parkinsonpatienten und
-patientinnen, ihre Familienangehörigen und Betreuer in jeglicher möglicher Hinsicht zu unterstützen. Hierbei hat es in den letzten Jahren dank
der Unterstützung von vielen Seiten große Fort-
schritte gegeben. Die
Geburtstagsfeier zum
20-jährigen Bestehen
(siehe nachstehendes
Programm) wird daher zum einen Anlass
zur Verteilung von Informationen und neuer
Erkenntnisse sein. Aber
ebenso, um sich bei allen zu
bedanken, die in den vergangenen Jahren unermüdlich zu
allem beigetragen haben, was die
Tätigkeit der Parkinsonvereinigung
ermöglicht.
unsere vielseitige Tätigkeit:
•
•
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•
•
Aufbau und Unterstützung von Selbsthilfegruppen und Angehörigengruppen.
Beratung und Betreuung der Betroffenen und Angehörigen im Rahmen der verfügbaren Ressourcen.
Weitergabe von Informationen über die Parkinsonerkrankung durch die Veranstaltung von Kongressen, Tagungen und Vorträgen.
Herausgabe der Zeitschrift „Parkinson Aktuell“ sowie einer eigenen Broschüre
und Info-Blätter.
Verleih von Audio- und Videokassetten sowie verschiedene Tonbandkassetten
(Sprach-, Bewegungs- und Entspannungsübungen).
Diverse Geselligkeitsveranstaltungen wie Ausflüge, Törggelen, Faschings- und
Weihnachtsfeier, u.ä. für alle Mitglieder.
Organisation von Gesundheits- und Erholungswochen für Betroffene und Angehörige.
Verschiedene Therapieangebote (Gymnastikkurse, Logopädie, Feldenkrais, Musiktherapie, Wassergymnastik, psychologische Betreuung).
Unterstützung der Parkinsonforschung, die zur Aufklärung der Ursachen und der
Heilung des Morbus Parkinson und ähnlicher neurologischer Erkrankungen führt.
Kontaktpflege mit öffentlichen und privaten Einrichtungen, die ähnliche Zielsetzungen haben, insbesondere mit den zuständigen Landesämtern und mit dem Sanitätsbetrieb, sowie mit anderen Parkinsonvereinigungen aus dem In- und Ausland.
Parkinson Aktuell
Vereinsleben und Selbsthilfegruppen
Internationale Fachtagung der Südtiroler Parkinsonvereinigung
Programm:
Freitag, 25. November
Samstag, 26. November
14:15
14:30
08:15
08:30
15:00
15:30
16:00
16:20
16:45
17:00
17:30
18:00
18:30
19:00
Einführung
Chair:
Prof. Dott. Bruno Bonetti,
Dr. Arno Gasperi
Die Parkinsonkrankheit
Referent:
Dott. Andrea Pilotto
Diskussion
Diagnostik/Differenzialdiagnostik
Referent:
Dott. Stefano Zanigni
Diskussion
Pause
renate Stampfer: Die Entstehung
des Parkinsonvereins
Chair:
Dr. Franz Spögler,
Dott. Frediano Tezzon
Atypische Parkinsonsyndrome
Referent:
Prof. DDr. Gregor Wenning
Diskussion
Nicht motorische Symptome
Referentin:
Dott.ssa Giovanna CalandraBuonaura
Diskussion
Abschluss
09:00
09:30
10:00
10:20
10:45
11:00
11:30
12:00
12:30
13:00
Einführung
Chair:
Prof. DDr. Gregor Wenning
Dott. Stefano Zanigni
Die rolle der rehabilitation
Referentin:
Dr.in Claudia Meinecke
Diskussion
Kognitive Störungen - Neues
Protokoll für die Parkinsonambulanz
Referentin:
Dott.ssa Maria Antonietta Mazzoldi
Diskussion
Pause
Karin Schweigkofler:
Bewegung und Musik mit der
Physiotherapeutin
Chair:
Prof. Dr. Peter P. Pramstaller
Prof. Dott. Bruno Bonetti
Die Therapie in fortgeschrittenen
Krankheitsstadien
Referent:
Dott. Salvatore Galati
Diskussion
Neue therapeutische Perspektiven
Referent:
Prof. Dr. Carsten Möller
Diskussion
Abschluss und Mittagessen
Anmeldungen zum Kongress
Anmeldungen zum Kongress nimmt das Büro der Parkinsonvereinigung ab sofort
telefonisch (Tel. 0471-931888) und per E-Mail ([email protected]) entgegen.
Wir freuen uns auf Eure zahlreiche Teilnahme!
Parkinson Aktuell
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Vereinsleben und Selbsthilfegruppen
Vortrag in Neumarkt
Die Vortragsreihe anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Parkinsonvereinigung wird am Freitag, 30. September in Neumarkt fortgesetzt. Von
18.00 bis 20.00 Uhr wird im Haus Unterland über
das Thema „Physiotherapeutische und psychologische Betreuung/Behandlung bei Parkinson“ referiert. Die Vortragenden sind der Neurologe Dr.
Stefano Zanigni aus Bologna und die Psychologin
Dr.in Helga Vieider Perkmann. Zudem werden
jeweils ein/e Betroffene/r und ein/e Angehörige/r
sprechen. Die Vortragenden sprechen in ihrer jeweiligen Sprache. Abgeschlossen wird der Vortrag
wieder mit einer Diskussionsrunde und einem kleinen Umtrunk. Die Parkinsonvereinigung dankt der
Gemeinde Neumarkt, die das Haus Unterland unentgeltlich zur Verfügung stellt.
2
Jahre Parkinsonve
reinigung
anni Associazione
Parkinson
Vortrag über Park
inson
Conferenza sulla
malattia di Parkinso
n
30. September/sett
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ore 18.00-20.00 Uh
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Haus Unterland, Ne
umarkt/Egna
und Interessierte zum
Thema:
Physiotherapeutisch
e und psychologische Unterstützu
ng/Begleitung
bei Parkinson.
ReferentInnen:
Dr. Stefano Zanigni,
Bologna,
Facharzt für Neurolo
gie
Dr.in Helga Vieider
Perkmann,
Psychologin und Psyc
hotherap
eutin
Zum Abschluss Disk
ussionsrunde
und kleiner Umtrunk
Die ReferentInnen
sprechen in ihrer
jeweiligen Sprache
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ienti,
familiari e interess
ati/e:
Supporto e accom
pagnamento
fisioterapico e psic
ologico nella
malattia di Parkinso
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Relatori/relatrici:
Dott. Stefano Zanigni,
Bologna, Neurologo
Dott.ssa Helga Vieid
er Perkmann,
Psicologa e Psicoter
apista
Un/a paziente Park
inson e un familiare
In chiusura discussio
ne
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I/Le relatori/relatrici
parleranno
nella loro lingua.
informieren | helfe
n | forschen
Via Galileo-Galilei-S
traße 4/A
39100 Bozen/Bolzano
Tel. 0471 931888
Mit Unterstützung
der
Gemeind
informazione | soste
gno | ricerca
e Neumarkt
www.parkinson.bz.it
Buchtipp:
Fit trotz Parkinson
Die Autorin Silke van Beuningen beschäftigt
sich als Diplom-Physiotherapeutin intensiv mit
dem Thema Parkinson. Nach ihrer Spezialisierung auf Neurologie hat sie
mit zahlreichen Parkinsonpatienten zusammenarbeiten
dürfen.
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Dabei konnte sie beobachten,
wie wertvoll ein durchdachtes
Trainingskonzept ist, das auf die
persönlichen Symptome und Bedürfnisse des Patienten eingeht.
Das Buch ermöglicht zu lernen,
wie man mit leicht anwendbaren Übungen das Wohlbefinden
steigern und lästige Symptome
lindern kann.
Das Übungsprogramm ist besonders geeignet, wenn Betroffene ihre Symptome nicht mehr
so gut mit Medikamenten regu-
lieren können. Die Autorin ist überzeugt, mit nur
drei Übungen am Tag kann die Lebensqualität
verbessert sowie wertvolle motorische Fähigkeiten gefördert und erhalten werden.
Die Übungen sind darauf ausgerichtet, Selbstständigkeit und Fähigkeiten zu fördern, Schmerzen zu
lindern, das Gleichgewicht
zu schulen sowie die Beweglichkeit steigern und Wohlbefinden und Lebensqualität
zu verbessern. Zudem ist
das Ziel eine Korrektur der
Körperhaltung,
Konzentrationstraining sowie die
Förderung der Gangsicherheit. Daraus resultiert eine
Steigerung der Belastbarkeit und der Lebensmut der
Patienten/Patientinnen soll
gestärkt werden.
Wer das Buch bestellen
möchte, kann dies im
Fachhandel mit der ISBNNummer 9783741201608
tun.
Parkinson Aktuell
Vereinsleben und Selbsthilfegruppen
Wenn das Laub sich färbt und langsam abfällt,
hat der Herbst endgültig Einzug gehalten. Die
Törggelezeit beginnt und bei der Parkinsonvereinigung hat man sich bereits an die Organisation
des diesjährigen gemeinsamen Törggele-Ausfluges gemacht. Am 19. Oktober geht es gemeinsam ins Eisacktal, zum Gasthof Saubacherhof in
Barbian. Um 12.30 Uhr steht für alle Teilnehmer
und Teilnehmerinnen der Mittagstisch bereit, der
mit einem reichhaltigen Törggelemenü aufwartet:
Es werden eine vollmundige Gerstsuppe, eine gemischte Schlachtplatte, Kastanien frisch aus dem
Feuer und zum Nachtisch hausgemachte Krapfen
serviert. Der Preis für das gesamte Menü beträgt
20,00 Euro/Person.
Wenn uns Petrus gnädig gestimmt ist, geht sich
nach dem Essen bestimmt ein kleiner Spaziergang
an der frischen Luft oder ein Ratscher oder Karterle auf der Sonnenterrasse des Gasthofes aus.
Wir bitten um Anmeldungen innerhalb 7. Oktober mit Angabe, ob das Menü gewünscht wird.
Bei ausreichender Teilnehmerzahl wird wie immer ein Bus organisiert, dessen Kosten die Vereinigung übernimmt – das Essen bezahlen die
TeilnehmerInnen selbst. Alle Infos gibt es bei der
Parkinsonvereinigung. Wir freuen uns auf viele
Anmeldungen!
Foto: Anna Martha/pixelio
Törggelen in Barbian
Bus vom Vinschgau:
Schlanders: 09.00 Uhr
Meran Bahnhof, Praderplatz: 09.45 Uhr
Frangart/Eppan Bushaltestelle Sparerhof:
10.15 Uhr
Bozen Friedhof Oberau – Südeingang:
10.30 Uhr
Bus vom Pustertal:
Bruneck Zugbahnhof: 09.30 Uhr
Brixen Villa Adele: 10.15 Uhr
Foto: all-free-download.com
Vortrag in Bruneck
Der letzte Vortrag zum Jubiläumsjahr vor der Internationalen Fachtagung (Infos auf Seite 4 und
5) wird am Freitag, 28. Oktober ab 19.00 Uhr in
Bruneck, im Gilm-Saal des Michael Pacher-Hauses stattfinden. Alle Informationen dazu sind zu gegebener Zeit im Parkinson-Büro erhältlich.
Parkinson Aktuell
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Infos & Hilfe
Parkinson, eine große Herausforderung
Herr Professor Bonetti, wie lange sind Sie nun
schon Primar an der Neurologie und wie geht
es Ihnen?
Ich bin Anfang Oktober 2015 von Verona nach Bozen gezogen, ich bin also nahezu ein Jahr hier im
Bozner Krankenhaus tätig. Derzeit lebt meine Familie noch in Verona. D.h. ich bin unter der Woche
hier und verbringe die Wochenenden bei der Familie in Verona. Ich fühle mich hier sehr wohl. Das
Entgegenkommen ist groß, sei es auf der Abteilung, bei der Sanitätsdirektion, der medizinischen
Direktion und auch bei den anderen Abteilungen.
Wird die Parkinsonambulanz laut Ihren bisherigen Erfahrungen von den Parkinson-Patienten als Bezugspunkt genutzt?
Wir sind auf Landesebene nicht die einzige Institution, die sich um die Parkinson-Patienten kümmert.
Aber es besteht wirklich eine sehr große Nachfrage. Diese kommt aus der Stadt Bozen, aber vielfach auch von außerhalb. Diese große Nachfrage
zu bewältigen bereitet uns aus Zeitgründen derzeit
Schwierigkeiten. Wir bemühen uns, einen Weg zu
finden, um alle Anfragen zu bewältigen. Aktuell
haben wir nur eine Vollzeitkraft in der Ambulanz
bei jährlich etwa 1.000 Patienten.
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Welche sind die wichtigsten Fragen, mit denen
Sie sich auseinandersetzen müssen?
Nun, die Parkinson-Krankheit ist generell für die
Sanität eine große Herausforderung, weil sie die
Patienten sehr stark einschränkt und einfach ihr
ganzes Leben grundlegend verändert. Der Neurologie als zentrale Anlaufstelle obliegt es, das Angebot für die Betroffenen entscheidend zu verbessern.
Nicht so sehr im quantitativen, sondern vordergründig im qualitativen Sinn. Wir arbeiten an der
Einführung eines multidisziplinären Angebots. Das
bedeutet in unserem Fall die Miteinbeziehung von
Psychologen und Physiatern für die Rehabilitation.
Ich muss sagen dass es im Reha-Bereich nicht einfach ist, eine zufriedenstellende Lösung zu finden.
Foto: Privat
Professor Dr. Bruno Bonetti ist der neue Primar der Abteilung Neurologie im Regionalkrankenhaus
Bozen. Wir haben ihn in der Parkinsonambulanz getroffen.
Der Grund dafür ist simpel: Die Anzahl der Patienten ist einfach zu hoch.
Zudem besteht in der Behandlung ein Unterschied
zwischen neurologischen
Akut-Patienten, beispielsweise nach einem Schlaganfall, und chronischKranken, wie es Parkinsonpatienten sind. Man
weiß von Anfang an, dass
ein
Parkinson-Patient,
auch wenn er Fortschritte macht, irgendwann wieder in eine Phase der Verschlechterung eintritt. Daher steht der Akut-Patient, der Aussichten auf eine
gute, wenn nicht sogar vollständige Genesung hat,
im Vordergrund. Meiner Meinung nach könnten
die Erhaltung eines gewissen Beweglichkeitsstatus
und die Verzögerung einer Behinderung durchaus
anstrebenswerte Ziele sein. Sanitätspolitisch ist das
noch vergleichsweise unpopulär. Es wäre vielleicht
sinnvoll, die Sache etwas globaler anzugehen, also
verschiedene Patientenvereinigungen gemeinsam,
um die Situation für alle zu verbessern.
Für einige Krankheitstypen ist ein Anfangsscreening zur Definition des aktuellen Krankheitsstadiums vorgesehen und um einen Anhaltspunkt
zum Ansetzen der Therapie zu haben. Wäre dies
für Parkinson sinnvoll bzw. machbar?
Ich denke nicht. Im Bereich der Erkrankungen mit
Bewegungseinschränkungen, dazu gehört Parkinson, ist der klinische Ansatz der bedeutsamste. Im
Gegensatz zu vielen anderen Erkrankungen ist
dieser das grundlegende Element für die Diagnosestellung einerseits und ebenso, um die weiteren
Therapiemaßnahmen festzulegen. Wie wir wissen, sind für Parkinsonpatienten sehr viele äußerst
wirksame Medikamente verfügbar, die dem Patienten eine erhebliche Linderung bzw. Besserung
verschaffen.
Parkinson Aktuell
Foto: KHBz
Wie stehen Sie zur Tiefenhirnstimulation? Wie
wichtig ist dabei die Nachsorge?
Für mich ist die medikamentöse Therapie über eine
gewisse Zeit das Mittel der Wahl. Danach kann mit
einem Medikamentenwechsel und eine Duodopa-/
Apomorphin-Pumpentherapie weiter behandelt werden. Bei geeigneter Unterweisung der Ärzte für das
Einsetzen, das Verabreichen und schlussendlich das
Überwachen der Therapie sollte das möglich sein.
Das gilt auch für die Tiefenhirnstimulation. Das
sind Eingriffe, die man derzeit in Verona, Udine und
Innsbruck durchführen lassen kann. Das Problem
ist allerdings die Nachsorge. Hierzu braucht es eine
weitreichende Kompetenz, die wir hier in Bozen
aufgrund der kleinen Anzahl an operierten Patienten
nicht haben. Eine Möglichkeit könnte ein Abkommen mit den Ärzten sein, die diese OP durchführen.
Sie könnten regelmäßig nach Bozen kommen um
ihre Patienten zur Nachsorge zu empfangen. Allerdings ist es schwierig, dies mit allen, also Verona,
Udine und Innsbruck, zu machen. Derzeit müssen
also die Patienten dort hin zur Nachsorge fahren, wo
der Eingriff durchgeführt wurde. Wir dürfen aber
eines nicht vergessen: nur bei sehr wenigen Patienten ist die Operation der Tiefenhirnstimulation überhaupt möglich. Den Vorteilen steht eine erhebliche
Anzahl an Risiken gegenüber, die es abzuwägen gilt.
Wenn es funktioniert, funktioniert es gut und bringt
große Erleichterung. Aber es funktioniert eben leider nur sehr selten.
Freie Plätze auf
Schloss goldrain
Für die zweite Gesundheitswoche auf Schloss
Goldrain vom 25. September bis 1. Oktober sind
noch einige Plätze verfügbar! Das Programm und
alle Infos sind in der Juni-Ausgabe von „Parkinson-Aktuell“ verfügbar. Anmeldungen nimmt das
Schloss Goldrain direkt entgegen:
Tel. 0473 742433, [email protected],
www.schloss-goldrain.com.
Parkinson Aktuell
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Vereinsleben und Selbsthilfegruppen
„Die Brixner“ auf der Lüsner Alm
Der jährliche Sommerausflug der SHG Brixen
führte am 21. Juli zur Kreuzwiesenhütte auf die
Lüsner Alm. In zwei Kleinbussen wurden die 23
Mitglieder bis zum Parkplatz Schweigerböden gebracht. Als besondere Geste der Freude verteilte
Elisabeth im Bus selbst gebastelte Aufsteckerlen
für Betroffene und BetreuerInnen.
Am Parkplatz angekommen, starteten einige zu
Fuß zu der in etwa einer Stunde Gehzeit erreichbaren Hütte. Die weiteren Ausflügler wurden direkt
mit dem Bus bis zum Ausflugsziel gebracht. Wie
so oft in diesem Sommer war der Himmel etwas
wolkenverhangen – da dies beim Wandern dennoch gute Voraussetzungen sind, tat das Wetter der
guten Stimmung keinen Abbruch.
Als die Gruppe wieder vollzählig in der Hütte zusammenkam, waren alle hungrig und genossen die
liebevoll zubereitete Mittagsmahlzeit sichtlich.
Nach dem Essen wurden fröhliche Lieder angestimmt, denn es gab etwas zum Feiern! Mit dem
Gesang wurde Marthas runder Geburtstag nachgefeiert und gleichzeitig wurde ihr für 15 Jahre
wertvolle Tätigkeit als Leiterin der SHG Brixen
gedankt. Unter viel Applaus wurde ihr im Namen
der Gruppe von Maria Luise ein Geschenk überreicht. Marika überbrachte die Glückwünsche und
den Dank vonseiten der Vereinigung. Und man ließ
noch ein zweites Geburtstagskind hochleben: auch
Helene wurde ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk übergeben.
Als würde sich der Himmel mit der Gruppe freuen,
lichteten sich die Wolken, als sich die Teilnehmer
und Teilnehmerinnen ins Freie begaben. So konnte
so manches Ratscherle und Kartenspiel unter den
wärmenden Sonnenstrahlen stattfinden.
Gegen 15.00 Uhr brachen die „Fußgänger“ zur
Rückwanderung auf. Kurze Zeit später startete
auch der Bus wieder in Richtung Tal. Alle Mitglieder haben den Sommerausflug genossen und dankten Martha und allen anderen Helfern für die gute
Organisation!
Wintersack abzugeben
10
Auch wenn es kalt ist, kann man mit dem Rollstuhl
spazieren gehen. Die Parkinsonvereinigung hat
eine fast neue, spezielle Winterdecke mit Reißverschluss für einen Rollstuhl abzugeben. Wer Interesse daran hat, kann sich an das Büro der Vereinigung
in der Galilei-Straße wenden (Tel. 0471-931888).
Die Decke wird kostenlos, jedoch gerne gegen eine
kleine Spende an die Vereinigung, abgegeben.
Parkinson Aktuell
Vereinsleben und Selbsthilfegruppen
Selbsthilfegruppen: Programme und Kontakte
BozEN:
Kontakt: Hermine Staffler Gadotti,
Tel.: 0471 914332
regelmäßige Treffen: donnerstags um 15.00 Uhr
im Saal des Seniorenzentrums, Dalmatienstraße
36, Bozen, 1. Treffen nach der Sommerpause am 6.
Oktober. Alle 2 Wochen Anwesenheit einer Psychologin oder Musiktherapeutin
Feldenkrais-Therapie mit guido Moser: dienstags von 10.00 bis 11.30 Uhr, erstes Treffen nach
der Sommerpause am 4. Oktober im Saal des Seniorenzentrums, Dalmatienstraße 36, Bozen
Wassergymnastik: Klinik Melitta (Anmeldung im
Parkinson Büro: 0471 931888)
MErAN:
Kontakt: Edith Siegel,Tel.: 0473 231766
Rosmarie Brunner Ciresa, Tel.: 0473 200565
regelmäßige Treffen: seit 12. September jeden
zweiten Montag des Monats, von 15.00-17.00
Uhr, Sozial- und Gesundheitssprengel, Romstraße
3/A, Meran. Gymnastik und gemütliches Beisammensein mit Informations- und Erfahrungsaustausch
EPPAN:
Kontakt: Rita und Hilde Wöth,
Tel.: 0471 663194
regelmäßige Treffen: jeden ersten Freitag des
Monats, geselliges Beisammensein und verschiedene Therapien, Mehrzwecksaal in St. MichaelEppan. 1.Treffen nach den Sommerferien: 7. Oktober
uNTErLAND – NEuMArKT:
Kontakt: Erika Veronesi Rossi, Tel.: 333 4433248
regelmäßige Treffen: seit 6. September jeden
ersten Dienstag des Monats, 09.30 Uhr, Sozialsprengel Neumarkt, F.-Bonatti-Platz 1, gemütliches Beisammensein mit Informations- und Erfahrungsaustausch. Auf Wunsch mit Logopädie und
Gymnastik, Möglichkeit der Teilnahme an Kursen
für Atemübungen und Turnübungen im Sitzen
mit einer Physiotherapeutin der Multiple Sklerose
Gruppe Unterland
BrIXEN:
Kontakt: Martha Egger Tel.: 320 6068847
Regelmäßige Treffen: seit 23. August jeden Dienstag 14.30 Uhr, Jakob-Steiner-Haus, Milland. Im
Programm: Gruppentherapien im Krankenhaus
(Logopädie, Wassergymnastik und Bewegungstherapie), Bewegung mit Musik,Vortrag.
BruNEcK:
Kontakt: Hildegard Pescosta, Tel.: 0474 410832
Helga Weber, Tel.: 0474 409404
regelmäßige Treffen: ab 21. September jeden
zweiten Mittwoch, Trayah, Josef-Ferrari-Str. 18/C,
Bruneck 10.00 Uhr zu Musiktherapie mit Annemarie Moser.
gemeinsames Mittagessen: jeden ersten Mittwoch des Monats in einem Gasthof und geselliges
Beisammensein
VINScHgAu:
Kontakt: Evelyn Peer, Tel.: 348 2829109
regelmäßige Treffen: jeden ersten Freitag des Monats 15.00 Uhr, Pilserstube am Sitz des Sozialsprengels, Schlanders, Hauptstraße 134, gymnastische und
logopädische Übungen und geselliges Beisammensein. 1. Treffen nach der Sommerpause 7. Oktober
JuNgE SÜDTrIoLEr PArKINSoNBETroFFENE
Kontakt: Daniela und Luciano Bernardi,
Tel.: 0471 953624
gruppengymnastik: montags mit Christine Oberrauch, Obstplatz 42, Bozen. 1. Treffen nach der
Sommerpause 3. Oktober.
gesprächsrunde: mit Dr. Helga Vieider (nach
Vereinbarung). Anmeldungen bei den Gruppenleitern oder im Parkinson Büro. Tel.: 0471 931888
SELBSTHILFEgruPPE FÜr FAMILIENANgEHÖrIgE uND BETrEuENDE:
Kontakt: Marika Kuen, Büro Gesellschaft für Parkinson Tel.: 0471 931888
Es finden regelmäßige Treffen für Angehörige und
Betreuende statt. Nächstes Treffen: Mittwoch,
5. Oktober 15.00 Uhr. Infos im Parkinson Büro.
Parkinson Aktuell
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Infos & Hilfe
Alles bereit für psychologisches Screening
Foto: Martin Büdenbender/pixelio.de
Am Dienstag, 6. September, hat eine kleine Abordnung der Parkinsonvereinigung (Alessandra und
Otto) Dr.in Mariantonietta Mazzoldi, Direktorin des Psychologischen Dienstes des Sozialsprengels
Bozen, getroffen. Bei dem Treffen dabei waren zudem ihre Mitarbeiterin Marianna Mannino und
der Primar der neurologischen Abteilung des Krankenhauses Bozen, Prof. Dr. Bruno Bonetti.
12
Es ging bei dem Treffen um die Anwendung eines
psychologischen Screenings in der Parkinsonambulanz, das die jeweiligen aktuellen kognitiven Fähigkeiten und weitere psychologische Aspekte neuer
Patientinnen und Patienten bei der Erstvisite dokumentiert, um einen Ansatz für die Entscheidung über
weitere Therapiemaßnahmen zu geben. Ein Probelauf wurde in enger Zusammenarbeit mit den Ärzten
der Neurologie bereits gestartet. Anlässlich der Tagung zum 20-jährigen Bestehen (am 25. und 26. November) werden alle Details darüber erläutert. Auch
die Vereinigung ist an dieser Initiative beteiligt, die
einen wichtigen Schritt in Richtung multidisziplinäre Behandlung darstellt – so wie sie die Vereinigung
seit einiger Zeit anregt. Das Gespräch ließ erkennen,
dass sich sowohl Prof. Bonetti (siehe eigenes Interview in dieser Ausgabe) als auch Dr.in Mazzoldi
sehr für eine Verbesserung des Angebotes vonseiten
der Parkinsonambulanz einsetzen. Bei der Gelegenheit wurde von der Vereinigung auch der Wunsch
nach einem verstärkten Angebot für Patienten und
Patientinnen, die eine logopädische Behandlung benötigen, geäußert.
In Bozen ist es nach wie vor schwierig, der Betreuung der großen Anzahl an Patientinnen und Patienten (etwa 1.000 pro Jahr) gerecht zu werden und es
erfordert eine größere Aufmerksamkeit vonseiten
der Sanität und der Politik.
Wir bestätigen unsere Position, dass es selbst für
jene, die sich lediglich an den Möglichkeiten zu
Einsparungen orientieren müssen, keinen Sinn machen kann, betroffene Patientinnen und Patienten
nicht bereits zu Anfang und in der ersten Zeit ihrer Erkrankung weitblickend zu behandeln. Denn
damit riskiert man, dass diese sehr viel früher zu
Pflegefällen werden.
Parkinson Aktuell
Spenden und Mitgliedschaft
Liebe Spenderinnen und Spender,
wir danken Euch allen herzlich für Eure Unterstützung! Dank Eurer Hilfe war es uns bisher und wird
es hoffentlich auch in Zukunft möglich sein, unseren Parkinson-Patienten, ihren Angehörigen und
Betreuern mit Veranstaltungen, wertvollen Informationen und Tipps zur Seite zu stehen. Vielen Dank!
Im gedenken an Dr. Martin Dell’Antonio
Franz, Heini, Manfred, Mario und Wolfgang
Im gedenken an Vittorio Beneduce
Christine Beneduce, Bozen, Fam. Prünster, St.
Leonhard in Passeier, Südtiroler Jagdverband
Im gedenken an Nazzareno chieregato
„Amici della figlia“: Francesca mit Manuel,
Mery mit Nicola, Chiara mit Alessandro, Alessandro mit Alessandra, Romina mit Emiliano,
Virginia, „colleghi macchine bordo trasporto regionale di Bolzano”
Im gedenken an Ivana Bettella
Bewohner des Kondominiums Mailandstraße, Bozen, Fam. Randi, Bozen, Gruppo Guide
A.G.A.T.A, Elena Franceschini
unsere Spendenkonten:
raiffeisenkasse Überetsch
IT 07 G 08255 58160 000300210854
Südtiroler Volksbank – Filiale 52
IT 91 L 05856 11603 052570009677
Südtiroler Sparkasse – Filiale Eppan
IT 24 Y 06045 58160 000005000179
Postüberweisung
IT 78 Y 07601 11600 000033706011
DANKE!
Hubert Kemmer, Kirchheim (D), Marianna Kofler, Auer, Giorgio Corà, Bozen
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Laut Art. 10 des Gesetzes Nr. 675/96 (Benutzung persönlicher Daten) stimme ich der Verarbeitung dieser Daten nur für
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Südtiroler gesellschaft für Parkinson, galileo-galilei-Straße 4/a, 39100 Bozen; Tel. 0471 931888
Einzahlung des Mitgliedbeitrages:
Südtiroler Volksbank - Filiale 52, IT 91 L 05856 11603 052570009677
Wir freuen uns über jede Spende!
Parkinson Aktuell
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Infos & Hilfe
Hilfsdienste im Überblick
Wo erhalten Parkinson-PatientInnen sowie Angehörige Hilfe,
Rat und fachärztliche Unterstützung?
PArKINSoN-VErEINIguNg
Büro Südtiroler Gesellschaft für Parkinson
und verwandte Erkrankungen
Galileistraße 4/a – 39100 Bozen
Öffnungszeiten:
Mo/Di/Mi/Fr: 09.00 - 12.00 uhr
Do:
15.00 - 18.00 uhr
Telefon: 0471 931888 oder 0471 513244
Fax: 0471 0471 513246
E-Mail: [email protected]
Internet: www.parkinson.bz.it
FAcHärzTLIcHE VISITEN
zur Vormerkung ist eine Bewilligung des
Hausarztes notwendig!
gesundheitsbezirk Bozen
Arztvisiten in der Parkinson Ambulanz
Tel. 0471 908774
Visiten am Mi/Do/Fr
Vormerkungen für Erstvisiten über die einheitliche Vormerkungsstelle (EVS):
Tel. 0471 457457 (08.00 - 16.00 Uhr)
Ärzte: Dr. Peter P. Pramstaller, Dr. Marika
Falla, Dr. Susanne Büchner
gesundheitsbezirk Meran
Arztvisiten in der Neurologie-Ambulanz
Zentrale Vormerkungen:
Tel. 0473 264000 (08.00 - 17.00 Uhr)
Primar: Dr. Frediano Tezzon
gesundheitsbezirk Brixen
Arztvisiten in der Neurologie-Ambulanz
Vormerkungen:
Tel. 0472 813120 (09.00 - 11.00 Uhr)
Primar: Dr. Franz Spögler
Das Team der Parkinson-Ambulanz: Edith Kompatscher,
Dr. Susanne Büchner, Dr. Marika Falla, Agatha Eisendle,
Stephanie Blasi und Dr. Peter P. Pramstaller.
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Bei Parkinson-Begleiterscheinungen
meldet euch auch bei eurem Basisarzt. Er/Sie kennt euch und kann
euch weiterhelfen und sich, falls
notwendig, direkt an die Parkinsonambulanz wenden.
raum Sterzing
Arztvisiten in der Neurologie-Ambulanz
Dienstags im Krankenhaus Sterzing
Vormerkungen:
Tel. 0472 774432 (08.00 - 12.00 Uhr)
gesundheitsbezirk Bruneck
Arztvisiten in der Parkinson-Ambulanz
Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat
Vormerkungen:
Tel. 0474 581350 (09.00 - 12.00 Uhr)
Primar: Dr. Arno Gasperi
Parkinson Aktuell
Sich anschauen und das Lächeln weitergeben
Im Kloster der Kirche San Francesco in Bassano del Grappa haben sich kürzlich etwa 40 Personen
getroffen – klassische und zeitgenössische Tänzerinnen, Physiotherapeuten und Künstler. Sie alle
saßen barfuß im Kreis zusammen.
Es ist still. Eine Teilnehmerin dreht den Kopf zur
Seite, um ihrem Nachbarn in die Augen zu sehen
und ihn anzulächeln. Dieser nimmt dieses Lächeln
auf, dreht sein Gesicht seinerseits zur Nachbarperson der anderen Seite, die er an der Hand hält: Auch
sie empfängt dieses Lächeln und gibt es weiter. So
macht das Lächeln die Runde – in etwa 10 Minuten.
Ein Gefühl der positiven Betroffenheit ist spürbar.
So endet eine außergewöhnliche Tanzstunde. Monica Gilette, die englische Tanzlehrerin, hat innerhalb der vergangenen Stunde die Atmung der Teilnehmer und Teilnehmerinnen “gesteuert”, indem
diese ihren Bewegungen gefolgt sind. In deren Innerem haben sich die Teile dieser Bewegungen zu
eigenen Bewegungen entwickelt – anfangs allein,
dann zusammen mit den anderen. Zuerst war es ein
geführter, dann wurde es ein freier Tanz.
In einem etwa einstündigen theoretischen Seminar
hat Monica, klassische und zeitgenössische Tänzerin des English National Ballet, dieses Projekt vorgestellt. Sie war in Freiburg als Co-Entwicklerin
daran beteiligt. Das Projekt wurde innerhalb drei
Jahren mit anderen 40 Personen – darunter Tänzer,
Mediziner, Neurowissenschaftler, Philosophen,
Physiotherapeuten und Parkinsonbetroffene – ausgearbeitet. Das Ziel des Projekts ist es, der “Krankheit der motorischen Einschränkung”, wie sie Parkinson nannte, entgegenzuwirken.
Dies basiert auf Gleichgewicht und Wechselwirkung und richtet sich sowohl an Gesunde als auch
Parkinsonbetroffene. Der Rhythmus der Musik
fördert zwar die Bewegung, doch ist es die Impro-
visation, die Parkinsonbetroffene auf die Reaktion
in unvorhersehbaren Situationen vorbereitet. Die
Wechselwirkung erfordert es, dass dem anderen in
die Augen geschaut und gleichzeitig eine Bewegung
ausgeführt – nämlich der Kopf weggedreht – wird.
Dies wirkt der parkinson-typischen Art entgegen,
Kopf und Körper nach vorne zu beugen und sich in
sich zu verschließen. Atem, Vorstellungskraft, Stimme, Berührung, Rhythmus und Musik sind die Elemente dieses “Tanzes im Kopf”. Die Lehrstunden
wurden im Rahmen der Ausbildungskurse der Casa
Della Danza, Bassano del Grappa, abgehalten.
Seit 2013 beschäftigt sich das CSC ( Centro per la
Scena Contemporanea) in Bassano del Grappa mit
dem Projekt Dance and Health with Parkinson, das
auf der Basis von Erfahrungen aus den Niederlanden entwickelt wurde. Das Projekt heißt „DANCE
WELL Forschung und Bewegung für Parkinson“.
Das Ziel ist nicht eine alternative Gymnastik, sondern die Kunst, die durch den Ausdruck des Körpers erreichbar ist. Und das gilt für alle Menschen
gleichermaßen. Die Vorteile betreffen den sozialen
und medizinischen Aspekt, aber auch die Bereiche
der Unterhaltung und weitere. Wesentlich ist dabei
der Ort: in diesem Fall das Stadtmuseum, das als
Ort der künstlerischen Tätigkeit eine Quelle der
Inspiration für die TänzerInnen ist. Im Oktober
2015 hat Doktor Daniele Volpe (Verantwortlicher
der Reha-Abteilung) eine wissenschaftliche Studie begonnen, in der er bei den Patienten, die im
Pflegeheim Villa Margherita di Arcugnano betreut
werden, die Wirkung von Well Dance misst.
Parkinson Aktuell
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Infos & Hilfe
Nationaler Parkinsontag am
26. November 2016
Anlässlich des Nationalen Parkinsontages am 26.
November 2016 werden in den Krankenhäusern
und anderen Sanitätsstrukturen wieder Informationen zum Thema Parkinson erteilt. Diese Initiative
richtet sich einmal mehr an Patienten und Patientinnen, deren Familien, Betreuer und alle Interessierten. So kann es gelingen, die Öffentlichkeit über
den Umgang mit Parkinson zu informieren und
generell über das Thema aufzuklären. Gleichzeitig
wird Betroffenen ebenso wie ihren Angehörigen
mehr Sicherheit vermittelt. Je stärker die Öffentlichkeit über die Parkinsonkrankheit informiert ist,
umso höher ist das Verständnis für die Betroffenen
und umso unbeschwerter können die Patientinnen
und Patienten ihren Alltag bewältigen.
FB-gruppe
“giovani Parkinsoniani Bolzano”
Martina B., unsere junge Parkinsonfreundin hat
kürzlich eine vorerst jungen Parkinsonpatienten/innen vorbehaltene Facebook-Gruppe gegründet. Mit
diesem Social-Media-Auftritt will man betroffenen
jungen Patienten die Möglichkeit zum Informations- und Erfahrungsaustausch und Unterstützung
im Umgang mit der Krankheit geben sowie Infos
zu Therapiemöglichkeiten zugänglich machen.
Bitte melden!
Wer dabei sein möchte, kann sich einfach melden!
Martina wird bald über die Initiative berichten. Wir
von der Vereinigung sind überzeugt, dass reale und
virtuelle Selbsthilfegruppen nützlich für die Parkinsonpatienten sind!
Hinweise
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Hier werden unseren
Mitgliedern Preisnachlässe
gewährt:
Arte ortopedica
Amba-Alagi-Straße 28 – Bozen
Tel. 0471 402403
Kauf von orthopädischen Hilfsmitteln
Physiotherapeut Peter Bracchetti
Wangergasse 20 – Bozen
Tel. 0471 970331
Private Einzeltherapiestunden
Physiotherapeutin Angelina Massaro
Stadelgasse 12/c – Brixen
Tel. 348 5220012
Private Einzeltherapiestunden
Parkinson Aktuell
Infos & Hilfe
Autofahren mit Parkinson
Mobilität ist in unserer Welt ein wichtiges
Gut und zählt zu den wesentlichen Aspekten der Anteilnahme am allgemeinen Leben.
In unserer Gesellschaft ist das oft verbunden mit der Möglichkeit, ein Auto lenken
zu können. Im Zusammenhang mit der Parkinsonerkrankung kann diese Fähigkeit beeinträchtigt sein. Aufgrund der Erkrankung
müssen dauerhaft Medikamente eingenommen werden, teils mit unerwünschten Nebenwirkungen. Zudem kann die Fahreignung durch die erkrankungsbedingten körperlichen und psychischen Veränderungen
beeinträchtigt sein.
Mehrere Studien zeigen, dass verschiedene
Aspekte der fortschreitenden Parkinsonerkrankung einen Verlust der Fahreignung
mit sich bringen können, etwa verlangsamte Reaktionszeiten. In einer Schweizer Studie wurden Parkinsonbetroffene im
ersten Krankheitsstadium mit nur leichter
einseitiger Symptomatik und Tremor fast
alle als fahrgeeignet eingestuft. Bei Parkinsonbetroffenen mit mittelschwerer Gesamtsymptomatik – deutliche Verlangsamung
der Körperbewegungen, beginnende Beeinträchtigung des Gleichgewichts – wurde nur
noch etwa jeder Zehnte als fahrgeeignet eingestuft.
Komplexes zusammenspiel
Autofahren ist eine komplexe Leistung, die
ein Zusammenspiel von verschiedenen körperlichen und psychischen Funktionen sowie
Sinnesleistungen erfordert. Die Einschränkung der Beweglichkeit kann die Bedienung
des Fahrzeugs entscheidend behindern, was
Schnelligkeit, Flexibilität, Kraft und Präzision der Bewegungen von Fingern, Händen,
Foto: Rainer Sturm, pixelio
Parkinson kann die Fahreignung einschränken. Krankheitssymptome und unerwünschte Wirkungen von Medikamenten erhöhen das Unfallrisiko.
Armen, Beinen, Füssen und Kopf anbelangt.
Bei Parkinson können auch spezielle Beeinträchtigungen der Sehleistung bestehen,
die einen Verlust der Fahreignung bedeuten
(vermindertes Kontrastsehen, Doppelbilder). Diese Sehprobleme können sowohl auf
Veränderungen im Auge, als auch auf Veränderungen im Gehirn zurückgehen.
Es ist erfasst, dass ein großer Teil der Parkinsonbetroffenen aus eigener Motivation
die Fahrerlaubnis abgibt, wenn Probleme
bemerkt werden, welche die Fahreignung
beeinträchtigen. Viele Parkinsonbetroffene
berichteten in einer Befragung, dass sie ein
Nachlassen ihrer Fähigkeit, Auto zu fahren,
bemerkten und mehr Probleme unter ungünstigen Bedingungen hätten, etwa beim
Fahren in unvertrauter Umgebung. Die Parkinsonbetroffenen berichteten, dass sie ihr
Fahrverhalten entsprechend anpassten. Eine
Studie, bei der das Fahrverhalten von Par-
Parkinson Aktuell
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kinsonbetroffenen längerfristig aufgezeichnet wurde, zeigt jedoch, dass die selbst berichteten Anpassungen des Fahrverhaltens
nicht ausreichend waren. Außerdem zeigten
sie mehr Auffälligkeiten wie Geschwindigkeitsüberschreitungen als vergleichbare
Personen ohne Parkinson. Somit scheint es
ratsam, bei der Entscheidung, ob man selbst
noch fahrgeeignet ist, auch das Urteil anderer Personen aus dem sozialen Umfeld oder
von Fachpersonen zu berücksichtigen.
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Wie lange kann man Auto fahren?
Im anfänglichen Stadium der Erkrankung
gibt es normalerweise keine Einwände gegen
das Führen eines Fahrzeuges. Allerdings ist
auf die Nebenwirkungen der eingenommenen Medikamente zu achten – einige können
zu Schläfrigkeit oder sogar Schlafattacken
führen. Bemerkenswert ist, dass in fortgeschrittenem Stadium Patienten aufgrund der
Medikamente zu einem „sportlichen“ Fahrstil neigen, darauf sollten insbesondere die
Familienangehörigen achten. Zudem berichten Betroffene, dass sie gerade während des
Autofahrens keine Symptome der Krankheit
verspüren, das gilt insbesondere für das Zittern. Es ist zudem durchaus möglich, dass
die „Automatismen“ in der Tätigkeit des
Autofahrens der motorischen Verlangsamung entgegenwirken. Sobald eine Person
starke Einschränkungen der Sehkraft und/
oder in der motorischen Leistung („On-Off“
oder jegliche andere Einschränkungsursache) hat, ist das Lenken eines Fahrzeuges
nicht mehr ratsam.
Generell ist zu bemerken, dass ein Neurologe nie die Fähigkeit zum Führen eines
Fahrzeuge bestätigt. Er beurteilt lediglich
den aktuellen Krankheitsstand und die Selbständigkeit des Patienten/der Patientin. Die
eventuelle Beurteilung der Fahrtauglichkeit
obliegt der Ärztekommission, die bei Fälligkeit des Führerscheins ggf. Tests durchfüh-
Foto: Archiv
Infos & Hilfe
Schwierigkeiten im Fahrverhalten, die
auf Einschränkungen der Fahreignung
hinweisen:
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Verlangsamtes Reaktionsvermögen
(z.B. spätes, aber starkes Bremsen)
Schwierigkeiten, die Geschwindigkeit
angemessen anzupassen
Fehlende Flexibilität bei unerwarteten
Verkehrssituationen
Vermindertes Einhalten der Fahrspur,
falsches Positionieren des Fahrzeugs
Unsicheres bzw. falsches Verhalten
bei Kreuzungen und Kreisverkehren
Vermindertes Gewähren der Vorfahrt,
z.B. beim Eingliedern mit Rechtsvortritt, gegenüber Fußgängern oder beim
Einordnen in den fließenden Verkehr
Zunehmende Anzahl von Fahrfehlern
oder kleineren Unfällen
Missachten von Verkehrsschildern
oder Lichtsignalen
Grobe Manövrierfehler
Quelle: Magazin Parkinson 122/2016
ren und den Führerschein nur auf bestimmte
Zeit verlängern kann.
Versicherungstechnisch ist darauf zu achten,
welche Klauseln im Regressrecht verankert
sind. Grundsätzlich gilt jeder Inhaber einer
regulären Fahrerlaubnis als fahrtauglich, im
Falle eines Unfalles kann die Versicherung
allerdings ggf. ein Regressrecht ausüben.
Parkinson Aktuell